Stoffwechselstörung HPU - Tina Maria Ritter - E-Book

Stoffwechselstörung HPU E-Book

Tina Maria Ritter

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  • Herausgeber: TRIAS
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2022
Beschreibung

<p><strong>Den Stoffwechsel stabilisieren</strong></p> <p>Fühlen Sie sich ständig erschöpft und müde? Dann leiden Sie eventuell unter Hämopyrrollaktamurie, kurz HPU. Häufige Infekte, Probleme mit der Schilddrüse, Ängste sowie Erschöpfung und Depression sind weitere Symptome, die Betroffene unter Stress entwickeln. Heilpraktikerin Dr. Tina Maria Ritter ist selbst HPU-Betroffene und zeigt Ihnen, wie Sie die Stoffwechselstörung in den Griff bekommen.</p> <ul> <li><strong>Nährstoff-Verluste ausgleichen:</strong> Steigern Sie durch eine Ernährungsumstellung mit den richtigen Vitaminen und Mikronährstoffen die Effizienz Ihres Stoffwechsels.</li> <li><strong>Den Stoffwechselturbo entfachen:</strong> Fördern Sie die Entgiftung durch besseren Schlaf und mehr Bewegung!</li> <li><strong>Stressresistent durch den Alltag:</strong> Trainieren Sie Ihren Geist mit kraftvollen Selbstcoaching-Techniken.</li> </ul> <p>Erobern Sie Ihre Energie und Lebensfreude zurück – jeden Tag ein bisschen mehr.</p>

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Seitenzahl: 241

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Stoffwechsel-Störung HPU

Wenn Stress krank macht. Das Selbsthilfeprogramm

Tina Maria Ritter

2. Auflage 2022

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Hämopyrrollaktamurie, abgekürzt HPU, verursacht zahlreiche Probleme – wir brauchen Lösungen. Tina Maria Ritter hat über Jahre in ihrer Praxis eine Fülle von Erfahrungen gesammelt und diese mit viel theoretischem Wissen verknüpft. So werden Betroffenen und ihren Therapeuten in ihrem Buch wirklich Lösungen angeboten.

Die HPU hat direkte Auswirkungen auf den Alltag, die Lebensführung, die Familien, Gesundheit und Krankheit, das Körpergefühl und natürlich in besonderem Maße auf die Psyche – auch auf rein biochemischem Weg. Auf vieles gilt es Rücksicht zu nehmen, damit sich das Leben besser anfühlt. Aber wie sind beispielsweise Rücksichtnahme, Verständnis und Verantwortlichkeit für sich selber und in Beziehungen zu dosieren? Als Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin kann ich nur bestätigen, dass natürlich nicht jedes Problem Psychotherapie erfordert. Für die vielen Tausend Fragen im HPU-Leben ist Anleitung, Vermitteln von Wissen, ein gutes Coaching oft der sinnvollste Weg.

Mit leichter Hand geleitet zu werden, ist meist am angenehmsten, und genau das spricht immer wieder erfrischend aus diesem Buch. HPU muss nicht gleichbedeutend sein mit schwerem Schicksal. Es geht darum, Hilfestellungen zu bekommen, die Herausforderungen anzunehmen und ihnen mit geeigneten Mitteln gerecht zu werden.

Schließlich macht es Freude, mit HPU-Betroffenen zu arbeiten. So wie für mich auch immer wieder aufs Neue die Zusammenarbeit mit Tina Maria Ritter Grund zur Freude ist. Und ich bin zuversichtlich, dass sich auch in Zukunft noch viele weitere Lösungen zeigen werden.

Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch

Unsere tiefste Angst ist nicht die, daß wir unzulänglich sind. Unsere tiefste Angst ist die, daß wir über die Maßen machtvoll sind. Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, das uns am meisten erschreckt. Wir fragen uns: Wer bin ich denn, daß ich so brillant, großartig, talentiert, fabelhaft sein sollte? Aber wer sind Sie denn, daß Sie es nicht sein sollten? Sie sind ein Kind Gottes. Wenn Sie sich kleinmachen, dient das der Welt nicht. Es hat nichts von Erleuchtung an sich, wenn Sie sich so schrumpfen lassen, daß andere Leute sich nicht mehr durch Sie verunsichert fühlen. Wir sollen alle so leuchten wie die Kinder. Wir sind dazu geboren, die Herrlichkeit Gottes in uns zu manifestieren. Sie existiert in allen von uns, nicht nur in ein paar Menschen. Und wenn wir unser eigenes Licht leuchten lassen, erlauben wir auch unbewußt anderen Menschen, das gleiche zu tun. Wenn wir von unserer eigenen Furcht befreit sind, befreit unsere Gegenwart automatisch auch andere.

Aus: Marianne Williamson, »Rückkehr zur Liebe«, 9. Aufl., S. 209

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wenn Stress krank macht

Warum dieses Buch?

HPU und Stress – ein Teufelskreis

Arbeitsunfähig durch Stress

Wie entsteht Stress?

Stress macht krank

Stresserleben ist subjektiv

Was macht den Unterschied?

Äußerer oder innerer Stress?

Eustress und Disstress

Wie Stress unseren Stoffwechsel entgleisen lässt

Wo ist nun der Ausweg aus solch einer Krise?

Lösungen suchen und finden

Wie Stress und HPU sich verstärken

Was ist HPU?

Labor

Symptome

Ein Beispiel aus der Praxis

Erschöpfung und Burn-out

Die Therapie verstehen

Typische Charakterzüge

Äußere Stressquellen

Innere Stressquellen

Gesundheitslösungen

Ihr Weg aus der Krise

Negative Glaubenssätze aufgeben

Die Effizienz des Stoffwechsels erhöhen

Therapeutische Unterstützung nutzen

Therapie der HPU

Warum wir nitrosativen Stress gleich mitbehandeln

Einnahme bei Gastritis

Weitere Mikronährstoffe fürs Doping, die Sinn machen

Was ist das Ziel? Flow!

Wo also soll die Reise hingehen?

Den HPU-Stoffwechsel verstehen

Stress macht krank – aus vielen Gründen

HPU und die Schilddrüsen-Nebennieren-Achse

Die Falle: Diener-Helfer-Syndrom

Stress durch Hypercortisolismus

Ursachen für Darmprobleme

Blutzucker und Insulinausstoß

Unbedingt die Schilddrüse untersuchen lassen!

Erholsamer Schlaf ist wichtig

Adaptogene können helfen

HPU und Neurotransmitter

HPU und Sexualhormone

Hormone im Alter

Richtige Ernährung ist individuell

Was ist gesunde Ernährung

Haben Sie das Dilemma erkannt?

Wie sieht eine gute Ernährung im Sinne der HPU aus?

Kohlenhydrate bei HPU

Nahrungsmittelunverträglichkeiten erkennen

Welche Lebensmittel tun mir nicht gut?

Histaminintoleranz

Laktose-Intoleranz

Doch es geht noch weiter!

Sich richtig ernähren bei Nebennierenschwäche

Welche Eiweiße vertrage ich?

Ernährung und Autoimmunerkrankungen

Allergien bei HPU

Stoffwechselstress durch Transfette

Fitness für die Zellen

Chronische Infektionen

Vitamin D für ein starkes Immunsystem

Woher kommt nitrosativer Stress?

Sport als Stoffwechselturbo einführen

Die Regenerationsphase beachten

Porphyrinogene Stoffe

Ausleitung und Entgiftung fördern

E-Smog

E-Smog und Histaminose

Auswirkungen auf den Melatoninspiegel

Schlafentzug

Das Schlafhormon Melatonin

Schlafstörungen und HPU

Was noch hilft

Stressverstärker erkennen

Wir sind besonders

Ängstlichkeit und Kontrollbedürfnis

Perfektionismus

Ungeduld

Leicht aufgeben

Bei sich selbst ankommen

Wachstum macht uns glücklich

Jeder darf Fehler machen

Angst – welche Muster prägen uns?

Was treibt uns an?

»Self-fulfilling prophecies« bei HPU

Was eigentlich ist Denken?

Klarheit im Kopf herstellen

Ihre Tools

»Denken bleiben«

Wie kann ich (linear) »denken bleiben«?

Übung zum Denkenbleiben

Bewusst Regeln erfinden

Übung zum Regeln-Erfinden

Übung zum Regeln-Erkennen

Nicht zu viele Regeln haben

Übung »Nicht zu viele Regeln haben«

Besserer Schlaf: Stress rausnehmen

Übung zum Stress-Rausnehmen

Prinzip Babystepping

Übung zum Babystepping

Überprüfe deine Gedanken

Übung zum Überprüfen deiner Gedanken (nach Byron Katie)

Spiegel-Therapie

Übung zur Spiegel-Therapie

Langstreckenläufer werden

Übungen, um Langstreckenläufer zu werden

Neuinterpretation von Erlebtem

Etwas wirklich wollen

Übung zur Neuinterpretation von Erlebtem

Naturgesetze akzeptieren

Übung zum Umgang mit Naturgesetzen

Zur eigenen Spiritualität finden

Übungen zum Finden der Spiritualität

Vorbereitet zu sein, schafft Sicherheit

Übung zur Befreiung von Angst

HPU-positiv – so klappt’s auch mit dem Partner

Angst als Hauptursache

Das gelingende Gespräch mit dem HPU-positiven Partner

Mit Vorwürfen und Streit umgehen

Was ist der sekundäre Krankheitsgewinn?

Übung für HPU-Frauen und -Männer

Übung für Partner von HPU-Patienten

HPU-Guiding nutzen

Hilfreiches zum Schluss

Du kannst es! – Sich selber Mut machen

Übung Vision-Board

Übung zu »Positiv formulieren«

Lassen Sie sich coachen!

Ernährungstipps bei HPU

HPU-konforme Mahlzeiten

Autorenvorstellung

Sachverzeichnis

Impressum

Code

Wenn Stress krank macht

HPU – eine weit verbreitete Stoffwechselstörung und was sie mit Stress zu tun hat

Warum dieses Buch?

Dieses Buch hilft Ihnen, HPU besser zu verstehen, und zeigt, wie ein für die Stoffwechselstörung passendes Gesundheits- und Ernährungsmanagement aussehen kann.

In meiner Praxis als Heilpraktikerin suchen mich viele Patienten mit der Stoffwechselstörung Hämopyrrollaktamurie (kurz HPU) auf. Die Mehrzahl sind Frauen. Viele der Frauen kommen zum Termin mit ihren Männern oder lassen sich von Familienmitgliedern oder Freunden begleiten, weil sie Angst davor haben, alleine in eine unbekannte Großstadt zu fahren. Mit dem Termin bei mir verbinden sie viel: Hoffnung auf Hilfe, Gesundheit und allgemein bessere Leistungsfähigkeit.

In der Regel sind sie gut vorbereitet, haben sich Notizen gemacht und viele Fragen notiert. Wir nehmen uns Zeit für diese Fragen, weil ich weiß, dass auch ich damit als Therapeutin auf Herz und Nieren geprüft werde und dieser Prüfung erst einmal standhalten muss. Außerdem will und muss der HPUler alles, was wir tun, und auch die tieferen Zusammenhänge verstehen. Wenn er oder sie etwas nicht versteht, wird er/sie die Maßnahmen, die ich anordne, nicht durchführen, weil sie dann für ihn/sie keinen Sinn machen. Und für den HPUler muss eben alles einfach Sinn machen. Deswegen ist es wichtig, dass genügend Raum für Fragen ist.

Doch sehr häufig zeigt sich, dass die Merkfähigkeit beim ersten Termin stark eingeschränkt ist und die Frage zwar gestellt, doch die Antwort nicht wirklich gespeichert werden kann. Und oft kommt es auch vor, dass der Patient sich mit seinen Fragen »selber ein Bein stellt«, also als Laie aus den gegebenen Antworten falsche Schlussfolgerungen zieht und gedanklich immer wieder in einer Sackgasse landet. Als Therapeutin, die selbst von HPU betroffen ist, stehe ich oft vor der Schwierigkeit, den Weg für den Patienten zwar zu sehen und ihn dem Patienten auch verständlich machen zu können, ihn aber trotzdem nicht durchführen zu können, weil der HPU-Patient sich gedanklich im Kreis dreht. Da hilft nur Aufklärung über die Zusammenhänge der Störung sowie der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Patient und Therapeut, sodass der Patient auch therapeutische Schritte geht, ohne vielleicht jederzeit alles zu verstehen.

Für diese Menschen schreibe ich dieses Buch. Denn viel von meiner Arbeit in der Praxis ist mittlerweile eine Art Coaching geworden: zuhören, die richtigen Fragen stellen, Zusammenhänge vermitteln, aber neben der Stoffwechselstörung auch auf die Persönlichkeit und individuelle Situation des HPU-Patienten eingehen. – Ich nenne dies HPU-Guiding, da ich die Menschen hierbei gezielt zu mehr Lebensqualität führen und sie auf ihrem Weg begleiten möchte. – Für viele Patienten ist es bereits eine Erleichterung zu erfahren, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine auf der Welt sind, sondern dass es tatsächlich Menschen gibt, denen es aufgrund der Besonderheit in ihrem Stoffwechsel ebenso oder ähnlich ergeht. Sie fühlen sich dadurch nicht in die Psycho-Ecke abgeschoben, sondern ernst genommen. Und ich will gerne noch weiter mit ihnen gehen. Ich möchte ihnen mit den Methoden, die mir auch geholfen haben, einen Weg aufzeigen, wie sie sich selber helfen können, wie sie mehr zu sich selbst finden und ihr Leben besser in den Griff bekommen.

Bücher über Coaching und Potenzialentwicklung gibt es bereits zuhauf auf dem Markt. Warum also nun noch ein Buch, dazu noch zu so einem speziellen Thema? Die Antwort ist einfach: weil all diese Bücher für Menschen geschrieben wurden, die Zugriff auf ihre Ressourcen haben. Der HPUler dagegen hat das nicht – oder nicht immer oder nur zeitweise. Er nimmt sich etwas vor, das ihm aber nicht oder nur mangelhaft gelingt. Frustriert wendet er sich von dem eingeschlagenen Weg oder einer Methode wieder ab. Das Misslingen sieht er als Bestätigung, dass er dafür eben nicht geeignet ist. Eine Erklärung dafür, warum er an manchen Tagen Berge versetzen kann und an anderen maximal Löcher in die Luft starrt, findet er auf diese Weise nicht.

Was braucht es also? Eine schonungslose Ist-Analyse und die Erkenntnis, dass gewisse Schwächen im Stoffwechsel ausbalanciert und therapiert werden müssen. Ein gutes und für die Stoffwechselstörung passendes Gesundheits- und Ernährungsmanagement ist dafür unbedingt notwendig, dann können in der Therapie verschiedene Coaching-Tools effektiv genutzt und die Hebel ganz gezielt angesetzt werden.

Ich möchte Ihnen mithilfe dieses Buches ermöglichen, zum Langstreckenläufer zu werden und Ihre Ziele auch tatsächlich angehen zu können. Ich möchte mit dem HPU-Guiding die Lücke schließen zwischen denen, die schon am Start sind, und denen, denen die Kraft und der Wille fehlt, aufzustehen und mitzumachen.

Wir wollen Ihren Stoffwechsel »tunen« und dadurch die Basis legen für eine gute Biochemie des Gehirns, sodass Sie Ihren Geist trainieren können. Wichtig ist dafür nur, dass Sie verstehen, dass das Gehirn wie ein Muskel funktioniert. Ohne Training verkümmert es, ohne Disziplin wird es sich nicht verbessern, ohne tägliches Üben werden Sie keine Meisterschaft erlangen.

Die gute Nachricht lautet: Egal wie alt Sie sind, das Gehirn, unsere Nervenzellen, besitzen eine sogenannte Neuroplastizität. Neuronen bilden Schaltstellen aus und verknüpfen sich, wenn Sie sie dazu anregen. Das funktioniert beim Neugeborenen genauso (na ja, vielleicht ein bisschen anders) wie beim Erwachsenen und beim älteren Menschen.

Die Meisterschaft in puncto HPU zu erlangen, bedeutet aus meiner Sicht: Gelassenheit, Freude, Glück, tiefe Zufriedenheit. Diese Emotionen werden nicht durch die Welt da draußen verursacht. Wenn Sie das erwarten, bleiben Sie immer Opfer und vermeintlicher Spielball des Schicksals. Diese Emotionen erwachsen aus einem gesunden und in sich ruhenden Geist, aus Ihrer eigenen schöpferischen, gestaltenden Kraft!

Bei HPUlern hingegen kommt der Geist oft nicht zur Ruhe. Sorgen und Ängste verursachen innerlich temporeiche Achterbahnfahrten (Stress), das Leben scheint nach ganz bestimmten Mustern abzulaufen. Ängste erzeugen Stress, eine angespannte Haltung erzeugt noch mehr Ängste und Stress und Dauerstress erzeugt Krankheit. So gesehen machen wir HPUler viele unserer Erkrankungen in der Tat selber.

Das zu ändern und sein Leben eigenverantwortlich selber in die Hand zu nehmen, anstatt darauf zu warten, dass sich irgendwie durch irgendwen irgendetwas zum Guten wendet, ist nicht einfach, aber aller Mühe wert!

Es beginnt jetzt. Immer jetzt. Denn das ist der einzige Moment, den es gibt und zu dem wir Zugang haben. Nur dieser Augenblick!

Warum also dieses Buch? Weil es mir am Herzen liegt, das Bestmögliche für meine Patienten zu erreichen. Weil so viele HPUler weit unter ihren Möglichkeiten leben und ich helfen will, dieses Potenzial für sie selbst und unsere Gesellschaft nutzbar zu machen. Weil ich weiß, wie bescheiden es sich anfühlt, wenn man ein Leben lebt, dass eigentlich anders sein sollte – und weil zur HPU-Therapie auch gehört, dass man sich selbst managt und in die Eigenverantwortung geht.

Wenn ich mit diesem Buch nur ein klein wenig dazu beitragen kann, dass Sie ein Stückchen mehr mit beiden Beinen im Leben stehen und sich nicht hinter Ihrer Größe verstecken, dann haben wir gemeinsam viel erreicht.

An dieser Stelle möchte ich noch darauf hinweisen, dass im Buch der besseren Lesbarkeit halber immer vom HPUler gesprochen wird, damit sind aber natürlich immer Männer und Frauen gleichermaßen gemeint.

HPU und Stress – ein Teufelskreis

Es gibt ganz verschiedene Arten von Stress und manche sind auch selbst gemacht. Stresserleben kann krank machen, muss es aber nicht.

Rund 70 Prozent der Krankheitskosten in den Industriestaaten entfallen auf die Behandlung von chronischen Leiden wie z. B. Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Depression, Asthma und weitere. Die Studie (KoDim-Studie) über die Kosten, die Diabetes mellitus im Gesundheitssystem verursacht, aus dem Jahr 2010 macht deutlich, dass die Kosten alleine für Diabetes-Patienten für die Krankenversorgung rund 19,6 Mrd. Euro betragen, und kommt zu dem Schluss, dass der Anteil der Diabetiker an der Bevölkerung durch präventive Maßnahmen reduziert werden muss, um diese hohen Kosten zu senken (Quelle: Hauner et al., Deutsches Ärzteblatt 2007).

Viele Zivilisationserkrankungen entstehen durch eine Kombination aus Bewegungsarmut und kalorienreicher Ernährung (vor allem mit Kohlenhydraten). Doch auch langanhaltender negativer Stress soll, so wird vermutet, mit ursächlich sein. Hektik im Büro oder im Alltag sorgen dafür, dass wir auch zunehmend zu Hause weniger abschalten können. Viele Arbeitgeber erwarten heute sogar von ihren Mitarbeitern, auch nach der regulären Arbeitszeit erreichbar oder verfügbar zu sein. Das erzeugt auf Dauer enorm viel Druck und macht krank. Schlimmstes Beispiel ist der Tod eines 21-jährigen Praktikanten in London 2013, der nach 3 durchgearbeiteten Nächten ohne Schlaf an einem epileptischen Anfall starb. Wie kann so etwas passieren?

Arbeitsunfähig durch Stress

Insgesamt sind die Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen durch Zeitdruck und Stress seit 1999 um fast 80 Prozent gestiegen (Quelle: Herzner, Apotheken-Umschau 2014). Stress schadet also auch den Unternehmen. Die Arbeitsunfähigkeitstage stiegen von knapp 5 auf fast 50 je 1000 Männer und Frauen, also auf ungefähr das 10-Fache. Und dabei liegen zwischen den Vergleichsjahren gerade einmal 20 Jahre. Das sind mehr als bedenkliche Zahlen!

Und: Mediziner gehen davon aus, dass psychosomatische Erkrankungen, insbesondere infolge von Stress, inzwischen Ursache von rund einem Drittel aller Frühverrentungen sind (Quelle: Däfler 2012, FAZ).

Doch es geht noch weiter. Einer Studie zufolge bedrohen die Kostenexplosionen das gesamte Gesundheitssystem. Mittlerweile steigt die Zahl der Krankheitsjahre eines Menschen schneller als die allgemeine Lebenserwartung (Quelle: Deutsche Gesundheits Nachrichten).

Und doch heißt es, dass wir immer älter und auch gesünder älter würden, weil wir ein so gutes Gesundheitssystem hätten. Dr. Dietrich Klinghardt, deutschstämmiger Arzt aus Seattle und Begründer des Instituts für Neurobiologie in Glottertal, ist der Ansicht, unsere Gesellschaft habe den Zenit was die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Intelligenz angeht, schon lange überschritten. Viele aktuelle Probleme wie die Zunahme von Lernschwierigkeiten, Aggression und Gewalt oder auch von chronischen Krankheiten bringt er damit in Zusammenhang.

Wie entsteht Stress?

Grund genug also, sich einmal mit der Frage zu beschäftigen, was Stress wirklich ist. Wie entsteht er? Und: Warum ist der eine leichter gestresst als der andere und wann und wen macht Stress wirklich krank?

Untersuchungen zeigen beispielsweise, dass Mütter öfter gestresst sind als Angestellte. Das ist zunächst doch eher erstaunlich. Haben Mütter so viel Termindruck? Finanzielle Krisen? Probleme mit dem Chef? Werden Sie von Ihren Kindern gemobbt?

Vielleicht gibt es doch noch andere Ursachen für Stress – und zwar solche, die in der Persönlichkeit jedes Einzelnen begründet liegen. Dazu später mehr.

Stress macht krank

In allen Medien wird das Thema Stress munter breitgetreten. Stress muss als Erklärung für fast alles herhalten, jedenfalls für alles, was man sich im ersten Moment nicht anders erklären kann. Stress ist die Ursache Nummer eins für Krankheit und Tod, für Probleme am Arbeitsplatz, für Probleme in der Beziehung, in der Familie usw. und manchmal hat man den Eindruck, es ist heutzutage schon richtig chic, gestresst zu sein. Es ist das Thema unserer schnelllebigen Zeit.

Wir alle sind im Alltag oft unter Zeitdruck und hetzen von einem Termin zum nächsten. Ist das Stress? Wenn ich das Mittagessen runterschlinge und dabei ein Meeting mit Kollegen abhalte? Oder ist es Stress, vier kleine Kinder gleichzeitig für den Kindergarten und die Schule fertig zu machen, sie rechtzeitig wieder abzuholen, das Essen fertig gekocht zu haben, die Wäsche zu waschen und für alle kleinen und großen Nöte da zu sein? Oder ist es auch Stress, wenn ich ein Wochenende frei genommen habe, die Nacht auf dem Zeltplatz verbringe und ein heftiges Gewitter im Anmarsch ist? Oder vielleicht setzt Sie folgende Vorstellung unter Druck: Das Geld ist knapp und das Konto leer und die Rechnungen können nicht bezahlt werden. Wie fühlt sich diese Vorstellung für Sie an?

Stresserleben ist subjektiv

Was der Einzelne als Stress erlebt, ist sehr subjektiv. So kann es zum Beispiel sein, dass Sie ein neues Projekt planen und alles wie am Schnürchen läuft und es eine Freude ist zu arbeiten. Das Mittagessen mit Kollegen muss zwar schnell gehen, bringt aber einen regen Austausch wichtiger Informationen bei einem guten Essen und macht einfach Spaß. Die Gedanken fliegen geradezu hin und her! Die Zukunft sieht rosig aus, das Projekt hat gute Chancen … Ist das trotzdem Stress?

Oder: Sie sind Vollblut-Mama, Kinder sind Ihr Leben. Kaum etwas bringt Sie aus der Ruhe. Nebenbei erledigen Sie noch spielend (so sieht es für andere aus) einen Job als Selbstständige und führen das Projekt Familienunternehmen mit Bravour. Wo andere Frauen am liebsten schreiend davonlaufen würden, blühen Sie erst richtig auf. Das gibt es! Meine Freundin ist so eine Frau. Sie hat vier Kinder und muss sich die meiste Zeit alleine um sie kümmern. Daneben ist sie noch freiberuflich tätig und schafft alles problemlos. Andere Frauen sind bereits mit einem Kind und keinem Job gestresst und überfordert.

Was macht den Unterschied?

Warum ist der eine schneller gestresst als der andere? Kann es noch andere Gründe geben, als die Lebensumstände und die Frage, ob das Schicksal es gut oder schlecht mit einem gemeint hat? Ja, die gibt es. Und sie liegen in uns selber, genauer: in unserem Stoffwechsel! Es gibt eine angeborene, weit verbreitete Stoffwechselstörung, die Hämopyrollaktamurie (kurz HPU), die den Stoffwechsel oder Metabolismus in bestimmte Richtungen »triggert«. Menschen mit HPU sind sehr stresslabil und zeigen ein ausgeprägtes Stressvermeidungsverhalten. Das beruht unter anderem darauf, dass diese Patientengruppe in der Regel eher ängstlich ist. Das ist die psychische Komponente. Die physische Komponente besteht darin, dass aufgrund der Stoffwechselstörung die Menschen leicht an ihre Grenzen kommen. Das bedeutet, dass sie im Vergleich zu Nicht-HPUlern körperlich nicht viel Kraft haben. Und wenn ich weniger Kraft habe, mich weniger stark fühle, dann fühle ich mich auch leichter überfordert. Und wenn ich mich überfordert fühle und an meine Grenzen komme, erlebe ich subjektiv Stress. Hinzu kommt, dass der HPUler perfektionistisch veranlagt ist. Er will nicht nur alles zu 100 Prozent richtig machen, sondern erlaubt sich auch auf dem Weg dahin keine Fehler. Und das ist leider auf diesem Planeten völlig unmöglich. Wenn ich das meinen Patienten im Gespräch in dieser Einfachheit sage, schauen sie mich verdutzt an. Warum sie darauf noch nicht selber gekommen sind, fragen sie sich dann wahrscheinlich.

Äußerer oder innerer Stress?

Das Erleben von Stress ist also in erster Linie subjektiv. Außerdem können wir unterscheiden zwischen Stress, den ich mir ganz und gar selber mache (Gedanken), und Stress, der von außen kommt (z. B. Termindruck, Hierarchie im Job, Katastrophen, Schicksalsschläge etc.), und natürlich können beide Stresssorten auch in Kombination vorkommen. Denn wenn ich mich z. B. nicht gut organisieren kann, weil ich ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis habe – was mich stresst, komme ich leichter unter Termindruck. Das verursacht dann wiederum Stress im Alltag.

Eustress und Disstress

Wissenschaftlich unterscheidet man zwischen sogenanntem Eustress und Disstress. Eustress ist der Stress, der mich nicht belastet, sondern beflügelt, vielleicht mich zu Höchstleistungen anspornt. Verliebtsein ist wohl die bekannteste Form von Eustress oder die Arbeit an einem interessanten Projekt. Disstress hingegen ist die Form von Stress, die wir als negativ und auf Dauer als erschöpfend erleben. Die Art von ▶ Stress, die in den Medien breitgetreten wird, langfristig zu Erschöpfung führt und die krank macht, wenn wir nichts an der Situation ändern.

Das Stressmodell basierend auf Seyle 1953

Eustress und Disstress im Vergleich

Wie Stress unseren Stoffwechsel entgleisen lässt

Auf biochemischer Ebene kommt es zum Anstieg verschiedener Neurotransmitter und Hormone. Es entsteht das sogenannten »Kampf-oder-Flucht-Syndrom«, eine uralte Antwort des Körpers auf Gefahr, die es uns ermöglicht, in Sekundenbruchteilen zu reagieren. Steuerungszentrale ist dabei eine mandelkernartige Struktur unseres Gehirns, die Amygdala. Der Neocortex, jene Struktur, die unser kognitives Denken ermöglicht, wird dabei völlig umgangen. Es ist eine Region des Gehirns, die alle Säugetiere haben und die das Verhalten in Gefahrensituationen steuert, denn erst über eine Gefahr nachzudenken, würde wertvolle Zeit kosten. Die Amygdala schickt Botenstoffe aus, die den Stoffwechsel sofort aktivieren und z. B. Energie direkt zur Verfügung stellen, Verdauungsvorgänge unterbrechen, Blut und Sauerstoff in die Muskulatur schicken und die Schmerzrezeptoren hemmen. Der Organismus ist bereit zu kämpfen oder zu flüchten!

Die Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, die dabei eine entscheidende Rolle spielen, sind Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Glutamat. Das wichtigste Hormon ist das Cortisol als Antwort auf Stress. Schauen wir uns das kurz genauer an.

Die Cortisolkurve im Tagesverlauf

Cortisol wird vor allem in der zweiten Nachthälfte gebildet und sorgt mit seiner morgendlichen »Spitze« dafür, dass wir gut aus dem Bett kommen. Im Tagesverlauf sinkt der Cortisolspiegel ab, bis er abends nur noch ca. 10 Prozent des Morgenwertes erreicht. Dann werden wir müde und gehen ins Bett. Bei einem akuten Stressreiz wird zusätzlich Cortisol ausgeschüttet. Die ▶ Kurve würde sich dadurch verändern und z. B. eine zusätzliche »Spitze« am Mittag aufweisen, genau zu dem Zeitpunkt, an dem wir auf den Löwen oder die Schlange getroffen sind – oder auf unseren Chef, mit dem wir Ärger haben. Das ist nicht weiter tragisch, wenn es bei Einzelereignissen bleibt. Wenn das aber jeden Tag passiert, über Wochen oder Monate hinweg, kann es zur körperlichen Erschöpfung führen, und zwar durch eine Erschöpfung der Nebennieren, jenes Organs, das uns das Cortisol zur Verfügung stellt.

Dann sieht unsere Cortisolkurve anders aus: morgens sehr viel flacher (wir kommen kaum aus dem Bett) und mit einem entsprechend geringeren Abfall bis zum Abend. Oder: Der Vorgang wird unphysiologisch und die ▶ Kurve steigt zum Abend hin sogar an (abends geht es dem Patienten besser als morgens). Das nennt man dann chronischen Stress, Burn-out oder Nebennierenschwäche.

Cortisolkurve bei chronischem Stress oder Burn-out

Gleichzeitig verändern sich über die Dauer der Stresseinwirkung die Neurotransmitter im Gehirn. Es wird weniger »Glückshormon« (Serotonin) gebildet, dadurch weniger »Schlafhormon« (Melatonin) und es sind auch weniger von den Neurotransmittern verfügbar, die Aufmerksamkeit und Wachheit steuern (Dopamin und Noradrenalin). Diesen Zustand nennt man Depression.

Chronische Müdigkeit und Burn-out haben u. a. folgende Leitsymptome (nach Fukuda et al. 1994; Erpenbach und Schröder 2016):

Müdigkeit und Erschöpfung

Schlafstörung und fehlende Erholung im Schlaf

Merkfähigkeits- und Konzentrationsstörungen

Angst/Panik, den Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein

Stimmungsschwankungen, Depression, Sorgen

sozialer Rückzug

Ablenkung durch Rauchen, Essen, Alkohol oder Internet

chronische Infekte

chronische Schmerzen an Muskeln und Gelenken

Unterzuckerung mit Heißhungerattacken

Störungen des Hormonhaushalts

Kopf-Nacken-Schmerzen, Verspannungen, Rückenschmerzen

Verdauungsprobleme (Magenschmerzen, Reizdarm)

Herz-Kreislauf-Probleme

Disstress, in welcher Form auch immer, kann nicht nur zu einer Störung der Nebennierenfunktion führen, sondern die gesamte Nebennieren-Hypophysen-Schilddrüsen-Achse betreffen. Die Hypophyse ist die übergeordnete Steuerzentrale im Gehirn, die mit Hilfe spezieller Botenstoffe die Schilddrüse sowie die Nebenniere steuert und dies über ein sehr sensitives Rückkopplungssystem auch verlässlich tun kann. Bei Stress kann es zu einer Überforderung der Nebennieren kommen, was sich negativ auf den Schilddrüsenstoffwechsel auswirkt (Cortisol fördert die Bildung von sogenanntem reversem T3, das den Stoffwechsel bremst). Abweichungen im Verhältnis von DHEA (einem Vorläuferhormon, aus dem weitere Sexualhormone hergestellt werden; der DHEA-Spiegel sinkt bei Dauerstress) zu Cortisol haben ebenfalls Einfluss auf die Schilddrüse. Somit unterdrückt ein hoher Cortisol- und niedriger DHEA-Wert (Cortisol-DHEA-Verhältnis) den Wert des schilddrüsenstimulierenden Hormons (TSH). Das bedeutet, dass es bei Stress zu einer negativen Rückkopplung mit der Schilddrüse kommt. Im Klartext heißt das: Die Schilddrüse wird gebremst.

Die Hypophysen-Nebennieren-Schilddrüsen-Achse (HNS-Achse)

Der Stoffwechsel der Nebenniere und derjenige der Schilddrüse sind eng miteinander gekoppelt. Stress hat auf beide Organe negative Auswirkungen.

Nicht nur die Diagnosen Erschöpfung und Burn-out werden immer häufiger, auch die der Schilddrüsenstörungen nehmen immer mehr zu. Schilddrüsenfehlfunktionen werden allerdings oft erst nach Jahren diagnostiziert. Der Leidensweg der betroffenen Patienten ist lang.

Wo ist nun der Ausweg aus solch einer Krise?

Bedauerlicherweise hilft uns die Schulmedizin hier nicht so viel. In der Regel wird die Diagnose Depression oder Burn-out gestellt, der Patient wird zur Psychotherapie geschickt und bekommt Psychopharmaka verschrieben. Das hilft nur bedingt oder auch gar nicht. In der biologischen Medizin, einer neuen Art der Medizin, die den Stoffwechsel und auch die Umweltmedizin berücksichtigt, wissen wir, dass eine Mikronährstofftherapie die normale Funktion wiederherstellen kann. Dazu kommt die Berücksichtigung der Aspekte, die den Körper zuvor krank gemacht haben, vor allem äußere Faktoren wie Schwermetallbelastung, Kontakt mit synthetischen Giften oder biologischen Toxinen (z. B. Schimmelpilzbelastung), Folgen von Impfungen, Elektrosmog und vieles mehr. Darauf wollen wir in den einzelnen Kapiteln eingehen, damit Sie lernen, sich besser davor zu schützen. Das ist ein wichtiger Aspekt des Stressmanagements: äußere Faktoren, die in uns Stress auslösen können, von uns fernzuhalten oder zu reduzieren. Ein weiterer Gesichtspunkt des Stressmanagements betrifft unser Denken. Denn manchmal ist der Stressauslöser nicht der Löwe oder die Schlange oder der Chef – vielmehr bin ich das selber und meine Bewertung einer bestimmten Situation.

Wenn ich an diesem Punkt den Hebel ansetze, geschieht erstaunlicherweise sofort etwas mit mir. Denn alleine dadurch, dass ich proaktiv werde, ich also mein Denken z. B. überprüfe und nach Möglichkeit verändere, ändert sich fast alles.

Welche Laboruntersuchungen sollten Sie durchführen?

Lassen Sie ein sogenanntes Cortisol-Tagesprofil aus dem Speichel erstellen und die Neurotransmitter (Serotonin, Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin) aus dem Urin überprüfen ( ▶ Laboradressen). Diese Tests können Sie selbstständig zuhause durchführen und ins Labor schicken. Lassen Sie durch Ihren Hausarzt die Schilddrüsenhormonwerte bestimmen. Bei Verdacht auf Schilddrüsenunterfunktion trotz normaler Blutwerte können Sie den Tagesumsatz der Schilddrüsenhormone T3 und T4 im 24-Stunden-Urin bestimmen lassen. Diese Spezialanalytik wird jedoch nur im Ausland angeboten ( ▶ Adresse). Ihr Arzt wird das vielleicht für unsinnig halten. Sie können darüber aber selbst entscheiden und sich direkt an das Labor wenden.

Machen Sie außerdem einen 24-Stunden-Urintest für HPU, die Stoffwechselstörung, von der viele gestresste Menschen betroffen sind.

Lösungen suchen und finden

Was also können und sollen wir tun, wenn wir in unserem Hamsterrad gefangen sind und kein Ausweg in Sicht zu sein scheint? Sicherlich nicht den eingeschlagenen Weg zu Ende gehen, sondern nach Alternativen, nach anderen Lösungen suchen. Möglichkeiten jenseits dessen, was bereits bekannt ist. Vielleicht haben Sie intuitiv den Eindruck, dass Sie an dem Stress nicht ganz unbeteiligt sind oder dass Ihr Körper zu schnell an seine Grenzen gelangt. Und Sie fragen sich, welchen Grund es dafür geben könnte. Wir wollen die Ursachen und Hintergründe hierfür in diesem Buch gemeinsam näher betrachten. Ich möchte gerne die Maßnahmen, die mir geholfen haben, und das Wissen über meinen durchaus nicht einzigartigen, aber dennoch besonderen Stoffwechsel an Sie weitergeben und hoffe, dass diese auch Ihnen helfen werden.

Zwei Selbsttests: Wie stresslabil bin ich?

Selbsttest 1

Ja

Nein

Ich arbeite nicht gut unter starkem Termindruck

Probleme und Meinungsverschiedenheiten am Arbeitsplatz belasten mich

Mein Tagesrhythmus wechselt häufig

Ich muss oft mehrere Arbeiten gleichzeitig machen

Ich werde oft in meiner Arbeit unterbrochen

Meine Arbeit ist unbefriedigend

Ich habe finanzielle Sorgen

Probleme mit Familie/Partner oder Kollegen belasten mich

Ich habe Angst um meinen Arbeitsplatz

Es ist mir wichtig, was andere von mir denken

Ich kann schwer nein sagen

Ich rege mich leicht auf

Ich mache mir Sorgen um meine Gesundheit

Ich leide unter Beschwerden, die auf chronischen Stress zurückzuführen sind

Auf Grundlage des Selbsttests »Stress« der AOK

Auswertung

Wer sich in dieser Aufzählung wiedererkennt, ist nicht stressresistent! Je stabiler Sie in stressreichen Zeiten sind, desto weniger Punkte haben Sie letztendlich hier angekreuzt. Die Anzahl der Kreuzchen ist also repräsentativ für das Maß an Stresslabilität.

Selbsttest 2

Ja

Nein

Ich setze klare Prioritäten, wenn mehrere Arbeiten anstehen

Ich sorge, auch wenn ich unter Druck stehe, für Arbeitspausen und Ausgleich nach Feierabend

Ich kann gut abschalten

Ich beherrsche eine Entspannungsmethode und wende diese bei Bedarf an

Ich sorge für ausreichend Schlaf

Ich übe ein Hobby aus, bei dem ich völlig abschalten kann

Ich treibe mindestens zweimal pro Woche Sport

Ich nutze den Urlaub zur Erholung