Stretching - Die Anatomie verstehen - Dr. Leada Malek - E-Book

Stretching - Die Anatomie verstehen E-Book

Dr. Leada Malek

0,0
15,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Tschüss Bewegungsmangel - hallo Geschmeidigkeit! Ob Sport, Reha oder Homeoffice: Stretching ist das ideale Training. Gerade zu langes und häufiges Sitzen kann auf Dauer zu Rückenschmerzen und verspannten Schultern führen. Dieses Buch enthält über 100 effektive Übungen und 30 Workouts für Einsteiger*innen und Fortgeschrittene. Der Clou: Stretching wird aus dem anatomischen Blickwinkel erklärt. Detaillierte Grafiken zeigen die wichtigsten Dehnübungen und geben Einblicke in die Muskel- und Gelenkarbeit. Ein perfektes Trainingsbuch für Menschen, die aktiv, beweglich und geschmeidig bleiben wollen. Mobiler durch Stretching - Für mehr Geschmeidigkeit: 100 Dehnübungen und 30 Workouts für Einsteiger*innen und Fortgeschrittene. - Stretching für alle: Die Übungen sind für Vielsitzer*innen, Sportler*innen und Reha-Patient*innen jeden Alters geeignet. - Ein Blick unter die Haut: Detaillierte Grafiken erklären einfach und verständlich, wie Muskeln, Bänder und Gelenke bei den Übungen arbeiten. - Effektiv und variantenreich: Mit Trainingsprogrammen und Übungsvarianten für verschiedene Ansprüche. - Einfach loslegen: Alle Übungen können zuhause und mit wenig Equipment durchgeführt werden. Dem Körper etwas Gutes tun Dieses Buch ist die perfekte Kombination aus Übungsbuch und Ratgeber! Es enthält leicht verständliche Übungen und Workouts die für jeden Fitnesslevel geeignet sind. Es gewährt einen anatomischen Blick unter die Haut und gibt Einblicke in die Muskel- und Gelenkarbeit. Das ideale Übungsbuch für Sportler*innen, Reha-Patient*innen und alle, die zu wenig Bewegung haben und effektive Workouts suchen sowie ihr anatomisches Wissen vertiefen möchten. Denn: Stretchen und Dehnen hilft jedem, die eigene Mobilität und Flexibilität zu erhalten und zu stärken! Stretching: Den Körper gezielt dehnen und stärken – für mehr Beweglichkeit, Kraft und Fitness im Leben!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 287

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Dr. Leada Malek
STRETCHING
Die Anatomie verstehen
Mit Dehnübungen für mehr Beweglichkeit
STRETCHING
Die Anatomie verstehen
Mit Dehnübungen
für mehr Beweglichkeit
Dr. Leada Malek
INHALT
Vorwort
Einführung
06
08
PHYSIOLOGIE
UND
STRETCHING 10
Anatomie der Bewegung
Bewegungsarten
Muskelsysteme
12
14
16
Muskelketten und -gruppen 18
Wie Muskeln arbeiten
Das Skelettsystem
Gelenke
Das Nervensystem
Natur und Theorie des
Schmerzes
Bewegung für das Gehirn
Bewegungsumfang und
Beweglichkeit
Dehnmethoden
Auswirkungen und
Vorteile des Dehnens
Dehnen und Erhalt der
Fitness
20
24
28
30
32
34
36
40
44
48
Stretching nach Verletzung
und bei Schmerzen
Stretching und gesundes
Altern
Wann Dehnen riskant ist
DEHN-
50
54
58
ÜBUNGEN 60
Einführung in die Übungen 62
ÜBUNGEN FÜR HALS UND
WIRBELSÄULE
Hals und Wirbelsäule
– Übersicht
Schultern dehnen
Suboccipitalbereich manuell
dehnen
64
66
68
69
Großen Kopfwender dehnen 70
Treppenmuskeln dehnen
Katze – Kuh
72
74
Quadratischen Lendenmuskel
dehnen
Kindhaltung
Kobra
Varianten
76
78
80
82
Brustkorb dehnen
gegen die Wand
Varianten
Brustkorb drehen im halben
Kniestand
Varianten
Stehender Halbmond
Thread the Needle
Varianten
84
86
88
90
92
94
96
ÜBUNGEN FÜR SCHULTERN,
ARM UND HAND
98
Schulter, Arm und
Hand – Übersicht
Brustmuskeln dehnen
in der Tür
Varianten
Engel
Handgelenk strecken
Handgelenk beugen
Varianten
Handmuskeln dehnen
ÜBUNGEN FÜR DIE
HÜFTE
Hüfte – Übersicht
Vierfüßler-Schaukel
Varianten
100
102
104
106
108
108
110
112
114
116
118
120
Hüftbeuger-Schaukel
kniend
Varianten
Girlanden-Haltung
Figure-4-Stretch
122
124
126
128
Gesäßmuskeln quer dehnen 130
Figure-4-Stretch mit
Innenrotation der Hüfte 132
Hüftbeuger dehnen kniend 134
Varianten
Taube
136
138
Beste Dehnübung der Welt 140
Vorbeuge im Sitzen
Happy Baby
Schmetterling
Hüftkreisen im Stehen
Varianten
ÜBUNGEN FÜR BEINE
UND FÜSSE
Quadrizeps dehnen
im Stehen
Varianten
Oberschenkelrückseiten
statisch dehnen
Varianten
142
144
146
148
150
Zwillingswadenmuskel
dehnen I
Zwillingswadenmuskel
dehnen II
Varianten
Zehenbeuger
dehnen kniend
Varianten
Für Hüfte und Knie
164
166
168
170
172
ÜBUNGEN ZUR NERVEN-
MOBILISATION
Nervenmobilisation –
Übersicht
174
176
Speichennerv mobilisieren 178
Varianten
Ischiasnerv mobilisieren
Varianten
Oberschenkelnerv
mobilisieren
Bein und Fuß – Übersicht 154 PROGRAMME 188
152 DEHN-
156
158
160
162
Einführung in die Dehn-
programme
Für Hals und Schultern
Für die Wirbelsäule
190
192
193
180
182
184
186
194
Für Füße und Sprunggelenke 195
Ganzkörperprogramme
196
Für Menschen, die viel sitzen 198
Für ältere Personen
Für Walker
Für Läufer
Für Radfahrer
Für Schwimmer
Für Krafttraining
Für Leichtathleten
Für Überkopf-/
Schlägersportarten
Für Kampfsportarten
Glossar
Register
Bibliografie
Über die Autorin/
Danksagungen
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
210
218
223
VORWORT
Beim Thema körperliche Bewegung befindet sich
unsere globalisierte Gesellschaft in einem Paradox.
Trotz aller heutigen Möglichkeiten steigt die körper-
liche Inaktivität rapide an, und zugleich nimmt die
Zahl der Initiativen zu, die für mehr Bewegung und ein
besseres Verständnis des eigenen Körpers eintreten.
Körperliche Aktivität ist in all ihren Formen ein Eck-
pfeiler unserer Gesundheit und ein Mittel, um unser
Krankheitsrisiko zu senken. Sie steigert die Lebens-
qualität, erfüllt uns und kann von Schmerzmedika-
menten – vor allem Opioiden – weniger abhängig
machen. Bewegung wirkt sich in vielfacher Hinsicht
positiv auf unsere geistige und körperliche Gesund-
heit aus: Sie lindert Ängste, Stress und Depressionen,
fördert die Gesundheit des Herzens, stärkt die Kno-
chen und verlängert das Leben.
Oft nehmen wir die für den Alltag und ein gutes
Leben erforderliche Kraft und Beweglichkeit als
selbstverständlich hin, bis sie schwinden, z. B. durch
Verletzung oder das Altern. Ständige Schmerzen oder
einfach Überforderung durch stereotype Vorstellun-
gen von Sport können uns davon abhalten, aktiver zu
werden. Als Physiotherapeutin werde ich oft gefragt:
»Was bringt mir Stretching?«
Weil die Antwort darauf von der Person und ihren
Zielen abhängt, bietet dieses Buch eine umfassende
Darstellung, die die komplexe Anatomie und Physio-
logie berücksichtigt. Ich finde den menschlichen
Körper unglaublich faszinierend und glaube, dass ein
tieferes Verständnis davon den Menschen hilft, eine
positive Einstellung zu ihrem Körper zu entwickeln,
Verletzungen besser zu überwinden sowie gesünder
und aktiver zu leben.
Dieses Buch
1. führt in die Anatomie und die Wissenschaft
der Bewegung ein
2. hilft Hindernisse zu überwinden, die körperlicher
Aktivität im Weg stehen
3. bietet Dehnübungen für verschiedene Lebens-
phasen und Aktivitäten
4. fördert eine gesunde Lebensweise, aufbauend
auf der Anpassungsfähigkeit des Körpers.
Die wissenschaftliche Diskussion über Stretching
und körperliche Aktivität hat sich in den letzten Jahren
weiterentwickelt und wird durch die Forschung auch
künftig vorangetrieben. Dieses Buch klärt Irrtümer auf,
zeigt Techniken zur Verbesserung der Beweglichkeit
und fasst die neuesten wissenschaftlichen Erkennt-
nisse zusammen, um der Leserschaft zu ermöglichen,
informiert in das Thema Stretching einzusteigen.
Ich möchte betonen, wie wichtig es dabei ist, dass Sie
mit Geduld, Ausdauer und vor allem auch Liebe zu
sich vorgehen. Jeder Körper ist einzigartig, Fortschritt
bedeutet für jeden etwas anderes. Es ist wichtig, dass
»Beweglichkeitstraining verbessert unsere
Mobilität, kann als Einstieg in einen aktiven
Lebensstil dienen und uns lehren, den Körper
und seine Fähigkeiten wertzuschätzen.
«
Sie auf Ihren Körper hören, auf seine Bedürfnisse
eingehen und jeden kleinen Erfolg feiern. Letztlich
geht es darum, tiefe Wertschätzung für unseren
Körper zu entwickeln und zu begreifen, was nötig ist,
um aktiv zu bleiben – nicht nur kurzfristig, sondern
ein Leben lang.
Dieses Buch zu schreiben hat mir die einzigartige
Gelegenheit gegeben, meine Leidenschaft – der
menschliche Körper und seine Bewegung – mit
anderen zu teilen. Die Recherche hat mir ermöglicht,
verbreitete Vorstellungen zu hinterfragen. Dieses
Buch lädt Sie dazu ein, eine Bewegungsform zu ent-
decken, die weit über passives, statisches Dehnen
hinausgeht – sie zelebriert den menschlichen Körper
und seine schöne, komplexe Art, sich zu bewegen.
Ich hoffe aufrichtig, dass Stretching – Die Anatomie
verstehen Sie zu einem aktiveren, gesünderen
Lebensstil anregt. Möge es Sie dazu inspirieren,
Bewegung als wichtig anzusehen und Ihr Leben
durch sinnvolle Bewegung zu bereichern, in allen
Formen, die Sie ansprechen. Ich hoffe, Sie werden
genauso begeistert sein wie ich!
Dr. Leada Malek
Zertifizierte klinische Sportphysiotherapeutin
Zertifizierte Kraft- und Konditionstrainerin
EINLEITUNG
Dehnen/Stretching wird in alten Kulturen wie Indien (Yoga) und China (Qigong)
schon seit Jahrhunderten praktiziert. Im Westen wurde es erst in den 1940er-
Jahren zu einem beliebten Fitnesstrend, und Beweglichkeit war nun erstrebens-
wert. Seither hat sich unser Verständnis von Stretching stark weiterentwickelt.
»Probieren Sie
beim Stretching
verschiedene
Bewegungs arten
von unterschiedli-
cher Intensität und
Dauer aus. Welche
Dehnungen Sie letzt-
lich bevorzugen,
hängt von Ihren
Zielen ab.
«
ÜBER DIESES BUCH
Welche Auswirkungen das Stretching auf die Fitness hat, kann eine
schwierige Frage sein. Die Ansichten variieren je nach Erfahrung,
Alter und Informiertheit. Das vorliegende Buch fasst die neuesten
Erkenntnisse für Sie zusammen.
Schon in der Schule lernen wir,
uns zu dehnen. Die Forschung hat
jedoch gezeigt, dass Stretching
komplexer ist als anfangs gedacht.
So können sich z. B. die Art oder
der Zeitpunkt des Stretchings unter-
schiedlich auswirken. Stretching
kann unsere Beweglichkeit im
Alltag verbessern und unsere sport-
liche Leistung steigern.
Dieses Buch führt in die
menschliche Anatomie und Phy-
siologie und darüber hinaus auch
in das Nervensystem und die
Schmerzforschung ein, um die
spezifische Eignung und die Vor-
teile einzelner Dehnübungen zu
erklären. Neben zahlreichen Bei-
spielen für alle Niveaus finden Sie
Trainingsprogramme als Ergänzung
für Ihre sportliche Aktivität.
Um Stretching in Ihren Alltag zu
integrieren, ist ein gewisses Maß
an Disziplin erforderlich. Beweg-
lichkeitstraining hat große Vorteile,
doch körperliches Wohlbefinden
erfordert neben Stretching auch
andere regelmäßige körperliche
Aktivitäten, eine positive Einstellung
und das richtige Maß an Erholung.
8
Seien Sie sich stets bewusst, wie
einzigartig Ihr Körper ist, dass die
Forschung stets neue Erkennt-
nisse gewinnt und wie wichtig ein
individueller Ansatz für das Erzielen
optimaler Ergebnisse ist.
Betrachten Sie dieses Buch als
Begleiter auf Ihrem Weg zu mehr
Beweglichkeit. Sie können jederzeit
beginnen – man ist dafür nie zu alt
oder zu jung. Freuen Sie sich da-
rauf, neue Facetten der körperlichen
Aktivität zu entdecken und über die
komplexen Fähigkeiten Ihres einzig-
artigen Körpers zu staunen.
Hinweis zur Terminologie
Dieses Buch verwendet folgende
Begriffe: Bewegungsumfang (Range
of Motion, ROM) ist die Bewegungs-
freiheit eines Gelenks. Dehnung ist
eine Bewegung durch eine äußere
oder innere Kraft, um den ROM eines
Gelenks zu vergrößern. Flexibili-
tät bezeichnet die Fähigkeit eines
Muskels, sich zu verlängern und ein
oder mehrere Gelenke gemäß seinem
ROM zu bewegen. Mobilität bezeich-
net die Fähigkeit, die Bewegung eines
Gelenks effizient mit angemessener
Flexibilität, Stabilität und motorischer
Kontrolle auszuführen.
MYTHEN ÜBER DAS STRETCHING
Auf dieser Seite räumen wir mit gängigen Mythen über das Dehnen auf,
stellen Missverständnisse klar und bringen die dringend benötigte Differen-
zierung in dieses viel diskutierte, aber oft missverstandene Thema.
MYTHOS
»Stretching beugt allen
«
Verletzungen vor.
»Stretching verhindert
«
Muskelkater.
»Jedes Stretching
ist gleich.«
»Stretching vor dem Sport kann
die Leistung beeinträchtigen.
«
»Stretching bewirkt nur Verände-
rungen des Nervensystems.
«
REALITÄT
STRETCHING ALLEIN KANN NICHT ALLEN
ARTEN VON VERLETZUNGEN VORBEUGEN.
Zwar belegt die Forschung, dass Dehnen das Risiko von Muskel-
Sehnen-Verletzungen und Muskelzerrungen senkt, es verhindert
aber nicht einfach Verletzungen aller Art. Training zur Senkung
des Verletzungsrisikos sollte individuell sein (siehe S. 50).
STRETCHING WIRKT SICH NICHT STARK AUF
DAS ENTSTEHEN VON MUSKELKATER AUS.
Veränderungen des Muskelkaters bis zu 72 Stunden nach dem
Training gezeigt.
Dehnen zur Bekämpfung von Muskelkater hat nur minimale
ES GIBT VIELE ARTEN VON DEHNUNGEN MIT
UNTERSCHIEDLICHEN PARAMETERN.
statische, passive Form. Es gibt jedoch viele andere Arten und
Klassifizierungsmöglichkeiten von Dehnen, darunter auch
aktives, dynamisches Dehnen (siehe S. 40).
Die meisten Menschen denken beim Wort »Dehnen« an die
STATISCHES DEHNEN KANN DIE LEISTUNG
BEEINTRÄCHTIGEN, DYNAMISCHES DEHNEN
KANN SIE POSITIV BEEINFLUSSEN.
Bei Sportarten, die einen großen Bewegungsumfang erfordern
(Gymnastik oder Kampfsportarten), kann dynamisches Dehnen
vor dem Training die Beweglichkeit und die Leistung verbessern.
STRETCHING BEWIRKT NEURONALE SOWIE
STRUKTURELLE VERÄNDERUNGEN.
Neben neuronalen Veränderungen kommt es auch zu Ver-
änderungen des Gewebes. So können z. B. die Steifigkeit von
Muskeln und Sehnen, die Länge der Muskelfaszikel und sogar
Veränderungen der kleinen Blutgefäße (siehe S. 44) auftreten.
9
PHYSIOLOGIE
UND
STRETCHING
Die menschliche Anatomie und Physiologie zu kennen ist sehr wichtig,
um die Mechanik der Bewegung zu verstehen und zu begreifen, wie wichtig
körperliche Aktivität das gesamte Leben hindurch ist. Dieses Kapitel befasst
sich mit dem äußerst anpassungsfähigen menschlichen Körper, dem Muskel-
Skelett-System, dem Nervensystem, dem Gehirn und stellt Erkenntnisse aus
der Schmerzforschung vor. Außerdem geht es darauf ein, wie wichtig das
Dehnen ist und welche Vorteile es in jedem Alter hat.
ANATOMIE DER
BEWEGUNG
Körperliche Aktivität und Sport erfordern zielgerichtete
Bewegungen. Dabei wirkt der Körper durch diese Bewe-
gungen infolge von Muskelkontraktionen, die durch das
Nervensystem gesteuert sind, auf die Umwelt ein.
Das Gehirn steuert die bewussten Bewegun-
gen. Der motorische Cortex im hinteren
Bereich des Frontallappens sendet ein Si-
gnal durch Gehirn und Rückenmark. Moto-
rische Neuronen aktivieren die Kontraktion
der Skelettmuskelzellen bzw. ­fasern. Die
neuromuskuläre Aktivität wird mittels des
Atmungs- und des Herz­Kreislauf­Systems
durch kontinuierliche Sauerstoffzufuhr
zum arbeitenden Gewebe unterstützt.
Dank propriozeptivem und sensorischem
Feedback ist der Körper in der Lage, sich
in Reaktion auf Veränderungen der Umge-
bung oder des körperlichen Zustands zu
bewegen.
Motorischer Cortex
Der motorische Cortex im Gehirn
erzeugt eine Nachricht und
sendet sie an die entsprechenden
Muskeln.
Gliedmaßen
Bewegen sich in
Richtung eines Ziels
oder einer Zielposition.
Visuelles System
Erkennt und interpretiert
Lichtreize und arbeitet mit
dem Gleichgewichtssinn
(siehe unten) zusammen,
wenn sich der Körper bewegt.
Bogengänge
(Innenohr)
Äußerer Gehör-
gang (Außenohr)
vestibuläres System genannt) hält
den Körper in der Balance. Die
Gleichgewichtssinn
Der Gleichgewichtssinn (auch
reagieren auf lineare Beschleunigung.
Diese sensorischen Informationen die-
nen dem Bewahren des Gleichgewichts,
dem Erkennen der Kopfstellung im Raum
und der Stabilisierung des Blickfelds.
Bogengänge erfassen Kopfbewe-
gungen und reagieren auf Winkel-
beschleunigung. Die Otolithenor-
gane erkennen die Schwerkraft und
Steigbügel
(Mittelohr)
12
PHYSIOLOGIE UND STRETCHING Anatomie der Bewegung
Die Luftröhre
ist der wichtigste
Atemwegskanal.
Die Lunge reichert
das Blut mit Sauer-
stoff an und gibt
Kohlendioxid ab.
Das Herz pumpt das
Blut durch den Körper.
Das Zwerchfell
unterstützt die
Atmung, indem
es kontrahiert.
Herz-Kreislauf-
und Atemsystem
Das Herz-Kreislauf-System transportiert das Blut zu
den Geweben, versorgt die Zellen mit lebenswich-
tigen Nährstoffen und transportiert Abfallstoffe aus
den Zellen ab. Das Atmungssystem sorgt für den
Austausch von Sauerstoff (benötigt für die Energie-
gewinnung) und Kohlendioxid (ein Abfallprodukt der
Energiegewinnung) zwischen der Umgebung und
den Körperzellen. Diese Atmungs- und Kreislauf-
prozesse steigern sich beim Training, um die
Bedürfnisse des Körpers zu erfüllen.
DAS PASSIERT
BEIM DEHNEN
Dehnen beginnt mit Bewegung. Das
Gehirn koordiniert bewusste Bewegun-
gen mit den Muskeln, um den Körper so
zu positionieren, dass Zugkraft auf einen
Zielmuskel oder eine Zielmuskelgruppe
ausgeübt wird. Dies kann aktiv oder passiv
geschehen, wie verschiedene Arten von
Dehnungen zeigen. Bisher haben Studien
ergeben, dass dies sowohl neuronale als
auch nicht­neuronale Anpassungen der
Skelettmuskulatur bewirkt, die die Beweg-
lichkeit und den Bewegungsumfang der
Gelenke verbessern. Das noch junge
Gebiet der Mechanobiologie erforscht,
wie die Zell- und Gewebemechanik auf
physikalische Kräfte reagiert.
auf das Gewebe
Dehnen kann den Bewegungsumfang
vergrößern, indem es die Faszien
verlängert, die Dehnungstoleranz
verbessert und die Aktivität des toni-
schen Reflexes verringert. In einigen
Studien wurde festgestellt, dass sich
durch Dehnen der Muskelquerschnitt
vergrößert und der Fiederungswinkel
der Muskelfasern verändert.
Muskel-
zellkern
Skelettmuskeln bestehen aus
langen Faserbündeln mit
mehreren Zellkernen.
Kraft
Unterstützt die Muskelspannung
zur Erhaltung des Gelenkwinkels.
Dehnbarkeit
Wird durch den kontrahie-
renden Muskel kontrolliert.
BESTE DEHNÜBUNG DER WELT (SIEHE S. 140)
BEWEGUNG IM RAUM
Propriozeptives Feedback
teilt dem zentralen Nerven-
system mit, wo im Raum
sich der Körper befindet.
Dies ermöglicht Bewegungs-
korrektur, Bewahrung einer
stabilen Haltung und räum-
liches Bewusstsein.
13
Auswirkungen
BEWEGUNGSARTEN
Der menschliche Körper bewegt sich auf mehreren Ebe-
nen. Um Sie mit der Terminologie der Bewegung vertraut
zu machen, werden hier die Begriffe für die Beschreibung
von Bewegungen und Gelenkpositionen sowie ihr Zusam-
menhang mit den Übungen in diesem Buch erklärt.
Die anatomische Grundposition
(rechts) dient der Wissenschaft als
Referenz für die Orientierung am
menschlichen Körper. Sie ermög-
licht eine eindeutige und einheitliche
Beschreibung der Lage von Struktu-
ren. Der Körper ist aufrecht, die Füße
stehen parallel, die Zehen zeigen nach
vorn, die Handflächen befinden sich
neben dem Körper und weisen nach
vorn. Drei Bewegungsebenen durch-
schneiden die anatomische Grund-
position. Sie dienen der Beschreibung
von Bewegung und Ausrichtung.
Mittellinie
Rechts
Links
Frontal-
ebene
Sagittal-
ebene
Transversal-
ebene
Ellbogen
Mittellinie
des Körpers
Der Ellbogen verbindet die Schulter und
die Hand. Er ist an Bewegungen beteiligt,
die den Arm und die Hand benötigen.
STRECKUNG
Wirbelsäule
Die Wirbelsäule überträgt Last auf den
gesamten Körper. Als Ganzes kann sie jede
der folgenden Bewegungen ausführen.
Lenden-
wirbel-
säule
Zurückbeugen durch
Strecken der Wirbel-
säule nach hinten
BEUGUNG
Vorwärtsbeugen
durch Runden
der Wirbelsäule
BEWEGUNGSEBENEN
Eine Übung kann in einer oder
mehreren Bewegungsebenen erfol-
gen. Die Frontal- und die Sagittal-
ebene teilen den Körper in vorne
und hinten sowie rechts und links
ein. Die Rotationsbewegung erfolgt
in der Transversalebene.
Medial
Lateral
Anterior
Lateral
Posterior
Hüfte
Dieses Kugelgelenk trägt das Gewicht und sorgt für Stabilität. Es
kann gekoppelte und nicht gekoppelte Bewegungen ausführen.
STRECKUNG
Armstrecken
durch Senken
des Unterarms
BEUGUNG
Armbeugen
durch Heben
des Unterarms
LAGE BESCHREIBEN
Medial und lateral beschreiben etwas relativ
zur Mittellinie. Vorne und hinten heißen
anterior bzw. posterior. Proximal und distal
beschreiben etwas, das näher zu einem
Ursprung oder weiter davon entfernt ist.
14
ADDUKTION
Oberschenkel
bewegt sich zur
Mittellinie hin.
ABDUKTION
Oberschenkel
bewegt sich von
der Mittellinie weg.
AUSSEN-
ROTATION
Oberschenkeldre-
hung nach außen
INNEN-
ROTATION
Oberschenkeldre-
hung nach innen
Distal
Proximal
Distal
Proximal
Inferior
Superior
PHYSIOLOGIE UND STRETCHING Bewegungsarten
Schulter
Der Schultergürtel besteht aus dem Schultergelenk, dem Akromioklavikularge-
lenk, dem Sternoklavikulargelenk und dem Skapulothorakalgelenk. Er zählt zu den
beweglichsten Gelenken und kann eine Vielzahl von Bewegungen ausführen.
BEUGUNG
ROTATION
Rumpfdrehung um
die Mittellinie nach
rechts oder links
Handgelenk
Das Handgelenk beugt und streckt sich
und dreht sich medial und lateral. Supina-
tion und Pronation erfolgen im Unterarm.
ABDUKTION
Bewegung des
Arms von der Mittel-
linie weg
Knie
SUPINATION
Unterarmrotation
dreht die Hand-
fläche nach oben
PRONATION
Unterarmrotation
dreht die Hand-
fläche nach unten
Das Tibiofemoralgelenk und
das Patellofemoralgelenk
bilden das Knie, das größte
Synovialgelenk (siehe
S. 28) des Körpers. Es ist zu
kleinen Bewegungen fähig,
beugt und streckt sich aber
hauptsächlich und spielt
beim Tragen des Gewichts
eine Hauptrolle.
AUSSENROTATION
Drehung des Arms
nach außen aus der
Schulter
INNENROTATION
Drehung des Arms
nach innen aus der
Schulter
LATERALE BEUGUNG
Rumpfbeugung seit-
lich der Mittellinie
nach rechts oder links
Bewegung des Arms
nach vorne aus der
Schulter
STRECKUNG
Bewegung des Arms
nach hinten aus der
Schulter
ADDUKTION
Bewegung des Arms
zur Mittellinie hin
BEUGUNG
Durch Beugen des Knies
nähert sich die Ferse
dem Oberschenkel an.
Sprunggelenk
STRECKUNG
Oberschenkelstreckung
nach hinten, Knie geht
hinter die Hüfte.
BEUGUNG
Oberschenkel bewegt
sich nach vorne, Knie
vor die Hüfte.
Das Sprunggelenk ist
an der Fortbewegung
beteiligt und verbindet
den Unterschenkel
mit dem Fuß, um viele
Bewegungen, darunter
Flexion und Eversion,
zu ermöglichen.
STRECKUNG
Strecken des Knies
bringt den Fuß nach
vorne.
DORSALFLEXION
Fuß und Zehen zeigen
nach oben.
PLANTARFLEXION
Fuß und Zehen zeigen
nach unten.
15
MUSKEL-
SYSTEME
Brustmuskeln
M. pectoralis major
M. pectoralis minor
(großer und kleiner
Brustmuskel)
Die Herzmuskulatur und die glatte Musku-
latur sind auch Teil des Muskelsystems,
doch den größten Anteil daran haben die
Skelettmuskeln. Diese sind mit Sehnen
an Knochen befestigt und ziehen an
ihnen, um Bewegung zu erzeugen.
Muskelnamen spiegeln oft Form, Posi-
tion, Ansätze oder Faserorientierung
der Muskeln wider. Skelettmuskeln
kontrahieren in erster Linie als Reak-
tion auf einen willentlichen Reiz. Die
vier Eigenschaften, die beeinflussen,
wie ein Muskel unter Belastung (z. B.
Dehnung) funktioniert, sind: Dehn-
barkeit, Elastizität, Kontraktilität und
Erregbarkeit. Die einzelnen Muskel-
f asern besitzen unterschiedliche
physiologische und strukturelle Merk-
male, die ihre Funktion bestimmen.
Die vergrößerte Darstellung
zeigt parallel angeordnete
Muskelfibrillen.
Ellbogenflexoren
M. biceps brachii
(Bizeps)
Zwischenrippenmuskeln
M. brachialis
(Oberarmmuskel)
Abdominalmuskeln
M. rectus abdominis
(gerader Bauchmuskel)
Mm. obliqui internus und
externus (innere – tief,
nicht sichtbar – und äußere
schräge Bauchmuskeln)
M. transversus abdominis
(querer Bauchmuskel)
Hüftbeuger
M. iliopsoas (Len-
den-Darmbeinmus-
kel, M. iliacus und
M. psoas major)
M. rectus femoris
(s. u. Quadrizeps)
M. sartorius
(Schneidermuskel)
Adduktoren (s. u.)
Adduktoren
M. brachialis (tief,
Oberarmbeuger)
M. brachiora-
dialis (Oberarm-
speichenmuskel)
M. adductor longus
(langer Adduktor)
M. adductor brevis (kurzer A.)
M. adductor magnus (großer A.)
M. pectineus (Kammmuskel)
M. gracilis (schlanker Muskel)
Sichtbare Streifen
(Striationen) lassen
die Anordnung
der Muskelproteine
erkennen.
Skelettmuskelfasern
mehrkernigen, zylindrischen Zellen, die aus Tau-
senden von Myofibrillen bestehen. Sie enthalten
Proteine, die die Muskelkontraktion ermöglichen.
Diese Muskelfasern bestehen aus langen,
OBERFLÄCHLICH
16
TIEF
Vierköpfiger Oberschenkel-
muskel (Quadrizeps)
M. rectus femoris (gerader
Oberschenkelmuskel)
M. vastus medialis (innerer O.)
M. vastus lateralis (äußerer O.)
M. vastus intermedius
(mittlerer O.)
Fuß- und Zehenstrecker
(Dorsalflexoren des
Sprunggelenks)
M. tibialis anterior (vorderer
Schienbeinmuskel, Fußheber)
M. extensor digitorum lon-
gus (langer Zehenstrecker)
M. extensor hallucis longus
(langer Großzehenstrecker)
Halsstrecker
M. splenius capitis
M. splenius cervicis
(Riemenmuskeln des Kopfes
und des Halses)
M. levator scapulae
(Schulterblattheber)
M rhomboidei
M. rhomboideus minor
M. rhomboideus major
(kl. und gr. Rautenmuskel)
Rückenstrecker
Halsstrecker (s. o.)
M. erector spinae
(Rückenstrecker)
M. trapezius
(Trapezmuskel)
M. deltoideus
(Deltamuskel)
M. latissimus
dorsi (breiter
Rückenmuskel)
transversospinales System
(kleine, tiefe Muskeln
entlang der Wirbelsäule)
M. serratus posterior
(hinterer unterer
Sägemuskel)
M. gluteus
medius (mittlerer
Gesäßmuskel)
An der
Gesäßmuskeln
M. gluteus maximus
M. gluteus medius
M. gluteus minimus
(großer, mittlerer und
kleiner Gesäßmuskel)
myo tendinösen
Verbindung treffen
Muskel und Sehne
aufeinander.
M. piriformis
(birnenförmiger Muskel)
M. adductor magnus
(großerAdduktor)
Hüftstrecker
Gesäßmuskeln (s. o.)
M. adductor magnus (großer Adduktor)
Hintere Oberschenkelmuskulatur
M. biceps femoris (zweiköpfiger
Beinbeuger)
M. triceps brachii
(Trizeps)
M. semitendinosus (halbsehniger M.)
M. semimembranosus (halbmembranö-
ser M.)
Kollagenfasern widerste -
hen Zug und Spannung.
Sehnen
Das Bindegewebe des Muskels setzt sich in
der Sehne fort, die hauptsächlich aus Kollagen
besteht. Sehnen sind steifer als Muskeln und
besitzen hohe Zugfestigkeit. Sie übertragen die
vom Muskel erzeugte Kraft auf den Knochen.
TIEF
Fuß- und Zehenbeuger (Plantar-
flexoren des Sprunggelenks)
M. tibialis posterior (hinterer
Schienbeinmuskel)
Wadenmuskeln
M. gastrocnemius
(Zwillingswadenmuskeln)
M. soleus (Schollenmuskel)
OBERFLÄCHLICH
17
MUSKELKETTEN
UND -GRUPPEN
Muskeln arbeiten als System, um Bewegungen in verschiedenen Bewegungsebenen
zu ermöglichen. Viele Theorien bemühen sich, die Muskeln basierend auf ihrer Bio-
mechanik und Anatomie zu kategorisieren, um darzustellen, wie dies geschieht.
Statt die Funktion einzelner Muskeln zu betrachten, hilft es, sich vor
Augen zu führen, wo Muskeln nahe von Gelenken liegen, die sie bewe-
gen. Zum »Core« gehören globale, lokale und benachbarte Muskeln
an Bauch, Wirbelsäule, Becken und Hüften. Diese Muskeln erzeugen
und übertragen gemeinsam Kräfte durch den Körper.
GLOBALE MUSKELN
Globale Muskeln liegen oberfläch-
licher als lokale. Sie sind viel größer
und können größere Kräfte auf die
Gelenke ausüben, mit denen sie ver-
bunden sind. Globale Muskeln arbei-
ten mit lokalen zusammen, um Last
zwischen Ober- und Unterkörper
zu übertragen. Core-Training, das
einzeln oder gemeinsam auf die glo-
balen und die lokalen Muskeln zielt,
kann ebenso wie generelles Training
bei Rückenschmerzen helfen.
Zu den globalen Muskeln zählen
der M. quadratus lumborum, der M.
psoas major, die äußeren und inne-
ren schrägen Bauchmuskeln, der
gerade Bauchmuskel, der mittlere
Gesäßmuskel und alle Hüftaddukto-
ren einschließlich des M. adductor
magnus, longus und brevis, M. gra-
cilis und M. pectineus.
LOKALE MUSKELN
Die lokalen Muskeln liegen tief und
setzen an einem oder mehreren
Wirbeln an. Wegen ihrer Gelenk-
nähe wirken sie auf diese Knochen
ein und erzeugen kleinere Bewe-
gungen. Doch erzeugen sie in der
18
Regel keine kraftvollen, größeren
Bewegungen. Zu den lokalen Core-
Muskeln zählen das Zwerchfell, der
vielgefiederte Muskel, der quere
Bauchmuskel und die Beckenbo-
denmuskeln. Korrekt koordiniert,
kann diese Gruppe den Bauchhöh-
lendruck beeinflussen, der sich auf
die Beweglichkeit der Wirbel-
säule, die Bewegung, Atmung
und Kontinenz auswirkt.
M. pectoralis minor
(kleiner Brustmuskel)
Ursprung an der
3. bis 5. Rippe
M. sternocleido-
mastoideus (großer
Kopfwender) Ansatz
unterhalb von Brustbein
und Schlüsselbein
Zwerchfell
Ansatz an Brustbein,
Rippen und Wirbelsäule
BEWEGUNGSSYSTEM
Lokale und globale Systeme koope-
rieren mit weiteren Muskeln, u. a.
dem breiten Rückenmuskel, Hüft-
beugern und Quadrizepsen. Es
gibt verschiedene Theorien, wie
Bewegung zwischen den Muskel-
gruppen übertragen wird – etwa
durch Muskel-»Schlingen«. Da
Faszien oder Bindegewebe im gan-
zen Körper vorhanden sind und ihn
stützen, können sie die von Mus-
keln erzeugte Kraft auf die Knochen
übertragen. Wissen Sie, wie die
Muskeln am oder in der Nähe des
Rumpfes kooperieren, können Sie
Übungen auswählen, die auf Ihre
speziellen Ziele ausgerichtet sind.
M. quadratus lumborum
(quadratischer Lendenm.)
Ansatz an Becken, Rippen
und Wirbelsäule
M. multifidus (vielge-
fiederter M.) Beider-
seits der Wirbel
M. transversus
abdominis (querer
Bauchmuskel) Ansatz
an Becken, Brust-Len-
den-Faszie und Rippen
Beckenbodenmuskel
Bildet den Boden des
Beckens
M. pectineus
(Kammmuskel)
Ursprung
am Becken
M. adductor
brevis (kurzer
Adduktor)
Ursprung am
Becken
PHYSIOLOGIE UND STRETCHING Muskelketten und -gruppen
ÄUSSERER VS INNERER CORE
Die globalen Muskeln (äußerer Core)
sind hier als Schicht an der Oberfläche
dargestellt. Sie sind deutlich größer
als die lokalen Muskeln. Die lokalen
Muskeln (innerer Core) liegen tief
und nahe an der Wirbelsäule.
VORDERE SCHRÄGE
SCHLINGE
Dazu zählen die
äußeren und inneren
schrägen Bauchmuskeln
und die entgegenge-
setzten Adduktoren. Sie
stabilisiert Hüfte und
Becken und unterstützt
Beschleunigungen,
Drehungen, Verlangsa-
mungen und Richtungs-
wechsel im Sport.
HINTERE SCHRÄGE
SCHLINGE
Zwischenrippenmuskeln
Liegen zwischen den
Rippen
M. rectus abdominis
(gerader Bauchmuskel)
Ansatz an Rippen, Brust-
bein und Schambein
Äußerer schräger
Bauchmuskel
Oberflächlich, Ansatz an
Rippen und Schambein
Innerer schräger
Bauchmuskel
Tief bis zum äußeren
schrägen Bauchmuskel
M. gluteus
medius (mittlerer
Gesäßmuskel)
M. gluteus minor
(kleiner Gesäßmuskel)
M. psoas major
(großer Lendenmuskel)
Ursprung an Wirbelsäule
M. adductor longus
(langer Adduktor)
Ursprung am
Schambein
M. gracilis
(schlanker Muskel)
Ursprung am
Schambein
Sie besteht aus dem
M. latissimus dorsi (brei-
ter Rückenmuskel), dem
M. gluteus maximus
(großer Gesäßmuskel)
und der Fascia thora-
columbalis (Brust-Len-
den-Faszie). Sie stützt
Rumpf and Becken
bei Aktivitäten wie der
Standphase beim Gehen
sowie dem Vortrieb (der
Vorwärtsbewegung).
TIEFE LÄNGSSCHLINGE
An dieser Schlinge sind
die Muskeln M. erector
spinae (Rückenstre-
cker) und M. multifidus
(vielgefiederter M.), das
Ligamentum sacrotube-
rale, die Fascia thoraco-
lumbalis (Brust-Lenden-
Faszie) und der M. biceps
femoris (zweiköpfiger
Oberschenkenmuskel)
beteiligt. Sie unterstützt
Vorwärts- und Rückwärts-
bewegungen und hält
den Körper aufrecht.
SEITLICHE SCHLINGE
Diese Schlinge besteht
aus den mittleren und
kleinen Gesäßmuskeln,
M. tensor fasciae latae
(Schenkelbindenspan-
ner) und dem iliotibialen
Band. Diese Gruppe
unterstützt Bewegungen
in der Frontalebene und
stabilisiert Hüfte und
Becken bei einbeinigen
Aktivitäten.
19
WIE MUSKELN ARBEITEN
Muskeln sind mit Sehnen an Knochen befestigt. Bei einer bewussten
Bewegung sendet das Nervensystem ein Signal an die Nerven, das eine
Muskelkontraktion veranlasst. Die Sehnen übertragen die von den Mus-
keln erzeugte Kraft auf die Knochen und erzeugen so die Bewegung.
Exzentrische und konzentrische Kon-
traktionen sind isotonische Kontrak-
tionen, die die Muskellänge ändern.
Isometrische Kontraktionen verändern
die Länge des aktiven Muskels nicht, der
Gelenkwinkel bleibt gleich. Vier Eigen-
schaften beeinflussen die Funktion eines
Muskels. Dehnbarkeit ist die Fähigkeit
Streckung
Der Ellbogen streckt sich,
um den Unterarm vom
Körper zu entfernen.
eines Muskels, sich unter Einwirkung
einer äußeren Kraft zu dehnen. Elasti-
zität befähigt einen Muskel, in seine
Ruhelage zurückzukehren. Kontraktilität
bezeichnet die Fähigkeit eines Muskels,
aktive Spannung zu erzeugen, und Er reg-
barkeit bezieht sich darauf, wie gut
ein Muskel auf einen Reiz reagiert.
Antagonist
Der Biceps brachii (Bizeps)
arbeitet exzentrisch, um den
Agonisten zu bremsen.
Agonist
Der Triceps brachii
(Trizeps) arbeitet
konzentrisch, um den
Ellbogen zu strecken.
Isometrisch
Muskeln, die kontrahieren, ihre
Länge aber nicht verändern,
kontrahieren isometrisch.
20
EXZENTRISCHE KONTRAKTION
Eine exzentrische Kontraktion liegt vor, wenn sich
ein Muskel verlängert, weil die kontrahierende Kraft
geringer ist als die auf ihn einwirkende Widerstands-
kraft, wie z. B. in der Absenkphase eines Bizepscurls.
Muskeln können beträchtliche exzentrische Kräfte
erzeugen, daher sollte diese Art von Dehnung mit
einem angemessen trainierten Muskel durchgeführt
werden, um das Verletzungsrisiko zu verringern.
PHYSIOLOGIE UND STRETCHING Wie Muskeln arbeiten
WIE MUSKELN
ZUSAMMENARBEITEN
Der Muskel, von dem eine Bewegung ausgeht, ist der Agonist.
Die Muskeln, die eine Bewegung indirekt unterstützen, werden
Synergisten genannt. Der Muskel, der der Hauptbewegung ent-
gegenwirkt oder sie verlangsamt, ist der Antagonist. Da Muskeln
nur ziehen, aber nicht schieben können, müssen all diese Mus-
kelgruppen ein gewisses Maß an Spannung besitzen, um eine
bestimmte Bewegung zu erzeugen.
Agonist
Der Biceps brachii
(Bizeps) agiert
konzen trisch, um den
Ellbogen zu beugen.
KONZENTRISCHE KONTRAKTION
Eine konzentrische Muskelkontraktion
liegt vor, wenn sich ein Muskel ver-
kürzt, weil die kontraktile Kraft größer
ist als die Widerstandskraft, die auf ihn
einwirkt, wie z. B. in der Hebephase
eines Bizepscurls.
Beugung
Der Ellbogen beugt sich,
um den Unterarm dem
Körper anzunähern.
Antagonist
Der Triceps brachii
(Trizeps) bildet die
entgegengesetzte
Muskelgruppe.
Muskelspannung
Aktive Spannung ist die Kraft, die entsteht,
wenn die (dicken) Myosin- und die (dünnen)
Aktin-Filamente innerhalb der Sarkomere
eines Muskels aneinander vorbeigleiten,
wobei die Kraft eines Muskels in Ruhe-
länge am größten ist. Passive Spannung
tritt auf, wenn sich ein Antagonist mit oder
ohne aktiven Agonisten verlängert. Nimmt
die Muskellänge zu, erreicht das passive
Gewebe seine volle Länge und widersetzt
sich einer weiteren Verlängerung. Die meis-
ten Dehnübungen wollen dies verändern.
M-Linie
Dickes
Filament
ENTSPANNTES SARKOMER
Dünnes
Filament
Z-Scheibe
KONTRAHIERTES SARKOMER
21
ANATOMIE DES MUSKELS
Skelettmuskelzellen sind lange, zylindrische Bündel kleinerer Fasern, der Myofibrillen. Diese beste-
hen aus Aktin- und Myosinfilamenten, die Muskelkontraktionen erzeugen, indem sie aneinander
vorbeigleiten. Die Zellen haben Mitochondrien zur Energieerzeugung und ein Membransystem, das
sarkoplasmatische Retikulum, das Kalziumionen freisetzt, um Muskelkontraktion zu veranlassen.
Muskel
Bündel von Faszikeln
Perimysium
Bindegewebige
Umhüllung des
Faszikels
Faszie
Bindegewebe
außen am
Epimysium
Epimysium
Bindegewebige
Umhüllung
des Muskels
Muskelfaser
Faszikel
Gruppe von Muskel-
fasern, die einen
Muskel bilden
Endomysium
Bindegewebige Umhül-
lung jeder Muskelfaser
Kapillare
Bringt sauerstoffreiches
Blut zu den Muskelzellen
Besteht aus Tausenden von
gebündelten Muskelzellen.
Gruppen von Muskelfasern
bilden ein Faszikel.
Sarkoplasmatisches Retikulum
Membran, die das Sarkomer
umhüllt und an der Speicherung
von Kalziumionen beteiligt ist
Myofibrille
Bündel von Myofilamenten, die
ein charakteristisches Strei-
fenmuster bilden und durch
Sarkomer
Satellitenzelle
Stammzelle, die sich
in reife Muskelfasern
ausdifferenziert
Sarkolemm
Zellmembran einer
Muskelfaser
Sarkoplasma
Organelle und enzymreiches
Zytoplasma der Muskelzelle
Z-Scheibe
kontraktile Proteine die Muskel-
kontraktion erzeugen
Wiederkehrende Myofibrillen,
an beiden Enden abgegrenzt
durch Z­Scheiben, die die
kontraktile Einheit einer
Muskelfaser bilden
Myofilamente
Kontraktile Proteine, die in
verschiedenen Bändern (dicken
und dünnen Filamenten) in der
Muskelfaser angeordnet sind
MOTONEURONEN
Kontraktionen von Skelettmuskeln werden
willentlich gesteuert. Die Zellen sind durch
einen Zweig eines Motoneurons mit Nerven
versorgt. Motoneuronen in Gehirn und
Rückenmark steuern alle Kontraktionen.
22
Schließt das Sarkomer zu
beiden Seiten ab; Ursprung
der dünnen Filamente
M-Linie
Verbindet die dicken Filamente
Dünnes Filament
Enthält Aktin, Tropo-
myosin und Troponin
Tropomyosin
Aktin bindendes Protein
Dickes Filament
Enthält das Protein Myosin
Myosinkopf
Aktin bindende Stelle, erfor-
derlich für die Kontraktion
PHYSIOLOGIE UND STRETCHING Wie Muskeln arbeiten
Verhältnis von Länge zu Spannung
Dieses Diagramm zeigt schematisch, wie viel
Spannung und Kraft ein Muskel bei unterschied-
licher Länge erzeugen kann. Generell erzeugen
kürzere Muskeln eine größere Spannung und längere
Muskeln weniger Spannung und Kraft, da die passive
Spannung im Endbereich der Dehnung zunimmt.
LEGENDE
Gesamtspannung
Passive Spannung
Aktive Spannung
0
LÄNGE
100
WIE MUSKELLÄNGE DIE SPANNUNG BEEINFLUSST
Muskelkontraktion unter dem
Mikroskop
Das Verkürzen und Verlängern eines Skelettmuskels
ist ein komplexer Prozess, bei dem verschiedene Pro-
teine und chemische Signale zusammenwirken. Ein
Motoneuron und die Muskelfasern, die es mit Nerven
versorgt, bilden eine motorische Einheit. Das Moto-
neuron sendet Nervenimpulse an die Muskelfaser, die
bewirken, dass die Aktinfilamente wiederholt zur Mitte
des Sarkomers gezogen werden, sodass Spannung
erzeugt wird.
Z­Scheibe
M­Linie
Myosin-
filament
Myosinkopf
Kopf
Aktin-
filament
Sarkomer
ENTSPANNTER MUSKEL
Querbrücken ziehen an
den Aktinfilamenten, um
Spannung zu erzeugen
und den Muskel zu
kontrahieren.
Sarkomer
verkürzt sich.
KONTRAHIERTER MUSKEL
Querbrücke
löst sich
ABLÖSUNG
Ein ATP-Molekül (chemische
Energie) bindet an Myosin
und schwächt die Verbindung
zwischen Aktin und Myosin,
wodurch sich der Myosinkopf
ablöst.
Myosin mit
neuer Energie
NEUE ENERGIEZUFUHR
ATP gibt Energie ab. Dadurch
erhält der Myosinkopf neue
Energie, richtet sich wieder
auf und kehrt in seine Position
für den nächsten Zyklus
zurück.
23
knickt ab
DER QUERBRÜCKENZYKLUS
Aktin-
filament
BINDUNG
Myosin-
kopf
Zugeinwirkung
auf Aktin
KRAFTSCHLAG
Myosinkopf gibt ADP und
Phosphat ab. Der Myosinkopf
schwenkt und kippt ab und
zieht dabei am Aktinfilament,
sodass es Richtung M-Linie
gleitet.
Der hochenergetische Myo-
sinkopf bindet an Aktin und
bildet eine »Querbrücke«
zwischen den Filamenten.
100
Widerstand wächst mit
zunehmender Länge.
Spannung nimmt ab mit
zunehmender Länge.
SPANNUNG
DAS SKELETT-
SYSTEM
Schädel
Schützt das Gehirn
und die Augenhöhlen
Unterkiefer
Das Skelett des erwachsenen Menschen
besteht aus Knorpel und Knochen. Es
gibt dem Körper Halt, schützt lebens-
wichtige Organe und ermöglicht Bewe-
gung. Knochen sind hoch spezialisiertes,
lebendes Bindegewebe.
Die Knochen erneuern sich im Laufe
der Lebenszeit ständig, da sie die
Fähigkeit besitzen, sich an Belastung
anzupassen. Sie dienen als Speicher
für wichtige Mineralien. Das Knochen-
mark hat die lebenswichtige Aufgabe,
rote Blutkörperchen zu bilden.
Knochen sind von unterschiedlicher
Größe, Form und Stärke.
Bildet die Unterkieferlinie
und ist der größte Knochen
des Schädels
Schlüsselbein
auch Clavicula genannt,
wichtig für die Bewegung
der Schulter
Brustbein
besteht aus drei Segmen-
ten, verbindet die Rippen
miteinander
Rippen
Sind in zwölf Paaren an
der Wirbelsäule befestigt
und bilden den Brustkorb
Becken
Umfasst zwei Hüft-
knochen, das Kreuz-
bein und das Steißbein
Handwurzel-
knochen
Acht kleine Knochen
im Handgelenk
Mittelhandknochen
Fünf lange Knochen
in jeder Handfläche
Fingerknochen
14 Knochen
bilden die Finger
einer Hand.
Knochenmark
Schwammartiges
Knochengewebe
Knochenwand
(Corticalis)
Knochenhaut
(Periost)
Kniescheibe
Die Kniescheibe ist
der Ansatzpunkt
für Quadrizeps und
Patellasehne.
Fußwurzelknochen
Sieben Knochen bilden das
Sprunggelenk und die Ferse.
Knochenaufbau
Die meisten Knochen besitzen eine harte Außenschicht,
die Corticalis, und ein schwammartiges Innengewebe,
den trabekulären Knochen mit dem Knochenmark. Die
Knochenhaut ganz außen (Periost) enthält viele Nerven-
fasern, die den Knochen schmerzempfindlich machen.
24
Mittelfußknochen
Fünf lange Knochen
bilden den vorderen Fuß.
Zehenknochen
14 Knochen bilden die
Zehen eines Fußes.
Chondrozyt
(Knorpelzelle)
Wirbelsäule
Die Wirbelsäule besteht
aus 33 Wirbelknochen,
die das Rückenmark
schützen.
Schulterblatt
Das Schulterblatt bil-
det die Gelenkpfanne
des Schultergelenks.
Oberarmknochen
Der Oberarmknochen
verbindet Ellbogen
und Schulter
Knorpel
Hyaliner Knorpel aus Kollagen Typ II ist der
häufigste Knorpel im Körper. Er schafft eine
glatte Oberfläche für Gelenkverbindungen,
ist aber nicht durchblutet, weshalb er nur
begrenzt heilungsfähig ist.
Elle
Unterarmknochen,
der an der Seite
des kleinen Fingers
verläuft
Speiche
Unterarm-
knochen, der
an der Seite
des Daumens
verläuft
Kreuzbein
Entstanden durch
Verschmelzung von
fünf Kreuzbeinwirbeln
Bänder verbin-
den Knochen
miteinander
Oberschenkelknochen
Der längste und stärkste
Knochen des Körpers
Schienbein
Der Gewicht tra-
gende Knochen im
Unterschenkel
Bänder
bei, variieren in Größe und Ausrichtung und passen sich
einer Belastung an, indem sie steifer werden.
Bänder sind dichte Bindegewebsfasern aus Kollagen,
die ein Gelenk überspannen und bei Zugbelastung für
passive Stabilität sorgen. Sie tragen zur Propriozeption
Wadenbein
Dünner äußerer Knochen, der
unten (distal) mit dem Schien-
bein ins Sprunggelenk mündet
Fersenbein
Ansatzstelle der Achillessehne
25
DIE WIRBELSÄULE
In der Regel besteht die Wirbelsäule aus 24 freien Wirbelkörpern sowie Kreuz-
und Steißbein. Die Wirbel werden nach unten größer, entsprechend dem zu
tragenden Gewicht. Natürliche Wirbelsäulenkrümmungen nach innen und außen
bringen Kopf und Körper in der Sagittalebene ins Gleichgewicht. Abnormale
Krümmungen können angeboren oder durch äußere Faktoren verursacht sein.
Passage für
Wirbel arterie
Wirbelkanal
und Wirbelvene
Hals-
wirbelsäule
7 Wirbel
zwischen
Körperhaltung und Anatomie
Brustkorb und
Schädel
HALSWIRBEL
Brustwirbelsäule
12 Wirbelkörper,
die mit den Rippen
über Gelenke ver-
bunden sind
Basis des
NEUTRALE WIRBEL-
SÄULE
Rippengelenks
Wirbelkörper
Dies gilt als effiziente
Haltung, bei der Kopf,
Wirbelsäule und Becken
nahezu eine Linie bilden.
Es ist die Haltung mit
dem durchschnittlich
geringsten Widerstand.
Verstärkte
Lenden-
Krümmung der
Brustwirbelsäule
wirbelsäule
5 Wirbel
bilden die
Stütze der
hinteren
Bauchwand.
BRUSTWIRBEL
Processus
mamillaris
Größerer Wirbel-
körper trägt mehr
Gewicht.
BRUSTKYPHOSE
Erhöhte Krümmung
der Brustwirbelsäule um
mehr als 50 Grad. Diese
Krümmung tritt häufig
bei Osteoporose auf.
Verstärkte
Kreuz- und
Steißbein
Krümmung der
Lendenwirbelsäule
5 Kreuzbein-
und 4 Steiß-
beinwirbel,
zusammen-
gewachsen
LENDENWIRBEL
26
HYPERLORDOSE
Eine Hyperlordose kann
durch Fehlhaltung (Hohl-
kreuz) oder Schwanger-
schaft aufgrund von
Verlagerung des Körper-
schwerpunkts entstehen.
Die Körperhaltung ist eine adaptive Reak-
tion auf viele Faktoren wie Schwerkraft,
Stimmung, Bewegungsgewohnheiten und
Anatomie. Im Hinblick auf Rücken- und
Nackenschmerzen gibt es nicht die eine,
»ideale« Haltung. Ihre ideale – neutrale –
Haltung ist die des geringsten Wider-
stands Ihres individuellen Körpers. Unten
finden Sie einige häufige Haltungen.
Entspannte, aufrechte Haltung
PHYSIOLOGIE UND STRETCHING Das Skelettsystem
DAS BECKEN
Das Becken besteht aus zwei Beckenknochen sowie dem Kreuz- und
Steißbein der Wirbelsäule. Es verbindet das Achsenskelett mit dem
Unterkörper und ist Ansatzpunkt für kräftige Muskeln, die die Hüfte
und den Rumpf kontrollieren. Die Beckenhöhle setzt sich in der
Bauchhöhle fort und wird durch den Beckenboden gestützt.
Iliosakralgelenk
Synovialgelenk, typischerweise
minimal beweglich
Vorderer oberer
Darmbeinstachel
Ertastbarer »Hüft-
punkt« an der Vorder-
seite des Beckens
Hüftpfanne
Gelenkpfanne des
Hüftgelenks, bildet
mit dem Oberschenkel-
knochen ein Gelenk
Beckeneingang
Öffnung zwischen
Bauch- und Becken-
höhle für die Passage
von Strukturen.
Steißbein
Vier verschmolzene
Steißbeinwirbel
WEIBLICHES BECKEN
Schambeinfuge
Dieses Gelenk besteht aus
Faserknorpel, wie die Band -
scheiben zwischen den Wirbeln.
Lendenwirbelsäulen-
und Beckenhaltung
Muskeltonus, Schmerzen und
Knochenmorphologie können
die Beckenstellung beeinflussen.
Zwar ist ein neutrales Becken