Star Trek - Deep Space Nine: Die Katakombe - Diane Carey - E-Book

Star Trek - Deep Space Nine: Die Katakombe E-Book

Diane Carey

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Beschreibung

In einer Katakombe auf der Station werden cardassianische Mumien entdeckt

Chief O'Brien und Sicherheitschef Odo öffnen in einem bislang unerforschten Teil der Station eine cardassianische Katakombe mit zwölf anscheinend mumifizierten Leichen. Die toten Cardassianer stammen allerdings aus einer Zeit vor der Erbauung der Station. Benjamin Sisko befürchtet, dass die Cardassianer die Öffnung des Grabes zum Anlass nehmen, die Station anzugreifen, und befiehlt absolutes Stillschweigen. Doch es gibt jemanden an Bord der Deep Space Nine, der weiß, was es mit den geheimnisvollen Toten auf sich hat. Und diese Person beschließt zu handeln - selbst wenn das das Ende der Station und ihrer Besatzung bedeutet.

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Chief O'Brien und Sicherheitschef Odo machen in einem bislang unerforschten Teil von Deep Space Nine eine schauerliche Entdeckung. Durch Zufall öffnen sie eine cardassianische Katakombe mit zwölf anscheinend mumifizierten Leichen. Der Fund gibt Captain Sisko und seiner Crew einige Rätsel auf: Die toten Cardassianer stammen aus einer Zeit, lange bevor die Station erbaut wurde.

Für Benjamin Sisko stellt sich die Frage, ob die Cardassianer das Öffnen der Grabkammer als willkommenen Anlass nehmen, die Station anzugreifen. Um die Widersacher der Föderation nicht unnötig zu provozieren, gibt der Kommandant den Befehl aus, zunächst Stillschweigen zu bewahren, bis eine Lösung des Dilemmas gefunden wird. Doch auf Deep Space Nine gibt es jemanden, der weiß, was es mit den geheimnisvollen Toten auf sich hat. Und diese Person entschließt sich zu handeln – auch wenn dies das Ende der Raumstation bedeutet …

DIANE CAREY

DIE KATAKOMBE

Star Trek™

Deep Space Nine

Für Gregory Brodeur,

meinen Ehemann und Kollaborateur,

den Mann mit dem

Plot-Zauberstab, der Unsinn

Kapitel 1

»Chief, passen Sie auf!«

Zu spät. Aus dem Schatten fuhr eine mattschwarze Keule nieder und krachte gegen einen menschlichen Schädel mit lockigem, hellbraunem Haar.

Miles O'Brien schüttelte benommen den Kopf und verfluchte sich selbst, weil er nicht schneller auf die Warnung reagiert hatte. »Zum Teufel … Verdammt!«

Er schaute blinzelnd zum schweren Türsturz hinauf. Das Ding hatte sich nicht wirklich bewegt, aber es hatte ganz danach ausgesehen. Der ganze Tunnel machte Jagd auf sie beide. Seine blutenden Hände, die zerrissene Uniform und jetzt auch die Beule auf seiner Stirn konnten ein Liedchen davon singen.

Er drückte eine schmerzende Hand gegen seinen Schädel und lehnte sich erschöpft an die gekrümmte Wand des Zugangstunnels. »Ich hätte mich nie von Ihnen hierzu überreden lassen dürfen, Odo. Das habe ich jetzt davon. Schauen Sie mich nur an! Ich bin völlig hinüber!«

Der Sicherheitsoffizier kam zwischen den harten Schatten und den Lichtspeeren der Illuminatoren hervor, die sie wie eine Spur aus Brotkrumen hinter sich zurückgelassen hatten. »Werden Sie wieder auf die Beine kommen?«

O'Brien versuchte zu nicken, zuckte jedoch zusammen, als er dabei einen heftigen Schmerz verspürte. Er betastete seinen Schädel. »Mein Kopf schwillt an wie ein Luftballon. In solchen Augenblicken möchte ich am liebsten den Laden hinschmeißen!«

Odo drehte sich mit einem Brummen herum, stützte sich mit dem Knie auf einem abgebrochenen Metallstück ab und berührte den Türsturz, der O'Brien aus heiterem Himmel einen Schlag versetzt hatte. »Hmm … die mattschwarze Farbschicht wird an einigen Stellen scheinbar völlig willkürlich von schwarzem Glanzlack unterbrochen. Auf diese Weise bleibt das Ding unsichtbar, bis es gegen jemanden ausschlägt.«

»Rufen Sie das Cardassianische Zentralkommando an und sagen Sie den Kerlen, dass es immer noch funktioniert!«

Dieser Tunnel wirkte eher wie der Schacht eines Kohlebergwerks und nicht wie der Zugangskorridor in einem der Andockmasten, die wie Spinnenbeine in den Weltraum hinausragten. Die Tricorder hatten keine brauchbaren Daten über die zerstörten Bereiche und Irrwege geliefert, so dass sich ihr anfänglicher Routinecheck zu einer ausgedehnten Erkundung entwickelt hatte. Die breiteste Stelle, die sie bislang passiert hatten, lag etwas über hundert Meter zurück und war knapp anderthalb Meter breit und zwei Meter hoch gewesen. Odo hatte an vielen Stellen nicht aufrecht gehen können.

Natürlich konnte Odo sich jederzeit kleiner machen, wenn er wollte.

Die bisher engste Stelle war gerade fünfzig Zentimeter weit gewesen. Für Odo hatte sie kein Problem dargestellt, doch O'Brien hatte den Bauch einziehen müssen, um mit dem Oberkörper hindurchzukommen. Trotzdem hatte er sich dabei mehrere Abschürfungen zugezogen.

Einige Kanten und Vorsprünge waren messerscharf gewesen – was natürlich kein Zufall war. Dieser Korridor war ein Labyrinth, in dem sich jeder auf vielfältige Weise verletzen sollte, der sich darin nicht auskannte. Ein falscher Tritt konnte zu einem Sturz führen, und dabei konnte man leicht eine Hand oder ein Bein verlieren.

»Eine unentschuldbare Nachlässigkeit«, brummte Odo verärgert, während er auf den kleinen Bildschirm seines Tricorders blickte. Sein glattes Gesicht konnte eine größere Palette von Gefühlen ausdrücken, als er vermutlich selbst ahnte. »Als Starfleet die Station übernahm, habe ich dringend dazu geraten, die Andockmasten gründlich zu inspizieren. Aber niemand hat auf mich gehört.«

»Wir hatten nicht genügend Zeit«, rechtfertigte sich O'Brien. »Es ist eine recht große Station. Außerdem hätten Sie sich jederzeit allein hier umsehen können, Kollege, statt abzuwarten, bis Captain Sisko auf diese Idee kommt. Sie können niemandem einen Vorwurf machen. Dieser Andockmast war außer Betrieb, seit wir hier sind. Also bestand kein zwingender Grund, sich darin umzusehen. Ich meine, auch Sie können doch nicht in jede dunkle Nische und jeden Seitengang schauen!«

»Wenn ich mich umschaue, pflege ich meine Arbeit gründlich zu tun!«

O'Brien legte eine Hand auf eine Spinnwebe, die so dick wie Baumwolle war, und starrte in die Schatten. Odo schien sich hier völlig zu Hause zu fühlen. Er blickte auf seinen Tricorder, und das schwache, normalerweise unsichtbare Licht des Bildschirms fiel auf die faltenlose Maske seines Gesichts. Irgendwie wirkte er hier in der Dunkelheit und im Staub besonders geheimnisvoll, ein Widerhall von Legenden, die aus ferner Vergangenheit an O'Briens Ohr drangen und sogar für seinen technisch geschulten Verstand nur schwer zu ignorieren waren.

»Also hat sich seit dem Abzug der Cardassianer niemand mehr so weit in diesen Bereich vorgewagt?«, fragte O'Brien.

Odo blickte auf. Seine Augen sahen wie Daumenabdrücke in weichem Ton aus, und seine scharfe Stimme klang plötzlich bedeutungsschwanger. »Niemand.«

»Na gut«, seufzte O'Brien und zwang sich zum Weitergehen. »Wenn wir schon einmal hier sind, können wir auch weitermachen.«

»Einverstanden. Möchten Sie, dass ich die Führung übernehme?«

»Nein, es geht schon. Passen Sie auf, wo Sie hintreten … da ist wieder eins von diesen schwarzen Dingern … Willkommen in der Hölle! Soll ich Sie zu einem Zimmer, einem Kerker oder einem Sarg führen?«

»Wie bitte?«

»Ach nichts. Kommen Sie!«

Diese Umgebung schien ihr eigenes Leben zu besitzen. Nicht nur der Tunnel, sondern ganz Deep Space Nine. Selbst wenn man die Station evakuieren würde, könnte man noch ihren Pulsschlag hören. Das hatte er gespürt, seit er sich ihr zum ersten Mal mit einem Flitzer genähert hatte, seit er zum ersten Mal gesehen hatte, wie sich dieses Riesenrad im Weltraum drehte, wie es in mattem Violett schimmerte und vom kalten Licht der bajoranischen Sonne wie von Reif überzogen wurde, von einer Patina, die nicht auf ein hohes Alter, sondern auf die hohe Beanspruchung zurückzuführen war.

Dieser gigantische Kreisel war eine Herberge der Unverbesserlichen, ein Basar, Ramschladen, Jahrmarkt, Treffpunkt, Krankenhaus, Asyl oder Versteck für die Mengen, die hier ein und aus gingen. Und hier konnten sich jeder Spezies die Nackenhaare sträuben, sofern sie welche besaß. Nur das Schicksal jeder einzelnen Person würde entscheiden, ob das kalte, silbrige Gebilde in dieser trockenen Weltraumsteppe sich als sichere Zuflucht oder als Kerker erwies, während die Station auf keine Hoffnung Rücksicht nahm, sondern sich nur im kalten Raum drehte und flüsterte: Kein Versprechen, keine Garantie …

Für Miles O'Brien war diese widerspenstige, missmutige Station, auf der er Dienst tat, eine Baracke in der Wildnis am Ende des zivilisierten Weltalls, und sie sah immer noch viel zu cardassianisch aus, um sich darin wohl fühlen zu können.

Er musste husten, was ihn aus seinen trüben Gedanken riss.

»Chief?«, erkundigte sich Odo hinter ihm.

»Alles in Ordnung … die Luft ist etwas stickig.«

Odo hielt sich an einer Metallstange fest, die an der Decke entlangführte, als er über einen Müllhaufen am Boden hinwegsprang und schnaufend etwas Luft einsog. »Nur wenn man sie atmet.«

O'Brien blieb stehen. »Es scheint, als wären wir in eine Sackgasse geraten.«

»Sind Sie sicher?«

»Weder nach links noch nach rechts geht es weiter … und ich stehe genau vor einer Wand. Kalt ist sie auch noch. Vielleicht können wir bei Licht mehr sehen.«

Aus einem Beutel an seinem Gürtel, der durch den langen Gewaltmarsch bereits leicht ramponiert war, zog Odo einen neuen Illuminator und schaltete ihn ein.

Fahlweißes Licht vertrieb die Dunkelheit in die letzten unzugänglichen Winkel und zeigte eine verstaubte Wand, die aus mehreren verbeulten Metallplatten bestand. Sie waren auf recht nachlässige Weise miteinander verschweißt und vernietet worden.

»Das wird dem Captain nicht gefallen«, murmelte O'Brien. »Überhaupt nicht.«

Odo schob sich an ihm vorbei, um eine Hand auf die provisorische Wand zu legen. »Warum nicht?«

»Schauen Sie sich nur die Schweißnähte an! Man könnte hier problemlos innerhalb von fünf Minuten mit einem Büchsenöffner durchbrechen. Sie kennen doch den Captain … bei jeder kleinen Unregelmäßigkeit regt er sich auf, als hätte man die Familie seines besten Freundes umgebracht.«

Odo verzog die schmalen Lippen und neigte den Kopf. »Das war keine sehr nette Bemerkung.«

»Ich hab's nicht böse gemeint. Wir hatten jetzt eine Weile Frieden in der Station. Und ich möchte nicht derjenige sein, der ihm jetzt neuen Ärger macht. Ich wünsche mir, ich müsste ihm hiervon nichts erzählen.«

»Ich werde es ihm sagen«, bot Odo sich an. »Ich bin für die Sicherheit verantwortlich. Es ist meine Aufgabe, ihm Ärger zu machen.«

»Und Sie sind sicher, dass es keinen Plan von diesem rostigen Labyrinth gibt?«

»Absolut. Dieser Andockmast und der andere genau gegenüber sind die ältesten Teile der Station. Deep Space Nine ist zwar erst etwa einundzwanzig Jahre alt, aber für den Bau hat man bereits existierende Stationen ausgeschlachtet. Somit können wir unmöglich sagen, wie alt dieser Teil ist.«

»Die Station ist also Flickwerk«, brummte O'Brien. »Hier lernt man jeden Tag etwas Neues dazu!«

»Ja, so ist es.« Odo reckte seinen langen Hals, um in alle Ecken zu blicken. »Hinter dieser Stelle befindet sich ein Sensor.«

»Da draußen ist kein leerer Weltraum?«

»Nein. Zwischen uns und dem Weltraum liegt eine sechs Komma vier Meter lange Kammer.«

»Ist sie mit Luft gefüllt? Vielleicht gibt es ein Leck in der Außenhülle.«

Odo bearbeitete seinen Tricorder und wartete ab, bis das Gerät die Messungen abgeschlossen hatte. »Sehr wenig Luft. Aber kein Leck. Die Kammer ist vakuumversiegelt.«

»Dann wollen wir sie mit Luft füllen.«

»Jetzt? Ohne Schutzausrüstung?«

»Warum nicht? Es war verdammt anstrengend, bis hierher vorzudringen, und jetzt will ich wissen, was die Cardassianer vor uns verstecken wollten.«

Statt seine Zeit mit einer sinnlosen Einverständniserklärung zu vergeuden, reichte Odo den Tricorder an den Ingenieur weiter und begann im Schrotthaufen zu wühlen, bis er eine anderthalb Meter lange Metallstange gefunden hat. Sie sah recht schwer aus. Vielleicht eine Rhodinium-Legierung. Sogar Odo schien Mühe zu haben, sie anzuheben.

Er nahm ein Ende der schweren Stange in die Hand, stützte die Mitte mit der anderen Hand ab und zielte auf eine dünne Nahtstelle zwischen den Wandplatten. Er spannte die schmalen Schultern an und brachte sich in Stellung.

»Gehen Sie in Deckung«, sagte er und machte sich bereit.

Ein lautes Krachen.

Ein helles Zischen, das allmählich zu einem tiefen Röhren wurde.

O'Brien versuchte sich an der scharfkantigen Tunnelverkleidung festzuhalten, als der plötzliche Luftzug ihn beinahe von den Beinen riss. Er landete auf einem Knie, während sein anderer Fuß ohne Halt wegrutschte. Ein Tornado aus Metallteilen und Fetzen aus Isoliermaterial fegte über ihn hinweg. Bevor er die Augen fest zukniff, sah er als letztes den Rhodiniumstab, der Odo aus den Händen gerissen wurde, und den schlanken Körper des Constables, der sich nach vorn beugte.

O'Brien streckte den Arm aus und bekam Odo am Handgelenk zu fassen. Er zog mit aller Kraft und konnte gerade noch verhindern, dass sein Kollege gegen die scheppernde Wand geschleudert wurde.

Die Luft rauschte immer noch mit einem ohrenbetäubenden Lärm. O'Brien spürte, wie seine Gesichtszüge verzerrt wurden, und er grimassierte, um sich unter Kontrolle zu halten, während er darauf wartete, von irgendeinem umherfliegenden Metallteil in Stücke gerissen zu werden. Seine Hand verkrampfte sich, als seine Finger sich in den Ärmel von Odos Uniform verkrallten. Seltsam, dass es sich fast wie richtiger Stoff anfühlte – trotzdem spürte er eine gewisse Glätte, wo seine Fingerspitzen sich tief hineingruben. Bildete er es sich nur ein, weil er wusste, wie es sich wirklich verhielt? War er durch den Lärm und den Sturm verwirrt?

Er biss die Zähne zusammen und ließ nicht locker. Falls es im Widerspruch zu den Tricorderanzeigen doch ein Leck in der Außenhülle gab – oder vielleicht nur eine winzige undichte Stelle – dann würde das Loch spätestens jetzt aufreißen, was bedeutete, dass sie beide in wenigen Augenblicken tot waren. Er konnte nicht mehr tun, als sich festzuhalten und abzuwarten, bis der Sog nachließ.

Jede Menge Gerümpel flog an ihnen vorbei, auf das zehn Zentimeter weite Loch zu, das Odo in die behelfsmäßige Wand gestoßen hatte. Obwohl sie sich zusammenkauerten, konnten sie sich nicht vollständig vor dem Trümmerregen schützen. O'Brien versuchte, Odo nach unten zu drücken, doch der Constable zog sich an ihm hoch, um ihn vor dem Trommelfeuer zu schützen. Einen Moment lang dachte O'Brien daran, ihn anzubrüllen, dass er nicht den Helden spielen sollte, doch dann erkannte er, dass Odo vermutlich weniger als er in Mitleidenschaft gezogen wurde. Trotzdem …

Das Zischen wurde allmählich leiser. Es hatte verdammt lange gedauert.

Er öffnete vorsichtig ein Auge, nur einen winzigen Spalt weit.

Die Wand war immer noch vorhanden. Doch jetzt war sie von Beulen übersät und lag hinter einer Trümmerhalde. Die Struktur hatte gehalten.

Als O'Brien sich zitternd aufrichtete, stellte er fest, dass er stechende Schmerzen in den Beinen und im Rücken hatte. Er blickte an sich herab, um zu sehen, ob er irgendwo verletzt war.

Kein Blut. »An mir ist noch alles dran«, murmelte er. »Wie steht's mit Ihnen?«

»Keine Sorge.« Odo strich mit der Hand über die eingedellte Wand und warf dann einen Blick auf seinen Tricorder. »Der Druck in der Kammer ist ausgeglichen. Die Luft ist nicht gerade von bester atembarer Qualität, aber sie dürfte uns keine Probleme bereiten. Da drinnen ist es noch etwas kühl, aber es wird bereits wärmer.«

O'Brien wischte sich Schmutz und Metallspäne von den Armen. »Und was jetzt?«

»Jetzt machen wir weiter«, sagte Odo und reichte ihm wieder seinen Tricorder.

»Seien Sie diesmal vorsichtig.«

»Dazu dürfte es jetzt ohnehin zu spät sein. Treten Sie bitte etwas zurück, Chief!«

O'Brien stolperte, als er mit der Ferse gegen einen festen Metallblock stieß, doch er konnte sich abfangen und fand schließlich eine Stelle, wo er genügend Platz zum Stehen hatte. Als er wieder aufblickte, sah Odo bereits nicht mehr wie Odo aus. Wo der Constable gestanden hatte, befand sich nun eine flüssige Säule, deren Arme und Beine ihre Gestalt verloren. Einen Augenblick später hatte das Gebilde keine Knie, kein Kinn und kein Haar mehr.

O'Brien erschauderte unwillkürlich und wich ein paar Zentimeter weiter zurück. Die Säule verwandelte sich in einen Turm aus silbrigem Gelee, wurde länger, krümmte sich und schlüpfte durch das armdicke Loch in der Wand. Sie streckte sich und verschwand darin wie eine Schlange in einem Erdloch, bis das letzte Stück sich wie ein Schwanz hindurchwand.

O'Brien bezog vor dem Loch Stellung, doch es war zu dunkel, um drinnen etwas erkennen zu können. Dann glaubte er, ein saugendes oder platschendes Geräusch zu hören. Oder spielte seine Phantasie ihm einen Streich?

»Odo?« Er bekam eine Gänsehaut. Dieser Gestaltwandler …

Hatte der Tricorder richtige Werte angezeigt? Gab es da drinnen wirklich genügend Luft zum Atmen? War es womöglich viel zu kalt? Konnte Kälte einem Gestaltwandler schaden?

»Können Sie etwas sehen?«, versuchte er es erneut. »Odo?«

Als er sich gerade mit irgendeinem stumpfen Gegenstand am Loch zu schaffen machen wollte und sich darüber ärgerte, dass sie keine Phaser mitgenommen hatten, bewegte sich etwas hinter der Wand.

»Reichen … mir … durch …«

»Was?« O'Brien reckte sich auf den Zehenspitzen hoch, weil der Trümmerhaufen vor der Wand ihn behinderte.

Er hörte ein Scharren. »Reichen Sie mir einen Illuminator durch das Loch.«

»Ja … klar doch! Kommt sofort.«

Der Illuminator passte kaum hindurch, so dass O'Brien mit einigen Faustschlägen nachhelfen musste. Eine Sekunde später wurde hinter dem Loch ein eisiger Nebel sichtbar.

»Können Sie etwas erkennen?« O'Brien schob den Kopf wieder an das Loch. »Was sehen Sie?«

Seine Finger verkrampften sich, nachdem er sein Körpergewicht eine Weile abgestützt hatte. Daraufhin legte er statt dessen die Handflächen gegen die Wand, doch das Metall war so kalt, dass er es auch auf diese Weise nicht lange aushalten würde.

Ärger wühlte in seinen Eingeweiden. Diese verdammte Station! Als er gerade begonnen hatte zu glauben, er würde sich darin auskennen, er hätte alles unter Kontrolle, es wäre sicher, hier zu leben, riss dieses Monstrum das Maul auf und zeigte ihm die Zähne.

Er stellte einen Fuß auf den Trümmerhaufen. »Odo! Können Sie mich hören?«

»Ja, Chief«, kam die leise Antwort des Constables.

»Was sehen Sie?«

»Rufen Sie Captain Sisko! Sagen Sie ihm, er soll Dr. Bashir und den Major holen und sofort herkommen!«

»Warum?« O'Brien drückte ein Auge gegen das Loch, doch er konnte nur Staubteilchen sehen, die in einem geisterhaften Lichtstrahl schwebten.

Odos Stimme kam aus tiefer Dunkelheit. »Weil wir jetzt ein ziemlich großes Problem haben.«

Kapitel 2

»Alle bitte zurücktreten! Gehen wir es an, Chief!« Die Bassstimme hallte durch den halb zusammengestürzten Korridor im Andockmast. Sie klang trotz der Ruhe kräftig und laut.

Nicht die Umgebung war ruhig, sondern die Stimme. Sie war nicht besonders laut, aber sie tönte unüberhörbar durch den Korridor.

Obwohl es Ultraschalldisruptoren und Schneidphaser gab, war für bestimmte Arbeiten eine gute alte Brechstange immer noch am besten geeignet. Chief O'Brien stemmte sich mit der Schulter gegen die Eisenstange, die er in eine Naht zwischen den zusammengeflickten Wandplatten gesteckt hatte, und drückte. Hinter ihm hatte Captain Benjamin Sisko das Ende der Stange gepackt und unterstützte die Hebelwirkung mit seinem Körpergewicht.

Die Wand knirschte, leistete eine Weile Widerstand und gab dann plötzlich nach. O'Brien wurde unvermittelt nach vorne gerissen, als er durch die neue Öffnung stürzte. Dabei hatte er noch gar nicht seine ganze Kraft eingesetzt.

Er landete auf einer Schulter und zwei Backen die eine in seinem Gesicht und die andere auf seiner Kehrseite. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass sein Körper zu solchen Verrenkungen imstande war.

Er blinzelte und wollte sich gerade vom Trümmerhaufen rollen, in den sich die Wand verwandelt hatte, als er Ben Siskos schwarzes Gesicht im aufgewirbelten Staub schweben sah.

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