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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut für Religionswissenschaft), Veranstaltung: Schweigen – Stille: Übung – Unaussprechliche Erfahrung, Sprache: Deutsch, Abstract: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen.“ Auch Schweigen ist genau wie Sprechen ein Akt der Kommunikation. Schon im antiken Griechenland stellte der Philosoph Aristoteles (384 - 322 v. Chr.) das Gebot, beruhend auf dem Sprichwort des griechischen Tragödiendichters Sophokles (ca. 497 - 406 v. Chr.) „(…) der Frauen beste Zier ist Schweigsamkeit“ auf, Frauen sollten meist stillschweigen. Die Gründe und die Art und Weise des Schweigens sind vielseitig und von kulturellen, geographischen und persönlichen Faktoren abhängig. Möchte man der Bedeutung des Schweigens und der Stille aus heutiger Sicht einen Schritt näher kommen und verstehen, so gilt es den Wandel der Bedeutung des Schweigens unter den o. g. Aspekten zu untersuchen: welcher Zeitraum, welche Region und welche Situation stehen im Mittelpunkt? Weiterhin ist zu berücksichtigen von wem an wen das Schweigen gerichtet ist. Schweigen, meist in Zusammenhang mit Mimik und Gestik, hat viele Formen und: „ (…) kann warm oder kalt sein, vertraut oder ausgrenzend, höflich oder aggressiv“ sein. (...) Geschwiegen wird als Achtungserweis am Ort der Toten, im Raum um einen Herrscher, um Respekt und Unterwürfigkeit zu zollen, aus Vorsicht, weil Gesagtes nicht rückgängig zu machen ist, um Angst zu erzeugen oder um kulturell bedingten Missverständnissen vorzubeugen: „Reden Sie nicht, wenn Sie mit diesen Leuten speisen…,denn sie werden glauben, Ihnen würde das Essen nicht schmecken.“ In dieser Arbeit soll der Schwerpunkt auf der religiösen Domäne des Schweigens liegen. Da die Stille aus dem Akt des Schweigens resultiert, möchte ich ihre Bedeutung anhand des Beispiels der Kartäuser untersuchen. Der Orden gilt als eine der strengsten Bruderschaften der römisch-katholischen Kirche. Die Mönche dieses Ordens leben, isoliert von der Außenwelt, in nahezu völliger Stille. Im folgenden Abschnitt werde ich einige allgemeine Informationen zum Schweigen im religiösen Kontext in Europa geben, hierbei geht es um das Christentum. Daran anschließend werde ich die Grundgedanken des Grafen Hermann Keyserling anführen, der sich in seinem Werk „Stille und Besinnlichkeit“ (1941) eingehend mit, wie er es benennt: der Abgeschiedenheit, beschäftigte. Zuletzt werde ich versuchen, die Lebensform der Kartäuser darzustellen und deren Einstellung zum Schweigen mit den vorausgegangenen Feststellungen in Verbindung zu bringen.
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