Three Halloween Midnight Storys - Stefanie Fox - E-Book

Three Halloween Midnight Storys E-Book

Stefanie Fox

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Beschreibung

Du brauchst Lesestoff für eine Halloween-Nacht? Bist aber nicht der Horror-Typ? Tauchst dennoch gerne in etwas düstere Welten ab? Liebst Fantasy? Romance? Erotik? Dann sind diese drei Mitternachtsgeschichten genau das Richtige! Wahre Liebe für eine Nacht (Liebe zwischen zwei Welten) Schickt dich in die Anderwelt Tom und Israfiel befördert dich direkt in eine göttliche Geschichte Bei Anbruch der Nacht entführt dich in die erotische Welt des abtrünnigen Inkubus Animus Auf eine einzigartige Halloween Lesenacht! Freut euch auf mein Debüt Urban Romantasy Roman, vorbestellbar ab Mitte November! Und schaut auf Instagram bei Stefanie Fox vorbei, es lohnt sich, hier findet ihr auch mein tolles Bloggerteam!

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Seitenzahl: 63

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Three Halloween Midnight Storys

Titelseite Halloween Midnight Storys Titelseite IIStory I Wahre Liebe für eine NachtStory II Bei Anbruch der NachtStory III Isa und TomDanksagungImpressum

Titelseite

Stefanie Fox

3

Halloween Midnight Storys

Titelseite II

Anthologie 3 Kurzgeschichten

Mögliche Triggerthemen:

Blut, Verlust, Bedrohung, Gewalt, Erotik

Instagram: stefanie_fox

Story I Wahre Liebe für eine Nacht

Während ich mich wie jedes Jahr hinter dem Gebüsch neben dem Waldfriedhof verstecke, ziehen verkleidete Kinder mit aufgeregtem Geschrei unachtsam an mir vorbei. Dieses Mal haben sich die Mütter wieder selbst übertroffen. Seit vielen Jahren schneidern sie ihren Kindern grandiose Kostüme, ohne zu wissen wie wahrheitsgetreu sie doch tatsächlich sind. Der komplette Wald wurde wieder wunderbar geschmückt. Überall hängen Laternen an den Bäumen und riesengroße hell leuchtende Kerzen stehen um die zahlreichen Tische die von den Dorfbewohnern aufgestellt wurden, um für die Kinder allerlei Süßkram bereit zu halten. Das Julfest ist für alle eine der beliebtesten Veranstaltung im gesamten Jahr, wenn es auch nicht mehr ganz so traditionell abläuft wie in früheren Zeiten. Denn die Kostümierung haben sich die jüngeren Generationen einfallen lassen, um das Leben und die Auferstehung der Vergänglichkeit und des Todes gegenüber zu stellen. Besonders die Kinder wünschen sich dieses Fest das ganze Jahr über herbei, denn es ist das einzige Fest an dem sie bis weit über Mitternacht mitfeiern dürfen. So auch meine kleineren Geschwister, die gerade unwissentlich an meinem Versteck vorbei eilen. Kein Mensch kann auch nur erahnen, wieviel diese Nacht mir bedeutet! Es juckt mich ja wirklich brennend unter den Nägeln aus meinem Gebüsch zu hechten und ihnen den Mega-Schreck ihres Lebens einzujagen, doch wie erkläre ich ihnen dann, was ich hier treibe? Stattdessen begutachte ich lieber aus meinem sicheren Versteck ihre Kostüme, wenn dies auch nicht so unterhaltsam ist. Mein achtjähriger Bruder Leon ist dieses Jahr ein kleiner Hobbit, was wirklich ausgesprochen gut zu ihm passt. Obwohl meine zwölfjährige Schwester Andra jedes Jahr ausdrücklich darauf  besteht, besonders gruselig und düster auszusehen, ist sie dieses Jahr eine süße kleine Glitzerfee. Wenn sie nur wüsste, wie düster und gruselig, aber trotz allem wunderschön eine Fee tatsächlich aussieht, würde sie nur noch dieses Kostüm wählen. Bei diesem Gedanken muss ich dann doch ein wenig amüsiert in mich hinein schmunzeln.

Sie fragen ihren großen Bruder schon seit einigen Jahren nicht mehr, ob er mit ihnen mitkommt. Nicht nur, weil ich mit meinen siebzehn Jahren nicht mehr in dem Alter bin, um nach Süßigkeiten zu betteln, sondern weil ich schon seit vielen Julfesten ein besonderes Geheimnis pflege und deswegen schon lange Ausreden finde, um nicht mitgehen zu müssen.

Plötzlich dröhnt laute Musik von der Stadthalle, die sich zwei Straßen weiter befindet, zu mir herüber. Die älteren Kids in meinem Alter machen jedes Jahr ihre ganz eigene Party. Das Julfest ist für sie nur ein Vorwand, um unbemerkt Alkohol und vereinzelt auch Drogen zu konsumieren. Geschminkt und eingehüllt in Gothic-Kostümen ist es den Erwachsenen noch nie aufgefallen, was ihre Kinder da treiben. Vielleicht sind sie an diesem Abend auch einfach zu sehr beschäftigt, um es zu merken. Mir soll es recht sein, denn so kommt es auch mir zugute. Denn bisher ist auch mein Geheimnis nicht aufgeflogen. Mir fällt es nur von Jahr zu Jahr schwerer, meinen Eltern weiß zu machen, dass ich auf der Party bin und  meinem Freundeskreis wiederum eine andere Story aufzutischen, warum ich nicht auf die Party kommen kann.

So zu tun, als gehöre ich zu ihnen, um nicht als Freak abgestempelt zu werden oder der jämmerliche Außenseiter sein zu müssen, ist nicht einfach, wo ich doch das ganze Jahr nur auf diesen einen Abend wie verrückt warte. Ich kann es kaum erwarten Nala zu sehen! Ich wurde in der Menschenwelt geboren und somit ist es mir nicht gestattet unter den Weltengängern zu leben. Genau genommen dürfte ich nicht einmal ihre Welt betreten. Da bleibt uns nur diese einzige Nacht miteinander.

Die letzten Kinder ziehen zusammen mit ihren Eltern an meinem Versteck vorbei, als auch aus dem Wald Musik zur Unterhaltung ertönt. Ungeduldig verlagere ich mein Gewicht von einem Bein auf das andere. Dann muss es gleich einundzwanzig Uhr sein. Ein Blick auf meine Uhr verrät mir, dass ich Recht habe. Gleich wird Nala, die Wächterin der Welten, die Pforten öffnen, um den auserwählten Weltengängern den Zutritt in unsere Welt zu gewähren Jedes Jahr werden in der Zwischenwelt sieben Sammler von jedem Volk mittels strengen Prüfungen auserwählt, um genügend Emotionen aus der Menschenwelt einzusammeln und sich damit das folgende Jahr nähren zu können. Durch etliche Prüfungen müssen sich die Sammler würdig erweisen. Sie dürfen nur exakt die Menge an Emotionen sammeln, die für ihr Volk zum Überleben benötigt wird, um nicht das Gleichgewicht der Welten zu stören. Außerdem dürfen sie nur diese mit sich nehmen, die die Menschen freiwillig abgeben. Der jahrtausendalte Codex besagt drei Dinge. Nicht eingreifen, keinerlei Gefühle bewirken, zurückkehren! So war es immer und so muss es bleiben, denn beide Welten sind voneinander abhängig.

Bisher war die Auswahl immer auf die richtigen Wesen gefallen und Nala hat bisher noch immer alle zurück in die Zwischenwelt geschickt, um dann wieder pünktlich die Pforte zu schließen.

Gleich muss es losgehen, ich kann die Magie in der Luft förmlich spüren. Der laue Wind, der durch das Gebüsch fegt wird angenehm warm und der liebliche Duft der Zwischenwelt windet sich durch meine Nase in meine Lunge. Ich weiß, dass Nala keinen Wert auf menschliche Eitelkeit legt, doch trotzdem fahre ich mir aufgeregt durch mein wuscheliges braunes Haar, um es etwas zu bändigen. Sie sind dieses Jahr länger als letztes Jahr und fallen mittlerweile bis über meine grünen Augen. Vielleicht hat mich Nala dieses Jahr mit ihrer Körpergröße eingeholt, denn letztes Jahr als wir uns zum ersten Mal geküsst haben, musste sie sich auf die Zehenspitzen stellen und ich mich ein wenig zu ihr herunter beugen, damit sich unsere Lippen vereinen konnten. Es war der großartigste erste Kuss, den man sich vorstellen kann, auch wenn es unser Abschiedskuss war. Bei dem Gedanken an unseren Kuss, an den ich seither jeden Tag zig Male denken musste, wird das Warten in den letzten Minuten unerträglich. Dieses Jahr bekommt sie den besten Begrüßungskuss aller Zeiten, das hab ich mir fest vorgenommen.

Eigenartig, dieses Jahr lässt sie sich aber lange Zeit. Einfach zu lange! Ein flaues Gefühl macht sich in meiner Magengegend breit.

„Da stimmt etwas nicht!“, flüstere ich  in mich hinein.

Doch dann beginnt das Knistern in der Luft und ich mach mich bereit für die übersinnliche Melodie, die jedes Mal erklingt, wenn Nala die Pforte öffnet. Die Melodie ist für uns Menschen nicht ohne Gefahr, denn sie ergreift uns so sehr, dass schon so mancher wahnsinnig wurde, der sie vernehmen konnte und daraufhin schreckliche Dinge getan hat. Eigentlich soll sie als Schutz dienen, um Menschen fernzuhalten, die für Übersinnliches offen sind. Manchmal bewirkt sie bei denen jedoch genau das Gegenteil und lockt sie an. Dann verfallen sie dem Wahnsinn. Ich bin der einzige jeher dem es nicht so erging, aus welchem Grund auch immer. So begann Nalas und meine Freundschaft.

Nun werde ich aber doch unruhig, das alles dauert einfach zu lange. Normalerweise verwandelt sich das Knistern innerhalb von Sekunden in ein melodisches Summen und Nala betritt daraufhin mit dem magisch duftenden Geruch die Welt der Menschen.

Mein Bauchgefühl sollte Recht behalten, denn plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Ohne melodisches Summen erstrahlt das Leuchten eines Glühwürmchens mitten auf dem Weg zu einem Lichtball und manifestiert sich zu einem Durchgang.