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Besinnliches zum Lachen und zum Traurigsein
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Seitenzahl: 69
Freiheit
Freundschaft
Glaube
Begeisterung
Tod
Friede
Ökologisches Gleichgewicht
Jugend
Alter
Gedenkfeier
Väter
Kirche
Hoffnung
Trost
Demut
Zufriedenheit
Ehrlichkeit
Lüge
Freundlichkeit
Arbeit
Kritik
Langeweile
Altersmilde
Lob
Hilfe
Heirat
Politik
Demokratie
Sehnsucht
Erziehung
Gewissen
Nobelpreis
Gymnasium
Suizid
Kinderwunsch
„Kampfscheidung“ oder „Rosenkrieg“
Todesstrafe
Schulfächer
Vaterland
Sport
Schützenverein
Volksabstimmung
Politische Nachtarbeit
Fettleibigkeit
Me Too
Unabhängige Justiz
Herrschende Lehre der Juristen
Spitzensport
Zwei Väter / Zwei Mütter
Romreise
Flüchtlinge
Unterhaltsrecht
Altersgeiz
Stammbaum
Rüstungsaktien
Suizid
Single
Pensionsalter
Moderne klassische Musik
Leben
Sonne
Tod
Kind
Liebe
Krieg
Erinnerungskultur
Schweiz
Freiheit, der Traum jedes Menschen, gehört nur den Starken, die vorgeben, sie zu teilen. Der winzige Teil, den sich die Schwachen erbeuten, entpuppt sich als trügerische Leihgabe, die von den Starken beliebig zurückgeholt werden kann. Solange die Menschen sich dem moralischen Diktat, gewaltfrei zu bleiben, unterwerfen, wird auch die Knechtschaft bleiben.
Es lauert die Eifersucht.
Es bildet sich Missgunst und Neid.
Karge, unlautere Freude begleitet das Glück des Andern.
Dann wieder regt sich die Hoffnung auf eigenes, größeres Glück.
Vor dieser Wand lächelt die Freundschaft, die ertrinkt im weiten Meer der Unehrlichkeit.
Der Freund aber wiegt sich in trügerischer Geborgenheit, solange sich die Idylle nicht durch ein lächerliches, simples Ereignis selbst zerstört.
Mensch, welch kleinmütiges Wesen du sein kannst. In eine klägliche Konstruktion musst du dich versteigen, um dich einer lächerlichen Rettung zu vergewissern. Statt dein natürliches Wesen zu bestaunen, belehrst du deinen angeblichen Schöpfer, er habe es mit deiner Sterblichkeit nicht ernst gemeint. Dein Leben sei nämlich unsterblich, meinst du; nicht so wie dein angeblicher Schöpfer es haben wollte. Die Arroganz deiner Illusion wirst du nie erkennen, solange du nicht bereit bist, die von deinem angeblichen Schöpfer dir zugeteilten natürlichen Gaben als nicht revisionsbedürftig zu betrachten. Es wäre eines Schöpfers nämlich unwürdig, eine Existenz zu kreieren, deren einzige Bestimmung darin bestünde, sich in ein undefinierbares Gegenteil zu transformieren. Es ziemt sich dem Menschen nicht, seine Vernunft und seinen Verstand verächtlich zu behandeln. Wer Glauben braucht, verachtet seinen Gott.
Begeisterung, kraftvoller Antrieb der Jugend! Hindernisse sind ihr egal, sie deckt sie zu oder nimmt sie gar nicht erst wahr.
Zunehmende Lebenserfahrung schleift ihr radikalkantiges Profil. Allmählich erschlafft ihre Kraft. Fragen ihres Sinns werden wach. Wer nur eines erstrebt, verpasst die Vielfalt des Lebens. Tauglich für vieles ist die Begeisterung nicht, denn die Vielfalt schwächt ihre Kraft. Die Vielfalt wiederum ist mit Halbherzigkeit verbunden. Mensch, lass alles laufen, wie es läuft, es ist ohnehin alles nur angebrochenes Stückwerk im Leben.
Tod, schon immer habe ich dich erwartet, denn du bist meines Lebens Ziel.
Weder Angst noch Traurigkeit befallen mich in deiner Nähe, denn ich empfinde die Kühle deiner Umarmung als befreiendes Geschenk.
Was immer mir geschah im Leben und ich selbst bewirkte, zerfällt in deinem Schoß.
Es war nicht lang, nicht groß, vielmehr bedeutungslos, mein Leben. Die Wichtigkeit war nur geträumt.
Zu oft war er, mein Traum, geprägt von Traurigkeit und Ungemach.
Zu oft war ich bedrängt von Tücken und Besorgnis.
Zu oft geriet ich in Gefangenschaft von Ungeduld und Zweifeln.
Was war er schließlich Wert, der Traum? Ich weiß es nicht.
Du, Tod, hast mich befreit von alledem. Ich danke dir.
Er wird besungen, er wird ersehnt, er wird gar erzwungen, doch meistens zerstört.
Doch letztlich ist er gar nicht erwünscht, weil man Macht will, statt Frieden.
Wo die Mächtigen herrschen, braucht es nicht Frieden, weil Ruhe auch anderswie gedeiht.
Friede entsteht nur aus Uneinigkeit und Kampf. Macht aber erstickt schon beides im Keim.
Darum lob ich die Macht, zwar in Knechtschaft, nicht frei.
Aber Knechtschaft ist mir doch lieber als Freiheit im Kampf.
So kann ich nur hoffen, dass der Mächtige es friedlich meint mit mir, sodass ich wenigstens glauben kann, Ruhe sei Frieden.
Es frisst der Fuchs das Huhn,
die Eule die Maus,
der Hecht den Barsch,
der Löwe die Gazelle.
Auch die Ambrosia kümmert sich nicht um ein natürliches Gleichgewicht.
Über Leben und Tod entscheidet der Starke.
Ob die Mutter das Jungtier beschützen kann, ist der Rede nicht Wert.
Es geht nur darum, sich durchzusetzen; auf wessen Kosten ... egal.
Nur der Mensch bildet sich ein, es gebe ein ökologisches Gleichgewicht, das nicht gestört oder zerstört werden soll.
Aus einem Begriff, dessen Inhalt er nicht kennt, will er lächerliche, aber verpflichtende Regeln ableiten, als ob das Donnern der abbrechenden Eisberge nicht zu hören, die feuerspeienden Vulkane nicht zu sehen und die vor Hunger und Durst auf der von der Sonne verbrannten Erde sterbenden Tiere nicht wahrzunehmen wären. Blind war der, der schrieb:
«Trink, o Auge, was die Wimper hält,
von dem gold›nen Überfluss der Welt».
Noch nie gab es in der Natur ein Gleichgewicht. «Gleichgewicht» suggeriert Harmonie ins menschliche Hirn. Man ist überwältigt von der Magie kunstvoll gemalter Landschaftsbilder. Ein verkehrteres Bild der Natur ist nicht denkbar, kann die Natur doch unnachsichtiger und brutaler nicht sein. Gäbe es denn einen Schöpfer, müsste er die Frage beantworten, was er sich bei der Schaffung der gewaltigen Maschinerie der Vernichtung gedacht habe. Das Mäuschen würde ihn fragen, weshalb er es schutzlos ließ, und seine Mutter der Eule zum Fraß hinwarf. Die ganze Kreatur würde ihn fragen, weshalb sie bestimmungsgemäß nur der Vernichtung zugeführt werde. Man würde auch wissen wollen, weshalb Gletscher blühende Landschaften zudecken oder karge Geröllhalden hinterlassen. Disharmonie und Chaos sind die Prinzipien der Natur. So soll sie wirken, bis sie sich endlich selbst vollends zerstört.
Du erwartest zu viel,
Du weißt noch zu wenig.
Deine Gefühle, sie sind überfordert.
Kraft wäre genügend vorhanden, sie voll zu gebrauchen, fehlt mir der Mut.
Die Unsicherheit, die quält mich zu oft,
mit Aggression sie zu brechen, gelingt mir zu selten. Was soll diese halbfertige Welt, die nur dazu da ist, Illusionen zu schaffen, deren Zusammenbruch vorauszusehen wäre, wenn da nicht die jugendliche Verwirrtheit wäre.
Gemeinhin wird das Alter als Hort der Lebenserfahrung gesehen, so als hätte sich ein kostbarer Schatz angehäuft. Wem dient dieser Schatz nun und wer sichert ihn mir und wozu? Es drückt mich seine Last nur und nirgends find ich mehr Halt. Längst möcht ich mich befreien vom Ballast meines Lebens, denn als solchen nur empfind ich den angeblich kostbaren Schatz. Ich fühle mich allein, fernab von längst vergangenen Zeiten, als ich noch gierig und freudig zugleich die einzelnen Kostbarkeiten des Lebens zusammentrug. Sie wurden mit Hoffnung gesammelt und in der Absicht, sie mögen sich dereinst als nützlich erweisen. Nutzlos aber sind sie jetzt allesamt, und sie werden zugrunde gehen, wenn ich versterbe. Aber sind da nicht doch einzelne Stücke, die sich schon damals als nützlich erwiesen und fortan erst recht eine dauerhafte Wirkung entfalten könnten? Es ist wohl vermessener Größenwahn, zu glauben, von mir bliebe was nachhaltig hängen zu Gunsten von Nachfahren in künftiger Zeit. Zwar mag es vorkommen, dass etwas aus dem Leben eines Verstorbenen gerettet wird zum Nutzen des sogenannten Fortschritts. Mir aber ist es ohnehin egal, wie sich die Dinge entwickeln, denn sinnlos wird auch die Zukunft sein und glücklicher ist, wie die Weltgeschichte zeigt, wegen des Fortschritts noch niemand geworden.
Was soll das scheinheilige Getue, schon der gespielte Ernst ihrer Gesichter verrät sie.