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Die "Limes-Königin" des Kipfenberger Volksfestes liegt tot in einem Weiher, in die Tiefe gezogen von einem bleischweren Kettenhemd. Soll der Mord die umstrittenen Pläne für den "Augustus-Park" im Altmühltal durchkreuzen? Die Kommissare Mike Morgenstern und Peter Hecht müssen sich mit den Hoppy-Römern, Wutbürgern und windigen Finanzjongleuren herumschlagen - um dann zu erkennen, dass der Limes noch ganz andere Geheimnisse bereithält....
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Seitenzahl: 374
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Richard Auer, Jahrgang 1965, studierte Diplom-Journalistik an der Katholischen Universität Eichstätt und hielt der Stadt auch danach die Treue. Mit seiner Frau und drei Söhnen wohnt er mitten in der barocken Altstadt. Seit über zwanzig Jahren arbeitet er als Lokalredakteur beim »Eichstätter Kurier«. Im Emons Verlag erschienen »Vogelwild«, »Walburgisöl« und »Hausbock«.
www.autorenwerkstatt-auer.de
Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht gewollt und rein zufällig.
© 2013 Hermann-Josef Emons Verlag Alle Rechte vorbehalten Umschlagmotiv: R. Koprowski Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch eBook-Erstellung: CPI – Clausen & Bosse, LeckISBN 978-3-86358-252-4 Oberbayern Krimi Originalausgabe
SONNTAG
»Himmelherrgott, ist jetzt endlich mal Ruhe hier! Kann man nicht mal am Sonntagmittag seinen Frieden haben in diesem Haus?«
Mike Morgensterns Zorn galt seinen Söhnen Marius und Bastian, die sich mitten im Wohnzimmer eine wilde Schlacht lieferten. Der zehnjährige Marius war mit einem klobigen Schwert aus rötlich braunem Buchenholz ausgerüstet; sein achtjähriger Bruder versuchte, ihn mit einer langen Lanze auf Abstand zu halten. Beide hielten außerdem selbst gebastelte Schilde in den Händen. Holz krachte auf Holz, und es dauerte nicht lange, bis Marius seinem kleinen Bruder einen massiven Schwertschlag auf die rechte Schulter verpasst hatte. Bastian jaulte vor Schmerz und stieß dann umso zorniger mit der Lanze zurück. Er traf seinen Bruder trotz dessen heftiger Gegenwehr am linken Oberschenkel. Marius fing an zu weinen.
»Schluss jetzt!« Morgenstern fuhr zwischen die Kämpfer. »Sagt mal, habt ihr beide einen Vogel? Ihr könnt doch hier nicht auf Leben und Tod kämpfen.«
»Aber wir sind doch Gladiatoren«, sagte Bastian schniefend und rieb sich die Schulter. »Und Marius hat angefangen.«
»Angefangen, angefangen, wenn ich das schon höre«, knurrte Morgenstern. »Es ist mir egal, wer angefangen hat. Ihr legt jetzt beide eure Waffen weg, reicht euch die Hand und benehmt euch wie zivilisierte Mitteleuropäer im 21.Jahrhundert.«
»Ich mag nicht«, maulte Bastian. »Und außerdem gab es im Kolosseum keinen Ringrichter.«
»Aber hier bei uns gibt es einen. Ihr hört jetzt sofort auf mit diesem Käse.– Fiona, sag doch auch mal was!«, rief Morgenstern in Richtung Küche, wo seine Frau Fiona mit dem Abwasch klapperte.
»Ich misch mich da nicht ein«, kam es zurück. »Aber ihr drei Männer könntet mir beim Geschirrabtrocknen helfen.«
Sie hatte den Satz kaum zu Ende gesprochen, da rafften die beiden Jungs ihre Ausrüstung zusammen und flüchteten kichernd in Richtung Kinderzimmer.
»Pack schlägt sich, Pack verträgt sich«, murmelte Morgenstern, als er ohne große Begeisterung zu Fiona in die Küche ging. »Es wird höchste Zeit, dass die unausgelasteten Burschen ins Zeltlager kommen.«
Die beiden Jungen waren schon seit Monaten für ein fünftägiges Jugendcamp angemeldet. Am Montag sollte es losgehen. Der Lagerplatz lag irgendwo altmühlaufwärts bei Treuchtlingen, auf einer einsamen Waldlichtung am Ende der Welt.
Fiona würde ab Dienstag ebenfalls weg sein. Sie musste nach Nürnberg fahren; ihre Mutter war im Februar gestorben, und jetzt war immerhin schon August. Ob sie wollte oder nicht: Fiona musste die weitgehend leer geräumte Wohnung endgültig übergabefertig machen. Morgenstern würde also die kommende Woche allein sein. Wenn er tief in sich hineinhörte, fürchtete er sich ein wenig davor. Was er natürlich nie zugeben würde. Aber es war eine Tatsache: Mike Morgenstern gab zwar mit Vorliebe den Lonesome Cowboy (was alleine schon seinen notorischen Stiefeln geschuldet war), doch der einsame Ritt in den Sonnenuntergang war seine Sache nicht. Überhaupt nicht, wie er sich eingestehen musste. Immer wenn er allein zu Hause war, wusste er nichts Rechtes mit sich anzufangen. Dann versumpfte er sinnlos vor dem Fernsehapparat (die bessere Variante) oder in Gastronomiebetrieben, deren Leumund sich mit dem Fortschreiten der Abendstunde stetig verschlechterte.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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