Tendenziell Teuflische Thriller - Matthias Herbert - E-Book

Tendenziell Teuflische Thriller E-Book

Matthias Herbert

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Beschreibung

Und wieder geht es in diesen 15 Geschichten um Gangster, Gauner und Ganoven und deren ruchloses Treiben. Doch Mörder, Einbrecher, Betrüger und Räuber haben erneut die Rechnung ohne die findigen Kriminalisten gemacht - oder ohne die Opfer. Mehr als tausend Tote hat der Autor dieser Kurzkrimis, Matthias Herbert, auf dem Gewissen. Mit über 350 Filmen überwiegend im Spannungsbereich ist er einer der produktivsten Drehbuchautoren Deutschlands und damit ein virtueller Serienmörder. Seine professionelle Schriftstellerkarriere begann er vor über 30 Jahren als Verfasser von Illustrierten-Krimis, die nun erstmals in Buchform vorliegen.

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Seitenzahl: 120

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für

Roswitha Ladwig

meine erste Entdeckerin

Inhalt

Die Geschichten

Endspiel

Ein gehaltvolles Gericht

Erstklassige Bilder

Der Legionär

Die Sünden der Nacht

Frohe Ostern

Ein tödlicher Plan

Der letzte Coup

Tod eines Kredithais

Das Bügeleisen

Abgestürzt

Höflich bis zum Schluss

Blende 16

Explosive Ermittlungen

Zugabe: Mona Lisas Blick

Der Autor

DIE GESCHICHTEN

Wer die beiden vorherigen Bände dieser kleinen Reihe kennt, weiß es schon. Die neu hinzugekommenen Leser kann und will ich über das Wesen dieser kurzen Krimis aufklären. Und sie an dieser Stelle gleich darauf aufmerksam machen, dass es noch zwei weitere Sammlungen aus meiner Feder gibt, die bereits unter den Titeln „Kolossal Kaltblütige Killer“ und „Ganz Gewiefte Gauner“ erschienen sind.

Allen mörderischen und auch den weniger tödlichen Texten gemein ist, dass sie in den Jahren 1988 bis 1990 entstanden sind, wie man ganz sicher an vielen Stellen merkt.

Man zahlte noch mit D-Mark, brauchte Groschen zum Telefonieren und ein Computer war für viele Menschen noch eines der großen Rätsel der Welt.

Keiner konnte auf der Straße herumlaufen und dabei Filme sehen und Fotos musste man zum Entwickeln bringen und eine Woche warten.

Entsprechend technisch beschränkt waren die Ermittler in Realität und Fiktion und Menschen waren tatsächlich manchmal einfach nicht zu erreichen.

Oder zu finden.

Der Krimiautor an sich hatte damals noch den Drang, seine Helden in Amerika oder England ermitteln zu lassen und Skandinavien war als Schauplatz von Mord und Totschlag noch nicht entdeckt.

Die regionale Provinz mit realen Orts- und noch realeren Straßennamen schon gar nicht.

In vielerlei Hinsicht ist damit das Schmökern in diesen Stories auch eine Zeitreise in die 80er Jahre und es ist schon bemerkenswert, wie viel sich in den letzten Jahrzehnten verändert hat.

*

Die Kurzkrimis in dieser Sammlung kommen nicht aus den Tiefen eines Archivs für Ungedrucktes, sondern wurden alle schon einmal in den verschiedensten Zeitschriften veröffentlicht, die die Rechte für den einmaligen Abdruck über eine Agentur erworben hatten, mit der ich damals zusammenarbeitete.

Die Bandbreite der Publikationen aus der Yellowpress, die mich damals unter Pseudonym druckten, reichte von „Quick“ über „auf einen Blick“ und „Tina“ bis hin zu „das Neue“ und „TV-Spielfilm“.

Diese Kurzkrimis sind die ersten „Werke“ aus meiner Feder, mit denen ich als Autor systematisch und regelmäßig ein Einkommen erzielen konnte.

Das Schreiben für die Agentur half mir damals über die unendlich hohe Schwelle vom ambitionierten Schreibwilligen zum professionellen Wortwerker und Schriftsteller.

Im Rückblick war es nur eine kurze Zeit, in der ich mich mit dem Genre Kurzkrimi befasste, denn es waren nicht einmal vier Jahre.

Dann war ich als Drehbuchautor schon so gefragt, dass ich keine Zeit mehr für diese kleine Form der Unterhaltung hatte.

Schade eigentlich…

*

Die Produkte meiner Anfänge gerieten in Vergessenheit. Sie hatten ihr Geld verdient und es war schwer, das alles noch einmal zu verwerten und jemanden dafür zu interessieren, vielleicht eine Sammlung davon herauszubringen.

Es war aber bemerkenswerterweise eine der Geschichten aus den Zeitschriften, die mir damals die Tür zum Filmgeschäft öffnete.

Denn mit einer der Stories, die ich in einen Vorschlag für einen Fernseh-Film umwandelte, bewarb ich mich für ein Autorenseminar für Drehbuchautoren und solche, die es werden wollten.

Ich wurde genommen, als Talent entdeckt und so begann mein jahrzehntelanger Weg durch die Fernsehgeschichte.

Besagte Story war: „Ein kuscheliger Flugbegleiter“, die mich so indirekt zum Drehbuchautor machte.

*

Über dreißig Jahre später stieß ich zufällig bei einer großen Aufräumaktion auf eine Kiste, in der ich einen großen Teil meiner Frühwerke fand.

Ich hatte diese Stories eine Ewigkeit nicht gesehen, aber beim Lesen hatte ich nicht nur nostalgische Gefühle.

Überraschenderweise waren und sind mir diese kleinen Krimis nicht peinlich, wie es doch oft bei Produkten aus der Jugendzeit ist, insbesondere bei Schrifttum.

Im Gegenteil.

Ich war und bin immer noch erstaunt, wie weit ich vor dreißig Jahren schon war. Denn vieles von dem, was damals in den Kurzgeschichten angelegt war, mache ich heute im Film fast genauso.

Von der Figurenzeichnung, der Emotionalität, der Dramaturgie her.

Von den Einfällen ganz abgesehen.

Somit steckte schon damals irgendwie in jeder der kurzen Geschichten, die in Rubriken wie „Krimi der Woche“ erschienen, ein kleiner Film.

Der Vorrat ist nun erschöpft. Mit dem dritten Band endet diese kleine Reihe aus der Vergangenheit eines televisionären Serienmörders.

Auch in der dritten Kurzkrimisammlung gibt es eine Zugabe.

Diesmal ist es die Geschichte „Mona Lisas Blick“, die erstmals im Jahr 2013 in der Anthologie „Küche, Diele, Mord“ im KBV Verlag veröffentlicht wurde.

Limburg, November 2022

Matthias Herbert

ENDSPIEL

Herbert schaltete den Fernseher an.

Die Übertragung hatte schon begonnen. Auf dem Rasen liefen sich die Spieler warm.

Herbert schaute nicht hin. Er drehte den Ton lauter, bis er sicher war, dass er in der Nachbarwohnung zu hören war.

Am Nachmittag hatte er mit Gruber von nebenan noch ein paar Worte gewechselt.

'Sie schauen sich doch das Endspiel an, oder?'

'Sicher', hatte Herbert geantwortet.

*

Die Straßen waren wie ausgestorben, sogar für einen Samstag. Herbert sah auf die Uhr. 18:10.

Er würde etwa eine Viertelstunde bis zur Wohnung brauchen.

Herbert beeilte sich nicht. Er wusste, er hatte genug Zeit.

Kein Mensch kam ihm entgegen.

Kein Auto fuhr.

Die Stadt war tot.

Aus offenen Fenstern hörte er die Fernseher. Manchmal auch Rufe und Fluchen. Es war fast wie in einem riesengroßen Stadion.

Herbert dachte nach. Hatte er auch nichts vergessen? Hatte er gestern alles richtig gemacht?

Er ging im Geiste noch einmal jeden Schritt durch. Mittags hatte er die Blumen gekauft, in dem kleinen Blumenladen. An der Hausecke hatte er gewartet, bis er sicher war, dass der alte Lorum wie immer am Fenster saß.

Erst dann war er hinübergegangen, hatte umständlich die Tür aufgeschlossen und war die Treppen hochgestiegen.

Der Alte hatte ihn gesehen, das war wichtig. Eine Weile hatte Herbert im Treppenhaus gewartet.

Später war er durch den Hinterausgang in den Hof geschlüpft und hatte sich durch den Garten davongeschlichen.

Herbert nickte vor sich hin. So weit war alles gut gelaufen. Der Alte würde jedem erzählen, dass er zu Monika gegangen wäre.

Monika.

Herbert knirschte mit den Zähnen. 'Dieses Miststück', dachte er. Ausgerechnet mit seinem besten Freund musste sie ihn betrügen. Und dazu hatte er ihn ihr noch selbst in die Wohnung gebracht.

Er hatte sie gefragt, ob er ein paar Tage bei ihr bleiben könnte, vor einem Vierteljahr.

Wie hatte er auch ahnen können, dass zwischen den beiden etwas laufen könnte.

Ulli.

Ausgerechnet mit Ulli, diesem halben Hemd, diesem Zwerg.

Herbert lachte verächtlich.

Er hatte nichts geahnt.

Bis sie ihm dann letzte Woche gesagt hatte, dass es aus sei.

Einfach so.

Er könnte sich seine Klamotten bei Gelegenheit abholen. Endgültig.

Es hatte einen Riesenkrach gegeben.

Der Lorum hatte ihn gehört.

Das machte sein Vorhaben komplizierter.

Zwei Tage hatte er nachdenken müssen, dann hatte er die Lösung gehabt.

Ulli war zum Endspiel gefahren.

Er würde morgen zurückkommen. Dann... Er würde sie nicht bekommen.

Bestimmt nicht.

Der Weg führte über den Friedhof. Am Eingang war der Blumenladen. Hier hatte er gestern den Strauß gekauft.

Hatte der Verkäuferin noch extra erzählt, dass er sich mit seiner Freundin versöhnt hätte.

Herbert zuckte zusammen.

Der Strauß! Er hatte den Blumenstrauß vergessen!

Er blieb stehen.

Was sollte er machen? Der Strauß war wichtig, war ein Teil des Plans. Ratlos sah er sich um. Da entdeckte er in einer Ecke ein Grab, das völlig mit Kränzen und Blumen bedeckt war.

Zögernd ging er näher heran. Bückte sich, suchte zwischen den Blumen. Da war ein Strauß, der fast wie seiner aussah.

Herbert schaute sich um.

Kein Mensch zu sehen. Er zog die Blumen zwischen den Kränzen hervor. Ja, das würde gehen. Er eilte zum Ausgang.

*

Vor dem Haus war niemand zu sehen. Auch der alte Lorum saß bestimmt vor dem Fernseher.

Rasch schloss Herbert die Haustür auf und stieg vorsichtig die Treppe hinauf. An der Wohnungstür lauschte er. Er hörte leise Musik, wahrscheinlich aus dem Bad. Monika war ein Gewohnheitsmensch. Jeden Samstag um 18:00 Uhr stieg sie in die Badewanne und blieb dort mindestens eine Stunde.

Herbert schloss leise die Tür auf. Monika wusste nicht, dass er noch einen Schlüssel hatte.

Er legte den Blumenstrauß auf die Garderobe, rollte die Ärmel hoch und schlich zum Bad.

Die Tür knarrte leicht. Monika fuhr herum und starrte ihn erschrocken an. Dann wich ihr Schreck langsam einem kalten Entsetzen, sie holte tief Luft, doch bevor sie schreien konnte, verschlossen Herberts kräftige Hände ihr den Mund.

Sie wehrte sich nicht lange.

Herbert warf noch einen Blick auf den in der Wanne liegenden Körper, trocknete sich dann die Hände ab und ging ins Schlafzimmer.

Dort räumte er den großen Koffer wieder aus, verstaute seine Sachen in den Schränken und packte Ullis Hemden und Hosen ein.

Er holte die Blumen von der Garderobe und stellte sie in eine Vase.

Noch einmal sah er sich sorgfältig um. Er hatte nichts vergessen. Als er gerade die Wohnungstür hinter sich zuzog fuhr er zusammen.

Das ganze Haus hallte wider von vielstimmigem Geschrei.

Dann verstand er: Es war ein Tor gefallen. Auch auf dem Heimweg begegnete ihm niemand.

Er kam gerade zum Ende der ersten Halbzeit zu Hause an und ließ sich in den Sessel fallen. Herbert starrte auf den Bildschirm, konnte das Spiel aber nicht verfolgen.

Sein Blick fiel auf den Blumenstrauß auf dem Tisch. Er stand auf und warf ihn in den Mülleimer. Den müsste er noch am Abend wegbringen.

Morgen früh würde Ulli zurückkommen. Wahrscheinlich würde er gleich die Polizei rufen. Aber alle Beweise wären gegen ihn.

*

Das Schrillen der Türklingel riss Herbert aus dem Schlaf. Er blinzelte zur Uhr. Halb elf.

Er hatte zwei Schlaftabletten nehmen müssen, um überhaupt einschlafen zu können.

Er zog einen Morgenmantel über und ging zur Tür.

„Herr Melzer?“ Zwei Männer standen vor ihm.

„Ja? Was ist denn?“

„Polizei.“ Der Größere hielt ihm einen Ausweis und eine Marke hin.

„Dürfen wir hereinkommen?“ Er machte einen Schritt auf die Tür zu.

„Was ist denn los?“ Herbert spielte seine Rolle gut. „Ist was passiert?“

„Müssen wir das hier draußen besprechen?“ Der Wortführer machte eine Handbewegung Richtung Tür.

„Bitte, kommen Sie herein.“ Herbert ließ die beiden eintreten.

„Sie sind mit Fräulein Wegner befreundet?“

„Ja, warum?“

„Wann haben Sie sie zuletzt gesehen?“ Herbert schaute von einem zum anderen. „Wieso, ist ihr etwas passiert?“

„Beantworten Sie die Frage.“

„Vorgestern, warum denn?“

„Sie ist heute morgen tot aufgefunden worden.“

„Was?!“ Herbert ließ sich auf das Sofa fallen und starrte die Beamten an. Schüttelte langsam den Kopf.

Die beiden Polizisten beobachteten ihn schweigend.

Herbert zitterte leicht. Es sah sehr echt aus. „Was denn, ja wie ... wer?“

„Ein Ulrich Franke hat sie heute Morgen in der Badewanne gefunden. Kennen Sie ihn?“

„Ulli, ja, ja sicher, aber, aber, wieso wie kann der in die Wohnung? Der hat doch keinen Schlüssel mehr.“

Die beiden Polizisten warfen sich einen Blick zu. „Nicht mehr? Erzählen Sie.“

Herbert setzte sich auf. „Der Ulli, der hat vor einem Vierteljahr 'mal paar Tage bei Moni gewohnt, als der kein Zimmer hatte. Vor 'ner Woche dann nochmal. Da hat der gedacht, dass er bei ihr landen kann. Ich hab' mit der Moni deshalb sogar Krach gekriegt.“

Die beiden Beamten sahen sich wieder an und nickten.

„Aber die Moni hat ihn rausgeschmissen. Sie hat ihm gesagt, dass er seine Klamotten holen soll...“

Herbert merkte, dass er überzeugend war.

„Vorgestern bin ich dann zu ihr, wir haben uns wieder vertragen...“

„Haben Sie ihr Blumen mitgebracht?“ „Blumen? Wieso... ja am Freitag, da hab' ich.“ Er legte das Gesicht in die Hände und schluchzte auf. „Sie, sie ist tot? Moni.“

„Weiße Nelken?“

Herbert schaute auf. „Ja.“

„Wo haben Sie die gekauft?“

„In dem kleinen Laden vor dem Friedhof. Warum denn?“

Herbert wartete gespannt. Die Polizisten ebenso

„Ja, von dort sind sie“, wiederholte Herbert.

„Die haben Sie da am Samstag gekauft?“

„Ja, nein, am Freitag, das hab' ich doch gesagt. Ist das denn so wichtig?“

Der Wortführer kam einen Schritt näher und setzten sich Herbert gegenüber.

„Ich denke, es wäre besser, wenn Sie aufhören würden, uns Lügen zu erzählen. Wir müssen zwar zugeben, dass die Vorstellung, die Sie hier geliefert haben, eindrucksvoll war. Fast hätten wir Ihnen das abgekauft. Aber...“ Er schaute zu seinem Kollegen, der fortsetzte:

„Da ist etwas, das Sie uns erklären müssten. Wir haben nachgeforscht, woher die Blumen sind. Aus dem kleinen Laden am Friedhof. Das ist richtig. Die Verkäuferin hat sie wiedererkannt und dabei etwas Interessantes entdeckt. Der Strauß ist mit einem schwarzen Seidenband gebunden. Dieses Band benutzt sie nur für Beerdigungen. Sie fragt vorher immer. Die ganze Woche hat sie keine Nelken für ein Begräbnis verkauft. Erst am Samstag. Wie können Sie Ihrer Freundin nun am Freitag einen Strauß Blumen mitgebracht haben, der erst am Samstag verkauft wurde und jetzt eigentlich auf dem Friedhof liegen sollte?“

EIN GEHALTVOLLES GERICHT

„Was machst du denn?“ Charlotte Würz schaute zur Tür herein. „Warum räumst du denn die Kühltruhe aus?“

„Ich will nur was nachsehen“, antwortete Würz.

Seine Frau zuckte die Achseln und ging wieder.

Würz nahm zwei Packungen mit eingefrorener Lasagne. Das war genau die richtige Größe. Vorsichtig öffnete er die Päckchen und holte die Aluschalen heraus. Mit einem scharfen Messer schnitt er die Hälfte des Teiggerichts ab und legte in den so entstandenen Hohlraum ein dickes Bündel Banknoten, die in Plastikfolie eingeschweißt waren.

Mit der anderen Packung ging es genauso. Würz klebte die Päckchen schließlich wieder zu und verstaute sie in der Tiefkühltruhe.

Wie wenig Platz eine Million wegnahm, wenn man sie in Tausendern hatte!

Zufrieden ging Würz nach oben in das Wohnzimmer seiner luxuriösen Villa.

Jetzt konnten sie ruhig kommen. Und wenn sie das Haus und sein Büro auf den Kopf stellten, sie würden nichts finden.

Es hatte doch tatsächlich einer gewagt, den Immobilienhändler Würz anzuzeigen. Irgendein unzufriedener Kunde, der die zehn Prozent Aufschlag auf den Kaufpreis des Hauses, die Würz schwarz verlangt hatte, nicht zahlen wollte.

Morgen würden sie anrücken, die Steuerfahnder, und alles durchwühlen, aber nichts finden, denn Würz hatte gute Verbindungen ins Finanzamt.

Gegen ein paar Scheine waren bei bestimmten Leuten immer ein paar Informationen zu bekommen.

'Wäre ja gelacht, wenn ich wegen irgendeinem Mistkerl das alles hier verlieren sollte', dachte Würz und betrachtete den parkähnlichen Garten.

Weiter hinten war Baltus dabei, den neuen Wagen zu waschen.

Würz trat auf die Veranda. „Baltus, sind Sie noch nicht fertig?“, rief er.

„Sofort, sofort“, dienerte Achim Baltus.

Würz drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort wieder hinein.