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tausend und ein wort erzählt von den Geschichten und vom Phantomschmerz der 21-jährigen Poetin sowie ihr Problem, sich selbst zu finden. Aber auch eine Prise Liebe darf nicht fehlen. In diesem Buch versucht die Autorin Menna El-Tawwab, ihre Sorgen und Gedankengänge zu verarbeiten; in der Hoffnung ihr Publikum zu erreichen und zu helfen. Zu vermitteln, dass die Menschen nicht alleine sind. Dass wir alle unsere Wunden teilen und uns gegenseitig heilen.
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Seitenzahl: 45
Für alle, die sich einsam fühlen: Es gibt immer eine Lichtquelle, weil das Leben Wertvolles zu bieten hat. Ich bin froh, dass du existierst. Du bist wundervoll, ich liebe dich
Für alle, die mir durch schwierige Situationen beistehen: Auch wenn der Himmel grau ist und Trübsal bläst, lässt du mich die Sonne sehen. Dafür möchte ich mich vom ganzen Herzen bei dir bedanken. Ich liebe dich.
der Kampf
die Quest
die Eudaimonie
And one day, the girl with the books became the woman writing them.
tausend und ein Wort ist eine Mischung aus improvisierten Zeilen, die sich aus dem Nichts über Nacht in meinem inneren Labyrinth verlaufen, und aus welchen, die tatsächlich meine Gedanken widerspiegeln. Von Liebeskummer, Mental Health und Phantomschmerz bis hin zur Suche nach dem Sein, dem Sinn des Lebens und der Liebe – das Buch gewährt eine kunterbunte Reise. Es passiert mir oft, dass ich mehrsprachig denke, sodass ich nicht nur auf Deutsch schreibe. Zu schreiben ist für mich ein Ventil; wenn überhaupt, eine Therapie. Seit meiner Kindheit schreibe ich gerne; ich habe Geschichten erzählt und trage bis heute meine Gedichte für mich vor, wenn ich alleine bin. Denn der Herausforderung, meine Texte mit der Öffentlichkeit zu teilen, war ich noch nicht gewachsen. Weil ich Angst hatte, nicht tief genug gegraben zu haben. Doch wenn ich schreibe, fühlt es sich an, als würde mich die Kraft der Poesie in- und auswendig kennen.
tausend und ein Wort ist eine Vision, die ich seit meiner Schulzeit hatte. Und diese Vision darf ich nun stolz präsentieren. Friends and enemies: mein allererstes Buch- und Herzensprojekt.
So poetisch und eindrucksvoll ich das Publikum verzaubern möchte, hier eine kleine Triggerwarnung: Da die meisten meiner selbst geschriebenen Texte autobiografisch sind, sprechen wenige davon Depressionen, Traumata und Angststörungen sowie Erfahrungen mit Rassismus an – betroffene Texte bekommen eine fett markierte Warnung mit einem schwarzen Hintergrund . Solltest du eine Person kennen, die eine harte und schwierige Zeit durchmacht oder selber davon betroffen sein: Du bist nicht allein und du brauchst dich nicht schämen. Fühle dich gedrückt, falls du möchtest!
Pass auf dich auf!
Alles Liebe, deine Menna
Lass uns alle Geschichten
schreiben, die wir alle
hätten erzählen können;
mit ihnen wachsen!
Wie ein Samen,
der einsam
sanft unter der Erde ruht.
Trotz der harten Stürme
sich zu einer Knospe herauskristallisiert
und zu einer wunderschönen Blume blüht.
Wo die andere Partei einen Punkt setzt,
fahren wir fort; und zwar im Hier und Jetzt.
- Semikolon
Es war einmal
ein wundervoller Mensch.
In einer wundervollen, kleinen Welt.
In einer pittoresken, großen Stadt.
Greifend nach den Sternen,
die vor den haselnussbraunen Augen
aus dem Fenster tanzten.
Sah zu, wie Sternschnuppen
rasant aus dem Südosten flitzten.
Es war einmal
ein Vogel.
Winziges Herz, kurze Federn.
Zierlich und schwach.
Dennoch standhaft
für gebrochene Herzen,
die geheilt werden sollten.
Weil kein Pflaster dieser Erde
hinterlassene Schmerzen lindert.
Es war einmal
eine verwundbare Seele.
Die ihre Superkraft nicht aufgab.
Und auch niemals aufgeben wird.
Weil das Leben zu kurz dafür ist.
Ein Teil von mir
gibt den Geist auf,
und ein Teil von mir
möchte hoch hinaus.
Denn ich weiß,
ich werde das Chaos
nicht verdrängen können.
Und ich weiß,
dass ich ewig
damit leben muss.
Weil ich weiß,
dass ich es nicht
daraus schaffen werde.
Maschinen.
Vierundzwanzig Stunden dienen,
sieben
Tage die Woche
funktionieren,
nicht einmal daydreamen.
Ausgetauscht
wie Batterien,
eine hässliche Szenerie.
Alles könnte sie
runterziehen.
Sich nicht
reparieren ist doch
selbstverständlich.
Ausgesetzt,
ersetzt.
Kein Schalter
zum Abschalten.
Willkommen in
der Hölle,
paranoid android.
- paranoid android
Mein Bett,
es riecht nach dir.
Die Spuren,
haften krallend an mir.
Die Atmung, schwach.
Die Augenlider, schwer.
Resigniert.
Isoliert.
- Krankenhaus
Mit müden Augen
und blasser Haut,
gefangen im Chaos,
fühle mich so
missverstanden.
Nie gut genug.
Kleinste Bemerkungen
verzerren meine Gedanken.
Das gläserne Schloss in mir –
in tausend Scherben;
durch tausende Stimmen,
das Geflüster der Dämonen.
Nie gut genug.
Mit zitternden Händen
und der Enge
in meiner Brust
spüre ich schon das Ende.
Das Ende meines Lebens
dich nie wiederzusehen,
das ist kein Gottes Segen.
Nie gut genug.
- Anthropophobie
Ewig lange Textpassagen
verwandeln sich in
lange Sprachnachrichten,
tiefgründige Gespräche,
mehr Bilder.
Von uns.
Vom Anblick des Abendrotes.
Aus dem Balkon.
Bauchkrämpfe vor Lacher
verwandeln sich in
Intimität,
ein Glas Orangensaft auf uns trinken.
Zukunftspläne.
Hormonkarussell.
Wer wen als Nächstes besuchen wird.
Vertrauen
verwandelt sich in
Abwesenheit,
blockierte Nummern,
schlaflose Nächte
und endloses Schluchzen.
Oh, sag mir, was ich falsch gemacht habe!
- Vakuum
Ich traue mich nicht mehr,
deine Nummer zu wählen.
Zu fragen,
wie es dir so geht.
Weil ich dich damit nerven könnte,
aber das tu’ ich doch nie, oder?
Ich vermisse dich so schrecklich,
dass es wehtut.
Ich denke ständig an dich,
dass der Schornsteinrauch dich wegfegt.
Spurlos und ohne Alibi.
- Hologramm
Wir dimmen die Lichter; werden weniger nüchtern, doch du warst nicht da.
Ich bin ein Segelschiff, in das Menschen
nicht einsteigen wollen,
weil das winzige Loch sie ertränken könnte.
Rate mal,
wie oft ich mit den Gedanken spiele,
dich zu sehen, meine Arme um dich zu legen.
Kann es nicht mehr reduzieren,
Chaos ist vorprogrammiert.
Rate mal,
wie sehr ich mich nach dir sehne,
wenn wir uns nicht mehr sehen.
Es passiert alles so automatisch.
Ich kann nichts dafür,
ich kann es auch nicht ändern.
Rate mal,
wie oft ich Angst habe,