The Walking Dead - Ein ganz normaler Tag im Büro - Jay Bonansinga - E-Book

The Walking Dead - Ein ganz normaler Tag im Büro E-Book

Jay Bonansinga

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Beschreibung

Eine Story aus dem "The Walking Dead"-Universum

In einer Novembernacht geschieht das Undenkbare in Woodbury: Eine gigantische Horde Untoter brandet wie ein Tsunami gegen die Stadtmauer und reißt sie nieder. Binnen Minuten sind die Beißer überall und fallen über die hilflosen Einwohner her. Ein Mann nutzt die Situation, um die Kontrolle über Woodbury an sich zu reißen: Brian Blake – den bald alle nur noch den Governor nennen …

Jay Bonansinga und Robert Kirkman beleuchten in dieser einzigartigen Story einen schicksalhaften Moment, der für die Ereignisse in den THE WALKING DEAD-Romanen von entscheidender Bedeutung sein wird.

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Seitenzahl: 46

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Das Buch

In einer Novembernacht geschieht das Undenkbare in dem kleinen Städtchen Woodbury: Eine gigantische Horde Untoter brandet wie ein Tsunami gegen die Stadtmauer und reißt sie nieder. Binnen Minuten sind die Beißer überall und fallen über die hilflosen Einwohner her. Ein Mann nutzt die Situation, um die Kontrolle über Woodbury an sich zu reißen: Brian Blake – den bald alle nur noch den Governor nennen …

Jay Bonansinga und Robert Kirkman beleuchten in dieser einzigartigen Story einen schicksalhaften Moment, der für die Ereignisse in den THEWALKINGDEAD-Romanen von entscheidender Bedeutung sein wird.

Die Autoren

Jay Bonansinga studierte Filmwissenschaften am Columbia College in Chicago und zählt heute zu den vielseitigsten Thriller- und Horrorautoren der Gegenwart. Gemeinsam mit The Walking Dead-Erfinder Robert Kirkman arbeitet er an den Romanen zur Erfolgsserie. Jay Bonansinga lebt mit seiner Familie in Evanston, Illinois.

Mehr auf:

Jay Bonansinga

Robert Kirkman’s

The Walking Dead

Ein ganz normaler Arbeitstag

Story

WILHELMHEYNEVERLAGMÜNCHEN

Titel der Originalausgabe:

JUSTANOTHERDAYATTHEOFFICE – A WALKINGDEADSHORT

Aus dem Amerikanischen von Wally AnkerDer Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.Der Verlag weist ausdrücklich darauf hin, dass im Text enthaltene externe Links vom Verlag nur bis zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung eingesehen werden konnten. Auf spätere Veränderungen hat der Verlag keinerlei Einfluss. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.Deutsche Erstausgabe 10/2016

Redaktion: Sven-Eric Wehmeyer

Copyright © 2012 by Robert Kirkman, LLC

Copyright © 2016 der deutschsprachigen Ausgabe by

Wilhelm Heyne Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Covergestaltung: Animagic, Bielefeld

Satz: Vornehm Mediengestaltung GmbH, MünchenISBN: 978-3-641-20344-3V001

An einem kühlen Novembernachmittag um genau 16 Uhr und 34 Minuten zentraler Standardzeit – derselbe Tag, an dem Gene Gavins Amtszeit als stellvertretender Bürgermeister von Woodbury wegen Befangenheitsvorwürfen zu einem abrupten Ende kommt – erreicht die führende Schar von Beißern den äußeren Verteidigungswall, der ungefähr eineinhalb Kilometer westlich von Woodburys Marktplatz verläuft. Die hölzerne Barrikade gibt nach wie ein zarter Wellenbrecher, der einem Tsunami standhalten soll, und stürzt unter dem Gewicht der zahllosen Untoten ein, die stumpf auf sie eintreten, mit den Fingern nach ihr krallen, sich planlos an den Latten entlangdrücken und dagegenstemmen.

Auf der anderen Seite der Barrikade laufen Menschen umher. Der Lärm brechenden Holzes – ein abscheu­liches Knackgeräusch – ertönt über den Dächern. Schreie hallen durch die Luft.

Auf einmal zerbirst der gesamte Verteidigungswall entlang der süd­lichen Grenze mit einem lauten, massiven, dumpfen Schlag, der die Grundfeste der Stadt erzittern lässt. Mit ihm werden Punktfundamente aus dem Boden gerissen und Gewitterwolken aus Staub und Erde in die Luft geworfen.

Einen Augenblick später spucken die Schwaden umherstolpernde Kreaturen aller Varianten aus. Sie erscheinen wie Phantome aus dichtem Nebel. Zerfetzte Arme sind in die Seiten gestemmt, groteske Schädel wackeln auf dünnen Hälsen, Mäuler kauen gierig vor sich hin. Langsam breiten sie sich fächerartig aus. Türen werden in Schlösser geworfen. Gewehrläufe erscheinen aus offenen Fenstern in den oberen Stockwerken und stoßen Feuer und Rauch aus. Die Menschen suchen hektisch Schutz. Der Lärm der Schüsse ertönt von allen Seiten, während die Horde Zombies immer näher kommt.

Einige der Beißer ziehen verstümmelte und halbverweste Beine wie schwere, an Ketten hängende Metallkugeln hinter sich her. Andere humpeln mit offenen Bauchhöhlen und heraushängenden Gedärmen auf Eingänge zu. Einer der Einwohner Woodburys, ein älterer Mann, der sich gerade noch vor dem Gerichtsgebäude aufgehalten hat, findet sich plötzlich in einer Sackgasse wieder und ist von dem Ansturm umzingelt. Als er versucht, sich durch die Menge zu kämpfen, um wieder ins Freie zu gelangen, stolpert er und verstaucht sich den Knöchel. Die Zombies werfen sich schwarmartig auf ihn.

Schrille, mädchenhafte Schreie entfahren dem alten Kauz, als zwei Beißer sich über ihn herzumachen beginnen – der zu seiner Linken kaut sich durch den festen Stoff seiner Hose, um die Zähne dann durch den dicken Hintern in die darunterliegenden Knochen zu versenken, während der andere sich seiner Hauptschlagader widmet, um sich an der blutroten Fontäne des Lebenssafts zu laben.

Innerhalb weniger Sekunden ist der alte Mann nur noch ein bebender, zuckender Haufen Fleisch, aus dem Körperflüssigkeiten sprudeln. Die Monster teilen sich jetzt sein Gesicht.

Innerhalb kürzester Zeit ist die Stadt überlaufen. Die stinkenden Gruppen von Beißern füllen jeden Eingang, jeden Vorgarten, jede Gasse, sämt­liche Rasenflächen, Bürgersteige, Parkplätze und bevölkern alle Ecken und Winkel der Stadt. Sie rempeln sich gegenseitig an, kratzen an Fenstern und stöhnen in ihrem unstillbaren Blutrausch atonal laut auf. Einige von ihnen gehen in dem Kugelhagel, der um sie herum tobt, zu Boden. Gehirnfetzen verteilen sich wie mit einer Airbrush-Pistole aufgetragen auf den Backsteinwänden und verbarrikadierten Eingängen. Andere werden von Querschlägern oder Fehltreffern in den Beinen oder im Oberkörper getroffen, aber sie humpeln weiter, zucken lediglich kurz beim Einschlag wie ein Pferd beim Kribbeln einer Fliege. Schon bald geht den Einwohnern die Munition aus.

Der Gestank breitet sich wie eine Gewitterfront aus und erstickt den Nachmittag in einer säuer­lichen Mischung aus Eiter, mensch­lichem Unrat und ranzigem Protein. Die kollektive Kakophonie Tausender toter Stimmbänder übertönt mit ihrem dissonanten Stöhnen, das dem Summen eines riesigen Bienenstocks gleicht, sämt­liche anderen Ge­­räusche.