TEUFELSJÄGER 171-172: Die Göttliche - W. A. Hary - E-Book

TEUFELSJÄGER 171-172: Die Göttliche E-Book

W. A. Hary

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Beschreibung

TEUFELSJÄGER 171-172: Die Göttliche - A. Hary:"Sie kennt keine Gnade!"   Unterwegs in einer parallelen Welt, auf der Suche nach der Wahrheit und dem Weg zurück zur Erde. Mitten im Vorhof zur Hölle, in dem nichts so ist, wie es erscheint, und in dem das Böse längst schon gesiegt hat. Wie in der Stadt der Triklops…     Wichtiger Hinweis: Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt!   Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by hary-production.de ISSN 1614-3329 Copyright dieser Fassung 2018 by HARY-PRODUCTION.de * Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken * Telefon: 06332-481150   Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.   Coverhintergrund: Anistasius, Titelbild: Lothar Bauer   Nähere Angaben zum Autor siehe hier: de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary   eBooks – sozusagen direkt von der Quelle, nämlich vom Erfinder des eBooks!   HARY-PRODUCTION.de brachte nämlich bereits im August 1986 die ersten eBooks auf den Markt – auf Diskette. Damals hat alles begonnen – ausgerechnet mit STAR GATE, der ursprünglichen Originalserie, wie es sie inzwischen auch als Hörbuchserie gibt.

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W. A. Hary

TEUFELSJÄGER 171-172: Die Göttliche

„Sie kennt keine Gnade!“

Nähere Angaben zum Autor siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Wichtiger Hinweis

Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band (siehe Druckausgaben hier: http://www.hary.li ) ist jederzeit nachbestellbar.

 

TEUFELSJÄGER 171/172

W. A. Hary

Die Göttliche

„Sie kennt keine Gnade!“

Unterwegs in einer parallelen Welt, auf der Suche nach der Wahrheit und dem Weg zurück zur Erde. Mitten im Vorhof zur Hölle, in dem nichts so ist, wie es erscheint, und in dem das Böse längst schon gesiegt hat.

Wie in der Stadt der Triklops…

Impressum

Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

ISSN 1614-3329

Copyright dieser Fassung 2018 by www.HARY-PRODUCTION.de

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de

eMail: [email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

Titelbild: Lothar Bauer

Coverhintergrund: Anistasius

1

Der Palast von Triklopstadt war riesig und beeindruckend. Die wuchtigen Mauern stützten ein weit ausladendes Dach, das wie eine sanft geschwungene Hügelkette anmutete. Die Metallschuppen, aus denen es bestand, waren breit und wiesen mannigfaltige Verzierungen auf.

Auch die Mauern waren reichgeschmückt, doch erfreute dieser Schmuck nicht das Auge, sondern erzeugte im Betrachter eher so etwas wie Beklemmung. Das lag an den Motiven, die unbekannte Triklopkünstler zur Verzierung ihres Palastes benutzt hatten: Monströse Kreaturen, die nichts weiter im Sinn hatten, als Triklops zu zerfetzen, zu quälen und zu verschlingen.

Wenn man bedachte, wie knapp der Lebensraum überall in der Stadt bemessen war, deutlich erkennbar an der zunehmenden Enge, wenn man sich dem Zentrum hier näherte, konnte man den ungeheuren Luxus ermessen, der hier getrieben wurde: Der Palast stand mitten auf einem weiten, freien Platz.

Alles, was den Palast betraf, war groß, wuchtig, pompös und ließ alles andere klein und unbedeutend erscheinen. Aber es war eben auch gemein und gewalttätig in der Darstellung von teils vieläugigen Horrorgeschöpfen, die alle nur eines im Sinn hatten: Triklops bis aufs Blut und sogar bis zum Tode zu quälen.

Dies war überhaupt und ausnahmslos das Hauptmotiv bei allen Verzierungen, und wo keine grausigen Szenen dargestellt wurden, so waren es zumindest schaurige und makabre Einzelheiten, die einem eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken rieseln ließen.

Am liebsten hätten wir uns herumgedreht und die Flucht ergriffen. Eben auch Thor, obwohl man davon ausgehen konnte, dass er als Gott des Donners sicherlich schon einiges in seinem mehrtausendjährigen Leben erlebt hatte.

Wenn das Urreich wirklich vom Bösen regiert wurde, dann hatte es hier, in diesem Palast, anscheinend seinen Hauptsitz. Daran hegten wir in diesem Moment nicht mehr die geringsten Zweifel.

Einmal abgesehen davon, dass es jetzt erst recht mehr als unwahrscheinlich erschien, dass wir wirklich mit der bis hierhin demonstrierten Friedfertigkeit erwartet wurden!

Der Boden des Marktes rings um den Palast bestand aus anderem Material als die Straßen der Stadt. Es fiel mir jetzt erst auf, nachdem ich es schaffte, endlich die Augen von den grausigen Darstellungen zu lösen und meinen Blick zu senken.

Doch das erschien nur auf den ersten Blick so, denn eigentlich bestand die Andersartigkeit nur in einem: Überall auf den Straßen waren die Metallschuppen mit der Zeit zwangsläufig stumpf und unansehnlich geworden, wogegen sie hier ständig auf Hochglanz poliert wurden, damit ihre feinen Ziselierungen auch richtig zur Geltung kamen. Ziselierungen, die es nirgendwo sonst gab, mit Darstellungen, die genauso grausig waren wie alles, was den Palast des Grauens, wie ich ihn insgeheim bereits nannte, so reich verzierte.

Man wagte es kaum, seinen Fuß darauf zu setzen, nicht nur wegen der Darstellungen, sondern auch, weil man unwillkürlich fürchtete, diesen Hochglanz zu beschmutzen, und dennoch ritt San-te-al einfach mit seinem Daedrapferd darüber, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt.

„Sieht alles aus wie neu!“, bemerkte Thor nur.

San-te-al wandte sich ihm zu und verkündete stolz:

„Das ist es auch! Es wird ständig darauf geachtet, dass bei den Wartungsarbeiten Unbrauchbares sofort durch Neuwertiges ersetzt wird. Es gibt eine eigene Werkstätte mit Künstlern, die nichts anderes machen, als neue Metallschuppen für den Marktplatzboden herzustellen.“

„Was ist das eigentlich für ein Metall?“, hakte ich sofort ein, weil ich jetzt eine günstige Gelegenheit dafür sah.

Der Troll starrte mich mit seinem roten Stirnauge erstaunt an, während seine beiden halbwegs normalen Augen weiter nach vorn gerichtet blieben. Ein erschreckender Anblick. Dann wandte er sich brüsk ab und ritt einfach voran, ohne auf meine Frage einzugehen.

Irritiert folgte ich ihm weiter.

Vor der breiten Treppe zum Eingang zügelte San-te-al sein Reittier. Wir taten es ihm gleich.

Triklops eilten plötzlich von zwei Seiten herbei und warteten, bis wir abstiegen, um sich der Tiere anzunehmen.

Alles sträubte sich in mir dagegen, die hohe, ausladende Treppe zum Hauptportal hinaufzusteigen. Aber es würde mir wohl nichts anderes übrigbleiben.

Was würde passieren, wenn ich mich jetzt weigerte?

Ich hatte keine Lust, es herauszufinden, zumal es mir als unsinnig erschien, bis hierhergekommen zu sein, nur um ausgerechnet jetzt einen Rückzieher zu wagen.

San-te-al schritt vor uns hinauf. Sein Cape flatterte im leichten Wind, der ständig über das Urreich wehte und dabei keinerlei Abkühlung brachte. Ganz im Gegenteil: Er schien diese Hitze erst recht anzufachen, an die ich mich wohl nie gewöhnen würde. Obwohl ich sie erstaunlich gut verkraftete, wahrscheinlich dank der ominösen Macht, die in mir schlummerte.

San-te-al wirkte in seiner Haltung wie ein Eroberer, der von einem erfolgreichen Feldzug zurückkam. Er tat sehr stolz, und alle Furcht vor uns war inzwischen komplett von ihm abgefallen.

Wie mächtig war er eigentlich wirklich hier in der Triklopstadt und darüber hinaus?

Es wird sich zeigen, dachte ich zähneknirschend.

Ich konnte jedenfalls diesen San-te-al nicht ausstehen. Für mich war das nur ein mieser, dünkelhafter Schauspieler, der sich gern in Pose warf, ohne wirklich etwas vorweisen zu können.

Dennoch folgte ich ihm zögernd, an der Seite von Tri-tan und Thor, der mal wieder wie prüfend seinen Donnerhammer in den Händen wog, als wollte er damit im nächsten Moment zuschlagen. Dabei war ich ziemlich sicher, dass ein einziger Hieb genügt hätte, um diesen Widerling San-te-al zu zerschmettern. Ich kam nicht umhin, solches sogar zu ersehnen – und zu bedauern, dass es nicht eintrat.

Das Eingangsportal öffnete sich wie von Geisterhand bewegt. Auch hier die überwiegend geschmacklosen Darstellungen von Horrorgeschöpfen. Auffallend nur die Tatsache, dass ausnahmsweise sämtliche Negativwesen zwei Augen hatten, während das Positive im Kampf gegen das Negative dreiäugig dargestellt wurde, mit roten Stirnaugen, erinnernd an so etwas wie Zyklopen, nur dass bei denen eben die beiden „normalen Augen“ fehlten.

Für einen Moment dachte ich:

Was haben eigentlich Triklops und Zyklopen gemeinsam, außer dass es sie auf der Erde nicht gibt?

Eine fantastische Idee:

Ist es denn möglich, dass Triklops so eine Art Verschmelzung sind von Zyklopen einerseits und zweiäugigen Menschen andererseits?

Unwillkürlich tastete ich bei diesem Gedanken nach meiner eigenen Stirn.

Was, wenn das dritte Auge dort nicht schon immer da gewesen, sondern irgendwie später erst hinzu gekommen war?

Nein, ich wehrte mich gegen diese Möglichkeit. Würde es denn nicht bedeuten, dass ich selber so eine Art Verschmelzung war zwischen einem Zyklopen und einem Menschen?

Die Erinnerung an die Metallsichelspitze drängte sich mir auf, wie sie vorn aus meiner Brust geragt hatte. Eigentlich hätte ich auf der Stelle tot sein müssen, aber ich hatte nur da gestanden und auf diese Spitze gestiert. Bis Thor die Sichelklinge wieder aus meinem Körper herausgezogen hatte. Danach war alles so gewesen, als hätte mich die Sichelwaffe niemals getroffen. Ich hatte weder Schmerzen noch sonst eine Beeinträchtigung spüren können. Außer eben, dass ich für Sekunden paralysiert gewesen war. Aber doch mehr aus Entsetzen über den Vorgang an sich und nicht etwa, weil mich dieser eigentlich tödliche Treffer auch nur irgendwie bewegungsunfähig gemacht hätte.

Ich verdrängte diese unerfreulichen Gedanken an das eigentlich Unmögliche wieder und widmete meine Aufmerksamkeit lieber der unmittelbaren Gegenwart.

Die geschlechtslosen dreiäugigen Diener, die von innen die mächtigen Flügeltüren des Eingangsportals geöffnet hatten, kamen hervor und verbeugten sich untertänig.

Wir drei Gäste betraten, mit unserem Führer San-te-al an der Spitze, eine weite Halle.

Ich hörte das Patschen von nackten Füßen und sah zur Seite. Da trippelte eine Gruppe leichtgeschürzter Triklopmädchen direkt auf uns zu. Es waren die ersten Mädchen, die ich bisher zu Gesicht bekam. Sonst schien es in der Stadt nur Krieger und Geschlechtslose zu geben. Wobei wir nicht hatten feststellen können, ob die Krieger nicht auch geschlechtslos waren. Immerhin waren sie so in Rüstungen gehüllt, dass man dies nicht einmal vermuten konnte.

Die Mädchen hier erschienen im Gegensatz zu allen anderen Triklops ohne diesen fellartigen Körperhaarwuchs, waren dabei außerordentlich gut gewachsen und hätten in jeder Menschenfrau Neid geweckt. Nur durfte man nicht in ihr unmenschliches Gesicht sehen. Die dritten Triklopaugen auf der Stirn wirkten wie glühendrote Kohlestücke.

Es schauderte mich unwillkürlich, und ich wandte mich schnell ab.

Die Mädchen hielten Abstand, und dann benahmen sie sich genauso wie menschliche junge Frauen auch, die man Zeit ihres Lebens in einen Palast sperrte, denn sie erinnerten eher an ausgelassene Kinder als an junge Erwachsene. Kinder, die das Aussehen eines echten Zweiäugigen wie Thor als wahre Sensation ansahen. Überhaupt hatten sie nur Augen für ihn. Erst staunten sie und konnten sich an der Ungewöhnlichkeit kaum sattsehen, aber dann verloren sie schnell ihre Scheu, kokettierten, witzelten und kicherten in einem fort.

Tri-tan und ich wurden von ihnen völlig ignoriert, wobei ich nicht sagen konnte, dass mir das etwa unangenehm gewesen wäre.

Wir beobachteten quasi als unbeachtete Zaungäste halb amüsiert, halb misstrauisch, wie sehr sich ihre ungeteilte Aufmerksamkeit auf die insgesamt doch ziemlich imposante Erscheinung von Thor konzentrierte. Wohl nicht nur wegen seiner in der Triklopstadt äußerst ungewöhnlichen Zweiäugigkeit. Sicherlich auch wegen der von ihm verkörperten äußerst potenten Männlichkeit.

Tri-tan und ich zogen uns ein wenig davon zurück, während unser Führer San-te-al sich abwartend verhielt.

Worauf wartete er eigentlich?

Seinem unmenschlichen Gesicht war nichts anzumerken.

Und dann sah ich erstaunt, dass Thor ein - wie er wohl meinte - verführerisches Lächeln aufsetzte. Manche eher sensible Frau hätte meiner eigenen Meinung nach angesichts dessen wohl eher schleunigst das Weite gesucht. Nicht, dass Thor etwa hässlich gewesen wäre, aber die schwellenden Muskeln und das Lächeln eines als unbesiegbar geltenden Eroberers konnten schon Furcht erzeugen. Nur wenn man wusste, dass Thor lediglich für seine Feinde gefährlich war, konnte man ihn sogar als herbe Schönheit ansehen.

Eine Frage halt des Geschmacks – und eben mein ganz persönlicher Eindruck. Denn den Geschmack der Triklopmädchen traf Thor mit seinem Lächeln jedenfalls hundertprozentig. Das wurde mit jeder Sekunde deutlicher.