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Admiral Janeway lässt sich auf einen riskanten Deal ein
Die
Voyager ist zur Erde zurückgekehrt. Doch bei den letzten Gefechten im Delta-Quadranten haben viele Besatzungsmitglieder ihr Leben verloren, darunter auch Chakotay. Die inzwischen hochdekorierte Admiral Janeway lässt sich auf einen riskanten Deal mit den Klingonen ein und missachtet dabei auch sämtliche Vorschriften für den Umgang mit Zeitlinien, um ihren Weggefährten zurückzubekommen.
Als Captain Janeway ihrem 26 Jahre älteren Ebenbild im Delta-Quadranten begegnet, kann sie kaum glauben, dass sie eines Tages zu dieser zynischen, sich über alle Vorschriften hinweg setzenden Person wird. Aber Admiral Janeway macht Captain Janeway ein Angebot, das diese nicht ausschlagen kann.
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Seitenzahl: 223
Die Voyager ist zur Erde zurückgekehrt. Doch bei den letzten Gefechten im Delta-Quadranten haben viele Besatzungsmitglieder ihr Leben verloren. Admiral Kathryn Janeway, hoch dekorierte Heldin der Voyager-Mission, vermisst – neben allen anderen – vor allem einen: ihren Weggefährten Chakotay. Deshalb lässt sie sich auf einen höchst riskanten Deal mit den Klingonen ein. Und sie missachtet sämtliche Direktiven, die einen Eingriff in die Zeitlinie untersagen.
Als Captain Kathryn Janeway ihrem 26 Jahre älteren Ebenbild im Delta-Quadranten begegnet, kann sie nicht glauben, dass sie einmal zu dieser zynischen, sich über alle Vorschriften hinwegsetzenden Person wird. Aber Admiral Janeway macht Captain Janeway ein Angebot, dem diese kaum widerstehen kann …
DIANE CAREY
ENDSPIEL
Star Trek™
Voyager
Für Jeff ›Vern‹ Archer:
Für all die Hilfe
Feuerwerk gleißte hoch über dem dunklen Wasser, das die Lichter der Stadt widerspiegelte. Farben schimmerten am Nachthimmel über der Bucht von San Francisco. Auf der renovierten Golden Gate Bridge – sie war schon seit langer Zeit ein Symbol und niemand konnte sich diese Stadt ohne sie vorstellen – jubelten Tausende über die farbenprächtigen Explosionen am Himmel. Die Stadt präsentierte Millionen von Lichtern, zu geometrischen Mustern angeordnet, und sie begannen nun zu blinken, in einer koordinierten Huldigung. Die Brücke war alt und das Feuerwerk eine noch viel ältere Kunst, aber beides zusammen bildete eine überaus moderne Szene, wie sie allein ein großes Bevölkerungszentrum schaffen konnte.
Der walartige Leib eines Raumschiffs glitt durch die faserigen Wolken nach unten, berührte fast die Brückenpylonen und stieg im letzten Augenblick wieder auf. Das Glühen der Warpgondeln tanzte übers finstere Wasser, als sich der primäre Rumpf aufrichtete, dem gleißenden Feuerwerk entgegen.
Die vielen Zuschauer auf der Brücke winkten begeistert. Das Raumschiff flog über sie hinweg, wendete und näherte sich erneut.
Es wirkte ein wenig altmodisch, trotz der fremden Komponenten, die an vielen Stellen Teile der ursprünglichen Außenhülle ersetzten. Kratzer und Brandspuren zeigten sich in den übrigen Bereichen. Das Schiff wirkte wie ein altes Kriegsross, das noch immer den Kopf hoch erhoben hielt, trotz blutender Flanken und einer zerzausten Mähne.
»Diese Bilder sollten allen vertraut sein, die sich an die triumphale Rückkehr der U.S.S. Voyager nach sechsundzwanzig Jahren im Delta-Quadranten erinnern. Überall in der Föderation bewegte die Voyager Gedanken und Gefühle von Millionen Bürgern. Deshalb erscheint es nur angemessen, dass wir am zehnten Jahrestag ihrer Rückkehr der Opfer ihrer Crew gedenken.«
Der Nachrichtensprecher klang nicht gerade mitreißend. Vielleicht hatte er den Text zu oft gelesen.
Doch die Show wirkte recht beeindruckend. Neu war das koordinierte Blinken der Stadtlichter. Der zehnte Jahrestag.
Zehn Jahre … Es schienen vierzig zu sein.
Und sechsundzwanzig Jahre im All, in der Ferne gestrandet, jeden Tag mit Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Kämpfen, Herausforderungen und Isolation konfrontiert. Alles vorbei.
Wie seltsam: Die schwersten Zeiten im Leben konnten im Nachhinein betrachtet zu den besten werden. Was sich Menschen angeblich am meisten wünschten – Frieden und Ruhe, leichtes Vorankommen, Sicherheit –, bildete oft nicht die Grundlage der Erfahrungen, die einen besonders angenehmen Eindruck hinterließen. Sie waren auch nicht unbedingt das, was Personen zusammenhielt.
Nostalgie. Kathryn Janeway blätterte im Buch ihres Lebens zurück zu jenem anstrengenden Vierteljahrhundert des Fluges durch den Delta-Quadranten. Fern der Heimat und ganz auf sich allein gestellt hatte sie versucht, Schiff und Crew mit Hilfe eines Ideals zusammenzuhalten. Gleichzeitig war sie bestrebt gewesen, das Ideal selbst zu schützen und zu verhindern, dass es verblasste.
Einmal mehr fragte sie sich, ob es richtig gewesen war, auf dem Versuch zur Heimkehr zu bestehen. Sie hätten sich anderen Zivilisationen anschließen oder den Rest ihres Lebens auf irgendeinem hübschen Planeten verbringen können, um dort Familien zu gründen und neues Glück zu finden. Welche Entscheidungen hätte Janeway getroffen, wenn ihr von Anfang an klar gewesen wäre, dass die Rückkehr sechsundzwanzig lange Jahre in Anspruch nehmen würde?
Oh, wie alt war diese Frage? Inzwischen älter als die ganze Reise. Alt und verschrumpelt. Seit dem Transfer der Voyager über siebzigtausend Lichtjahre hinweg hatte sie sich jeden Tag damit beschäftigt. Aber sie war entschlossen genug gewesen, an der einmal getroffenen Entscheidung festzuhalten. Warum jetzt zurückblicken?
Sechsundzwanzig Jahre …
Sie griff nach der Kaffeetasse, einer ihrer Verbindungen zu der langen Odyssee, und drehte sie ein wenig, um die angeschlagene Stelle am Rand zu meiden. Sechsmal hatte Janeway diese Tasse vor aufmerksamen Adjutanten gerettet, die sie durch eine neue ersetzen wollten.
»Heute Morgen wurde im Tri-Nebel Anklage gegen ein Glücksspiel-Konsortium der Ferengi erhoben …«, fuhr der Nachrichtensprecher fort.
»Computer, Display deaktivieren.«
Janeway stand von der viktorianischen Couch auf und trat am Korbtisch vorbei zum breiten, gewölbten Fenster. Im Glas zeichnete sich das vage Spiegelbild einer Frau mit silbergrauen Strähnen im Haar ab. Sie fand Gefallen daran. Vielleicht erlaubte sie sich ein wenig Eitelkeit, doch abgesehen von den Strähnen glaubte sie, sich kaum verändert zu haben. Einige Falten hier und dort … Aber nur einige wenige.
Jenseits ihres Spiegelbilds erstreckte sich die Bucht von San Francisco mit der Golden Gate Bridge. Dieser fächerförmige Teil des Apartmentgebäudes war vom Architekten so geplant worden, dass alle Bewohner dieses prächtige Panorama genießen konnten. Hier ließen sich gern Admirale nieder, die Starfleet Command nahe sein wollten, ohne direkt auf dem Gelände zu wohnen. Für Janeway aber hatten Brücke und Bucht eine größere – und auch eine andere – Bedeutung als für die übrigen Admirale.
Hoffentlich blieb diese Bedeutung nach diesem Tag noch erhalten.
Invasion.
Ein weiteres Treffen.
Das Apartment füllte sich immer mehr mit Leuten aller Art: Menschen und Extraterrestrier, jung und alt, Starfleet-Angehörige und andere – die überlebenden Crewmitglieder der Voyager und ihre Familienangehörigen. Getränke, Vorspeisen, leise Musik, Gelächter, gelegentlich ein Lächeln. Janeway stand hinter dem Regenschirmbaum und beobachtete, wie ein Kind zu Harry Kim trat, der sich mit jemandem unterhielt, und an seinem Ärmel zupfte.
Kim bekleidete jetzt den Rang eines Starfleet-Captains und hatte ein eigenes Raumschiff – außer ihm war kein anderes Besatzungsmitglied der Voyager bereit gewesen, eine solche berufliche Laufbahn einzuschlagen. Es hatte ihn einige Mühen gekostet, dieses Ziel zu erreichen; einige graue Stellen in seinem Haar wiesen darauf hin. Aber letztendlich waren seine Anstrengungen von Erfolg gekrönt gewesen. Oh, ja, Janeway hatte ihre Beziehungen genutzt, um das eine oder andere Hindernis für ihn aus dem Weg zu räumen – warum auch nicht?
»Hallo«, grüßte Kim das Kind an seinem Ellenbogen.
»Wie heißt du?«, fragte das kleine Mädchen.
»Harry. Und du?«
»Sabrina.«
»Naomis Tochter? So groß bist du geworden?«
»Ich erinnere mich nicht an dich.«
»Am letzten Treffen dieser Art habe ich vor vier Jahren teilgenommen.« Kim straffte stolz die Schultern. »Ich bin mit einer Forschungsmission im All beauftragt gewesen.«
»Und die hat vier Jahre gedauert?«
Janeway lächelte. Für ein Kind waren vier Jahre eine Ewigkeit.
»Im Vergleich mit der Zeit an Bord der Voyager war es nur ein langes Wochenende. Kannst du deine Mutter für mich finden? Ich würde sie gern begrüßen.«
Das Mädchen nickte und eilte fort. Janeway sah eine gute Gelegenheit. Sie wollte mit Kim reden, aber nur mit ihm allein, nicht mit einigen lächelnden Verwandten, die erneut vorgaben, sich prächtig zu amüsieren.
»Hallo, Captain«, sagte sie und reichte Kim einen Drink.
»Danke, Admiral.« Kim nickte in Richtung des Mädchens. »Ich habe Sabrina zum letzten Mal als Baby gesehen.«
»Es ist erstaunlich, wie schnell ihr alle groß geworden seid«, erwiderte Janeway.
Kim zuckte mit den Schultern und sein Lächeln verblasste. »Wie geht es Tuvok?«
»Sein Zustand ist unverändert.« Janeway wollte ihm die Wahrheit sagen, aber diese Worte klangen besser.
Kims Gesicht wies darauf hin, dass er mehr wusste, als er zugab. »Ich habe vor, ihn morgen zu besuchen.«
»Das wäre nett.«
Und es wäre nett, wenn wir ehrlicher miteinander sein könnten.
»Es tut mir Leid, dass ich die Trauerfeier verpasst habe«, sagte Kim. »Ich hätte zugegen sein sollen.«
Janeway griff nach seiner Hand. »Sie waren mit einer Mission beauftragt. Alle haben es verstanden.« Sie wechselten einen Blick, in dem sowohl gegenseitiges Unbehagen als auch Zuneigung zum Ausdruck kamen. »Es freut mich, Sie wiederzusehen, Harry.«
Sie wollte noch etwas hinzufügen, aber plötzlich bildete sich ein Kloß in ihrem Hals. Nein, es gab keinen cleveren Weg. Wie sollte sie ihm klarmachen, dass er und sein Schiff nicht zu einem Hindernis für sie werden durften?
Zum zehnten Mal regten sich diese unangenehmen Empfindungen in Janeway und deshalb fürchtete sie die Treffen geradezu. Sicher, man begegnete ihr immer mit freundlicher Großzügigkeit – sie hatte Medaillen, Ehrendoktorwürden und Belobigungen aller Art bekommen. Aber mit jeder Auszeichnung schien das Ausmaß ihrer Leistung zu schwinden. Als sie sich nun umsah und den Blick über die Gesichter ihrer Freunde schweifen ließ, ihrer ehemaligen Crew … Das Bewusstsein, eine gefeierte zentrale Figur in diesem großen Weltraumdrama zu sein, gab ihr erneut das Gefühl, versagt zu haben.
Bei jedem Treffen wollten sich Janeway und die anderen etwas mehr wie zu Hause fühlen, doch jedes Mal entfernten sie sich weiter von der erhofften Zufriedenheit. Sechsundzwanzig Jahre lang waren sie unterwegs gewesen – die besten Jahre ihres Lebens. Als sie schließlich zurückkehrten, fanden sie eine unerwartete Situation vor: Freunde und Verwandte waren gestorben oder hatten sich verändert, führten ein anderes Leben oder träumten von Möglichkeiten, die nicht mehr existierten. Die Voyager hatte das Unmögliche geschafft – sie war von den Toten zurückgekehrt.
Doch ihre Crew blieb tot.
Janeway hatte sie zurückgebracht, aber zu spät. Dieses neue Treffen erfüllte Janeway mit profundem Unbehagen, aber es bestärkte sie auch in ihrer Entschlossenheit. Ihre Mission war noch nicht vorbei.
Dieses spezielle Treffen war beunruhigender als die anderen. Janeway trat von Harry Kim fort, ohne die beabsichtigten Worte an ihn zu richten. In der Vergangenheit hatte sie ihm häufig Anweisungen erteilt und verlangt, dass er alles widerspruchslos hinnahm. Aber inzwischen war er Starfleet-Captain und dadurch wurden die Dinge komplizierter. Er hatte ein Recht darauf, nach dem Grund zu fragen. Und den wollte Janeway nicht nennen.
Sie wanderte umher und schenkte allen Aufmerksamkeit, ohne sich auf ein Gespräch einzulassen. Eigentlich folgte sie nur einem eingeübten Bewegungsmuster, so wie auch die anderen.
Janeway gab vor, an einem Glasteller mit Appetithäppchen Interesse zu finden, während Tom Paris auf ein Klingeln an der Tür reagierte. Mit seiner New Yorker Freizeitkleidung und den grauen Schläfen wirkte er wie Dashiell Hammett. Vermutlich steckte Absicht hinter diesem Look. Nun, warum auch nicht?
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