Tarhunna kam zum Sonnenberg - Malte Dadschun - E-Book

Tarhunna kam zum Sonnenberg E-Book

Malte Dadschun

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Beschreibung

Ob es angemessen ist, Gedichte über Thüringen und das Land der Hethiter in ein und demselben Büchlein zu vereinen? Finden Sie es heraus! Denn ist Thüringen Ihnen nicht genauso unbekannt wie das Land der Hethiter? Und wenn Sie beide kennen, ist eines nicht so eigentümlich wie das andere? Wenn Tarhunna zum Sonnenberg kommt, dann verbindet er das Land der Hethiter und Thüringen wie Kupfer und Zinn zur gülden glänzenden Bronze. Er führt uns zu bronzezeitlichen Herrschern ebenso wie an die Unstrut, nach Sonneberg und Greiz. Dass Tarhunna dabei noch andere Intarsien in die glühende Bronze gestreut hat, macht das Gesamtwerk nur interessanter. Und sollten Sie eine Stelle doch nicht verstanden haben, werden Ihnen am Ende des Büchleins noch einige Hinweise gegeben.

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Seitenzahl: 41

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Inhaltsverzeichnis

Tarhunna kam zum Sonnenberg

Potzblitz

Tarhunna und Ištanu

Aha! Oder: Worum es hier geht

Brief aus Neša

Der Herr des Eisenthrons

Versunkene Stadt

Telipinus Erlass

Muršili II

Eisengedicht

Seelenlose Rituale

Arkadien

Historia Antarctica

In Thüringen muss mehr noch sein

Der Reichstag zu Rohr

Greiz

Bronze

Sömmerdaer Stadthymne

Unstrutwellen

Lied der Thüringer in Sachsen-Anhalt

Mariša – nach einer Geschichte aus dem Kaiserreich

Am Kyffhäuserberge

Ebert in Schwarzburg

Germania

Bekannte aus Gera

Heil dir im Rotkrautkranz

Palaische Gesänge

Gebet an Ištanu

Völkerschlacht bei Leipzig

Trauerklage eines Meeseniers

Wer singen will aus freier Kehle

Atheistenlied

Elb- und Oderland

Morengedicht

Oh Coburg, mein Coburg

Musengedicht

Hinweise

Gedichte aus Hatti

In Thüringen muss mehr noch sein

Der Reichstag zu Rohr

Von Sömmerda bis Greiz

Mariša – nach einer Geschichte aus dem Kaiserreich

Germania

Heil dir im Rotkrautkranz

Elb- und Oderland

Morengedicht

Oh Coburg, mein Coburg

Tarhunna kam zum Sonnenberg

Tarhunna kam zum Sonnenberg

Ištanu einzufassen.

Hier konnt' er ihren hellen Schein

im roten Wasser fangen

und gab aus grünen Wangen

zu ihrer Freude noch hinein

in heißerglüte Massen

manch schillerndes Intarsienwerk.

Potzblitz!

„Potzblitz,“ werden Sie sich als Thüringer denken. „Was war denn das für ein Gedicht? Tarhunna kam zum Sonnenberg? Also den einen Teil verstehe ich ja. Der Sonnenberg, das muss unser Sonneberg sein. Und das rote Wasser, das ist gewiss der Röthen, der diese Spielzeugstadt durchfließt. Ja, die grünen Wangen noch, mit Sicherheit sind das die bewaldeten Berge, die Sonneberg umkränzen. Aber Tarhunna und Ištanu? Ich habe noch einmal nachgesehen, meinen kompletten thüringischen Sagenschatz von Ludwig Bechstein bis Rainer Hohberg von der ersten bis zur letzten Seite – nichts! Und auch die Abstecher zu den Gebrüdern Grimm und Gustav Schwab haben mich keinen Schritt weitergebracht. Es ist zum Verzweifeln!“

Aber nicht doch, lieber Leser. Ganz im Gegenteil: Wenn Sie so weit gedacht haben, dann schenke ich Ihnen meine Hochachtung. Denn das Wichtigste haben Sie ja bereits erkannt, wenn auch vermutlich nur unbewusst: Die Gedichte in diesem kleinen Buch speisen sich nicht aus den üblichen Quellen der Dichtung. Sie folgen anderen, unbekannteren Spuren, die aber nicht minder anregend sind.

„Und was bringt mir das dann,“ werden Sie mich fragen. „Was soll ich mit Gedichten, die ich nicht verstehen kann?!“ Nun, dabei wollen wir es nicht belassen. Ich bitte Sie noch um ein Gedicht Geduld, dann wird sich schon manches klären.

Tarhunna und Ištanu

An Broten sind wir Nešer reich,

an Göttern noch viel mehr.

Was andern ist ein Pantheon,

das ist bei uns ein Heer.

Wir meinen, dass es tausend sind,

doch niemand kann sie zählen.

Und so bestimmten wir dereinst

die höchsten auszuwählen.

Wir dachten lang und wählten schlau

das Wetter und die Sonne,

denn erstes bringt den Morgentau,

die zweite Sommerwonne.

Der Fluss nur durch den Regen fließt,

der Wind nur schmilzt das Eisen.

Das Korn nur durch das Wasser sprießt,

die Sonne lädt zum Reisen.

So hält ein Gott zu jeder Zeit

für uns am Himmel Wacht

und fürchten wir auch nur allein

die sternenklare Nacht.

Doch dann ist jenes Götterpaar

auch mal für sich allein.

Und was sie schaffen unsichtbar,

soll ihr Geheimnis sein.

Aha! Oder: Worum es hier geht.

„Ah, jetzt verstehe ich es! Tarhunna ist der Wettergott und Ištanu die Sonnengöttin dieser Nešer. Aber wer sind denn nun diese Nešer, und was machen deren Gottheiten im Thüringer Wald?“

Nun, mit den Nešern ist es so wie mit dem Beutelwolf. – „Mit dem was?“ – Wird der Name genannt, so wissen die Wenigsten im Raum etwas damit anzufangen, und wenn, dann sind es nur ganz schwache Erinnerungen, die nicht eingeordnet werden können. Ein jeder wird jedoch feststellen, dass die ganze Szenerie von dem Leuchten eines einzelnen Augenpaares überstrahlt wird, den Augen jener Person, die mit dem Begriff etwas anfangen kann.

Wer genau sind nun die Nešer? Im Grunde sind sie Ihnen schon einmal begegnet. War im Titel dieses Buches nicht auch von einem Land Hatti die Rede? Genau dessen Einwohner haben sich als Nešer bezeichnet, obwohl sie heute fast immer Hethiter genannt werden.

„Und was haben die nun mit Thüringen zu tun?“