The endless love: Sammelband 1 - Miamo Zesi - E-Book

The endless love: Sammelband 1 E-Book

Miamo Zesi

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Beschreibung

1-The endloses love Tjaden Tjaden ist ein junger, sehr sensibler, sehr devot veranlagter Twink. Er, dem in seinem Leben bisher nicht gerade viel Gutes widerfahren ist, begeht eine Dummheit, die ihn fast das Leben kostet. Sein Erzeuger, wie er seinen Dad nennt, streicht ihm an besagtem Tag das Geld für sein Kunststudium und setzt ihn kurz vor seinem einundzwanzigsten Geburtstag vor die Tür. Tjadens Dad nennt Benjamin, den Sohn seiner Lebensgefährtin, SOHN! Ihn meist nicht mal beim Namen. Zur Krönung erwischt er seinen Freund mit einem anderen Mann im Bett. Das alles zusammengenommen ist nicht wenig, aber kein Grund, unter sein Leben einen Schlussstrich zu ziehen. Um Tjaden zu verstehen, muss man jedoch wissen, dass dies nicht die einzigen Schicksalsschläge sind, die ihn ereilt haben, die das Leben ihm bisher aufgebürdet hat. Tjaden jedoch meistert sein Schicksal. Er absolviert sein Kunststudium und wird Kunstmaler, bis eines Tages ... das Schicksal erneut grausam zuschlägt. 2-The endloses love: Jante Lachend und sehr glücklich verlässt Jante das Gayfive, einen Schwulenklub in München. Er kommt gerade aus dem Darkroom und hatte dort sein erstes Mal mit Toni, einem sympathischen Top. Trotzdem will Jante gleich nach Hause und nicht weiter in den Bar- und Tanzbereich, um den Nachhall dieses für ihn besonderen Ereignisses zu genießen. Als er die Straße entlangläuft, passiert etwas das Jantes Leben die folgenden Jahre bestimmt. Erst Roan, der beste Freund seines Bruders Thade, schafft es, den kleinen devoten Twink mit seinen schokofarbenen Augen, wie er Jante bezeichnet, wieder in die Spur zu bringen. Bis erneut ein Ereignis Jante in die Flucht treibt.

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The endless love

 

Tjaden – Jante

 

Sammelband 1

 

Ein Roman von Miamo Zesi

 

Copyright/Impressum

 

© Rechte, was Schrift, Wort und Bild angehen, liegen

ausschließlich bei Miamo Zesi.

www.miamo-zesi.de

Namen und Handlungen sind alle fiktiv und haben mit keinen Personen oder Plätzen etwas gemeinsam.

Cover: D-Design Cover Art

Miamo Zesi – Hintere Str. 28- 88437 Maselheim

Inhaltsverzeichnis

 

1. Tjaden6

2. Dad – Thorsten16

3. Henry28

4. Im Hier und Jetzt – warum immer nur ich?50

5. Henry54

6. Im Wald58

7. Im Krankenhaus62

8. Flucht in eine ungewisse Zukunft66

9. Krankenhaus68

10. New York70

11. Entscheidungen78

12. Samstagmorgen sieben Uhr89

13. Oskar98

14. Überraschungen100

15. Vorbereitungen106

16. Andrew108

17. Dom halt112

18. Henry117

19. Vernissage121

20. Vor der Galerie124

21. Tjadens Rede125

22. Das Leben141

23. New York156

24. Tjaden158

25. New York160

26. Norwegen161

27. New York165

28. Chase170

29. Lebenslinien179

30. Drei Jahre später195

The endless love: Jante197

31. Jante200

32. Fünfundzwanzig Jahre zuvor201

33. Kindheit202

34. 15. Geburtstag210

35. Was nun?217

36. Gayfive224

37. Der Überfall228

38. USA238

39. Roan242

40. Thade245

41. Marco und Toni247

42. Vor der Intensivstation251

43. Krankenhaus und die Zeit der Genesung253

44. Gayfive269

45. Jante284

46. Berlin290

47. München, mein 21. Geburtstag295

48. Roan303

49. In der Zelle310

50. Neubeginn339

51. In der Firma344

52. Hawaii348

53. Jante355

54. Miteinander379

55. Tatsachen380

56. Bastonade385

57. Firma389

58. Hochzeit394

59. Dreier399

60. Der große Knall407

61. Büro Dr. Otto Wessner423

62. Bei Roan zu Hause426

63. London427

64. Wiedersehen433

Widmung

 

Allen, die die Kraft haben, wieder aufzustehen, denen die helfen und niemals aufgeben.

Autorin

„Miamo Zesi“ ist das Pseudonym einer Autorin aus dem schwäbischen Biberach. Dort lebt sie mit ihrem Mann, zwei erwachsenen Kindern und dem Hund Mex. Sie liebt lange Spaziergänge im Wald. Dabei fallen ihr die Geschichten zu ihren Büchern ein. Mit der Reihe „The endless love“ hat sie ihren Jungs Leben eingehaucht. Wird sie gefragt, wie sie darauf kommt, schwule Liebesromane zu schreiben, antwortet sie: „Keine Ahnung – weil es Spaß macht.“

Sie wünscht viel Freude mit den Geschichten!

 

Hinweis:

Dieser Roman enthält ausgedachte, fiktive Sexszenen. Sie sind nicht für Minderjährige geeignet und keine Handlungsanleitung. Einen Rat allerdings sollte jeder beherzigen:

Sei safe, mach es mit Kondomen!

 

Dieser Roman ist genau das. Eine Geschichte. Bitte nehmt nicht alles, was ich geschrieben habe, ernst. Vieles davon wird in der heutigen vernetzten und digitalen Zeit nicht funktionieren. Bücher laden zum Träumen ein und nicht alles, was geschrieben ist, kann oder wird jemals so geschehen. Lasst euch in meine Welt der Fantasie mitnehmen und begeistern!

1. Tjaden

 

»Der Tag ist doch perfekt,« murmle ich vor mich hin. Sehe dabei dem Blut zu, das mir stetig aus den Handgelenken tropft. Ich habe es richtig gemacht. Nicht, dass jemand denkt, wieder so ein Idiot, der Aufmerksamkeit erlangen will. Nein, so einer bin ich niemals. Die Schnitte sind präzise und genau platziert. Es hat wehgetan, aber keinesfalls so sehr, wie mein Herz schmerzt. Dieser Schmerz geht tiefer, ist ursprünglicher. Er ist einfach da. Ich sehe mich um. Der Platz hier ... es gibt für mich keinen schöneren Ort, weshalb auch? Mir wird etwas schwindelig, ich kann mich fast nicht mehr aufrecht hinsetzen, darum lasse ich mich auf den Boden gleiten. Zwinge mich dazu, die Augenlider bis zum Schluss, offen zu halten. Tränen des Verlustes und des Bedauerns füllen meine Augen. Lassen den Blick verschwommen werden. Zum Blinzeln benötige zu viel Kraft, deshalb schließe ich meine Augen. Mir wird kalt und ich bekomme etwas Panik. Das dauert jedoch nicht lange an, denn das Gefühl wird abgelöst von Frieden und auch von Wärme. Plötzlich sehe ich mich und Mum, als ich ein kleines Kind war, wie ich mit ihr herumgetobt bin. Zu dieser Zeit war ich, stelle ich fest, glücklich.

 

Meine Mum ist die beste Mum der Welt. Sie hat mich nicht abgetrieben, wie es alle wollten, sondern geboren, mit siebzehn, ohne Unterstützung ihrer Eltern. Denn sie haben ihr diese entzogen, als sie sich für mich und gegen einen Schwangerschaftsabbruch entschieden hat. Mein Erzeuger? Er hat Mum das Geld für die Abtreibung zukommen lassen und damit war die Sache für ihn erledigt. Als Kind habe ich ihn nie kennengelernt. Mum hat seinen Namen zwar in die Geburtsurkunde eintragen lassen, ihm, glaube ich, nie erzählt, dass ich geboren wurde. Sie hat keinerlei Ansprüche an ihn geltend gemacht. Hat sich alleine um mich gesorgt.

Ach ja, da bin ja noch ich. Mein Name ist Tjaden Miller und ich werde in einem Monat einundzwanzig Jahre alt. Also volljährig. Nein, das ist so nicht richtig, da ich ja meinen Geburtstag auf keinen Fall mehr erleben werde. Ich bin im dritten Collegejahr. Studiere Mathematik und Informatik, zusätzlich Kunst. Wenn ich die Kohle für die Gebühren zusammenbekomme. Allerdings ist das nun ebenfalls unwichtig. Vor allem, nein, ich hätte das Geld niemals zusammengebracht. Der Job im Supermarkt und im Fast-Food-Restaurant reicht keinesfalls aus, um eine Wohnung zu bezahlen und Geld für das College zusammenzubekommen.

 

Nun ja, das ist jetzt auch nicht mehr wichtig. Meine Mum hat mir erzählt, dass mein Erzeuger der Star in der Schule war. Sämtliche Mädchen standen auf ihn. Alle wollten mit ihm in die Kiste. Er war groß und hatte einen durchtrainierten Körper. Dazu blaue strahlende Augen und schon in jungen Jahren dieses gewisse Etwas und ein markantes Gesicht mit einem Lächeln, das verboten gehört. Eines, das bei den Mädels das Gehirn aussetzen lässt, damit sie auf keinen Fall hinter die elendige Fassade blicken können. Er legte die jungen Dinger reihenweise flach. Aber Mum war einfach nicht so hübsch wie die anderen Mädchen. Was sie allerdings war, ist begabt, intelligent und zielstrebig, niemals etwas, das Jungs im Allgemeinen anziehend finden. Auf solche Frauen steht diese Art von Kerlen meist nicht. Mum wollte unbedingt studieren. Kunst studieren. Etwas, was für sie das Allergrößte war. Mum war wahnsinnig talentiert, die Lehrer und ihre Eltern unterstützten sie darin. Machten ihr Hoffnungen auf ein Stipendium an einer renommierten Universität. Auch aus diesem Grund standen Jungs für sie immer an zweiter Stelle. Bis sich Thorsten, so heißt mein Erzeuger, leider für sie zu interessieren begann. Sie erzählte mir immer, dass sie sich einfach in seiner Gegenwart hübsch, begehrt, sie sich lebendig und geliebt fühlte. Er konnte einem Mädchen zeigen, dass er sie begehrenswert und wunderschön findet. Ein unerfahrenes Mädel wie Mum fiel darauf natürlich umso schneller rein und war ein leichtes Opfer für ihn. Immer erzählte sie mir, dass die Nacht, in der ich gezeugt wurde, wundervoll und traumhaft war. Für meinen Dad jedoch war sie nichts anderes als eine Eroberung. Eine Nummer, nicht mehr, schon am folgenden Morgen war sie für ihn Geschichte und er erinnerte sich noch nicht mal wirklich an ihren Namen. Er hatte bekommen, was er wollte. Es machte ihr auch nicht besonders viel aus. Er war der Mann, der Kerl, der ihr die Liebe gezeigt hat, oder anders gesagt, mit ihr Sex hatte. Alles war gut, bis zu dem Moment, als sie bemerkte, dass sie schwanger war. Ab da war Mum für ihn das größte Übel, das es gibt. Als sie es ihm sagte, fiel er aus allen Wolken. Er schrie sie an. Warf ihr vor, dass sie ihn reingelegt habe, dass sie ihn mal könne, all diese Dinge, die Jungs, die sich aus der Verantwortung ziehen wollen, halt so sagen und den Mädchen vorwerfen. Das ist vermutlich heute noch so wie früher. Mum war immer ehrlich zu mir. Sie machte mir nie Hoffnungen, dass er mich einmal Sohn nennen würde und stolz auf mich sein wird. Er mich auch nur kennenlernen möchte. Wieso auch. Das wäre ja mit Aufwand verbunden gewesen. Mich zu ignorieren, war einfacher. Aber seinen Namen hat Mum mir nie verschwiegen. Kontakt, das wollte sie mit ihm keinen. Mir selber hat sie es, als ich älter wurde, nie verboten, sondern mich das entscheiden lassen. Sie sagte immer, dass sie stolz genug auf mich sei und das immer sein werde, dass wir ihn nicht brauchen.

 

Ihre Eltern waren ebenfalls entsetzt, als sie ihnen erklärte, dass sie ein Baby erwartete und dass sie das Kind, dieses Baby wollte, mit sechzehn. Gerade mal siebzehn, wenn es zur Welt kommen sollte. Die Lehrer, die ihr dieses Stipendium in Aussicht stellten, waren enttäuscht von ihr. Aber niemand konnte Mum davon abbringen, mich auf die Welt zu bringen. Auch die Androhung meiner Großeltern nicht, dass sie Mum auf keinen Fall unterstützen werden, und auch nicht, als Thorstens Vater ihr einen weiteren großzügigen Scheck für die Abtreibung gab. Sie hörte auf keinen von ihnen. Ging von zu Hause weg. Weg von allen und bekam, mit gerade mal siebzehn mich. Sie hat wegen mir die Schule abgebrochen, hat mit ihren Eltern gebrochen und auch Thorsten nie erzählt, dass ich zur Welt kam. Das war erst später. Sie ist in Minneapolis in einen Zug eingestiegen. Ist nach San Francisco gefahren, hat sich dort in einer Wohnwagensiedlung einen alten Wohnwagen gemietet, einen Job als Kellnerin und Putzfrau angenommen und mich mithilfe einer Hebamme, die sich dort zusammen mit einem Arzt um die Armen, die keine Krankenversicherung haben, kümmert, auf die Welt gebracht.

 

Meine Kindheit war wundervoll. Ich wuchs in diesem Wohnwagen auf und es gab nur zwei Wagen weiter eine junge Frau, die eine Tochter in meinem Alter hatte, Lisa. Wir beide sind wie Geschwister aufgewachsen. Wenn Mum arbeitete, war ich bei Lisa und Lisa bei uns, wenn ihre Mum arbeitete. Mum hat sich nie etwas gegönnt. Sie war aber immer und zu jeder Zeit zufrieden. Zumindest hat sie mir nie den Anschein erweckt, unglücklich zu sein. Sie lachte viel mit mir und wir hatten viel Spaß. Einen Mann gab es nie. Zumindest habe ich keinen wahrgenommen. Aber ich war noch ein kleines Kind, sicher habe ich vieles von ihr nicht gewusst. Mum hat wundervolle Bilder gemalt und diese auf den Märkten den Touristen verkauft, um damit unser Einkommen etwas aufzubessern. Mein achter Geburtstag zählt zu meinen glücklichsten Erinnerungen. Mum hat mir einen Malkasten und Skizzenblock geschenkt. Ich war sprachlos und von diesem Tag an fasziniert und einfach nur happy. Mum brachte mir das Malen bei. Jede freie Minute haben wir zusammen gemalt, das waren und sind die schönsten bewussten Erinnerungen meiner Kindheit an sie. Mir ist damals kein bisschen aufgefallen, dass sie immer schlechter sehen konnte. Ich war ein Kind, bemerkte nicht, dass sie krank war. Bis sie eines Nachmittags bewusstlos im Wohnwagen lag, als ich von der Schule nach Hause kam. Der Arzt, den ich gerufen habe, hat mir erzählt, dass meine Mum bereits seit meiner Geburt an einer schwachen Form der Diabetes leide. Diese nun aber stärker geworden sei und dringend behandelt werden müsse. Er hat mir gesagt, dass Mum unbedingt Insulintabletten brauche. Dass diese allerdings viel Geld kosten. Da wir jedoch nicht krankenversichert seien, müssten wir diese selbst kaufen und bezahlen.

Mum sagte zu mir, als sie wieder zu sich kam: »Mach dir keine Sorgen, Tjaden, das wird schon gehen.« Sie aber hat nur immer mal wieder, wenn Geld da war, diese Tabletten genommen. Sie konnte sich diese einfach nicht immer leisten. Als ich zwölf wurde, war Mum quasi blind. Ab jetzt musste ich Geld für Essen und die Miete anschaffen. Egal, wie.

 

Wenn man wie ich aufwächst, kommt man mit den Menschen in Berührung, von denen die andere Hälfte der Gesellschaft zwar eine Ahnung hat, aber in Wirklichkeit verdrängt, dass es diesen Menschenschlag gibt. Da sind Gangs in den Siedlungen unterwegs. Huren, Stricher, Freier und Sammler und Finder. Diejenigen, die Frischfleisch für die Bordelle und den Straßenstrich anwerben. Mum hat mich immer von ihnen ferngehalten. Aber ich bin ein Junge und nicht blöd. Vor allem in diesem Milieu aufgewachsen. Deshalb, ja, ich brauchte Geld und, ja, ich wusste, wo man einen netten jungen Kerl sucht und findet, für seine Dienste bezahlt, ich durfte nur eines auf keinen Fall, mich von einem Zuhälter erwischen lassen, sondern für mich anschaffen, nur für mich und Mum.

 

Und das tat ich. Nach dem ersten Mal habe ich nur gekotzt vor Scham, Schmerzen und Entsetzen. Bin zu Lisa gerannt und bei ihr habe ich mich ausgeweint. Sie hat mich in dieser Nacht getröstet, mich im Arm gehalten und mit mir geweint. Aber nur so konnte ich genug Geld verdienen. Immer wenn das Geld durch die anderen Jobs, wie Babysitten Hundesitting, Rasenmähen, Swimmingpool reinigen, nicht gereicht hat, bin ich dorthin, an diesen Platz und habe im Auto das getan, was die Kerle von mir wollten. Die Schwänze, die ich mit meinem Mund befriedigte, waren im Prinzip alle gleich. Wie die Freier auch. Schon sehr bald lernte ich es, auszusortieren. Schaute mir die Autos an. Redete mit den anderen Strichern, die mir Tipps gaben. Welche Männer auf der schwarzen Liste stehen. Zu wem ich nie ins Auto steigen darf, unter keinen Umständen. Ich war bald eine Art Freund. Die Jungs hatten alle zusammen das gleiche Problem wie ich. In einer Welt aufzuwachsen, in der sie nicht privilegiert sind und sie von so vielen verachtet werden. Ich bin keinesfalls jedes Mal gut davongekommen. Einmal hat mich ein Kerl im Prinzip vergewaltigt. Hat seinen Schwanz in meinen Hintern gestoßen, ohne mich vorzubereiten oder auch nur ein wenig Rücksicht zu nehmen. Ich konnte danach eine Woche lang nicht mehr schmerzfrei gehen und sitzen. Das Schlimmste aber war, dass er mich einfach aus dem Fahrzeug geworfen und mir noch nicht einmal meine Kohle gegeben hat. Mein Glück im Nachhinein war, dass alle diese Kerle immer Kondome trugen und auch ich. Selbst wenn ich noch so wenig Geld hatte, ich hatte immer welche dabei, immer. Während dieser Zeit ist mir auch klar geworden, dass ich schwul bin. Zwar ist mein sexuelles Interesse an irgendjemanden nach diesen Nächten im Auto gleich null gewesen. Trotzdem ist mir bewusst geworden, dass, wenn ich auf jemanden geil bin, ich auf Männer stehe. Frauen waren nie eine Fantasie, nie. Meine Mum bekam von alldem nichts mit. Ich habe mich in dieser Zeit sehr verändert. Bin erwachsen geworden. Auch wenn ich eigentlich noch ein Kind war. Ich habe ab diesen Tagen nur noch schwarz getragen, meine Haare wachsen lassen und bin immer mehr in mich gekehrt. Außer Lisa und ihre Mum oder auch meine habe ich niemanden mehr an mich herangelassen. Berührungen ertrage ich seit dieser Zeit absolut nicht mehr.

 

Bis vor ... Egal. Was blieb, ist das Malen. Das konnte ich immer besser. Auch in der Schule war und bin ich gut. Aber auch das ist ja nun egal.

Als ich vierzehn war, konnte Mum nicht mehr gehen. Ihre Beine wurden so wund und offen, dass sie nur noch im Wohnwagen kurze Schritte laufen konnte. Trotzdem hat sie niemals auch nur einen Tag gejammert, nie. Die Rollenverteilung hat sich damals komplett verändert. Ich war für Mum verantwortlich. Verantwortlich, dass Geld für Essen, Medikamente und auch für die Miete da ist. Ich habe ihr mit fünfzehn erzählt, dass ich schwul bin, dass ich Männer und keine Frauen toll finde, dass sie halt einen verkorksten Sohn habe, der sich schwarz anzieht und sich die Haare wachsen lässt und nie eine Freundin nach Hause bringen wird. Das andere, das habe ich für mich behalten. Ob sie es geahnt hat, weiß ich nicht. Sie hat mich damals in den Arm genommen und mich festgehalten. Mir gesagt, dass sie mich liebe. Egal, wie ich bin, einfach so. Ohne Vorbehalte. Dass ich das Beste sei, was sie im Leben geschafft hat. Ich bin danach zu Lisa und habe es auch ihr erzählt. Sie hat mich auch im Arm gehalten, aber wie eine Freundin. Nicht mehr. In der Schule war ich sowieso der Freak, ach, was sage ich, weniger wert als die Nerds, die ja bekanntlich in der Schulhierarchie ganz unten stehen. Dass ich mich als schwul geoutet habe und mich anders kleide und meine Haare habe wachsen lasse, machte alles nicht besser.

 

Mit sechzehn bin ich an einen Kerl geraten, der gar nicht mal so übel war. Er hatte genug Geld und wollte, dass ich mit ihm in einen Klub gehe. Er mich dafür bezahlen wird. Er gesund sei. Mich nur mit Kondomen ficken werde, ich aber tun müsse, was er von mir verlange. Ich ihm gehorchen solle. Auf meine Frage »Was für einen Klub?« sagte er mir: »Einen Sadomasoklub.« Ich fragte weiter.

»Meinst du mit Schlägen und Peitschen und so was?« Er antwortete nur mit »Ja.« Und ich sagte prompt und mit Nachdruck: »Vergiss es!« Daraufhin meinte er: »Warum? Hast du es schon mal ausprobiert? Ich hätte dich nie gefragt, wenn ich mir nicht fast sicher wäre, dass du der geborene Sub bist. Du bist devot, Tjaden. Du hast nur Schiss, ist es nicht so? Ich zahle dir fünfhundert Dollar. Wenn es dir nicht gefällt, ficke ich dich durch. Hole mir das, was ich immer von dir bekomme und das war es. Du erhältst trotzdem dein Geld. Na los, geh mit! Lass dich darauf ein.« Und das bin ich. Ich kann nur für mich selber sagen, diese Nacht war eine Offenbarung für mich. In jeglicher Form. Zum ersten Mal fühlte ich mich angekommen und gut. Tom hat mich in dieser Nacht als Devoten entjungfert, mich geschlagen. Nicht sanft. Sondern heftig. Er hat mich gedemütigt. Sehr sogar. Hat in mir in dieser Nacht trotz allem den kleinen Stricher gesehen, bei dem er sich dies herausnehmen darf. Da waren null Gefühle im Spiel. Im Prinzip auch wenig Vertrauen. Aber es war genau richtig. Es war perfekt. Danach hat er mich zur Wohnwagensiedlung gefahren, mir die 500 Dollar in die Hand gedrückt und mich aussteigen lassen. Euphorisch und doch fix und fertig bin ich in mein Bett gekrochen. Am anderen Morgen hat mir alles wehgetan. Im Spiegel konnte ich die blauen und roten Striemen an meinem Rücken sehen. Auf dem Hintern konnte ich ohne Schmerzen nicht sitzen. Die Schule war an diesem Tag die Hölle für mich. Trotzdem habe ich gelächelt. Ich bin erneut mit ihm in den Klub gegangen. Nicht nur einmal. Die Sessions haben mir eine Art Auszeit von meinem normalen ziemlich beschissenen Leben gebracht. Ich will gar nicht so genau wissen, wie das ein Psychiater bewerten würde, vermutlich nicht besonders gut. Egal. Dass ich Sir und Master zu ihm sagen musste, all das war genau was ich wollte, brauchte und suchte. Tom war gut. Er hatte erkannt, dass ich devot bin, und das ausgenutzt. Er hat mir keine Spielregeln erklärt. Ich wusste nichts von Safewörtern. Er hat mich auch nie mehr dafür bezahlt, aber immer wieder etwas Geld zugeschoben. Wofür ich ihm sehr dankbar war. Er hat mich gnadenlos ausgenutzt. Das ist mir aber erst später bewusst geworden. Dass ich überhaupt in den Klub reingekommen bin, war schon illegal. Weil ich zu dieser Zeit gerade mal sechzehn war. Trotzdem hat das keinen interessiert. Mir ist heute noch nicht klar, wie Tom das hingekriegt hat. Aber auch das ist vorbei.

 

Kurz nach meinem siebzehnten Geburtstag veränderte sich mein Leben erneut komplett. Ich bin nach der Schule wie jeden Tag nach Hause gekommen. Nur an diesem Tag lag Mum tot in ihrem Bett. Der von mir herbeigerufene Notarzt stellte ein geplatztes Aneurysma im Gehirn fest. Aus ihren Ohren und Augen lief Blut. Ich habe wie erstarrt neben ihr gestanden. Konnte es nicht glauben, nicht weinen, es war einfach nur fürchterlich. Dieses beschissene Leben von Mum! Ich hasste alle, die ihr das angetan hatten. Alle, die nicht zu ihr gestanden und sie unterstützt hatten. Meine Großeltern, meinen Erzeuger einfach alle. Mum starb allein. War blind. Gehbehindert und jetzt dieses Aneurysma mit vierunddreißig Jahren. Es war so ungerecht und ich war nur noch wütend. Konnte meine Wut nicht kanalisieren und verhielt mich keinesfalls besonders nett. Das weiß ich, aber es war der Schmerz, der in mir wütete. Zwei Tage später war die Beerdigung von Mum. Sie wurde in einem Sozialgrab beerdigt. Nur Lisa, ihre Mum und ich standen am Grab. Ein Strauß weißer Rosen von mir und ein paar Veilchen von Lisa. Das war es. So endete ein völlig verkorkstes Leben.

 

Ob man mich zu ihr bringt? Mich neben ihr begraben wird? Vermutlich nicht, das würde ja zusätzliches Geld kosten.

 

Drei Tage später änderte sich mein Leben und dieses Mal keinesfalls zu meinem Vorteil.

Was nun folgte, war einschneidender, einfach nur schrecklich. Ich wurde vom Jugendamt abgeholt. Durfte und konnte nur ein paar persönliche Dinge mitnehmen. Mich nicht einmal richtig von meinen wenigen Freunden verabschieden. Den Skizzenblock von Mum. Die Fotoalben, mein Mal- und Schulzeugs. Die Klamotten packte ich in einen Koffer, habe mich kurz von Lisa verabschiedet und wurde achthundert Meilen weit weg von meiner Heimat zu meinem Dad, den ich noch nie zuvor gesehen hatte, gefahren. Dort haben mich die Beamten an einer Villa, die vermutlich an die Millionen gekostet hat, abgeliefert.

2. Dad – Thorsten

 

Das Erste, was ich denke, ist nur: Er hat Geld wie Scheiße und Mum musste im Dreck leben und sterben. Ein toller Beginn. Ich hasse diesen Mann, der mein Dad sein soll, vom ersten Augenblick an. Obwohl ich ihn noch nicht mal sehe und kenne. Ich vermute, dass auch er mich keinesfalls mag. Ich bin sein Ärgernis. Seine Jugendsünde. Etwas verzweifelt sage ich zu dem Herrn vom Jugendamt: »Ich will nicht hierbleiben. Bitte.« Ohne Emotionen bekomme ich von dem vermutlich überarbeiteten und gelangweilten Mitarbeiter die postwendende Antwort.

»Du bist minderjährig und wirst bei ihm bleiben. Er hat zugestimmt, dass du bei ihm leben darfst, bis du volljährig bist. Tjaden, du musst also nicht in staatliche Fürsorge. Du solltest ihm dankbar sein.«

»Dankbar?«

»Ja, genau. Wir werden das so machen. Gib ihm eine Chance. So schlimm kann es ja nicht sein, wenn ich mir das hier alles so anschaue. Vielleicht solltest du dir Mühe geben. Es scheint mir hier für dich eine Chance zu sein, aus dem Leben, das du bisher hattest, rauszukommen.«

»Was bitte ist an meinem Leben bisher falsch gewesen?«

»Tjaden! Bitte. Jetzt sieh dich um. Sieh dich an. Wo du herkommst. Sieh das hier als Neubeginn an.« Ich weiß noch, wie er geschaut hat, als ich ihm gesagt habe, dass er sich verpissen soll. In diesem Moment öffnet mein Dad die Tür. Ein erster Blick und ich erkenne in seinen Augen, wie entsetzt er von mir ist.

»Hallo Tjaden.« Ich habe nur genickt.

»Das tut mir leid mit deiner Mum.«

»Ach ja?«, höre ich mich sagen und kann es nicht lassen.

»Weißt du, Thorsten. Die Tabletten, die sie jeden Monat gebraucht hätte, haben zweihundert Dollar gekostet. Zweihundert! Wenn ich mich so umsehe, wäre das für dich doch eigentlich kein Problem gewesen oder sehe ich das anders?«

»Tjaden!«, ruft der Kerl vom Jugendamt. Ich sage nur zu meinem Dad: »Wo kann ich schlafen?«

»Tjaden, so geht das auf keinen Fall«, fängt mein sogenannter Dad an.

»Ich erwarte von dir Benehmen. Du wirst hier nicht alleine wohnen. In diesem Haus gibt es Regeln, an die hast du dich zu halten.«

»Gut, schreib sie auf und leg sie mir hin. Ich kann lesen. Ach ja, im Übrigen, nett dich mal kennenzulernen. Habe ich eigentlich von dir, dass ich schwul bin, oder gibt es eine Frau hier im Haus? Du musst dich nicht mit mir unterhalten. Keine Angst. Hast du ja bisher auch nie getan. Und schwul sein soll zum Glück nicht ansteckend sein.« Mir ist klar, dass ich aggressiv bin, um mich schlage, verzweifelt bin.

»Tjaden!«, ruft der Mann vom Jugendamt völlig entsetzt. Mein Dad jedoch ist blass. Will sich aber als Hausherr behaupten und redet weiter. »Deine Kleidung und die Haare, wenn die hier wohnst, solltest du dich anständig pflegen und anziehen.«

»Thorsten, nur fürs Protokoll. Ich ziehe mich an, wie es mir passt. Meine Haare gefallen mir und nochmals fürs Protokoll, ich bin schwul und ficke mit Männern. Toller Sohn, nicht wahr? Soll ich nicht doch lieber wieder verschwinden?« Mein Hass ihm gegenüber ist grenzenlos. Vielleicht ist es auch dieser fürchterliche Schmerz, der in mir tobt. Dass Mum gestorben ist. Die Trauer, die mich gefangen hält, bevor ich zusammenbreche, schlage ich einfach um mich. Thorsten ist bleich und geht einen Schritt zurück.

»Ich kann dir nur eines raten. Dieser Schweinkram wird in diesem Haus nicht geduldet, verstanden. Hier werden keine Kerle ein- und ausgehen. Jetzt komm rein, ich zeige dir dein Zimmer.« Der Beamte vom Jugendamt atmet tief durch. Ich vermute, er hat gedacht, dass er mich wieder mitnehmen muss. Das Zimmer ist klein. Notdürftig mit einem Bett und Schrank eingerichtet. Dazu ein Schreibtisch und ein ziemlich in die Jahre gekommener PC.

»Komm mit. Hier ist das Badezimmer und hier links geht es in den Keller. Dort stehen die Waschmaschine und ein Trockner.« Aha denke ich mir, unterschwellige Anordnung. Wasch deinen Scheiß selber.

»Hier rechts geht es ins Zimmer von deinem Bruder.« Nun ist es an mir, etwas erstaunt zu blicken. Von einem Bruder weiß ich nichts.

»Ich habe einen Bruder?«

»Ja, nein er ist der Sohn von Nelly.«

»Nelly?«

»Meine Frau.«

»Ah o. k. Na dann. Wie heißt dein, ich betone, Sohn?«

»Benjamin.« Der angeheiratete Sohn ist sein Sohn und ich vermutlich die Pest im Haus. Wird ja immer besser. Der Blick in sein Zimmer, den mir mein Dad erlaubt, sagt mir alles. Tolles geräumiges Zimmer. Top eingerichtet und auf dem Schreibtisch steht ein iMac, der größer ist als der Fernseher in unserem Wohnwagen. Egal. So ist es nun mal.

»Dort geht es in die Küche und in den Wohnbereich. Nelly erwartet, dass du aufschreibst, was du aus dem Kühlschrank nimmst, damit sie es nachkaufen kann. Besser, du kaufst dir deine Sachen selber. Ich vermute, du kannst dir hier ziemlich zügig einen Job besorgen.« Aha, arbeiten, damit ich ihm nicht auf der Tasche liege.

»Kein Problem. Werde ein Auto brauchen.«

»Vergiss es, Tjaden. In hundert Jahren kaufe ich dir kein Auto. Dafür kannst du schon selber arbeiten und sparen.«

»Keine Angst, gütiger Vater. Das werde ich mit Sicherheit tun.«

»Du wirst Nelly nichts davon sagen, dass du homosexuell bist.«

»Verschluck dich nicht an dem Wort schwul, Thorsten.«

»Tjaden! Ich will das nicht mehr von dir hören und will auch nicht, dass du es herumposaunst, verstanden?«

»Angekommen.«

»Benjamin ist ein guter Junge und hat mit so etwas keinen Kontakt und nichts zu tun.«

»Mit so etwas, meinst du da jetzt mich im Speziellen oder mit Schwulen insgesamt?«

»Tjaden!«

Bin ja mal gespannt auf den Herrn Sohn. Ich sollte nicht enttäuscht werden. Am Abend beim Essen lerne ich Nelly kennen. Eine penetrante eingebildete Ziege. Ja und Benjamin. Da habe ich mir was eingebrockt. Das Alphatier schlechthin. In der Schule sicherlich umschwärmt wie die Motten das Licht. Und er soll keine Ahnung haben? Ich lache mich innerlich halb tot. Der Kerl vögelt mit jeder, die er rumkriegt, und hat mich in fünf Sekunden als Loser und schwulen Bock identifiziert. Das kann ja heiter werden. Als ob das nicht genug wäre, er fährt einen neuen klasse Sportwagen, wie er betont. Von Dad bekommen. Jaja, der Sohn, schon verstanden. Nach diesem ersten Abendessen ist mir eines klar. Die kommenden Jahre werden die Hölle auf Erden für mich werden. Denn ich muss tun, was sie von mir wollen, da ich von Thorsten abhängig bin. Ich will unbedingt meine Schule beenden und ich möchte aufs College. Egal wie, ich werde Kunst studieren. Und wenn ich mich dafür abschufte bis aufs Letzte. Nein, das niemals, ich werde nicht mehr auf den Strich gehen. Aber arbeiten das kann ich. Ich bin mir für keinen Job zu schade. Hauptsache, es gibt Geld dafür.

Kurz nach zweiundzwanzig Uhr kommt Benjamin in mein Zimmer, ich habe ihn erwartet.

»Na, du kleine schwule Sau. Wie gefällt dir dein Reich?«

»Ganz gut, Benjamin.« Ich schaufle mir natürlich mein eigenes Grab, in dem ich sage: »Ich frage mich nur, wie sie dich eigentlich nennen. Bennylein?« Er ist sofort auf hundertachtzig, wie ich es erwartet habe. Packt mich am Genick und murmelt mir ins Ohr: »Ich kann dir nur raten. NERV MICH NICHT. Geh mir nicht auf den Sack, sonst mach ich dich fertig. Ach, das werde ich vermutlich trotzdem tun. Du kleiner schwuler Bock. Wehe, du tust irgendetwas, was mich in Verruf bringt. Dann kannst du mal sehen, was es heißt, in der Hölle zu leben.«

»Benjamin, glaubst du jetzt wirklich und im Ernst, dass ich vor dir Angst habe?«

»Solltest du haben, Tjaden, solltest du.« Mit Schwung schubst er mich Richtung Bett. Ich schlage mir den Kopf an die Bettkante und sehe für einen Moment Sterne. Bis ich wieder einigermaßen klar sehe, ist Benjamin verschwunden.

In der Schule lässt er mich links liegen. Posaunt aber auch nicht herum, dass ich schwul bin. Deshalb habe ich noch etwas Ruhe oder anders gesagt, kann mich sortieren. Die Schüler um mich herum analysieren und auch etwas unvoreingenommen kennenlernen. Das wird nicht so bleiben. Ich weiß genau, mit welchen Mitschülern ich mich anfreunden kann, und welche ich besser nicht mal ansehe, geschweige denn anspreche. Mein Vorteil ist, dass ich in einer Umgebung aufgewachsen bin, in der Unauffälligsein zum Überleben gehört hat und auch sich mal durchzusetzen. Und das keinesfalls selten. Manchmal denke ich darüber nach. Wenn die braven Jungs wüssten, wie und wo ich meine Kindheit und Jugend verbracht habe. Egal. Tage später suche ich nach einem Job. Und werde zum Glück ziemlich schnell fündig. Etwa eine Meile von zu Hause kann ich in einem Supermarkt dreimal abends die Regale auffüllen. Keine schwere Arbeit und sie wird anständig bezahlt. Für die Samstage brauche ich allerdings etwas Zusätzliches. Bekomme durch einen Mitschüler, mit dem ich mich gleich in der ersten Woche angefreundet habe, einen Tipp. Eine Entrümpelungsfirma sucht Helfer, die explizit am Wochenende Zeit haben. Sich nicht scheuen, auch mal kräftig anzupacken. Ich beschließe, einfach nach der Schule vorbeizugehen und nachzufragen, ob sie zwei helfende Hände brauchen können.

»Logisch. Wie heißt du denn?«

»Tjaden.«

»Ich hab dich noch nie hier gesehen und kenne eigentlich alle jungen Leute in der Gegend.«

»Stimmt, ich wohne erst seit drei Wochen hier. Bei Thorsten Bernstein.« »Bei Bernstein? Was hast du denn mit dem zu tun und was hast du verbrochen, dass du bei dem leben musst?«

»Ich bin sein unehelicher Sohn.«

»Echt jetzt?«

»Ja.«

»Meine Güte, das tut mir leid.« Ich will mich wegdrehen und denke nur: Was ist das für ein Depp!

»He, warte mal, Tjaden. Ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich meinte damit, dass du mir leidtust. Mit Thorsten und Benjamin unter einem Dach zu wohnen und dazu noch die Zicke von Frau. Das kann den stärksten Kerl umhauen. Komm rein. Du kannst gerne bei mir anfangen, alleine um Thorsten eines auszuwischen.«

»Du magst ihn scheinbar nicht besonders.«

»Sicher nicht. Er ist mit Abstand der größte, scheinheiligste Arsch, den die Welt je gesehen hat.«

»Dem kann ich nur zustimmen. Leider muss ich bei ihm wohnen.«

»Was ist mit deiner Mum?«

»Tot.«

»Das tut mir leid.«

»Mir auch, kannst du glauben.«

»Keinen Freund?« Ich sehe ihn an.

»Steht das irgendwo auf meiner Stirn geschrieben?«

»Dass du schwul bist?«

»Ja.«

»Nein. Ich nenn es Gay-Radar. Es funktioniert bei mir im Normalfall sehr gut. Und hast du einen Freund?«

»Nein«

»Ein Twink. Sauber.«

»Ich bin kein Twink. Na ja, vielleicht schon. Aber ich gehe nicht mit jedem dahergelaufenen Kerl in die Kiste.« Er sieht mich lange und mit leider verdammt intelligenten und auch wissenden Augen an.

»Deine Entscheidung, und geht mich auch nichts an. Also Samstag um sechs. Sei pünktlich. Ich zahle nicht schlecht. Du wirst zufrieden sein. Ich bin im übrigen Donald.«

 

Es spielt sich ziemlich schnell vieles ein, ich lerne den Tagesablauf von Benjamin und auch von meinem Erzeuger und Nelly. Das ist gut so, denn so kann ich ihnen weitestgehend aus dem Weg gehen. Durch meine Jobs bin ich relativ unabhängig, was das Geld angeht, und muss Thorsten nicht um Kohle bitten. Zum Glück. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob er mir etwas zustecken würde. Auf diese Abfuhr möchte ich verzichten. Nach einigen Wochen bekomme ich mit, dass es da auch eine Tochter gibt, die jedoch bereits in Harvard studiert. Harvard! Meine Meinung bezüglich Thorsten wird immer geringer. Er schwimmt geradezu in Dollars. Zu einem ersten richtigen Krach kommt es, als Lissy, also Elisabeth, Geburtstag hat und wir alle eingeladen sind. Alle. Auch ich. Toll. Ich alleine, zwei Tage im Haifischbecken. Ohne Chance, da herauszukommen. Zusätzlich mit der Androhung, ordentlich angezogen zu erscheinen und zuvor beim Friseur gewesen zu sein. Eine Anspielung auf meine langen Haare. Dass sie mich mal können, dürfte klar sein. Ich kaufe mir jedoch im Supermarkt, in dem ich arbeite und auf alles zwanzig Prozent Mitarbeiterrabatt bekomme, ein neues schwarzes T-Shirt und ein schwarzes Sweatshirt. Das muss reichen. Dazu neue Schuhe. Im Spiegel finde ich, sehe ich eigentlich richtig gut aus. Meine dunklen Augen kommen in meinem bleichen Gesicht zur Geltung. Ich traue mich nicht, aber im Grunde würde ich mir am liebsten einen Kajalstrich um die Augen ziehen, damit diese noch mehr betont werden. Den Spott lasse ich jedoch mal besser aus und die missbilligenden Blicke reichen, als ich zum Auto gehe, völlig. Mit dem Auto dauert die Fahrt trotzdem vier ewig lange Stunden, in denen ich auf der Rückbank sitze. Thorsten und Nelly sind vorne. Benjamin ist zum Glück selber gefahren. Mit seinem Sportflitzer und ich vermute mal seiner momentanen Flamme als Beifahrerin. Da ich mir noch kein eigenes Fahrzeug leisten kann, muss ich wohl oder übel mit den beiden fahren. Thorsten nutzt natürlich die Zeit und quetscht mich aus.

»Was willst du eigentlich nach der Schule studieren?«

»Ich werde Kunst studieren. Thorsten.« Das wiederum verursacht fast einen Unfall.

»Was willst du! Bist du denn jetzt völlig bescheuert?«

»Warum?«

»Dieses brotlose Studium werde ich in hundert Jahren niemals finanzieren, Tjaden. Das kannst du dir abschminken. Du bekommst von mir die Studiengebühren für ein Studium, mit dem man Geld verdienen kann. Um sein Leben zu meistern. Aber ich werfe mein schwer verdientes Geld sicherlich nicht für Studiengebühren aus dem Fenster hinaus, für etwas, das null Wert hat!« Wieder ein Traum, der gerade auf dem Rücksitz eines Autos platzt, das vermutlich mehr Versicherungsprämie kostet als die lächerlichen Studiengebühren an einer stinknormalen Uni. Ich hasse den Kerl. Er redet einfach weiter.

»Du wirst BWL oder Mathe oder Informatik studieren. Damit stehen dir alle Möglichkeiten offen.« Mir widerstrebt es, so einfach aufzugeben und mich zu fügen. Deshalb sage ich ihm auch direkt, dass ich das auf keinen Fall studieren werde. Die Diskussion im Auto ist schrecklich. Thorsten hat einen roten Kopf vor Ärger und Nelly nennt mich einen undankbareren Kerl. Ich setze mich nicht durch. Habe keinerlei Chance. Am Ende gebe ich nach und wir einigen uns auf Mathematik. Sein einziger Kommentar dazu: »Das wird in die Hose gehen, Tjaden. Dieser Studiengang ist eine Nummer zu groß für dich. Studieren allgemein. Bei Benjamin ist das was anderes. Aber du willst es ja nicht anders. Dir gefällt es sicher, auf die Schnauze zu fallen.« Dieser elendige Arsch. Er weiß nichts von mir. Überhaupt nichts und ihn interessiert das auch kein bisschen. Denn sonst wüsste Herr Schlaumeier, dass ich einer der besten im Jahrgang bin. Egal. Ich werde Kunst studieren und wenn ich mir den Buckel dafür krumm arbeite.

 

Der Geburtstag verläuft relativ gut. Lissy ist eigentlich ganz nett, nur ihr Stecher ist ein Arsch.

Ebenfalls ein Alphatier wie Benjamin. Er hat natürlich sofort erkannt, dass ich schwul bin. Er nennt mich Kakerlake. Na ja, es gibt schönere Bezeichnungen, aber auch hässlichere. Der Tag geht rum, wie so viele. Und nach dem Wochenende kann ich meine Zeit zum Glück wieder so einteilen, dass ich allen aus dem Wege gehen kann.

So vergehen einige Monate. Die Arbeit im Supermarkt ist langweilig, bringt aber Geld, das ich so dringend brauche. Die Arbeit bei Donald in der Entrümpelungsfirma ist dagegen klasse. Hier fühle ich mich wohl und die Mitarbeiter sind allesamt nett. Die Arbeit ist schwer, aber fällt mir erstaunlich schnell ziemlich leicht. Am Samstagmittag beobachte ich ein Gespräch zwischen Donald und einem anderen Kerl. Sie zeigen immer wieder auf den alten Pick-up. Ich beschließe, näher zu ihnen zu gehen, und bekomme mit, dass Donald das Fahrzeug verkaufen will. Mein Auto!

»Donald?«

»Ja, Tjaden. Ich kann gerade nicht.«

»Entschuldige, ist echt wichtig. Hast du eine Minute, nur eine Minute bitte.« Etwas genervt dreht er sich zu mir um.

»Was?«

»Den Pick-up. Ich meine ... würdest du ihn mir eventuell überlassen? Ich meine ... Ich weiß nicht, was er noch kosten soll, aber ich habe einiges gespart und den Rest ... Wenn du ihn mich abarbeiten lassen würdest, das wäre klasse.«

»Du willst den Schrotthaufen kaufen?«

»Ja.«

»Bist du irre! Der Wagen wird dich arm machen.«

»Kann sein. Aber etwas anderes kann ich mir nicht leisten. Er hat vier Räder und fährt. Also perfekt für mich.« Donald sieht mich einen Moment lang an, dreht sich zu dem Schrotthändler um.

»Sorry, Mann. Hat sich erledigt.«

»Was?«

»Ja. Ich habe die Karre gerade an jemand anderen verkauft.« Ich grins innerlich und auch äußerlich. Endlich mal etwas für mich. Ich habe ein Auto! Wie geil ist das denn.

Thorsten fällt fast vom Stuhl, als ich am Abend mit dem Pick-up nach Hause komme und den Wagen in die Einfahrt stelle.

»Bist du jetzt restlos übergeschnappt! Diesen Schrotthaufen in unsere Einfahrt zu stellen? Man muss ja Angst bekommen, dass die Nachbarn die Polizei anrufen, weil sie denken, Einbrecher sind da.«

»Reg dich ab, Thorsten.«

 

O. k., unser Verhältnis wird keinen Millimeter besser in den folgenden eineinhalb Jahren. Er vergisst meinen achtzehnten Geburtstag und auch meinen neunzehnten. Egal. Die Tage gehen auch so rum. Die Highschool beende ich mit Auszeichnung. Witzig ist, dass Benjamin einer der Schlechtesten ist und noch besser, dass er in Harvard nur auf die Warteliste kommt. Wie von Thorsten befohlen, beginne ich am ortsansässigen College ein Mathestudium. Zusätzlich natürlich ein Kunststudium. Das weiß er nicht. Ich spare für die Gebühren wirklich jeden verfluchten Cent zusammen. Aber es lohnt sich. Das ist genau das, was ich machen will und kann. Ich gehe im Malen auf. Bin in einer anderen Welt, wenn ich male. Donald lässt mich in einem Teil der Werkstatthalle immer mal wieder am Abend üben. Mit dem Skizzenblock oder einer Leinwand sitze ich dort oft bis tief in die Nacht.

 

Dann verändert sich mein Leben erneut.

Es ist Mitte Juni, kurz nach meinem Geburtstag. Donald fragt mich, ob ich mich von der Uni zwei Tage trennen könnte. Er hätte einen größeren Auftrag. Ein Kunde hat ein landwirtschaftliches Anwesen geerbt und möchte es sanieren. Dazu müsste allerdings erst mal alles ausgeräumt werden. Ich zögere keine Sekunde. Eine Auszeit von zu Hause!

»Keine Frage. Klar, Donald, komme ich mit.« Zu Hause lege ich Thorsten einen Zettel hin, nicht, dass es ihn wirklich interessiert, aber ich tu es. »Bin für eine Woche weg. Studium.« Das muss reichen. Mehr braucht der Kerl nicht wissen und interessieren tut es ihn wie gesagt eh nicht. Meine persönlichen, mir wichtigen Dinge habe ich immer in einer großen Tasche gepackt, die ich, wo auch immer ich hingehe, mitnehme. Die wenigen Fotos meiner Mum, ihr Skizzenblock, mein Skizzenblock. Das sind einfach Schätze, die ich ungern zurücklasse und von ihnen mag ich mich nicht trennen. Wer weiß, was Thorsten oder Benjamin, dem Herrn Sohn, so einfällt. Dass sie in meinen Sachen rumstöbern und schnüffeln, ist mir klar. Ich bin, was das anbelangt, mehr als vorsichtig. Mein Leben spielt sich nicht in diesem Zimmer ab. Sondern zurzeit habe ich viel bei Donald, der ein Freund geworden ist, in der Werkstatt gelagert oder im Schließfach an der Uni und in meinem Pick-up.

 

Das Anwesen ist klasse gelegen, aber uralt und komplett zugemüllt. Wir sind zu fünft und schwitzen bereits nach zwei Stunden.

»Meine Güte, wie kann man nur so viel Dreck ansammeln?«

»Das kannst du mal laut sagen, Tjaden.« Es ist eine lockere Stimmung, wir verstehen uns alle blendend und ich genieße das Zusammensein mit den Jungs. Donald treibt uns natürlich an. Aber das macht uns nicht viel aus. Die erste Nacht verbringen wir auf dem Anwesen. Hinter dem Stall gibt es noch eine funktionierende Wasserleitung. Dort waschen wir uns und danach machen wir ein Feuer und grillen ein paar Würstchen auf dem notdürftig hergerichteten Grill. Dazu ein paar Dosen Bier. Perfekt. Thorsten würde es asozial nennen. Schlafen tu ich unter freiem Himmel, in meinem Schlafsack. Etwas, das ich schon ewig nicht mehr getan habe. Die Jungs ziehen sich in die Scheune zurück. Es dauert nicht lange und das Zirpen der Grillen wird vom Schnarchen der Jungs abgelöst. Ich lache vor mich hin. Schlafe aber ebenfalls kurz danach erschöpft ein. Am Morgen gib es Instant-Kaffee. Das Wasser hat Donald auf einem Gasbrenner warm gemacht. Ja und danach legen wir wieder los, diesmal nehmen wir uns das Haus vor. Raum für Raum. Alles, was irgendwie wertvoll oder wichtig aussieht, legen wir für den Besitzer auf die Seite, viel ist es nicht. Das Meiste landet im Container. Gegen fünf am Abend verschwinden die Jungs in Richtung Dorf, um dort etwas, wie sie sagen, Richtiges zu essen. Ich bleibe, um eventuell die Zeit zu nutzen und noch zu malen.

3. Henry

 

Zuerst jedoch nehme ich mir den Rest im Schlafzimmer vor. Ich muss allerdings dringend zur Toilette, will aber nicht nochmals nach oben laufen, deshalb verkneife ich mir das menschliche Bedürfnis ein paar Minuten. Ich stehe gerade mit dem Rücken zur Tür, als mich ein Schlag trifft. Ich an die Wand gedrückt werde. Bevor ich auch nur reagieren kann, vernehme ich eine Stimme an meinem Ohr, die betörend sexy und einfach nur wundervoll klingt und murmelt: »Still! Tu, was ich sage, Junge!«

»Junge?« Ich will mich kurz wehren.

»Hat man dir keine Manieren beigebracht. Sklave?« Bei dieser eindeutigen Anrede erstarre ich und meine Sinne sind von jetzt auf gleich auf einer komplett anderen Ebene. Auch mein unbekannter Eroberer spürt das.

»Geht doch, Junge. Wie heißt du?«

»Tjaden.« Erneut drückt er mich gegen die Wand.

»Tjaden, Herr«, wiederhole ich mich hektisch. Erneut ein gemurmeltes »Geht doch. Hände hoch und an die Wand, Tjaden. Dein Blick ist nur nach vorne an die Wand gerichtet. Ich lasse dich einen Moment los. Wehe, du bewegst dich nur einen Millimeter.« Meine Atmung wird hektischer. Was zum Teufel ist das und vor allem, wer ist das? Gedanken über Gedanken. Der mir Unbekannte öffnet gekonnt meinen Hosenbund. Ehe ich auch nur so richtig registriere, was da passiert, stehe ich mit heruntergelassenen Hosen an die Wand gedrängt da. Und ... bin erregt. »Das gefällt dir wohl, Tjaden.« Er umfasst meinen Schaft. Nicht besonders zärtlich, sondern er erkundet ihn. Betastet ihn und reizt ihn, indem er ihn langsam und mal schneller vor und zurück bewegt. Mit dem Daumen fährt er über meine empfindliche Eichel. Ein Stöhnen verlässt meinen Mund. Der erste Schlag erfolgt ohne Vorwarnung mit der Hand auf meinen Arsch.

»Habe ich nicht gesagt, du sollst still sein, Tjaden?«

»Doch, Herr, Entschuldigung, Herr.«

»Außerdem, Tjaden, ich rate dir, wehe du kommst, ohne mich zu fragen.« Er reibt weiter an meinem Schaft, und ich beginne zu schwitzen. Nicht nur, weil es so geil ist, vor allem, weil der Druck auf meine Blase also in mir jetzt eine Grenze erreicht hat, die richtig unangenehm wird. Ich traue mich nicht, etwas zu sagen. Witzigerweise spürt der Kerl, dass ich ein Problem habe. Er ist aufmerksam.

»Was ist los, Tjaden?«

»Ich muss mal, Herr, ich ...«

»Pech für dich. Da wirst du durch müssen. Ich finde das geil. Mein kleiner Sub ist in Not.« Unbeirrt macht er weiter. Plötzlich spüre ich seinen Finger zusätzlich an meiner Rosette. Ich werde unruhig.

»Schön still stehen bleiben, Tjaden.« Ohne großes Hindernis überwindet er den Muskelring. Ich bin zwar in den letzten Jahren, nicht sexuell aktiv gewesen, konnte mich hierbei aber immer schon sehr schnell fallen lassen. Ein Bottom halt.

»Sehr schön, Tjaden, es scheint dir zu gefallen.« Er dringt weiter vor und trifft schon bald den Punkt, der mich ins Nirwana stürzt. Ich schreie laut auf vor Lust. Er aber packt mich hart an der Peniswurzel und bringt mich wieder zurück. Ein Stöhnen, das sich eher wie ein Schluchzen anhört, entfährt meinen Lippen.

»Tztz, Tjaden. Du sollst doch still sein.« Er nimmt einen weiteren Finger und dringt mit diesem in mich ein. Fuck, was passiert hier? Ich versuche erst gar nicht mehr, mich aus der Umklammerung zu befreien. Im Moment genieße ich.

»Das gefällt dir wohl, Tjaden?«

»Ja, Herr.«

»Dann hast du sicher nichts dagegen, wenn da noch mehr kommt.« Spricht er und dringt mit einem weiteren Finger in mich ein. Meine Hände sind zur Faust geballt und ich beiße mir auf die Lippen, um nicht laut loszuschreien. Der Kerl packt mich erneut an der Peniswurzel und holt mich kurz zurück. Ist an meinen Ohren und beißt mich ins Ohrläppchen.

»Tjaden, ich werde dich jetzt ficken, und zwar so, wie du schon lange nicht mehr gefickt wurdest. Das stimmt doch, oder?«

»Ja, Herr.«

»Keine Angst, du wirst es überleben.« Im selben Moment zieht er seine Finger aus mir heraus. Ich höre noch, wie er ein Kondompäckchen aufreißt, und kurz danach dringt er mit einem Stoß tief in mich ein. Ich spüre bereits beim ersten Stoß seine Hoden an einem Schaft. Ob ich geschrien habe, kann ich nicht sagen. Nur dass ich jetzt stöhne. Es genieße, das weiß ich. Er nimmt mich, ohne Hemmungen zu haben, tief, fest, mal langsam, dann wieder schnell. Er bestimmt den Rhythmus. Zeigt mir, wer der Herr ist, und lässt mich lange, sehr, sehr lange nicht kommen. Erst als ich zum wiederholten Male fast flehentlich darum bitte, kommen zu dürfen, verändert er seine Stöße und trifft bei jedem Stoß meine Prostata. Nach nur wenigen Volltreffern spritze ich auf die vor mir stehende Wand, ohne dass er mich mit der Hand stimuliert hat. Sekunden später kommt auch der mir unbekannte Kerl. Wie gesagt, ich nur in heruntergelassener Hose an die Wand gepinnt. Mein Atem geht ziemlich schnell und ich pumpe Luft in meine Lungen, traue mich nicht, mich umzudrehen, sondern warte erst einmal noch ab. Seine Hand geht an meinen Kopf. Er dreht mich zu sich um und dann küssen mich stahlgraue Augen. Ich bin verloren. Irgendwo im Himmel oder in einer Zwischenwelt gefangen. Keine Ahnung.

»Hallo Tjaden. Ich bin Henry. Schön, dich kennenzulernen.« Ich bin verstummt. Henry bemerkt meine Unsicherheit.

»Ich glaube, du solltest dir deine Hose raufziehen. Ich meine gehört zu haben, dass ein Auto den Weg herauffährt.« Wie hypnotisiert sehe ich Henry weiter an. Er nimmt seine Hand und streichelt mir über die Wange.

»Tjaden! Du musst dich anziehen. Donald kommt.« Donald kommt. Diese zwei Worte bringen mich wieder zurück ins Hier und Jetzt. In Sekunden bin ich angezogen und versuche, mich zu fassen. Erneut spricht Henry: »Tjaden?«

»Ja?«

»Du solltest noch etwas aufräumen.«

»Aufräumen?« Sein Blick geht zu dem am Boden liegenden Kondom. Fuck! Der Kerl ist ein Master, wie er im Buche steht. Woher der wohl wusste? Egal, in Sekunden wickle ich das Kondom in ein Taschentuch, wische auch das Sperma, mein Sperma, von der Wand. Erneut schüttle ich den Kopf und murmle: »Ich muss jetzt runter.«

»Tjaden?«

»Ja?«

»Hast du nicht noch was vergessen?« Ein Blick in sein Gesicht und ich weiß verdammt genau, was er meint. Es ist mir egal, dass ich unten schon Donald und die anderen höre. Ich knie mich vor Henry und küsse seine Füße, seine Schuhe.

»Danke, Henry.« Ich warte geduldig ab, bis er mir über den Kopf streicht und mir damit anzeigt, dass ich aufstehen kann.

»Geh runter, Tjaden. Bis später.«

 

Wie in Trance verlasse ich das Zimmer und renne nach unten. Nicht zuletzt, weil mich ein in der Zwischenzeit verdammt dringendes menschliches Bedürfnis im wahrsten Sinne des Wortes drückt. Hinter der Scheune erleichtere ich mich und atme danach erst einmal tief durch. Himmel, Tjaden, was war das? Ich kann mich nicht verstehen. Mir ist komplett klar, dass die Worte nein und aufhören sofort befolgt worden wären. Aber ich habe es nicht gesagt. Ich wollte es auf keinen Fall sagen. Da war diese Stimme von ihm. Von Henry. Schöner Name. Ich habe ihn noch nicht einmal richtig angesehen. Er muss einige Jahre älter als ich sein, so dreißig oder auch noch älter. Vielleicht täusche ich mich auch. Aber seine Stimme, seine Augen, die mich so wissend angeschaut haben. Ich konnte mich daran nicht sattsehen und in mir ist da dieser Wunsch ... Um nicht aufzufallen, gehe ich zu den anderen zurück. Sie haben erneut ein Feuer gemacht und sitzen auf alten Holzbalken und Bierkisten darum herum.

»Hey Tjaden, wo warst du denn? Ich habe die von dir bestellten Sandwiches mitgebracht, du musst doch Hunger haben.«

»Ja, habe ich danke.« Donald wirft mir die Tüte rüber und Mike gleich eine Dose Bier hinterher.

»Danke.« Die anderen nehmen ihre Gespräche wieder auf und ich höre einfach nur zu und bin in Gedanken. Henrys Stimme wirkt beruhigend auf mich. Er spricht mit Donald über den Müll. Über seine Firma, über alles Mögliche. Ich beteilige mich nicht an dem Gespräch, beobachte nur aus den Augenwinkeln Henry. Und sehe ihn mir an. Er ist keine Sekunde unaufmerksam und spürt genau, wann ich den Blick auf ihm habe. Meistens erwischt er mich und zwinkert mir zu.

»He Tjaden, was ist denn mit dir heute los. So still?«, spricht mich Mike, einer meiner Kollegen, an.

»Nichts, bin etwas müde«, murmle ich zurück.

»Trink noch was. Danach geht’s dir wieder besser und du wirst lockerer. So wird das heute ja nichts mehr mit dir.« Mike wirft mir eine weitere Dose Bier zu. In diesem Moment spricht Henry.

»Tjaden trinkt heute kein Bier mehr.« Mike sieht Henry erstaunt an. Donald grinst. Aha, er weiß also etwas mehr über Henry. Ich stelle wie selbstverständlich die Dose auf den Boden. Stehe auf und hole mir aus dem Pick-up eine Flasche Wasser. Warum ich so reagiere, kann ich nicht sagen. Es ist ein Bedürfnis. Da ist kein Unbehagen. Kein Widerstand zu spüren. Henrys Dominanz ist für mich greifbar und ich nehme sie an. Die anderen scheinen dies kein bisschen wahrzunehmen. Aber ich. Ich kann mich aus dieser Anziehungskraft, aus diesem Sog nicht befreien. Will es auch gar nicht. Eine halbe Stunde später steht Henry auf.

»Wann legt ihr morgen früh los?«

»Um sieben.«

»In Ordnung, wir sind pünktlich.«

»Wir?«

»Tjaden, lass uns verschwinden.« Ich sehe ihn mit offenem Mund an. Er will, dass ich mit ihm gehe? Auch die anderen blicken etwas irritiert. Nur Donald nicht.

»Tjaden?« Erneut drehe ich mich um, wünsche allen eine gute Nacht und laufe zu meinem Pick-up, um meine Tasche zu holen.

»Du brauchst nichts mitzunehmen, Tjaden, wir sind morgen wieder pünktlich hier.«

»Er geht nirgends ohne seine Tasche hin, Henry«, sagt Donald. Wenig später sitze ich in seinem Auto. Henry fährt mit mir los. Ich habe keine Ahnung, wo es hingeht. Frage auch nicht. Die Stimmung im Fahrzeug ist nicht unangenehm. Ich fühle mich sicher, aufgehoben, gut.

»Schlaf etwas, Tjaden, du musst müde sein.« Wieder dieser Ton und die Worte, die zwar als Vorschlag oder Bitte vorgetragen werden, aber unabdingbaren Gehorsam einfordern. Wie gesagt, ohne laut, scharf oder böse zu sein. Er kann das. Wenig später schlafe ich ein. Bemerke nicht, dass mich Henry während der Fahrt genauestens beobachtet. Und mir sogar hin und wieder über die Wange streicht.

»Meine Güte, Kleiner. Wo hast du nur gesteckt?«

 

Zwei Stunden später weckt mich Henry auf.

»Tjaden, wir sind da.«

»Was?« Irritiert sehe ich mich im ersten Moment um.

»Keine Angst, hier wohne ich. Wir sind ungefähr zwei Autostunden von meinem Anwesen, auf dem du arbeitest, entfernt. Komm rein.« Er geht voraus. Ich hole mir meine Tasche aus dem Wagen und folge ihm. Im Flur ist das Licht an.

»Tjaden. Das Zimmer links von dir ist das Badezimmer. Geh hinein und dusche dich. Danach kommst du zu mir. Lass dir Zeit. Ach, Tjaden, du brauchst dir nichts anzuziehen. Hier in diesem Haus bist du nackt.« Wieder sagt er etwas und ich nicke nur. Befolge seine Anweisung.

Das Bad ist nicht gerade groß, aber es reicht aus. Die Dusche ist angenehm nach dem anstrengenden Tag und dem Überfall von Henry auf mich. Als ich den Schweiß abgespült habe und auch die Haare sauber sind, trete ich aus der Duschkabine und trockne mich ab. Sehe dabei in den Spiegel. Atme einmal kurz durch und gehe nach draußen. Ich muss nicht besonders lange suchen, Henry erwartet mich in seiner Wohnküche. Er hat sich ebenfalls umgezogen und geduscht. Steht barfuß da, nur mit einer Jogginghose und einem T-Shirt bekleidet. Ist aber wie gesagt angezogen. Ich fühle mich etwas unsicher.

»Komm her zu mir, Tjaden. Trink.« Wieder nur ein Wort, das mehr Befehl als Bitte ist.

»Folge mir.« Er führt mich in ein angrenzendes Zimmer, das sich als sein Schlafzimmer entpuppt.

»Stell dich in die Mitte des Raumes, Tjaden. Gelb, ich mach langsamer. Rot, ich höre auf. Hast du das verstanden, Tjaden?«

»Ja, Henry.«

»Ich bevorzuge die Anrede Herr, Tjaden.«

»Ja, Herr.«

»Gut. Jetzt knie dich hin und begrüße mich.« Völlig ungezwungen, ohne irgendwelche Bedenken zu haben, knie ich mich vor Henry und küsse seine Füße. Warte demütig ab, bis er mir zu verstehen gibt, dass es genug ist. Seine Hand berührt leicht meine Schulter und ich setze mich auf.

»Tjaden, knie dich vor das Bett. Deine Hände flach auf die Matratze. Deine Knie fußbreit auseinander. Den Kopf lehnst du mit der Stirn auf die Matratze.« Unverzüglich gehe ich in die Haltung, die Henry von mir möchte. Ich frage nicht nach, was er vorhat, sondern befolge das, was er von mir will. Ich fühle mich dabei so gut, so losgelöst wie lange nicht mehr.

»Atme langsamer, Tjaden, du bist zu unruhig.« Mein Penis findet das alles geil. Er beginnt, sich nicht nur ein wenig zu regen. Henrys Hand streicht über meinen Rücken und massiert mich vorsichtig am Genick.

»Tjaden, du weißt deine Safewords?«

»Ja, Herr.«

»Die lauten?«

»Gelb für langsam. Rot für stopp.«

»Gut.« Danach sind seine Hände weg. Meine Sinne versuchen, ihn wahrzunehmen, was mir nicht gelingt.

»Tjaden! Du sollst dich doch auf dich und deine Atmung konzentrieren, nicht auf mich!« Erneut ist da seine Hand, die mich berührt. Erst als er spürt, dass ich ruhig bin, nimmt er diese von mir weg und er beginnt. Und wie. Der erste Schlag trifft mich ehrlich gesagt völlig unvorbereitet. Das Paddel, es muss ein sehr fieses Teil sein, brennt wie Feuer auf meinem Hintern. Ich kann ein Wimmern nicht unterdrücken.

»Tjaden, konzentriere dich.« Und das tue ich, versuche es zumindest. Der zweite Schlag ist nicht minder heftig, aber ihn kann ich annehmen. In ihn kann ich atmen. Ebenso die vielen weiteren Schläge. Dass ich weine und meine Hände im Bettlaken verkrallt sind, dürfte klar sein. Mein Hintern brennt wie Feuer und tut höllisch weh. Henry jedoch hört nicht auf. Im Gegenteil. Er wechselt auf ein anderes Schlaginstrument und dieses trifft auch meinen Rücken. Er ist dort etwas vorsichtiger. Trifft nie dieselbe Stelle und nie den gefährlichen Bereich in der Nierengegend. Trotz der Schmerzen, die ich habe, fühle ich mich keinen Moment unsicher oder ausgenutzt. Verstehen tue ich das allerdings nicht. Was in meinem Kopf vorgeht, meine ich damit. Ich bin sogar voll erregt. Erst als er erneut die Peitsche wechselt und diese beißend und äußerst brennend Spuren auf mir hinterlässt, weine ich nur noch und brülle meinen Schmerz hinaus.

»Tjaden? Willst du dein Safewort benutzen?« O. k., ich fasse es selber nicht, denn ich schüttle verneinend den Kopf. Henry macht weiter. Nach fünf Schlägen kann ich nicht mehr und ich brülle geradezu »Gelb« hinaus. Nicht Rot, nein Gelb. Wie krank muss mein Hirn nur sein? Henry hört augenblicklich auf und kommt zu mir. Redet mir beruhigend zu, als ich einigermaßen im Hier und Jetzt bin, gibt er mir etwas zu trinken. Ich habe überhaupt nicht bemerkt, dass ich derart durstig bin.

»Tjaden, was ist los?«

»Ich ertrage diese Peitsche nicht, Herr. Sie ist heftig, ich ...«

»Dann werde ich eine andere nehmen Tjaden, mal sehen, ob diese besser geeignet ist, dich dorthin zu bringen, wo ich dich haben will. Ich will, dass du wieder in Position gehst, Tjaden.« Ungläubig blicke ich ihn an. Er will weitermachen? Es ist nicht vorbei? Als ob er meine Frage im Gesicht stehen sieht oder ich sie auch ausgesprochen habe, beantwortet er sie mir.

»Du hast Gelb gesagt Tjaden, nicht Rot. Willst du dein Safewort benutzen?« Ich fasse es nicht, aber ich schüttle verneinend den Kopf. »Dreh dich um, Tjaden.« Kaum liege ich wieder, schlägt Henry erneut mit einer Peitsche zu. Sie ist ebenfalls heftig, aber der Schmerz ist ein anderer. Einer, den ich noch aushalten oder willkommen heißen kann. Allerdings nicht lange. Mir wird es zu viel, ich bin völlig am Ende, deshalb gebe ich irgendwann auf und flüstere: »Rot.« Henry hört sofort auf. Kommt zu mir.

»Tjaden, das war so gut. Du bist so gut. Mein Junge. Komm etwas hoch, jetzt bekommst du deine Belohnung und danach kümmere ich mich um dich.« Er massiert meinen roten Hintern und ich spüre, wie er kaltes Gleitgel auf meiner Rosette verteilt, mich vorsichtig mit dem Finger öffnet. Mit seinem Finger dringt er in mich, bis er die Prostata trifft. Er drückt immer wieder auf den Punkt und jagt Stromstöße durch meinen Körper. Himmel, er kann das. Ich bin völlig willenlos. Langsam zieht er den Finger heraus und schiebt seinen Penis in mich. Vorsichtig, um mir nicht wehzutun. Dabei berührt er mich kurz am Schaft und murmelt mir beruhigende Worte zu. Hört aber auch diesmal in seinem Tun nicht auf. Als er in mir ist, verharrt er kurz, um mich dann kraftvoll und tief in den Arsch zu ficken. Er erhöht das Tempo und stößt dabei erneut auf meinen empfindlichen Punkt. Immer wieder. Kurz bevor ich komme, hört er auf. Ich winsele vor Verlangen.

»Tjaden?«

»Bitte, Herr, bitte lass mich kommen.« Nur Sekunden später stößt er einige letzte Male tief in mich und ich spritze vor mich auf das Leintuch ab. Erneut, ohne dass Henry oder ich mich selber berührt habe. Der Wahnsinn. Völlig ausgepumpt schlafe ich augenblicklich ein. Zu mehr bin ich keinesfalls imstande. Ich bemerke nicht einmal mehr, dass sich Henry aus mir zurückzieht und mich vorsichtig säubert. Er sich danach einfach zu mir ins Bett legt und mich festhält. Wie er sich auch ein paar Minuten Schlaf gönnt.

Wie lange ich wie bewusstlos dagelegen habe, kann ich nicht sagen. Ich erwache, als Henry sich bewegt. Mir leise ins Ohr flüstert: »Tjaden, dreh dich auf den Rücken. Ich kümmere mich jetzt um dich. Das hast du dir verdient.« Er kümmert sich um mich? Hat er das nicht schon getan? Mein Hirn arbeitet äußerst langsam. Trotzdem bewirkt die betörende Stimme von Henry, dass ich mich auf den Rücken lege und gleich darauf vor Schmerzen aufstöhne. Ich weiß, viele können das nicht verstehen. Aber es sind gute Schmerzen. Schmerzen, die mich fühlen lassen, wer ich bin. Die zu mir gehören. Ich genieße jeden Striemen, den Henry mir zugefügt hat.

»Tjaden, nicht abdriften. Bleib bei mir. Hände nach oben. Halte dich an den Stäben fest. Gut so. Und jetzt stell deine Füße auf und öffne dich für mich.« Dieses Mal ist da ein klitzekleiner Widerstand, der sich in mir regt. Mich so offen vor ihn zu legen, das erfordert verdammt viel Vertrauen und mir wird erneut bewusst, dass ich den Kerl ja eigentlich nicht kenne.

»Tjaden! Öffne deine Beine.« Diese Stimme! Ich fasse es nicht. Nur Sekunden später liege ich vor ihm. Sein Blick haftet auf meinem Penis und meiner Rosette. Gott ist mir das peinlich. Mein Gesicht wird von einem roten Schleier überzogen. Leise flüstert Henry: »Nicht, Tjaden, vor mir brauchst du dich nie zu schämen. Nicht dafür. Niemals und jetzt lege dich bequem hin und öffne deine Beine noch etwas weiter.« Ich tue, was er sagt, und warte erneut ab, was er vorhat. »Tjaden, hast du Probleme damit, wenn ich dich fixiere?« Überrascht sehe ich Henry an.