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Gefangen im Spannungsfeld zwischen nüchternen Zahlen eines Buchhalteralltags und dem so genannten wahren Leben kann ein innerer Raum entstehen, der Kreatives hervorbringt, ohne die sachlich-pragmatische Seite des Verfassers außen vor zu lassen: So hat Thomas Dunse in der Realpoesie, schnörkellos und unverstellt, seine lyrische Heimat gefunden. In diesem Band mit Lyrik und Prosaskizzen beleuchtet er prägnant die kleinen und großen Dinge des alltäglichen Lebens.
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Seitenzahl: 26
Aus der Lebensbahn geworfen,
wie von einer Kugel getroffen,
schlingerten wir in die größte Angst,
um schmerzlich zu begreifen,
was Hoffnung wirklich bedeutet.
Vorwort
Morgen
Schwamm voller Hoffnung
Es fehlt was ...
Real
Königin der Berührungen
Kantig bleiben
Lieben
Brutalsauger
Heiß und Kalt
MinutenStille
Draußen
Platz
Der Normale, der Andere
Ansteckungsgefahr
Erwartet
Handlungsweisen
Grand Prix
Terminierung an Organisation
Tür und Thor
Schlimmste
Kuscheltiere
Farben
Viel
Harndrang
Hamburg-Neugraben
Ausguss
Nachricht
Aufgeraut
Erinnerung an einen Kollegen
Aufgerissen
Vorfreude
Hindernis
Gefangen im Spannungsfeld zwischen nüchternen Zahlen eines Buchhalteralltags und dem so genannten wahren Leben kann ein innerer Raum entstehen, der Kreatives hervorbringt, ohne die sachlich-pragmatische Seite des Verfassers außen vor zu lassen: So hat Thomas Dunse in der Realpoesie, schnörkellos und unverstellt, seine lyrische Heimat gefunden. Er schreibt auf den Punkt, kein Wort zu viel, keine großen Ausschweifungen oder Ausschmückungen überladen seine Gedichte und Prosaskizzen, sondern Kürze und Prägnanz erzeugen lang nachklingende Resonanzen. Dabei fasziniert, dass Thomas Dunse eine starke Berührbarkeit erkennen lässt: Erlebnisse und Erfahrungen wirken tief, viele Gedichte spiegeln nicht nur seine Gedankenwelt, sondern auch seine Be- und Getroffenheit wider. Es gelingt ihm, diese ohne Lamoryanz und Kitsch weiterzugeben, wenn die zunächst vermeintlich harmlos daherkommenden, fein gesetzten Widerhaken im Gedächtnis bleiben und dort nachwirken.
Seine Prägung durch den von ihm verehrten Charles Bukowski ist erkennbar, nicht zuletzt in der satirischen Schreibart der Prosaskizzen. Aber Thomas Dunse setzt sich keine Attitüde á la Bukowski auf, sondern findet seine eigenen Momente in einer realpoetischen Schnittmenge seiner inneren Einstellung und seiner Beobachtungsgabe.
Man kann sich verorten in diesen Texten, man kann sie streitbar finden, über sie nachdenken oder lachen. Man kann sich berühren lassen von schrägen Typen und seltsamen Momenten, einem einsamen Luftballon und einem kritischen, aber immer empathischen Blick auf die Welt.
Maren Schönfeld
Das Krankenhaus,
der Kran daneben,
wie ein ungleiches Kreuz.
Zwei Raben bei McDonald‘s,
Abfall
den wir essen.
Die Schlange der Wagen,
ohne Ende,
ohne Anfang.
Die Sonne,
alles ist in aufgehender
Stimmung.
Projiziere alles,
die Musik,
ihre Traurigkeit,
Texte,
den Verlust ansprechend,
auf unsere Zukunft.
Aber auch Hoffnung,
Glückseligkeit,
den einzelnen Moment,
der für ein ganzes Leben
entschädigen kann.
Getrieben von meiner Rastlosigkeit,
der Verzettelung in immer Neues,
in immer Gleichbleibendes,
zu Erledigendes,
lass ich alles in mich hinein,
um es zu verwerten,
um der Situation
neue Aspekte abzugewinnen.
Zu filtern fällt mir schwer,
denn der Hirnschwamm
saugt alles auf,
gibt aber nur
wenig ab.
Halt mich fest,
bevor ich mich verrenne
und im Moor aus Gedanken
versinke,
mögen sie auch noch so
hoffnungsvoll sein.
Ja, es sind nur die fünf Sekunden der Hand auf deinem Arm
Ja, es ist nur der flüchtige Kuss,
nur der Anruf vor dem Schlafengehen
Ja, es ist nur die kurze Nachricht am Tag,
die Umarmung beim Wiedersehen
Ja, es ist nur die zarte Berührung,
nur das andere Parfum, der andere Duft,
das Lachen, was deine Heiterkeit nährt,
die Meinung, die dich bestärkt, dir hilft,