6,99 €
Benni, Adam und Emilia besuchen die Euclid Akademie, offiziell eine Schule für Wissenschaft. Doch inoffiziell ist diese Einrichtung eine Schule für zukünftige Geheimagenten. Sie haben die Prüfung in die streng geheime Sonderklasse bestanden und dürfen nun an einem ersten richtigen Fall mitarbeiten. Die Sommerferien sind vorbei und die Ausbildung der Spionage-Kids beginnt. Alle sind schon mächtig aufgeregt, was sie wohl in ihrer Ausbildung zum echten Geheimagenten erwarten wird. Professor Kingfeld hat bereits einen spannenden, mysteriösen Fall auf dem Tisch liegen.Die Jungspione begeben sich auf eine spannende Ermittlungssuche nach dem gestohlenen Prototypen eines speziell entwickelten Hovercars. Eine neue Technologie in der Autoindustrie, die eigentlich noch geheim bleiben sollte. Wer steckt hinter dem Diebstahl? Werden die Nachwuchs-Spione es schaffen, gemeinsam mit dem Professor und der Polizei, die Übeltäter zu schnappen und das Hovercar zu finden? Auch in diesem zweiten Band der Spionage Kids gibt es am Ende jeden Kapitels Aufgaben für junge Detektive. Basteln, Lernen und Mitmachen sind für den Leser wieder ein Highlight und bringen einen hohen Spaßfaktor mit sich.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2025
Impressum
1. Auflage
Copyright © 2022 – Adam Helm
Alle Rechte vorbehalten.
Coverdesign & Buchlayout: BookDesigns, www.bookdesigns.de
Illustration Cover: Yuna, The Wolf Studio und Logo designed by macrovector / Freepik
Verlag: Adam Helm c/o Zeuner Publishing, Inh. J. Zeuner, Zum Badestrand 2b, 15754 Heidesee OT Prieros
Vertrieb: Tolino Media
ISBN eBook: 9783759292261
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Der herausgebende Verlag, Autor und in Verbindung stehende Dritte sind für individuelle Entscheidungen nicht verantwortlich und in keiner Weise für dem Buch entnommene und befolgte Informationen haftbar.
Inhalt
1. Der neue Fall
2. Der Schwerelosigkeit auf der Spur
3. Die geheimnisvolle Fabrik
4. Die Abhörwanze
5. Wo ist das Hovercar?
6. Der Lügendetektor-Test
7. Wer kann der Täter sein?
8. Ein heißer Tipp
9. Was geht hier vor sich?
10. Geschnappt!
1. Der neue Fall
Es ist August, das neue Schuljahr hat begonnen. Professor Kingfeld sitzt grübelnd, mit runzeliger Stirn, an seinem Schreibtisch. Seit Wochen steckt er schon in diesem Fall fest und kommt nicht weiter. Seine Gedanken kreisen angestrengt, wie er seine neuen, jungen Nachwuchsagenten der Sonderklasse am besten in seine Ermittlungen einbeziehen kann. Ein paar frische Ideen können nicht schaden und die Kids lernen schließlich am meisten an einem echten Fall. „Der Einstieg in die Geheimagentenausbildung kann nicht besser beginnen. Die erste Aufgabe für meine neue Klasse hat es echt in sich“, murmelt er leise vor sich hin. Er sortiert seine Unterlagen und macht sich bereit für die erste Unterrichtsstunde.
Die Aufregung bei den Jungspionen ist groß. Benni, Emilia und Adam können es kaum erwarten und fiebern dem ersten Tag in der Sonderklasse schon seit Wochen entgegen:
„Endlich geht es los! Ich bin gespannt, was uns alles erwartet“, bemerkt Benni, während er mit seinen Freunden zum Klassenzimmer des geheimen Ausbildungskomplexes, der nur für die Geheimagenten-Ausbildung zugänglich ist, läuft. Die Schüler finden sich in einem unterirdischen Bereich wieder, welcher mit unterschiedlichen Laboren zum Forschen, Experimentieren und Bauen ausgestattet ist.
„Das ist so cool hier! Die Ausbildung wird der Hammer!“ Adam ist begeistert und sie setzen sich im Klassenzimmer auf ihre Plätze. Auch die anderen Kids der Sonderklasse kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Insgesamt besteht die Klasse aus zwölf Schülern, acht Jungen und vier Mädchen. Die Anzahl von zwölf Kindern ist nicht ohne Grund so gewählt: In den meisten praktischen Fächern werden kleine Teams gebildet, in denen die Kinder zusammenarbeiten müssen. Daraus entstehen vier Teams, mit jeweils drei Kindern. Erfahrungsgemäß hat sich das für die Arbeit mit den Nachwuchsspionen am besten bewährt, weshalb der Professor an dieser Variante der Klasseneinteilung festhält. Jeder Einzelne von ihnen musste sich im letzten Schuljahr mit einem Test behaupten, um seine Eignung für diese Ausbildung unter Beweis zu stellen.
Benni, Adam und Emilia konnten bei diesem Test am meisten überzeugen und der Professor war sich schon vorher bewusst, dass in diesen Dreien ein besonders großes Potential steckt.
Doch auch die anderen Mitstreiter sind nicht zu verachten. Jeder ist überdurchschnittlich schlau und hat sein Steckenpferd, mit dem er sich besonders von den anderen abhebt.
Professor Kingfeld ist sich sicher, dass es diese Klasse weit bringen wird. Er sieht bereits jetzt, mit wieviel Begeisterung die Kinder hinter dieser Ausbildung stehen und es wirklich im Blut haben, echte Geheimagenten zu werden. Einige von ihnen werden wahrscheinlich noch Geschichte schreiben.
Professor Kingfeld betritt den Klassenraum: „Guten Morgen Kinder! Ich begrüße euch zu eurer neuen und streng geheimen Ausbildung, die euch zu waschechten und spitzenmäßigen Geheimagenten machen wird! Ich hoffe, ihr seid alle fit, denn ich habe bereits einen ersten Fall, für den es wirklich viel Spitzfindigkeit und Scharfsinn braucht. Der Polizeidirektor, Mister Moor, hat mich bereits vor sechs Wochen angerufen und mich gebeten, bei einer kniffligen Mission behilflich zu sein. Seitdem suche ich nach Hinweisen und Tatbeständen, doch ich stecke fest. Es ist verzwickt und ich brauche dringend eure klugen Köpfe. Da ich weiß, was für Superhirne in dieser Klasse sitzen, bin ich mir sicher, dass wir gemeinsam diesen Fall aufklären werden.“ Professor Kingfeld erhofft sich viel von seinen Schützlingen und erklärt weiter: „Von einer Gruppe Spezialisten und Forschern wurde ein neues Fahrzeug entwickelt, das sogenannte ‚Hovercar‘. Es handelt sich hierbei um ein schwebendes Auto, welches mit einer Abstoßtechnologie funktioniert. Die Forschergruppe hat dafür einen Prototyp gebaut, der allerdings noch mitten in der Entwicklung steckt und streng geheim gehalten werden muss. Doch irgendwie ist es trotz aller Sicherheitsvorkehrungen und Maßnahmen passiert, dass dieser Prototyp gestohlen wurde und nun spurlos verschwunden ist! Das ist natürlich ein riesiges Dilemma, denn die Informationen, die in diesem Fahrzeug stecken, dürfen noch nicht an die Öffentlichkeit oder in die Hände von falschen Personen geraten. Einige andere Teams, Forscher und Experten versuchen wohl ebenfalls, eine solche Technologie auf den Markt zu bringen, um für die Zukunft umweltfreundlichere Fahrzeuge herstellen zu können. Dieser Prototyp ist der Erste seiner Art und muss unbedingt sicher verriegelt werden, ohne dass fremde Personen nützliche Informationen stehlen können. Leider ist es dafür bereits zu spät. Wir müssen also so schnell es geht dieses Fahrzeug finden und die Täter schnappen.“ Der Professor scheint ein wenig angespannt über seine bisherigen, erfolglosen Ermittlungen zu sein.
„Also müssen wir herausfinden, wer diesen Prototypen gestohlen hat und wo sich das Teil nun befindet?“, fragt Benni aufgeregt.
„Genau so ist es! Meine bisherigen Ermittlungen sind leider erfolglos geblieben. Die Täter sind schlau. Alles ist wohl sehr genau und bestens geplant gewesen. Wir müssen auf jeden Fall die Fabrik bis ins kleinste Detail unter die Lupe nehmen und die Mitarbeiter befragen. Das ging leider bisher noch nicht, da die Polizei mitten in einem anderen, wichtigen Fall steckt. Ich selbst wollte das nicht allein machen. Ich habe bereits eine Idee, wobei ich aber eure Unterstützung brauche.“
Die Spionage Kids sind beeindruckt und voller Tatendrang, den mysteriösen Fall aufzuklären.
„Um so ein Fahrzeug unbemerkt zu stehlen, muss man wirklich ganz schön gerissen sein. Ich kann mir vorstellen, dass die Gauner sich von irgendwoher Informationen besorgt haben und dann den besten Zeitpunkt planen konnten, um das Hovercar aus der Halle zu transportieren.“ Benni steckt gedanklich schon mitten in der Spurensuche.
„Aber sie brauchen ja auch ein Versteck, in dem sie dieses Teil unterbringen können. Das müsste dann eine große Halle sein, die streng geheim und von anderen Personen ungenutzt ist. Doch wer hat die Möglichkeiten, so einen Prototyp unbemerkt zu stehlen und vor allem zu transportieren?“ Adam stellt sich die unterschiedlichsten Fragen.
„Wenn es wirklich ein anderes Forscherteam gibt, was hinter das Geheimnis und diese Technologie steigen will, dann werden sich diese Leute schon die geeignete Ausrüstung beschafft haben. Es kann gut möglich sein, dass Informationen gesammelt werden sollen, damit ein weiteres Fahrzeug entwickelt werden kann, nur noch ausgefeilter und mit mehr Technik.“ Emilias Begründungen klingen einleuchtend.
„Bevor ihr euch eure genialen Köpfe zerbrecht, möchte ich euch noch in unserem streng geheimen Ausbildungstrakt herumführen. Wie ihr bereits sehen konntet, gibt es hier verschiedene Bereiche, in denen wir den Unterricht vor allem praktisch gestalten werden.“ Professor Kingfeld nimmt die Sonderklasse auf eine Führung in den Geheimagenten-Ausbildungsbereich mit und zeigt, was es hier alles gibt.
Vom Flur aus gehen einige Räume ab, die sich in Labore, Experimentierzimmer und Werkstätten unterteilen. Die Ausstattung, die Geräte und Werkzeuge sind beachtlich.
Von High-Tech-Abhörgeräten über die neuesten Nachtsichtgeräte, bis hin zur Station für Schwerelosigkeit und noch einiges andere, was ein echter Spion für seine Ermittlungen braucht, ist hier alles zu finden. In der großen Bibliothek, mit sämtlichen Aufzeichnungen und Dokumentationen von echten Geheimagenten, die ihre Fälle, Ideen und Ermittlungen aufgeschrieben haben, können sich die Nachwuchs-Spione Hilfe bei ihren Missionen holen.
„Krass, mit der ganzen Ausrüstung kann es doch fast unmöglich sein, dass uns noch irgendein Täter durch die Lappen geht!“ Adam kommt aus dem Stauen nicht mehr heraus.
„Absolut! Ich habe mir schon gedacht, dass hier einiges auf uns warten wird, aber DAS übertrifft nochmal alles!“ Auch Benni ist völlig von den Socken.
Als die Klasse nach dem Rundgang wieder im Klassenzimmer angekommen ist, gibt Professor Kingfeld den Kids noch wichtige Informationen, was auf sie zukommen wird. Er erklärt, dass die Ausbildung neben dem praktischen Teil auch einiges an Theoriewissen vermittelt, welches die zukünftigen Geheimagenten erstmal brauchen, um vernünftig ermitteln zu können.
„In den Laboren, Werkstätten und Experimentierräumen habt ihr Gelegenheit, euer theoretisches Wissen anzuwenden. Die jeweiligen Lehrer sind hervorragende Fachkräfte mit besonderen Spezialgebieten. Es gibt kaum bessere Ausbilder, die euch begleiten könnten“, sagt er und kündigt weiter stolz den Stundenplan an. „Fächer wie ‚Schwerelosigkeit und Abstoß-Technologie‘, ‚experimentelle Chemie‘, ‚Abhör- und Spionage-Techniken‘, ‚Befragungstaktiken‘ und viele andere stehen auf der Liste. Es ist spannend, keine Frage. Aber es erfordert auch einen blitzgescheiten Verstand und die Fähigkeit des logischen Denkens. Doch bei euch Superhirnen mache ich mir wenig Sorgen, dass euch etwas davon fehlen könnte. Ihr alle habt die besten Voraussetzungen für diese Ausbildung, also macht etwas draus.“ Der Professor sieht in verblüffte Gesichter.
Die Kids sind wie gefesselt und hören Professor Kingfeld genau zu. Zudem teilt er bereits für diesen ersten wichtigen Fall die Kinder in Teams ein und erklärt ihnen zugleich, welche Aufgaben sie in ihrer Gruppe übernehmen: „Da ich euch im letzten Schuljahr genauestens beobachtet habe und durch den Aufnahmetest sehen konnte, wie ihr arbeitet, werde ich euch eure Aufgaben nach euren besonderen Fähigkeiten zuordnen. Jeder von euch übernimmt ein Spezialgebiet in eurem Team, auf das er sich konzentriert. Wenn ihr gemeinsam damit ermittelt, wird ein optimales Ergebnis herauskommen.“
Alle warten gespannt und jeder will wissen, welche Rolle er zukünftig in seiner Gruppe übernehmen darf. Der Blick des Professors wandert zuerst zu Benni, Emilia und Adam. Er schaut die Drei mit einem Lächeln an und sagt: „Ihr Drei seid bisher das stärkste Team gewesen, mit dem ich zusammenarbeiten durfte. Eure Köpfe sind für unsere Ermittlungen dringend erforderlich. Emilia, deine Spezialaufgabe betrifft alles, was mit Chemie, unbekannten Substanzen und Spurenlesen zu tun hat. Adam, du bist ein Ass in Mathematik und logischem Denken. Du siehst schnell, wie alles zusammen funktioniert und wie die Dinge kombiniert werden müssen. Auch im Forschen und Kartenlesen sowie dem Merken von wichtigen Informationen bist du sehr gut.“ Der Professor kennt seine Schützlinge genau und fährt mit einem erwartungsvollen Blick zu Benni fort: „Benni, du hast von allem etwas. Vor allem, was den Umgang mit der Technik angeht, bist du unschlagbar. Dein Verstand ist scharfsinnig. Du kannst sofort die kleinsten Details erkennen und siehst Zusammenhänge, die sonst keiner so schnell durchblickt. Dein Gespür ist feiner als das eines trainierten Jagdhundes. Von deiner Stärke als Anführer ganz zu schweigen.“ Benni ist stolz, wie der Professor ihn und seine Freunde beurteilt.
Auch die anderen Kinder bekommen ihre herausragenden Fähigkeiten mitgeteilt, auf die sie sich konzentrieren sollen. Danach werden den Teams die ersten Aufgaben zugewiesen, womit sie ihre Ermittlungen für den ersten Fall beginnen sollen. Benni, Emilia und Adam sitzen voller Spannung auf ihren Stühlen.
„Ihr Drei werdet in der Bibliothek mit eurer Suche beginnen. Da ihr alle Drei die Begabung habt, blitzschnell und logisch kombinieren zu können und Hinweise, Tipps und Beschreibungen sofort aufsaugt, dürft ihr mit den Recherche-Arbeiten anfangen. Nehmt euch die Aufzeichnungen der großen Geheimagenten zur Hand. Sucht nach Anregungen, Ideen und Hilfestellungen, wie ihr am besten in diesem Fall vorgehen könnt. Es sind faszinierende Gedanken aufgeschrieben, ihr werdet staunen!“ Der Professor zwinkert den drei Freunden zu.
Die Jungspione nicken aufgeregt und schauen sich begeistert an. „Super! Wir forschen in den Tagebüchern von den berühmtesten und erfolgreichsten Geheimagenten, wie krass ist das denn?!“ Adam würde am liebsten sofort loslegen und die Bibliothek unsicher machen. Doch vorher wartet noch ein Tag mit Unterricht auf die Kids.
Am Nachmittag, nach der letzten Stunde Biologie, finden sich Benni, Adam und Emilia in der Geheimagenten-Bibliothek zusammen. Die Bibliothek ist dunkel, etwas kühl und versprüht einen gespenstischen Hauch, als ob noch einige der dahingeschiedenen Spione ihre Schätze beschützen wollen und hier als unsichtbarer Geist ihr Unwesen treiben.
Emilia wirkt verunsichert, als sie sich in dem dunklen Raum umsieht. „Dieser Ort ist zwar interessant, aber irgendwie auch ein bisschen unheimlich“, sagt sie leise.
„Unheimlich? Du meinst wohl eher extrem cool!“, entgegnet ihr Adam. Er ist begeistert und kann es noch immer nicht glauben, dass sich hier die Gedanken der größten Spione, die es bisher in der Geschichte gegeben hat, befinden. Es fühlt sich an, als hätten sie einen Schatz gefunden, der von unschätzbarem Wert ist. „Das ist doch unfassbar aufregend!“, bemerkt er, während er sich in den Regalen umsieht.
Auch Benni nimmt ein Buch zur Hand, mit einer verblassten, schwer zu entziffernden Aufschrift. „Sherlock Holmes“, liest er mit zusammengekniffenen Augen. „Wow, seht mal hier! Das sind Notizen von Sherlock Holmes! Ich werd verrückt!“
Er ruft sofort seine Freunde, die ebenfalls ganz aus dem Häuschen sind: „Boah, der berühmte, echte Sherlock Holmes? Das müssen wir uns ansehen!“ Auch Adam kann es nicht fassen, was Benni da in den Händen hält.
Plötzlich hören die drei Freunde einen lauten Knall. Verwundert, woher diese Geräusche kommen können, machen sie sich neugierig auf die Suche.
„Ich glaube, es kam aus dem Labor da drüben“, sagt Adam und geht den beiden anderen Kids voran. Erneut poltert es laut und ein kühler Wind zieht durch den Gang.
„Da drüben, aus dem Labor! Dort kommt der Krach her!“, ruft Adam und zeigt auf den Eingang des Labors, aus dem diese lauten Geräusche zu hören sind. Sie nähern sich dem Labor und sehen einen Mann, eingehüllt in eine grüne Rauchwolke. Er ist schätzungsweise mittleren Alters, hat zerzauste, braune Haare und eine schwarze Brille, die schief auf seiner Nase hängt. In seinem weißen Kittel drückt er auf Knöpfen herum und schüttelt dabei immer wieder murmelnd den Kopf. „So ein Mist, hier stimmt doch was nicht! Irgendeiner scheint hier herumgefummelt zu haben, alles ist verstellt!“, hören die Kinder ihn vor sich hin meckern.
Die Schwerelosigkeits-Station startet nicht und spuckt stattdessen muffeligen Qualm aus, ähnlich wie ein kaputtes Auto, welches nicht anspringen will. Der laute Knall war auf eine Fehlzündung zurückzuführen, die auch den Rauch verursacht hat.
Als der Mann die drei Kinder bemerkt, blickt er mürrisch über den Brillenrand. „Was macht ihr denn hier? Wie kommt ihr hier überhaupt rein? Dürft ihr hier sein?“, fragt er sie im schroffen Ton.
„Wir sind die neuen Schüler der Sonderklasse von Professor Kingfeld. Er weiß, dass wir hier sind, und hat es uns erlaubt. Wir recherchieren in der Bibliothek für den Fall, in dem er uns ermitteln lässt. Dann haben wir allerdings diesen Krach gehört und wollten wissen, wo der herkommt“, erklärt Benni kurz.
„Ach, dann müsst ihr die Superhirne sein, von denen er so schwärmt!“ Der Mann hebt den Kopf und scheint nun etwas interessierter an den Kids zu sein.
„Ich bin übrigens Mister Louis, euer Lehrer für diesen Bereich hier. Bei mir werdet ihr alles über die Schwerelosigkeit, diesen Apparat und die Abstoßtechnologie erfahren. Aber erst morgen. Heute bin ich noch dabei, dieses Teil wieder richtig in Gang zu bringen. Scheinbar hat sich irgendein ahnungsloser Dilettant hier zu schaffen gemacht und mir alles verstellt.“ Mister Louis dreht an einem Knopf und schüttelt erneut genervt den Kopf.
Die Drei merken, dass Sie Mister Louis im falschen Augenblick erwischt haben und ihn wohl ein bisschen stören. „Echt cool, was Sie hier machen. Aber wir wollen Sie gar nicht weiter ablenken. Es scheint, als seien Sie ziemlich beschäftigt. Hoffentlich funktioniert bis morgen alles wieder. Wir sind ganz schön gespannt auf dieses Teil und diese abgefahrene Schwerelosigkeits-Technologie.“ Benni läuft neugierig um das Gerät herum und sitzt gedanklich schon im Simulator.
Mister Louis freut sich über das rege Interesse der Kinder. „Morgen kann ich euch mehr dazu erklären. Heute ist es schlecht, ich bin etwas genervt, dass hier herumgebastelt und alles verstellt wurde. Das kostet mich wieder unnötig Zeit, die ich eigentlich für etwas anderes nutzen wollte“, erklärt er.
„Kein Thema, wir sind schon weg. Viel Glück beim Reparieren und bis morgen!“ Adam, Benni und Emilia verabschieden sich und gehen zurück in die Bibliothek, wo sie weiter in den Büchern nach hilfreichen Informationen und Tipps suchen, wie sie den neuen Fall angehen könnten.
Wie gründe ich einen Detektivclub?
Ein echter Geheimagent kann am besten ermitteln, wenn er dabei Hilfe hat. Jeder gute Spion arbeitet immer mit Unterstützung und mindestens einem Assistenten zusammen. Mit Sicherheit hast du einen oder mehr Freunde, die gern einen echten Detektivclub mit dir gründen würden. Hier erfährst du die wichtigsten Dinge, die du zur Gründung deines Clubs brauchst:
1. Der passende Name!
Wie wollt ihr euren Club, in dem ihr zukünftig als Geheimagenten-Team zusammenarbeitet, nennen? Eurer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
„die grünen Raketen“„die drei Schlaufüchse“ oder„die vier blauen Delphine“... ihr habt bestimmt eine gute Idee!2. Welche Fähigkeiten besitzt jeder von euch? Damit wisst ihr, wer bei welcher Mission, für welche Aufgaben am besten geeignet ist:
3. Club-Regeln, an die sich jedes Mitglied zu halten hat! Setzt dazu am besten einen Vertrag auf, den jeder unterschreiben muss. Beispiele für eure Regeln könnten sein:
4. Ein Ort, an dem ihr euch treffen könnt. Das kann zum Beispiel ein Schuppen sein, eine Garage, ein Kellerraum oder eine Nische auf dem Dachboden – Hauptsache ihr habt einen Platz, wo euch keiner so schnell findet. Richtet diesen Treffpunkt so ein, dass ihr euch wohlfühlt. Er darf gern gemütlich sein und es sollte vorhanden sein, was ihr braucht, um auch ein längeres Treffen abhalten zu können.
5. Decknamen! Unter denen könnt ihr euch gegenseitig verständigen, wenn es um geheime Missionen geht. Also heißt „Paul“ dann beispielsweise „flinke Spinne“.
6. Zeichensprache ist sehr hilfreich in verdeckten Ermittlungen. So könnte es sein, dass wenn sich einer von euch am Ohr kratzt, das die Bedeutung erhält „Achtung, jemand hört uns zu!“
7. Haltet eure Ermittlungen in einem Tagebuch fest! Am besten eignet sich dafür ein einfaches Heft, was nicht sehr geheimnisvoll aussieht und kein Interesse bei anderen weckt. Dort schreibt ihr die wichtigsten Dinge rein, idealerweise in Geheimschrift, die nur ihr entziffern könnt. Oder ihr benutzt dafür einen „Geheimstift“, dessen Schrift erst mit UV-Licht sichtbar wird. Dieser Stift schreibt und hat eine kleine Lampe am Ende, mit dem das Geschriebene dann sichtbar gemacht werden kann. So einen Stift kann man beispielsweise bei Amazon kaufen, extra für Nachwuchsspione gemacht!
8. Die richtige Ausrüstung! Packt eine Tasche, einen Rucksack oder einen kleinen Koffer zusammen, wo alle wichtigen Materialien enthalten sind. Beispielsweise:
Bestimmt fallen euch noch mehr Dinge ein, die ihr gebrauchen könnt.
9. Der Detektivausweis!
Einen Detektivausweis braucht ihr unbedingt, damit ihr die Ermittlungen auch offiziell durchführen dürft, beispielsweise mit einem geeigneten Protokoll. Denn nur echte Detektive dürfen die Hinweise protokollieren. Darauf notiert ihr einfach den Namen eures Clubs und am besten euren eigenen Namen. So könnt ihr beweisen, dass ihr echte Geheimagenten auf Mission seid. Also fertigt euch als Erstes so einen Ausweis an, damit eure Arbeit beginnen kann!
2. Der Schwerelosigkeit auf der Spur
Der nächste Tag in der Sonderklasse ist angebrochen. Die ersten zwei Unterrichtsstunden lassen die Kinder etwas gelangweilt auf ihren Stühlen sitzen. Biologie und Geografie stehen auf dem Stundenplan. Klar, dass diese normalen Fächer in den jungen Geheimagenten im Gegensatz zu den neuen aufregenden Fächern, in denen sie alles für ihre Spion-Ausbildung lernen, nicht das ganz große Interesse wecken.
Als es endlich zur Pause klingelt, stürmen die Kinder aus dem Klassenraum und gehen direkt in den unterirdischen Ausbildungstrakt, wo heute „Technologien der Physik“ bei Mister Louis, auf dem Stundenplan steht. „Hoffentlich hat Mister Louis diese Station wieder in Gang gebracht!“, bemerkt Emilia, als sie in Richtung des Klassenzimmers gehen.
Adam nickt und sagt: „Ich denke schon, dass er dieses Teil wieder reparieren konnte. Wird bestimmt richtig spannend, mehr über die Abstoßtechnologie zu erfahren.“
Gemeinsam mit den anderen Schülern, erreichen Benni und seine Freunde das Labor von Mister Louis, der völlig vertieft in die Unterrichtsvorbereitungen ist. Als die Kinder den Raum betreten, erschrickt Mister Louis kurz. Er war gerade so beschäftigt, dass er überhaupt nicht bemerkt hat, wie die Klasse hineingekommen ist.
„Oh, guten Morgen! Da seid ihr schon alle. Schön, dass ihr hier seid. Ich begrüße euch zu eurer ersten Unterrichtsstunde: Technologien der Physik“, empfängt er die Kids und rückt seine schiefe Brille zurecht. „Ihr werdet heute das Wichtigste über Schwerelosigkeit und die Abstoßtechnologie erfahren. Seid aufmerksam, denn genau diese Informationen werden wichtig für eure Ermittlungen in dem Fall des gestohlenen Hovercars sein. Hört gut zu, stellt Fragen und hakt nach, wenn ihr etwas nicht versteht.“ Mister Louis schaut in die Runde und sieht in die erwartungsvollen Gesichter der Kinder.
Als er die Jungspione fragt, ob denn eines der Kids bereits etwas über die Abstoßtechnologie oder das Hovercar gehört habe, hebt Lenni kurz die Hand und ruft sofort dazwischen:
„Das funktioniert doch nach diesem Antigravi-Dingsbums-Prinzip, wodurch ein Fahrzeug ein paar Zentimeter über dem Boden schweben kann, oder? Hab ich nämlich mal in so einem Science-Fiction Film gesehen, voll cool!“
Seine Mitschüler lachen und Adam schüttelt den Kopf: „Mensch Lenni, du meinst das Antigravitationsprinzip, nix mit ‚Dingsbums‘!“ Wieder lacht der Rest der Klasse, auch Mister Louis kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Als er neben der Schwerelosigkeitsstation steht, beginnt er, ein wenig über die Theorie zu erzählen, sodass es für die Nachwuchs-Agenten verständlicher wird: „Danke für eure Beiträge, Jungs. Ihr seid wirklich helle Köpfe, das muss man euch lassen. Die wenigstens Erwachsenen können mit irgendwelchen wissenschaftlichen Begriffen umgehen, aber ihr kennt schon einige davon und könnt sie zuordnen, das ist bemerkenswert. Unter Antigravitation kann man auch ‚Anti-Schwerkraft‘ verstehen. Es ist richtig, dass dabei die Schwerkraft aufgehoben wird, jedoch findet dabei nicht, wie die meisten denken, eine abstoßende oder negative Schwerkraft statt.
Wird die ‚Anti-Schwerkraft‘ beispielsweise in der Science-Fiction-Welt verwendet, sieht es so aus, als würden die Gegenstände, welche in der Luft schweben, die Schwerkraft ins Gegenteil und somit zum Schweben verwandeln. Doch eigentlich wird dabei mit anderen Mitteln gearbeitet, wie etwa mit elektromagnetischen Feldern, durch die dann eine Art ‚Schwebetechnik‘ erzielt wird. Es gibt Forschungsprojekte, bei denen mit Fahrzeugen experimentiert wird, die über dem Erdboden schweben, indem Magnetplatten in den Boden eingebaut wurden.