Tage voller Leben - Maria Hagenschneider - E-Book

Tage voller Leben E-Book

Maria Hagenschneider

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Beschreibung

Was geschieht, wenn jemand ins Hospiz umzieht, um dort zu sterben? Maria Hagenschneider erzählt davon, wie Sie mit ihrem sterbenskranken Mann überraschend lange zehn Wochen in einem stationären Hospiz gelebt hat - mit allen Höhen und Tiefen, mit den Herausforderungen und Chancen für sie als Einzelne und als Paar. "Tage voller Leben" gewährt Einblicke in das Leben im Hospiz und in die Erlebnisse und Gespräche dieses Paares. Die Autorin erzählt in Rückblenden und Reflexionen vom Abschiednehmen, vom Auskosten jeder schmerzfreien Stunde, von überraschend neuen Erfahrungen, die bis zum letzten Atemzug möglich sind. Auch die Sorge um die Angehörigen klingt an: die jeweiligen Grenzen zu achten und in der emotional so anstrengenden Zeit nicht zu überfordern.

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Maria Hagenschneider

Tage voller Leben

Unsere gemeinsame Zeit im Hospiz

Patmos Verlag

Inhalt

Eine Handvoll Scherben

Vorwort

Das bin ich – da bin ich

Der weiße Stein

manchmal

Schwerer Umzug

Ankommen

Ahnungen

Wunderglaube

Schöntrauriger Sommer

Aufstieg und Niedergang

Diese Musik

Morgen schon?

Ostertage

Vater

Todgeweiht

Gehirnakrobat

Mutter

Trosthaut

Trauer

Komm heim

Briefe

Söckchen

Weizenbier

Unsere Kinder

Große Reise im Gästezimmer

Komm, tanz mit mir

Ich suche dich

Auf der Suche nach dir

Rote Hose

Weiße Rosen auf schwarzem Grund

Am Ende meiner Kraft

Ein evangelisches und ein katholisches Kind

Wintergärten – Himmelssichten

Exuvie

Hochzeitstag – the last Mon Chéri

Der Tag der Segnungen

Haltung

Geburtstag – Sterbetag – Hochzeitstag

Gestorben

Leben und Tod

Abschiedsfeier

Du und ich

Was vorbei ist, ist nicht vorbei – Bestattung

Grabbeigaben

Zum Ende des so langen Briefes

Nachwort: Selbstbestimmtes Sterben

Anhang

Literatur

Die Hospizbewegung

Über die Autorin

Über das Buch

Impressum

Hinweise des Verlags

Eine Handvoll Scherben

Vielleicht bleibt am Ende auch

von den Bemühungen der Liebenden

nichts übrig

als eine Handvoll Scherben.

Ein paar Scherben,

in denen sich ein paar Lichter spiegeln.

Aber dies, eine Scherbe sein,

in der sich ein wenig

vom Glanz Gottes spiegelt,

das ist am Ende die einzige Ganzheit,

die uns erreichbar ist.

Und das soll genug sein.

Nun aber bleiben Glaube,

Hoffnung, Liebe.

Glaube wird sich wandeln in Schauen.

Hoffnung in dankbaren Lobgesang.

Allein die Liebe bleibt, was sie war.

Darum, was bleibt

in Zeit und Ewigkeit,

stiftet der liebende Gott,

stiften die Liebenden mit ihm.

Jörg Zink1

Vorwort

Im November 2012 starb mein Mann, Klaus Hagenschneider, in einem Hospiz in Hamm. Die Zeit bis zu seinem Tod habe ich dort gemeinsam mit ihm gelebt. Unser Aufenthalt dauerte unerwartet lange, genau 75 Tage. In diesen 75 Tagen habe ich versucht, ihn – so gut ich es vermochte – im Prozess seines Sterbens zu begleiten. Ich erlebte, wie uns in dieser Phase noch einmal ungeahnte Hoch-Zeiten geschenkt wurden. Aber auch Abgründe taten sich auf. Zuweilen war der Boden unter meinen Füßen brüchig.

Letztlich haben unsere Liebe und unser Glaube es vermocht, Brücken zu bauen, zu über-brücken. Wichtig waren dabei unsere Familien und Freunde ebenso wie die professionelle Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hospizes.

Auf dem Weg als Hinterbleibende wurden dann – neben anderen kreativen Aktivitäten – Papier und Stift meine Begleiter. Die Erinnerungen an Klaus wollte ich festschreiben und damit bewahren, zunächst nur für mich selbst. Aber auch dem Blick in meine eigenen Abgründe wollte ich mich stellen. Das Schreiben half mir beim Weiterleben.

Freunde, denen ich einzelne Kapitel zu lesen gab, ermutigten mich, meine Aufzeichnungen als Buch zu veröffentlichen. Einige Menschen, die ähnliche Situationen durchlebten und denen ich von meinen Gefühlen – diesem Spagat zwischen Stärke und Kraftlosigkeit – erzählte, bestärkten mich in meinem Vorhaben: »Wie gut«, bekam ich zu hören, »dass meine Gedanken und Gefühle nicht anormal sind. Wie gut, wenn du sie formulierst und ich mich in deinen Worten wiederfinden kann. Es hilft mir, mich zu verstehen und zu mir selbst zu stehen. Es hilft mir, gnädig mit mir selbst zu sein.«

Allerdings gab es auch Stimmen, die mich zur Vorsicht mahnten. Jeder von uns, lebendig oder tot, hat ein Recht darauf, nicht aller Geheimnisse beraubt zu werden. Einen großen Teil unseres Lebens lieben, leiden, hoffen und gestalten wir im Verborgenen. Viele Lebenszeiten gehören nur uns und denen, mit denen wir gelebt haben. Und das soll auch so bleiben. Daher liegt es mir fern, unser Verhalten sowie unsere Gedanken und Gefühle distanzlos in die Öffentlichkeit zu bringen. Jedoch lässt sich wohl kaum von eigener Betroffenheit erzählen, ohne dabei offen und ehrlich zu sein. So habe ich behutsam und im inneren Dialog mit meinem Mann Klaus verschiedene Episoden unserer gemeinsamen Geschichte zu diesem Buch zusammengestellt.

Mein Anliegen ist es, Angehörige von Sterbenden zu ermutigen, Sterbehilfe im wahrsten Wortsinn zu leisten: dem Sterbenden durch eine einfühlsame Begleitung zu helfen und dabei zugleich die eigenen Bedürfnisse und Grenzen achtsam wahrzunehmen.

Ebenso möchte ich durch unser Beispiel Einblicke in das Leben in einem stationären Hospiz geben. Für Menschen, die vor der Entscheidung stehen, den Schritt zum Sterben im Hospiz zu tun, mag das Buch Entscheidungshilfen bieten – und zwar gleichermaßen für Sterbende wie für ihre Begleiter.

Meinen Mann lasse ich mit einigen ausgewählten Passagen aus seinen umfangreichen Aufzeichnungen persönlich zu Wort kommen, mit der Intention, ihm »seine Kanzel« zur Verfügung zu stellen. Mein Mann war katholischer Priester, bevor wir uns kennen und lieben lernten. Seine Ansprachen und Predigten hatten immer eine große Aussagekraft. Nachdem wir geheiratet hatten, musste er sich gezwungenermaßen beruflich umorientieren. Auch als Gefängnispsychologe waren es seine Wortgewandtheit und die Freude am punktgenauen Formulieren von Gutachten und anderen Texten, die ihn besonders auszeichneten.

In den Jahren seiner Krebserkrankung hat er seinen Glauben an einer schweren Lebensrealität messen müssen. Aus meiner Sicht hat dieser Glaube dabei weiter an Tiefe gewonnen. Gläubigen und Zweiflern mögen seine Gedanken hilfreich sein.

Insgesamt hoffe ich, dass die Leserinnen und Leser dieses Buches auch staunend wahrnehmen können, dass Sterbebegleitung alles andere als nur schwarz-grau oder einfarbig ist, sondern ein wunderbares Spektrum aller Farben bietet. Letztendlich kann diese erlebte und gestaltete Zeit ein Leben reicher, tiefer und vielfarbiger machen. Auch das gilt gleichermaßen für den Sterbenden wie für seine Angehörigen und Freunde. Die ungeahnte Vielfalt der Farben können wir Hinterbleibenden mitnehmen in unsere Zeit danach.

An dieser Stelle bedanke ich mich herzlich bei Petra von der Linde für die redaktionelle Bearbeitung des Manuskriptes. Sie hat sich in fachlich großartiger Weise und mit viel Empathie und Feinfühligkeit meinem Text gewidmet.

Maria Hagenschneider, Hamm, im Januar 2016

Das bin ich – da bin ich

Da bin ich und

swinge über tragende Tanzflächen,

taste mich über brüchige Böden,

übersteige Hindernisse,

umschiffe Felsen,

schleppe mich durch die Wüsten,

hebe Trauersteine auf und lege sie ab

und raste auf Blumenwiesen.

Ich wandere durch unsere Träume voller Hoffnungen

und stelle mich den Albträumen.

Ich durchschreite die Räume unseres WIR,

und immer bin ich es, die da unterwegs ist.

Mein Leben,

mein Leben mit dir,

mein Fühlen, mein Denken,

meine Zweifel, meine Traurigkeiten,

mein Glück,

meine Wahrheiten,

ja, meine Wahrheiten

bringe ich ins Wort.

Deine Bilder, die ich kenne,

deine Worte, die ich hörte,

deine Tränen, die du vor mir weintest und mit mir,

dein Lachen, wie ich es liebte,

dein Leben, wie ich es miterlebt habe,

webe ich in meinen Wortteppich ein.

Der Wahrheit auf der Spur.

Ich werde sie nie wirklich gewinnen.

Der Liebe auf der Spur.

Ich habe viel davon bekommen, geschenkt und gesammelt.

Der Zukunft auf der Spur,

auf die ich mich mit dir und ohne dich einlasse.

Gott auf der Spur,

den ich den Ewigen nenne, seit du tot bist.

Der weiße Stein

Februar 2015

Seit mehr als zwei Jahren bist du tot, und ich nehme heute den weißen Stein in meine Hände. Auf ihm steht dein Name. Er kündete von deinem Tod an dem Morgen, als du verstorben bist. Neben der brennenden Kerze lag er auf dem Tisch im Flur des Hospizes. Ich habe ihn später mitgenommen. Er liegt hier bei all den schönen Kleinigkeiten, die ich in Erinnerung an dich gesammelt habe.

Ich nehme den weißen Stein in die Hände. Er ist kalt. Ich weine. Ich erinnere mich an die Kälte deines toten Körpers. Eine Kälte, die kälter war, als ich sie je gespürt hatte. Mehr als steinern, mehr als bleiern, mehr als felsenschwer. Halte ich den Stein lange in den Händen, wird er warm. Du wirst nie wieder warm werden.

Vor mehr als zwei Jahren bist du gestorben. Ich schreie laut. Vor deinem Tod habe ich nicht gewusst, wie schrill und brüllend sich die Trauer vertont, wie dumpf und laut die Klagen sein können, wie animalisch der Schmerz und jeder seiner Laute, wie unsagbar die Sehnsucht schreit, deinen Namen ruft. Dankbar bin ich, dass ich unser Haus allein bewohne. Diese Traurigkeit gehört nur mir.

Immer wieder gibt es diese Tage, die sich anfühlen, als wärst du gerade erst gestorben. Immer wieder gibt es diese Tage, an denen ich es kaum ertragen kann, dir nie mehr zu begegnen. Das Nie-mehr hämmert sich in mein Bewusstsein.

Nie mehr.

Nie mehr.

Nie mehr.

manchmal

manchmal

Verbrennungen dritten Grades

all-überall

keine heile Stelle mehr

nirgendwo unverletzt

wund, so wund

rohes Fleisch

roher Schmerz

rohe Gewalt der Trauer

leg mich

unter ein

Sauerstoffzelt

und atme reine Lebensluft

und atme Ewigkeit

und dufte

dufte um mich herum

dufte nach Rosen

dufte nach Veilchen

nein

dufte nach Rosen

nach Rosen

nach Rosen

Erinnerst du dich daran, mein Liebster in der Ewigkeit, als wir im Hospiz ankamen?

Schwerer Umzug

14. September 2012

Da sitzen wir beide. Zwei Betten stehen im Zimmer – eines davon an der Wand, das andere frei im Raum. Das kleine tiefe Fenster ist auf Augenhöhe für einen Bettlägerigen angelegt und lenkt den Blick nach draußen. Ein Gedanke blitzt kurz auf: Wie schön, noch im Liegen hinausschauen zu können.

Der Baum vor dem Fenster verdunkelt den Raum. Eine Blume in der Vase auf dem kleinen quadratischen Tisch heißt uns willkommen. Später erinnere ich mich nicht mehr, ob es eine Dahlie war oder eine Sonnenblume.

Eines der Betten steht so im Raum, dass es mit der Stirnseite die rückwärtige Wand berührt, das andere steht in einer Ecke an der Wand. Ein Zustellbett. Mein Bett, denke ich, hineingeschoben, weil ich mitkommen wollte. Ohne dieses zweite Bett wäre das Zimmer geräumig.

Mein Blick schweift umher und bleibt an dir hängen. Ich sehe dich. Ich sehe dich an. Du wirkst wie ein Möbelstück, bist fest verbunden mit dem Rollstuhl. Ein unbewegliches Raumelement, denke ich und spüre einen stechenden Schmerz in der Herzgegend. Unser neues Zuhause. Nein. Kein Zuhause. Wir sind ja Gäste hier. Ein Gasthaus. Ein Gasthaus am Weg.

Was habe ich erwartet? – Es gab keine räumlichen Vorstellungen von diesem Haus, das ich bisher nur im Vorbeifahren gesehen habe. Ich habe mir keine Raumbilder gemacht. Die Zeit war zu kurz gewesen von unserer Entscheidung bis zum Einzug.

Hier also sitzen wir. Spontan regt sich Widerstand in mir.

Hier will ich nicht bleiben! Da steht zwar dieses zweite Bett. Ich bin ausdrücklich willkommen. Und trotzdem. Das Arrangement der Möbel zeigt mir, dass eine zweite Person in diesem Zimmer eigentlich nicht eingeplant ist.

Ich bin ein Eindringling. Von dem wenigen Raum, den du, mein sterbenskranker Mann, hier hast, nehme ich dir noch ein paar Quadrat­meter weg. Es wird eng für dich werden, weil ich mitgekommen bin.

Ich will nicht bleiben. Ich will es ganz und gar nicht. Ich will auch nicht, dass du hier bleibst. Es geht dir doch gut heute. Vielleicht habe ich es nur geträumt, dass es dir so schlecht ging. Vielleicht habe ich all meine Ängste viel zu stark gewichtet. Vielleicht ist dieses Haus, ist dieses Zimmer noch gar nicht dran. Vielleicht könnten wir es doch ohne Hilfe schaffen. Willst du nicht lieber weiterhin daheim leben? Willst du nicht lieber – irgendwann – doch zu Hause sterben? Wollen wir nicht sagen, alles sei ein Versehen, wir hätten es uns anders überlegt?

Ich sehne mich zurück nach unserem schönen Haus, unserem schönen Haus mit all dem, was uns dort ausmacht. Ich denke an unseren Garten und an die Helligkeit der nach Süden ausgerichteten Räume. Heimwehschmerz ergreift mich.

Den heimatlichen Blick tauschen wir nun ein gegen einen Blick auf eine Hecke und einen Baum. Unser Haus, unser Zuhause mit der möblierten Geschichte unseres Lebens, soll für dich vergangen sein. Für ­immer?

Ich protestiere. Doch mein Protest bleibt stumm.

Beklommen sitzt auch du da, lautlos. Du schaust dich um. Du schaust mich an. Ein fragender Blick. Ratlosigkeit. Was geschieht gerade? Was ist dies für eine skurrile Situation? Du bist hierhergekommen, um zu sterben. Ich bin mit dir gekommen, um bei dir zu sein. Was wird man jetzt mit dir tun? Was wird man von uns verlangen? Die Koffer bleiben zunächst unausgepackt.

Die Tür zum Flur steht offen. Wenige Geräusche dringen herein. Ein leichter Essensgeruch weht ins Zimmer. Wir beide bleiben stumm. Die Zeiger der Uhr bewegen sich fast gar nicht. Steht die Zeit gerade still? Hält die Welt den Atem an? Jetzt, wo du dich aufgemacht hast und hierhergezogen bist – sehenden Auges? du wirst in diesem Zimmer sterben.

Im Zeitraffer läuft der Morgen an mir vorbei, der vor allem für mich so hektisch gewesen war. Rasende Zeit. Eine unablässig ablaufende Uhr. Drängende Aktionen. Schnelle Schritte zwischen den Etagen. Atemloses Tun. Und hier? – Absolute Ruhe. Stillstehende Zeit.

Morgens hatte ich einen Handwerker nicht erreichen können, der sich gegen Mittag mit mir verabredet hatte. Der Termin war noch vor der kurzfristigen Entscheidung, ins Hospiz umzuziehen, ausgemacht worden. Die Nachbarin, die ihm die Tür öffnen wollte, war verhindert. So hatte ich eine andere Nachbarin fragen müssen. Dabei hatte ich eigentlich niemandem sagen wollen, weshalb ich nicht daheim sein würde. Ich wollte nicht darüber sprechen, dass ich dich ins Hospiz begleiten würde.

Wie sollte ich eine solch ungeheure Nachricht überhaupt irgendjemandem mitteilen? Ich fürchtete mich vor jeder Reaktion. Ich wollte kein Gespräch über deinen Gesundheitszustand. Ich wollte kein Mitleid. Ich wollte kein Erschrecken. Ich wollte die Augen zumachen und weg, einfach nur weg. Am liebsten wäre es mir gewesen, mich still und unauffällig mit dir davonzustehlen.

Wie konnte ich denn zur Sprache bringen, was in mir und um mich herum gerade geschah? In mir herrschte ein einziges großes Durcheinander. Ich wollte nicht weinen, aber auch nicht mutig sein. Ich fühlte mich nur zusammengehalten von den Verpflichtungen.

Es ging dann doch alles so viel leichter als gedacht. Ein kurzes Gespräch mit einer anderen Nachbarin, ihre empathische Reaktion, die spontane Hilfszusage.

Schon mit dem Aufstehen hatte bei mir eine ruhelose Betriebsamkeit eingesetzt. Du dagegen schienst ruhig und gefasst. Im Jogginganzug saßest du auf einem Stuhl und erledigtest noch Schreibarbeiten. Woher nahmst du diese Ruhe? Woher kam in dieser Situation deine Disziplin? Ich war weiterhin in Aufregung. Ich war in Bewegung. Atemlos. Ruhelos. Hektisch. Ungeordnet.

Du hältst mich an. Du sprichst mich an. Du nennst mich bei meinem Namen: »Maria.« Das hilft mir einen Moment. Es beruhigt mich. Ich halte an. Kurz. Du an diesem Vormittag, ja, das bist du.

Du, mein Mann, hast so häufig versucht, mit deinem Verhalten eine Balance zwischen uns zu schaffen. War ich traurig, hast du deine Traurigkeit beiseitegestellt. War ich unglücklich, warst du für mich da. »Einer von uns muss den Kopf über Wasser behalten!« Das war deine Devise in unserem Zusammenleben. Oft stelltest du dein Befinden hintan und richtetest dein Verhalten nach mir aus. Wenn mich Gefühle und unsortierte Gedanken überfielen und ich nicht in der Lage war, mich zu ordnen und zu konzentrieren, hast du mir geholfen, mein Zentrum wiederzufinden. Oft habe ich mich später gefragt, wieso du, der solche Erfahrungen mit mir gemacht hatte, dir so sicher warst, dass ich mit dem Leben nach deinem Tod zurechtkommen würde. »Du hast die Kraft«, sagtest du ausdrücklich. Es hat mich damals so sehr geärgert. Es hat mich gekränkt, weil ich mich nicht gesehen fühlte als eine, die auch leidet. Ich hätte gerne von deiner Sorge um mich gehört. Dann hätte ich dir darauf antworten können, ich sei stark. Ich hätte gern dir zum Trost gesagt, du müsstest dir keine Sorgen um mich machen. Später erst hat es mich mit Stolz erfüllt, dass du immer noch die in mir gesehen hast, die ich für dich war, als wir uns kennengelernt haben: eine starke Frau.

Ich kehre mit meinen Gedanken ins Hier und Jetzt zurück. Der 14. September 2012 ist der Tag nach der Franziskus-Nacht. Uns beiden war am Tag zuvor der Gedanke an Franziskus gekommen, der alles zurückgelassen hatte. So nannten wir die Nacht Franziskus-Nacht. »Aber ich sterbe nicht nackt auf dem Boden meiner Kirche, wie es Franziskus tat«, hattest du gesagt. Das warst du.

Ich musste an Loriot denken. »Wir teilen alles, und manchmal macht auch einer von uns einen kleinen Scherz«, sagte ich. Und was du mit dem von uns sehr geschätzten heiligen Franziskus sowieso nicht geteilt hast, war seine Körperfeindlichkeit. Du hast dich nicht gegeißelt. Das tat der Krebs. Und auf dem Boden der Kirche zu sterben, gar nackt, das konnte auch nicht dein Ansinnen sein. Da war dir Teresa von Ávilas mutige Zuversicht doch viel näher:

Nichts soll dich ängstigen,

Nichts dich erschrecken,

Alles vergeht,

Gott bleibt derselbe.

Gott genügt.2

Erinnerst du dich, Klaus, dass der Krankenwagen später als vereinbart kam? Das hat mich geärgert. Ich war unleidlich und zickig.

Und dann gab es noch diese Komplikationen beim Verlassen des Hauses, als die beiden Sanitäter dich per Trage aus dem Schlafzimmer im ersten Stock unseres Hauses in den Krankentransporter bringen wollten. Das Treppenhaus erwies sich als zu eng. Ein Transportstuhl wurde herangeschafft. Doch auch der ist nicht schmal genug. So wirst du aufgefordert, selbst die Treppe hinunterzugehen. Du, der sich seit fünf Tagen keine Treppe mehr hinauf- oder hinabgewagt hat, gehst tapfer Stufe für Stufe. Du trägst deinen Jogginganzug, der für einen Liegendtransport gedacht war. Hättest du gewusst, dass du das Haus auf deinen eigenen Beinen verlassen würdest, hättest du eine Tuchhose und ein Hemd getragen. Es wäre dir wichtig gewesen, eine gute Figur zu machen.

Du kommst unten an. Du wendest deinen Kopf der Haustür zu und dem davor stehenden Krankenwagen. Kein Blick schweift in das Wohnzimmer, auch nicht in den Garten, nicht in die Küche. Du konzentrierst dich auf dein Tun. Du gehst zum Krankenwagen ohne einen einzigen Blick zurück. Mir schnürt es die Kehle zu.

Diese widerstreitenden und unsortierten Gefühle in mir sind mächtig. Mein Ärger wächst und meine Unzufriedenheit mit mir selbst ebenso. Und ganz tief darunter gibt es einen abgründigen Schmerz über diesen Abschied. Nach außen richtet sich meine Wut gegen die Fahrer des Krankentransporters. Unfair, natürlich. Hilflos, so hilflos.

Dieser Tag ist einer der schwersten in der Zeit unseres Abschieds, und mit einem einzigen Gedanken daran kann ich bis heute den Schmerz wecken. Wir verlassen unser gemeinsames Haus und wissen, du kehrst nie mehr zurück. Hätte ich gewusst, dass du auf deinen eigenen Beinen gehen konntest, dann hätten wir keinen Liegendtransport angefragt. Dann hätte ich dich in meinem Auto ins Hospiz fahren können. Wäre es nicht um einiges entspannter gewesen, wenn wir beide unabhängig vom Krankentransporter gewesen wären? Außerdem hätten wir die vereinbarte Uhrzeit einhalten können. Ich mag es nicht, mich zu verspäten. Vielleicht war es gut, dass dich Fremde aus dem Haus begleitet haben. Vielleicht haben dich die Fahrer des Krankentransporters davor bewahrt, deinen Gefühlen ausgeliefert zu sein. Vielleicht haben die beiden Fahrer dich vor einem großen Zusammenbruch bewahrt.

Mit dir allein dieses Haus zu verlassen, Zimmer um Zimmer, ja, das hätte ich mir gewünscht. Aber ich muss wohl anerkennen, dass es meine Art gewesen wäre, dass ich mich so verabschiedet hätte. Deine war es offenbar nicht. In meinen Bildern fantasiere ich einen Mann, der Raum für Raum unseres Hauses in den Blick nimmt, verweilt und geht. Ich sehe dich weinen und ich tröste dich, ich, die starke Frau. Du hast das nicht von mir verlangt. Du bist einfach davongegangen. Einfach davon. Einfach?

Du hättest den frühen Morgen mit Abschiednehmen füllen können, wenn du gewollt hättest. Oder war uns doch die Zeit davongelaufen? Oder hattest du innerlich schon längst das Haus hinter dir gelassen?

Später hast du gesagt, du hättest gerne noch zwei bis drei Tage mehr daheim verbracht, um noch ein paar Dinge zu regeln. Du hast nicht vom Abschiednehmen gesprochen. Und ich habe dich nicht danach gefragt. Ob du dich mir nicht zumuten wolltest? Hätten wir den Umzug auf später verschieben können? Wir haben nicht danach gefragt. Der Arzt sagte mir irgendwann, es werde eher schwerer, wenn man mehrere Tage um den Umzug wisse. Du würdest sehr bald sterben, war seine Einschätzung. So hatte er im Hospiz darum gebeten, das Notzimmer belegen zu dürfen, damit wir beide noch eine entspannte und schöne Zeit miteinander haben würden, die vermutlich kurz sein würde.

Du hast den Abschied von daheim nie mehr thematisiert.

Ich habe ihn wie einen Stachel im Fleisch in mir herumgetragen und bin zum ersten und zweiten Jahrestag ins Hospiz gefahren, um dort zu sitzen und mich zu versöhnen. Erst im Nachhinein konnte ich spüren, dass alles gut und richtig gewesen war.

Ankommen

14. September 2012

Nun hat uns also S. in Empfang genommen. Im Rollstuhl hat sie dich ins Zimmer am Ende des Flures geschoben.

Sie wird eine von zwei Bezugspflegerinnen sein, die deine Pflege in einer der zwei Schichten verantwortet und hauptsächlich übernimmt. S., mit der ich später viele Gespräche führe, die mir dein Verhalten und deine Träume entschlüsselt. S., die später die Trauerfeier für dich im Hospiz gestaltet – zusammen mit der Pfarrerin. Sie ist eine wunderbare, klare, warmherzige und kompetente Bezugsschwester. Sie ­begleitet später deinen toten Körper wieder bis zur Tür dieses Gasthauses.

Hier, in diesem Gästezimmer sitzen wir beide und schauen auf den Zeiger der Uhr. Was geschieht jetzt? Wird es eine Aufnahme geben? Müssen wir Formulare ausfüllen? Wirst du eine körperliche Untersuchung über dich ergehen lassen müssen?

Wir sitzen und warten. Der Uhrzeiger bewegt sich kaum. Jede Minute dehnt sich ins Endlose. Eine andere Schwester kommt ins Zimmer. Ich schaue auf die Uhr. Es ist kaum Zeit verstrichen.

Wir lernen Schwester B. kennen, eine weitere Pflegerin. Sie hockt sich vor dich hin, als sie mit dir zu sprechen beginnt – auf Augenhöhe, was mich sofort für sie einnimmt. B. erlebe ich später im ambulanten Hospiz bei Trauerseminaren auch als Trauerbegleiterin.

Die Hauswirtschafterin kommt, stellt eine gute Küche in Aussicht und verabschiedet sich gleich wieder. Sie hat ab heute Urlaub. Die Gäste im Hospiz dürfen Wünsche an die Küche richten – der Speiseplan wird entsprechend gestaltet. Vor meinem inneren Auge blitzt kurz der Gedanke ans »Gelobte Land« auf. »Ein Land, in dem Milch und Honig fließen« (Exodus 3,8).3

Und dann kommt Dr. K. Er war seit seinem Besuch bei uns zwei Tage zuvor das Bindeglied zum Hospiz. Als du ihn siehst, lächelst du. Ihn hast du sehr erwartet. Dein Doktor ist da. Jeder seiner Besuche in den nächsten Tagen und Wochen wird ein Fest für dich.

Dein Doktor ist heute erstaunt darüber, dass du einen besseren Eindruck machst als bei seinem letzten Besuch bei uns zu Hause. Er freut sich darüber, dass die durch ihn veränderte Medikation dich wacher macht. Du bist nicht mehr durch die Morphine überdosiert.

Ja, so kommen wir an. Langsam kommen wir dann wirklich an. Du magst sogar etwas zu Mittag essen.

Ich räume deine und meine Kleidungsstücke in den Schrank. Es wird schnell klar, dass du nicht gedenkst, immerzu im Bett zu liegen, und deshalb mehr als Jogginghosen, Schlafanzüge und Unterwäsche brauchen wirst. Wir stellen die Betten aneinander, denn wir wollen nicht getrennt liegen. Das Angebot, dir einen Sessel zu besorgen, freut uns.

Nachdem wir eine Woche später ein anderes, helleres Zimmer bezogen haben, wird der rote Sessel am lichtesten Ort des Raumes direkt vor der Terrassentür dein Lieblingsplatz. Wie oft hast du dort gesessen … Besucher kamen, Familie, Freunde. Alle nahmen um dich herum Platz. Du hast in den kommenden Wochen in diesem Sessel »gethront« und »Audienz gehalten«. Auch in unseren Urlauben war es oft so gewesen: Du fandest die Ferien gelungen, wenn du einen Sessel im Zimmer hattest.

Manchmal saßest du auch im Wintergarten des Hospizes. In den ersten schönen Spätsommertagen war es im Garten noch angenehm warm, und wir konnten dort gemeinsam Gäste empfangen. Doch der rote Sessel war und blieb die ganze Zeit über eines der wichtigsten Möbelstücke für dein Wohlbefinden.

Später, als wir umgezogen sind, fällt unser Blick immer wieder durch die Terrassentür auf den Ahornbaum, der unser sichtbares Bild für den Wechsel der Jahreszeiten werden wird. Grün ist sein Laub, als wir kommen, farbig wie die Wälder im Indian Summer wird er in den folgenden Wochen, und als der erste Frost kommt und die Blätter fallen, ist auch dein Tod ganz nah.

Ich fand es stimmig, dass du dich in den Kreislauf des Jahres einbinden ließest und vergingst wie der Sommer über einem kraftvollen Herbst. Erinnerst du dich an das melancholische Gedicht, das ich alljährlich rezitiert habe?

»Es geht zum Herbst, die Luft wird seltsam blass …«4

Jedes Jahr im Herbst hast du darauf gewartet, dass ich es – zusammen mit den Rilke-Gedichten – zur Sprache bringe. »Herr: es ist Zeit, der Sommer war sehr groß.«5

Aber zurück zum Tag unserer Ankunft.

Das Angebot, eigene Bilder von daheim zu holen und so ein bisschen Heimat zu schaffen, füllst du gleich mit deinen Wünschen. Dein Bronzekreuz, nur eine Handbreit hoch, von dir selbst gekauft und alle unsere Ehejahre den Eingangsbereich in unseren Wohnungen und bisher noch unser Haus wie eine Mesusa6schmückend, möchtest du in Augenhöhe über dem kleinen Fenster befestigt haben. Das Glasbild mit den guten Wünschen, das ich dir zu deinem letzten Geburtstag geschenkt habe, willst du vom Bett aus über dem Sessel sehen. Zwei von mir gemalte Bilder sollen die Wände zieren. So hole ich später diese Wunschgegenstände.

Wir okkupieren das Bad, das zum Zimmer gehört. Natürlich ist es ein Pflegebad. Du bekommst aufgrund deiner Größe eine Toilettenerhöhung. Eine Krankenpflegeschülerin führt uns dann durch das Haus.

Ein, zwei Stunden später mache ich mich noch einmal allein auf den Weg und verweile überall, so lange , wie ich möchte. Ich kenne das von mir. Räume muss ich ergehen, durchschreiten und besetzen, um sie wahrzunehmen. Ich muss Gegenstände begreifen, um mich an sie zu erinnern. Um mich wohlzufühlen, muss ich mich selbst positionieren.

Die Küche schaue ich mir genauer an. Erst jetzt nehme ich den Hundekorb wahr, den an anderen Tagen der kleine Hospizhund nutzt, dem aber die hintere Küchenzeile verwehrt ist. Ich fühle mich vom hellen Wintergarten angezogen, in dem gerade ein Bett mit einem anderen Hospizgast steht. Hier wirst du vielleicht auch einmal liegen.

Im Wohnzimmer sprechen mich die geschmackvollen Dekorationsgegenstände an. Ich finde Bücher und CDs. Überall stehen Blumenvasen mit üppigen Sträußen Dahlien. Eine Ehrenamtliche kommt einige Male in der Woche mit ihrem Rad, an dem Körbe voller Blumen hängen. Sie verteilt sie im ganzen Haus.

Auf den langen Fluren wandern meine Augen über die Bilder, die dort hängen. Viel Licht fällt durch die großen Fenster, die den Innenhof umschließen, ins Wohnzimmer und auf die Flure. Ich öffne die Tür zum Innenhof. Die Sommermöbel stehen noch dort. Ein Strandkorb lädt zum Niedersetzen ein. In der Mitte des Hofes steht ein Apfelbaum. Wie schön. Er lässt mich an meinen Vater denken, der seit zwei Tagen im Koma liegt. Apfelbäume sind in ihrer knorrigen Winterstarre, später mit ihren vollen Blüten und dann zur Erntezeit, wie sie jetzt bevorsteht, zeichenhaft für mich und mein Verständnis vom Werden und Verwandeln.

Weißt du noch, Klaus, als wir auf der Suche nach Apfelblüten in Meran unterwegs waren? Es war im Jahr 2004 nach deiner ersten Chemo, als du dich danach sehntest, in der Sonne zu sitzen. Weißt du es noch?

Das große Extra-Badezimmer schaue ich auch noch an. Hinter einer einladenden Tür öffnet sich ein Raum mit einer in der Mitte stehenden großen Wanne. Die Hilfsmittel, die gebraucht werden, um jemanden hineinzuheben, hängen seitlich. Das Zimmer, in dem Kerzen auf Regalen und Fensterbänken stehen, wirkt gleich auf den ersten Blick einladend. Hier geht es ganz offensichtlich um mehr als Reinlichkeit. Der Raum strahlt Wellness pur aus. Nein, Wellness ist vielleicht das falsche Wort. Kann man Zärtlichkeit erahnen? Hier jedenfalls werden Menschen berührt.

Mich zieht es in den Raum der Stille, einen Ort wie eine Kapelle, der mir wie eine Gebärmutter vorkommt. Dämmerig wirkt er, trotz der über Eck angelegten Fensterreihen. Hier oben, im zweiten Stock, ist es still, selbst wenn die Tür zum Flur offen steht. Die herüberwehenden Töne ferner Gespräche wirken gedämpft, weniger noch als Gemurmel. Gebärmuttergefühl.

Es ist doch auch so, denke ich spontan, dass das Sterben nur die letzte Phase der Schwangerschaft hin zur endgültigen Geburt ist. Dies ist ein Ort für die Sterbenden. Und ein Ort für mich. Hier kann ich sein – hier kann ich bei mir sein, und hier kann ich vor Gott sein. Ich fühle mich willkommen, geschützt und geborgen.

In diesem Raum der Stille liegen Gästebücher aus, große Alben, in denen es Fotos von den hier Verstorbenen gibt und Texte, die ihnen von Angehörigen oder Mitarbeitern geschrieben wurden. Ich lese, dass einige Gäste nur sehr kurz, andere hingegen mehr als hundert Tage hier gelebt haben. Das erstaunt mich.

Ich beende meinen Rundgang und erzähle dir von den mehr als hundert Tagen. Du lachst. Zu denen, die es so lange geschafft haben, willst du gehören. »Ich sterbe noch nicht. Ich lebe jetzt hier«, sagst du. In den nächsten Tagen planst du gar bis Weihnachten. Ob du, falls du Weihnachten noch lebst, wohl noch einmal den Heiligen Abend mit der Schwester und ihrer Familie feiern kannst, wie all die Jahre zuvor, fragst du. Ich schlucke. Es ist gerade mal Mitte September. Aber ja, wenn du die hundert Tage schaffst, wirst du Weihnachten erleben. Dann werden wir alles möglich machen, was du möchtest, das verspreche ich dir.

Im Gästebuch steht später auf der Seite mit deinem Namen und der Fotocollage, die ich gestaltet habe: »Er war 75 Tage unser Gast.«

Aber das weiß ich noch nicht, als ich uns jetzt Kaffee und Kuchen aus der Küche besorge. Mit jedem Schritt, den ich in diesem Haus gehe, komme ich ein wenig mehr an. Dir geht es gesundheitlich eher gut heute, und ich weiß, dass du in der kommenden Nacht sicher nicht sterben wirst.

Ahnungen

14. September 2012