Sprechende Steine - Ann Murdoch - E-Book
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Sprechende Steine E-Book

Ann Murdoch

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Beschreibung

Romantic Thriller von Ann Murdoch

Der Umfang dieses Buchs entspricht 102 Taschenbuchseiten.

Faszinierend und mystisch: Die Externsteine mitten im Teutoburger Wald! Kurz vor Beltane strömen Hexen, Druiden und andere Kräfte zur nahen Ausgrabungsstätte, die auf vermeintlich geheiligtem Boden liegt.

Die Wissenschaftlerin Simone gerät in die Fänge einer Gruppe Hexen: doch ist Simone gar selbst eine Hexe? Oder warum träumt sie jede Nacht von den geopferten Kriegern? Wird es dem Druiden gelingen, Simones Kräfte mit der Natur zu bündeln, um das alte Wissen freizulegen?

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Ann Murdoch

Sprechende Steine

Romantic Thriller

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Sprechende Steine

Romantic Thriller von Ann Murdoch

 

Der Umfang dieses Buchs entspricht 102 Taschenbuchseiten.

 

Faszinierend und mystisch: Die Externsteine mitten im Teutoburger Wald! Kurz vor Beltane strömen Hexen, Druiden und andere Kräfte zur nahen Ausgrabungsstätte, die auf vermeintlich geheiligtem Boden liegt.

Die Wissenschaftlerin Simone gerät in die Fänge einer Gruppe Hexen: doch ist Simone gar selbst eine Hexe? Oder warum träumt sie jede Nacht von den geopferten Kriegern? Wird es dem Druiden gelingen, Simones Kräfte mit der Natur zu bündeln, um das alte Wissen freizulegen?

 

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

© by Author

© dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Alle Rechte vorbehalten.

www.AlfredBekker.de

[email protected]

Prolog

Ihr ganzer Körper schien in diesem Moment außer Kontrolle zu geraten, Simones Glieder zitterten, und im Kopf breitete sich ein dunkler Druck aus, der den Schädel zu sprengen drohte. Sie musste raus hier, selbst auf die Gefahr hin, dass die Hexen sie in die Finger bekamen. Simone kletterte aus dem steinernen Grab. Als ihre Füße wieder festen Boden unter sich hatten, blickte sie entsetzt an sich herunter. Der ganze Körper war eingehüllt in ein blaues Leuchten, und sie schien nicht mehr Herrin ihrer Sinne. Ohne zu wissen, was sie tat, hob sie die Hände weit über den Kopf, blickte den heranstürmenden Frauen entgegen und rief laut ein Wort in einer fremden Sprache. Augenblicklich standen die Hexen still wie vom Donner gerührt. »Sie ist eine von uns«, flüsterte jemand ehrfürchtig...

1

»Bello, hierher, was machst du da schon wieder? Du kannst hier nicht einfach wild in der Gegend herumbuddeln.«

Der offensichtlich verärgerte Mann, der mit seinem Hund auf einem Spaziergang war, bereute gerade, dass er die Leine am Hals des Bernhardiners gelöst hatte. Der Hund hatte sich selbständig gemacht und buddelte nun voller Hingabe und ohne auf die Rufe seines Besitzers zu achten, ein Loch in den Boden.

Hier in der Nähe der Externsteine war es eigentlich verboten, Tiere ohne Leine laufen zu lassen, aber bisher war noch nie etwas passiert, und außerdem taten es fast alle Leute, die hier in der Gegend wohnten. Die Externsteine waren auch heute noch ein Anziehungspunkt für viele Touristen, was sicher auch daran lag, dass diese mächtigen Monumente ihresgleichen suchten. Die umliegenden Hotels und Gaststätten hatten ein gutes Geschäft daraus gemacht, was durch die Tatsache begünstigt wurde, dass sich auch das Hermannsdenkmal in der Nähe befand. Das Freilichtmuseum in Detmold zog ebenfalls viele Besucher an, und die schöne Landschaft tat ein Übriges.

Das waren aber alles Dinge, die denjenigen, die hier wohnten, niemals oder nur selten durch den Kopf gingen. Sie genossen es, in der wundervollen Gegend zu wohnen und fühlten sich wohl im Schatten des mächtigen Monuments, in dessen Umgebung angeblich besondere Kraftlinien zu spüren waren, was jedoch die wenigsten Menschen jemals bemerkt hatten.

Der Mann näherte sich nun seinem Hund, um ihn wieder an die Leine zu nehmen, doch der kräftig gebaute Bernhardiner begann zu knurren und buddelte heftig weiter. Er benahm sich geradezu, als wollte sein Besitzer ihm das Futter wegnehmen, und das machte den Mann stutzig. Der Hund ging tatsächlich in drohende Angriffsstellung, und dem Mann blieb nichts anderes übrig, als einen kleinen Stock zu suchen und ihn weit von sich zu werfen. Auf dieses Spiel ging Bello immer ein. Dieses Mal jedoch hielt der Hund zunächst inne, versuchte weiter zu graben und schaute dem Stock nur hinterher. Offensichtlich wusste er nicht, was er tun sollte. Endlich entschied er sich dafür, auf das altvertraute Ritual einzugehen. Er bellte einige Male kurz auf und rannte dem Stock hinterher, während der Mann in das Loch starrte, um festzustellen, was das Tier so fasziniert hatte.

Unwillkürlich zuckte er zurück. Tatsächlich lagen Knochen in der Erde, und das war auch der Grund, warum der Hund so seltsam reagiert hatte. Der Mann war kein Experte, eines war für ihn jedoch sicher: Knochen kamen nicht von allein an diese Stelle. Er lief hinter seinem Hund her, nahm ihn endlich an die Leine und informierte die Polizei.

Rund zwei Stunden später stand als erste Tatsache fest, dass es sich bei dem Fund um menschliche Knochen handelte.

2

»Das ist eine ziemlich seltsame Art Geschichte zu lehren, Frau Frank«, bemerkte Jason Fitzpatrick, der in der letzten Stunde aufmerksam zugehört hatte.

Simone Frank arbeitete als Gastdozentin für Archäologie und Historie an der Universität. Jason Fitzpatrick befand sich als Austauschdozent für drei Monate ebenfalls hier, er lehrte in London, stammte jedoch aus Schottland. Schon vom ersten Tag an hatten ihn die unorthodoxen Methoden der jungen Frau fasziniert, mal abgesehen davon, dass er auf den ersten Blick sein Herz an sie verloren hatte, jedoch ohne Hoffnung, jemals mehr als ein freundliches Wort von ihr zu bekommen. Bisher hatte sie auf alle zaghaften Annäherungsversuche reagiert, als wäre nichts gesagt worden.

»Ich weiß nicht, was Sie daran so merkwürdig finden«, gab Simone ruhig zurück. »Ich verlange von den Studenten, dass sie ein fiktives Interview führen mit Karl dem Großen, über sein Leben, seine Feldzüge, seine Eroberungen. Und im Anhang erwarte ich, dass die Quellen offengelegt werden, um auf diese Weise festzustellen, ob sie ihre Arbeit gut genug gemacht haben. Das ist auf jeden Fall mal etwas anderes, und die Studenten werden so genötigt, sich gründlich damit zu beschäftigen.«

Die noch recht junge Frau mit den schulterlangen dunklen Haaren, den ausdrucksvollen warmen Augen und dem fröhlichen Gesicht lächelte den Kollegen an, und er wünschte sich wieder einmal, mehr über sie zu erfahren. Vielleicht sollte er selbst einmal den Mut aufbringen, sie einzuladen.

»Ich habe nicht gesagt, dass Ihre Methode falsch ist. Ich finde sie nur ungewöhnlich«, gab er zurück und versuchte seine Gedanken in Worte zu fassen. Doch sein Blick blieb wieder einmal an ihren ausdrucksvollen Augen hängen, und er seufzte innerlich, weil sie so unerreichbar schien.

»Ich will Ihnen erklären, was ich mir dabei gedacht habe. Die Studenten versuchen auf diese Weise, sich in die Person selbst zu versetzen, oder in diesem Fall vielmehr in beide Personen. Auf der einen Seite müssen sie Fragen stellen, die sich mit dem geschichtlichen Hintergrund und der entsprechenden Person befassen. Auf der anderen Seite müssen sie detailliert antworten. Von daher müssen sie sich ausführlich informieren, um keine Fehler zu machen. Im Übrigen wird durch ein Interview die Person quasi zum Leben erweckt.«

»Haben Sie Ihre Methode mit dem Dekan abgesprochen?«

»Nein, warum sollte ich? Wollen Sie mich jetzt verpetzen?«

Er schaute sie verständnislos an. Das Wort verpetzen gehörte offensichtlich nicht zu dem Wortschatz, den er sich angeeignet hatte, obwohl sein Deutsch hervorragend war und kaum einen Akzent besaß.

»Verpetzen heißt, jemanden oder etwas zu verraten«, erklärte sie lächelnd.

»Nein, ich denke nicht, dass ich etwas verpetzen will. Schließlich bin ich selbst gespannt auf das Ergebnis. Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich dieses Projekt weiter verfolge?«

Sie zuckte die Schultern. »Wenn Sie Wert darauf legen... aber nun muss ich los.« Sie ließ ihn stehen und eilte mit raschen Schritten davon.

Jason schaute ihr noch eine Weile hinterher. Simone war eine schöne bemerkenswerte Frau, aber unglaublich spröde und abweisend. Konnte sie nicht mal ein bisschen entgegenkommender sein? Doch nun musste auch er sich um andere Dinge kümmern, er vergaß Simone für ein paar Stunden.

Am nächsten Morgen fand die junge Frau in ihrem Fach eine Nachricht vor, dass sie sich beim Dekan melden sollte. Unwillkürlich schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass Jason vielleicht doch geplaudert haben könnte. Natürlich stand es jedem Dozenten frei, wie er seinen Lehrgang gestaltete, niemand konnte ihr verbieten, zu ungewöhnlichen Mitteln zu greifen. Außerdem fand Simone ihre Methode nicht so ungewöhnlich, denn sie regte die Studenten an, sich ernsthaft mit dem Thema zu befassen.

Was sonst könnte der Dekan aber von ihr wollen? Ihr Vertrag als Gastdozentin lief noch bis zum Ende des kommenden Semesters, und es war eher unwahrscheinlich, dass er vorzeitig verlängert würde. Nein, sie würde es bestimmt nicht erfahren, wenn sie weiter hier stehenblieb und nur auf die Nachricht starrte.

Auf der Stelle ging sie zum Sekretariat und hoffte, sofort einen Termin beim Dekan zu bekommen. Sie hatte Glück.

Dekan Schnusenberg war ein Mann, der nur wenig für Humor übrig hatte, seine Arbeit und die anderer Leute dafür gewissenhaft ernst nahm. Es handelte sich um einen kleinen schmächtigen Mann, der hinter einem übergroßen, peinlich aufgeräumten Schreibtisch thronte. Simone hatte bisher nicht viel mit ihm zu tun gehabt, wusste jedoch, dass sie in seiner Gegenwart auf jedes Wort achten musste.

Höflich begrüßte sie ihn, und er schaute sie über seine dicken Brillengläser hinweg an;

»Ach, Frau Frank, gut, dass Sie gleich kommen konnten. Ich weiß nicht, ob ich in Ihnen die richtige Fachfrau gefunden habe. Aber es ist ein interessantes Projekt an mich herangetragen worden, und ich sollte eine Person benennen, die in der Lage ist, Untersuchungen vorzunehmen, ebenso wie die Datierung von Funden in einem vermutlich germanischen Grab. Es handelt sich, meiner Meinung nach, nur um Routine, könnte aber im Zuge der Forschung einen weiteren kleinen Einblick bringen.«

»Ein Grab? Ein germanisches Grab?«, fragte sie und machte ein erstauntes Gesicht. »Ich glaube, ich verstehe nicht ganz. Feldforschung war bisher nie meine Aufgabe, und bis auf ein Praktikum unter Professor Hartung habe ich noch nie etwas damit zu tun gehabt. Natürlich bin ich in der Lage Datierungen vorzunehmen, aber bisher habe ich das nur unter Laborbedingungen getan.«