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Entfesseln Sie den Autor in sich: Ihr Bestseller in nur 4 Wochen! Träumen Sie davon, endlich Ihr eigenes Buch zu schreiben? Die revolutionäre StoryTurbo-Methode macht es möglich – in nur 4 Wochen oder weniger! Für Sie gemacht, wenn Sie: - Ihr Manuskript zu lange aufgeschoben haben - Genug von starren Schreibregeln haben - Mehr als nur kurzfristigen Erfolg wollen - Ein Buch mit Bestseller-Potenzial erschaffen möchten - Sich zum Vollblut-Autor entwickeln wollen L.C. Frey, Erfolgsautor mit zahlreichen Bestsellern, enthüllt erstmals seine bewährte Methode. Erleben Sie, wie Sie mit Leidenschaft und Freude Ihr bestes Buch schreiben – und dabei sogar davon leben können! Was Sie erwartet: - Ein 3-Phasen-Schreibprozess, der Spaß macht - Ihr individueller Weg zur kreativen Effizienz - Praxisnahe Anleitung von der Idee bis zum fertigen Buch - Inspirationen aus aktuellen Bestsellern - Tägliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen - Wertvolle Downloads, Bonuskapitel und Extras Egal ob Anfänger oder erfahrener Autor – entdecken Sie die pure Freude am kreativen Schreiben. Lassen Sie Ihre Leidenschaft von jeder Seite Ihres Buches sprühen! Starten Sie Ihr Schreibabenteuer noch heute – Ihr Bestseller wartet auf Sie!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 388
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung von L.C. Frey. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
* * *
Umschlaggestaltung: Ideekarree Leipzig
Unter Verwendung von ©yuravector, Fotolia.com und ©martialred, Fotolia.com
Lektorat: Claudia Heinen
Impressum: L. C. Frey, c/o Ideekarree Herr Alexander Pohl, Hallesche Straße 110, 04159 Leipzig, E-Mail: [email protected], Tel. 0341 / 91 888 977
Neugierig?
www.StoryTurbo.de
Mit über 1.5 Millionen verkauften Büchern ist Alex Pohl alias L.C. Frey einer der meistgelesenen Autoren Deutschlands.
Er ist außerdem eine Hälfte des erfolgreichen Bestseller-Autorenduos Oliver Moros, das harte, realistische Thriller schreibt, die in Berlin spielen, sowie Co-Autor des Nr.1-SPIEGEL-Bestsellers “Abgefackelt” von Michael Tsokos.
Seine Bücher erscheinen bei namhaften Publikumsverlagen (Penguin, cbt Jugendbuch, Droemer Knaur, Amazon Publishing) sowie im Eigenverlag.
L.C. Freys Schreibratgeber ‘STORY TURBO: Besser schreiben mit System‘ gilt als das deutschsprachige Standardwerk für moderne Autorinnen und Autoren.
Im März 2022 veröffentlichte der Autor sein bis dato ambitioniertestes Projekt: Den fünfbändige postapokalyptische Dark-Fantasy-Roman ‘Riftwelt-Saga‘, an dem er über sieben Jahre schrieb.
Aktuelle Veröffentlichungen unter Alex Pohl, L.C. Frey und Oliver Moros finden Sie hier.
Der Autor lebt und arbeitet in Leipzig.
www.LCFrey.de
Für alle, die sich trauen, ihre Träume zu leben.
»Rat zu geben ist das dümmste Handwerk, das einer treiben kann. Rate sich jeder selbst und tue, was er nicht lassen kann.«
- Johann Wolfgang von Goethe
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Der Ausdruck »Ein Buch schreiben« ist meiner Meinung nach irreführend. Kein Schriftsteller, von dem wir je gelesen hätten, tut das, egal, was er oder sie Ihnen im Nachwort oder in Interviews erzählen mag oder was man uns in Filmen glauben machen will.
Es ist einfach nicht wahr.
Der geradlinige Weg von Null zum fertigen Buch ist eine Notlüge, die man uns in Filmen aus dramaturgischen Gründen auftischt. Einen Schriftsteller bei der Arbeit zu zeigen, die er wirklich macht, ist weitaus langweiliger, als ihn mit sorgenvoller Miene auf einer alten Remington-Schreibmaschine herumhacken zu lassen, aus der er ab und zu ein Blatt zieht, um es zu zerknüllen und zu den anderen zu werfen, die schon neben dem Papierkorb auf dem brandlöchrigen Perser liegen.
Ein weiterer Schluck vom billigen Gin, ein Zug von der selbst gedrehten Zigarette. Dann beginnt er plötzlich wieder zu tippen, die Worte fließen nur so aus ihm heraus. Es folgt die weiche Abblende zum verklingenden Tippgeräusch ...
... und eine Woche später ist der Bestseller fertig getippt. Umfang: um die tausend Seiten. Mindestens.
Na klar.
Bloß macht das in der mir bekannten Realität niemand so, der noch einigermaßen bei Trost ist. Autoren, die tatsächlich vorhaben, ihr Buch irgendwann mal zu veröffentlichen, gehen mit einem Plan vor und gestatten sich, neben erheblichen Mengen berauschender Getränke wie Kaffee oder starkem Tee, vor allem eines: Zahlreiche Überarbeitungen ihres Textes.
Und zwar nicht erst, seit es Computer gibt.
Und kommen Sie mir jetzt bloß nicht mit Stephen King! Der Mann weiß sehr wohl, worüber er schreiben wird, bevor er sich an seinen Computer setzt, dessen bin ich mir absolut sicher – und als echter Fanboy habe ich ihn oft genug übers Schreiben reden hören. Vielleicht kennt der Meister zu Beginn noch nicht jedes Detail seiner Story, aber er hat auf jeden Fall genug beisammen, um zu wissen, dass es jetzt an der Zeit ist, mit dem Erzählen anzufangen. Das weiß er, weil er diesen Job schon seit Ewigkeiten macht. Und wissen Sie, was er tut, wenn er seinen Erstentwurf fertig getippt hat?
Na?
Genau. Er überarbeitet ihn.
Akribisch.
Wie jeder Autor, dessen Füße noch ab und zu den Boden berühren, das nun mal tut.
Und dann ist da noch die Sache mit dem individuellen Weg zum Ziel. Ich bin davon überzeugt, dass Stephen King seinen optimalen Weg zu schreiben schon vor langer Zeit gefunden hat. Es hat ihn nach eigenen Angaben etliche Jahrzehnte gekostet. Auch das glaube ich anstandslos.
Auch Sie werden Ihren Weg finden.
Etwas anderes wird nicht funktionieren, denn für das Schreiben gibt es nun mal kein Patentrezept, jeder ernstzunehmende Schriftsteller kocht da sein eigenes Süppchen.
Aber.
Aber es gibt durchaus Wege, die weniger umständlich sind als andere und es gibt einen ganzen Sack voll Anregungen, die ich Ihnen mit auf den Weg geben kann, wenn Sie möchten. Ich bin süchtig nach dem Schreiben, ich hänge täglich an der (sprichwörtlichen) Nadel. Es ist ein wunderbares Gefühl, und ich möchte, dass Sie es mit mir teilen.
Wenn Ihnen dieses Buch ein bisschen dabei hilft, Ihren Weg als Schriftstellerin oder Autor zu gehen, wäre ich sehr stolz auf Sie. Und vielleicht auch ein kleines bisschen auf mich. Lassen Sie mich gerne dran teilhaben, per Mail oder auf Facebook, okay?
Also, (Trommelwirbel!), treten Sie ein in mein Zirkuszelt, haben Sie eine gute Zeit, und achten Sie auf tieffliegende Clowns!
Herzlich willkommen in Ihrem Schreib-Abenteuer!
Ihr
L. C. Frey
Also. Ein Plan muss her.
Doch bevor wir anfangen, sollten wir uns vielleicht einmal fragen, warum wir das eigentlich tun? Warum setzen wir uns nicht einfach hin und schauen mal, was unsere Finger so zustande bekommen, wenn man sie von der Kette lässt.
Aus zwei Gründen.
Erstens, weil wir irgendwo ankommen wollen. Unser Ziel in diesem Büchlein ist klar definiert: Wir wollen zum Schluss ein veröffentlichungstaugliches Manuskript in den Händen halten. Wenn Sie sich in ein Auto setzen und sich die Augen verbinden lassen, kommen Sie möglicherweise auch irgendwann irgendwo an. Und mit Sicherheit haben Sie eine interessante Story zu erzählen.
Aber.
Aber höchstwahrscheinlich wird diese Story sehr kurz sein und an irgendeinem Baum oder im Straßengraben enden und Ihr Auto dabei so gründlich demolieren, dass Sie nie wieder damit fahren wollen oder können. Autsch. Dann doch lieber ein Navi.
Zweitens: Geben Sie immer Ihr Bestes (Manuskript ab)! Ich finde, es wäre Betrug an Ihren Lesern, sie nicht mit dem Bestmöglichen zu konfrontieren, was Sie zu bieten haben. Dazu gehören neben einer wirklich guten Idee ein mitreißendes Konzept, komplexe Charaktere, die uns mitfühlen und mitzittern lassen, und schließlich auch die reine Höflichkeit, dass man dem zahlenden Leser keinen rohen Erstentwurf an den Kopf klatscht, sondern ein geschliffenes und poliertes Stück Text in einer ansprechenden Verpackung. Hm, das ist lecker!
Journalisten und verlagsgebundene Autoren haben in aller Regel strenge Deadlines und hoffentlich auch das Zeug dazu, diese einzuhalten. Als bislang unveröffentlichter Autor oder als Selfpublisher stehen Sie im Gegensatz zu diesen Kollegen der schreibenden Zunft nicht unter Zeitdruck. Nutzen Sie diesen Vorteil. Vor allem beim Überarbeiten und Polieren. Das dauert eben so lange, wie es dauert. Okay?
Im vorliegenden Buch werden wir gemeinsam planen, ausführen und uns schlussendlich über ein gelungenes Ergebnis freuen, das man so, wie es ist, in die Verkaufsregale stellen kann. Und mit etwas Glück wird Ihnen das vielleicht sogar passieren.
Aber Glück ist hierbei nicht der entscheidende Faktor.
Es ist ein bisschen wie in Stephen Kings Geschichte Todesmarsch. Nicht alle von Ihnen werden am Ziel ankommen. Dieses Buch ist nichts für Leute, die vielleicht mal irgendwann, wenn die Sterne richtig stehen, mit dem Gedanken spielen, sie könnten ja eigentlich auch mal irgendwie ein Buch schreiben oder so. So schwer kann das ja schließlich nicht sein, oder?
Doch, kann es. Ist es auch.
Das muss es sogar sein.
Dieses Buch ist für Leute, die jetzt und hier damit beginnen wollen, ein saustarkes Buch zu schreiben. Die es mit mir gemeinsam durchziehen wollen. Die nicht vor harter und zuweilen auch frustrierender Arbeit zurückschrecken. Es geht schließlich um Ihr Buch – von der Idee bis zum letzten Schliff. Nicht mehr und nicht weniger. (Okay, vielleicht doch noch ein bisschen mehr, und das finden Sie dann in den Bonuskapiteln. Aber keinesfalls weniger!)
Was ich Ihnen zeigen möchte, ist der kürzeste und effektivste Weg zu einem fertigen Buch, den ich kenne. Und zwar zu dem besten fertigen Buch, das Sie je geschrieben haben werden. Ich bin diesen Weg schon ein paar Mal gegangen, und ich lade Sie ein: Gehen Sie ihn diesmal mit mir!
In den Kapiteln I bis III findet das Vorgeplänkel statt und ich lasse mich zu ein paar Themen aus, die mir besonders am Herzen liegen: Dem Schreiben allgemein, ein paar Grundbegriffen und den Werkzeugen, die Sie benötigen werden, um Ihr Buch in vier Wochen schreiben zu können. Danach sind Sie startbereit.
In den Kapiteln IV bis VI geht es dann ans Eingemachte, mit einem Schritt-für-Schritt-Plan oder Tag-für-Tag-Plan, wenn Sie über ausreichend Freizeit verfügen, um wirklich jeden Tag schreiben zu können. Falls nicht, ist das überhaupt kein Problem. Dann passen Sie meinen Zeitplan einfach auf die Zeit an, die Sie erübrigen können. Ich habe das Schreiben Ihres Buches in drei Phasen unterteilt, es liegt an Ihnen, wie schnell sie mit jeder Phase fertig werden und wie viel Schreibpause sie sich dazwischen gönnen. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren persönlichen Schreibplan erstellen.
Die Kapitel VII und VIII sind mein Bonus für Sie. Dort finden Sie einen übersichtlichen Plan über die einzelnen Schritte, gut zum An-die-Wand-Tackern-und-immer-mal-drauf-schauen, und dann noch ein paar Ideen zur Veröffentlichung Ihres neuen Buches. Aber erstmal müssen wir das schreiben, richtig?
In Kapitel IX finden Sie noch eine Literaturliste sowie einen Tipp, wie Sie mit all diesen Informationen möglichst effizient umgehen, ohne sich in einem Dickicht aus Schreibvorschriften zu verrennen, die eigentlich gar keine Vorschriften sein wollen.
Ganz zum Schluss finden Sie noch einen Link zu einer Website. Als Leser meines Büchleins lade ich sie ein, mit mir und anderen Lesern zu diskutieren, Dinge in Frage zu stellen und Ihre eigenen Schreiberfahrungen mit uns zu teilen. Auf diese Weise können wir alle dazulernen und Sie können auch Einfluss darauf nehmen, was in meinem nächsten Ratgeber stehen soll – falls es daran ausreichendes Interesse geben sollte.
Wenn Sie aus der Lektüre dieses Buches auch nur eine Erkenntnis mitnehmen sollten, dann die, dass Schreiben einen Heidenspaß macht!
Dieser Job (und ein Job ist es, wenn Sie davon leben wollen) ist meines Erachtens der großartigste auf der Welt, aus offensichtlichen Gründen. Sie brauchen nichts als einen alten Laptop oder ein Blatt Papier, um ganze Welten zu erschaffen. Das kann nicht mal Harry Potter.
Aber es ist auch ein Job, zu dem schon jede Menge Ratgeber geschrieben wurden. Besonders zu Anfang Ihrer Schriftstellerkarriere können Sie sich schnell in unzähligen gut gemeinten Tipps, Schreibratgebern und Blogbeiträgen verlieren. Ich versuche mit diesem Buch, Ihnen einen ersten Weg durch diesen Dschungel zu bahnen, ohne Ihren Kopf mit Details vollzustopfen, die Ihnen sowieso nichts nützen werden.
Ihr Job ist vor allen Dingen, Ihre Story aufzuschreiben, und nicht, das Schreiben als Kunstform neu zu definieren. Hören Sie mir bloß auf mit diesem Quatsch! Ich behaupte: Allein mit dem, was ich Ihnen in diesem Buch erkläre, schaffen Sie es locker, ein halbes Dutzend toller Bücher zu schreiben, oder zwanzig oder hundert.
Das heißt: Für den Moment ist dieses Buch das einzige Buch, das Sie benötigen werden. Mit allen anderen können Sie sich beschäftigen, nachdem Sie Ihren Erstentwurf geschrieben haben.
Schauen Sie sich erst nach neuem Wissen um, wenn Sie das Gefühl haben, das alte bringt sie nicht mehr weiter!
Welche weiterführende Lektüre ich Ihnen zum Verfeinern Ihrer Schreibkünste empfehle, erfahren Sie in der Literaturliste im Anhang. Die Bücher in dieser Liste sind allesamt ausgesprochen lehrreich und dürften Sie auf Jahre hinaus beschäftigen. In ihnen finden sich nämlich außer dem eigentlichen Inhalt wiederum zahllose Querverweise und Buchempfehlung, da können Sie lesen bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Bücher sind schon etwas Tolles.
Aber all das Wissen nützt Ihnen gar nichts, wenn Sie es nicht anwenden, es sei denn, Sie wollen Literaturkritiker werden. Praxis sollte immer Vorrang haben. Vergessen Sie bei all der Bildung bitte nicht, warum Sie hier gelandet sind. Weil Sie schreiben wollen und nicht nur übers Schreiben lesen, stimmt’s?
Also los.
Den Spruch kennen Sie. Oftmals ist er ziemlich zutreffend. Hier nur bedingt. Unser Weg durch das Abenteuer Schreiben wird von einem klaren Ziel bestimmt: Ihrem Buch, und ich zeige Ihnen einen möglichen Weg dorthin.
Ich möchte unser Ziel gern noch ein bisschen konkreter machen, damit wir uns gemeinsam daran erinnern können, sollte es nötig werden. Es könnte nützlich sein, wenn Sie das folgende in großen Buchstaben auf einen Zettel schreiben und irgendwo in Sichtweite an die Wand tackern:
Mein Ziel:
250 Seiten veröffentlichungsreife Lesefreude!
Na ja, so mehr oder weniger. Damit meine ich die Seitenzahl, nicht die Lesefreude. Wenn es »nur« 200 Seiten geballte Spannung werden, spitze, dann schreiben Sie vermutlich effizienter als die meisten anderen Autoren, herzlichen Glückwunsch! Wenn aus Ihrem Buchprojekt letztlich ein 1.000-Seiten-Epos wird, dann ist das eben so – solange es nur unterhaltsame 1.000 Seiten sind. Allerdings werden Sie dann mit ziemlicher Sicherheit nicht mit den vier Wochen auskommen, einfach weil kein Mensch derart schnell tippen kann. Das macht aber nichts, denn den Plan, den wir gleich kennenlernen werden, können Sie problemlos auf Ihr Projekt zurechtschneidern, indem Sie ihn skalieren.
Neu hier? Gut! Wenn das Ihr erstes Buch ist, werden Sie mit ziemlicher Sicherheit ebenfalls ein bisschen mehr Zeit als die versprochenen vier Wochen benötigen. Dann sollten Sie nämlich zusätzlich noch mindestens eine Woche in die Vorbereitungen investieren, das Neuautoren-Bootcamp sozusagen. Aber auch das erkläre ich Ihnen Schritt für Schritt. Oh, und Sie sollten vielleicht nicht unbedingt mit einem 1.000-Seiten-Wälzer anfangen. Starten Sie klein, werden Sie groß! Dazu gleich mehr.
Denken Sie wie ein Marathonläufer. Sein Ziel ist es, die 41,195 km zu schaffen, und zwar, bevor das Rennen offiziell beendet wird. Dafür trainiert er, und zwar regelmäßig. Je nach Konstitution und Vorkenntnissen wird der eine dieses Ziel schneller als ein anderer erreichen. Aber das spielt keine Rolle. Am Ende werden beide in der Lage sein, den Marathon zu laufen und das Ziel zu erreichen. Darum geht’s uns hier auch: Das Ziel zu erreichen. Der Rest ist Nebensache.
Keine Schablone! Sie werden Ihr eigenes Buch fertigstellen und nicht eines, das ich oder jemand anderer für Sie vorbereitet hat. Das hier wird kein Malen nach Zahlen, sondern die Verwirklichung Ihres ganz persönlichen Traums. Es wird Ihr Abenteuer. Ich bin nur der Typ, der gelegentlich aus einem der Büsche am Wegesrand springen und Sie an Ihr Ziel erinnern wird. Und wenn Sie das möchten, gehe ich ein Stück des Weges mit Ihnen.
Keine Fließbandarbeit! Die Idee ist, dass Sie die beschriebene Methode mindestens ein Mal komplett durcharbeiten, um in den Genuss der unbeschreiblichen Freude zu kommen, ENDE unter ein tatsächlich fertiges Buch setzen zu können und zu sehen, dass das in einem überschaubaren Zeitrahmen möglich ist. Überschaubarer, als Sie vielleicht dachten. Außer, Sie heißen J.R.R. Tolkien.
Finden Sie Ihr eigenes Tempo! Eins, bei dem Sie maximalen Spaß am Schreiben haben: Denn das ist der wichtigste Antrieb überhaupt. Spaß an dem, was man tut. Lesen Sie mal irgendein Buch von Stephen King, zum Beispiel, oder Dean Koontz. Terry Pratchett. Hemingway. J.R.R Tolkien. Wenn Ihnen da der Spaß am Schreiben nicht aus den Seiten entgegenspringt, dann weiß ich auch nicht.
Vielleicht versprechen Sie sich von diesem Buch vor allem Marketingtipps und Werbekniffe. Zaubermittel und geheime Tricks, mit denen man jedes Buch, egal, wie grottenschlecht es ist, an die Spitze der Amazon-Charts pushen kann. Vielleicht haben Sie davon gehört, dass der Verkaufsplattform Amazon ein komplexer Suchmaschinenalgorithmus zugrunde liegt, so ähnlich wie es bei der Suchmaschine Google der Fall ist und den kann man doch bestimmt irgendwie manipulieren?
Sie Schlingel!
Natürlich kann man. Das sollte man aber tunlichst bleiben lassen, wenn man auch morgen noch im Spiel sein will und irgendwann als Autor ernstgenommen werden möchte.
Vielleicht glauben Sie auch, beim Verkaufen von Büchern käme es vor allem auf ein gigantisches Werbebudget an, und da Sie das vermutlich nicht haben, können Sie es doch auch gleich bleibenlassen mit dem Schreiben. Wozu sonst sollten die großen Verlage Plakate drucken und Zeitungsannoncen kaufen, wenn sie den neuen Frank Schätzing oder Sebastian Fitzek in die Läden bringen?
Hm.
Dazu kann ich nur sagen: Vermutlich kommt es weniger auf diese Art von Werbung an, als Sie denken. Mein Thriller Die Schuld der Engel hat es an die Spitze der Kindle-Charts bei Amazon geschafft und die einzige(!) Werbeaktion, die ich dafür gemacht habe, bestand darin, dass das Buch eine Woche lang auf einer Werbeplattform namens xtme.de angepriesen wurde. Das war alles. Den Rest haben die Leser gemacht. Weil sie das Buch mochten und es deshalb weiterempfahlen. Und das tun sie heute immer noch.
Das Schöne daran: Alle nachfolgenden Bücher verkauften sich praktisch von allein, weil Leser nämlich dazu neigen, immer mal zu schauen, was ihre Lieblingsautoren so Neues am Start haben. Und dann geht der Spaß erst richtig los.
Nein, ich bin nicht Frank Schätzing und als L.C. Frey auch nicht bei einem großen Verlag. Ich halte mich auch nicht für den nächsten Sebastian Fitzek oder Stephen King. Dazu bin ich viel zu gern der nächste L. C. Frey, in aller Bescheidenheit. Ich schreibe, weil ich das Schreiben liebe. Wenn meinen Lesern gefällt, was ich da tue, ist das ein Bonus, für den ich sehr, sehr dankbar bin. Der Rest ist für mich Nebensache, und das ist eine Sichtweise, die ich auch Ihnen nahelegen möchte.
Wenn Sie nur schreiben, weil Sie Ihren Namen gern in Leuchtbuchstaben lesen möchten, vergessen Sie’s einfach, okay?
Ich kann seit ein paar Jahren vom Schreiben und Verkaufen meiner Romane leben und das hat aus mir einen sehr zufriedenen Menschen gemacht. Wenn Ihnen das als Ansporn genügt, lesen Sie weiter. Wenn Sie harte Arbeit nicht scheuen, um Ihren Traum zu verwirklichen, lesen Sie weiter! Wenn Sie einfach nur zum Spaß ein wenig schreiben wollen, sollten Sie auf jeden Fall weiterlesen.
Wenn Sie jedoch über Nacht reich und berühmt werden wollen, ohne irgendwas dafür zu tun, lesen Sie um Himmelswillen was anderes.
Ich gelobe hoch und heilig: In diesem Buch steht alles, das Sie aus meiner Sicht wissen müssen, um ein richtig gutes Buch zu schreiben, welches vielleicht sogar das Zeug zu einem Bestseller hat. In einfachen, nachvollziehbaren Schritten, und ohne Ihre Kreativität im Mindesten einzuschränken. Es ist eine vollständige Anleitung, wie Sie Ihr erstes Buch erfolgreich anfangen, beenden und wie Sie das danach immer wieder tun können.
Können, aber nicht müssen.
Machen Sie es wie Bruce Lee: Picken Sie sich aus dem Buch das heraus, was für Sie funktioniert. Werfen Sie den Rest weg, oder warten Sie, vielleicht kommt er ja zu einem späteren Zeitpunkt zurück und wird relevant für Sie.
Ein Wort der Warnung: Mit diesem Buch sollen Sie nicht lernen, alle vier Wochen ein Buch rauszukloppen, das dann automatisch zum Bestseller wird.
Wobei Sie das vermutlich anschließend könnten. Wenn Ihnen vorher nicht die Ideen ausgehen oder die Puste. Oder die Finger abfallen. In jedem Fall: Verklagen Sie mich bitte nicht, wenn Sie nicht auf Anhieb Dan Brown vom Thron schubsen! Schreiben Sie mir lieber einen Kommentar auf Facebook oder meiner Website (Links am Ende des Buches) oder eine Mail, und wir reden darüber.
Und dann wackeln wir gemeinsam ein bisschen an Mr Browns Thron, okay?
Dieses Buch richtet sich an alle Autoren, unabhängig von Geschmack und Genre, Erfahrung, Vorkenntnissen, Alter und Geschlecht. Es spielt keine Rolle, wie alt, clever oder vermögend Sie sind, schließlich wollen Sie nicht Präsident der Vereinigten Staaten werden. Sie sollten allerdings einen Computer besitzen und ihn auch einigermaßen benutzen können. Dazu kommen ein paar Werkzeuge, die ich Ihnen gleich vorstellen werde, aber diese Investitionen sind alle entweder kostenlos oder befinden sich in einem äußerst überschaubaren finanziellen Rahmen. Ihren Traum zu verwirklichen, wird Sie insgesamt weniger kosten als das neue Handy, das eigentlich nichts kann außer noch ein bisschen flacher zu sein als sein Vorgänger.
Auch für Sie dürfte der allergrößte Teil dieses Buches von Nutzen sein. Überspringen Sie einfach die Tipps, die wirklich nur für Romanautoren interessant sind, wie Figurenentwicklung oder wie man einen knackigen Plot gestaltet. Aber selbst das sollten Sie mal überfliegen. Denn: Alles gute Schreiben hat erzählenden Charakter, das gilt für Journalismus genau wie für Sachbücher. Wenn Sie nicht wollen, dass die Leute Ihnen beim Lesen einschlafen, erzählen Sie eine gute Story und verpacken Sie die Sachkenntnisse darin.
Ihre Leser werden es Ihnen danken.
Die Effizienz von der Idee bis zum Entwurf, die Disziplin während der Schreibphase sowie die Herangehensweise beim Überarbeiten dürften für Sie ebenfalls nützlich sein. Was das Fachgebiet Ihres Sachbuches betrifft, halte ich mich raus. Da wissen Sie ohnehin viel besser Bescheid als ich.
Wenn Sie nach dem letzten Kapitel schon ganz heiß drauf sind, endlich loszulegen, können Sie das hier getrost überspringen. Wirklich. Es richtet sich nicht an Sie. Tun Sie sich das bloß nicht an!
An alle anderen: Es gibt meiner Erfahrung nach drei Arten von Menschen, für welche dieses Buch leider völlig nutzlos ist:
Erstens, der Unbelehrbare.
Über Nacht zum Millionär! Dank E-Books endlich ohne Mühe reich werden! Ganz viel Geld für ganz wenig Arbeit! Abnehmen durch mehr Essen und ohne Sport! Die ULTIMATIVE Wunderpille, jetzt nur 29,99!
Suchen Sie vielleicht so etwas?
Sorry, da haben Sie diesmal das falsche Buch erwischt.
Wenn Sie hier eine weitere »todsichere« Schritt-für-Schritt-Anleitung erwarten, wie Sie über Nacht zu Ruhm, Geld und Ehre kommen, vergessen Sie’s. Sehen Sie einfach im Spam-Ordner Ihres E-Mail-Programms nach, da finden Sie jede Menge dieser »nützlichen Tipps«.
Zweitens, der Möchtegern-Autor.
Es gibt auch »Autoren«, die sich für besonders clever halten und bei anderen abschreiben, einzelne Ideen oder ganze Bücher klauen oder ihre Bücher aus den Versatzstücken anderer zusammenstümpern oder gar das Schreiben selbst bei Ghostwritern in Auftrag geben, von der Idee bis zum fertigen Buch. Und dann werden diese »Bücher« auch noch gelegentlich zu Bestsellern. Hat es alles schon gegeben, die Namen der Betreffenden sind in den einschlägigen Kreisen wohl bekannt. Ja, wir Autoren tratschen für unser Leben gern, und wenn Sie sich den Ruf versauen wollen: Klauen ist ein todsicherer Weg.
Aber hier kommt der nicht ganz so lustige Teil. Jedes einzelne dieser sogenannten Bücher beleidigt die Intelligenz seiner Leser und verunglimpft den Ruf derer, die es mit dem Schreiben ernst meinen, auf das Übelste. Wenn Sie also vorhaben, ein solches Machwerk zu veröffentlichen, bleiben Sie mir damit bloß vom Hals. Erfreuen Sie sich an Ihrem leeren »Erfolg«, solange er anhält. Als Nächstes freuen sich die Anwälte der Gegenseite, versprochen.
Und wo wir gerade bei Menschen sind, die zu dumm oder zu faul sind, ihr »eigenes« Buch selbst zu schreiben: Es gibt noch eine Sorte Menschen, für die dieses Buch leider vollkommen nutzlos ist.
Drittens, der notorisch Faule.
Wenn Sie nicht bereit sind, sich den sprichwörtlichen Hintern aufzureißen und wirklich alles in Ihrer Macht Stehende zu tun, damit Ihr Buch ein echter Hit werden kann, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass Sie jemals etwas Vernünftiges produzieren werden.
Stellen Sie das Buch wieder ins Regal, verlangen Sie Ihr Geld zurück und ziehen Sie Ihrer Wege, Cowboy. Wir hier krempeln die Ärmel hoch und schwitzen bei der Arbeit, okay? Wir lieben den Geruch von ehrlichem Schweiß (und Kaffee), und wie!
Dies ist kein Motivationsratgeber.
Wenn Sie von mir wirklich Motivation brauchen, um mit Ihrem Buch anzufangen oder weiterzumachen, sollten Sie es vielleicht einfach bleiben lassen für den Moment. Es gibt schließlich Millionen anderer spannender Dinge, die Sie stattdessen tun könnten. Tun Sie eins davon. Nicht jeder ist dazu bestimmt, den Rest seines Lebens mit höllischen Rückenschmerzen vor einem Computerbildschirm zu verbringen.
Es wird hart in den kommenden Wochen, es wird brutal und es werden Schweiß und Tränen fließen, versprochen! Vielleicht auch Blut, mal sehen.
Sie werden mich hassen und verfluchen.
Aber.
Aber Sie werden es durchstehen, und am Ende werden wir uns angrinsen, Sie und ich (also der kleine Kerl im Gebüsch am Wegesrand), und Sie werden Ihr erstes oder nächstes Buch in den Händen halten.
Und dann werden Sie mir verzeihen.
Das hoffe ich zumindest.
Ich empfehle folgende Arbeitsweise in vier simplen Schritten.
Schritt 1. Lesen: Lesen Sie das Buch einmal komplett durch wie einen Roman und dabei so aufmerksam wie möglich. Schauen Sie nicht nebenher The Walking Dead, Sheriff Grimes wird sowieso bis zum Schluss überleben. Konzentrieren Sie sich lieber auf das Buch. Manchmal steckt der Teufel, oder auch die Erkenntnis, nämlich im Detail.
Schritt 2. Selbst-Check: Okay, jetzt wissen Sie, worum es geht, und was Ihnen da bevorsteht. Fragen Sie sich ein letztes Mal, bevor Sie ins kalte Wasser springen:
»Will ich das wirklich? Echt jetzt?«
Und dann springen Sie. Oder eben nicht.
Schritt 3. Spickzettel. Sie wissen jetzt, was Sie erwartet, und sind immer noch fest entschlossen? Sehr gut.
In Kapitel VII – Bonus I habe ich Ihnen eine Kurzübersicht erstellt, was Ihre Aufgaben sind und an welchen Tagen Sie sie erledigen sollten. Drucken Sie sich diese Übersicht aus (den Link zu einem PDF-Dokument finden Sie im besagten Bonuskapitel) und legen Sie diesen »Spickzettel« in Reichweite oder pinnen Sie ihn vor sich an die Wand.
Schritt 4. Schreiben. Dann springen Sie direkt zu Kapitel IV, der Phase 1 und beginnen zu schreiben. Tag für Tag machen Sie einfach das, was an diesem Tag eben zu machen ist. Sollten Sie Ihr Wissen auffrischen müssen, schlagen Sie die Stelle im eigentlichen Buch kurz nach. Dabei hilft Ihnen das Inhaltsverzeichnis. Wenn Sie ein Tagesziel erfüllt haben, streichen Sie es auf dem Spickzettel weg.
Und dann tun Sie am nächsten Tag das gleiche.
Ich habe nicht Germanistik studiert (sondern Elektrotechnik), hatte bislang nichts mit Journalismus zu tun und bin auch sonst nicht unbedingt das, was man sich noch vor ein paar Jahren unter einem »richtigen« Autor vorgestellt hätte. Ich rauche nicht mal (mehr) und mein Alkoholkonsum hält sich in überschaubaren Grenzen. Eine Schreibmaschine habe ich noch nie besessen. Ich wüsste nicht mal, wie man mit einer umgeht.
Warum erlaube ich mir also, ein Buch über das Schreiben zu verfassen? Wer bin ich denn überhaupt?
Also.
Der Autor als Höhlenmensch.
Ich bin der Typ links im Bild. Und das, was Sie auf dem Bild außerdem noch sehen, ist ein weiteres wichtiges Schreibutensil, vielleicht sogar das wichtigste, zumindest für Phase 2. Eine geschlossene Bürotür. Mit einem Geschlossen-Schild daran, was den Wunsch nach Ruhe nachdrücklich zur Geltung bringt. Ich bin sehr dankbar dafür, mit einem Menschen zusammenzuleben, der die Bedeutung dieses Schildes versteht, und mich in Phase 2 meinen Job machen lässt, bevor ich Tage später, und einem frühgeschichtlichen Höhlenmenschen nicht unähnlich, wieder aus meiner Schreibhöhle auftauche. A-hugah!
Aber diesen Luxus hatte ich nicht immer.
Ich habe meine erste Geschichte 2013 im Selbstverlag veröffentlicht. Ein bescheidenes, kleines Büchlein, das ich mir während der Schreibpausen an meinem eigentlichen ersten Roman ausdachte. Eine weitere eingeschobene Horrornovelle später war es dann so weit. Mein Horrorthriller mit dem unaussprechlichen Namen »Draakk« wurde veröffentlicht. Wieder von mir selbst. Nachdem ich genau einen Indieverlag anschrieb und mir die Standardabsage abholte.
An »Draakk« habe ich über zwei Jahre unter teilweise haarsträubenden Bedingungen gearbeitet (dazu später mehr), aber als es endlich fertig war, fühlte ich mich großartig. Das Buch fand eine Leserschaft und schaffte es immerhin auf Anhieb in die Top 1.000 der Amazon-Bestsellerliste.
Kein überragender Erfolg mögen Sie jetzt einwenden, und wahrscheinlich haben Sie recht, aber für mich hatte sich damit die Welt grundlegend verändert: Es gab da draußen Bücher von mir zu kaufen und tatsächlich Leute, die diese freiwillig lasen. Die dafür richtiges Geld bezahlten und teilweise sogar Rezensionen hinterließen, und die allermeisten davon waren positiv.
Unglaublich, nicht wahr?
Also schrieb ich weiter.
Ein paar meiner nachfolgenden Bücher mochten meine Leser sogar noch ein bisschen mehr. In den letzten drei Jahren waren es immerhin elf Veröffentlichungen als L. C. Frey. Dazu kommen noch knapp zwei Dutzend weitere unter anderen Pseudonymen. Meine Thriller Die Schuld der Engel und der Nachfolger Totgespielt schafften es bis in die Top 10 der Bestsellerlisten eines ziemlich angesagten Onlinebuchhändlers, was mir wiederum neue Leser erschloss und so langsam kam die Sache dann ernsthaft ins Rollen.
Das war so ungefähr der Zeitpunkt, an dem ich anfing, ein paar der Methoden des Schreibens zu begreifen und anzuwenden, die ich Ihnen in diesem Buch näherbringen möchte.
Zwischendurch versuchte ich mich auch mal an einem Liebesroman, für den mir ein Verlageinen Vertrag anbot, den ich annahm. Ganz ohne Bewerbung meinerseits übrigens, man hatte mein E-Book auf der Plattform des besagten Onlinebuchhändlers entdeckt. Da rollte die Sache dann noch ein bisschen mehr.
Seit 2015 lebe ich nahezu ausschließlich vom Schreiben und Verkaufen meiner Bücher. Mein Autorenservice Ideekarree, den ich 2011 gegründet habe, übernimmt außerdem noch gelegentlich Aufträge für Projekte anderer Autoren, die mir ganz besonders spannend erscheinen. Da geht es dann hauptsächlich um Cover, Klappentexte und Buchmarketing, falls Sie sich für so etwas interessieren sollten.
Ansonsten schreibe ich, jeden Tag. Es gibt nämlich nur sehr wenig, das ich lieber täte, und das dann schon gar nicht allein.
Manchmal nimmt man in der lesenden und schreibenden Öffentlichkeit gewisse Vorbehalte gegen Schnell- bzw. Vielschreiber wahr. Was schnell entsteht, kann ja gar nicht gut sein, heißt es dann.
Wirklich?
Sorry, aber das klingt für mich nicht plausibel.
Gegenfrage: Wer ist wohl der bessere Musiker, Künstler oder Schriftsteller? Einer, der jeden Tag einige Stunden mit Hingabe spielt, malt oder schreibt, oder einer, der das nur ein paar Mal im Jahr tut und einfach darauf vertraut, dass den Rest schon sein von Gott gegebenes Talent und sein charmantes Lächeln erledigen wird?
Glauben Sie im Ernst, Buddy Rich hätte nie geübt? Oder Michael Jordan? Oder von mir aus David Garrett? Paganini? Hemingway? George R. R. Martin? Joanne Rowling? ...
Jeder gute Autor sollte danach trachten, noch besser zu werden, und besser wird man nur durch Übung. Betrachten Sie Ihr aktuelles Buch immer auch als Training für das nächste. Nur so können Sie sich weiterentwickeln. Schauen Sie nach vorn, nicht zurück. (Außer Sie schreiben eine Serie, dann sollten Sie das hin und wieder tun.)
Schreiben heißt: Üben für das nächste Buch.
Die Tätowierung in Form eines Herzens, eines Kreuzes und eines Ankers ist bei Seeleuten sehr beliebt. Aber auch Sie sollten sich diese Einstellung zu eigen machen, wenn auch nicht zwangsläufig auf den Unterarm tätowieren.
Glauben Sie an sich, unbeirrbar. Lassen Sie sich nicht einreden, dass Sie einfach nicht das Zeug dazu haben, ein tolles Buch zu schreiben oder zehn oder hundert. Seien Sie in dieser Hinsicht ein Dickkopf und der Erfolg wird sich bald einstellen. Garantiert. Aber seien Sie sich der Tatsache bewusst, dass wir alle noch jede Menge lernen können und auch sollten, und zwar bis zum Ende unseres Lebens. Und dann lernen wir vermutlich ein paar ganz neue Tricks.
Lieben Sie das, was Sie tun, und zwar innig. Oder tun Sie etwas anderes. Nicht jeder, der gern liest, muss ein Schriftsteller werden. Wer sollte denn sonst die ganzen Bücher lesen?
Hoffen Sie auf das Beste und rechnen Sie mit dem Schlimmsten. Es gibt immer einen nächsten Versuch. Stephen King brauchte zig Versuche, bis er Carrie an den Mann bzw. Verlag brachte. Stellen Sie sich nur mal vor, er hätte vorher aufgegeben ...
Reservieren Sie sich Zeit, gehen Sie an einen ruhigen Ort und arbeiten Sie. Wenn Sie das auch nur eine Stunde täglich tun können, prima! Dann sind Sie nach exakt 224 Tagen fertig. Das ist deutlich weniger als ein Jahr, noch nicht mal zwei Drittel, und das mit nur einer Stunde »Arbeit« täglich! Ein Buch pro Jahr? Überhaupt kein Problem für Sie.
Anekdoten-Zeit! Der Megabestseller-Autor John Grisham war Anwalt und hatte eine eigene Kanzlei, bevor er hauptberuflich Autor wurde. Nein, stimmt nicht. Autor war er schon währenddessen. Er stand jeden Morgen um vier Uhr morgens auf, um ein paar Seiten zu tippen.
Um vier Uhr morgens.
Jeden verdammten Tag.
An dem Tag, als er seinen ersten Roman Die Jury beendet hatte, begann er damit, sein zweites Buch zu schreiben. Wiederum um vier Uhr morgens. Dieses erschien unter dem Titel Die Firma und wurde ein Riesen-Blockbuster und der erste von vielen Megabestsellern aus Grishams Feder, und irgendwann ließ er das mit dem popeligen Anwaltsjob einfach bleiben. Mannomann. Wenn es sich jemand »verdient« hat, Bestsellerautor zu sein, dann dieser Mann, meinen Sie nicht?
Und er ist nicht der Einzige, der den steinigen Weg ging und es einfach durchzog.
Stephen King musste sich als Lehrer durchschlagen, um zwei Kinder zu ernähren. Er schrieb währenddessen in jeder freien Minute. Eines Tages schrieb er Carrie, und der Rest sollte Ihnen bekannt sein. Bis zu diesem Durchbruch hat Mr King jahrelang fast nichts als Absagen kassiert. Dennoch blieb er am Ball und schrieb. Und schrieb.
Jeden verdammten Tag.
Ich glaube, wir alle wissen, wie es um Jo Rowling stand, als sie anfing, über einen Jungen mit Brille und schwarzen Strubbelhaaren nachzudenken. Auch sie schrieb in einer Situation, in der andere einfach komplett aufgegeben hätten. Ich könnte das endlos fortsetzen. Und googeln Sie bei Gelegenheit mal nach Anthony Trollope.
Worauf es mir ankommt, und was Ihnen klar sein muss, ist Folgendes: Wenn Sie Ihr Buch jemals fertig bekommen wollen, müssen Sie etwas dafür tun. Und das beginnt genau mit diesen beiden Sachen:
Reservieren Sie sich die Zeit, und dann gehen Sie an einen ruhigen Ort und arbeiten Sie.
Jeden verdammten Tag.
Ich empfehle Ihnen, sich mindestens eine Stunde Zeit für Ihr tägliches Schreibvorhaben zu nehmen. Für mich ist eine Stunde die kleinste sinnvolle Arbeitseinheit, ob es nun ums Brainstorming von Ideen, das Schreiben oder das »Polieren« von Entwürfen geht. Ich habe festgestellt, dass ich etwa 30 Minuten brauche, um einigermaßen warm zu werden und in Fahrt zu kommen. Aber das mag bei Ihnen anders sein.
Wie viel Zeit auch immer Sie erübrigen können, schreiben Sie, so oft es geht und möglichst täglich. Drei Stunden am Stück sind besser als zwei mal anderthalb Stunden, aber zwei mal anderthalb Stunden zu einer festen Zeit sind wiederum besser als eine halbe Stunde hier und da und alles ist besser, als gar nicht zu schreiben. Mit etwas Glück haben Sie Ihr Buch dann trotzdem in einem Jahr oder weniger fertig. Ein Klacks. Der Schlüssel hierbei ist: Regelmäßig. Also: jeden verdammten Tag.
Finden Sie heraus, um welche Uhrzeit Sie am besten schreiben können. Mitten in der Nacht, wenn im Haus alles ruhig ist (mir wäre das zu gruselig!), oder nachmittags, während die Kinder um Ihre Beine herumtoben? Frühmorgens, bevor alle anderen aufstehen, John-Grisham-Style? Finden Sie heraus, was für Sie am besten funktioniert und dann bleiben Sie dabei. Solange Sie es nur jeden Tag tun.
Warten Sie keinesfalls, bis die Muse Sie küsst. Das wird auf diese Weise nämlich höchstwahrscheinlich nie passieren. Die ist derweil nämlich mit den Schriftstellern beschäftigt, die es ernst meinen. Also richtigen Schriftstellern, die jeden Tag an ihrem Buch sitzen, bis es fertig ist.
Da fühlt sie sich nämlich wohl.
Machen Sie mal Pause! Erholung ist wichtig, damit Sie ausgeruht und fit in die nächste Schlacht ziehen können. Und vermutlich haben Sie auch noch ein ausgefülltes Leben neben dem Schreiben. Logo. Aber wählen Sie Ihre Pausen mit Bedacht, sonst könnte es passieren, dass sie Ihren Schreibfluss ausbremsen!
Hier ein kurzer Überblick, später werden wir im Schritt-für-Schritt-Tagesplan noch mal etwas ausführlicher dazu kommen.
Lange Pausen. Lange Pause empfehle ich jeweils am Ende jeder der drei Phasen des Schreibens. Die zwischen Phase 1 und 2 sollte allerdings nicht länger als eine Woche sein.
Die Pause zwischen der 2. Phase und 3. Phase sollte dagegen mindestens drei Wochen dauern, und wenn es drei Monate werden, ist auch niemand böse. Aber danach sollten Sie es vor Spannung auf Ihr eigenes Buch wirklich kaum noch aushalten können.
Natürlich kommen Sie damit aus dem 4-Wochen-Plan, aber das habe ich Ihnen ja schon erläutert: Die Schreibpausen zählen nicht mit. Besonders schreibwütige Autorinnen beginnen in dieser letzten Pause bereits mit der Arbeit am nächsten Roman, während Sie noch auf die Rückmeldungen von Testlesern und Lektorat warten – Sie ahnen es, das ist eine der Methoden, 20 Bücher oder mehr jährlich zu veröffentlichen. Sollte das Ihr Ziel sein, nur zu, Sie Wahnsinniger!
Vorsicht: Diese Methode des quasi-gleichzeitigen Arbeitens an mehreren Büchern ist wirklich nichts für Anfänger. Probieren Sie das frühestens nach Ihrem dritten Buch aus und nur, wenn es Ihnen dann immer noch Freude macht. Ziehen Sie die Reißleine, bevor das Schreiben für Sie in Stress ausartet.
Kurze Pausen. Während der kreativen Sturm- und Drangphase in der ersten Woche kann es vorkommen, dass Sie an einen toten Punkt geraten. Das ist normal und gehört eben dazu. Kein Grund, schlapp zu machen.
Machen Sie dann, aber nur dann, eine Pause von maximal 24 Stunden. Denken Sie nicht ans Schreiben und schon gar nicht an Ihr Buch. Gehen Sie an die frische Luft, lesen Sie was Schönes, schauen Sie nach, ob Ihr Partner noch da ist oder schon die Scheidung eingereicht hat. Von Fernsehen und Computerspielen rate ich in dieser Situation allerdings ab. Ihr Hirn braucht eine kurze Ruhepause, die Sie ihm auch gönnen sollten. Am nächsten Tag sieht die Welt und Ihr Entwurf schon wieder anders aus, versprochen!
Gleiches gilt für Phase 3 (Woche 4). Da können Sie an mehreren Stellen kurze Pausen machen, wenn Ihnen danach ist. Ich gehe an entsprechender Stelle in Kapitel VI darauf ein. Aus eigener Erfahrung rate ich aber davon ab, allzu viele Pausen zu machen. Einfach, damit der Schwung nicht verloren geht.
Ach ja, die ganz kurzen Pausen. Wie schon geschrieben, ist meine kleinste Zeiteinheit beim Arbeiten eine Stunde. Nach Ablauf dieser Stunde mache ich normalerweise fünf bis zehn Minuten Pause, trinke einen Schluck Kaffee, gefolgt von einem Viertelliter Wasser, laufe im Büro herum, jongliere mit ein paar Hanteln oder mache einen Kopfstand und drei Liegestütze.
Danach geht’s weiter.
Vergessen wir die vier Wochen für einen Moment, denn je nach Arbeitstempo werden Sie sowieso schneller oder langsamer sein, das spielt eigentlich keine Rolle.