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Ben Youngblood´s Start ins Leben glich mehr einer Bruchlandung, als einem herzlich Willkommen. Früh verlassen von seiner Mutter, von Pflegefamilien hin und her geschoben, geschunden, missbraucht, und verwahrlost landete er mit 12 Jahren in den Ghettos von New York. Er stahl, dealte und verkaufte seinen zierlichen Körper um zu überleben. Nach einem schrecklichen Überfall kam für ihn auch ein Wendepunkt in seinem Leben. Ganz unten angekommen, reichte ein Engel in Form eines Freundes ihm seine helfende Hand. Ben findet seinen Mut, und geht einen harten und steinigen Weg in eine neue Welt. Erleben sie wie die Gesellschaft ihm immer wieder auf dem Weg hinaus aus der Hölle Steine in den Weg legt, und wie er getrieben von Ehrgeiz diese Hürden überwindet. Denn aufgeben kann er nicht mehr. Sein Motto lautet: Habe ein Ziel, und lass es nie mehr aus den Augen. Lebe deinen Traum.
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Seitenzahl: 278
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Evi Huter
Stigmata der Verdammten
Ein junges Leben, eine zweite Chance, und ganz viel Liebe
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Vorwort:
Einleitung:
-Kapitel 1- Falscher Verdacht
- Kapitel 2 - Der rettende Engel
- Kapitel 3 - Das Stipendium
- Kapitel 4 - Ein neuer Abschnitt
- Kapitel 5 - Die Liebe
- Kapitel 6 - Liebe findet einen Weg
- Kapitel 7- Die Liebe siegt
- Kapitel 8 - Willst du?
-Kapitel 9- Der Mord
-Kapitel 10- Der Täter
-Kapitel 11- Die Vergebung
-Kapitel 12- Der Junggesellenabschied
-Kapitel 13- Das Ja - Wort
-Kapitel 14- Schatten der Vergangenheit
-Kapitel 15- Zurück in Rikers
-Kapitel 16- Das entlarvte Monster
- Kapitel 17- Der Prozess
-Kapitel 18- Das Urteil
-Kapitel 19- Das Examen
-Kapitel 20- Die Abschlussfeier und das Geschenk
Impressum neobooks
Schon sehr früh erkannte ich meine Leidenschaft zum schreiben. Mich faszinierten immer wieder Geschichten, die in irgend einer Form eine Botschaft enthielten. Die Geschichte des Ben Youngblood ist teilweise auch meine eigene Geschichte. Während des Schreibens dieses Romans setzte ich mich mit meinen frühkindlichen Gefühlen auseinander, indem ich versuchte diese in die Hauptfigur einfließen zu lassen. Das Thema Stigmatisierung wählte ich deshalb für mein erstes Buch, da ich es immer wieder erlebe, wie Menschen, so auch ich selbst, in Schubladen gesteckt werden, wo sie nicht hingehören.
Diese Stigmata entstehen meist aus den Fehlern oder Fehlverhalten eines jeden aus der Vergangenheit. Anstatt dass man begangene Fehler verzeiht, setzt man den Menschen einen Stempel auf, und verwehrt ihnen damit viele Chancen im Leben. Stigmatisierte Menschen, wie auch ich einer bin, tragen diese Stempel ein Leben lang mit sich, auch wenn sie aus ihren Fehlern gelernt haben, und sich geändert haben. Mit diesem Buch versuche ich zu vermitteln, wie schädlich dieses Schubladendenken mancher Menschen für andere sein kann.
Wie oft, oder in wie vielen Situationen drücken wir jemandem einen Stempel auf? Meist tun wir das unbewusst, und ohne böse Absicht. Was dieses Verhalten bei anderen auslösen kann, wollte ich durch diese Geschichte als Metapher hervorheben. Aber dieses Buch soll den Menschen auch Mut machen. Wenn wir diese Hindernisse überwinden können, und uns selbst vertrauen, können wir alles erreichen was wir wollen. Erleben sie wie ein junger Mann für sein Ziel kämpft, und wie er seinem Herzen folgend seinen Weg geht.
Ich hoffe, dass ihnen dieses Buch gefällt, und dass es auch etwas zum nachdenken anregt.
Evi Huter
Ben Youngblood ist ein junger Mann, der aus einem sehr schlechten Elternhaus stammt. Geboren wurde er in den Ghettos von Brooklyn. Seine Mutter war dem Alkohol so sehr verfallen, sodass sie sich nicht ausreichend um ihn kümmern konnte. Sein Vater war ein Vergewaltiger und Mörder, weshalb dieser auch im Gefängnis saß. Ben lebte bei verschiedenen Pflegeeltern, die ihn entweder schlugen oder auch missbrauchten. Mit 12 Jahren riss er aus, und lebte auf der Straße.
Um zu überleben stahl er, und bot auch seinen kleinen und für einen Jungen zierlichen Körper auf dem Straßenstrich an. Außerdem vertickte er Drogen an jugendliche die oft mal viel jünger waren als er selbst. Im Alter von 14 Jahren wurde er verhaftet, weil er mit gezogener Waffe einen Schnapsladen überfiel, und dabei den Verkäufer anschoss. Dabei wurde der Verkäufer so schwer verletzt, so dass dieser querschnittsgelähmt wurde.
Ben wurde zu 10 Jahren Jugendhaft verurteilt, und kam dann nach Rikers Island. Dort fing das Martyrium für ihn erst richtig an. Einige seiner Mitgefangenen vergewaltigten ihn mehrmals, und drohten ihn zu töten, sollte er jemals ein Wort darüber verlieren.
Eines Tages erwischte ein Wärter zwei Gefangene gerade dabei, als sie wieder über Ben herfielen. Daraufhin wurde der blonde geschundene Junge in einen anderen Gefängnistrakt verlegt. Und dort hatte er die schicksalhafte Begegnung mit dem 20jährigen Afroamerikaner Hakim Jackson. Er war Ben´s neuer Zellengenosse. Hakim saß wegen Drogenhandels noch etwa 2 Jahre ab. Erst hatte Ben große Angst vor dem schwarzen Hünen. Aber sehr bald erkannte er, dass dieser Riese mittlerweile ein guter Junge war. Hakim machte Ben immer wieder Mut, und er brachte ihn sogar dazu dass Ben die Highschool im Gefängnis abschließen konnte. Durch Hakim entdeckte Ben sein Talent für Baseball.
So oft es ging trainierte Hakim mit Ben auf dem Baseballfeld, welches sich auf dem Innenhof des Gefängnisses befand. Die beiden wurden mehr als nur Freunde. Sie wurden Brüder. Wo immer Ben auch war, war Hakim nicht weit. Der große Bruder ermutigte den kleinen Bruder immer wieder, dass er sich auch selbst verteidigen kann.
" Deine Stärke liegt in dir, vertraue darauf."
Das war das Motto des Großen Bruders.
Als der Tag der Entlassung von Hakim immer näher kam, wandte sich Ben nochmal an ihn.
" Hakim, was soll ich nur machen, wenn du nicht mehr da bist?
Wer beschützt mich dann?" fragte Ben mit einem unsicheren Unterton.
Daraufhin legte Hakim seinem kleinen Bruder die Hand auf die Schulter, und antwortete mit seiner kraftvollen Stimme:
"Ben, du wirst das alles schon schaffen. Wir bleiben in Kontakt, und
ich werde dich natürlich auch besuchen. Du musst mir nur eines Versprechen.
Lerne fleißig für die Schule, halte dich von jedem Ärger fern, trainiere hart, und vorallem vergiss niemals, dass du etwas ganz besonderes bist. Lass dir ja niemals von anderen einreden, dass du nichts wert bist. Hast du mich verstanden??"
Ben hörte den Worten von Hakim aufmerksam zu, und während er nickte, kullerte eine kleine Träne an seiner Wange runter, die er gleich mit der Hand wegwischte. Er wollte stark sein. Hakim konnte die Traurigkeit in seinem Herzen fühlen. Er nahm Ben in seine starken Arme, während auch ihm eine Träne entkam.
Am Tag der Entlassung von Hakim bedankte sich Ben für alles was er für ihn getan hat. Dann sah er seinem großen Bruder zu, wie dieser den Weg in die Freiheit antrat. Ben hielt sein Versprechen, dass er Hakim gab. Er lernte für die Schule, trainierte seinen Wurfarm. Zudem nahm er an sämtlichen Therapiemaßnahmen teil, die dazu dienten seine Vergangenheit aufzuarbeiten.
Hakim besuchte Ben auch so oft er konnte. Die Zeit verging wie im Flug, und Ben war mittlerweile 18 Jahre alt. Nun hatte er die Chance den Rest seiner Strafe auf Bewährung abzuleisten. Nachdem die Bewährungskommission den Antrag auf vorzeitige Entlassung genehmigte, fing für Ben ein ganz neues Leben an.
Und draußen wartete Hakim Jackson auf seinen kleinen Bruder Ben Youngblood....
Hakim hatte ein kleines Apartment in Queens. Ben konnte vorerst bei ihm zur Untermiete wohnen. Als die beiden jungen Männer dort ankamen, stellte Ben seine Tasche auf den Boden, und sah sich erst mal in seiner neuen Behausung um. Er strich sich durch sein kurz geschorenes blondes Haar, und lächelte etwas unsicher dabei.
" Hast du Angst?", fragte Hakim.
"Ja, etwas.", antwortete Ben schüchtern.
Hakim lachte, und sagte:" Kleiner Bruder, das ist ganz normal. So ist es mir anfangs auch ergangen. Die Angst vergeht, du wirst es erleben."
"Na, dein Wort in Gottes Ohr." erwiderte Ben.
Hakim zeigte Ben sein Zimmer. Nachdem Ben sich etwas eingerichtet hat, vernahm seine Nase etwas, was er schon so lange nicht mehr gerochen hatte. Frisch zubereiteten Hackbraten aus der Küche. Der Duft war unwiderstehlich. Ben kam in die Küche, und sah wie Hakim den eben wahrgenommenen Hackbraten aus dem Ofen holte. Ben´s Magen knurrte so laut, dass es ihm schon fast peinlich war.
Hakim lachte wieder, und sagte:" Die Frage, ob du Hunger hast, hat sich ja wohl erübrigt. Komm setze dich hin, und hau rein!"
Das lies sich Ben nicht zweimal sagen, setzte sich hin und fing an zu essen. Das war der beste Hackbraten, den er je gegessen hat. Er konnte sich nicht erinnern, dass er schon vor seiner Gefängniszeit so was leckeres in seinen Magen bekam. Für Ben war das die erste Mahlzeit in Freiheit, und dann noch soo lecker. Besser konnte der Start in sein neues Leben gar nicht sein.
Ben´s Bewährungshelfer Jim Moreno beschaffte ihm ein paar Tage später einen Job als Lagerist in einer Speditionsfirma. An seinem ersten Arbeitstag hatte Ben sich vorgenommen genau aufzupassen, und alles richtig zu machen. Der Vorarbeiter Mr. Randolf Jenkins hatte gewisse Vorurteile Ex Knakis gegenüber. Seine Einstellung war einmal ein Penner immer ein Penner. Das lies er Ben auch spüren. Aber Ben blieb ruhig. Er war nur froh dass er eine Arbeit hatte.
Mr. Jenkins war ein kleiner aber stattlicher Mann um die 50. Seit 25 Jahren arbeitete er schon als Lagervorarbeiter bei der Firma Robinson Transport Ltd. In der Mittagspause kam Mr. Jenkins auf Ben zu, bauschte sich vor ihm auf und sagte in einem sehr gehässigen Unterton:
"Ich warne dich! Wenn du glaubst hier krumme Dinger zu drehen, dann bist du schneller wieder dort von wo du her gekommen bist. Ich kenne Typen wie dich. Die glauben die können sich einfach alles nehmen was sie wollen. Aber nicht mit mir."
"Aber...", versuchte Ben zu unterbrechen, aber ohne Erfolg.
" Sei still! Ich bin ein rechtschaffener Bürger. Wenn es nach mir ginge, würdet ihr alle auf dem elektrischen Stuhl landen. Stattdessen muss ich das Gesindel mit meinem Steuergeld durchfüttern." schnaubte der Vorarbeiter.
Dann kam er Ben so nah, sodass Ben das hasserfüllte Zittern des Mannes spüren konnte. Mr. Jenkins Gesicht wurde dunkelrot, Ben hatte Angst dass sein Kopf gleich explodiert.
Er hob seinen Zeigefinger und sprach mit zitternder Stimme:" Ich hab dich im Auge, Penner!"
Dieses Verhalten flößte Ben große Angst ein. Er wusste nicht wie er sich nun seinem Vorarbeiter gegenüber verhalten soll. Den Rest des Arbeitstages verbrachte Ben schweigend, und tat das was ihm befohlen wurde. Zuhause erzählte er Hakim alles was er an diesem Tag erlebt hat. Er konnte das ganze nicht richtig einordnen. Für seine Taten in der Vergangenheit hat er doch gebüßt.
Noch lange an diesem Abend beschäftigte Ben das was Mr. Jenkins zu ihm sagte. Er sprach mit Hakim darüber. Dieser gab ihm den guten Rat, erst mal nichts zu unternehmen, vielleicht war das eine einmalige Sache. Das hoffte Ben sehr, denn er freute sich über diese Arbeit, und er war auch gewillt von nun an sein Leben in den Griff zu bekommen. Am nächsten Tag stand Ben schon eine halbe Stunde vor Arbeitsbeginn in der Firma. Er wollte einen guten Eindruck erwirken, aber genau das Gegenteil war der Fall. Als Mr. Jenkins die Firma betrat, ging dieser gleich zielstrebig auf Ben zu. Bevor Ben Guten Morgen sagen konnte, schrie Jenkins schon los.
" Was soll das? Was machst du schon hier? Hab ich dich beim auskundschaften erwischt? Sag mir nur einen plausiblen Grund, warum du jetzt schon da bist!!!"
Etwas eingeschüchtert gab Ben zur Antwort: " Ich dachte nur, wenn ich etwas früher da bin, dann kann ich eher mit der Arbeit beginnen. Ich wollte einen guten Eindruck machen."
" Einen guten Eindruck machen, pah! Das ich nicht lache! Du führst was im Schilde. Ich spüre das. Aber wenn du schon da bist, dann kannst du diese leeren Paletten ins Lager räumen! Los! Fang schon an!", brummte Mr. Jenkins vor sich hin.
Ben schüttelte den Kopf, und begann mit der Arbeit die ihm aufgetragen wurde. Er fragte sich dabei immer wieder, was er Mr. Jenkins nur getan hat, weshalb er so böse auf ihn ist.
Im Laufe des Tages kam dann Jim Moreno vorbei, um zu sehen wie es seinem Schützling bei der Arbeit erging. Ben ließ sich nicht anmerken, dass er Probleme mit seinem Vorarbeiter hatte. Doch Jim war ein Profi in seinem Beruf, und erkannte sofort dass Ben etwas auf dem Herzen hatte. Deshalb bat er Ben in das Büro des Geschäftsführers, wo die beiden ungestört miteinander reden konnten.
Als Ben das Büro betrat, bat Jim ihn darum sich zu setzen. Nachdem Jim sich dann zu ihm setzte fing er an zu fragen.
" Na, Ben? Wie gefällt es dir hier?"
" Sehr gut, es ist alles bestens.", gab Ben wie aus der Pistole geschossen zur Antwort.
Die nächste Frage war:" Es läuft hier für dich also alles bestens? Du kommst mit allen Kollegen in dieser Firma klar? "
" Ja!", sagte Ben etwas entnervt und energisch.
Jim sah Ben musternd an, und fragte weiter:" Warum hab ich aber das Gefühl, dass dies nicht ganz der Wahrheit entspricht? Du weißt schon, dass du mir alles erzählen kannst? Ich kann dir helfen, und ich bin zur Verschwiegenheit verpflichtet. Alles was du mir erzählst bleibt unter uns. Also, jetzt spuck´s schon aus. Wo drückt der Schuh?"
Jim Moreno sah Ben immer noch musternd an, doch Ben wich seinen Blicken ständig aus. Allerdings war Ben klar, dass es besser war ihm die Wahrheit zu sagen. Verzweiflung kam in ihm hoch. Er spürte wieder diese alten Gefühle, die ihn früher dazu brachten schlimme Dinge zu tun. Es waren Gefühle der Hilflosigkeit, der Einsamkeit. Und diese Gefühle hasste er.
Plötzlich wich er aber den Blicken von Jim nicht mehr aus. Er sah ihm direkt in die Augen. Er fing an zu weinen. Es kamen Tränen der Wut und der Trauer. Dann aber beruhigte Ben sich wieder, und fing an zu erzählen was er in dieser Firma mit seinem Vorarbeiter bisher erlebte. Jim hörte ihm aufmerksam zu. An Ben´s Stimme und an seinem Verhalten konnte Jim erkennen, dass all das was Ben erzählte die absolute Wahrheit war. Außerdem hat er Ben als einen ehrlichen jungen Mann kennengelernt, der in der Vergangenheit einfach nie die richtigen Chancen bekam. Im Grunde war Ben immer schon ein guter Junge. Kein Mensch wird böse geboren, aber er wird böse gemacht.
Nachdem Ben alles gesagt hatte, fragte er: " Was geschieht nun? Ich weiß doch dass sie einen Bericht darüber schreiben müssen. Wird Mr. Jenkins davon was erfahren?"
" Nein, vorerst wird Mr. Jenkins nichts davon erfahren. Keine Angst. " versicherte Jim Moreno.
"Aber du hast Recht. Ich muss diese Vorfälle in meinem Bericht erwähnen. Ich verspreche dir, dass ich in diesem Fall sehr diskret vorgehen werde. Erst mal werde ich mit dem Geschäftsführer von Robinson Transport ein Gespräch führen. Er kennt seinen Vorarbeiter besser als ich, und kann vielleicht diplomatischer vorgehen. Außerdem bist du nicht der einzige Ex Häftling der in dieser Firma beschäftigt wird."
Mit diesen Worten verabschiedete Jim sich von Ben, und versprach in den nächsten Tagen nochmal nach dem Rechten zu sehen. Ben war sehr unsicher, als er das Büro wieder verliess. Aber was ihn beruhigte war, dass er nicht der einzige Mitarbeiter war, der bereits mal im Gefängnis saß.
Die Firma Robinson Transport hatte ein Arbeitsprogramm ins Leben gerufen, welches Menschen mit einem nicht so einwandfreien Leumund, eine zweite Chance gab. Der Geschäftsinhaber Kenneth Robinson rief dieses Beschäftigungsprogramm ins Leben, nachdem sein Sohn, der wegen Einbruch 1 Jahr im Gefängnis saß, nirgendwo mehr eine Chance bekam im normalen Leben wieder Fuß zu fassen. Sein Sohn Kenneth Robinson Jr. kam mit diesem Umstand nicht mehr zurecht, und nahm sich deshalb das Leben.
Kenneth Robinson senior schwor sich, dass es anderen jugendlichen nicht so ergehen sollte, deshalb war es ihm ein großes Anliegen, dass es seinen Mitarbeitern auch gut ging dabei. Es war auch irgendwie sein schlechtes Gewissen, welches ihn vorantrieb. Denn er war zu wenig für seinen Sohn da, und sah die Verzweiflung nicht.
Nun nach dem Gespräch mit dem Bewährungshelfer, lies Mr. Jenkins Ben für ein paar Tage in Ruhe. Es kamen zwar keine Freundlichkeiten von diesem Mann, aber die verbalen Attacken blieben aus. Für Ben war das eine große Erleichterung, denn eigentlich arbeitete er gerne in dieser Firma. Doch dies war nur die Ruhe vor dem Sturm.
Etwa zwei Wochen später geschah es. Ben kam wie immer überpünktlich zur Arbeit. Als er sich dem Firmengelände zu Fuße näherte konnte er das Blaulicht von mehreren Polizeiautos sehen. Jede Menge Polizisten liefen durch die Gegend. Der Firmeneingang war mit einem Absperrband gesperrt. Was war da nur geschehen? Um das heraus zu finden lief Ben zu einem Polizisten und fragte nach. Der Polizist sagte, dass ein Einbruch gemeldet wurde, und dass möglicherweise der oder die Täter noch im Gebäude sind.
Ben konnte es nicht fassen. Er sah sich um, und dann entdeckte er Mr. Jenkins in einem Rettungswagen sitzen. Er hatte eine Platzwunde an der Stirn. Ben rannte sofort zu ihm hin.
" Mr. Jenkins! Oh mein Gott! Was ist denn passiert?", fragte Ben sichtlich besorgt.
Mr. Jenkins erblickte Ben, stand auf und schrie: " Da ist er! Das ist der Typ der mich überfallen hat! Officer, nehmen sie diesen Verbrecher fest!"
Total verängstigt sah Ben nach links und nach rechts. Schon standen zwei Polizisten bei ihm, und nahmen ihn fest. Ben dachte, nein das kann nicht sein.
" Ich hab nichts getan!", schrie Ben und ging in die Knie.
"So glauben sie mir doch! Ich bin unschuldig!"
Doch es war wie damals, als er das letzte mal verhaftet wurde. Nur mit dem einen Unterschied, dass er diesmal wirklich unschuldig war. Für Ben war das ein ganz schlimmes Dèjà-vu.
Es dauerte nicht lange, und Ben war auf dem Polizeirevier in den Verhörraum gebracht worden. Der Officer der ihn verhaftet hatte gab ihm gleich den guten Rat einen Anwalt anzurufen. Denn es sah nicht gut für Ben aus.
Er nahm sein Recht auf einen Anruf wahr, und kontaktierte seinen großen Bruder Hakim. Dieser kam so schnell er konnte mit Jim Moreno im Schlepptau. Als Ben die beiden sah, nahm er beide in die Arme und stammelte immer wieder:
" Ich war´s nicht! Ich schwöre es! Ich war´s nicht! Ich bin unschuldig!"
Hakim versuchte ihn zu beruhigen, und sprach: " Ich glaube dir, Bruder! Es wird sich nun alles aufklären. Wir sind hier, um dir zu helfen."
Nach einer Weile kam dann Detective Jakob Davidson in den Raum. Davidson war ein junger sehr engagierter Detective der noch nicht so lange im Polizeidienst war. Doch er war schon sehr von seinem Können und Wissen überzeugt. Er wurde grade erst vor einem Monat zum Detective befördert. Dies war nun sein erstes Verhör, welches er alleine führte. Feingefühl war nicht unbedingt seine Stärke, dementsprechend schlecht verlief auch das ganze Gespräch. Er setzte sich hin, und fixierte Ben mit einem sehr strengen Blick.
In der einen Hand hielt er ein paar Blätter, und in der anderen eine Eisenstange.
Er legte beides auf den Tisch und sagte: " Junger Mann, du sitzt ganz schön in der Tinte. Das hier ist die protokollierte Aussage des Opfers Randolf Jenkins. Er hat dich eindeutig als den Täter identifiziert. Du bist in das Firmengelände eingebrochen. Mr. Jenkins hat dich auf frischer Tat ertappt, und daraufhin hast du ihm diese Eisenstange über den Schädel gezogen. Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?"
Ben konnte es einfach nicht fassen, was ihm da vorgeworfen wurde. Er sah Hakim und Jim fragend an. Die beiden nickten nur, als Zeichen der Zustimmung, dass er die Wahrheit sagen soll. Dann richtete sich Ben´s Blick wieder auf Detective Davidson.
" Ich schwöre es Ihnen! Ich bin unschuldig. Weder bin ich dort eingebrochen, noch hab ich Mr. Jenkins verletzt. Sie haben den falschen." , gab Ben zur Antwort.
In Ben´s Augen konnte man seine Angst erkennen. Insgeheim wusste er genau was nun auf ihn zukommen würde. Keiner wird ihm glauben. Wer glaubt schon einem Ex Knaki? Sein Schicksal ist doch schon längst besiegelt. Und Davidson war der leitende Ermittler. In seinen Augen war der Fall schon so gut wie abgeschlossen. Für ihn war Ben der Täter.
Natürlich kam es auch dazu, dass Ben´s Vergangenheit überprüft wurde. Während Ben gerade dabei war seine Unschuld zu beteuern, ging die Tür des Verhörraums auf, und ein anderer Detective überreichte Davidson eine Akte. Es war die Akte von Ben Youngblood.
Nachdem Davidson einen kurzen Blick in die Akte warf, unterbrach er Ben mit einem breiten Grinsen. Er hob die Akte, lies sie dann mit einem Knall auf den Tisch fallen. Dabei öffnete sich diese, und ein paar Blätter fielen heraus. Darunter waren auch die Tatortfotos von dem Überfall in dem Schnapsladen. Ben saß wie versteinert da, und sagte kein Wort mehr.
Davidson grinste immer noch, und sprach:" Es ist doch sehr interessant, was man so alles herausbekommt, wenn man nur ein bißchen nachfragt. Die Bilder sind dir sicherlich bekannt, oder nicht? Damals hast du den Verkäufer so schwer verletzt, sodass er nie wieder gehen konnte. Oder warst du das auch nicht?"
Ben wollte grade antworten, da fiel Jim ihm ins Wort.
" Ben! Sag jetzt nichts mehr. Ich hab einen Freund, der ist Anwalt. Der wird dich ab hier rechtlich vertreten. Du sagst kein Wort mehr, klar?"
Ben nickte nur.
Dann wandte sich Jim an Davidson.
"Dieses Verhör ist unterbrochen, bis der Anwalt da ist. Sie bekommen aus Ben nun ohnehin nichts mehr raus."
Jim verlies den Raum, um seinen Freund anzurufen. Davidson ging ebenfalls raus. So waren nur noch Ben und Hakim da. Hakim nahm Ben in die Arme. Ben weinte bitterlich. Während des ganzen Verhörs war Ben schon zum heulen zumute, aber er riss sich zusammen. Doch als Ben und Hakim alleine waren, brach Ben zusammen. Es wurde ihm eben alles zu viel.
Nach 10 Minuten kam Jim wieder herein. Er setzte sich neben Ben, und sagte:
" Ich hab meinen Freund erreicht. Er ist bereits auf den Weg zu uns. Sein Name ist Eric Hamilton. Er ist einer der besten Strafverteidiger die ich kenne. Als ich ihm von dir erzählte, hat er nicht gezögert und zugesagt, dass er dich verteidigen wird. Erzähl ihm alles über dich, und wie das ganze heute hier abgelaufen ist, ok? "
Ben nickte wiederum. Er konnte nicht mehr sprechen. Mit seinen Nerven war er total am Ende. Sein Kopf blieb die ganze Zeit gesenkt. Auch wenn er versuchte grade aus zu sehen, gelang es ihm nur mit größter Mühe. Ständig fragte Ben sich, warum ihm all das geschieht. Die Realität ist leider so, dass es sehr viele Ben Youngblood´s gibt, denen ihre Fehler immer wieder unter die Nase gehalten werden. Und zwar ihr ganzes Leben lang. Oftmals vergessen wir dabei, dass es die Gesellschaft ist, die sehr viel dazu beiträgt in wie fern ein junger Mensch geprägt wird. So war Ben Youngblood zum Zeitpunkt seiner Taten nicht nur Täter, sondern auch Opfer. Er war Opfer dieser egoistischen Gesellschaft. Nun war er wieder in der Situation, wo er aber ganz eindeutig Opfer war.
Die Tür zum Verhörraum ging auf, und der versprochene Anwalt Eric Hamilton erschien. Als Ben ihn sah, erschien es ihm so, als stünde sein Retter in der Not vor ihm. Mittlerweile verbrachte Ben schon 4 Stunden auf dem Revier. Eric Hamilton reichte Ben die Hand, und setzte sich hin.
Eric sah, dass Ben sehr mitgenommen aussah.
Er fragte: " Ben, hast du schon was zu trinken bekommen?"
Ben schüttelte nur den Kopf. Daraufhin rief Eric Detective Davidson herein. Empört über diese unmenschliche Behandlung, gab er ihm den Auftrag ein Glas Wasser zu bringen. Davidson brachte das Wasser, und ging wieder aus dem Raum.
Bevor Eric seinen Klienten begann zu befragen, gab er ihm noch die Zeit das Wasser zu trinken. Irgendwie ging es Ben dann etwas besser, so dass er seine Geschichte erzählen konnte. Nachdem Eric alle wichtigen Informationen und auch Ben´s Akte hatte, sah er Ben in die Augen. Er konnte ebenfalls die Angst und die Verzweiflung sehen, die Ben so quälten.
" Ben, ich werde dich verteidigen. Ab jetzt gehen alle Fragen über mich. Du sagst nur noch was, wenn ich es für richtig halte. Ich hol dich hier raus. Das verspreche ich dir."
Zum ersten mal seit Ben auf dem Polizeirevier war, fühlte er sich sicher. Davidson kam wieder in den Verhörraum. Nur diesmal wirkte er nicht mehr so selbstsicher wie vorher als der Anwalt noch nicht da war. Das Blatt hatte sich von da an für den Detective gewendet.
Eric fing an den Detective zu fragen.
" Haben sie irgendwelche handfeste Beweise, dass mein Mandant tatsächlich der Täter war? Worauf basiert der Tatverdacht?"
" Wir haben die Aussage des Opfers, Mr. Randolf Jenkins. Er hat ihren Mandanten eindeutig als Täter identifiziert.", brüstete sich Davidson.
" Aber Detective Davidson, sie wissen doch ganz genau, dass dies als Tatverdacht bei weitem nicht ausreicht. Mr. Jenkins hatte von Anfang an was gegen meinen Mandanten. So etwas nennt man Vorurteil. Außerdem war mein Mandant zum Tatzeitpunkt gar nicht auf dem Gelände. Dafür gibt es einen Zeugen.", konterte Eric.
Mit dem Zeugen war Hakim Jackson gemeint. Denn Hakim konnte angeben, dass Ben gegen 6:30 sich auf den Weg zur Arbeit machte. Der Einbruch, sowie auch der Überfall an Mr. Jenkins wurde um 6:00 der Polizei gemeldet. Und zu dieser Zeit war Ben noch zuhause und frühstückte zusammen mit Hakim. Davidson wurde unsicher, aber er beharrte weiter darauf, dass Ben der Täter ist. Deshalb nahm er das Protokoll zur Hand, in dem Jenkins Ben als Täter belastete.
" Laut Aussage des Opfers, kam der Täter auf ihn zu, und schlug ihn mit einer Eisenstange. Nachdem der Täter das Opfer schlug, lies er die Stange fallen. Deshalb konnten wir diese Stange als Tatwaffe sicherstellen." antwortete Davidson sichtlich unsicherer.
Dies lies Eric Hamilton natürlich als Antwort nicht gelten, und fragte weiter.
" Wurden Fingerabdrücke auf der Tatwaffe festgestellt?"
" Fingerabdrücke konnten wir keine finden, was aber daran liegt, dass der Täter Handschuhe trug."antwortete der mittlerweile entnervte Davidson.
Hamilton blieb bei seiner Befragung ganz cool, denn er wusste dass die Polizei, und vor allem Detective Davidson gravierende Ermittlungsfehler begangen hat.
" Das heißt sie haben keinerlei Beweise, die die Aussage des Opfers untermauern?"
Davidson war seine Wut bereits im Gesicht zu sehen, als er diese Frage mit Nein beantworten musste. Natürlich waren da keine Beweise, denn Ben war unschuldig. Als Ben diese Befragung seines Anwaltes hörte, erweckte das in ihm wieder Hoffnung. Dieser Mann war einfach grandios. Nichts schien Eric Hamilton zu erschüttern. Auffällig war auch, dass während Eric den Detective in der Mangel hatte, er ihn niemals aus den Augen lies. Hamilton schloss die Akte, stand auf und gab ganz klar zu verstehen, dass es keinen Grund gibt Ben Youngblood noch länger hier festzuhalten. Da Ben unter der Aufsicht seines Bewährungshelfers stehe, gäbe es auch keine Fluchtgefahr. Als Ben das hörte, konnte er es kaum glauben, dass er nun das Revier verlassen durfte. Doch bevor Ben gehen konnte, wurde er von Davidson darüber belehrt, dass er die Stadt nicht verlassen durfte.
Endlich nach 5 Stunden konnte Ben mit Hakim nach Hause gehen. Zuhause angekommen, hatte Ben endlich die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen. Er ging in sein Zimmer, und fiel total erschöpft auf sein Bett. Als er dann so da lag, kamen ihm jede Menge Gedanken. Er dachte an Mr. Jenkins, an seine Verhaftung, an dieses ungeheuerliche Verhör. Und er dachte an seinen Anwalt Eric Hamilton. Als er den Raum betrat, empfand Ben das wie eine Erlösung von seinen Qualen. Als er diesen Mann sah, war ihm klar, dass dieser Mensch ihm helfen würde. Er würde ihn verteidigen, mit all seinem Sein und von ganzem Herzen. Warum Ben das auf Anhieb so empfand, konnte er sich selbst nicht erklären. War es Intuition? Er hatte vorher noch nie was von Eric Hamilton gehört. Der Anwalt der Ben in der Vergangenheit verteidigte, war ein Pflichtverteidiger. Bei diesem konnte er dieses Feuer nicht erkennen. Von dem Augenblick an, als Eric an seiner Seite war, hatte Ben keine Angst mehr. Jetzt würde wirklich alles gut werden.
Irgendwann schlief Ben vor Erschöpfung ein. Hakim sah nocheinmal nach seinem kleinen Bruder, und ging dann auch schlafen. Als Hakim am morgen von dem Geräusch der Kaffeemaschine geweckt wurde, ging er in die Küche. Dort saß Ben bereits am Tisch und frühstückte. Hakim streckte sich, und sagte mit einem verschlafenen Blick:
" Guten morgen! Na, konntest du etwas schlafen?"
Ben war schon erfrischend munter, und irgendwie gut gelaunt. Er ging auf Hakim zu, blieb direkt vor ihm stehen, und legte seine Hand auf Hakim´s Schulter, und dann sagte er:
" Ich hab erstaunlich gut geschlafen. Und ich hab eine Entscheidung getroffen."
"Was für eine Entscheidung?", fragte Hakim verdutzt.
" Wenn all das hier vorbei ist, werde ich auf´s College gehen. Ich werde solange arbeiten gehen, bis ich es mir leisten kann. Und danach möchte ich Jura studieren.", sprach Ben mit stolz erhobenen Hauptes.
Hakim war angenehm überrascht, über die Entscheidung die Ben für sich getroffen hat. Er fand es total super, dass Ben nun ein Ziel hatte, auf das er hin arbeiten konnte. Hakim holte sich eine Tasse Kaffee, erhob diese Tasse und sagte:
" Kleiner Bruder, ich trinke auf dich! Ich wünsche dir, dass all deine Träume in Erfüllung gehen. Mit meiner Hilfe kannst du wie immer rechnen, das weißt du. Vielleicht kann ich dir zu einem Stipendium verhelfen. Was meinst du?"
Ben fragte:" Was meinst du, mit einem Stipendium? Wie soll ich zu einem Stipendium kommen?"
" Na, mit Baseball! Ganz klar! Wir trainieren wieder deinen Wurfarm. Im werfen bist du unschlagbar. Und gute Werfer werden immer gesucht. " , antwortete Hakim.
" Zum Beispiel in meinem Team. Demnächst kommen wieder ein paar College Scouts, die Spieler für die College League suchen." , gab er noch drauf.
Ben dachte kurz darüber nach, und kam zu dem Schluss, dass dies eine gute Idee war. Baseball hatte er in letzter Zeit etwas vernachlässigt. Aber das ist wie Fahrrad fahren. Das verlernt man nie. Aber Ben musste noch einige Dinge klären.
Nach dem Frühstück musste sich Ben bei Jim Moreno melden. Als Ben dort ankam, war auch sein Anwalt Eric Hamilton anwesend. Es ging nun um die weitere Vorgehensweise vor Gericht. Denn Jenkins behauptete nach wie vor, dass Ben den Einbruch und den Überfall auf ihn begangen hat. Eric fragte sich, warum Jenkins so auf diese Aussage beharrte. Deshalb nahm sich der Anwalt vor, selbst mit Jenkins zu sprechen. Jim erzählte Eric bereits, was Randolf Jenkins für ein Mensch ist, denn er hatte ja durch seine Arbeit als Bewährungshelfer mit ihm zu tun. In der Erzählung von Jim konnte man ein bisschen was von einer Warnung über diesen Mann heraus hören. Doch Eric gab sich da ganz zuversichtlich, dass er mit diesem Kerl schon fertig wird.
Eric machte sich gleich auf den Weg zu Jenkins. Er wollte keine Zeit verlieren. Und irgendwie trieb ihn auch die Neugier voran. Jenkins war zur Verwunderung von Eric nicht zuhause, sondern bereits wieder bei der Arbeit. Also fuhr Eric zur Firma Robinson Transport. Er wusste nicht wie Jenkins aussah, deshalb fragte er bei der netten Dame hinter der Rezeption nach ihm. Sie rief Jenkins aus. Ein paar Minuten später kam Jenkins bei der Anmeldung an. Eric streckte ihm die Hand entgegen, und stellte sich als das vor was er war. Als Anwalt von Ben Youngblood. Als Jenkins das hörte, zog er sofort seine Hand wieder zurück, und das erst so freundliche Gesicht wurde zu einer grimmigen Fratze.
Erst fragte Eric, wie es ihm den nun nach dieser schlimmen Attacke ginge. Das große Pflaster auf seiner Glatze erinnerte noch an die Geschehnisse des Vortages. Dann bat er Jenkins doch nochmal zu erzählen was nun vorgefallen ist. Jenkins erzählte:
" Ich bin um 6:00 hier angekommen. Als ich auf das Gebäude zu kam, bemerkte ich, dass bereits jemand im Haus ist. Aber um die Zeit ist nie jemand da. Die Eingangstüre war offen, und als ich eintrat, sah ich diesen Ben, wie er versuchte einen Computer zu klauen. Nachdem ich ihn erwischte, schnappte er sich eine Eisenstange, und schlug auf mich ein. Ich war kurz bewusstlos, nachdem ich aber wieder zu mir kam rief ich die Polizei."
Eric hörte Jenkins aufmerksam zu. Als Jenkins mit seiner Geschichte fertig war, sagte Eric eigentlich mehr zu sich als zu ihm:
" Ich frage mich nur, warum ist Ben nach der Tat wieder an den Tatort zurück gekehrt? Das ist eigentlich nicht wirklich logisch. Er hätte doch wissen müssen, dass sie die Polizei rufen, und ihn dann identifizieren würden. So dumm ist doch niemand."
Jenkins erwiderte höhnisch: " Wer weiß was in den Köpfen von diesen kriminellen vorgeht, oder wie die denken? "
Eric reagierte auf dieses Gerede nicht, sondern dachte weiter nach. Schließlich fand er, dass es besser ist, wenn er mehr Informationen über Jenkins beim Geschäftsinhaber einholt. Doch soweit musste er nicht mehr gehen. Gerade als Eric sich wieder auf den Weg zu seinem Auto machte, fing ihn ein Mitarbeiter ab. Es war Dennis Parker. Er war ebenfalls ein Ex Häftling so wie Ben es war. Dennis tat sehr geheimnisvoll. Eric blieb stehen, als er erkannte dass Dennis eventuell wertvolle Informationen haben könnte.
Dennis sah sich ständig um. Er hatte wohl Angst, dass Jenkins ihn sehen könnte. Dann fragte er den Anwalt:
" Sind sie der Anwalt von Ben?"
"Ja", antwortete dieser.
"Ich hab wichtige Informationen, über Mr. Jenkins. Die könnten Ben´s Unschuld auf einen Schlag beweisen. Aber ich möchte nicht hier sprechen. Holen sie mich bitte um 17:00 von der Arbeit ab. Dann erzähl ich ihnen alles." , flüsterte Dennis.
Dann verschwand Dennis wieder. Eric stand noch da, und dachte dass dieser Jenkins ein richtiger Tyrann sein muss, wenn alle solche Angst vor ihm hatten. Um Punkt 17:00 Uhr wartete Eric auf Dennis. Mit 5 Minuten Verspätung tauchte Dennis auf, und stieg so schnell es ging bei Eric ins Auto.