TEUFELSJÄGER 055: Zurück aus der Hölle - W. A. Hary - E-Book

TEUFELSJÄGER 055: Zurück aus der Hölle E-Book

W. A. Hary

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Beschreibung

TEUFELSJÄGER 055: Zurück aus der Hölle - W. A. Hary: "Mark Tate ist zurück – doch gerät er sprichwörtlich vom Regen in die Traufe!"   Ich stolperte keuchend vorwärts, als mich das magische Feld ausspie wie einen lästigen Fremdkörper. Es war mir, als wäre mit einmal all meine Lebenskraft verloren. Ich stöhnte und sank auf die Knie. Alles drehte sich um mich. Ich fiel vornüber auf das Gesicht und blieb wimmernd liegen.   Impressum: Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by hary-production.de ISSN 1614-3329  Diese Fassung: © 2016 by HARY-PRODUCTION Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken Telefon: 06332-481150 HaryPro.de eMail: [email protected]  Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.  Coverhintergrund: Anistasius Titelbild: Michael Mittelbach Nähere Angaben zum Autor siehe hier: de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary

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W. A. Hary

TEUFELSJÄGER 055: Zurück aus der Hölle

„Mark Tate ist zurück – doch gerät er sprichwörtlich vom Regen in die Traufe!“

Nähere Angaben zum Autor siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._HaryBookRix GmbH & Co. KG80331 München

TEUFELSJÄGER 055

 

W. A. Hary

Zurück aus der Hölle

„Mark Tate ist zurück – doch gerät er sprichwörtlich vom Regen in die Traufe!“

 

Ich stolperte keuchend vorwärts, als mich das magische Feld ausspie wie einen lästigen Fremdkörper.

Es war mir, als wäre mit einmal all meine Lebenskraft verloren. Ich stöhnte und sank auf die Knie. Alles drehte sich um mich. Ich fiel vornüber auf das Gesicht und blieb wimmernd liegen.

 

Impressum

Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

ISSN 1614-3329

Copyright dieser Fassung 2016 by www.HARY-PRODUCTION.de

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de

eMail: [email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

Coverhintergrund: Anistasius

Titelbild: Michael Mittelbach

Logo Schavall: Helmut Bone

Lektorat: David Geiger

Wichtiger Hinweis

Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band (siehe Druckausgaben hier: http://www.hary.li) ist jederzeit nachbestellbar.

1

Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich so da lag. Als ich endlich wieder genügend Kraft hatte, den Kopf zu heben und mich umzudrehen, fiel gerade das flirrende magische Feld in sich zusammen.

Ich konnte mich an nichts erinnern.

Was war überhaupt geschehen? Wo befand ich mich überhaupt?

Ich kniff fest die Augen zusammen und stützte mich mit den Armen hoch.

Da war eine dumpfe Erinnerung, aber zu vage, um etwas damit anfangen zu können.

Der Schock war einfach zu groß für mich. Ich brauchte noch länger, um mich davon zu erholen - und mich dessen zu entsinnen, was zu dem Schock geführt hatte.

Allmählich erwachte mein Interesse für die Umgebung.

Ein kahles Fleckchen Erde. Eine Lichtung. Kreisförmig befand sich eine hohe Wand aus Dschungel darum herum. Über die hohen Baumwipfel hinweg sah ich den schmalen Bergkamm, der sich genauso kreisrund um den riesigen Talkessel erhob.

Ja, ich wusste im Moment wirklich nicht, wo ich mich befand und wie ich hergekommen war, doch die Umgebung wirkte fremd und abschreckend auf mich.

Ich blinzelte nach Westen. Dort befand sich die blutigrote Scheibe der Sonne. Es erschien mir, als würde sie tatsächlich bluten und dieses Blut über den Horizont zu einem breiten Schleier vergießen.

Wie ein Blitz durchzuckte mich die Erkenntnis: Ich befand mich auf der Erde!

Aber - so schloss sich augenblicklich die berechtigte Frage an - wieso war das eigentlich verwunderlich? Die Erde, das war doch die Heimat aller Menschen?

Und noch etwas war seltsam: Woher wusste ich, dass die Sonne sich im Westen befand und sich der Abend näherte?

»Dein besonderer Orientierungssinn, Mark Tate!«, sagte eine weibliche Stimme. Ein Kichern schloss sich an.

Ich wirbelte herum. Meine Augen weiteten sich. Vor mir stand eine wunderschöne junge Frau.

Ich kannte sie. Ich brauchte nur darüber nachzudenken.

Verdammt, warum fiel es mir nicht sofort ein?

»Willkommen auf der einsamsten Insel des Atlantischen Ozeans! Es ist der Schock des Überganges, der dir so sehr zu schaffen macht, nicht wahr, Mark Tate? Du warst zu lange drüben.«

»Drüben?«, echote ich verblüfft.

»Ja, Mark Tate, in der Hölle von ORAN. Und jetzt bist du zurück aus der Hölle. Du hast es geschafft. Wahrlich, ein schlimmer Schock für dich, denn in ORAN hast du nicht essen und nicht trinken brauchen. In ORAN herrscht ewiger Tag. Du hast gegen Monster und Dämonen gekämpft. Erinnerst du dich nicht mehr? Du hast Don Cooper, deinen Schicksalsgefährten und besten Freund, drüben gelassen. Er blieb allerdings aus freien Stücken. Seine eigene Entscheidung, denn ORAN erschien ihm trotz der schrecklichen Gefahren immer noch besser als die Erde und das Diesseits.«

»Wer bist du? Wieso hast du mich hier erwartet?«

Sie schritt näher, damit ich sie besser betrachten konnte.

Jawohl, sie war wunderschön. Sie war die schönste Frau, die ich jemals gesehen hatte.

Es gab nur eine einzige Frau von dieser Schönheit. Sie hatte einmal in meinem Leben eine wichtige Rolle gespielt.

Sie lachte hell.

»Genev!«, rief ich aus.

Ja, sie war Genev, meine große Liebe. Genev, einst war sie eine Hexe gewesen, dann hatte sich durch Magie ihr Ich gespalten. Aus ihr wurden zwei Persönlichkeiten. Die eine verkörperte das abgrundtief Böse, die andere das Gute. Das eine war Weiß-Genev und das andere Schwarz-Genev.

Von Weiß-Genev hatte ich das geheimnisvolle und universelle Amulett mit Namen Schavall erhalten, aber Schwarz-Genev war die schlimmste Feindin, die man sich vorstellen konnte.

Sie war nicht nur meine Feindin, sondern die Feindin von allem Leben.

Sie hatte in ORAN die höchste Macht angestrebt und stets nach einem Weg gesucht, wieder zur Erde zurückzukehren, von der ich sie verbannt hatte.

Sie wollte mit ihren schrecklichen Kriegern die Erde überfallen und verwüsten. Anschließend wollte sie eine Terrorherrschaft ohnegleichen antreten.

Sie lachte. Aber diesmal klang es nicht hell und angenehm, sondern zornig, aggressiv, gefährlich, erschreckend...

Sie war nicht Weiß-Genev, die ich einst so sehr geliebt hatte, bevor sie im gemeinsamen Kampf genauso nach ORAN verschwand wie ihr negatives Gegenstück. Diese da war Schwarz-Genev, meine wahre Todfeindin.

»Ich habe den Augenblick genutzt, Mark Tate, begreifst du das? Ich war bereit, als sich das Tor zwischen den Welten öffnete. Aber diesmal war ich nicht mit meinen Kriegern gekommen, sondern allein. Damit erregte ich keinerlei Aufmerksamkeit. Meine Krieger sind nicht so wichtig. Ich musste sie zurücklassen. Ohne mich zerfällt das mächtige Heer in mordende Banden, die ganze Landstriche verwüsten werden. Bedeutungslos für mich. Ich war bereit. Ich bin unbemerkt mit dir durch das Weltentor geschlüpft. Und nun bin ich wieder auf der Erde. Genau wie du. Es ist mir eine wahre Freude, Mark Tate, denn hier wird sich endlich erweisen, wer von uns beiden überlebt!«

Sie riss die rechte Hand hoch und öffnete sie.

Unwillkürlich starrte ich auf die Handfläche. Sie glühte grell auf.

Im nächsten Augenblick löste sich ein mächtiger Blitz daraus und raste auf meinen Kopf zu.

Die Welt verging in einem krachenden und explodierenden Hölleninferno.

Gerade war ich erst der Hölle von ORAN entronnen - ich erinnerte mich jetzt wieder - und schon befand ich mich in einer neuen Hölle.

Diese Hölle war durchaus irdischer Natur.

Schwarz-Genev, die grausamste und mächtigste Hexe, die jemals auf Erden geweilt hatte, bereitete sie mir!

Ich fühlte, wie ich meterweit durch die Luft geschleudert wurde. Ich krachte gegen die Dschungelwand, prallte davon ab und fiel zu Boden.

Dort lag ich, mit ausgestreckten Gliedern und einem Schmerz im Schädel, als wollte er tatsächlich im nächsten Augenblick explodieren.

*

Als ich erwachte, war das unangenehm: Ich fror!

Vorsichtig hob ich den Kopf. Meine Glieder waren steif und schwer.

Es war dunkel!

Überrascht blinzelte ich.

War ich so lange ›drüben‹ gewesen, in jener anderen Welt, dass für mich Finsternis etwas Erschreckendes war?

Ich zog die Beine an und wollte aufstehen. Da fiel mir auf, dass meine Linke sich um etwas schloss.

Vor mir waren Stimmen! Meine Linke lag auf dem Schwertknauf. Ich hatte ihn fest umklammert, als würde mir das Rettung versprechen.

Ich knirschte mit den Zähnen. Jetzt fror ich nicht mehr. Ich stand auf.

Da erst hörte ich die Stimmen. Stirnrunzelnd setzte ich mich nicht Bewegung.

Die Stimmen wurden lauter, je näher ich schritt. Ich duckte mich tiefer und glitt durch das Dickicht. Ich war nur noch ein fast lautloser Schatten. Man würde mich im Lager nicht hören können, das es da vorn offenbar gab. Meine Sinne waren aufs äußerste angespannt.

Es war mir nicht möglich, die Stimmen einzuordnen. Welche Sprache wurde da gesprochen?

Ich glitt noch näher. Nach meiner Schätzung waren es nur noch ein paar Meter. Ich sah das konturenlose Licht und hörte die Stimmen. Sie klangen seltsam hohl, als würden die Menschen in einer Höhle oder in einem Raum sprechen. Aber da vorn konnte doch so etwas gar nicht sein?

Jetzt zog ich mein Schwert doch. Es war meine einzige Waffe. Vergeblich spähte ich nach dem Licht und versuchte, in seinem Schein etwas zu erkennen.

Als würde die Lichtquelle überhaupt keinen Schatten werfen.

Die Stimmen verebbten zu einem Raunen, das sich mit dem Rauschen des Blätterwerkes über meinem Kopf vermischte.

Ich musste noch näher, auch wenn ich eine unerklärliche Scheu davor verspürte.

Ich hielt das Schwert vor mich und ließ mich auf den Boden nieder. Im Kriechgang ging es weiter. Ich schlängelte mich durch das Unterholz, ignorierte Spinnen, die über meine nackten Arme krabbelten und Insekten, die meinen Kopf umschwirrten. Ich hatte nur Augen für die Lichtquelle. Meine ganze Aufmerksamkeit galt dem, was da vorn auf mich wartete.

Die Stimmen schwollen wieder an, mit jedem Zentimeter, den ich näher kam.

Höchstens noch zwei Meter. Dort musste sich eine kleine Lichtung befinden. Der Dschungel war noch nicht zu Ende. Ich hatte nicht einmal den obersten Rand des Talkessels erreicht.

Es war ein Stimmengewirr, das scheinbar keiner bestimmten Sprache zuzuordnen war. Dort unterhielten sich mindestens fünf Menschen und zwar gleichzeitig. Keiner hörte dem anderen zu. Sie redeten wild durcheinander.

Ich erreichte den Rand der Lichtung.

Ja, es war eine Lichtung.

Das grelle Leuchten hing frei schwebend in der Luft. So jedenfalls war mein Eindruck. Schatten duckten sich darum herum, schwarze Schatten. Ich sah nicht einmal die Konturen von Menschen.

Das Leuchten war so grell, aber es erhellte nicht die Umgebung. Nur das Sternenmeer spendete Licht, in dem ich etwas erkennen konnte.

Es war viel zu wenig.

Die schwarzen Schatten bewegten sich und sprachen durcheinander, als würden sie ein unbekanntes Ritual durchführen.

Ich wagte mich nicht zu rühren. Hatten sie mich schon entdeckt? Um wen handelte es sich? Was machten diese da auf dieser einsamen Insel inmitten dem Atlantischen Ozean?

Fragen, auf die es keine Antworten zu geben schien.

Da sprang einer der Schatten empor, mit einem irren Kreischen. Er flog auf die Lichtquelle zu, stieß mit ihr zusammen.

Das Licht erlosch.

Nacht, die noch schwärzer wurde. Schatten, die sich durcheinander bewegten. Ich konnte keine Einzelheiten mehr ausmachen.

Plötzlich war mein Schwert fort. Jemand oder... etwas hatte es mir aus den Händen gerissen.

Ein eisiger Hauch ging über mich hinweg.

Etwas ergriff mich an den Schultern und zog mich aus dem Unterholz. Ich wollte mich wehren, aber ich hatte keine Chance. Die Berührung mit den Händen war genauso eisig wie ihr Atem. Ich sah keine Gesichter und jetzt nicht einmal mehr Schatten. Ich hörte nur die irren Stimmen, die in keiner bestimmten Sprache redeten. Sie produzierten pausenlos Laute, die auf meinem Rücken eine dicke Gänsehaut erzeugten.

Dann schleuderten sie mich empor. So fest, dass ich fast bis zu den Baumwipfeln emporstieg. Ich ruderte mit den Armen, um den unfreiwilligen Flug zu dirigieren. Dabei drehte ich mich halb um mich selbst.

Als ich wieder abwärts sauste, tat ich das mit den Beinen zuerst. Das war mir gelungen. Ich würde mir also nicht sämtliche Knochen im Leib brechen, kam ich wieder unten an.

Nichts und niemand bremste meinen Sturz. Erwartungsgemäß landete ich auf den Füßen, doch die Wucht des Aufpralls warf mich rückwärts um.

Da lag ich wieder und die Schatten beugten sich über mich. Ich sah es nur, weil sie den helleren Sternenhimmel verdunkelten.

Die Schatten hatten Gesichter. Auch diese sah ich jetzt: Die Gesichter von Toten! Sie waren blass und wurden fahl erleuchtet.

Ich wunderte mich darüber und fragte mich unwillkürlich, woher dieses Licht kam, das ihre grausigen Totenfratzen beleuchtete. Als wäre das jetzt noch wichtig. Sie beugten sich über mich. Aber kaum berührten sie meinen Körper, als sie aufschrieen.

Das Leuchten wurde stärker. Auf einmal spürte ich in meinem Körper große Hitze, als würde ich im Fieber liegen.

Ich wollte mich aufrichten. Dabei sprang die Hitze auf die lebenden Toten über. Sie kreischten wild durcheinander und wollten fliehen, doch der rote Schein holte sie ein und verschlang sie.

Ja, er verschlang sie! Diese lebenden Toten wurden einfach aufgesaugt von dem roten Schein - vom Schavall!

Wer hatte diese lebenden Toten auf mich angesetzt? Wer hatte die Falle errichtet, in die ich prompt getappt war?

Dieser Jemand hatte damit rechnen müssen, dass ein einsamer Mensch in dieser Wildnis natürlich dem Licht nachgehen würde.

Aber wieso wurde ich überhaupt erwartet?

Oder galt das nicht speziell mir?