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Sinnlichkeit und Lebenslust neu entdecken
Die altindische Philosophie des Tantra-Yoga bietet Ihnen einen einfachen Weg zu mehr Verbundenheit mit sich selbst und Ihrem Partner. Erforschen Sie mithilfe praktischer Übungen die spirituelle Seite der Erotik. Verschiedene Yogastellungen, Meditationen und sinnliche Massagen, wie auch die Yoni- und Lingam-Massage, werden ausführlich vorgestellt. Abschließend lernen Sie anhand der grundlegenden Tantra-Liebesstellungen die sexuelle Energie zu entfalten.
Die ästhetisch-erotische Fotografie in diesem Buch bietet Ihnen neue Inspirationen für eine achtsame und harmonische Beziehung.
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Seitenzahl: 103
Veröffentlichungsjahr: 2020
Einleitung
Der Weg des Tantra-Yoga
Ursprung des Tantra-Yoga
Yoga – Die Grundlage
Das Tantra-Geheimnis
Weißes Tantra-Yoga – Reinheit und Transzendenz
Schwarzes Tantra-Yoga – Macht
Rotes Tantra-Yoga – Sinnlichkeit und Lebensfreude
Durch Tantra-Yoga zu spiritueller Verbundenheit
Für wen sich Tantra-Yoga eignet
Beziehungen achtsam heilen
Die vier Schlüssel zur tantrischen Liebe
1. Achtsam sein
2. Die Sinne öffnen
3. Vertrauen Sie sich selbst und Ihrem Partner
4. Öffnen Sie Ihr Herz
Die esoterische Seite der Sexualität
Shiva und Shakti in Harmonie
Shakti – die Urmutter
Shiva – die männliche Energie
Kundalini – Schritt für Schritt in die Freiheit
Prana – Die kosmische Lebensenergie
Die sieben Chakras – Zentren des Bewusstseins
Muladhara-Chakra – Basiszentrum
Svadhisthana-Chakra – Sakralzentrum
Manipura-Chakra – Nabelzentrum
Anahata-Chakra – Herzzentrum
Vishuddha-Chakra – Halszentrum
Ajna-Chakra – Stirnzentrum
Sahasrara-Chakra – Kronenchakra
Die drei Chakras der Liebe
Das Wurzelchakra – Zentrum der Stabilität und Erdung
Das Sakralchakra – Zentrum der Sinnlichkeit und sexuellen Energie
Das Herzchakra – Zentrum des Mitgefühls und der Verbundenheit
Tantra-Yoga allein
Vorbereitende Übungen
Beckenkreisen
Katzenbuckel und Pferderücken
Shakti-Hockstellung
Schmetterling
Yoga-Vollatmung
Wechselatmung
Mula Bandha – Die Kraft aus dem Beckenboden
Meditative Einstimmung
Richtig sitzen – Die wichtigsten Regeln
Der halbe Lotossitz
Der Fersensitz
Kurze meditative Einstimmung
Die Chakra-Meditation
Tantra-Yoga-Asanas
Baumstellung liegend
Schulterbrücke
Schrägstellung
Krokodilstellung
Die Kobra
Bogenstellung
Yoga Mudra
Baumstellung
Tiefenentspannung
Tantra-Yoga zu zweit
Tantra-Yoga-Asanas für Paare
Doppelte Mudra
Doppelte Baumstellung
Die geöffnete Vase
Die Herzstellung
Gestreckte Bogenhaltung
Stellung des Schwans
Doppeltes Yoga-Siegel
Namasté-Gruß
Doppelter Lotos
Die Kelchstellung
Die Magie der Berührung
Tantra-Massage als Tor zur Sinnlichkeit
Das richtige Massageöl
Ablauf der Tantra-Massage
Im Hier und Jetzt ankommen
Bauen Sie Vertrauen auf
Synchronisieren Sie Ihre Atmung
Sanfte Beinmassage
Den Po massieren
Aktivierung des Sexualchakras
Sanfte Rückenmassage
Harmonisierung des Halschakras
Das Kronenchakra aktivieren
Die Schläfen entspannen
Die Brust massieren
Die Brustwarzen stimulieren
Energetische Bauchmassage
Die Hüftmassage
Yoni und Lingam
Die Yonimassage
Die Lingammassage
Tantra – Die ersten Schritte
Ein Ritual der Sinnlichkeit
Liebesstellungen für Anfänger
Shaktis Hocke
Zugewandte Reiterin
Umgekehrte Reiterin
Umschlingender Lotos
Umgekehrter Lotos
Speerspitze
Stellung der Krabbe
Gepresste Stellung
Gestreckte Haltung
Lotosblatt
Indras Gattin
Umrankende Stellung
Offene Tigerhaltung
Elefantenhaltung
Liebesperle
Liebesgrotte
Umrankender Efeu
Tantra-Yoga bietet Ihnen und Ihrem Partner eine einfache Möglichkeit, Sinnlichkeit und Sexualität auf eine vollkommen neue Weise zu erfahren – achtsamer, bewusster und sinnerfüllter. Das ist heute wichtiger als je zuvor: Die oft zwanghafte Suche nach schneller Triebbefriedigung und oberflächlicher Sexkonsum auf der einen, sowie zunehmende Lustlosigkeit und das Schwinden der sexuellen Energien auf der anderen Seite führen heute viel zu oft zu Disharmonie und Entfremdung zwischen Liebenden.
Die altindische Kunst der Liebe – Tantra – kann aufgeschlossenen Menschen heute wertvolle Impulse geben, um auf eine wachere und einfühlsamere Weise mit sich selbst und ihrem Partner umzugehen. Doch um die tiefere, spirituelle Bedeutung des Tantra wirklich verstehen und ergründen zu können, brauchen wir einen gangbaren Weg. Tantra-Yoga bietet genau diesen Weg – die Brücke, die von unserem bisherigen, oft unbewussten und gewohnheitsmäßigen Umgang mit der Lust in die ekstatische und zugleich meditative Dimension des Tantra führt.
Einfach ausgedrückt könnte man sagen, dass Yoga der Weg und Tantra das Ziel ist. Tantra-Yoga ermöglicht es Ihnen, Ihre Lebensfreude, Sinnlichkeit und sexuelle Lust in klaren, nachvollziehbaren Schritten zu kultivieren. Zugleich ist Tantra-Yoga aber auch beides zugleich: Weg und Ziel.
Neben einfachen, vorbereitenden Übungen bietet Tantra-Yoga verschiedene Asanas (Yogastellungen), Meditationen und Atemübungen an, die dabei helfen, Körper und Geist zu harmonisieren. Viele dieser Techniken können Sie alleine anwenden, um Ihre sexuellen Energien zu wecken und den Strom der Lebensenergie durch Ihre Chakras – die feinstofflichen Zentren im menschlichen Körper – zu aktivieren.
Vor allem geht es im Tantra-Yoga aber darum, die Verbindung zu Ihrem Partner zu stärken und die sexuelle Vereinigung in eine spirituelle Begegnung zu verwandeln. Paar-Yoga-Übungen, tantrische Massagen und klassische Liebesstellungen ermöglichen es Ihnen und Ihrem Partner, sich vertrauensvoll aufeinander einzulassen und Belastendes loszulassen.
Tantra-Yoga ist ein einfacher Weg, den Sie ohne Vorkenntnisse nutzen können, um Erotik bewusster zu erleben und sich mit Ihrem Partner von Herz zu Herz zu verbinden. Durch Tantra-Yoga schaffen Sie die ideale Voraussetzung für ein erfülltes Liebesleben, eine harmonische Beziehung, einen gesunden Körper und geistiges Wachstum.
Die Ursprünge des Tantra-Yoga liegen im Hinduismus und sind jahrtausendealt. Wie schon auf den ersten Blick zu sehen, setzt sich die Methode aus den Sanskritbegriffen »Tantra« und »Yoga« zusammen, die eng miteinander verwandt und letztlich nicht wirklich voneinander zu trennen sind. Beide haben die Vereinigung des Individuums mit Brahman – oder einfacher gesagt: des Menschen mit seiner göttlichen Quelle – zum Ziel.
Im Tantra-Yoga treffen sinnliche, ekstatische Erfahrungen auf die yogische Disziplin. Während Tantra in erster Linie eine bewusste Lebensweise, Sinnlichkeit, Lebenslust und eine spirituelle Sexualität lehrt, bietet Yoga einen konkreten Weg – eine geistige und körperliche Disziplin, die es uns ermöglicht, unseren Geist zu sammeln, Lebensenergie zu speichern und uns von äußeren und inneren Giften zu reinigen. Yoga bietet also gewissermaßen die Methode, die wir brauchen, um mehr Achtsamkeit uns selbst und unserem Partner gegenüber zu entwickeln und gemeinsam mit unserem Partner eine höhere Stufe des Bewusstseins zu erklimmen.
Der Begriff Yoga stammt aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie Anschirren, Anjochen oder Vereinigung. Wie der Bauer seine Zugtiere anschirrt, um zu pflügen, so sammelt der Yogaübende seine körperlichen, seelischen und geistigen Kräfte, um sie für seine Kultivierung zu nutzen.
Wann immer von Yoga die Rede ist, ist im Westen in erster Linie Hatha-Yoga gemeint. Tatsächlich ist »Yoga« jedoch viel mehr ein Oberbegriff für zahlreiche verschiedene Systeme und Techniken, die in der altindischen Philosophie gründen.
Neben Hatha-Yoga – der Yogaform, in der unser physischer und feinstofflicher Körper im Mittelpunkt steht –, sind auch der Bhakti-Yoga der selbstlosen Hingabe an das Göttliche, der Karma-Yoga des selbstlosen Tuns oder der Raja-Yoga der Meditation bekannte Yogasysteme.
Ebenso wie bei allen Yogavarianten, geht es auch im Tantra-Yoga um die Verbindung des Individuums mit dem Göttlichen. Der Weg führt allerdings nicht über den eigenen Körper oder die Hingabe an Gott, sondern vielmehr über die körperliche und seelische Vereinigung von Mann und Frau und die völlige Hingabe an seine Geliebte oder seinen Geliebten. Entscheidend ist dabei jedoch, dass wir nicht auf der persönlichen Ebene stehen bleiben oder mit anderen Worten: So wichtig es ist, unseren Partner als Individuum zu respektieren und ihm mitfühlend zu begegnen, so geht es im Tantra-Yoga doch vielmehr darum, dass Göttliche, Ewige in unserem Partner zu erkennen – das Urprinzip des Weiblichen beziehungsweise Männlichen.
Yoga hat einige Vorteile, die sich gerade im Tantra-Yoga sehr positiv auswirken. Zum einen schenkt Yoga unserem Körper viel Energie – der Körper wird beweglicher und zugleich stärker, der Geist ruhiger und gesammelter. Zum anderen entwickelt Yoga unser Bewusstsein und stärkt unser Selbstbewusstsein. Den eigenen Körper wie auch den Körper unseres Partners bewusster wahrzunehmen, ist ein wichtiger Schritt im Tantra-Yoga. Ebenso wichtig ist die Fähigkeit, sich auf das Hier und Jetzt und somit beispielsweise auf den Augenblick der sexuellen Vereinigung konzentrieren zu können. Nicht zuletzt ist Tantra-Yoga auch ein guter Einstieg für alle, die tiefer in die altindische Kunst des Tantra vordringen wollen.
Der Sanskrit-Begriff Tantra heißt wörtlich übersetzt »Gewebe«, »Fäden« oder »Zusammenhalt«. Tantra hat aber auch die Bedeutung von »Essenz« oder »innerstes Wesen«. Tantra ist eine jahrtausendealte, spirituelle Weisheitslehre, die das Verweben unserer eigenen individuellen Energie mit der Energie des Universums zum Ziel hat. Tantriker sehen das Universum als ein Zusammenwirken aus Energie und Bewusstsein an, und so geht es im Tantra immer darum, das Körperliche zu transzendieren und die Grenzen zwischen Materie und Geist, zwischen Körper und Bewusstsein zu überschreiten. Da Tantra dazu die spirituelle und insbesondere auch sexuelle Energie im Menschen nutzt, führt die tantrische Praxis zu einer Stärkung der sexuellen Energie und ermöglicht es zugleich, ekstatische Bewusstseinszustände zu erfahren.
Möglicherweise geht Tantra auf die Anfänge der ersten Hochkulturen matriarchalischer Zivilisation vor mehr als 10 000 Jahren zurück. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die Ursprünge des Tantra innerhalb der Induskultur schon früh in Form von Fruchtbarkeitskulten auftauchten – tatsächlich gibt die Herkunft des Tantra Forschern aber auch heute noch viele Rätsel auf.
Grundsätzlich ist Tantra eine Form der Energiearbeit, durch die verschiedene Ziele erreicht werden können. So lassen sich auch drei grundsätzliche Tantra-Wege unterscheiden: Weißes, Schwarzes und Rotes Tantra.
Im Mittelpunkt des Weißen Tantra-Yoga steht die Reinigung des Geistes. Ziel ist es, das Unterbewusstsein von schädigenden Inhalten zu befreien und emotionale Blockaden zu lösen. Die Aktivierung des Energieflusses ist ebenso wie in allen anderen Tantra-Schulen auch im Weißen Tantra von großer Bedeutung.
Weißes Tantra ist stark durchsetzt mit Ritualen aus der hinduistischen Kultur und daher für Menschen aus dem Westen nicht so gut geeignet. Zu den religiös orientierten Ritualen gehören etwa Pilgerreisen (Yatras), Feuerzeremonien (Homas) und Verehrungsrituale (Pujas) sowie das Rezitieren heiliger Schriften. Neben den stark ritualisierten Formen bildet allerdings auch der Kundalini-Yoga eine Unterart des Weißen Tantra. Er kann unabhängig von der jeweiligen Religionszugehörigkeit geübt werden, erfordert aber große Hingabe an einen Kundalini-Yoga-Meister. Die Praxis des Kundalini-Yoga birgt einige Gefahren, denn der Umgang mit feinstofflichen Energien kann unangenehme grobstoffliche Nebenwirkungen haben, weshalb eine gute Einführung in die Techniken des Kundalini-Yoga besonders wichtig ist.
Schwarzes Tantra repräsentiert die dunkle Seite des Tantra. Auch hierbei geht es zwar darum, seine Energie – und nicht zuletzt auch die sexuelle Energie – zu steigern. Das Ziel besteht aber darin, die höheren Bewusstseinszustände, die durch die Praxis erlangt werden, für egoistische Zwecke einzusetzen. Im Schwarzen Tantra geht es um Macht, um die Manipulation anderer Menschen und letztlich um schwarze Magie. In einigen Gegenden Indiens wird schwarze Magie sogar ganz mit Tantra gleichgesetzt, und Tantrika werden dort als »Hexer« angesehen.
Um egoistische Ziele zu verwirklichen, sich zu bereichern oder anderen zu schaden, werden im Schwarzen Tantra zauberkräftige Amulette getragen und Mantras rezitiert, zudem werden fragwürdige abergläubische Rituale durchgeführt.
Wenn in diesem Buch von »Tantra-Yoga« die Rede ist, bezieht sich das immer auf die Unterart des Roten Tantra-Yoga. Im Mittelpunkt des Roten Tantra-Yoga stehen Praktiken, die die sexuelle Lust erhöhen und dem Verschmelzen von Energien dienen. Rotes Tantra nutzt die sexuelle Vereinigung als energetischen Akt – die Entfaltung der Sexualität ist dabei jedoch nur der erste Schritt, denn letztlich geht es darum, sein Bewusstsein zu erweitern und meditative Zustände zu erlangen.
Neben diversen Liebes- und Yogastellungen werden im Roten Tantra Yoni- und Lingammassagen, also Massagen der Genitalien genutzt, um die unteren Chakras und insbesondere das Wurzelchakra anzuregen. Die Farbe dieses untersten Chakras, des Muladhara-Chakras, ist rot – auch hierin liegt eine Erklärung für den Begriff »Rotes Tantra-Yoga«. Auf die Bedeutung der Chakras und der Kundalini-Energie werde ich noch ausführlicher zu sprechen kommen.
Die entscheidende Frage, die man sich stellen sollte, bevor man mit der Praxis beginnt, lautet: »Was bringt Tantra-Yoga dem Menschen von heute? Inwiefern ist es hilfreich, Techniken zu erlernen und anzuwenden, die aus einer anderen Zeit und einer anderen Kultur stammen?«
Wenn Sie den Begriff »Tantra« im Lexikon nachschlagen, werden Sie viele komplizierte Definitionen und, sofern Sie nicht an kulturgeschichtlichen Hintergründen interessiert sind, wohl auch viel Unwesentliches finden. Dabei ist Tantra in seinem Kern deutlich einfacher, als es die Vielzahl esoterischer Rituale und Tantra-Richtungen aus verschiedenen Epochen vermuten lässt. Sie können Tantra-Yoga-Praktiken heute ganz unabhängig davon nutzen, welchem Kulturkreis Sie angehören. Ebenso wie Yoga, ist Tantra jedem Menschen zugänglich. Wie kostbar und universell diese »spirituellen Geschenke aus dem Osten« sind, das zeigt die Aktualität und das zunehmende Interesse, die Yoga und Tantra weltweit genießen.
Die Übungen des Tantra-Yoga, die Sie in diesem Buch kennenlernen werden, sind einfach und grundlegend. Sie bieten Ihnen eine Basis, auf der Sie mit feinstofflichen Energien arbeiten und das Geheimnis der Sexualität erforschen können. Außerdem laden sie Sie dazu ein, Ihrer Intuition zu vertrauen und mehr Achtsamkeit zu entwickeln. Um von den vielfältigen Wirkungen des Tantra-Yoga profitieren zu können, sind keine Vorkenntnisse nötig. Und schon gar kein Studium indischer Gottheiten. Machen Sie das Ganze also nicht zu kompliziert: »Mehr spüren, weniger denken – mehr Freude und Spiel, weniger Ernst und Kampf« – so lautet die einfache Grundregel des Tantra-Yoga.