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Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,0, Justus-Liebig-Universität Gießen (Romanistik), Veranstaltung: Sprachpolitik in Lateinamerika, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit verschiedenen Strategien und Maßnahmen, die auf die Erhaltung der Sprache abzielen. Es ist wichtig, kulturelles Erbe auf der Welt zu erhalten – eine zielorientierte Sprachpolitik kann dafür die entscheidenden Bedingungen schaffen. Die Arbeit gliedert sich in zwei Hauptteile. Kapitel 2 dient der Einführung in das Thema und bietet einen Überblick über die Sprachenvielfalt Mexikos, die wechselseitigen Beziehungen von Sprache, Identität und Kultur, sowie die gegenseitige Beeinflussung des mexikanischen Spanisch und den indigenen Sprachen. Dabei wird auf die linguistischen Besonderheiten der mexikanischen Varietät eingegangen und anschließend die Einstellungen und Wertevorstellungen gegenüber dieser Varietät demonstriert. Kapitel 3 befasst sich mit der Sprachpolitik, die für die indigenen Sprachen angewandt wird. Kapitel 3.1 erläutert den ‚Kastilisierungs‘-Prozess, der im 20. Jahrhundert unternommen wurde, Kapitel 3.2 und 3.3 beschäftigen sich mit der aktuellen Erforschung und Revitalisierung der indigenen Sprachen sowie der aktuellen Fremdsprachenpolitik und auswärtigen Sprachpolitik. In Kapitel 4 werden die Inhalte der Arbeit zusammengefasst und ein Ausblick auf mögliche weiterführende Fragestellungen gegeben. Mexiko zählt zu den Ländern mit den meisten indigenen Sprachen weltweit. In Mexiko leben derzeit circa 130 Mio. Menschen, die sowohl Spanisch als auch eine oder mehrere der 77 nationalen indigenen Sprachen sprechen. Die bisher vorherrschende Vorstellung, dass die indigene Herkunft zu einer starken Diskriminierung führe, hat seit vielen Jahren Bestand, und seit etwa 20 Jahren werden Bemühungen seitens unterschiedlicher Gruppen und Institutionen unternommen, die der Erhaltung der indigenen Sprachen und Kulturen dienen sollen. Es gibt Anzeichen dafür, dass in der mexikanischen Gesellschaft das Interesse und die Bemühungen zum Erhalt der indigenen Sprachen zunehmen, da indigene Gruppen zunehmend städtische Räume für sich und ihre Sprachen beanspruchen. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die Weitergabe der indigenen Sprachen in Mexiko-Stadt in der Vergangenheit nicht systematisch erfolgte. Es bleibt abzuwarten, ob neue Gesetze und Maßnahmen zur Sprachpflege ein Umfeld schaffen können, in dem kulturelle und sprachliche Vielfalt nicht als Nachteil empfunden werden. In einem solchen Umfeld wäre es möglich, den Trend zum Sprachverlust umzukehren.
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