TARZAN IN DER GOLDENEN STADT - Edgar Rice Burroughs - E-Book

TARZAN IN DER GOLDENEN STADT E-Book

Edgar Rice Burroughs

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Beschreibung

Tarzan, der Herr des Dschungels, liebt es, weit abgelegene Gebiete, die von der Hand der Zivilisation unberührt sind, zu durchstreifen, und so führt ihn sein Weg eines Tages nordwärts nach Kaffa. Er ist begierig auf Abenteuer, und Abessinien mit seinem legendären Hinterland und seinen vielen Geheimnissen, die dort noch von uralten Zeiten her bewahrt werden, zieht ihn unwiderstehlich an. Wanderer, Abenteurer und Ausgestoßene aller Zeiten und Völker, griechische Phalanx und römische Legionen haben in geschichtlichen und vorgeschichtlichen Epochen abessinisches Gebiet betreten, und es ist darum nicht ausgeschlossen, dass dieses Land so manches Geheimnis bewahrt. Welche Wunder, welche Abenteuer konnten hier in den entferntesten Winkeln der Erde erlebt werden! Sein Weg führt Tarzan zu dem luxuriösesten Hof dieser vergessenen Welt, zur Königin Nemone in der goldenen Stadt, zu Sklaverei, der Kampfarena, zur Löwengrube, in eine Welt von Hass und Lüge, Intrige und Mord, zu neuen Freunden und mächtigen Feinden, zum Thron des großen Götzen Thoos, zum flammenspeienden Berg Xarator und zu den Schrecken der Großjagd... Der Roman TARZAN IN DER GOLDENEN STADT erschien erstmals ab von März bis April 1932 im ARGOSY-Magazin. Eine erste Buchveröffentlichung folgte im gleichen Jahr. Der Apex-Verlag veröffentlicht TARZAN IN DER GOLDENEN STADT in der deutschen Übersetzung von Helmut H. Lundberg und Christian Dörge.

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EDGAR RICE BURROUGHS

 

Tarzan in der goldenen Stadt

Zwölfter Band des TARZAN-Zyklus

 

 

 

Roman

 

 

Apex-Verlag

Impressum

 

 

Copyright 1932 © by Edgar Rice Burroughs.

Der Roman Tarzan And The City Of Gold ist gemeinfrei.

Copyright dieser Ausgabe © by Apex-Verlag.

Übersetzung: Helmut H. Lundberg und Christian Dörge.

(OT: Tarzan And The City Of Gold). 

Lektorat: Dr. Birgit Rehberg.

Cover: Jessie Marsh/Christian Dörge/Apex-Graphixx.

Satz: Apex-Verlag.

 

Verlag: Apex-Verlag, Winthirstraße 11, 80639 München.

Verlags-Homepage: www.apex-verlag.de

E-Mail: [email protected]

 

Alle Rechte vorbehalten.

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

Der Autor 

TARZAN IN DER GOLDENEN STADT 

Überfall am Fluss 

Der weiße Gefangene 

Im nächtlichen Dschungel 

Die Flut kommt 

In der goldenen Stadt 

Der unfreiwillige Gotteslästerer 

Königin Nemone 

Kampf auf dem Löwenfeld 

Töte ihn! 

Im Palast der Königin 

Die Löwen von Cathne 

Der Mann in der Löwengrube 

Nächtlicher Mordanschlag 

Die Großjagd 

Ein Plan schlug fehl 

Im Tempel des Thoos 

Das Geheimnis des Tempels 

Die Flammen des Xarator 

Nemones Opfer 

 

Das Buch

 

 

Tarzan, der Herr des Dschungels, liebt es, weit abgelegene Gebiete, die von der Hand der Zivilisation unberührt sind, zu durchstreifen, und so führt ihn sein Weg  eines Tages nordwärts nach Kaffa. Er ist begierig auf Abenteuer, und Abessinien mit seinem legendären Hinterland und seinen vielen Geheimnissen, die dort noch von uralten Zeiten her bewahrt werden, zieht ihn unwiderstehlich an. Wanderer, Abenteurer und Ausgestoßene aller Zeiten und Völker, griechische Phalanx und römische Legionen haben in geschichtlichen und vorgeschichtlichen Epochen abessinisches Gebiet betreten, und es ist darum nicht ausgeschlossen, dass dieses Land so manches Geheimnis bewahrt. Welche Wunder, welche Abenteuer konnten hier in den entferntesten Winkeln der Erde erlebt werden!

Sein Weg führt Tarzan zu dem luxuriösesten Hof dieser vergessenen Welt, zur Königin Nemone in der goldenen Stadt, zu Sklaverei, der Kampfarena, zur Löwengrube, in eine Welt von Hass und Lüge, Intrige und Mord, zu neuen Freunden und mächtigen Feinden, zum Thron des großen Götzen Thoos, zum flammenspeienden Berg Xarator und zu den Schrecken der Großjagd...

 

Der Roman Tarzan in der goldenen Stadt erschien erstmals ab von März bis April 1932 im Argosy-Magazin. Eine erste Buchveröffentlichung folgte im gleichen Jahr. 

Der Apex-Verlag veröffentlicht Tarzan in der goldenen Stadt in der deutschen Übersetzung von Helmut H. Lundberg und Christian Dörge. 

  Der Autor

 

Edgar Rice Burroughs - * 01. September 1875, † 19. März 1950.

 

Edgar Rice Burroughs war ein US-amerikanischer Schriftsteller, der bekannt wurde als Erzähler diverser Abenteuergeschichten, die sich vor allem dem frühen Fantasy- und Science-Fiction-Genre zuordnen lassen. Die bekanntesten von ihm eingeführten - und in der Folge von anderen in zahlreichen Filmen und Comics etablierten -  Heldencharaktere sind Tarzan, John Carter, Carson Napier.

Der Sohn des Fabrikanten und Bürgerkriegsveteranen Major George Tyler Burroughs (1833–1913) und der Lehrerin Mary Evaline Zieger (1840–1920) verlebte nach dem Besuch mehrerer Privatschulen den Großteil seiner Jugend auf der Ranch seiner Brüder in Idaho.

Nach seinem Abschluss auf der Michigan Military Academy im Jahr 1895 trat Burroughs in die 7. US-Kavallerie ein. Als ein Armeearzt bei ihm einen Herzfehler diagnostizierte und er deshalb nicht Offizier werden konnte, verließ Burroughs die Armee vorzeitig im Jahr 1897 und arbeitete bis 1899 wieder auf der Ranch seines Bruders. Danach ging er zurück nach Chicago und arbeitete in der Firma seines Vaters.

Am 1. Januar 1900 heiratete Burroughs seine Jugendliebe Emma Centennia Hulbert. Das Paar bekam drei Kinder: Joan Burroughs Pierce (1908–1972), Hulbert Burroughs (1909–1991) und John Coleman Burroughs (1913–1979). Da die tägliche Routine in der Fabrik seines Vaters Burroughs nicht zufriedenstellte, verließ das Ehepaar 1904 Chicago, um abermals in Idaho zu leben. Mit seinen Brüdern, die inzwischen ihre Ranch aufgegeben hatten, versuchte er sich erfolglos als Goldgräber. Kurze Zeit später arbeitete er als Eisenbahnpolizist in Salt Lake City. Auch diesen Job gab Burroughs auf und zog mit seiner Frau wieder zurück nach Chicago, wo er eine Reihe Jobs annahm, unter anderem als Vertreter. 1911 investierte er sein letztes Geld in einer Handelsagentur für Bleistiftanspitzer und scheiterte.

Burroughs, der zu dieser Zeit an schweren Depressionen litt und, nach einigen seiner Biographen, an Selbstmord dachte, kam auf die Idee, eine Geschichte für ein Magazin zu schreiben, in dem er zuvor Anzeigen für seine Bleistiftanspitzer geschaltet hatte. Seine erste Erzählung Dejah Thoris, Princess of Mars (unter dem Pseudonym Normal Bean für das All-Story-Magazin von Thomas Metcalf geschrieben) wurde zwischen Februar und Juli 1912 als Fortsetzung veröffentlicht.

Metcalf hatte sein Pseudonym in Norman Bean geändert, und auch der Titel seiner Geschichte wurde zu Under the Moon of Mars abgewandelt. Auf Burroughs Beschwerde bezüglich der Änderungen, lenkte Metcalf ein und bot an, Burroughs nächste Geschichte unter seinem richtigen Namen zu drucken. Eine weitere Beschwerde Burroughs betraf den Zusatz For all Rights auf seinem Honorarscheck. Nach längerem Briefwechsel erreichte er, dass die 400 Dollar nur für den Erstabdruck galten.

Burroughs zweite Geschichte, The Outlaw of Torn, wurde jedoch von All-Story abgelehnt. Der große Erfolg kam mit Burroughs drittem Anlauf, Tarzan of the Apes.

Die Geschichte von Tarzan wurde ebenfalls 1912 von All-Story veröffentlicht. Burroughs schrieb in der Folgezeit immer wieder neue Tarzan-Geschichten und konnte sich - kaum zehn Jahre nach der Veröffentlichung von Tarzan of the Apes - ein riesiges Stück Land in der Nähe von Los Angeles kaufen. Selbst nach Burroughs Tod im Jahr 1950 erschienen weitere Tarzan-Geschichten. Das Landstück bei Los Angeles ist heute die Gemeinde Tarzana.

In den frühen 1930er Jahren wurde sein schriftstellerischer Erfolg allerdings immer mehr von privaten Problemen überschattet. 1934 ließ er sich scheiden und heiratete ein Jahr später Florence Dearholt. Doch schon 1942 wurde auch diese Ehe geschieden. Nach der Bombardierung von Pearl Harbor begab sich Burroughs 1941 als Kriegsreporter nach Hawaii. Nach dem Krieg kehrte er nach Kalifornien zurück, wo er, nach vielen gesundheitlichen Problemen, 1950 einem Herzanfall erlag.

 

 In Burroughs Werk vermischen sich Science Fiction und Fantasy. Er etablierte Geschichten vor einem planetarischen Hintergrund in der Science Fiction. Dabei war Burroughs bewusst, dass seine Literatur bei den Kritikern nicht ankam. Er machte auch nie ein Hehl daraus, dass er schrieb, um Geld zu verdienen.

Die Helden seiner Romane und Erzählungen haben keine Alltagsprobleme. Bei den Charakterzeichnungen schwach, sprudeln Burroughs Geschichten über vor Ideen und Action. Die Helden seiner Romane haben verschiedene Merkmale gemeinsam, beispielsweise das Geheimnis um ihre Herkunft. Entweder haben die Helden nie eine Kindheit erlebt, oder können sich nicht daran erinnern, oder aber sie sind wie Tarzan und The Cave Girl Waisen. Ein weiteres Merkmal von Burroughs Geschichten ist der, wie Brian W. Aldiss es nennt, ausgeprägte sexuelle Dimorphismus. Das jeweils dominante Geschlecht ist hässlich.

Obwohl es in den Romanen und Geschichten Burroughs von schönen, nackten Frauen nur so wimmelt, werden sexuelle Beziehungen weder angedeutet noch erwähnt. Burroughs Welt scheint eine präpubertäre zu sein. Doch ist die Jungfräulichkeit immer in Gefahr (vgl. Aldiss). Fast schon zwanghaft mutet an, dass es in den Geschichten Burroughs, die zwischen 1911 und 1915 geschrieben wurden, nicht weniger als 76 Mal zu Vergewaltigungsdrohungen kommt, die natürlich alle abgewendet werden können. Zu den Bedrohern der weiblichen Unschuld gehören verschiedene Marsianer, Sultane, Höhlenmenschen, japanische Kopfjäger und Affen.

E. F. Bleiler schreibt über Burroughs, seine Texte seien „Fantasien von Erotik und Macht.“

 

Der Apex-Verlag veröffentlicht Burroughs' Venus-Romane (in der deutschen Übersetzung von Thomas Schlück), Neu-Übersetzungen des Tarzan- und des John Carter-Zyklus sowie als deutsche Erstveröffentlichung die Pellucidar-Serie.

TARZAN IN DER GOLDENEN STADT

 

  

 

 

 

  Überfall am Fluss

 

 

Von Juni bis September ziehen die schweren Regenfälle herauf nach Gojam und Shoa und hinein nach Kalla. Aus Abessinien bringen sie Schlamm und Reichtum in den östlichen Sudan und bis hinein nach Ägypten. Sie bringen morastige Pfade, hochgehende Flüsse und Tod, aber auch Reichtum nach Abessinien.

Von allen diesen Gaben der großen Regenzeit interessierte sich die kleine Bande von Shiftas nur für die morastigen Pfade, für die hochgehenden Flüsse und den Tod. Die einsame Wildnis der Berge von Kaffa war das Jagdgebiet der Bande. Diese berittenen Banditen waren harte Männer. Nicht der geringste Anflug von Menschlichkeit war an ihnen zu spüren, der manchmal die Rauheit auch der ärgsten Gesellen mildert. Sie gehörten zu den Stämmen der Kaficho und Galla. Von ihren Völkern längst vertrieben, gehörten diese Männer zu den Gesetzlosen, auf deren Ergreifung ein Kopfgeld ausgesetzt war.

Der schwere Regen hatte nachgelassen, denn die Regenzeit ging ihrem Ende entgegen. Die Mitte des Monats September war beinahe erreicht. Dennoch gab es überall viel Wasser in den Flüssen und die Erde war noch auf geweicht von den letzten Wolkenbrüchen.

Die Shiftas ritten sorglos durch das Land. Eine Marschordnung gab es nicht. Ihnen war es gleich, ob sie einen einsamen Wanderer, eine Karawane oder ein Dorf ausraubten. Die unbeschlagenen Hufe ihrer Pferde hinterließen eine weithin sichtbare Spur. Den Shiftas machte das wenig aus, denn niemand spürte ihnen nach. Jedermann in der ganzen Gegend war nur darauf bedacht, den Shiftas so weit wie möglich aus dem Wege zu gehen.

In einiger Entfernung vor ihnen beschlich ein jagendes Tier seine Beute. Der Wind blies aus der Richtung der herannahenden Reiter. Deshalb erreichte weder ihre Witterung noch der Laut von den Hufen ihrer Pferde die scharfen Sinne des Jägers, der so sehr auf seine Beute konzentriert war und sich in der gelinden Erregung der Jagd befand, dass ihm die Annäherung fremder Wesen vollkommen entging. Das sich auf Jagd befindende Wesen war nicht ganz das, was man unter einem jagenden Tier versteht. In seinen heimatlichen Jagdgründen füllte es sich den Magen durch Jagd und nur allein durch Jagd. Andererseits entsprach das Wesen keineswegs dem Bild, das man sich für gewöhnlich von einen britischen Lord macht. Dennoch war das Wesen auch ein Lord, es war Tier und Mensch zugleich – es war Tarzan, der Affenmensch.

Für alle jagenden Tiere ist die Regenzeit die Zeit des Hungers. Auch Tarzan machte keine Ausnahme von dieser Regel. Es hatte zwei Tage lang ununterbrochen geregnet. Deshalb war Tarzan jetzt hungrig. Ein kleiner Rehbock trank an einem Fluss, dessen Ufer von Büschen und hohen Weiden umgeben war. Tarzan schlich sich auf dem Bauche durch das kurze Gras, um eine Stelle zu erreichen, von wo er entweder mit dem Pfeil oder dem Speer seine Beute erlegen konnte. Er gewahrte nicht die Gruppe von Reitern, die auf einer kleinen Anhöhe dicht hinter ihm ihre Pferde zügelten und ihn bewegungslos beobachteten.

Usha, der Wind, der die Witterung mit sich trägt, bringt auch die Geräusche zum Ohr des aufmerksamen Lauschers. Heute jedoch trug Usha Witterung und Geräusch der Shiftas von der scharfen Nase und den hellhörigen Ohren des Affenmenschen fort. Man hätte annehmen sollen, dass Tarzan mit seiner Gabe der Überempfindlichkeit und seinem sechsten Sinn für die Gefahr trotzdem die Gegenwart des Feindes ahnt. Aber: Auch der ehrenwerte Homer schläft manchmal.

Auch ein wegen seiner Stärke sehr selbstsicheres Tier

wird niemals die Vorsicht außer Acht lassen, denn jedes Lebewesen hat seine Feinde. Die schwachen Grasfresser müssen immer auf der Hut sein vor dem Löwen, Leoparden und dem Menschen. Der Elefant, das Rhinozeros und der Löwe dürfen niemals in ihrer Wachsamkeit nachlassen, wollen sie nicht dem Menschen zum Opfer fallen. Und der Mensch muss stets wachsam sein, um sich gegen den Menschen und die Tiere zu schützen. Man darf nicht glauben, dass diese Vorsicht auf Furcht oder Feigheit schließen ließe. Denn Tarzan, für den es keine Furcht gab, war die personifizierte Vorsicht. Vor allem dann, wenn er sich weit von seinen eigenen Jagdgründen entfernt befand wie an diesem Tage und dazu in einer Gegend, wo jedes Lebewesen ein Feind sein konnte.

Vielleicht waren der nagende Hunger und die Möglichkeit, bald etwas zu essen zu finden, daran schuld, dass er jetzt in seiner Wachsamkeit nachließ. Vielleicht auch war seine Sorglosigkeit darauf zurückzuführen, dass er so stolz und selbstbewusst war.

Es hat nichts mit dieser Erzählung zu tun, warum sich Tarzan so weit im Norden, in Kaffa aufhielt. Vielleicht hatte er dafür keinen wichtigen Grund, denn der Herr des Dschungels liebt es, durch die weite Wildnis zu streifen, die noch nicht von der zerstörenden Hand der Zivilisation vernichtet worden ist. Er braucht keinen besonderen Grund, weite Streifzüge zu unternehmen. Niemals konnte es genug Abenteuer für ihn geben. Vielleicht lockte ihn Abessinien mit seinen dreihundertfünfzigtausend Quadratmeilen halber Wildnis deshalb so besonders an, weil sich hier Geheimnisse verbergen mochten, die seit undenklichen Zeiten von keinem Menschen aufgespürt worden waren. Forscher, Abenteurer, Gesetzlose, Männer der griechischen Phalanx und römische Legionäre haben in geschichtlicher Zeit Abessinien durchstreift. Viele Legenden künden von ihren Abenteuern. Vielfach glaubt man sogar, dass sich in Abessinien die Spuren der längst untergegangenen Stämme Israels entdecken lassen. Eine Welt wunderbarer Abenteuer mochte sich in den verborgenen Winkeln dieses Landes entdecken lassen.

In diesem Augenblick jedoch dachte Tarzan keineswegs an Abenteuer. Er hatte keine Ahnung davon, dass sich ein neues drohendes Erlebnis bereits hinter ihm erhob. Alle seine Sinne waren auf die Jagd gerichtet und auf die Beute, mit deren Fleisch er bald den rasenden Hunger in seinen Eingeweiden stillen wollte. Vorsichtig kroch er weiter. Kein Tier, nicht einmal Sheeta, der Leopard, kann leiser und vorsichtiger kriechen als Tarzan.

Hinter ihm ritten die Shiftas in ihren weißen Mänteln leise von der kleinen Erhöhung herab, von der aus sie ihn beobachtet hatten. Sie waren mit Speeren und langläufigen Zündsteinflinten bewaffnet. Die Banditen waren überrascht. Niemals zuvor war ihnen ein weißer Mann wie dieser begegnet. Ihre Neugier war indessen nur oberflächlich, denn ihre Herzen dürsteten nach Mord.

Hin und wieder erhob der Rehbock seinen Kopf, um argwöhnisch und vorsichtig Umschau zu halten. Als jedoch das Tier mit einem Ruck den Kopf hochwarf, erstarrte Tarzan zur Unbeweglichkeit. Plötzlich richtete das Tier seine Blicke auf etwas, das sich in der Richtung des Affenmenschen befinden musste. Dann warf es sich auf den Hinterbeinen herum und jagte davon. Sofort drehte Tarzan sich um, denn er wusste, dass nicht er das Tier erschreckt haben konnte. Es musste etwas sein, das sich hinter ihm befand. Die wachsamen Augen von Wappi, dem Rehbock, hatten eine Gefahr entdeckt, die ihm entgangen war. Mit raschem Blick erfasste er das halbe Dutzend Reiter, das langsam auf ihn zukam. Ihre Vorsicht verriet, wer sie waren und was sie wollten. Er erkannte, dass er Shiftas vor sich hatte. Tarzan wusste, dass es für diese Menschen nur Raub und Mord gab. Sie waren schlimmere Feinde als Numa, der Löwe.

Als sie erkannt waren, fielen sie in Galopp und rasten auf den einsamen Mann zu. Sie schrien wild und schwenkten ihre Waffen. Sie schossen nicht, weil sie offensichtlich den armselig bewaffneten Mann für eine sichere Beute hielten. Ihre Absicht war es, ihn zu überreiten und unter den Hufen ihrer Pferde sterben zu lassen, falls er nicht vorher von ihren Speeren durchbohrt wurde. Vielleicht glaubten sie auch, er werde sein Heil in der Flucht suchen. Dieser Umstand hätte ihnen das Vergnügen einer Jagd bereitet. Welche Beute könnte solch wilde Gesellen in größere Aufregung versetzen als ein Mensch!

Tarzan aber drehte sich weder um, noch lief er davon. Innerhalb seiner Sichtweite kannte er jede Fluchtmöglichkeit und auch jede Gefahr, die ihm begegnen konnte. Denn das in der Wildnis lebende Wesen muss diese Dinge wissen, wenn es am Leben bleiben will. So wusste auch Tarzan in diesem Augenblick, dass die Flucht vor berittenen Männern ihn nicht in Sicherheit bringen konnte. Diese Erkenntnis ließ ihn jedoch nicht in Panik ausbrechen. Hätte er sich durch die Flucht retten können, wäre er selbstverständlich geflohen. Da dies aber nicht möglich war, entschied er sich ohne Zögern für die andere Alternative – er stellte sich zum Kampf. Er war entschlossen, jede Möglichkeit zu seiner Rettung auszunutzen.

So wie er vor den heranreitenden Männern stand, glich er mehr einem Halbgott der Wildnis, als einem Menschen. Er war groß, wunderbar gewachsen und hatte Muskeln, nicht wie Herkules, sondern wie Apollo. Seine einzige Bekleidung bestand aus einem schmalen Gürtel aus Löwenfell, von dem vom und hinten ein Löwenschwanz herabhing. Von seiner Erscheinung ging ein Hauch urkräftiger Männlichkeit aus. Auf dem Rücken trug er den Köcher mit den Pfeilen und einen leichten, kurzen Speer. Ein aus Lianen geflochtenes Seil hing ihm lose über einer Schulter. An seiner Hüfte schwang das Jagdmesser seines Vaters. Dieses Messer hatte einst dem jungen

Tarzan die erste Vorherrschaft unter den wilden Tieren des Dschungels gebracht. Es war lange her, seit seine jugendliche Hand diese Klinge in das Herz von Bolgani, dem Gorilla, gestoßen hatte. Den Bogen hielt er in der linken Hand und zwischen seinen Fingern steckten vier Pfeile zum sofortigen Gebrauch bereit. Tarzans Bewegungen waren schnell wie Ara, der Blitz. In dem Augenblick, da er die Gefahr erkannt hatte, die sich in seinem Rücken näherte, war er auch bereits auf die Füße gesprungen, um sich den Reitern entgegenzustellen. Im gleichen Augenblick spannte er auch seinen Bogen. Noch ehe der vorderste Reiter wusste, welche Gefahr nun ihm drohte, schwirrte die Sehne. Der Pfeil sauste davon. Der Affenmensch benutzte einen kurzen, aber sehr starken Bogen. Er war kurz, damit er im Urwald und im Dschungel leichter getragen werden konnte. Stark musste er sein, damit die von ihm geschossenen Pfeile genügend Schwunghaften, auch die dickste Haut eines Tieres zu durchdringen. Der Bogen war so stark und straff, dass ein gewöhnlicher Mann ihn hätte nicht biegen können.

Der erste Pfeil drang dem voranreitenden Shifta mitten ins Herz. Während der Mann noch die Arme in die Luft warf und vom Pferd fiel, flogen bereits vier weitere Pfeile mit Blitzesgeschwindigkeit vom Bogen des Affenmenschen. Jeder Pfeil fand sein Ziel. Ein zweiter Shifta fiel von seinem galoppierenden Pferd und drei weitere waren verwundet.

Nur wenige Sekunden waren vergangen seit Tarzan die Gefahr entdeckt hatte. Die vier übrigbleibenden Reiter stürmten auf ihn ein. Drei von ihnen waren allerdings verwundet und kümmerten sich mehr um ihre Verletzungen als um den einsam kämpfenden Mann. Nun glaubte keiner mehr von ihnen daran, dass man leichte Beute machen werde. Der vierte Reiter allerdings war unverletzt und raste auf donnernden Hufen gegen den Affenmenschen los. Sein Speer war auf den breiten bronzenen Brustkasten des Affenmenschen gerichtet.

Für Tarzan gab es kein Ausweichen. Selbst wenn er versucht hätte, im letzten Augenblick zur Seite zu springen, wäre er von einem der anderen Reiter niedergeritten worden. Es gab nur eine geringe Hoffnung, den Kampf lebendig zu überstehen. Er musste sich jetzt auf seine Schnelligkeit, Stärke und Geistesgegenwart verlassen, auf jene besonderen Eigenschaften, die Tarzan zu dem machten, was er ist – eben Tarzan. Nach dem letzten Schuss hing er sich den Bogen mit der Sehne über den Nacken. Blitzschnell schlug er die drohende Speerspitze dicht vor seiner Brust beiseite. Mit der gleichen Bewegung packte er den Arm seines Feindes und schwang sich hinter dem Reiter auf das Pferd.

Stählerne Finger schlossen sich um die Kehle des Shifta, der nur noch einen einzigen heulenden Laut auszustoßen vermochte. Dann grub sich das Messer unter seine linke Schulter. Tarzan warf den Leichnam aus dem Sattel. Das erschrockene Pferd, von keiner Hand mehr gezügelt, brach durch Büsche und Weiden bis an den Fluss durch. Die übrigen Shiftas, die alle mit ihren Wunden zu tun hatten, waren nur froh, dass sie die Verfolgungsjagd auf dem hohen Ufer aufgeben konnten. Tarzans Pferd sprang ins Wasser. Nur einer der Verfolger hatte Mut und Kraft genug, sein Gewehr zu heben und der fliehenden Beute einen Schuss nachzujagen.

Der Fluss war schmal und zog träge dahin. Im Strombett war er allerdings ziemlich tief. Als das Pferd ins tiefe Wasser stapfte, bemerkte Tarzan eine kurze Strecke flussabwärts trügerische Wellen im Wasser. Der lange, schreckerregende Körper von Gimla, dem Krokodil, schoss schnell auf ihn zu. Auch das Pferd gewahrte die drohende Gefahr. In panischem Schrecken versuchte es, gegen die Strömung davonzuhasten. Tarzan kletterte über den hohen Knauf des abessinischen Sattels und riss den Speer von der Schulter. Er hatte zwar wenig Hoffnung, das gefährliche Tier mit dieser einfachen Waffe in Schach zu halten. Ihm ging es jedoch darum, genügend Zeit zu finden, sein Pferd dem gegenüberliegenden Ufer zuzulenken.

Gimla, das Krokodil, ist genau so schnell wie wild. Der gefährliche Rachen klappte dicht neben dem Leib des Pferdes auf. Da hob der Shifta am anderen Ufer des Flusses sein Gewehr und schoss blindlings auf den Affenmenschen. Zum Glück für Tarzan wurde der Schuss schlecht gezielt. Zugleich mit dem Knall der Waffe tauchte das Krokodil unter. Das wilde Wirbeln des Wassers verriet, dass die Bestie tödlich getroffen worden war.

Wenige Sekunden später erreichte Tarzans Pferd das Ufer und brachte sich und den Reiter auf dem trockenen Land in Sicherheit. Tarzan hatte jetzt das Pferd in der Gewalt. Er riss es auf der Hinterhand herum und sandte zum Abschied einen Pfeil quer über den Fluss, wo die Bande wütend schimpfte. Dieser Pfeil fuhr einem der bereits verwundeten Männer in den Oberschenkel. Der Getroffene war jener Schütze, der Tarzan unfreiwillig das Leben gerettet hatte, indem er mit seinem blindlings abgefeuerten Schuss das Krokodil tötete.

Wildes Gewehrfeuer begleitete Tarzan den Affenmenschen, der sein galoppierendes Pferd in den nahen Wald lenkte, der ihn vor den Blicken der wütenden Shiftas verbarg. 

 

 

 

 

  Der weiße Gefangene

 

 

Weit im Süden erhob sich ein Löwe vom Kadaver eines von ihm getöteten Tieres und schritt majestätisch zum Ufer des nahen Flusses. Er hatte nur einen verächtlichen Blick für den Kreis von Hyänen und Schakalen» der ihn umgab. Diese Tiere warteten nur darauf, dass der Löwe wegging und ihnen den Rest seiner Beute überließ. Sie wichen nach beiden Seiten aus, als er seines Weges zog. Sofort stürzten die Hyänen auf die Überbleibsel seiner Mahlzeit. Der Löwe schien sie überhaupt nicht zu sehen.

Stolz und mit königlicher Haltung schritt das mächtige Tier davon. Der Löwe war von wuchtiger Größe, die durch sein helles, fast goldenes Fell und die schwarze Mähne unterstrichen wurde. Nachdem er getrunken hatte, hob er den massigen Kopf und stieß ein Brüllen aus, wie Löwen es zu tun pflegen, wenn sie gesättigt sind und keinen Durst haben. Die Erde erzitterte unter der donnernden Stimme, und Schrecken überfiel den Dschungel.

Jetzt hätte sich der Löwe eigentlich in sein Lager zurückziehen müssen, um dort so lange zu schlafen, bis es Zeit für einen neuen Jagdzug war. Dieser Löwe aber tat es nicht. Er verhielt sich ganz anders, als man es von einem Löwen unter solchen Umständen hätte erwarten sollen. Er hob den Kopf und zog prüfend die Luft ein. Dann senkte er die Nase auf den Erdboden und bewegte sich hin und her wie ein Jagdhund, der eine Fährte sucht. Schließlich hielt er inne und ließ ein leises Grollen hören. Gleich darauf begann er einer Spur zu folgen, die genau nach Norden führte. Die Hyänen waren froh, dass er endlich verschwand. Auch die Schakale freuten sich darüber und wünschten ihrerseits, dass auch die Hyänen bald weggehen würden. Hoch am Himmel kreiste Ska, der Aasgeier, der seinerseits nur darauf wartete, dass die Schakale und Hyänen verschwanden.

Um die gleiche Zeit warfen viele Tagemärsche weiter nordwärts drei wütende, verwundete Shiftas einen letzten Blick auf ihre toten Kameraden. Sie verfluchten ihr Schicksal, das sie über den Weg des fremden, weißen Riesen geführt hatte. Dann nahmen sie den Toten die Waffen und Kleider ab, um sich unter Racheschwüren auf den Weg zu machen. Sie fluchten laut auf ihren unbekannten Gegner und hofften jeder für sich im Stillen, dass sie ihm nie wieder begegnen würden. Sie glaubten, ein für alle Mal mit ihm fertig zu sein. Sie waren es aber keineswegs.

Am Waldrand schwang sich Tarzan zu einem überhängenden Zweig hinauf, unter dem sein Pferd hindurchlief. Das Tier überließ er seinem Schicksal. Der Affenmensch war wütend. Die Shiftas hatten ihm sein Mittagessen vertrieben. Dass sie außerdem versucht hatten, ihn zu töten, störte ihn weit weniger als die Tatsache, dass sie ihm die Jagd verdorben hatten. Nun musste er sich von neuem auf die Suche nach etwas Essbarem begeben. Sobald er aber seinen Hunger gestillt haben würde, wollte er sich auf jeden Fall der Shiftas noch einmal annehmen. Das stand für ihn fest. Für einen Augenblick hatte Tarzan überlegt, ob sich nicht aus dem erbeuteten Banditenpferd eine Mahlzeit bereiten ließe. Er gab diese Idee aber bald auf. In der Vergangenheit hatte er schon manchmal auf Pferdefleisch zurückgreifen müssen. Aber es hatte ihm niemals geschmeckt. Er war zwar sehr hungrig, jedoch noch lange nicht am Verhungern. Deswegen zog er es vor, abermals auf die Jagd zu gehen und siel» schmackhafteres Fleisch zu suchen. Es dauerte auch nicht lange, bis er eine Beute schlagen und nun endlich in Ruhe essen konnte.

Gesättigt ruhte er in einer Astgabel eine Weile aus. Aber nicht lange. In Gedanken beschäftigte er sich immer noch mit den Shiftas. Es erschien ihm notwendig, sie wenigstens vorläufig im Auge zu behalten Falls die Banditen auf einem längeren Marsch waren, brauchte er sich nicht weiter um sie zu kümmern. Waren sie jedoch in dieser Gegend heimisch, war das eine andere Sache. Denn Tarzan wollte sich hier für einige Zeit aufhalten. Deshalb hielt er es für zweckmäßig, die Art und den Aufenthalt seiner Feinde zu erkunden. Außerdem wollte er den Banditen gern noch ein wenig zusätzliche Bestrafung angedeihen lassen für das Ungemach, das sie ihm bereitet hatten. Deshalb kehrte Tarzan bald zum Fluss zurück, überquerte ihn und nahm die deutlich sichtbare Spur der Shiftas auf. Die Fährte lief einige Zeit durch das Hügelgelände. Dann kehrte sie in das enge Flusstal zurück. Bald wurde die Gegend waldig und der Flusslauf wand sich unter hohen Bäumen dahin. In diesem Wald verschwand die Spur.

Inzwischen war es beinahe dunkel geworden. Die kurze Tropendämmerung wollte bald der Nacht weichen. Das nächtliche Leben erwachte im Wald und auf den Hügeln. Aus dem blauen Schatten des Tals ertönten die Laute eines jagenden Löwen. Tarzan prüfte mit der Nase den warmen Luftstrom, den der Wind aus dem Tal zu den Bergen hinauftrieb. Er nahm deutlich den Geruch eines Lagers und die Witterung vieler Menschen wahr. Da hob er den Kopf und ließ aus seiner breiten Brust ein wildes Brüllen ertönen. Nun war auch Tarzan, der Affenmensch, auf der Jagd.

Dann stand er aufrecht und einsam in der zunehmenden Dunkelheit, eine zur Statue erstarrte Gestalt auf einer öden Hügelkuppe. Bald hüllte ihn die Nacht völlig ein. Seine Gestalt verschwand in der Finsternis, die Hügel und Tal, Fluss und Wald in sich aufsog. Erst als völlige Dunkelheit hereingebrochen war, bewegte sich Tarzan wieder. Lautlos schritt er durch den Wald. Mit wachen Sinnen hielt er nach allen Seiten Ausschau, denn nun war die Jagdzeit der großen Katzen da. Mit bebenden Nüstern prüfte er immer wieder den Wind. Nicht der leiseste Laut entging seinen scharfen Ohren.

Je weiter er vorankam, desto stärker wurde der Geruch nach Menschen. Tarzan folgte ihm. Immer näher kamen auch die Laute des jagenden Löwen. Im Augenblick aber fürchtete Tarzan Numas Gegenwart nur wenig. Die Großkatze bewegte sich mit der Windrichtung und konnte ihn nicht wittern. Ganz gewiss hatte Numa den Schrei des Affenmenschen vernommen. Aber er konnte nicht wissen, dass Tarzan sich ihm näherte.

Tarzan schätzte die Entfernung, die ihn noch von dem weiter unten im Tal befindlichen Löwen trennte, und seinen Weg bis zum Wald. Er hoffte, die Bäume zu erreichen, ehe sich sein Pfad mit dem des Löwen kreuzte. Er befand sich nicht auf der Jagd auf Numa, den Löwen. Mit der natürlichen Vorsicht eines wilden Tieres bemühte er sich, ein unnötiges Zusammentreffen zu vermeiden. Er jagte auch nicht des Essens wegen – sein Magen war wohlgefüllt. Er war auf Menschenjagd. Sein Weg galt dem Erzfeind aller Wesen der Schöpfung.

Tarzan hatte immer wieder Schwierigkeiten, sich selbst als einen Menschen anzusehen. Seine innere Einstellung war viel näher der eines Tieres, als der eines menschlichen Wesens. Er war auch keineswegs besonders stolz auf seine eigene Rasse. Er musste zwar die geistige Überlegenheit des Menschen über andere Kreaturen anerkennen. Zugleich aber empfand er Verachtung für das Menschengeschlecht, das den besseren Teil seines Erbes so schlecht nutzte. Für Tarzan, wie für viele andere Lebewesen, war die innere Zufriedenheit das höchste Ziel des Daseins. Gute Gesundheit und innere Ausgeglichenheit gehörten seiner Meinung nach dazu, wenn ein Mensch dieses Ziel erreichen wollte. Voller Verachtung blickte der Affenmensch auf die überwältigende Mehrzahl der Menschen, denen entweder das eine oder das andere fehlte, wenn nicht beides. Er kannte die Selbstsucht, die Feigheit und die Grausamkeit der Menschen. Deshalb stand die Menschheit in ihrer Gesamtheit in seinen Augen auf einer niedrigeren geistigen Stufe als die wilden Tiere. Der Mensch war in seinen Augen weltenweit von dem Ziel der inneren Zufriedenheit entfernt.

Deswegen begab er sich auf die Suche nach dem Lager der Männer nicht als ein Mensch, der seinesgleichen sucht. Vielmehr schlich er an wie ein Tier, das die Stellung des Feindes auskundschaften will. Die verschiedenen Gerüche, die vom Lager her zu ihm drangen, wurden immer stärker. Er roch Pferde, Männer, Rauch und vieles andere, was zum typischen Geruch eines größeren Lagers gehört. Für einen gewöhnlichen Menschen, der sich allein in einsamer Wildnis befand, umgeben von undurchdringlicher Dunkelheit, noch dazu in der Nähe eines jagenden Löwen, wären diese Gerüche höchstwillkommene Anzeichen baldiger Sicherheit gewesen. Tarzan hingegen reagierte darauf genau wie ein wildes Tier, das weiß, dass der Mensch sein einziger Feind ist. Seine prachtvollen Muskeln spannten sich. In der Kehle unterdrückte er ein tiefes Knurren.

Als Tarzan den Waldrand erreichte, befand sich der Löwe nicht weit von ihm zur Rechten. Er kam immer näher. Deshalb schwang sich der Affenmensch in die Bäume hinauf, wo er sich leise von Ast zu Ast schwingend, dem Lager der Shiftas näherte. Numa hörte ihn und stieß ein Brüllen aus. Die Männer im Lager warfen noch mehr Holz auf das lodernde Feuer, mit dem sie wilde Tiere fernhalten wollten.

Nach kurzem Suchen fand Tarzan einen Baum, von dem aus er das Lager zu überschauen vermochte. Unter sich erkannte er eine Bande von etwa zwanzig Männern, ihre Pferde und ihre Ausrüstungsstücke. Zum Schutz gegen wilde Tiere hatten die Shiftas eine Boma aus Zweigen und Dornhecken rund um das Lager aufgerichtet. Mehr als auf diesen primitiven Schutzwall schienen sie sich jedoch auf die Wirkung des großen Feuers zu verlassen, das in der Mitte des Lagerplatzes brannte.

Mit einem einzigen raschen Blick überschaute der Affenmensch jede Einzelheit der Szene unter sich. Dann ruhten seine Blicke interessiert, sogar neugierig auf einer Gestalt, die nicht in das allgemeine Bild zu passen schien. Es war ein weißer Mann, der sorgfältig gefesselt war und nahe beim Feuer auf dem Erdboden lag.

Für gewöhnlich interessierte sich Tarzan kaum für das Schicksal eines ihm fremden Mannes, mochte er weiß oder schwarz sein. Menschen interessierten ihn genau so wenig wie andere Lebewesen. Für ihn galt das Band der Freundschaft, das ihn nur mit sehr wenigen Lebewesen verknüpfte. Für Tarzan, den Affenmenschen, galt das Leben manches Menschen weniger als das eines Affen. Zwei besondere Umstände jedoch veranlassten den Herrn des Dschungels, sich um das Leben dieses Gefangenen zu kümmern. Hauptsächlich ging es ihm darum, den Shiftas weiteren Ärger zuzufügen, aus Rache für den Angriff, den sie auf ihn durchgeführt hatten. Außerdem fühlte der Affenmensch seine Neugier erwachen. Denn der weiße Mann dort unten unterschied sich sehr von allen anderen weißen Männern, die er bisher gesehen hatte. Jedenfalls war die ganze äußere Erscheinung dieses Mannes dem Affenmenschen vollkommen neu. Sein einziges Kleidungsstück schien aus einem ärmellosen Überwurf zu bestehen, der indessen nicht aus Stoff, sondern aus einander teilweise überdeckenden Elfenbeinscheiben gemacht war. An den Handgelenken, den Knöcheln, am Hals und auch auf dem Kopf trug er ähnliche Elfenbeinscheiben, die hier indessen mehr zum Schmuck dienen mochten. Seine Arme und Beine waren nackt. Das Gesicht des Mannes war Tarzan abgekehrt, so dass der Affenmensch es nicht sehen konnte.

Er vermochte nur zu erkennen, dass der Gefangene schwarzes, schweres Haar hatte.

Während Tarzan das Lager beobachtete, überlegte er, wie er wohl den Banditen am meisten Schaden bereiten oder Ärger zufügen könnte. Dabei fiel ihm ein, ihnen vielleicht etwas wegzunehmen, was ihnen sehr fehlen würde, genauso wie sie ihm die sichere Jagdbeute des Rehbockes verscheucht hatten. Augenscheinlich betrachteten die Shiftas den Gefangenen als eine wertvolle Beute. Andernfalls würden sie sich nicht die Mühe gemacht haben, ihn so sorgfältig zu bewachen und zu fesseln. Also entschloss sich Tarzan dazu, den weißen Mann zu entführen. Bei dieser Entscheidung sprach auch vielleicht ein wenig Neugier mit. Die seltsame Erscheinung des Fremden reizte den Affenmenschen, mehr über ihn in Erfahrung zu bringen.

Um sein Vorhaben ausführen zu können, musste er warten, bis Ruhe im Lager einkehrte. Deshalb machte er es sich in einer großen Astgabel bequem und bereitete sich darauf vor, mit der unermüdlichen Geduld des jagenden Tieres auf der Lauer zu liegen. Dabei ließ er das Lager jedoch keineswegs aus den Augen. Er beobachtete, wie verschiedene Shiftas den Versuch unternahmen, mit dem Gefangenen zu sprechen. Augenscheinlich gab es aber keine Möglichkeit zur Verständigung, da sie in verschiedenen Sprachen redeten.

Tarzan kannte die Dialekte der Caflcho und Galla genau. Die Fragen, die an den Gefangenen gestellt wurden, erregten seine Aufmerksamkeit immer mehr. Immer wieder stellte man dem seltsamen Weißen die gleiche Frage. Man richtete sie an ihn in allen möglichen Dialekten und bediente sich sogar der Zeichensprache. Der Gefangene jedoch verstand die Frage nicht oder aber er tat so, als könne er sie nicht verstehen. Tarzan neigte zu der Ansicht, dass der Weiße die an ihn gerichtete Frage nicht verstehen wollte. Denn die Zeichensprache ist unter den primitiven Völkern so weit entwickelt, dass sie sich damit sehr wohl verständigen können. Die Shiftas versuchen vergebens aut alle mögliche Art und Weise von ihrem Gefangenen zu erfahren, wo jener geheimnisvolle Ort sei, an dem es viel Elfenbein und Gold gab. Sie erhielten indessen von ihm keine Antwort.

Das Schwein versteht uns sehr gut, knurrte einer der Shiftas. Er tut nur so, als ob er uns nicht verstehen könne.

Wenn er uns doch nicht verrät, was wir wissen wollen, warf ein anderer ein, warum machen wir uns dann die Mühe und schleppen ihn mit uns herum? Noch dazu müssen wir ihn füttern. Genauso gut können wir ihn auf der Stelle umbringen.

Vielleicht überlegt er es sich noch. Wir wollen ihm bis morgen früh Zeit lassen«, erwiderte der erste Sprecher, der augenscheinlich der Anführer war. Wenn er dann noch nicht sprechen will, werden wir ihn töten.

Man bemühte sich, dem Gefangenen diese Entscheidung klarzumachen, wobei man es wieder mit verschiedenen Dialekten und der Zeichensprache versuchte. Danach ließen sich die Männer am Lagerfeuer nieder. Sie besprachen die Ereignisse des Tages und machten Pläne für weitere Raubzüge. In ihrem Gespräch wurde immer wieder der seltsame weiße Riese erwähnt, der drei von ihnen getötet hatte und auf einem ihrer Pferde entkam. Darüber unterhielt man sich eine ganze Weile und die drei Überlebenden des Kampfes mit Tarzan konnten sich nicht genugtun, ihren eigenen Mut zu rühmen. Schließlich verkrochen sich die Banditen in den primitiven Hütten, die sie aufgeschlagen hatten, und begaben sich zur Ruhe. Ein einzelner Mann hielt Wache am Feuer. Nun gehörte die Nacht Tarzan und Numa.

Der einsame Beobachter verhielt sich still im Schatten des Baumes. Er wartete geduldig bis im Lager tiefe Ruhe eingekehrt war. Unterdessen überlegte Tarzan, auf welchem Wege er seine Rache an den Shiftas vollenden und ihnen den Gefangenen entführen könne. Langsam verging die Zeit. Die Witterung von Numa, dem Löwen, kam immer näher. Daraus schloss der Affenmensch, dass die große Katze, von den Pferden angelockt, sich auf den Weg machte, das Lager näher zu untersuchen. Es war jedoch zweifelhaft, ob der Löwe einen Angriff auf das Lager wagen würde. Die Wache hielt das Feuer in lodernden Flammen. Numa muss sehr hungrig sein, wenn er seine natürliche Angst vor dem geheimnisvollen Feuerschein überwinden soll.

Endlich war für den Affenmenschen die Zeit gekommen, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Alle Shiftas lagen in tiefem Schlaf. Sogar die Wache döste am Feuer vor sich hin. Geräuschlos wie der Schatten eines Schattens glitt Tarzan vom Baum zur Erde. Immer achtete er darauf, dass er nicht in den Lichtschein der Flammen geriet. Für einen Augenblick stand er still und lauschte. Jenseits des Feuerkreises hörte er Numa atmen. Der König der Tiere war ganz nahe und beobachtete das Lager. Tarzan schaute vorsichtig hinter dem dicken Baumstamm hervor. Die Wache saß immer noch mit dem Rücken zu ihm. Ganz leise schlich er sich näher heran. Geräuschlos kroch er auf den ahnungslosen Banditen zu. Der Mann hielt ein Gewehr mit langem Lauf über den Knien. Vor dieser Waffe hatte Tarzan genau so viel Respekt wie jedes Tier des Dschungels, auf das einmal Jagd gemacht worden ist.

Näher und näher kam er seiner Beute. Schließlich lag er ganz dicht hinter dem Mann. Jedes Geräusch musste vermieden werden. Das Opfer durfte auf keinen Fall schreien. Tarzan wartete. Auch Numa verhielt jenseits des Feuerkreises. Er beobachtete, wie die Flammen nach und nach in sich zusammensanken. Da schoss eine bronzene Hand vorwärts und stählerne Finger krallten sich in den Hals des Wachtpostens. Nach einem kräftigen Schlag auf den Kopf sank er bewusstlos zur Seite. Danach bewegte sich Tarzan genauso geräuschlos zu dem Gefangenen hinüber, der im Freien lag.

Man hatte sich nicht die Mühe gemacht, für den seltsamen Weißen ein Blätterdach zu bauen. Auf seinem Wege musste Tarzan ganz dicht an zwei Hütten vorüber, in denen Mitglieder der Bande schliefen. Aber er machte nicht das geringste Geräusch und die Männer hörten ihn nicht. Als er sich dem Gefangenen näherte, sah er im Schein des verlöschenden Feuers, dass der Mann die Augen offen hatte. Er beobachtete Tarzan mit gleichmütigem Blick. Etwas wie eine Frage stand in seinen Augen. Der Affenmensch hob einen Finger an die Lippen, um ihn zur Kühe zu mahnen. Dann kniete er an der Seite des Mannes nieder. Die Fesseln an Handgelenken und Fußknöcheln waren rasch zerschnitten. Er half ihm auf die Füße, denn die festangezogenen Stricke hatten den Blutkreislauf unterbrochen. Der Befreite vermochte anfangs kaum zu stehen.

Der Affenmensch wartete eine Weile, während der Fremde seine Füße bewegte, um sie wieder gelenkig zu machen. Dann winkte er, ihm zu folgen. Alles wäre gut gegangen, wenn nicht Numa, der Löwe, eingegriffen hätte. Vielleicht wollte er nur seiner Wut über das noch immer nicht ganz erloschene Feuer Luft machen, vielleicht auch wollte er die Pferde erschrecken, so dass sie in wilder Flucht davon jagen sollten – jedenfalls stieß er gerade in diesem Augenblick ein donnerndes Brüllen aus. Das plötzliche Gebrüll zerriss die Stille der Nacht. Alle Schläfer fuhren empor. Die Männer ergriffen ihre Gewehre und sprangen aus den Schutzhütten hervor. Nirgendwo im verglimmenden Lichtschein des Feuers vermochten sie einen Löwen zu entdecken. Aber sie sahen sofort ihren befreiten Gefangenen, der neben Tarzan stand.

Unter den heranstürmenden Männern befand sich auch jener, der bei dem nachmittäglichen Zusammenstoß mit Tarzan am leichtesten verwundet worden war. Er erkannte sofort die bronzene Gestalt des weißen Riesen.

»Das ist der weiße Teufel, der heute unsere Freunde getötet hat«, schrie er seinen Kumpanen zu.

»Tötet ihn«, schrie ein anderer.

»Schlagt sie beide nieder«, rief der Anführer der Bande dazwischen. Von allen Seiten drangen die Shiftas auf die beiden Männer ein. Aber sie wagten nicht, von ihren Schusswaffen Gebrauch zu machen, weil sie befürchten mussten, sich dann gegenseitig zu treffen. Tarzan vermochte sich weder mit dem Bogen noch mit dem Speer zur Wehr zu setzen. Er hatte seine Waffen mit Ausnahme des Seiles und des Messers in dem Baum verborgen zurückgelassen, damit er sich umso leichter und freier bewegen konnte, als er zur Befreiung des Gefangenen auszog.

Einer der Banditen drang mit geschwungenem Gewehrkolben auf Tarzan ein. Vielleicht hatte er mehr Mut als die anderen, vielleicht war er auch nur dümmer. Jedenfalls bedeutete dieses Vorgehen sein Unglück. Der Affenmensch duckte sich knurrend. Erst als der Gegner ganz nahe heran war, griff er an. Er unterlief den niedersausenden Gewehrkolben. Dann packte er die Waffe und riss sie dem Shifta aus der Hand, als nähme er einem Kinde das Spielzeug weg.

Das so erbeutete Gewehr wegwerfend, packte Tarzan den heranstürmenden Galla, wirbelte ihn herum und hielt ihn wie einen Schutzschild vor sich. Trotz dieses ersten Fehlschlages gaben die anderen Shiftas den Kampf keineswegs verloren. Sie hatten zwei Männer zu Gegnern, die praktisch waffenlos waren. Mit lauten Rufen und Schreien machten sie sich gegenseitig Mut für einen neuen Angriff.

Zwei von ihnen wollten den Affenmenschen von rückwärts anfallen. Denn ihn fürchteten sie am meisten. Sie mussten jedoch einsehen, dass sie ihren früheren Gefangenen keineswegs unterschätzen durften. Dieser hatte nämlich inzwischen die von Tarzan beiseite geworfene Waffe aufgerafft. Er packte das Gewehr dicht an der Mündung und benutzte es als Keule. Der schwere Kolben traf den vordersten Angreifer von der Seite so heftig gegen den Kopf, dass er wie ein gefällter Ochse zusammenbrach. Der zweite Angreifer konnte gerade noch dem nächsten Schlag ausweichen, sonst wäre es ihm genau so ergangen.

Ein schneller Blick über die Schulter überzeugte Tarzan davon, dass sich sein Gefährte als tapferer Kämpferbewährte. Es war jedoch klar, dass sie der großen Übermacht nicht lange standhalten konnten. Ihre einzige Hoffnung lag in einem plötzlichen, kraftvollen Ausbruch durch die dünne Linie der sie umgebenden Banditen. Diese Absicht versuchte er seinem Kampfgefährten klar zu machen, der mit ihm Rücken an Rücken stand. Er redete den Fremden in Englisch und dann in allen ihm bekannten Eingeborenendialekten an. Er erhielt zwar eine Antwort, konnte diese aber nicht verstehen. Der Befreite redete in einer ihm völlig fremden Sprache, die er niemals zuvor gehört hatte.

Was war da zu tun? Sie mussten zu gleicher Zeit losbrechen. Wie aber sollte man dem anderen diese Absicht klarmachen? Schließlich drehte dich Tarzan um, schlug seinem Gefährten leicht auf die Schulter und deutete mit dem Daumen in die Richtung, in der er durchzubrechen gedachte. Zugleich winkte er ihm mit dem Kopf, um ihm anzudeuten, was er vorhabe.

Der Mann hatte sofort verstanden, was er sollte. Er fuhr herum und schloss sich Tarzan an, der jetzt den Angriff wagte. Dabei trug er immer noch den um sich schlagenden Shifta vor sich her. Die anderen Banditen waren indessen entschlossen, die beiden Männer nicht entkommen zu lassen. Da sie immer noch nicht schießen konnten, ohne dabei ihre eigenen Leute zu gefährden, hielten sie mit geschwungenen Gewehrkolben und gefällten Speeren stand. Für den Herrn des Dschungels und seinen Gefährten wurde die Lage wirklich bedrohlich.

Seinen Gefangenen wie einen Dreschflegel schwingend, versuchte Tarzan die Männer niederzuschlagen, die ihm den Weg in die Freiheit versperrten. Ihrer waren aber zu viele. Plötzlich glückte es ihnen, ihren Kameraden aus dem Griff des Affenmenschen zu reißen.

Nun sah die Situation für die beiden Weißen wirklich hoffnungslos aus. Die Shiftas hatten sich in einer Gruppe vereinigt. Nichts hinderte sie mehr daran, nun von ihren Schusswaffen Gebrauch zu machen. Tarzan und sein Begleiter verhinderten dies jedoch, indem sie sich in ein Handgemenge einließen, in dem die langläufigen Gewehre nutzlos waren. Einige von den Banditen erkannten die Lage bald und versuchten, sich nach der Seite zurückzuziehen, von wo aus sie freies Schussfeld zu gewinnen hofften.

Bald stand einer der Männer so günstig, dass er schießen konnte, ohne seine eigenen Leute zu gefährden. Er hob das Gewehr an die Schulter und zielte sorgfältig auf Tarzan.

 

 

 

 

  Im nächtlichen Dschungel

 

 

Als der Mann die Waffe hob, um auf Tarzan zu feuern, warnte ihn der Schrei von den Lippen eines seiner Kameraden. Der Warnungsruf ging unter in dem wilden Grollen Numas, des Löwen, der plötzlich wie ein Blitz über die Boma mitten ins Lager hineinsprang.