Star Trek - The Next Generation: Abstieg - Diane Carey - E-Book

Star Trek - The Next Generation: Abstieg E-Book

Diane Carey

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Beschreibung

Steht eine Großoffensive der Borg bevor?

Die USS Saladin und eine Föderationsbasis werden von den Borg überfallen. In beiden Fällen kommt die Enterprise zu spät, um ein Blutbad zu verhindern. Jean-Luc Picard befürchtet, dass eine Großoffensive der Borg bevorsteht. Commander Data macht im Kampf mit den Borg eine sensationelle Erfahrung: Er empfindet rasende Wut. Getrieben von dem Wunsch, noch mehr Emotionen kennenzulernen, ist er bereit, Ethik, Loyalität und Moral über Bord zu werfen. Doch weder er noch Picard ahnen, dass sie nicht mehr als Marionetten in einem von langer Hand vorbereiteten Spiel sind, bei dem ein gefährlicher Gegner die Fäden zieht.

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Die U.S.S. Saladin und die Föderationsbasis Ohniaka Drei werden von den Borg überfallen. Die Enterprise kommt in beiden Fällen zu spät, um ein Blutbad zu verhindern. Jean-Luc Picard befürchtet, dass nun eine Großoffensive der Borg auf die Föderation droht. Und die Konfrontation mit den halbrobotischen Kollektivwesen weckt albtraumhafte Erinnerungen in ihm.

Commander Data macht im Kampf mit einem der Borg-Soldaten eine sensationelle Erfahrung: Er empfindet rasenden Zorn. Und der Androide genießt dieses Gefühl sogar. Plötzlich wird Data nur noch von einem Wunsch geleitet: mehr Emotionen kennenzulernen. Dafür ist er sogar bereit, seine Ethik und Loyalität über Bord zu werfen.

DIANE CAREY

ABSTIEG

Star Trek™

The Next Generation

Kapitel 1

»Aber dann sagte ich: ›In einem solchen Bezugssystem wäre das Merkurperihel in die entgegengesetzte Richtung vorgerückt.‹«

Diese Worte stammten von einem Mann, in dessen Lächeln Vitalität zum Ausdruck kam – obgleich der Körper wie verwelkt wirkte und in einem speziellen Stuhl ruhte.

Von den vier anwesenden Männern hatte einer die Anekdote erzählt, und ein anderer lachte nun.

Der dritte runzelte die Stirn und dachte darüber nach. Der vierte … sah zwar wie ein Mann aus, war jedoch gar kein Mensch.

»Eine großartige Geschichte!«, freute sich die zweite, hagere Gestalt. Ihr weißes Haar formte eine Art Wolke, und der Schnurrbart ließ sich mit einem hängenden Rosshaarpinsel vergleichen. Hinzu kam ein ausgeprägter deutscher Akzent.

Ein unbeteiligter Beobachter hätte glauben können, dass sich der vierte Mann amüsierte. Eine derartige Feststellung fiel nicht leicht. Das gelbe Gesicht wies gewisse Ähnlichkeit mit dem eines Narren oder Spaßvogels auf, doch die ernst blickenden Augen widersprachen diesem Eindruck. Er trug eine Hutkrempe ohne Hut, selbst ohne eine einzige Feder. Offenbar ging es ihm nur darum, die Augen vor der einen Lichtquelle an der Zimmerdecke abzuschirmen, während er glatte Karten verteilte.

»Ausgezeichnet, Dr. Hawking«, sagte der Mann mit dem gelben Gesicht. Er drehte den Kopf ein wenig und sah nach rechts. »Wissen Sie, Sir Isaac: Um den Witz zu verstehen, muss man über die relativistische Krümmung der Raum-Zeit Bescheid wissen. Wenn sich zwei Bezugssysteme ohne Trägheitsmoment in relativer Bewegung befinden …«

Sir Isaac Newton, Professor der Mathematik und Ritter des Königreichs, schob mit einer Mischung aus Stolz und Trotz das Kinn vor, als er dem Blick des Kartengebers begegnete.

»Seien Sie nicht so herablassend«, sagte er. »Ich habe die Physik gewissermaßen erfunden. Als mir der Apfel auf den Kopf fiel … Es war einer der bedeutendsten Tage in der Geschichte der Wissenschaft.«

Er widerstand der Versuchung, auf folgendes hinzuweisen: Er hatte die Geschichte fast verstanden, doch dann hinderten ihn die Erklärungen daran, weiterhin nachzudenken. Seinen Studenten gegenüber hätte er sich nie auf diese Weise verhalten.

Auf der anderen Seite des Tisches bewegte sich der offensichtlich körperbehinderte kleine Wissenschaftler. »Nicht schon wieder die Sache mit dem Apfel.«

Sir Isaacs Kinnlade klappte nach unten. Er starrte sein Gegenüber groß an, und ihm fehlten die Worte.

»Jene Erzählung gilt als apokryph«, sagte der Mann mit dem gelben Gesicht verblüffend offen.

Sir Isaac spürte, wie es in ihm zu brodeln begann. »Wie können Sie es wagen …«

Der Alte mit dem wolkenartigen weißen Haar deutete auf die glatten Karten. »Ich schlage vor, wir widmen uns nun wieder dem Spiel.« Er stützte sich auf den Ellenbogen und blickte zu Hawking. »Mal sehen … Nach Mr. Data haben Sie um vier erhöht, was für mich bedeutet: Ich muss sieben setzen.«

»Der Einsatz beträgt zehn!«, donnerte Sir Isaac. »Sind Sie von simpler Arithmetik überfordert?«

Diese Leute sollten Genies sein?

Sie spielten mit Karten, und vor ihnen lagen Chips – auf einem runden, mit grünem Filz bedeckten Tisch. Es gab keine einzige Kerze im Zimmer. Was das Glühen an der Decke betraf … Sir Isaac vermutete, dass es sich dabei um reflektiertes Sonnenlicht handelte.

Was gibt diesen Leuten das Recht, sich über die Vergangenheit lustig zu machen? Könnte ich über Kopernikus, Galileo und Kepler lachen – obgleich ich ihre Schlussfolgerungen korrigiert habe? Darf irgendein Wissenschaftler, der etwas auf sich hält, das Werk seiner Vorgänger verspotten?

Er zögerte, als etwas anderes in den Mittelpunkt seiner Überlegungen rückte: die Zukunft. Irgendwie verstand er, dass die anderen Männer am Tisch aus seiner Zukunft kamen, und doch verbarg sich keine schockierte Überraschung mit dieser Erkenntnis. Sie sprachen willkürlich über Vergangenes und Zukünftiges, als sei das eine überhaupt nicht Grundlage des anderen. Zum Beispiel Stephen Hawking: Der Stuhl, auf dem er saß, kam einer komplexen Maschine gleich, die es ihm erlaubte, über die Grenzen seines schwachen Körpers hinweg aktiv zu werden. Das war ihm nur möglich, weil andere Leute vor ihm Krücken verwendet und schließlich bessere Instrumente entwickelt hatten.

Die Zeit. Zukunft und Gegenwart … Konnte tatsächlich alles ineinander übergehen?

Sir Isaac fühlte sich plötzlich fehl am Platz, und er betastete eine Locke des langen Haars, während er die übrigen Anwesenden musterte. Sie verwendeten keine Perücken. Und nur er trug Kleidung, wie sie einem Gelehrten gebührte. Vergeblich hielt er nach Kniebundhosen, Mänteln und Halstüchern Ausschau. Selbst Schwerter und Spazierstöcke fehlten. Vielleicht waren diese Leute bereits für die Nachtruhe gekleidet.

Der wolkenhaarige Einstein schob einige Chips zur Tischmitte.

Sir Isaac fügte ihnen ungeduldig den eigenen Einsatz hinzu. »Ich weiß gar nicht, warum ich hier bin«, murmelte er.

Er hatte dieses Spiel nie gelernt, und doch wusste er, worauf es dabei ankam. Außerdem zwang ihn irgend etwas dazu, daran teilzunehmen. Gab es für vier intelligente Männer nichts Besseres zu tun, als Chips zu setzen, zu erhöhen, mitzugehen, zu passen und zu bluffen? Sir Isaac besann sich darauf, Münzwardein zu sein, Professor der Universität Cambridge. Ein Mitglied des Parlaments. Und ein Ritter. Doch diese Männer hatten sich weder nach dem Binomialsatz noch nach der Differentialrechnung als Kalkülbasis erkundigt. Außerdem hatten sie über seine Darstellung der quantitativen Gesetze der Universaldynamik gelacht.

Sie haben gelacht.

Brachte die Zukunft Selbstgefälligkeit? Wie konnten Anwender von Wissenschaft Personen verhöhnen, denen der Mensch die Wissenschaft verdankte?

Sir Isaac fühlte sich zutiefst beleidigt. Gleichzeitig drängte alles in ihm danach, aufzustehen und das leuchtende Etwas an der Zimmerdecke zu untersuchen. Vielleicht hätte er Bestätigung für seine Theorie finden können, dass die Farben des Spektrums zusammen Weiß ergaben.

Doch irgend etwas hielt ihn fest. Er musste auch weiterhin am Tisch sitzen und Karten spielen. Ist dies ein Traum?

Es lief ihm kalt über den Rücken, als dunkle Furcht in ihm keimte. Vielleicht irrte sich die Kirche; vielleicht gab es eine andere – sehr traurige – Art von Leben nach dem Tod. »Was hat es für einen Sinn, Zeit mit diesem idiotischen Spiel zu vergeuden?«

Data setzte ebenfalls. »Ich gehe mit. Meiner Erfahrung nach bietet sich beim Pokern Gelegenheit, verschiedene Aspekte der menschlichen Natur besser kennenzulernen. Ich wollte herausfinden, wie drei der besten Wissenschaftler aller Zeiten aufeinander reagieren. Meine bisherigen Beobachtungen sind sehr aufschlussreich.«

Der Alte sah auf die Chips hinab. »Und einträglich.«

Erneut versuchte Sir Isaac, Eindrücke von seinen Begleitern zu gewinnen. Anzeichen für echte Genialität fand er kaum, außer bei Stephen Hawking. Der Mann namens Data erklärte zu viele Details, und Einstein war ganz offensichtlich Deutscher.

Allerdings: Ein derartiges Kartenspiel verlangte kaum Geniales. Wenn es Mr. Data um eine Untersuchung des Phänomens Scharfsinn ging – warum hatte er dann nicht beschlossen, die Universität Cambridge zu besuchen, im Jahr 1707?

Apokryph … Gilt das auch für meine Veröffentlichungen? Wie schnell die Zukunft Leistungen der Vergangenheit bagatellisiert. Ich bin enttäuscht.

Sir Isaac spürte eine vage Vibration im Boden. Er wäre gern aufgestanden, um die Dunkelheit zu durchschreiten und eine Wand zu finden – um festzustellen, was sich dahinter befand.

Aber auch diesen Wunsch konnte er sich nicht erfüllen. Der sonderbare Zwang ließ ihm keine andere Wahl, als am Tisch zu verharren und auch weiterhin Karten zu spielen. Welche Kraft steckte dahinter? Er spürte, wie seine Neugier nachließ. Entsprach es Gottes Wunsch, dass er hier sitzen blieb und mit jedem verstreichenden Augenblick dümmer wurde?

»Können wir diese Sache jetzt bitte hinter uns bringen?«, drängte Sir Isaac. Und zu Hawking: »Sie sind dran.«

»Ich erhöhe um fünfzig.«

Mr. Data half dem Behinderten, indem er eine entsprechende Anzahl von Chips nahm und in die Mitte des Tisches legte.

Sir Isaac ließ die Karten sinken. »Verdammt! Ich passe.«

Die anderen schienen sich darüber zu freuen.

Er selbst spürte ebenfalls Zufriedenheit. Jetzt konnte er in aller Ruhe sitzen und nachdenken, anstatt eine Art Relikt zu sein, das der allgemeinen Erheiterung diente. Er war Professor, kein Possenreißer.

»Die Unschärferelation nützt Ihnen jetzt nichts, Stephen«, meinte Einstein. Wieder sprach er mit unüberhörbarem Akzent. »Selbst alle Quantenfluktuationen des Universums können Ihre Karten nicht ändern. Sie bluffen und werden eine Menge Geld verlieren.«

»Da irren Sie sich, Albert«, erwiderte Hawking. Eine mechanische Hand hielt die Karten für ihn und drehte sie nun.

Viermal die Sieben.

Einstein schnitt eine finstere Miene, schüttelte dann den Kopf und lachte leise.

Sir Isaac beobachtete das Geschehen. Ihn faszinierten insbesondere die Mechanismen, mit denen Hawking verbunden war.

Zu meiner Zeit hätte jemand mit Stephens Leiden keine Gelegenheit gefunden, sich der Wissenschaft zu widmen. Wie gut ich ihn verstehe … Sein Gebrechen mag anderen Leute wie eine Bürde erscheinen, aber in gewisser Weise kommt sie einem Geschenk gleich: Sie nahm ihm etwas, aber sie gab auch – Zeit zum Nachdenken, um Leere mit Licht zu füllen. Zeit, um Intelligenz zum Genie zu entwickeln. Oh, ich kenne den Wunsch, die Leere zu füllen. Als die Universität Cambridge während der Pest geschlossen blieb … Die Monate der Abgeschiedenheit und Isolation ermöglichten es mir, besonders wichtige Konzepte zu entwerfen. Jetzt sitzen wir hier zusammen, ich aus meiner Zeit und Hawking aus einer anderen. Was wäre geschehen, wenn wir jeweils in der Epoche des anderen das Licht der Welt erblickt hätten?

Der Alte namens Einstein … Mit seinem ungehobelten Gebaren bewies er, kaum mehr zu sein als ein Bauer. Ein solcher Mann hätte nie einen Universitätslehrstuhl bekommen.

Und Mr. Data? Sir Isaac stellte sich vor, wie man ihn als Teufelswerk auf dem Scheiterhaufen verbrannte.

Wo wäre ich in ihrer Zeit?

Die Vibrationen im Boden wurden stärker, und Newton blickte sich um. Er war ganz sicher, es wirklich gespürt zu haben. Er hatte es sich nicht eingebildet, und es betraf auch keinen Traum.

Plötzlich ertönte eine Stimme aus dem Nichts, und der letzte Rest von Wärme wich aus Sir Isaacs Händen.

»Alarmstufe Rot. Alle Stationen besetzen. Alarmstufe Rot. Ich wiederhole: Alarmstufe Rot.«

Die anderen zögerten, und nur Mr. Data schien nicht verwirrt zu sein. Er legte die Karten auf den Tisch und erhob sich. »Wir müssen die Partie zu einem anderen Zeitpunkt fortsetzen.«

Sir Isaac wollte ebenfalls aufstehen und fragte sich: Wo sollte er warten in dieser Welt aus vibrierenden Böden, körperlosen Stimmen und zahllosen Fragen?

Hoffnung filterte durchs Unbehagen. Solange es Fragen gab, brauchte er nicht zu befürchten, eine lebende Antiquität zu sein. Fragen verliehen der Existenz eines Wissenschaftlers Sinn und Zweck.

»Programm beenden«, sagte Data.

Sir Isaac spannte die Muskeln, um den Platz am Tisch zu verlassen. Sein Blick galt dem Gesicht des Mannes, der kein Mensch war.

Einen Sekundenbruchteil später fühlte er, wie sich Erinnerung und Denken verflüchtigten. Panik quoll in ihm empor.

Datas gelbe Augen schienen anzuschwellen, und Sir Isaac glaubte, in ihnen das Spiegelbild eines Gittermusters zu erkennen.

Dann wogte Dunkelheit heran und verschlang ihn.

Kapitel 2

U.S.S. ENTERPRISE,

NCC 1701-D

»Wir haben einen Notruf mit Code Drei von der U.S.S. Saladin empfangen.«

Der Erste Offizier William Riker stand auf dem Kommandodeck der Brücke und blickte zur Backbordseite. Die Alarmstufe Rot erzeugte schreckliche Aufregung in ihm, das Verlangen, wegzulaufen oder sich Hals über Kopf ins Durcheinander zu stürzen.

Riker versuchte, dieses Empfinden zu leugnen oder zu ignorieren, aber dazu war er nicht imstande. Er hoffte, dass man ihm die Unruhe nicht ansah, als der Captain über die Rampe kam.

»Code Drei«, wiederholte Picard. »Mit anderen Worten: Das Schiff wird angegriffen und geentert.«

Diese ruhig ausgesprochenen Worte konnten Rikers Erregung nicht dämpfen.

Will Riker war größer als Picard, aber trotzdem hinterließ der Captain einen nachhaltigeren Eindruck auf den Beobachter. Vermutlich lag es an der Aura der Autorität, die ihn umgab. Er hielt sich gerade, blieb immer beherrscht. Sein Kopf war so kahl wie der eines tibetanischen Mönchs. Die schwarze und rote Starfleet-Uniform trug er auf eine Weise, die fast widerwillig wirkte. Er vermied unnötige Bewegungen; nur Tonfall und Blick boten einen Hinweis auf seine Gefühle.

Wenn der Captain die Brücke betrat, sahen die Besatzungsmitglieder die Hoffnung auf Frieden in seinen Pupillen. Manchmal wurde ihm dieser Wunsch erfüllt – aber nicht heute.

Code Drei. Ein solcher Notruf war sehr selten. Jeder Starfleet-Offizier kannte und fürchtete ihn, denn er bedeutete nicht nur eine Katastrophe, sondern eine absichtlich herbeigeführte noch dazu.

Angriff. Und Enterung.

Was hatte jemanden veranlasst, ein Raumschiff der Föderation – noch dazu einen Starfleet-Raumer – anzugreifen? Starfleet-Schiffe waren bewaffnet und konnten sich ziemlich wirkungsvoll zur Wehr setzen. Wer war mächtig genug, um die Saladin zu entern?

Hinter dem hufeisenförmigen Geländer öffnete sich die Tür des Turbolifts, und Commander Data verließ die Transportkapsel. Er schritt über die Rampe, erreichte das vordere Kommandodeck und nahm dort an der Operatorkonsole Platz.

Picard hielt den Atem an, bis der Androide saß. Aus irgendeinem Grund empfand er Datas Präsenz als unerwarteten Trost – eine emotionale Reaktion, die sicher mit dem Code Drei in Verbindung stand.

Er sah zu Riker.

Der Erste Offizier verstand sowohl die kurze Stille als auch den Blick. »Bisher ist es uns nicht gelungen, einen Kontakt herzustellen.« Er wandte sich dem oberen Deck zu und richtete seine Aufmerksamkeit auf den klingonischen Offizier an der Waffenkonsole.

»Wir nähern uns den angegebenen Koordinaten«, polterte Lieutenant Worf.

»Schilde aktivieren«, sagte Riker und drehte sich wieder um. »Vorbereitung für Impulskraft.«

Der Fähnrich am Navigationspult berührte einige Schaltflächen, und Riker schwieg. Ein Teil von ihm befürchtete, vorschnell gehandelt zu haben – er hatte Anweisungen erteilt, ohne die Order des Captains abzuwarten.

Picard blickte zum großen Wandschirm, der den vor der Enterprise liegenden Raumbereich zeigte. Er trat neben Riker, gab ihm damit zu verstehen, dass er sein Verhalten billigte.

»Sind andere Raumschiffe in der Nähe?«, fragte er.

»Nein, Sir«, antwortete Data. »Nur die Saladin wird von den Sensoren erfasst.«

»Warptransfer beenden«, sagte der Captain. »Die Saladin auf den Schirm.«

Jean-Luc Picard beobachtete, wie die Brückenoffiziere ihre Kontrollen bedienten. Sie gingen ebenso virtuos mit den Geräten um wie Künstler mit ihren Musikinstrumenten. Es erklangen sogar Melodien im Kontrollraum der Enterprise: leises elektronisches Zirpen, gelegentlich ein rhythmisches Summen. Sie bildeten einen sonderbaren akustischen Kontrast zu den dezenten Farben der Brücke – allein die Uniformen und Rangabzeichen brachten ein wenig Abwechslung in die verschiedenen Beigetöne.

Die Darstellung des zentralen Projektionsfelds wechselte mehrmals, als die Fernbereichssensoren Daten empfingen und zu einem Bild verarbeiteten. Ein blasses Etwas erschien, gewann dann Konturen.

Ein Schiff der Nebula-Klasse trieb antriebslos im All. Brandspuren zeigten sich an der Außenhülle; zum Glück waren keine Lecks zu erkennen.

Solch ein Anblick entsetzte jeden, der an Bord eines Raumschiffs lebte und sich auf dieses Schiff verließ.

Angegriffen und geentert … Ohne einen einzigen Riss im Rumpf?

Worf sah auf die Anzeigen seiner Konsole. »Das Warptriebwerk ist beschädigt, und die defensiven Systeme sind deaktiviert«, stellte er verwundert fest. »Aber die Hauptenergie steht nach wie vor zur Verfügung.«

Tausend Fragen gingen Picard durch den Kopf, und er wünschte sich Antworten auf alle. Allerdings: Er konnte sie nicht einfach so herbeizaubern oder sie schon jetzt von den Brückenoffizieren verlangen. Die Männer und Frauen arbeiteten so schnell und gründlich, wie es die Umstände erforderten. Wenn sie etwas herausfanden, so zögerten sie bestimmt nicht, sich mit entsprechenden Mitteilungen an ihn zu wenden.

»Captain …«, ließ sich Data vernehmen.

Alle sahen zu ihm, selbst jene Besatzungsmitglieder, die eigentlich Displays und Monitore im Auge behalten sollten.

Ob Androide oder nicht: Data spürte die Blicke auf sich ruhen und hob den Kopf.

»Die Sensoren zeigen kein Leben an Bord der Saladin«, sagte er.

Picard starrte zum Wandschirm und sehnte eine Möglichkeit herbei, die letzten Worte aus der Realität zu tilgen, dafür zu sorgen, dass sie nie formuliert worden waren.

Riker sprach erneut für sie beide, als er fragte: »An Bord jenes Schiffes hat niemand überlebt?«

Data blieb völlig ruhig und gelassen. »Nein, Sir. Alle Crewmitglieder der Saladin sind tot.«

Kapitel 3

U.S.S. SALADIN

Commander Riker erreichte die Brücke den vereinbarten Treffpunkt als erster.

In seiner Magengrube krampfte sich etwas zusammen.

Die Zentrale des Schiffes war voller Leichen.

Tote: Männer und Frauen, bewaffnet und unbewaffnet. Sie lagen auf den Decks des Kontrollraums. Ganz offensichtlich hatten sie gekämpft und verloren.

Die Notbeleuchtung flackerte, und Rauchschwaden zogen träge umher. Captain Harlock, Kommandant der Saladin, und seine Leute hatten entschlossenen Widerstand geleistet, doch nur wenige Personen unter ihnen der Sicherheitsoffizier waren bewaffnet gewesen. Schmelzspuren an den Wänden erinnerten an einige aus Phasern stammende Energieblitze.

Überall sah Riker halb zerfetzte Körper: an den Konsolen, neben dem Geländer; manche Leichen lagen übereinander.

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