Spanisch in Kolumbien - Sarah Lindner - E-Book

Spanisch in Kolumbien E-Book

Sarah Lindner

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2003
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Philologie, Note: 1,5, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Proseminar Spanisch in der Welt, Sprache: Deutsch, Abstract: Die spanische Sprache in Kolumbien. Es ist kein pures Castellano / Kastillisch, was man in Kolumbien spricht - nein, es ist eine sehr spannende Variation, die von der Geographie, der sozialen Herkunft und teilweise auch von dem Alter des Sprechers abhängt. Obwohl sich die geschriebene Sprache an das Kastilische der iberischen Halbinsel annähert, was sich auch in den Medien und in der Literatur bemerkbar macht, gibt es in der gesprochenen Sprache Kolumbiens einige Besonderheiten. Die Untersuchung der spanischen Sprache hat in Kolumbien schon eine lange Tradition, so wurde der erste Sprachatlas (der ALEC) eines lateinamerikanischen Landes in Kolumbien herausgegeben. Die schnellsten Veränderungen zeigen sich bei der gesprochenen Sprache, weshalb diese auch besonders analysiert wird in der vorliegenden Arbeit. Teilweise gehen die Besonderheiten der gesprochenen Sprache später in die Schriftsprache über. Die Arbeit zeigt Besonderheiten des Spanischen in Kolumbien auf. Dabei werden einige Beispiele aus der Lexik angeführt und auf die Phonetik eingegangen. Vor der eigentlichen Analyse der Phonetik wurden der kolumbianische Text „La noche de los feos“ und drei Witze von einer Kolumbianerin gesprochen.

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Inhaltsverzeichnis

 

Einleitung

1 Lexik

2 Phonetik

2.1 Seseo und Ceceo

2.2 Yeísmo und Lleísmo

2.3 Vokale: Lautliche Umgestaltung und Wegfall

2.4 Aussprache des Diphthongs /ei/

2.5 Aussprache des Phonems /x/

2.6 Ausfall und Schwächung des Phonems /d/

2.7 Entfall des /r/

3 Morphosyntax

3.1 Numerus

3.2 Genus

3.3 Diminutiv

3.4 Pronomen (Anredeformen)

3.5 Tempus (Futur)

3.6 Diathese: Reflexiver Verbgebrauch

4 Der Status des Spanischen in Kolumbien

5 Schule

6 Sprachgeographie und individuelle Sprecherin

Zusammenfassung

Quellenverzeichnis

Anhang

 

Einleitung

Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Spanischen in Kolumbien. Obwohl sich die geschriebene Sprache an das Kastilische der iberischen Halbinsel annähert, was sich auch in den Medien und in der Literatur bemerkbar macht, gibt es in der gesprochenen Sprache Kolumbiens einige Besonderheiten.

Die Untersuchung der spanischen Sprache hat in Kolumbien schon eine lange Tradition, so wurde der erste Sprachatlas (der ALEC) eines lateinamerikanischen Landes in Kolumbien herausgegeben. Besonders die Analyse der gesprochenen Sprache ist sehr wichtig, da sich hier am schnellsten Veränderungen zeigen, die erst lange Zeit später (oft sogar gar nicht) in die Schriftsprache übergehen.

Diese Arbeit wird versuchen, Besonderheiten des Spanischen in Kolumbien aufzuzeigen. Dabei werden einige Beispiele aus der Lexik angeführt und auf die Phonetik eingegangen.

Vor der eigentlichen Analyse der Phonetik wurden der kolumbianische Text „La noche de los feos“ und drei Witze von einer Kolumbianerin gesprochen und auf CD sowie auf Audiokassette aufgenommen (siehe Anhang). Die Arbeit wird sich außerdem mit der Morphosyntax beschäftigen. Auch der Status der Sprache, das Schulwesen und die Sprachgeographie sind bei der Untersuchung des Spanischen in Kolumbien berücksichtigt worden.

1 Lexik

 

Die Erforschung der Lexik in Kolumbien ist gut entfaltetet. Im ALEC, dem Atlas Lingüístico-Etnográfico de Colombia, findet man etwa 1500 Begriffe in ihrer regionalen Bedeutung sowie die Orte, wo sie benutzt werden (vgl. ZIMMERMANN 1997: 401).

 

In der Lexik gibt es Neuschöpfungen, besonders stark darunter ist die Gruppe der Diminutive (das sind Verkleinerungsformen), beispielsweise „un momentico, por favor“.

 

In der kolumbianischen Lexik tauchen Vulgarismen, (wie el coso: `Dingsda´), Archaismen, Regionalismen und indianisches Vokabular auf. Auch existieren zahlreiche Anglizismen, wie chequear, parquear, tiquete, cloche < englisch clutch, suiche < englisch switch. Teilweise lässt sich auch eine Entlehnung aus der englischen Syntax ableiten, so z.B. „el aunto está siendo considerado“ (vgl. ebd.).

 

Der Ausdruck casimba wird (immer noch) an der Atlantikküste benutzt; es kennzeichnet einen kleinen Brunnen, der in der Nähe eines Flusses oder eines Meeres ausgegraben wurde, um trinkbares Wasser zu gewinnen:

 

„CASIMBA [Hervorhebungen im Original] se usa aún en nuestra Costa Atlántica para designar un pequeño pozo que se excava cerca de un río para obtener agua potable.”(DEL CASTILLO MATHIEU 1995: 141).

 

Der Begriff malanga wird ebenfalls an der Atlantikküste, im Osten des Flusses Magdalena, im Norden von Santander und in den östlichen Ebenen gebraucht, aber es wird auch in vielen Ländern der Karibik genutzt. Sicher ist, dass es von dem Wort malanga abstammt, welches eine Pflanze meint, deren Blätter und Knollen man isst.

 

„MALANGA [Hervorhebung im Original] (...) se emplea solamente en la Costa Atlántica al oriente del Río Magdalena, en Norte de Santander y en los llanos orientales, pero tiene amplio uso en los países del Caribe (...). Proviene seguramente del vocablo kikongo malanga, que equivale a `planta de la cual se comen las hojas y los tubérculos...´.. .“ (DEL CASTILLO MATHIEU 1995: 143).

 

Das Wort tanga ist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in das kolumbianische Spanisch eingedrungen. Es kam mit den neuen Strandmoden aus Brasilien. Der brasilianische Tanga stammt vom Wort ntanqa ab, das die Bedeutung von `Stoff, Tuch, Verhüllung´ hat. Dieses Wort ist in viele spanisch-amerikanischen Länder eingedrungen:

 

„TANGA [Hervorhebung im Original] es quizá el único bantuismo que ha penetrado en el español de Colombia en la segunda mitad del siglo XX. Vino de Brasil al unísono con las nuevas modas playeras. La tanga brasileña proviene del kikongo ntanqa, que significa “tela, paño, taparrabos” (Balandier: 107, 159, 160). Esta voz ha penetrado en muchos países de la América española.”(del Castillo Mathieu 1995: 145).