Stadt der tanzenden Schatten - Daniel José Older - E-Book

Stadt der tanzenden Schatten E-Book

Daniel José Older

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Beschreibung

*** Ein Buch wie New York – aufregend, rätselhaft, magisch und cool! *** Endlich Sommer. Sierra freut sich auf entspannte Tage mit ihren Freunden und auf ihr erstes großes Kunstprojekt: ein Drachen-Wandbild. Doch als bei einer Party ein Toter auf sie zustolpert, ihr Großvater plötzlich wirres Zeug redet und eins der Porträts an Brooklyns Häuserwänden Tränen weint, ist klar, dass diese Ferien alles andere als entspannt werden. Durch den Sprayer Robbie erfährt Sierra auch warum: Sie gehört zur geheimen Zunft der »Shadowshaper«, d.h. sie kann mit den Geistern ihrer Ahnen Bilder zum Leben erwecken. Aber jemand hat es auf Leute wie sie abgesehen! --- Eine großartige Heldin und eine ungewöhnliche Geschichte – der Geheimtipp aus den USA! ---

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Veröffentlichungsjahr: 2017

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Eins

»Sierra? Was ist los?«

»Nichts, Manny.«

Eine glatte Lüge. Sierra sah vom Gerüst herunter auf den Hof, wo Manny der Domino-König mit verschränkten Armen stand. »Ganz sicher?«

»Ja.« Dann starrte sie wieder das Wandbild an. Es war keine Einbildung: In Papa Acevedos gemaltem Augenwinkel glitzerte eine Träne. Die Träne bewegte sich nicht – natürlich nicht, sie war gemalt. Aber trotzdem: Gestern und vorgestern war die Träne noch nicht da gewesen.

Außerdem war das Porträt blasser als vorher; es schien von Stunde zu Stunde Farbe zu verlieren. Als Sierra heute Nachmittag zum Schrottplatz kam, um an ihrem Wandbild weiterzumalen, hatte sie ein paar Sekunden gebraucht, bis sie das Gesicht des alten Mannes an der Backsteinmauer überhaupt entdeckte. Aber ein Bild, das verblasste, und ein Bild, das weinte, waren zwei verschiedene Kategorien von seltsam.

Sierra wandte sich wieder ihrem eigenen Bild zu, das sie an die neue Beton-Fassade neben der alten Backsteinwand mit Papa Acevedos Gesicht malte.

»Hey, Manny«, rief Sierra. »Bist du dir sicher, dass die Leute, denen der Turm gehört, nicht sauer werden, wenn sie das Wandbild sehen?«

»Doch, das werden sie.« Manny lachte. »Deswegen haben wir dich angeheuert. Wir hassen den Turm. Wir spucken auf den Turm. Dein Bild ist der Rotz, den wir auf die verdammte Dummheit von einem Turm schnauben.« Er grinste zu Sierra herauf, dann beugte er sich wieder über die alte Schreibmaschine, an der er herumschraubte.

»Na toll«, murmelte Sierra. Der Turm war vor rund einem Jahr aufgetaucht, völlig unangekündigt – ein fünfstöckiger Betonklotz in einem Viertel, wo sonst nur Brownstones standen, die typischen alten Brooklyner Reihenhäuser aus Sandstein. Von einem Tag auf den anderen war der Rohbau da, und dann waren die Bauträger verschwunden. Seitdem war das Ding unfertig und verlassen, mit leeren Fensterhöhlen, die in die Himmel über Brooklyn starrten. Und seine Nordwand grenzte an den Schrottplatz, wo Berge von Autowracks wie zerknülltes Papier auf ihr Schicksal warteten. Manny und die anderen Alten, die auf dem Schrottplatz Domino spielten, hatten dem Turm sofort den Krieg erklärt.

Sierra tupfte dunkelgrüne Farbe auf den Hals des Drachen, an dem sie arbeitete. Das Fabelwesen richtete sich bis zum obersten Stock des Turms auf, und auch wenn es bis jetzt nur ein Umriss war, wusste Sierra, dass es gefährlich aussehen würde. Lächelnd schattierte sie die Reihen der Schuppen und Stacheln, während das Geschöpf mit jedem neuen Detail lebendiger wurde.

Als Manny sie gebeten hatte, die Turmwand zu bemalen, hatte sie zuerst Nein gesagt. Sierra hatte noch nie ein Wandbild gemalt, sondern nur ein Schulheft nach dem anderen mit wilden Kreaturen und mit geflügelten, kriegerischen Versionen ihrer Freunde und Nachbarn gefüllt. Aber eine komplette Hauswand? Falls es danebenging, würde ganz Brooklyn zusehen. Doch Manny hatte nicht lockergelassen. Er sagte, sie dürfe sich das Motiv aussuchen und er werde ihr ein Gerüst hinstellen. Und er sagte, wenn ihr Großvater Lázaro noch in ganzen Sätzen reden könnte, statt seit dem Schlaganfall stumm im Bett zu liegen, würde auch er wollen, dass Sierra zustimmte.

Damit war die Sache besiegelt. Sierra konnte ihrem Großvater Lázaro nicht widersprechen, nicht einmal der bloßen Erwähnung seines Namens. Und deshalb stand sie hier, am zweiten Tag der Sommerferien, malte Schuppen auf Drachenflügel und wunderte sich über weinende Wandbilder.

Ihr Telefon summte. Eine Nachricht von Bennie, ihrer besten Freundin:

party bei sully heut abend. sommeranfang!!!! ich hol dich ab, sei in 1 stunde fertig.

Die erste Party der Sommerferien war immer eine große Sache. Sierra lächelte, steckte das Telefon ein und fing an, ihre Farben wegzupacken. Es war schon neun. Der Drache konnte warten.

Sie warf noch einen Blick auf Papa Acevedos Bild, das an der bröckelnden Backsteinwand kaum noch zu sehen war. Es war nicht nur die neue Träne – sein ganzer Gesichtsausdruck hatte sich verändert. Der Mann, oder besser gesagt das Bild, sah richtig erschrocken aus. Papa Acevedo war einer von Großvater Lázaros und Mannys Domino-Kumpeln gewesen. Er hatte immer ein freundliches Lächeln und einen Witz auf Lager gehabt, und wer immer das Porträt zu seinem Gedenken gemalt hatte, hatte seine Herzlichkeit genau getroffen. Doch jetzt wirkte das Gesicht verängstigt, mit schreckgeweiteten Augen, und die Mundwinkel unter dem struppigen Schnurrbart zeigten tief nach unten.

Plötzlich zitterte die glänzende gemalte Träne, und dann rollte sie dem alten Mann über das Gesicht.

Sierra schnappte nach Luft. »Was zum …!«

Das Gerüst wackelte. Sie sah nach unten. Manny stützte sich mit einer Hand dagegen, mit der anderen hielt er den Kopfhörer fest, den er immer im Ohr trug. Er blickte zu Boden und schüttelte langsam den Kopf.

»Wann?«, fragte Manny. »Wie lange ist das her?«

Sierra warf einen letzten Blick auf Papa Acevedo, dann kletterte sie das Gerüst hinunter.

»Ganz sicher?« Manny sah Sierra kurz an, dann starrte er wieder zu Boden. »Ganz sicher, dass er es war?«

»Alles in Ordnung?«, flüsterte Sierra.

»Ich bin gleich da. Ya. Ya vengo, ahora mismo. Dentro de … quince minutos. Okay.« Manny drückte die Kopfhörertaste, ohne aufzusehen.

»Was ist passiert?«, fragte Sierra.

»Ach, Reporter-Zeug«, sagte Manny. Er schloss die Augen. Neben seiner Rolle als selbst ernannter Domino-König von Brooklyn war Manny Herausgeber, Verfasser und Kurier des Bed-Stuy Searchlight, eines dreiseitigen Klatschblatts und Veranstaltungskalenders für das Viertel Bedford-Stuyvesant, das er in einem Keller auf der Ralph Avenue mit einer altmodischen Druckerpresse eigenhändig druckte. Seit Sierra denken konnte, kam das Searchlight täglich heraus.

»Jemand, den du kennst?«

Manny nickte. »Kannte. Old Vernon, so haben wir ihn genannt. Das war’s mit ihm.«

»Tot?«

Er nickte, schüttelte den Kopf, nickte wieder.

»Manny? Was bedeutet das?«

»Ich muss los, Sierra. Du malst dieses Bild fertig, hast du verstanden?«

»Was? Heute? Manny, ich …«

»No! Ha.« Er sah Sierra an und lächelte endlich. »Natürlich nicht heute Abend. Aber bald.«

»Okay, Manny.«

Schnaufend und mit rasselnden Schlüsseln stellte Manny das Flutlicht aus und ließ sie durch das Eisentor vom Schrottplatz. »Viel Spaß heute Abend, Sierra. Mach dir keine Gedanken. Aber pass auf dich auf!«

Sierras Telefon summte, während sie Manny hinterhersah, der mit schnellen Schritten in die Brooklyner Nacht verschwand. Es war wieder Bennie.

du kommst, oder?

Sierra schrieb ein schnelles yeh und steckte das Telefon wieder ein. Eine frühsommerliche Brise strich ihr durchs Haar, als sie im Eilschritt an den Sandsteinhäusern und Eckläden vorbeiging und schließlich in die Lafayette Avenue bog, wo sie wohnte. Sie musste noch nach Großvater Lázaro sehen und sich für die Party umziehen, aber sie wurde den Gedanken an Papa Acevedos Träne nicht los.

Zwei

Großvater Lázaro saß aufrecht im Bett, als Sierra sein Zimmer im obersten Stock des Brownstone betrat. Er sah sie an und schüttelte besorgt den Kopf, mit schlackernden Hängebacken, die klauenartigen Hände in die Decke gekrallt. Seit dem Schlaganfall hatte er fast kein Wort gesagt, nur hin und wieder einen Bolero aus seiner Jugend gesungen. Doch heute schien der alte Mann wie verändert: Sein Blick war schärfer, der schiefe Mund nach unten gezogen. »Lo siento lo siento lo siento«, murmelte er.

»Was, Abuelo?«, fragte Sierra. »Was tut dir leid?«

Lázaro blickte finster weg. Durch die deckenhohen Fenster rund um sein Bett hatte man hier oben das Gefühl, im Ausguck eines großstädtischen Piratenschiffs zu stehen. Draußen in Bed-Stuy gingen die Straßenlaternen an, während am Himmel die bauschigen orangefarbenen Wolken von dunkelblauen vertrieben wurden. Es war die Zeit, wenn die Menschen in ganz Brooklyn auf der Eingangstreppe vor ihren Häusern saßen oder über die Avenues schlenderten und den warmen New Yorker Sommerabend genossen.

Sierras Telefon summte wieder. Wahrscheinlich drängelte Bennie, weil sie endlich zu Sullys Party wollte. Sierra sah nach, ob Lázaros Medikamente bereitlagen, sein Wasserglas voll war und die Hausschuhe am Bett standen.

»Lo siento lo siento lo siento«, murmelte Großvater Lázaro weiter.

Dann summte es erneut. Knurrend warf Sierra einen Blick auf das Display.

kommst du, sierra??

deine mutter kaut mir das ohr ab, jetzt mach schon

sierra, wenn du nicht in 2 min deinen hintern hier runterbewegst, bin ich WEG, ich schwörs

Sie verdrehte die Augen und steckte das Telefon ein. »Alles in Ordnung, Großvater?«

Plötzlich hob der alte Mann den Kopf. Er sah ihr in die Augen. »Ven acá, m’ija. Ich muss mit dir reden.«

Sierra wich erschrocken zurück. Seine dunkelbraunen Augen waren klar und ernst. Seit dem Schlaganfall konnte er sich zwar noch bewegen – im Großen und Ganzen kam Lázaro allein zurecht –, aber es war das erste Mal seit einem Jahr, dass er etwas Zusammenhängendes zu ihr sagte.

Der alte Mann hob den Arm, der nur noch aus Haut und Knochen bestand, und winkte Sierra heran. »Ven acá, Sierra. Schnell. Wir haben nicht viel Zeit.«

Sie kam zu ihm ans Bett. Seine warme braune Hand griff fest nach ihrem Handgelenk. Fast hätte sie aufgeschrien. »Hör zu, m’ija. Sie kommen. Sie wollen uns holen.« Er hatte Tränen in den Augen. »Sie sind hinter uns her, hinter den Schattenbildnern.«

»Hinter wem? Abuelo, wovon redest du?«

»Es tut mir leid, Sierra. Ich hab versucht … das Richtige zu tun. ¿Entiendes?«

»Nein, Abuelo, ich verstehe nicht. Was ist hier los?«

»¡Oye!«, rief Sierras Mutter die Treppe herauf. »Sierra, kommst du? Bennie ist da, und sie sagt, du bist spät dran.«

»Mal das Wandbild fertig, Sierra. Mal das Bild fertig, so schnell du kannst. Die Bilder verblassen …« Seine Stimme verlor sich, und die alten Augen blinzelten ein paarmal. »Bald sind wir alle verloren.«

»Abuelo! Was meinst du? Das Wandbild auf dem Schrottplatz?« Manny hatte fast das Gleiche zu ihr gesagt, dabei hatte Sierra gerade erst angefangen. »Dafür brauche ich den ganzen Sommer. Ich kriege es so schnell nicht fertig …«

Lázaro riss die Augen noch weiter auf. »¡No! ¡No puede! Du musst fertig werden, Sierra. Mach es sofort! So schnell wie möglich! Sie sind …« Er drückte ihr Handgelenk noch fester. Sie spürte seinen heißen Atem im Gesicht. »Sie kommen. Sie sind hinter den Schattenbildnern her.« Dann ließ er los und sank zurück in die Kissen.

»Wer kommt, Abuelo? Wer sind die Schattenbildner?«

»Sierra?«, rief ihre Mutter wieder aus dem Erdgeschoss. »Hörst du? Bennie sagt …«

»Ich komme, Mami!«, rief Sierra zurück.

Lázaro schüttelte den Kopf. »Der Junge Robbie wird dir helfen. Bitte ihn um Hilfe, Sierra. Du brauchst Hilfe. Ich kann nicht … Es ist zu spät.« Er nickte und schloss die Augen wieder. »No puedo, m’ija. No puedo.«

»Robbie aus der Schule?«, fragte Sierra. »Abuelo, woher kennst du den überhaupt?« Robbie war ein großer dünner Haitianer mit langen Dreadlocks und einem niedlichen Grinsen, der mitten im Jahr an ihrer Schule aufgetaucht war und alles, was er in die Finger bekam, mit wilden Zeichnungen bedeckte, seine Kleider, seinen Rucksack, die Tische. Hätte Sierra zu den Mädchen gehört, die viel über Jungs und ihre Attraktivität nachdachten, hätte Robbie, das wandelnde Graffito, bei ihr ganz oben auf der Liste gestanden.

»Er wird dir helfen«, flüsterte Lázaro mit hängendem Kopf. »Du brauchst Hilfe, Sierra. Sie kommen, um uns zu holen. Wir haben nicht viel Zeit. Es … es tut mir leid.«

»Sierra!«, rief María.

Lázaro schloss die Augen und röchelte laut. Sierra wich zurück. Wieder summte ihr Telefon. Sie drehte sich um und lief die Treppe runter.

»… also sehe ich die Rektorin an«, sagte María Carmen Corona Santiago zu Bennie, als Sierra in die Küche kam, »und ich sage: ›Ja, richtig, dieses Buch werden meine Schüler heute lesen.‹« Sie schlug mit der Hand auf den Tisch. »Und genau das haben wir auch gemacht!«

»Toll«, sagte Bennie. María drehte sich zu Sierra um, und hinter ihr sah Bennie sie Hilfe suchend an.

»Da bist du ja endlich!«, sagte María. »Ich habe Bennie gerade erzählt, wie sie versucht haben, diese Bücher zu verbieten.«

Sierra gab ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange. María trug immer noch ihren gebügelten blauen Hosenanzug. Ihr grau meliertes schwarzes Haar war zu einem ordentlichen Dutt hochgesteckt, und ihr Make-up war tadellos, selbst am Ende eines langen Tages. »War sicher schön für Bennie, die Geschichte noch mal zu hören«, bemerkte Sierra.

María scheuchte sie weg. »Wer hat dir beigebracht, so sarkastisch zu sein?«

»Keine Ahnung.«

»Und warum bist du noch nicht umgezogen? Hast du nicht gesagt, du wärst fertig?«

Sierra sah an sich herunter. Sie hatte das T-Shirt mit den abgerissenen Ärmeln, den Faltenrock und die Springerstiefel an, in denen sie gemalt hatte, und ihr Afro stand in alle Richtungen ab wie ein riesiger ungezähmter Heiligenschein. Sie war nur kurz in ihrem Zimmer gewesen, um sich ein paar Armreifen und Glasperlenketten überzustreifen. »Also, ich …«

Bennie stand auf. »Ich finde, du siehst super aus, Sierra!«

Was eindeutig gelogen war. Bennies und Sierras Kleidungsstile waren diametral entgegengesetzt, und sie wurden nie müde, einander ihre Meinung wissen zu lassen. Heute Abend trug Bennie eine graue Flanellhose mit Bügelfalte und ein braunes Button-down-Hemd, das zu ihrer Hornbrille passte. »War schön, Sie zu sehen, Mrs Santiago. Na los, Sierra«, sagte sie und lächelte ein bisschen zu angestrengt, während sie Sierra am Arm nahm und zur Tür zog. »Sonst kommen wir zu spät.«

»Bennaldra! Seit wann schlägst du dich in Modedingen auf Sierras Seite?«, rief María hinter ihnen her. »Schon gut. Viel Spaß, Kinder. Passt auf euch auf, ja?«

In der Tür blieb Sierra noch einmal stehen. »Hey, Mami, warst du heute oder gestern mal bei Abuelo?«

»Wieso fragst du, m’ija?«

»Er schien eben irgendwie aufgeregt. Er hat … geredet. In ganzen, zusammenhängenden Sätzen. Hast du schon mal von den Schattenbildnern gehört?«

Etwas in Marías Gesicht veränderte sich – ein kaum merkliches Zucken der Wangenmuskeln vielleicht, oder das leichte Zusammenkneifen ihrer Augen. Was es auch war, Sierra kannte den Ausdruck nur zu gut: wenn sie die falsche Frage stellte, irgendein Tabu ansprach oder ihre Mutter im falschen Moment erwischte – es war, als ginge ein unsichtbarer Rollladen herunter.

»Ich weiß nicht, wovon du redest, Sierra.« María lächelte knapp, aber ihre Stimme war eisig. Dann drehte sie sich wieder zur Spüle.

»Merkwürdig«, gab Sierra zurück. »Du siehst nämlich aus, als wüsstest du es genau.«

»Sierra. Ich habe gesagt, ich weiß es nicht. Ich kümmere mich später um deinen Großvater.«

Es wäre viel angenehmer, wenn María einfach schreien oder schimpfen würde wie normale Mütter. Aber sie hob nicht einmal die Stimme. Sierra wusste, dass sie nicht weiterkam – das Gespräch war beendet, die Schlacht verloren.

»Wie du meinst.« Sierra drehte sich um. »Gehen wir, Bennie.«

»Sierra, komm zurück«, rief María, aber ihre Stimme klang leer.

Drei

»Was war das denn?«, fragte Bennie, als sie über die Lafayette Avenue zur U-Bahn hasteten. Kleine Kinder mit Rollern flitzten vorbei. Ein paar Frauen Mitte vierzig saßen auf Klappstühlen vor ihrer Haustür, tranken Bier und lachten.

Sierra zuckte mit den Achseln. »Nichts.«

»Wie nichts hat sich das aber nicht angehört.«

»Na los, B! Ich dachte, du willst nicht zu spät kommen.«

Als Sierra und Bennie in Park Slope ankamen, drängelten sich schon die Teenager im prunkvollen Brownstone der Bradwicks. So gut wie jeder Schüler der neunten, zehnten und elften Klasse der Octavia-Butler-Highschool rannte im Garten herum oder erforschte die verwinkelten Flure des Hauses. Aus der Anlage dröhnten abwechselnd Hiphop und grungiger Emo-Rock, während verschiedene DJs um den Platz am Pult kämpften. Auf der Terrasse standen ein paar Kids im Kreis und lieferten sich eine Beatbox- und Freestyle-Battle, indem sie auf immer haarsträubendere Arten übereinander herzogen und wilden Jubel ernteten, wenn sie mit ihren Stegreif-Reimen ins Schwarze trafen.

Sierra scannte die Menge, aber von Robbie mit seinen vollgekritzelten Klamotten und den langen Dreads war nichts zu sehen. Stattdessen beobachtete sie, wie Big Jerome Little Jerome wie einen Welpen am Kragen packte und in den Pool schmiss, mitten in ein Wasserballspiel. Bei den Freestylern legte ihre Freundin Izzy eine vernichtende Beleidigungstirade gegen die Mutter ihres Gegners hin. In der Menge stand Izzys bessere Hälfte Tee und feuerte ihre Liebste an. Bennie stellte sich zu ihnen und lachte bei jeder Zeile mit. Schließlich endete Izzy mit einem brutalen glorreichen Vers, bei dem sich spastisch, sarkastisch und alles andere als fantastisch reimten, und das Publikum brach in donnernden Applaus aus. Izzys Rivale, ein eleganter kleiner Zehntklässler namens Pitkin, akzeptierte die Niederlage und trat mit einer ritterlichen Verbeugung in die Menge zurück.

»Sierra! Bennie!«, rief Tee. »Habt ihr gesehen, wie mein Babe den schmucken Zwerg zerlegt hat?«

»Hey!«, protestierte Pitkin.

Tee zuckte zusammen und verdrehte unter ihrer perfekt gestylten Schmalztolle die Augen. »Wir lieben dich, Bro!«

»Hab nur meinen Job gemacht.« Grinsend kam Izzy zu ihnen und verbeugte sich. Seit der vierten Klasse unterhielt sie ihre Freunde mit ihren unglaublichen Reimen. »King Impervious am Mikro!«, rief sie. »Waddup, Brooklyn!«

»Wer ist King Impervious?«, fragte Bennie.

»Mein MC-Name, nicht gewusst?«

»Woher soll sie das wissen, Iz?«, mischte sich Tee ein. »Du hast ihn dir erst heute Morgen ausgedacht.«

»Und schon bin ich ein internationales Phänomen!«

Alle stöhnten. Izzy war eine Mücke von einem Mädchen, auch wenn sie mit ihrer akribisch gepflegten schwarzen Mähne zehn Zentimeter in jeder Richtung auftrug. Seufzend legte sie den Kopf auf die Schulter von Tees Designer-Polohemd.

»Hey, lass das!« Tee schüttelte sie ab. »Das Hemd ist nagelneu. Lehn dich an Sierra, ihr T-Shirt ist schon seit den Siebzigern unterwegs.«

Izzy schmollte.

»Nein danke«, sagte Sierra. »Hat einer von euch Robbie gesehen?«

»Meinst du den seltsamen McMaler-Vogel?«, fragte Tee.

»Meinst du die vollgekritzelte haitianische Sensation?«, fragte Izzy.

»Meinst du den wandelnden Spazierstock?«, fragte Bennie.

Sierra schüttelte den Kopf. »Ihr seid doof. So groß und dünn ist er auch nicht, Bennie.«

Izzy lachte. »Er ist zwei Meter fünfzig groß und zehn Zentimeter breit, Sierra.«

»Wenn er über die Straße geht«, sagte Tee, »drehen sich die Telefonmasten um und rufen: ›Hey, Bro, was geht?‹«

Izzy prustete in ihren roten Plastikbecher und klopfte ihrer Freundin auf die Schulter. »Der war gut, Babe.«

Hinter ihnen schrie jemand. Sierra fuhr herum, aber es war nur Big Jerome, der sich endlich den von Little Jerome zusammengetrommelten Neuntklässlern ergab. Big Jerome johlte und landete kopfüber im Pool, wobei er mindestens drei Jüngere mitnahm. Die ganze Party jubelte und lachte.

Als sich Sierra wieder umdrehte, musterte Bennie sie mit hochgezogenen Brauen. »Irgendwas ist los, Olle. Spuck’s aus.«

Sierra verdrehte die Augen. »Warum gehst du nicht deinen Kerl retten?«

»Sehr witzig«, knurrte Bennie. Big Jerome war mega-verknallt in Bennie, seit sie alle denken konnten.

»Habt ihr Robbie gesehen oder nicht?«

Bennie feixte. »Warum willst du das wissen?«

»Ich muss ihn was fragen.«

»Sierra!«, rief Izzy. »Warum hast du uns nicht erzählt, dass du auf ihn stehst? Dann wären wir netter zu ihm gewesen.«

»Hä? Nein!« Sierra schnaubte. »Erstens: Wärt ihr nicht. Zweitens: Kann ein Mädchen einen Jungen nichts fragen, ohne dass gleich die Inquisition kommt? Ich will nichts von ihm!«

»Ist es, weil ihr beide malt?«, fragte Tee. »Es gibt nämlich viele Leute, die malen. An der Kunstschule wimmelt es von Pinselschwingern.«

»O Gott«, mischte sich Izzy ein. »Sag bitte nie wieder Pinselschwinger.«

»Ihr seid total bescheuert«, erklärte Sierra.

»Er ist dahinten«, sagte Tee. »Unter dem Mangobaum oder was das ist, in der dunklen Ecke des Gartens. Unheimlich, der Typ. Hey, wo willst du hin?«

Sierra folgte dem schmalen Pfad, der an einem Kräutergarten und ein paar dürren Bäumchen vorbeiführte. Weiter hinten war es dunkler, und Robbies schlanke Gestalt fügte sich so gut in die Ranken und Äste ein, dass Sierra ein paar Sekunden brauchte, bis sie ihn entdeckte. Er saß mit dem Rücken an den Baumstamm gelehnt, sein Skizzenbuch auf den angewinkelten Knien.

Sierras Strategie bei süßen Jungs – oder bei Jungs im Allgemeinen – war: ignorieren, ignorieren, ignorieren. Denn normalerweise ruinierten Jungs alles, was süß an ihnen war, sobald sie den Mund aufmachten und was Blödes rauskam. Außerdem hing Sierra sowieso lieber mit Bennie und den anderen herum. Aber Robbie kam ihr irgendwie anders vor. Er war eher still, ohne die übliche Profilneurose. In der Schule saß er einfach nur an seinem Platz, zeichnete und lächelte in sich hinein, als amüsierte er sich über etwas, das sonst keiner verstand. Was eine nervende Angewohnheit sein konnte, aber bei Robbie gefiel es ihr.

Was nur dazu führte, dass sie sich noch strenger an ihre Strategie der drei Is hielt. Denn unweigerlich würde sich auch Robbie als Blödmann outen, wenn er den Mund aufmachte, wie alle anderen. Wozu also die Zeitverschwendung? Aber jetzt stand sie hier, am Ende dieses seltsamen Gartens in Park Slope, hinter sich ein Haus voller feiernder Teenager, mit dem unheimlichen Auftrag ihres geistig umnachteten Großvaters, Robbie zu rekrutieren, um ein Wandbild fertig zu malen. Sierra seufzte.

»Stehst du nur rum und seufzt«, sagte Robbie, »oder sagst du auch Hallo?«

Sierra zuckte zusammen. »Ich … hallo!«

»Hallo! Ich bin Robbie.« Er streckte ihr aus dem Gebüsch die Hand entgegen.

Sie lachte und griff danach. »Ich weiß, wer du bist, Mann. Wir hatten zusammen bei Aldridge Geschichte. Oder besser Mittagsschlaf.«

»Ich hab’s gewusst!«, sagte Robbie. »Und ich weiß auch, wer du bist, Sierra Santiago. Ich hätte nur nicht gedacht, dass andere Leute mich, du weißt schon … bemerken? Ich rede nicht viel.«

»Stimmt.« Sierra schob ein paar Äste zur Seite und betrat den dämmrigen Raum unter dem Laubdach. »Aber du zeichnest, und ich zeichne … das heißt, hauptsächlich male ich, und deshalb bist du mir aufgefallen.« Sie fand eine Stelle neben ihm.

Robbie grinste mit gespielter Überraschung. »Wie kommst du darauf, dass ich gern zeichne?«

»Tja«, antwortete Sierra nur.

»Aber im Ernst, ich wusste nicht, dass du auch malst. Was denn so?«

»Eigentlich bin ich deswegen hier.« Wie sollte sie es ihm erklären? Sie spähte auf seinen Skizzenblock. »Was wird das?«

»Nur so Gekritzel.« Er hielt den Block hoch. Fette Graffiti-Buchstaben sprangen aus einem überwucherten Garten, nicht unähnlich dem, in dem sie saßen. Die Buchstaben BUZZ tanzten mit übertriebenen Schnörkeln aus dem Grün, teils Backstein, teils Bubbles mit Spiegelglanz. »Gefällt’s dir?«

»Ja.«

Robbie lächelte und zeichnete weiter.

»Hör mal, Robbie.« Sierra suchte nach Worten. Zeichnen war so viel einfacher. Sie wedelte mit den Händen. »Ich arbeite an diesem Wandbild.«

Robbie sah kurz auf und nickte, während er weiterzeichnete. »Cool. Ich mache auch Wandbilder.«

Von der Party schallte Geschrei herüber. Inzwischen waren beide Jeromes im Pool, jeder mit einer Zehntklässlerin auf den Schultern. Alle brüllten. Irgendein Blödsinn würde bestimmt gleich anfangen.

»Also, es ist so, mein Großvater hat heute zu mir gesagt, ich soll dieses Wandbild schnell fertig malen … ganz schnell. Okay? Und das ist echt seltsam, weil …«

»Wer ist dein Großvater?« Robbie schattierte einen breiten Schwung des Buchstaben Z mit schrägen Linien.

»Er heißt Lázaro. Lázaro Corona.«

Robbie hob den Kopf und sah Sierra durchdringend an. Sie holte Luft. Er hatte große braune Augen, gütige Augen, aber im Moment schimmerte noch etwas anderes darin. War es Angst?

»Du bist Lázaro Coronas Enkelin?«, fragte er.

Sierra zuckte mit den Achseln. »Ja. Sagt dir das was?«

Robbie nickte einfach. Er wandte den Blick nicht ab.

Sierra beschloss, nicht nachzufragen. »Jedenfalls hatte er einen Schlaganfall, und seit einem Jahr oder so dämmert er mehr oder weniger vor sich hin. Aber heute Abend hat er ganz klar zu mir gesagt … Er hat gesagt, ich soll zu dir gehen, und du sollst mir helfen, das Wandbild auf dem Schrottplatz fertig zu malen, und zwar schnell. Er hat gesagt, die Wandbilder verblassen und jemand sei hinter uns her, und irgendwas mit Schattenbildnern …«

Und das Bild hat geweint, Robbie. Die Farben verblassen und das Bild weint. Die Worte wollten raus, machten ihr die Zunge schwer. Nein. Robbie würde sie für verrückt halten. Oder sie würden Ewigkeiten hier sitzen und sich anstarren und nichts sagen.

Und als Sierra wieder in seine braunen Augen sah, war es genau das, was sie sich auf eine merkwürdige ruhige Art wünschte.

Am Ende schaute Robbie wieder seine Zeichnung an und runzelte konzentriert die Brauen. »Lázaro hat dir also von den Schattenbildnern erzählt, was?«

»Er hat sie erwähnt«, sagte Sierra. »Erzählt hat er nichts. Weißt du was darüber?«

»Ein bisschen.«

»Hm, das ist ziemlich vage. Hilfst du mir bei dem Wandbild oder nicht?«

»Wenn Großvater Lázaro das will, dann muss ich wohl.« Er sah auf und lächelte sie an.

»Oh, klasse – nicht dass du es meinetwegen tust oder so. Ich hab schon verstanden.« Sie griff nach dem Zeichenblock und schrieb ihm ihre Telefonnummer hinten auf den Papprücken. »Hier. Du kriegst meine Nummer und hast nicht mal darum gebeten.«

Robbie lachte. »Also, die Schattenbildner … da ist ’ne Menge zu erklären. Ich wüsste echt nicht genau, wo ich anfangen soll …«

Von der Party schwappte wieder Lärm herüber, jemand schrie und fluchte – vielleicht war eine Prügelei im Gang. Robbie starrte durch den grünen Vorhang, hinter dem sie saßen. Dann stand er plötzlich auf.

»Was ist?«, fragte Sierra.

»Es hat begonnen.«

Auch Sierra kam auf die Beine. »Was hat begonnen, Mann? Rede mit mir.«

»Wir müssen weg hier«, sagte Robbie. »Sofort.«

Vier

Der Lärm am Pool wurde lauter. Durch das Forsythien- und Kürbisgestrüpp konnte Sierra sehen, wie ein Mann stocksteif mitten durch die Party stapfte. Er trug eine alte Winterjacke und fleckige Khakihosen, die nicht richtig passten. Seine Haut war stumpf und bleich, wie die Neonröhren im Krankenhaus, und aus seinem gräulichen, verwitterten Gesicht starrten trübe Augen. Die Partygäste wichen vor dem Fremden zurück und ließen einen breiten Korridor frei.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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