Star of Denton - Thomas Winter - E-Book

Star of Denton E-Book

Thomas Winter

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Die Feierlichkeiten an Bord der "Star of Denton" nehmen ein schnelles Ende, als der junge Medizinstudent Mike Tollid ermordet in seiner Kabine aufgefunden wird. Neben ihm die Waffe des Täters. Ein Professor der Universität von Mississippi wird verhaftet - die Polizei hält ihn für schuldig. Georg Jefferson zweifelt an der Entscheidung des Morddezernats und ermittelt auf eigene Rechnung. Kann er die Universität vor einem Skandal retten oder werden ihm die Medien zuvorkommen? Ein packender Mordfall in einem Rennen gegen die Zeit.

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Star of Denton

ThomasWinter

Die Feierlichkeiten an Bord der ›Star of Denton‹ nehmen ein schnelles Ende, als der junge Medizinstudent Mike Tollid ermordet in seiner Kabine aufgefunden wird. Neben ihm die Waffe des Täters. Ein Professor der Universität von Mississippi wird verhaftet – die Polizei hält ihn für schuldig.

Georg Jefferson zweifelt an der Entscheidung des Morddezernats und ermittelt auf eigene Rechnung. Kann er die Universität vor einem Skandal retten oder werden ihm die Medien zuvorkommen?

Ein packender Mordfall in einem Rennen gegen die Zeit.

Dieser Roman entstand im Sommer 1995

Sowohl der Name »Jefferson« als auch alle anderen Namen und Figuren in diesem Buch sind frei erfunden!

ungekürzte Originalausgabe

Kapitel Eins

Eigentlich hasste er diese Einladungen. Wieder einmal eine von diesen Schickimicki-Partys, die ihm die Nacht rauben würden. Jeder kennt jeden, es wird getanzt, sich unterhalten und geraucht. Nach einer Stunde würde die Party beginnen langweilig zu werden und er langweilt sich durch die Nacht, bis die ersten Gäste gehen würden. Mit diesen Gästen wäre dann auch er verschwunden. Er war schon auf hunderten dieser Feiern gewesen, und jedes Mal ging er mit Widerstreben und fiel abends dann todmüde in sein Bett.

Diesmal war es genauso. Es gab tausend Sachen, die er lieber gemacht hätte, aber da die Gastgeber ihn persönlich eingeladen hatten und er auch zugesagt hatte, war eine Absage nicht mehr möglich. Es war einfach unsittlich die Einladung von guten Freunden abzulehnen. Aber in dieser Situation spürte er eine leichte Abneigung gegen diese Freundschaft.

»Wir schmeißen am 17. dieses Monats eine Party – wir feiern unseren 15. Hochzeitstag«, hatte Henry letzten Freitag zu ihm gesagt. Sie saßen gemeinsam in einem Restaurant und aßen zu Mittag.

»Nächste Woche am einundzwanzigsten ist mein Geburtstag und so feiern wir Geburtstag und Hochzeitstag direkt zusammen. Du bekommst noch eine Einladung – meine Frau will das richtig förmlich machen.«

»Na klar komme ich.« — ›Was hätte ich denn sonst sagen sollen? Ich wollte ihn auf keinen Fall beleidigen‹, dachte er. »Eine Einladung von euch schlage ich nie aus. Wie viele Gäste werden denn kommen?« Bei genug Gästen wäre es möglich vorzeitig die Feier zu verlassen.

»Es werden nicht viele Gäste kommen, etwa dreißig Personen.« – Nicht viele? Wie sieht denn eine Fete von Henry und Michele aus, bei der viele Besucher kommen werden?

»Aber das Beste habe ich dir ja noch gar nicht gesagt. Wir dachten nicht bei uns in der Villa zu feiern, sondern auf der Jacht.«

Na das war ja mal eine richtige Katastrophe. Bis zum letzten Schluss ausharren. ›Ich mache mir viel zu viele Gedanken über den bunten Abend.‹ dachte Georg bei sich, ›Wenn die McDanbys eine Party geben, dann wird diese auch gut. Bei dreißig Gästen konnte das gar nicht schiefgehen.‹

Die Party begann um acht Uhr, jetzt war es gerade sechs. Er legte sich seinen Anzug zurecht, ein schwarzes Sakko mit einer roten Krawatte. Die Einladung lag auf dem Tisch. Georg Jefferson – 20:00 Uhr, Ehepaar McDanby lädt herzlich zum Hochzeitstag ein, und so weiter.

Um halb sieben verließ Jefferson sein Appartement in der Taben Street. Das Auto stand wie immer in der Garage. Zwanzig Minuten später erreichte er den Hafen. Die ›Star of Denton‹ lag an Pier 27. Man erkannte das Schiff schon aus der Ferne. Es war mit Girlanden und Lampions geschmückt und die meisten Gäste waren auch schon eingetroffen. Georg stellte den Wagen unweit des Piers ab und ging die letzten Meter zum Schiff zu Fuß. Die ›Star of Denton‹ war das größte Schiff im Hafen und auch mit Abstand das teuerste. Aber wenn man Henry McDanby heißt, dann kann man sich solch ein Boot leisten. Henry und Georg kannten sich noch aus dem College, bis sie dann auf unterschiedliche Universitäten gingen. Henry besuchte Yale; dies war kein Wunder, denn schon sein Vater, Anthony McDanby, hatte das nötige Kleingeld für diese Uni. Georg, der sich eine solche Ausbildung nicht leisten konnte, entschied sich auf die ›Mississippi State University‹ zu gehen.

Aber wenn sie noch so weit entfernt studierten, ihre Freundschaft brach nicht ab. Fünf Jahre später verließ Georg die Universität mit Auszeichnung, er hatte seinen Doktor als Jurist bestanden. Da er in Mississippi viele Freunde gefunden hatte, wollte er sich dort eine Wohnung suchen. Seine Eltern wohnten in Chicago, Illinois, aber dort gefiel es dem jungen Georg Jefferson nicht. Nach den Jahren auf der Universität konnte er sich von der Stadt und von seinen Freunden und Mitstudierenden nicht mehr trennen.

Er fand eine Wohnung am westlichen Stadtrand, ein kleines Appartement mit vier Zimmern. Dies war ihm sehr recht, denn er wollte fern dem Autolärm der Innenstadt leben.

Etwa ein Jahr später erreichte ihn die Nachricht, das sein alter Freund Henry auch nach Mississippi ziehen wollte. Dies lag weniger an Georg als an Henrys großer Liebe – Michele. Sie lebte in Mississippi, wollte aber in Yale studieren. Nach zwei Jahren lernten sich Henry und Michele kennen. Sie zogen zusammen und wollten nach Beendigung der Universität heiraten. Da Michele unbedingt wieder nach Mississippi zurückkehren wollte, stellte sich Henry nicht quer und zog mit ihr nach Mississippi.

Henry übernahm das Geschäft seines Vaters, es handelte sich um eine Elektronikfirma mit dreihundert Millionen US-Dollar Umsatz im Jahr. Er zog mit seiner Frau in eine große Villa am Stadtrand und mit der Zeit kamen auch die kleinen Nebensachen, wie eine Zweitwohnung auf den Cayman-Inseln und auf Rhodos, eine Jacht und einen Rolls Royce.

Dagegen ging es Georg nicht ganz so gut. Mit seinem Doktor als Jurist gründete er mit zwei Freunden eine Kanzlei in Mississippi – Norman, Jefferson & Frale. Nach etwa drei Jahren arbeiteten in der Firma zwanzig Anwälte und sie wurde zu einer der zehn größten Kanzleien in Mississippi. Ihre Kunden waren hauptsächlich Banken und wohlhabende Geschäftsleute. Sechs Monate später kam der Mitgründer Philipp Norman bei einem Autounfall ums Leben. Die Schuldfrage war eindeutig: Norman hatte ein Stoppschild übersehen und wurde von einem Laster so an der Seite gerammt, dass er noch an der Unfallstelle starb. Damit gehörte die Anwaltskanzlei zu gleichen Teilen Georg und Michael Frale. Die Firma wurde aber nicht umbenannt, um das Image zu wahren.

Bis zum heutigen Tag hatte das Unternehmen etwa sechzig Anwälte mit Klienten aus dem ganzen Staat.

Georg Jefferson war jetzt 37 Jahre alt und nicht verheiratet. Er mochte keine Partys, machte aber um so lieber Urlaub in südlichen Ländern. Er war der Typ Mensch, der brav seine zehn Stunden täglich arbeitete, und samstags frei hatte. Er ging immer allen Dingen, die ihm mysteriös erschienen, auf den Grund, und diese Eigenschaft machte ihn zu einem guten Anwalt – keine Fragen, die die Gegenpartei stellen könnte blieben unbedacht. Er war beliebt bei seinen Freunden, sie mochten seine Art, wie er die Dinge anpackte und seine Probleme löste.

Dagegen war Henry eher ein Mensch der Tat. Was ihm unbekannt oder verwirrend schien ließ er links liegen. Als Chef seiner Elektronikfirma arbeitete er nicht zu regelmäßigen Zeiten. Manchmal nahm er sich einfach den Tag frei, aber an anderen Tagen schuftete er bis tief in die Nacht, was seine Frau immer wütend machte. Seine bessere Hälfte war drei Jahre jünger als er – sie wurde vor einem Monat 36 Jahre alt. Sie kam aus gutem Elternhaus, ebenso wie Henry. Michele wurde in Mississippi geboren und lebte auch, ausgenommen ihrer Studienzeit in Yale, seitdem dort. Sie konnte sich um nichts in der Welt von dieser ihrer Stadt trennen.

Kapitel Zwei

»Ihre Einladung, bitte.« Georg stand jetzt vor der ›Star of Denton‹, wo sich ihm ein gutaussehender Mann in den Weg stellte. Höflich, aber bestimmt war seine Frage nach der Einladung.

Georg nahm einen weißen Briefbogen aus der Jacketttasche und überreichte diesen an den Wächter.

»Bitte sehr.«

»Danke.« Er studierte die Einladung für einige Sekunden, »Und einen schönen Abend noch, Mr. Jefferson.« Er gab ihm die Karte zurück.

An Bord der Jacht hatten die Feierlichkeiten anscheinend schon angefangen. Georg ging nach achtern und von dort aus unter Deck.

»Georg, da bist du ja.« Die laute Stimme von Henry schallte ihm entgegen. »Wir hatten gerade über dich gesprochen.«

»Hoffentlich nur Gutes«, antwortete Georg.

Neben Henry stand seine Frau mit Mrs. Perkins. Die beiden unterhielten sich, aber sobald sie Georg sahen gingen sie ihm entgegen um ihn zu begrüßen.

»Schön, dass du gekommen bist, Georg.«

»Alles Gute zum Hochzeitstag, Michele. Guten Abend Christa, wie geht es Ihnen?«

Christa Perkins war die Nachbarin der McDanbys – es war Ehrensache, dass man sie einlud, auch wenn sie der Familie nicht so nahe stand wie die anderen Gäste.

Langsam wurde der Raum voller und Henry entschuldigte sich; er wollte die anderen Gäste begrüßen. Georg sah sich in der Runde um, wen er alles kannte. Die meisten der Gäste waren ihm bekannt – nur etwa fünf Leute kamen ihm fremd vor.

Dann wurde das Buffet eröffnet. Für so eine kleine Party war dies ein übergroßes Speiseangebot – es hätte sicherlich auch für fünfzig Personen gereicht.

Ein plötzlicher Ruck durchfuhr das Schiff – die ›Star of Denton‹ hatte das Ufer gerade verlassen und steuerte nun auf die hohe See zu, wo sie etwa nach fünf Stunden in den Hafen zurückkehren würde. Die Musik wurde leiser und Mr. McDanby meldete sich zu Wort:

»Ich bitte um eure Aufmerksamkeit.« Als die letzten Gespräche verstummten, fuhr Henry fort. »Ich freue mich, euch heute Abend an Bord der ›Star of Denton‹ begrüßen zu dürfen. Wie ihr sicherlich alle wisst, feiern meine Frau und ich, Michele, komm doch mal her« Eine Pause, während Mrs. McDanby nach vorne ging. »Heute feiern wir unseren 15. Hochzeitstag.« Auf diese Worte folgte ein Applaus. Etwa zehn Sekunden später meinte Henry: »Danke, vielen Dank. Und nun amüsiert euch gut. Wir haben ein kaltes Buffet aufbauen lassen, und für diejenigen, die über Nacht auf dem Schiff bleiben wollen haben wir ein Zimmer vorbereitet. Wer sich also zurückziehen möchte: dort drüben«, Henry zeigte an die Wand, an der das Buffet stand, »haben wir eine Liste der Kabinen mit den betreffenden Personen geheftet.«

Henrys Rede war beendet. Sofort kam das übliche Gemurmel der Partygäste wieder auf. Henry steuerte direkt auf Georg zu.

»Na, Georg, wie war ich?«

»Großartig, wie immer.«

»Erzähl mal was über deine Kanzlei, Jefferson & Frale.«