Spätestens morgen - Zoë Jenny - E-Book

Spätestens morgen E-Book

Zoë Jenny

4,6

Beschreibung

"Präzis und leicht setzt Jenny den Ton, mit spartanischem Strich zeichnet sie die Sehnsucht ihrer Figuren nach Geborgenheit nach." SonntagsZeitung Unvermutet stark sind die zarten Geschöpfe dieser Geschichten. Sie halten aus, wenn der Boden unter ihnen schwankt, schlagen um sich im Moment der Gefahr und brechen aus ihrem Käfig aus, sobald sie Wind unter ihren Flügeln fühlen. So wie Ginza, die in der pulsierenden, übermächtigen Metropole Shanghai ihre Unabhängigkeit verteidigt, indem sie mit Freundinnen in einer winzigen Wohnung lebt und Touristen durch die Stadt führt. Oder Sophie, deren eigensinnige Tochter Clarice ihren Fotografenfreund mit ins Sommerhaus der Familie nimmt und damit das familiäre Gleichgewicht empfindlich ins Wanken bringt. In ihren Erzählungen, die Zoë Jenny hier erstmals in einem Band zusammenfasst, erweist sie sich als Meisterin der kurzen Form: Es sind Geschichten mit bittersüßer Resonanz, deren Wucht vom ersten Satz an mitreißt. Etwas Abgründiges dringt durch jeden der scheinbar so sanften Sätze und umhüllt sie mit feiner Melancholie. Es ist die Angst vor dem Verlust, das Wissen um die verwundbaren Stellen, das unter der Oberfläche mitschwingt.

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Seitenzahl: 112

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SPÄTESTENS MORGEN

Unvermutet stark sind die zarten Geschöpfe dieser Geschichten. Sie halten aus, wenn der Boden unter ihnen schwankt, schlagen um sich im Moment der Gefahr und brechen aus ihrem Käfig aus, sobald sie Wind unter ihren Flügeln fühlen.

So wie Ginza, die in der pulsierenden, übermächtigen Metropole Shanghai ihre Unabhängigkeit verteidigt, indem sie mit Freundinnen in einer winzigen Wohnung lebt und Touristen durch die Stadt führt. Oder Sophie, deren eigensinnige Tochter Clarice ihren Fotografenfreund mit ins Sommerhaus der Familie nimmt und damit das familiäre Gleichgewicht empfindlich ins Wanken bringt.

In ihren Erzählungen, die Zoë Jenny hier erstmals in einem Band zusammenfasst, erweist sie sich als Meisterin der kurzen Form: Es sind Geschichten mit bittersüßer Resonanz, deren Wucht vom ersten Satz an mitreißt. Etwas Abgründiges dringt durch jeden der scheinbar so sanften Sätze und umhüllt sie mit feiner Melancholie. Es ist die Angst vor dem Verlust, das Wissen um die verwundbaren Stellen, das unter der Oberfläche mitschwingt.

»PRÄZIS UND LEICHT SETZT JENNY DEN TON, MIT SPARTANISCHEM STRICH ZEICHNET SIE DIE SEHNSUCHT IHRER FIGUREN NACH GEBORGENHEIT NACH.« SonntagsZeitung

Zoë Jenny

SPÄTESTENSMORGEN

Erzählungen

Inhalt

Sugar Rush

Sophies Sommer

Auf der Heimfahrt

Ein Fest für Aimée

Die Fähre

Spätestens morgen

Der Flug des Kondors

Die Schatten von Pudong

Yakos Reise

Ein Geschenk für Miss Lesley

Der Tag ist da

Ballade vom Rhein

Sugar Rush

Sie warteten auf ihn in ihre Regenjacken gehüllt, die Kapuzen hochgezogen. Er freute sich darauf, den Tag mit den Kindern allein zu verbringen. Auf dem Weg zur Untergrundbahn ging er, eine Zigarette rauchend, einen Schritt hinter ihnen. Selwyn erzählte Tara aufgeregt etwas über ein neues Computerspiel. Tara nickte nachgiebig und legte plötzlich wie beschützend die Hand auf den Kopf ihres Bruders – eine Geste, die Mike seltsam berührte. Sie war zwei Jahre älter als Selwyn und immer ganz die große Schwester. In der Untergrundbahn standen sie so dicht beisammen, dass er seinen Arm um sie legen konnte, während ihre Körper sich gleichzeitig im Rhythmus des Wagens wiegten. Draußen schubste er sie durch das übliche Gedränge von Oxford Circus in die Regent Street. Er behielt sie dabei vorsichtig im Auge, als ob er fürchtete, sie könnten in der Menschenmasse verschwinden und für immer verlorengehen. Ein Gedanke, der ihn mit Panik erfüllte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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