TEUFELSJÄGER 056: Der Schwarze Adel - W. A. Hary - E-Book

TEUFELSJÄGER 056: Der Schwarze Adel E-Book

W. A. Hary

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Beschreibung

TEUFELSJÄGER 056: Der Schwarze Adel "Die wunderschöne Riviera sehen – und sterben?"   Monsieur Cardusch war der hässlichste Mann, den ich jemals in meinem Leben gesehen hatte. Er war so hässlich, dass ich erschrak. Niemand hatte mir gesagt, dass Monsieur Cardusch so aussah, aber ich wusste sofort, wen ich vor mir hatte. Sein Anblick allein erzeugte ein Schaudern und - Furcht! Impressum: Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by hary-production.de ISSN 1614-3329  Diese Fassung: © 2016 by HARY-PRODUCTION * Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken * Telefon: 06332-481150 * HaryPro.de eMail: [email protected]  Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.  Coverhintergrund: Anistasius Titelbild: Michael Mittelbach

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W. A. Hary

TEUFELSJÄGER 056: Der Schwarze Adel

„Die wunderschöne Riviera sehen – und sterben?“

Nähere Angaben zum Autor siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._HaryBookRix GmbH & Co. KG80331 München

TEUFELSJÄGER 056

 

W. A. Hary

Der Schwarze Adel

„Die wunderschöne Riviera sehen – und sterben?“

 

Monsieur Cardusch war der hässlichste Mann, den ich jemals in meinem Leben gesehen hatte. Er war so hässlich, dass ich erschrak.

Niemand hatte mir gesagt, dass Monsieur Cardusch so aussah, aber ich wusste sofort, wen ich vor mir hatte. Sein Anblick allein erzeugte ein Schaudern und - Furcht!

 

Impressum

Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

ISSN 1614-3329

Copyright dieser Fassung 2016 by www.HARY-PRODUCTION.de

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de

eMail: [email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

Coverhintergrund: Anistasius

Titelbild: Michael Mittelbach

Logo Schavall: Helmut Bone

Lektorat: David Geiger

Wichtiger Hinweis

Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band (siehe Druckausgaben hier: http://www.hary.li) ist jederzeit nachbestellbar.

1

Ich warf einen Seitenblick auf meine Freundin May und das Ehepaar Furlong. Wir saßen an einem Tisch im Freien, in einem Gartenlokal direkt über dem Meer. Links von mir ging es steil hinab.

Die Brüstung war so niedrig, dass sie kaum den Blick nach unten behinderte, wo sich die Fluten des Mittelmeers gegen das Gestein warfen.

Nach drei Tagen Regen war das Meer aufgewühlt wie am Atlantik. Irgendwie passte diese urige Brachialgewalt des Meeres zu der Erscheinung von Monsieur Cardusch und seiner Hässlichkeit.

Er war mittelgroß, breitschultrig, mit dicken Armen und Händen wie Kohleschaufeln. Er hatte einen unglaublich breiten Mund mit wulstigen Lippen, einen stacheligen Bart, dessen einzelnen Haare aus schwarzem Draht zu bestehen schienen, weit auseinander liegende Froschaugen, Blumenkohlohren, lichtes, strähniges Haar auf dem kantigen Schädel, der ohne erkennbaren Halsansatz in die speckig-muskulösen Schultern überging.

Ich schluckte schwer, als mir Monsieur Cardusch die Rechte zur Begrüßung hinstreckte. Die weit hervorquellenden Froschaugen musterten mich so kalt wie die Augen einer Schlange. In dem Gesicht bewegte sich nichts, als wäre es in Wirklichkeit eine Horrormaske aus Plastik.

Ja, das bildete ich mir ein, um mich überwinden und nach dieser fleischigen, schwitzenden Hand greifen zu können. Meine Hand verschwand in seiner wie die Hand eines Kindes. Jetzt erwartete ich, dass er mir die Hand zerquetschte. Nichts dergleichen geschah. Monsieur Cardusch passte auf und seine Pranke war ganz und gar nicht verschwitzt und feucht, wie ich angewidert angenommen hatte. Aber sie war eiskalt, wie die Hand eines Toten.

Als er losließ, zog ich meinen Arm schleunigst zurück. Mein Blick irrte ab zu meinen Begleitern.

May kam als Nächste an die Reihe.

Monsieur Cardusch hatte behauptet, ein guter Freund von Don Cooper zu sein und wenn jemand ein guter Freund von Don Cooper war, dann wurde er zunächst einmal von uns akzeptiert. Alles andere kam später.

Monsieur Cardusch begrüßte jeden der Reihe nach. Er sprach dabei kein einziges Wort. Dann setzte er sich lächelnd.

Das Lächeln hätte er lieber bleiben lassen sollen. Das war wie das Grinsen eines Monsters, kurz bevor es sein Opfer verschlang.

Ich hatte Angst vor diesem Mann. Er war mir unheimlich und ich schaute zu den Nachbartischen hinüber - nur um mich zu überzeugen, dass wir nicht mit ihm allein waren.

Was erwartete ich von diesem Monsieur Cardusch, der uns so dringend hatte sprechen wollen? Jedenfalls nichts Gutes!

»Es freut mich, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind!«, sagte er auf Englisch, mit einem kaum merklichen französischen Akzent.

Er hatte in der Wohnung von Don Cooper angerufen. Tab Furlong, der die Wohnung regelmäßig kontrollierte, so lange Don sie nicht benutzte, hatte den automatischen Anrufbeantworter abgehört und war darauf gestoßen. Er war zugegen gewesen, als Cardusch zum zweiten Male anrief und Don sprechen wollte. In seiner Eigenschaft als Chefinspektor von New Scotland Yard hatte Tab darauf aufmerksam gemacht, dass Don nicht da war. Er hatte gegenüber Cardusch behauptet, Don Cooper wäre nicht mehr am Leben.

Daraufhin hatte uns Cardusch eingeladen - an die französische Riviera. Dieses Lokal hier in Juan-les-Pins hatte er so gut beschrieben, dass wir es auf Anhieb gefunden hatten.

Wir waren dem seltsamen Angebot gefolgt, weil wir damit einen kleinen Urlaub an der Cote d'Azur verbinden wollten.

Warum auch nicht?

Jetzt bereute ich es zutiefst. Etwas Unheimliches ging von diesem Monsieur Cardusch aus. Der und ein guter Freund von Don? Wie war denn Don an den geraten?

»Obwohl der Anlass eher traurig ist«, sagte Cardusch. Seine Stimme klang sanft - einfach zu sanft! »Ich bedaure den Tod meines Freundes Don Cooper sehr.«

Ich hatte den schlimmen Verdacht, dass er Don überhaupt nicht gekannt hatte. Und ich hatte nicht vor, ihm zu erklären, dass Don natürlich nicht wirklich tot war, sondern in einer jenseitigen Welt sich befand - freiwillig. Es war die Welt der Magie ORAN.

Mein Verstand begann wieder zu arbeiten. Ich wollte nicht mehr passiv verharren, sondern diesem Cardusch auf den Kopf zusagen, dass er uns mit einem Vorwand hergelockt hatte. Vor allem wollte ich wissen, warum.

Noch einmal überzeugte ich mich davon, dass sich sämtliche anderen Gäste - größtenteils Touristen wie wir - ganz neutral verhielten. Sie ahnten nichts. Außerdem: Cardusch war allein gekommen. Traute er sich denn zu, mit uns vieren ohne Hilfe fertig zu werden?

Ja, jetzt neigte ich tatsächlich zu der Ansicht, dass dies hier eine Falle war.

Ich beugte mich vor. Mein Sommerhemd stand oben offen, denn es war sehr warm an diesem sonnigen Tag an der Riviera. Mein Amulett, der Schavall, hatte ich an der Silberkette hängen. Als ich mich so vorbeugte, um mir diesen Monsieur Cardusch einmal vorzuknöpfen, löste sich der Schavall aus dem Ausschnitt und pendelte vor.

Er glühte rot auf und sah aus wie ein glühendes Dämonenauge.

Ich stierte automatisch darauf. Verdammt, wenn der Schavall aufglühte, dann ›witterte‹ er Schwarze Magie!

Ich hob den Blick und schaute nach Monsieur Cardusch. Der hatte die ohnedies zu großen Augen noch größer aufgerissen. Dicke Schweißperlen erschienen auf seiner Stirn. Er glotzte auf den glühenden Schavall. Ein dumpfer Laut entrang sich seiner Kehle.

Plötzlich warf er sich nach vorn. Nicht, um die Flucht anzutreten, ganz im Gegenteil: Es sah aus, als wollte er mir an die Kehle, aber er meinte nur den Schavall.

Seine Hände stoppten kurz vor dem Amulett.

Ich beobachtete ihn genau, rührte mich nicht.

»Das Ding da!«, keuchte Cardusch. »Was...?«

Sollte es möglich sein, dass er nichts von meinem Schavall wusste? Dass er mein wichtigstes Hilfsmittel gegen die Macht des Bösen nicht kannte?

In dem Schavall waren universelle Kräfte gespeichert. Aber sie dienten nur dem Guten und keiner speziellen Person. Auch mir nicht! Ich war nur ihr Träger und die Kräfte des Schavalls entfalteten sich meist ohne mein Zutun und meinen Willen.

Manchmal fühlte ich mich wie ein untergeordnetes Objekt - nur dazu da, den Schavall herumzutragen, damit er im entscheidenden Moment seine Macht gegen das Böse entfalten konnte.

Monsieur Cardusch packte zu, umschloss den Schavall mit seiner riesigen Pranke und riss ihn mir mit einem Ruck von der Kette.

Dann sprang er brüllend empor. Nicht nur der Schavall glühte, sondern jetzt auch die Faust von Cardusch.

Es gab eine grelle Leuchterscheinung.

Und dann war Monsieur Cardusch nicht mehr da. Er war verschwunden - von einem Augenblick zum anderen.

Wir sprangen alle vier von unseren Plätzen, wo wir wie angegossen gesessen hatten.

Wir waren unfähig gewesen zu reagieren. Jetzt taten wir es, indem wir um den Tisch liefen und den Boden absuchten.

Nicht nur Monsieur Cardusch war spurlos verschwunden - mit ihm auch mein Schavall.

Wir sahen uns an.

Endlich wurden auch die anderen Gäste auf uns aufmerksam. Auf uns vier, nicht etwa auf das, was sich eben erst abgespielt hatte!

Der Kellner eilte herbei. Er runzelte die Stirn.

»Was ist los?«, fragte er in der Landessprache.

Ich entgegnete ihm, ebenfalls auf Französisch: »Wer ist eigentlich Monsieur Cardusch?«

Der Kellner hatte ein Tablett mit zwei Eisportionen auf der flachen Hand.

Die ließ er jetzt fallen. Er blickte gehetzt um sich. Seine Augen waren schreckgeweitet, als hätte ich etwas gesagt, was Grauen erzeugen musste.

»Monsieur Cardusch!«, sagte ich eindringlich.

Der Kellner bekreuzigte sich stammelnd. Dann wandte er sich ab und rannte davon, wie von Furien gehetzt.

Die Gäste betrachteten uns misstrauisch. Jetzt war auch der letzte auf uns aufmerksam geworden.

Wenigstens reagierten sie nicht so extrem auf den Namen Cardusch.

Schon wieselte der Wirt herbei, mit einer Schürze vor dem speckigen Bauch.

Er schüttelte drohend die Faust.

»Was geht hier vor?«, schimpfte er mich an.

Ich zuckte ein wenig hilflos mit den Achseln, zupfte die zerrissene Halskette oder das, was davon übrig geblieben war, von meinem Hals und sagte: »Ich habe lediglich nach Monsieur Cardusch gefragt.«

Der Wirt vergaß seinen Zorn. Auch seine Augen weiteten sich. Seine Kinnlade fiel herab. Sein speckiger Bauch wabbelte.

Ich zuckte abermals die Achseln. »Monsieur Cardusch« - ich betonte den Namen so stark, dass ihn jeder auf der Terrasse hören musste, aber außer dem Wirt reagierte niemand darauf - »wollte sich mit uns hier treffen. Er kam auch, war soeben noch da. Aber im nächsten Augenblick...«

Der Wirt bewies bessere Nerven als sein Kellner.

»Er war da?«, stammelte er, aber wenigstens lief er nicht davon und gab sich Mühe, sich zu beherrschen.

»Ja, soeben noch. Aber dann...« Ich machte die Geste, die bedeuten sollte, dass sich etwas in Luft auflöst und blies dabei die Wangen auf.

Das war eine Mimik, die der Wirt verstand. Jetzt wabbelte nicht nur der Bauch. Jetzt zitterte der Arme an Leib und Seele.

»Ich...« Er brach ab, schöpfte tief Atem. »Sind Sie Freunde von... IHM?«

Das IHM klang irgendwie verzweifelt. Er war tatsächlich nicht in der Lage, den Namen Cardusch auszusprechen!

»Nein!«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Wir kommen aus England. Er hat uns angerufen und hierher eingeladen. Wir sind seinem Ruf gefolgt - obwohl wir weder wissen, was er von uns wollte, noch wer er ist.«

»Und - und warum sind Sie dann überhaupt - gekommen?«, fragte der Wirt.

»Mon Dieu!« Ich machte eine hilflose Geste. »Er gab vor, einen verstorbenen Freund von uns gut gekannt zu haben. Nun, wir dachten, wir könnten unseren Urlaub mit einem kleinen Besuch bei Monsieur Cardusch verknüpfen. Wie sollten wir ahnen, dass er hier nicht so beliebt ist?«

»Nicht beliebt?«, rief der Wirt alarmiert. »Aber nein, nicht doch, Messieurs! Er - er ist sogar sehr beliebt, glauben Sie mir. Wir - wir sind doch alle froh darum, nicht wahr?«

Er schaute gehetzt in die Runde, als erwarte er einen Zuhörer, der ihn schlimm bestrafen würde - falls er es wagte, etwas anderes über Monsieur Cardusch zu sagen.

Ich zog meinen Geldbeutel. Hier würden wir nicht weiterkommen. Und es war nicht so angenehm, im Blickpunkt des Interesses zu stehen. Die Situation war äußerst peinlich. Ich sah, dass weiter hinten sich jemand bezeichnend an die Stirn tippte und etwas zu seinem Nebenmann sagte. Sie musterten uns abschätzend.

Man nahm also an, der Wirt hätte vor uns Bange, weil wir vier Irre aus England waren.

Nein, das ist gewiss nicht angenehm. Es war auch kaum anzunehmen, dass uns der Wirt noch weiterhelfen würde.

Ich gab ihm das Geld für unseren Verzehr. Dann verließen wir das Lokal.

Auf der Straße, außer Sichtweite des Lokals, blieben wir stehen. Die Häuser waren weiß gekalkt und sauber. Die Straße geteert und so heiß, dass man meinen musste, mit den Schuhen daran hängen zu bleiben.

Zwei Touristen mit schussbereiten Fotoapparaten gingen vorbei. Sie belauerten uns kurz, entschlossen sich aber dann doch, lieber die Sehenswürdigkeiten von Juan-les-Pins und nicht uns auf den Film zu bannen.

»Wir hätten nicht so einfach gehen sollen«, maulte May.

Ich legte den Arm um ihre Schultern. Das leichte Sommerkleid flatterte um ihre schlanken Beine. Der ständige Wind trocknete den Schweiß von ihrem Gesicht.

Ich küsste ihre Stirn.

»Doch, May!«, behauptete ich. »Cardusch scheint so etwas wie der Buhmann vom Revier zu sein. Wir werden überhaupt nichts über ihn erfahren. Von niemandem.«

»Ich schon!«, widersprach May. Ich musterte sie. May konnte Gedanken lesen. Eine besondere Begabung, die sie nicht gern einsetzte, weil es ihrer Meinung nach nicht sehr angenehm war, die geheimsten Gedanken der lieben Mitmenschen zu erfahren.

Hatte sie die Gedanken des Wirtes belauscht? Und die des Kellners?

Wir waren ungestört. Vier Touristen, die mitten auf der Straße standen und miteinander plauderten. Kein ungewöhnlicher Anblick, obwohl es besser gewesen wäre, wir hätten die Straße geräumt.

Aber wir blieben stehen, als hätten wir Furcht davor, in einem der Häuser befände sich ein ungebetener Lauscher.

May sagte: »Cardusch hatte keine Gedanken. Nicht wie einer, der sich abzuschirmen versteht, wie ihr drei, sondern wie einer, den man mit den Augen sehen kann, der aber überhaupt nicht existiert. Wie ein Trugbild.«

»Dann hätte er sich doch ein besseres und vor allem gefälligeres Bild aussuchen sollen«, meinte ich trocken. »Und was war mit dem Kellner?«

»Sobald er den Namen Cardusch hörte, drehte er durch.«

»Das war ja nicht zu übersehen!«, murrte Tab Furlong, der Chefinspektor.

»Vorsicht!«, schrie seine Frau Kathryn.

Wir wussten nicht sofort, was sie meinte. Aber dann hörten wir den aufheulenden Motor und sprangen auseinander.

Ein offener Wagen sauste heran. Es war ein roter Alpha Romeo Spider. Hinter dem Steuer saß - niemand! Der Wagen schoss wie eine Rakete auf uns zu.

Wir waren in letzter Sekunde ausgewichen. Der Wagen verfehlte uns ganz knapp, raste an uns vorbei die Straße entlang.

Da war die Kurve. Das Gefährt wurde von keinem Menschen gesteuert. Wir erwarteten, dass es gegen die Hauswand prallte.

Nichts dergleichen! Ein Unsichtbarer steuerte das Fahrzeug sicher durch die Kurve. Das Motorengeräusch verlor sich in der Ferne.

Bleich sahen wir uns an.

»Ich hatte mir unseren Urlaub heiterer vorgestellt!«, beschwerte sich Tab. »Der hier verspricht nicht die geringste Erholung!«