Teichbau und Teichtechnik - Peter Hagen - E-Book

Teichbau und Teichtechnik E-Book

Peter Hagen

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Beschreibung

Schritt für Schritt zum Traumteich. Angefangen von den ersten Überlegungen und Planungen bis hin zur Bepflanzung und Gestaltung finden Sie in diesem handlichen Taschenbuch Entscheidungshilfen und Schritt für Schritt-Anleitungen rund ums Thema Teichbau und Teichtechnik.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 200

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Peter Hagen

Teichbau und Teichtechnik

6., aktualisierte Auflage

Vorwort

Die Planung eines Gartens ist mit Sicherheit keine einfache Angelegenheit. Noch schwieriger erweist sich die Planung und der Bau eines Gartenteiches; muss er doch in den oft schon bestehenden Garten integriert werden. In diesem Bereich häufen und mehren sich Planungs- und Baufehler aus mangelnden Sachkenntnissen und der Neigung, unbewusst die Fehler anderer Teichbauer zu kopieren.

Angeregt durch viele Kundengespräche im Gartencenter und jahrelange Praxis im Teichbau ist die Idee entstanden, ein Buch über Teichtechnik zu schreiben. Mit dem vorliegenden Buch soll der Versuch unternommen werden technische Fragen, die zu oft unbeantwortet bleiben, in den Vordergrund zu bringen. In den einzelnen Kapiteln finden Sie alles, um einen Teich zu planen und zu bauen, an dem Sie sich über lange Zeit erfreuen können. Das Buch soll aber auch bei allen Fragen zu Erweiterungen, technischem Zubehör, Pflege oder auch Reparatur ein zuverlässiger Ratgeber sein. In Gartencentern und Fachgeschäften ist das Angebot an Gartenteichartikeln für den Laien nahezu unüberschaubar geworden. Nicht alle diese Angebote sind sinnvoll und nicht immer ist Gelegenheit für ein Beratungsgespräch. Zu diesen Punkten will das Buch ein Beitrag sein, um das schöne Hobby Gartenteich noch schöner zu machen.

Peter Hagen

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Vorwort

Planung

Die Lage eines Teiches im Garten

Sicherheit am Teich

Teichbauarten im Vergleich

Form und Profil des Gartenteichs

Erdarbeiten und Höhenmessung

Böden kennen, lagern und nutzen

Ausheben des Teichprofils

Nivellierung des Teichrandes

Abdichtung des Teiches

Der Folienteich

Schritt für Schritt

Bau eines Folienteiches

Fertigbecken

Gartenteiche aus Polyesterharz und Glasfasermatten

Gartenteiche aus Beton

Gartenteiche aus Naturbaustoffen

Bepflanzen und Gestalten

Das Teichsubstrat

Das Verhältnis Wasserfläche zu Bepflanzung

Die Teichbepflanzung

Die Bepflanzung des Teichrandes

Steine, Findlinge, Zierkiesel in und am Teich

Randeinfassungen

Stege, Brücken, Holzdecks und Sitzplätze

Bewegtes Wasser

Sprudelsteine und Mühlräder

Der Bau eines Bachlaufes

Der Bau eines Wasserfalls

Schritt für Schritt

Bau eines Bachlaufes

Technische Einrichtungen am Teich

Teichpumpen

Pumpenanschlüsse und Zubehör

Teichfilter

Beleuchtung

Sonstige Geräte und Hilfsmittel

Teichpflege

Algenbekämpfung

Die Wasseranalyse

Undichtigkeiten an einem Teich

Pflanzenschutz am Gartenteich

Serviceseiten

Pflanzen für den Wassergarten

Bezugsquellen

Impressum

Planung

Der Bau eines Teiches muss sehr genau überlegt und geplant werden, denn viele verschiedene Faktoren sollen zusammenpassen.

Viel Mühe und Arbeit kann man sich ersparen, wenn der Standort für den Teich sorgfältig geprüft und ausgewählt wird. Auch die Größe und die Form des Teiches festzulegen ist wesentlicher Bestandteil der Vorüberlegungen.

Die Lage eines Teiches im Garten

Ein passendes Gelände zu finden ist, gerade im kleinen Garten, oft nicht einfach. Will man an seinem Teich eine lange Zeit Freude haben, so sollten ungeeignete Flächen gar nicht erst in Betracht gezogen werden. Ungeeignete Flächen für einen Teich sind starke Hanglagen, oder aber Flächen, die mit großen Nadel- oder Laubbäumen bewachsen sind. Desgleichen eignen sich winzige Vorgärten kaum für eine Wasserfläche, da ein gut funktionierender Teich auch eine gewisse Mindestgröße haben sollte (siehe Kapitel "Form und Profil des Gartenteichs"). Das ideale Gelände liegt inmitten einer Rasenfläche mit einem angrenzenden Strauch- oder Gehölzrand.

Bei der Planung ist wichtig, dass der Gartenteich von allen Seiten begehbar ist. Das heißt, es muss ein Weg um den Teich herumführen, der höchstens durch den Einlauf eines Wasserfalls oder Bachlaufes einmal unterbrochen sein darf. Dieser Weg darf ruhig schmal sein und in den meisten Fällen sind ein paar Trittplatten völlig ausreichend. Verzichtet man auf diese Umrandung, wird die Pflege des Teiches unnötig erschwert.

Bäume, Licht und Schatten

Zu große Bäume in der unmittelbaren Nähe wirken sich nachteilig aus. Durch ihr starkes Wurzelwerk kann der Aushub des Teichprofils schwierig werden. Darüber hinaus fügen die Erdarbeiten im Wurzelbereich dem Baum Schaden zu. Je nach Baumart, so z. B. bei Weiden, kann die Haltbarkeit einer Teichfolie durch einwachsende Wurzeln beeinträchtigt werden.

Ein weiterer Einwand sind im Herbst anfallende Laubmassen, die in den Teich fallen. Sie verschmutzen stark den Teichboden und sorgen für eine unerwünschte Anreicherung von Nährstoffen. Aus dem verrottenden Laub entstehen im Winter Faulgase, die wiederum für die Fauna schlecht sind. Der höhere Nährstoffgehalt des Wassers fördert auch den Algenwuchs.

Ebenso wichtig ist es die Lichtverhältnisse des vorgesehenen Standortes zu untersuchen. Zu starke Beschattung durch Bäume oder Bauwerke kann unerwünschte Folgen haben. Alle Wasser-pflanzen in und an einem Teich sind ausgesprochen lichthungrige Pflanzen. Deshalb ist es sehr wichtig, den Teich an einem ausreichend hellen Platz im Garten zu planen.

Eine Beschattung in der Zeit der stärksten Sonneneinstrahlung kann sich positiv auf die Wasserqualität auswirken.

Absolut schattige Plätze sind für Teiche ungeeignet, die Wasserpflanzen wachsen schlecht und Seerosen kommen nicht zur Blüte.

Der ideale Standort ist eine Fläche, die im Sommer von morgens bis etwa 11 Uhr volle Sonne hat. In der Zeit von 11 bis 15 Uhr kann Halbschatten bis Schatten vorherrschen. Sicherlich ist es nicht einfach solch einen Standort zu finden. In der freien Natur können wir diesen Standort bei natürlichen Teichen oder Seen häufig beobachten.

Die erwünschte Beschattung während der Mittagshitze kommt in erster Linie der Wasserqualität zugute. Warmes Wasser ist sehr sauerstoffarm und leistet verstärktem Algenwuchs Vorschub. Die Gefahr, dass solches Teichwasser umkippt und somit Teichlebewesen und Pflanzen gefährdet sind, liegt auf der Hand.

Der Teich in der Rasenfläche ist mit Sicherheit der beliebteste Platz an dem ein Gartenteich eingerichtet wird. In seiner Konstruktion wirft er wenig Probleme auf. Damit er aber nicht langweilig wirkt, muss die Randzone gleich in die Planung mit einbezogen werden. Gerade dieser Bereich bietet unzählige Möglichkeiten für die Gestaltung. Gleichzeitig sieht man hier aber auch die meisten Fehler und Versäumnisse.

Hügel und Gefälle

Ein Gelände mit Gefälle kann ein sehr reizvoller Platz für den Teich sein. Die Konstruktion wirft meist einige Probleme auf. In der Regel muss das Gefälle abgefangen werden, um für den zukünftigen Teich eine ebene Fläche zu schaffen. Diesen Ausgleich schafft man mit Hilfe von Steinmaterial, das keilförmig aufgeschichtet und dann mit Erdreich abgedeckt wird.

Ein natürliches hügeliges Gelände bietet die idealen Voraussetzungen für eine Teichanlage. Sehr interessant ist die Gestaltung mit mehreren Teichen unterschiedlicher Größe, in verschiedenen Formen und vor allem, dem Gelände entsprechend, auf unterschiedlichen Höhen stufen. Diese lassen sich für verbindende Bachläufe oder Wasserfälle hervorragend nutzen. Folienteiche und auch GFK-Becken (Glasfaserverstärktes Polyesterharz) eignen sich am besten für eine solche Situation.

Leider wird man in einem normalen Garten nur selten ein entsprechendes Gelände vorfinden. Eine nachträgliche Bodenmodellation ist meist mit hohen Kosten verbunden und setzt natürlich eine Mindestgröße des Gartens voraus. Aufgeschüttetes Erdreich kann sich durch nachträgliche Setzungen als besonders tückisch erweisen. Um dies zu umgehen, müssen Aufschüttungen, die tragfähig sein müssen, entsprechend mit Steinmaterial unterbaut werden.

Mitten rein – oder doch lieber am Rand?

Wer seinen Teich mitten im Grundstück plant, sollte dies vor der tatsächlichen Ausführung nochmals überdenken, denn ein so zentraler Schwerpunkt kann alle weiteren Möglichkeiten einer zukünftigen Gartenentwicklung blockieren. Ein Teich lässt sich nicht gerade so einfach versetzen wie ein junger Baum.

Ein weniger zentral gelegener Ort ist also in der Regel die bessere Lösung. Zudem lassen sich natürliche Gegebenheiten häufig nutzen. Fällt das Gelände zum Grundstücksrand mehr oder weniger leicht ab, so kann ein Bachlauf von nahezu beliebiger Länge eine ideale Ergänzung sein.

Mit dem Nachbarn sollte man vorher sprechen und klären, ob er in absehbarer Zeit an der Stelle, an der der Teich geplant ist, einen größeren Laubbaum pflanzen will, der sich dann später ungünstig auf den Teich auswirken könnte.

Der Wasserfall entspringt in einer Ecke des Gartens.

Folienteiche, die an eine Mauer oder Terrasse anschließen, benötigen eine Abschlusskante aus Metallprofilen oder Holzleisten. Die Folie wird mit Silikon oder Kautschukkleber an geklebt, so kann sie beim Anschrauben nicht mehr verrutschen.

Grenzt der Teich an eine Terrasse, so sollten die Seerosen durch einen entsprechenden Aufbau der Pflanzzonen in den Vordergrund gestellt werden, sonst werden sie durch hohe Pflanzen verdeckt.

Der Teich an einer Mauer

Diese Lage für einen Gartenteich ist besonders schön, wenn es sich um ein Mauereck handelt.

Das Eck lässt sich, wenn schon nicht naturnah, so optisch doch sehr wirkungsvoll, für einen Wasserfall verwenden, der in der Mauer beginnt. Die Lage an der Mauer selbst sorgt für einen gelungenen Abschluss des Gartens und ermöglicht problemlos weitere Gartenplanungsarbeiten.

Nicht jeder hat natürlich eine schöne alte Mauer aus Bruchsteinen, oftmals handelt es sich um weniger schön aussehende Betonmauern. Doch auch diese können durch Bepflanzung mit selbstklimmendem Wilden Wein sehr positiv auf die Gestaltung einwirken.

Der Teich an der Terrasse

Die Aussicht von einem Sitzplatz aus, sich am reichen Leben eines Gartenteichs erfreuen zu können, macht diese Lage besonders reizvoll. Es lohnt sich auf jeden Fall zu prüfen, ob der Teich an einem bestehenden Sitzplatz entstehen, oder ein weiterer Sitzplatz am Teich gebaut werden kann.

Rechtwinklige Teichformen können sich im Anschluss an Terrassen anbieten.

Die Anschlussstelle zwischen Teich und Sitzplatz bedarf besonderer Sorgfalt. Am einfachsten ist es, wenn man Fertigbecken verwendet, die auf einer Seite eine lange, gerade Kante haben. Auch Stege oder Holzdecks (siehe Kapitel "Stege, Brücken, Holzdecks und Sitzplätze") können zu gelungenen und ansprechenden Lösungen führen.

Ein anderes Problem ist die Sicherheit an solch einem Teich. Liebhaber von Seerosen wollen diese meist im Vordergrund haben. Man bedenke, dass die Betrachterseite an der Terrassenkante liegt und diese sollte in diesem Fall die tiefste Stelle sein.

Der Teich erreicht also an der Kante relativ rasch eine Tiefe von 80 bis 100 cm. Höher wachsende Pflanzen im Vordergrund würden leider die Sicht auf den Teich versperren. Besondere Schutzmaßnahmen, eventuell eine Beleuchtungsanlage oder auch der Verzicht auf die Seerosenüppigkeit und eine flachere Randgestaltung können in diesen Fällen zur Sicherheit beitragen.

Der Teich auf der Terrasse

Nicht selten haben Terrassen eine Größe, die es erlaubt einen Teich dort einzurichten. Generell bieten sich zwei Möglichkeiten an:

Der im Boden eingelassene Teich.

Der aufgesetzte Teich, also ein Teichprofil, das auf dem Terrassenboden aufsitzt.

Für den in der Terrasse eingelassenen Teich bieten sich runde oder eckige, geometrische Formen. Ist die Terrasse groß genug, können auch nebeneinander kleine Teiche in unterschiedlichen Größen angelegt werden. Durch geschickte Bepflanzung, mit Seerosen und anderen Wasserpflanzen, bieten sich mannigfaltige Möglichkeiten.

Der aufgesetzte Teich benötigt von vornherein mehr Platz und die Einfassung des Beckens muss sorgfältig ausgewählt werden. Die früher gerne verwendeten Bahnschwellen dürfen aus Gründen des Umweltschutzes nicht mehr benutzt werden. Es gibt aber eine Reihe von anderen Hölzern mit denen gute Lösungen möglich sind (siehe Kapitel "Stege, Brücken, Holzdecks und Sitzplätze"). Kleine Mäuerchen aus Klinker, Sandsteinriemchen oder auch Kleinpflaster ergeben mit einiger Sorgfalt und etwas handwerkliche Erfahrung gute Einfassungen.

Mit Holz lassen sich schöne Lösungen für Teiche auf Terrassen realisieren.

Betonsteine für die Umrandung sind eine einfache Lösung, die ästhetisch nicht immer befriedigen kann.

Als Trockenmauer aufgeschichtete Natursteine sind eine hervorragende Lösung, die gleichzeitig auch am meisten Platz braucht. Zu bedenken ist das Gewicht eines solchen Teiches, besonders wenn die Terrasse als überbauter Kellerraum errichtet wurde.

Bei kleinen Terrassen kann der Bau eines Sprudelsteinbeckens in Erwägung gezogen werden (siehe Kapitel "Bewegtes Wasser"). Im Grunde sind der Phantasie nur Grenzen durch den Geschmack gesetzt. In jedem Fall sollte das Material der Terrasse und der Teichumrandung miteinander harmonieren.

Sicherheit am Teich

Häufig wird die Frage nach der Sicherheit von Gartenteichen zu einem entscheidendem Kriterium. Einige Vorkehrungen können die Gefahr von Unfällen oder ihre Folgen mindern. Teichanlagen sollten von vornherein in eingezäunten Grundstücken gebaut werden. Hiermit soll auf die Verkehrssicherungspflicht von Teichbesitzern aufmerksam gemacht werden. Eine verbindliche rechtliche Aussage hierzu ist im Rahmen dieses Buches nicht möglich. Doch das sollte man wissen: Liegt ein Teich in einem umzäunten Gebiet, so kann der Besitzer sich darauf verlassen, dass Unbefugte nicht in sein Gelände eindringen. Geschieht dies trotzdem und passiert ein Unfall, so kann der Besitzer hierfür nicht haftbar gemacht werden. Anders verhält es sich bei Teichanlagen in Geländen ohne Zaun. Der Teichbesitzer ist dann verpflichtet Vorkehrungen in einer zumutbaren Größenordnung zu treffen, die einen Unfall ausschließen. Eine Teichanlage kann im Rahmen einer Haftpflichtversicherung abgesichert werden. Die Bedingungen hierfür sind mit den einzelnen Versicherungsgesellschaften abzuklären.

Teiche und Kinder

Wenn Kinder von etwas geradezu magisch angezogen werden, dann ist es Wasser. Kleinstkinder, die gerade laufen lernen und ein Gartenteich sind leider zwei Dinge, die sich nur sehr schwer miteinander verbinden lassen. Vernunft ist einem kleinen Kind noch nicht gegeben und Appelle - das darfst du nicht -sind kaum angebracht. Es bieten sich zwei Alternativen an: man wartet bis das Kind größer ist und schwimmen kann oder baut einen Teich mit Sicherungsmaßnahmen.

Für die Sicherheit werden im Fachhandel Teichnetze angeboten, die aus einem Zaungeflecht bestehen, das über die Teichoberfläche gespannt wird. Zum Lieferprogramm gehören lange Bodenanker, mit denen das Netz am Rand befestigt werden kann. Solch ein Netz wirkt anfangs wenig attraktiv, sobald es aber einmal von Wasserpflanzen durchwachsen ist, ist es weitgehend unsichtbar.

Vorbeugender Schutz für Kinder an Teichen

keine Tiefzone direkt am Randkeine ungesicherten Brücken oder Stegelache Uferzonen und Böschungengrobe Steine und Kiesel am RandPflanzen (Binsen) am Rand, an denen man sich notfalls festhalten kann.

Teiche bedeuten nicht nur Gefahr, sie laden auch zum Spielen und Entdecken ein.

Bei richtiger Befestigung liegt das Netz knapp über der Wasseroberfläche und verhindert, dass ein Kind in das Wasser fallen kann. Entscheidend ist aber vor allem der richtige Bau der Anlage. Vermeiden sie steile Hänge am Teichrand. Ein ganz sanft abfallendes Teichprofil bietet schon eine große Sicherheit.

Für Kinder, mit denen man schon reden kann, gibt es eine recht interessante Möglichkeit der Kindersicherung, die auf Ablenkung beruht. Sie besteht ganz einfach darin, dass den Kindern ein eigener „kindersicherer Teich“ gebaut wird, in dem sie spielen können. Der Mittelpunkt eines solchen Kinderteiches kann eine Sandburg sein. Der richtige Teich stellt eine Verbotszone dar. Es gibt im Grunde genommen wenige Tipps, die zu einer absoluten Kindersicherheit am Teich führen. Die besten Maßnahmen sind die Aufklärung über die Gefahren, die ein Teich in sich birgt, und die richtige, möglichst sichere Bauweise.

Seit neuestem gibt es elektronische Warngeräte in Form eines Schwimmkörpers, die einen Alarmton abgeben, sobald ein Gewicht ab 15 kg unvermutet in das Wasser fällt. Sofern sich der Gartenteich nicht gerade außerhalb der Hör- und Sichtweite befindet, könnte dies eine wirksame Kindersicherung darstellen.

Teichbauarten im Vergleich

In nur ganz wenigen Gebieten wird ein so dichter Tonboden oder ein solcher Grundwasserstand auftreten, dass auf jegliche Baustoffe für die Auskleidung eines Teichprofils verzichtet werden kann. Selbst in diesen „natürlichen“ Teichen ist im Sommer die Gefahr gegeben, dass sie bei großer Hitze rissig werden und dann sehr schnell Wasser verlieren.

Auf dem Markt werden sehr viele verschiedene Baumöglichkeiten und Materialien angeboten, die für den Teichbau geeignet sind. Jedes Baumaterial hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Einen ersten Überblick gibt die Tabelle. Ansonsten kann man in den Spezialkapiteln zu den Bauweisen recht schnell herausfinden, was den eigenen Fähigkeiten und Bedürfnissen entspricht.

Mehr Teich fürs Geld – Kostenvergleich

Jeder, der einen Gartenteich plant, möchte gerne wissen, was so etwas tatsächlich kostet. Der Kostenaufwand dafür ist nicht unerheblich und zumindest am Anfang kaum überschaubar. Eine vom „Fachmann“ gebaute Teichanlage ist infolge der Lohnkosten sicherlich teurer, allerdings hat man so die Gewährleistung einer fachgerecht ausgeführten Arbeit. Preiswerter ist es, den Teich in Eigenleistung zu erstellen. Die Kostenrechnung bezieht sich dann nur auf Materialkosten.

Der größte Teil der kostenverursachenden Materialien wird sofort benötigt. Nur wenige Kostenstellen, wie Pumpen, Wasserspiele und besonders aufwendige Gestaltungen für den Teichrand, lassen sich auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.

Holt man sich ein Angebot von einem Landschaftsgärtner ein, so werden hierzu gerne Angaben zu m2 verlegter Teichabdichtung, sprich Folie, gemacht. Man beachte bitte, dass dies mit dem tatsächlichen Teichmaß nicht übereinstimmt. Die eigentliche Wasseroberfläche fällt kleiner aus.

Die Kostenberechnung bezieht sich auf eine Teichfoliengröße von 60 m2, was eine tatsächliche Wasseroberfläche von etwa 40 m2 ergibt. Würde man den gleichen Teich mit verschiedenen Abdichtungsmaterialien bauen, ergeben sich auf Grund der unterschiedlichen Preise für die Abdichtung ganz andere Werte. Fertigbecken müssen auf Grund ihrer festgelegten Größen in diesem Fall ausgeklammert werden. Auch der Arbeitsaufwand ist für die verschiedenen Teichbaumaterialien sehr unterschiedlich. Gelegentlich wird man sich für die auszuführenden Arbeiten Hilfe holen müssen. Dies verursacht weitere Kosten, es sei denn, die Teichanlage wird mit Nachbarschaftshilfe errichtet. Die angegebenen Zahlen sind als Richtwerte zu betrachten, alle Werte können sich auf Grund örtlicher Gegebenheiten oder individueller Wünsche nach oben oder unten verändern.

Teichbauarten im Vergleich

Teichart

Vorteil

Nachteil

Materialien

Folienteich

preiswert, Formgebung kann geplant werden, PVC lässt sich auf der Baustelle gut verschweißen, für alle Teichgrößen einsetzbar, viele Materialien recyclebar

PVC gilt als ökologisch bedenklich

PVC (Polyvinylchlorid) PE (Polyethylen), EVA (Ethylvinylacetat), Kautschuk, Bituminierte Folien

Fertigbecken

schneller Einbau, sehr haltbar

teuer, Größe ist begrenzt, Verbindung mehrerer Becken aufwendig, Pflanzzonen häufig zu klein

PVC (Polyvinylchlorid), HDPE oder GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff)

Polyester

Formgebung kann geplant werden, sehr haltbar, gut geeignet für Fischbecken

arbeitsintensiv, verlangt handwerkliches Geschick und sorgfältige Ausführung, teuer

Glasfasermatten werden mit Polyesterharzen im Gelände eingebaut

Betonbecken

Formgebung kann geplant werden, dauerhaft

arbeitsintensiv, verlangt Spezialkenntnisse und größte Sorgfalt, sonst schadensanfällig, reparaturunfreundlich, steile Böschungen müssen geschalt werden

Spezialbeton mit Stahlarmierung

Naturbaustoffe

umweltfreundlich, natürlicher Übergang zum Teichrand möglich

arbeitsintensiv, teuer, durch technisch notwendigen flachen Böschungswinkel (1:3) nur für größere Teiche geeignet, nur auf bindigen, lehmigen Böden

Tonmineralien (Montmorillonit, Bentonit) in Form von Ziegeln, Pulver und Vliesen

Beispielrechnung für Materialkosten

Material

Einzelpreis (€)

Summe (€)

60 m

2

Teichfolie 1 mm

  6,50

  390,00

40 m

2

Teichvlies

  3,90

  156,00

1 m

3

gesiebter Sand

    22,00

5 m HT Rohr, Muffen, Anschlüsse

    50,00

10 Sack Teicherde

  4,50

    45,00

60 Sumpf und Wasserpfl.

  3,90

  234,00

2 cm

2

Sand als Deckschicht

22,00

    44,00

7 m

3

gewasch. Kies

33,00

  231,00

1,5 t Oberrheinkiesel

95,00

  142,50

1 t Gletscherfindlinge

  300,00

200 Stauden

  2,50

  500,00

25 Kleingehölze

13,50

  337,50

1 Teichpumpe

  250,00

5 m Spiralschlauch

  3,50

    17,50

1 Quellstein mit Bohrung

  200,00

1 Satz Kleinbauteile

    20,00

Gesamtkosten

2939,50

Runde Formen sind auch für kleinere Teiche vorzuziehen.

Form und Profil des Gartenteichs

Teiche sollten so naturnah wie möglich gestaltet werden. Hierdurch sind von vornherein eckige oder quadratische Formen weitgehend ausgeschlossen. Solche Formen kommen auch in der Natur nicht vor und eignen sich in der Regel nur für sehr formal angelegte Gärten. Da bei den meisten Teichbaustoffen eine flexible Gestaltung möglich ist, sollte davon auch rege Gebrauch gemacht werden. Die beliebteste Form ist immer noch die Nierenform, die sich durch vielfältige Veränderungen, wie z. B. weitere Einbuchtungen oder Halbinseln beliebig weiter gestalten lässt.

Die zukünftige Form des Teiches lässt sich durch einen sehr einfachen, aber wirksamen Trick auf dem zukünftigen Gelände markieren. Hierzu benötigt man einen farbigen Gartenschlauch, der sich wirksam vom Gelände abhebt. Mit Hilfe des Schlauches werden die Konturen des Teiches abgelegt. Dieses Spiel kann durch Veränderungen des gelegten Schlauches so lange fortgeführt werden, bis jedes Familienmitglied mit der Form und der Größe einverstanden ist.

Entscheidungshilfen für die Formgebung

Die Form den Gegebenheiten des Geländes anpassenMöglichst auf lange gerade Linien verzichtenDie unterschiedlichen Wassertiefen von vornherein berücksichtigenEinbuchtungen und Halbinseln planenDaran denken, dass ein fertiger Teich immer sehr viel kleiner wirkt, als bei seiner Planung.

Ein Teich kann gar nicht groß genug sein, denn ein kleiner Teich macht oft unverhältnismäßig mehr Arbeit.

Das geringe Wasservolumen macht ihn bei großer Hitze anfällig für Sauerstoffarmut. Oft wachsen die Pflanzen so stark, dass sie häufig zurückgeschnitten oder geteilt werden müssen. Ist der Teich zu klein, so müssen die Böschungen viel zu steil angelegt werden, um die Mindesttiefe zu erreichen. Ein runder Gartenteich von 4 m Durchmesser erreicht bei einer Uferneigung von 1:2 (auf 100 cm Länge 50 cm Gefälle) gerade in der Mitte die Mindesttiefe von 90 bis 100 cm. Beachten Sie also, dass wenigstens eine Stelle ausreichend breit sein muss, um die Böschungen nicht zu steil machen zu müssen.

Bevor der Gartenschlauch entfernt wird, sollte der Umriss mit dem Spaten auf dem Gelände in Form eines kleinen Grabens markiert werden. Genauso gut kann Kalk oder Sand als Markierung gestreut werden.

Der Teich im Profil und aus der Vogelperspektive mit der Anordnung der Pflanzzonen.

Halbinseln und Buchten können als gestalterische Mittel große Teichanlagen ab 100 m2 Wasserfläche bereichern. Bei kleineren Teichen wirken Halbinseln eher deplaziert und verkleinern das Gesamtbild.

Ähnlich verhält es sich mit zu großzügig geplanten Buchten. Auch diese wirken erst ab einer bestimmten Teichgröße. Dies sollte allerdings niemanden davon abhalten seinen Teich in geschwungenen Formen zu gestalten. Bei den Halbinseln, vor allem wenn es sich bei dem Teichbaumaterial um Folie handelt, muss darauf geachtet werden, dass der Untergrund der Halbinsel soweit verdichtet ist, dass er auch später begehbar ist. Je nach vorhandenen Bodenverhältnissen ist der Einbau einer Schotterschicht hier unerlässlich.

Die Sumpfzone

Jeder Gartenteich zeichnet sich durch unterschiedliche Wassertiefen aus. Die interessanteste Zone mit der vielfältigsten Flora und Fauna ist zweifelsohne die Sumpfzone. Etwa 60 % aller Sumpf- und Wasserpflanzen kommen in diesem Bereich vor. Leider ist es kaum möglich einen Teich nur aus solch einer Zone entstehen zu lassen. Ohne ausreichende Wasserzufuhr, die nur aus der nächst tieferen Wasserzone möglich ist, wäre eine Sumpfzone alleine nicht überlebensfähig. Durch die zu geringe Wassertiefe würde der Teich sich im Sommer sehr schnell stark aufheizen. Sauerstoffarmut bis hin zum „Umkippen“ des Gewässers sind dann die Folge.

Die Sumpfzone hat eine Wassertiefe von 0 bis 20 cm und muss mit der nächst tieferen Zone verbunden sein. Der Anteil der Sumpfzone sollte etwa 40 % von der Gesamtteichfläche ausmachen.

Die Flachwasserzone

Die nächst tiefere Wasserzone ist die Flachwasserzone. Sie hat eine Tiefe von 20 bis 50 cm.

Auch hier wachsen sehr schöne Wasserpflanzen. Die Anzahl der Arten, unter denen ausgewählt werden kann, ist allerdings schon deutlich eingeschränkt. Sehr dekorativ wirken in diesem Bereich größere Steine, Findlinge oder Sprudelsteine, besonders wenn sie noch halb vom Wasser bedeckt werden.

Sind Halbinseln, Stege oder Brücken geplant, so sollten sie hier gebaut werden. Da nicht zuletzt diese Zone maßgebend auf den Wasserinhalt eines Teiches einwirkt, sollte diese Fläche etwa 35 % der Teichgröße einnehmen.

Der Übergang von feuchten Standorten zum flachen Wasser ist für viele Pflanzen der ideale Standort. Hat man ausreichend Platz im Garten, sollte diese Zone sehr großzügig gestaltet werden.

Die Tiefwasserzone

Die Tiefwasserzone sollte zwischen 80 und 100 cm tief sein und in der Gesamtfläche eines Teiches nicht mehr als 25 % einnehmen, wobei diese Prozentzahl schon eher an der oberen Grenze angesiedelt ist. Für die Funktionsfähigkeit eines Teiches ist diese Zone entscheidend. Nur durch eine Tiefwasserzone ist gewährleistet, dass sich die Wassertemperatur im Sommer nicht unnötig schnell erhöht. Liebhaber von Fischen bieten diesen Tieren und natürlich auch allen anderen Teichlebewesen durch ausreichende Wassertiefe einen optimalen Winterschutz.

Der Wunsch fast eines jeden Teichbesitzers ist natürlich eine blühende Seerose.

Beispiel für eine asymmetrische Anordnung der Pflanzzonen.

Auch hier ist die Tiefwasserzone wichtig, denn ein Großteil aller Seerosen wächst am besten in einer Tiefe von 50 bis 80 cm. Natürlich gibt es solche, die im flacheren Wasser gedeihen. Viel tiefer muss die Tiefwasserzone nur in sehr großen Teichen sein. Bei Tiefen über 150 cm tun sich Seerosen, die im Winter einziehen, mit dem Austreiben sehr schwer. Es dauert dann zu lange, bis die Blätter und Blüten an die Wasseroberfläche gelangen.

Erdarbeiten und Höhenmessung

Böden kennen, lagern und nutzen

Erdarbeiten sind bei dem Bau eines Teiches unerlässlich und sie stellen mit Sicherheit den anstrengendsten Teil der Arbeit dar. Die Böden lassen sich entsprechend ihrer Kornzusammensetzung in unterschiedliche Bodenarten gruppieren. Je höher der Anteil an Feinteilchen im Boden ist, um so schwerer ist er und um so arbeitsaufwendiger ist seine Bearbeitung.

Bei einer Gesamtaushubtiefe eines Teiches von 90 cm fallen je nach Standort mehrere verschiedene Bodenarten an. Die wertvollste Schicht ist die Mutterbodenschicht. Sie sollte, wie alle vorkommenden Bodenarten, getrennt, aber in unmittelbarer Nähe des Teiches gelagert werden. Mutterboden, oder auch Oberboden, ist die oberste Schicht des Bodens, die reich an Bodenlebewesen ist und Humus enthält.