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Der erfahrene Schamane und Curandero Georg O. Gschwandler nimmt uns wieder mit nach Tierra Santa. Diesmal geht es nach Tinatlán, der Hauptstadt dieser spirituellen Welt. Dort finden wir unsere 'Urstrukturen': energetische Gebilde unendlicher Kraft, die wir in uns tragen und die unser Selbst, unsere Persönlichkeit bilden. Welche ist Ihre stärkste Urstruktur? Ist es die des Sammlers oder die des Heilers? Die des Feuers, der Luft, des Tieres oder die der Pflanze? Lernen Sie die insgesamt 16 Strukturen kennen, die uns zwar alle innewohnen, bei jedem aber unterschiedlich ausgeprägt sind. Lassen Sie sich auf diese Erfahrung ein und Sie werden staunen, wie leicht Ihnen der Weg zu Ihrem wahren Selbst, zu Ihrer inneren Kraft und Stärke fallen wird!
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Seitenzahl: 160
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Georg O. Gschwandler
Taya
Du bist alles, was du brauchst
Wie du dein wahres Selbst wiederfindest
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ISBN 978-3-8434-6159-7
www.schirner.com
1. E-Book-Auflage 2014
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten
Inhalt
Vorwort
Dank
Zum Geleit
Einführung
Der erste Blick
Die Pforte
Alles braucht ein Fundament
Bereite dich vor
Lagepläne und Zugänge
Die stärkste Struktur finden
Vorbereitende Übung
Hilfestellung
Der Übergang
Die Reise beginnt!
Hilfreiche Tipps
Das Wecken der Urstrukturen – die Methoden
Die 16 Urstrukturen Tinatláns
Erde – wo alles begann
Feuer – neu geboren werden
Wasser – die Seele nähren
Luft – Atem ist Leben
Krieger – wehre dich
Jäger – folge dir selbst
Sammler – suche und finde
Mensch – werde, was du bist
Tier – mit allem eins sein
Pflanze – mit allem wachsen
Mineralien – mit allem verbunden sein
Weiblich – der eine Teil in dir
Männlich – der andere Teil in dir
Stimme – sich selbst zum Ausdruck bringen
Ruhe – Zeit, zu begreifen
Heiler – die Heilung liegt in dir
Am Ende beginnt es
Nachwort
Bildnachweis
Vorwort
»Alles ist perfekt. Die Natur ist makellos. Sie ist ein unglaubliches Wunder. Auch du bist ein solches. Dein Körper, dein Geist, alles an dir ist genial.
Du brauchst dich nur an deine grundlegenden Strukturen zu erinnern! Wenn du diesen Weg des Erinnerns gehst, wird dir bewusst, wie seltsam es wäre, zu glauben, dass du voller Fehler seist«.
Das Wort »taya« stammt aus dem Yaqui und bedeutet »brennen«. Für mich hatte das Feuer schon immer etwas Faszinierendes: diese urgewaltige Kraft als eine Kettenreaktion von enormer Schönheit! Es ist eine Entdeckung des Menschen, die alles verändert hat. Es ist eines der ersten Elemente, mit dem der Mensch in Resonanz gegangen ist. Und noch heute, Jahrtausende später, vermag es, uns zu fesseln. Der Blick in die Flammen ist ein Blick in unser Selbst und zugleich ein Blick auf den Beginn des Universums. Ich widme den Titel dieses Buches einer meiner stärksten Urstrukturen: dem Feuer – dem Vorgang des Brennens, der Wandlung, der transmutierenden Dynamik und dem Licht. Ich wähle ein Wort aus der Sprache der Yaqui, weil diese, meiner bescheidenen Meinung nach, das energetisch-spirituelle Prinzip der Resonanz und des inneren Feuers wohl am besten verstanden haben.
Dank
Mein Dank gebührt all jenen, die sich in unendlicher Mühe, ohne jemals aufzugeben, in den Dienst der Wahrheit gestellt haben. Er gilt jenen Frauen und Männern, die ihr Wissen nicht zurückhalten, sondern es bereitwillig mit allen teilen, und die willens sind, im Angesicht einer neuen Zeit in den Ozean der Wahrhaftigkeit einzutauchen.
Ich danke meiner Frau Heidi, die mich erträgt und stützt wie kein anderer Mensch in meinem Leben, Jeanne Ruland für ihren nie enden wollenden Enthusiasmus und ihre Liebe zu allem, was ist, sowie meinen Gönnern und Freunden hier und in Tierra Santa für ihr Vertrauen in meine Arbeit. Ebenso danke ich allen Wegbegleitern in Mexiko und Ecuador dafür, dass sie mir neue Wege zeigten, Türen öffneten und mir einen Blick in ein Universum gewährten, das größer, kraftvoller und wunderbarer ist, als ich es mir je vorzustellen vermochte. Und ich danke Don Esteban für die Erkenntnis, dass die eine Kraft, die alles zusammenhält, auch in uns strömen kann – die absolute Liebe!
Zum Geleit
Dieses Buch ist eine Reise, eine Expedition zu den grundlegenden Dingen, aus denen du gemacht bist. Es ist ein Weg zu deinen innersten Strukturen, zu dem, was du auf diese Welt mitbekommen hast. Es ist ein Weg des Sich-Erinnerns. Du wirst jene Dinge in dir entdecken, die du so lange Zeit vermisst hast. Du wirst zum Krieger. Du wirst dem Feuer in dir begegnen, ebenso dem Wasser, der Erde und der Luft. Du wirst lernen, das zu sein, was du in Wahrheit bist, und dich verbunden mit allem fühlen, das dich umgibt. Du wirst dich von alten Prägungen befreien, neue Wege entdecken und absolute Kraft und Klarheit spüren. Du wirst dir deiner Möglichkeiten bewusst werden und erfahren, dass dein Selbst eine physische Realität ist!
Die einfachen Werkzeuge in diesem Buch sind der Schlüssel dazu. Sie stammen aus einer anderen Welt, von einem Ort, der keinerlei Einschränkung kennt. Sie sind alt und stark und werden dir deinen Weg erleichtern – deinen Weg zu deinem wahren Selbst, das in dir ruht und nur darauf wartet, von dir entdeckt und geweckt zu werden.
Alles, was du dazu brauchst, trägst du bereits in dir! Du hast es mitbekommen auf deine irdische Reise. Es genügt, dich an all dies zu erinnern. Und wenn dein wahres Selbst erwacht ist, wirst du darüber lachen, wie mühelos der Weg genau genommen gewesen ist. Der Schlüssel ist Resonanz, und du hältst ihn in deinen Händen – schon die ganze Zeit! Lasse dir von mir beim Erinnern helfen, lasse dir Werkzeuge an die Hand geben, mit denen du leichten Herzens arbeiten kannst, und lasse mich ein wenig meiner Erfahrung mit dir teilen. Gemeinsam bereisen wir Tinatlán, die energetische und spirituelle Hauptstadt von Tierra Santa, einer Welt jenseits der unseren. Es ist die Welt meines Lehrers Don Esteban, und es sind seine Wege, die er mir und dir anbietet. Sie führen uns in diese Stadt und deren innere Kreise. Dort liegt alles Wissen, das du brauchst, um zu dir selbst zu finden. Dort findest du deine Urstrukturen, dein wahres Selbst.
Tierra Santa, die Welt Don Estebans, ist keine Fantasie, sie ist schamanische Realität. Wer den Weg auf sich nimmt und die Techniken beherrscht, der kann diese Welt bereisen. Wer den Zugang gefunden hat, der tritt in Resonanz mit jenen kraftvollen Objekten, die in Tinatlán gehütet werden. Dies geschieht seit Jahrtausenden immer und immer wieder. Hier laufen alle Wege in einem kraftvollen Zentrum zusammen, aus dem wir Wissen, Liebe und Kraft, Gesundheit und reines Sein schöpfen dürfen.
Also beginnen wir unsere Reise. Schritt für Schritt – ohne Hast, aber voller Neugierde und freudiger Erwartung auf das, was kommt. Die Welt braucht Menschen wie dich! Menschen, die sich auf die Suche begeben und die nicht ruhen, bis sie finden, wonach sie suchen. Sie braucht Kraft, Klarheit und Menschen, die sie bewegen, ungeachtet dessen, dass sie zunächst eine Brücke bauen müssen zwischen dem, was sie ahnen, und dem, was ist.
Erinnere dich, und werde zu deinem wahren Selbst! Die Zeit des Wartens ist vorüber, es ist an der Zeit, zu handeln!
Georg O. Gschwandler
Grieselstein 2014
»Alles lebt, ist in ständiger Veränderung, gebiert sich neu, ohne Anfang und ohne Ende, dem Gesetz der Resonanz und der Weisheit eines großen Schöpfergeistes folgend.«
Eine der Urstrukturen.
Einführung
»Den Weg, den du gehst, bist du bereits gegangen, aber als du angekommen bist, hast du alles vergessen!«
Obwohl die Techniken in diesem Buch einfach zu praktizieren sind, so stellte sich das Schreiben des Buches zunächst als wirklich schwierig heraus. Don Estaban hatte mich zwar nach Tinatlán gebracht, einen mystischen Ort in Tierra Santa, und mir dort Zugang zu den Urstrukturen der Menschen verschafft, aber wie sollte ich eine Art Brücke finden, etwas Verbindendes, ein Werkzeug, das auch anderen diesen Zugang ermöglicht? Don Esteban, mein Mentor und Lehrer, der Hüter dieser Welt und ihrer Geheimnisse, war mir da zunächst keine wirkliche Hilfe. Er hatte es offenbar darauf angelegt, dass ich selbst lernen und eine Lösung finden sollte. Ich wusste bereits von dem, was ich »Urstrukturen« nenne, jene energetischen Gebilde unendlicher Kraft, die wir in uns tragen und die unser Selbst, unsere Persönlichkeit bilden.
Dennoch tat ich mich zunächst schwer, das, was er mich lehrte, mit Schamanismus in Verbindung zu bringen. Es dauerte, bis ich den Zusammenhang begriff. Aber als dies geschah, verstand ich plötzlich Dinge, die mir meine Lehrer in Lateinamerika schon vor Jahren näherzubringen versucht hatten. Damals waren sie an meiner eingeschränkten Sichtweise gescheitert, jetzt, um viele Erfahrungen reicher, verstand ich mehr und ahnte die Möglichkeiten in dem, was Don Esteban mir erklärte. Er sprach von den Urstrukturen auf ähnlich physische Weise, wie schon andere Schamanen mich über die Existenz von Krafttieren und anderen Wesenheiten aufgeklärt hatten. Sie bestanden darauf, dass es wirkliche Wesen seien. Sie beharrten darauf, dass sie quasi physisch und real seien und keine Konstrukte unseres Geistes! Dieses Wissen entsprang ihrer Erfahrung und duldete keinerlei Zweifel.
Die Urstrukturen in uns sind ebenfalls eine solche Realität, nur dass wir meist im Außen suchen und das, woraus wir gemacht sind, nicht beachten. Diese Strukturen sind also nichts »Vorgestelltes«, sondern so real wie die Zellen, aus denen dein Körper besteht.
In Tinatlán konnte ich in den Tempeln der Stadt diese Strukturen nicht nur sehen, sondern fand sie als physische Objekte vor – jedes in einem eigenen Raum mit unverwechselbarer Qualität, strahlend und mit derselben Struktur in mir verbunden, in Resonanz tretend. In der alltäglichen Welt aber, jenseits von Tierra Santa, fand ich zunächst nichts Vergleichbares. Ich suchte Monate, allein, was ich fand, war ein enttäuschendes Vakuum. Eines Tages geriet ich »durch Zufall« mit den Platonischen Körpern1 in Kontakt. Ich sprach mit Jeanne Ruland, Nassim Haramein, Christian Walch und anderen Menschen mit Weitblick. Sie waren die Schlüssel zu einer Erkenntnis ungeheuren Ausmaßes. Ich studierte nun Dinge, die ich bis dahin maximal vom Hörensagen gekannt hatte, vertiefte mich in eine Welt, die aus nackten Zahlen und Heiliger Geometrie bestand, und fand das Vakuum mit einem Mal gefüllt mit dem, was ich so dringend brauchte: einer direkten Verbindung zu den Urstrukturen und einer Möglichkeit, diese Wege anderen sichtbar zu machen! Es kam schließlich einer Erleuchtung gleich, als ich die Form des Ikosaeders2 in den Urstrukturen Tinatláns, ja selbst im Aufbau der Stadt entdeckte. Nun galt es, nach einer Möglichkeit Ausschau zu halten, die Urstrukturen, wie sie in den Tempeln Tinatláns verborgen waren, in der alltäglichen Welt mit all ihren Einschränkungen nachzubauen. Die Komplexität der Strukturen schloss eine Umsetzung als Objekt absolut aus. Aber ich brauchte eine Umsetzung, die es letztlich jedem, der gewillt war, möglich machen würde, direkt mit diesen Strukturen in Resonanz zu gehen. Sie sollten wie eine Stimmgabel funktionieren, um die Urstrukturen Tinatláns, die in jedem von uns in einem ganz bestimmten Verhältnis zueinander vorkommen, in Resonanz zu bringen, sie zu wecken. Jeder Mensch trägt die gesamte Evolution in sich, auch Strukturen wie z. B. den Heiler, den Jäger, pflanzliche und animalische Strukturen, sogar die Heilige Geometrie und die daraus entstehende absolute Harmonie. Mein erklärtes Ziel war es, die Strukturen in Tinatlán zu studieren, ein Modell anzufertigen und dieses Modell als Werkzeug all jenen Menschen zur Verfügung zu stellen, die sich nicht weiter mit der Beschränktheit, an die sie sich gewöhnt hatten, zufriedengeben wollten. Wieder begann eine Suche, und schließlich fand ich die Lösung in dreidimensionalen Fraktalen3, alle gebaut auf derselben Struktur des Ikosaeders, dem Goldenen Schnitt, einer sozusagen heiligen, geometrischen Konstanten. Nächtelang bereiste ich Tinatlán, und am Tage erforschte ich die Urstrukturen in mir. Dies alles mit einem Terminkalender voller Vorträge, Seminare und Einzelbehandlungen. Die Belastung war erheblich, aber ich wollte nicht aufgeben. Ich suchte, verirrte mich und fand am Ende doch eine Lösung: Es gelang mir nach etlichen Fehlversuchen, diese Strukturen am Computer zu erzeugen. Jedes dieser Bilder überprüfte ich, ging mit ihm wieder und wieder in Resonanz, verglich es mit der originalen Urstruktur in Tinatlán und prüfte die Resonanz, die in mir entstand, wenn ich mich in dieses Bild hineinbegab. Die direkteste Form der Resonanz empfand ich, wenn ich die Bilder mit der Technik des schamanischen Reisens »besuchte«. Aber auch schon der rein visuelle Kontakt, wieder und wieder gesucht, führte dazu, dass die Urstruktur in mir in Bewegung geriet, sich entwickelte, wuchs! Verblüffend war der Verlauf meiner Berechnungen und deren Ergebnisse. Entgegen meiner Natur verbrachte ich unzählige Stunden mit tränenden Augen und verspanntem Nacken vor dem Computer, während draußen der Tag in den Abend und der Sommer in einen feuchten Herbst überging.
Eines Tages saß eine Krähe vor dem Fenster. Sie fixierte mich herausfordernd mit einem Auge, so, als wollte sie mir sagen: »Na los, zeig, was du kannst!« Ich begann nun damit, am Computer zunächst einfache geometrische Strukturen zu kreieren, gleich denen, wie ich sie in Tinatlán vorgefunden hatte. Dann errechnete ich aus diesen Strukturen weitere Fraktale und generierte sie am Computer – es entstand eine Art Eigendynamik, eine Evolution dieser Körper! Die Entwicklung begann bei reinen, kühlen, absolut geometrischen Formen, erstreckte sich über Gebilde, die seltsam organisch waren, und endete bei einer Struktur, die ich nur mehr als Fluidum oder reinen Geist bezeichnen möchte. In den Hunderten von Bildern, die ich so erzeugt hatte, fand ich schließlich 16 der wichtigsten Urstrukturen, wie ich sie in Tinatlán studiert hatte, wiedergegeben.
Eines Tages hatte ich jede Menge Ausdrucke möglicher Urstrukturen vor mir auf dem Küchentisch liegen. Gerade wollte ich sie dem Muster, dem Aufbau Tinatláns zuordnen, als unsere Nachbarin und liebe Freundin den Raum betrat. Kaum hatten wir einander begrüßt, »stürzte« sie sich fasziniert auf die noch ungeordneten Bilder und begann spontan, sie zu sortieren. Sie kommentierte ihre Empfindungen zu den einzelnen Strukturen. Meine Frau und ich waren verblüfft, weil unsere Freundin keinerlei Ahnung hatte, womit ich mich aktuell beschäftigte, und dennoch absolut korrekt sortierte und ihre Empfindungen ebenso exakt das widerspiegelten, was ich für mich herausgefunden hatte. Dieser Augenblick war fantastisch und bestätigte mir, dass ich auf dem richtigen Weg war. Ich hatte einen Zugang gefunden, der sogar Menschen einen Weg nach Tinatlán und zu den eigenen Urstrukturen eröffnete, die keine Ahnung von dem hatten, worum es mir ging. Ich freute mich ehrlich, und von weit her hörte ich Don Estebans unvergleichliches Lachen, wenn er mich wieder einmal, durch eigene Arbeit, einer wichtigen Erkenntnis nähergebracht hatte.
Nun brauchte es nur noch einen Rahmen, ein Buch, eine Anleitung, wie jeder diese Strukturen einsetzen kann, um zu dem zu werden, was er von Natur aus ist. In diesem Buch will ich nichts vorenthalten. Du sollst verstehen, wie alles zueinanderkam. Du sollst den Weg, den ich gegangen bin, miterleben, denn nur so wirst du verstehen, dass alles bereits in dir ist und dass allein die Tatsache deiner Existenz etwas absolut Wunderbares und Einzigartiges ist. Alles, was du lernen wirst, ist einfach, direkt und ohne große Mühe erfahrbar. Diese Mühen habe ich schon auf mich genommen, als ich die Strukturen erforschte und sie dir zugänglich machte – du brauchst nur mehr das anzunehmen, was ich dir hier gebe.
Sei dir aber bewusst, dass sich alles verändern wird, dass der Jäger, der positive Krieger in dir erwachen wird. Auch die vier Elemente, Feuer, Erde, Wasser und Luft, werden von einer Idee oder einem Symbol zu einer echten Erfahrung! Du trägst sie dann in dir, bewusst und absolut. Du musst wissen, dass deine Kraft unendlich und dies ein Zugang ist, diese Kraft nutzbar zu machen. Nichts in diesem Buch musst du glauben, weil alles direkt erfahrbar ist, nicht weil ich es sage oder will, sondern weil es um das Naturgesetz der Resonanz geht. Du wirst zu deinem Selbst, und dieses Selbst strahlt weit hinaus, berührt und verändert die Kreise deiner engsten Beziehungen ebenso wie alles, was danach kommt. Genau genommen veränderst du die Welt, und die Zeit wird keine Macht mehr über dich haben! Du wirst in allem sein, im Sandkorn und im Strand, im Ozean und im Horizont, und du wirst Tinatlán sein, so, wie Tinatlán du ist. Du wirst wieder heil werden und die Wörter werden keine Wörter mehr sein!
1 Als Platonische Körper werden in der Geometrie vollkommen regelmäßige Körper, deren Seitenflächen Vielecke bilden, bezeichnet.
2 Der Ikosaeder ist ein platonischer Körper, der von 20 gleichseitigen Dreiecken begrenzt und nach Platon dem Element Wasser zugeordnet wird.
3 Fraktal: Eine Wiederholung in sich selbst, z. B. Objekte, die aus unzähligen kleineren Kopien ihrer selbst bestehen. Es ist ein vom Mathematiker Benoît Mandelbrot geprägter Begriff (lateinisch ›fractus‹ [gebrochen], von lateinisch ›frangere‹ [in Stücke zerbrechen]), der bestimmte natürliche oder künstliche Gebilde oder geometrische Muster bezeichnet. (Quelle: Wikipedia, Stand: 24.03.2014)
Der erste Blick
»Nichts, was du mit deinen Augen suchst, wirst du jemals wirklich finden. Du jagst nur deinen Vorstellungen und Bildern hinterher. Das, was sich wirklich zu finden lohnt, ist immer neu, ist immer unvorstellbar und nur mit dem Herzen zu finden. Das ist die ganze Wahrheit.«
Die Stadt lag glitzernd zu unseren Füßen, wie ein Trugbild, wie eine schillernde Fata Morgana. Don Esteban hatte mich wieder zu sich geholt. Ich kannte diese Reisen bereits und hatte mich daran gewöhnt, mich abends in mein Bett zu legen und mich irgendwann unter gleißendem Sonnenschein, mitten in einer Wüste wiederzufinden. Ich kannte die organische Realität dieser Begegnungen mit ihm gut. Dennoch war es jedes Mal ein kleiner Schock. Mit den Jahren waren diese Begegnungen dann aber doch zu einer Art Routine geworden, und ich hatte gelernt, mich in dieser, seiner Welt zu bewegen. Ich kannte die Hindernisse, die Anstrengungen und hatte sogar begonnen, eine Landkarte von Tierra Santa zu erstellen. Don Esteban kündigte seine Reisen mit mir niemals an. Aber ich hatte gelernt, immer darauf vorbereitet zu sein. Mit der Zeit schätzte ich diese anstrengenden Erfahrungen und lernte viel über mich, über meinen Freund und Lehrer, über die ungenutzten Möglichkeiten des Menschen und die Zugänge zum wahren Selbst. Don Esteban hatte mich Techniken gelehrt, die einfach, aber effektiv waren, und mir erlaubt, diese in meinen Büchern zu veröffentlichen und anderen Menschen in Seminaren weiterzugeben. Er hatte mir beigebracht, meinen Energiekörper zu trainieren, und in langen Gesprächen ein echtes Verständnis für die übergeordneten Zusammenhänge in mir geschaffen. In unregelmäßigen Abständen brachte er mich nach Tierra Santa und war mir dort helfender Freund, stiller Vertrauter, aber auch unnachgiebiger Lehrer und strenger Prüfer. Dann zog er sich wieder zurück. Über Wochen hörte ich nichts von ihm. Ich versuchte, Tierra Santa auf eigene Faust, mithilfe des schamanischen Reisens zu erreichen – aber ohne Erfolg. Noch schien dieser Zeitpunkt nicht gekommen. Das war die Zeit, das Erlernte zu vertiefen und anzuwenden. So hatte ich gelernt, nichts zu erzwingen, die Dinge einfach geschehen zu lassen und meinem Lehrer zu vertrauen.