To Kill a Mockingbird von Harper Lee: Reclam Lektüreschlüssel XL - Andrew Williams - E-Book

To Kill a Mockingbird von Harper Lee: Reclam Lektüreschlüssel XL E-Book

Andrew Williams

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Beschreibung

Die bewährten Helfer bei der Vorbereitung auf Unterrichtsstunden, Referate, Klausuren und Abitur präsentieren sich mit neuen Inhalten und in neuer Gestalt − differenzierter, umfangreicher, übersichtlicher! * Präzise Inhaltsangaben zum Einstieg in den Text * Klare Analysen von Figuren, Aufbau, Sprache und Stil * Zuverlässige Interpretationen mit prägnanten Textbelegen * Informationen zu Autor und historischem Kontext * Didaktisch aufbereitete Info-Graphiken, Abbildungen und Tabellen * Aktuelle Literatur- und Medientipps Ganz neue Elemente sind: * Prüfungsaufgaben und Kontrollmöglichkeiten * Zentrale Begriffe und Definitionen als Lernglossar * FREMDSPRACHEN-LEKTÜRESCHLÜSSEL sind auf Deutsch verfasst, enthalten das wichtigste Vokabular für die Analyse in der Fremdsprache; Aufgaben und Lösungen sind komplett in der Fremdsprache abgefasst

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Seitenzahl: 145

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Harper Lee

To Kill a Mockingbird

Lektüreschlüssel XL für Schülerinnen und Schüler

Von Andrew Williams

Reclam

Dieser Lektüreschlüssel bezieht sich auf folgende Textausgabe:

Harper Lee: To Kill a Mockingbird. London: Arrow Books [2010].

 

 

Lektüreschlüssel XL | Nr. 15489

2018 Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Made in Germany 2018

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN 978-3-15-961347-5

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-015489-2

www.reclam.de

Inhalt

1. Schnelleinstieg2. InhaltsangabeTeil 1Teil 23. FigurenScout (Jean Louise) FinchAtticus FinchJem (Jeremy Atticus) FinchCalpurniaAunt AlexandraDill (Charles Baker) HarrisBoo (Arthur) RadleyTom RobinsonBob (Robert E.) und Mayella EwellDie CunninghamsMiss MaudieAndere Figuren4. Form und literarische TechnikDie ErzählstimmeDie Struktur des RomansDie Gattung des SchauerromansSymboleSprachliche Besonderheiten5. Quellen und KontextePolitischer und wirtschaftlicher Hintergrund: Die WeltwirtschaftskriseHistorische Quellen: Rassistisch motiviertes Unrecht6. InterpretationsansätzeDer Ort der HandlungRassismusKindheit und ErwachsenwerdenGender und Familie7. Autorin und Zeit8. RezeptionKritiken des RomansVerfilmungBühnenadaptationZensur und VerboteAktuelle Entwicklungen9. Prüfungsaufgaben mit LösungshinweisenAufgabe 1Aufgabe 2Aufgabe 310. Literaturhinweise/MedienempfehlungenBezugstextÜbersetzungBiographieInterpretationVerfilmung11. Zentrale Begriffe und DefinitionenVokabelannotationen

1. Schnelleinstieg

Harper Lees Roman To Kill a Mockingbird ist eines der meistgelesenen englischsprachigen Bücher überhaupt: Der 1960 erschienene Roman über die Ereignisse in der fiktiven Kleinstadt Maycomb, Alabama, ist über To Kill a Mockingbird – ein Welterfolgdreißig Millionen Mal verkauft worden. Kaum ein Roman wird in US-amerikanischen Schulen häufiger gelesen. Dass heute Übersetzungen von To Kill a Mockingbird in mehr als 40 Sprachen vorliegen, ist wenig verwunderlich; erstaunlich hingegen ist die Tatsache, dass To Kill a Mockingbird bereits ein Jahr nach der Erstveröffentlichung in mehr als 10 Sprachen übersetzt worden war. Und kaum zwei Jahre nach Erscheinen kam eine Verfilmung in die Kinos, die nach mehr als 50 Jahren noch immer sehenswert ist.

Die Episoden, die den ersten Teil des Romans ausmachen, die kleinen Abenteuer, welche die drei Kinder Scout, Jem und Dill gemeinsam erleben, sind Teil des US-amerikanischen nationalen Bewusstseins geworden, sicherlich auch wegen der im Roman evozierten »small-town«-Atmosphäre, nach der sich viele sehnen und die sie nirgendwo mehr vorfinden. Der leise Alltag einer amerikanischen Amerikanische KleinstadtidylleKleinstadt wird im Roman in wunderbarer und subtiler Weise ins Leben gerufen, ohne dass es kitschig wird. Trotz der Konflikte, die unter der Oberfläche schwelen, kann man To Kill a Mockingbird mit großem Genuss lesen.

Schon früh merkt der Leser allerdings, dass Maycomb eine dunkle Seite hat, und dass er auf Ereignisse vorbereitet wird, die erschütternd sind. Der Gerichtsprozess, der den zweiten Teil des Romans dominiert, ist ebenfalls Teil der US-amerikanischen Kulturgeschichte geworden. Heuchelei, Rassismus und GewaltRassismus, Gewalt, Armut: Auch das ist ein wesentlicher Teil der Vereinigten Staaten, die bis heute mit den Folgen der Sklaverei und des Bürgerkriegs im 19. Jahrhundert zu kämpfen haben. Wer die Nachrichten verfolgt, weiß, dass unschuldige Männer und Frauen noch immer allein wegen ihrer Hautfarbe zugrunde gehen, sei es wegen polizeilicher Gewalt oder Vorurteilen anderer Art. Der Klassiker To Kill a Mockingbird hat an Aktualität nichts eingebüßt.

Zwei Figuren dominieren den Roman: die Erzählerin und ihr Vater Atticus. Scout hat als Erzählerin schon Millionen von Lesern bezaubert. Scout lässt sich dabei keinesfalls als Hauptfigur des Romans bezeichnen. Diese Stellung ist ihrem Vater vorbehalten, den sie offensichtlich maßlos bewundert und dessen Weisheit und Umsicht durch Scouts Erzählweise wunderbar zur Geltung kommen. Wenn uns Scout mit ihrer Mischung aus kindlicher Naivität und Intelligenz bezaubert, so beeindruckt uns Atticus als vorbildlicher Bürger und guter und vor allem weiser Mensch. Zahlreiche Anwälte führen ihre Berufswahl auf die Lektüre von To Kill a Mockingbird zurück und verehren Atticus, als wäre er ein echter Mensch und Rechtsanwalt gewesen (hier spielt die geniale Verkörperung des Atticus durch Gregory Peck in der Filmversion bestimmt auch eine Rolle). Es gibt sogar zahlreiche Veröffentlichungen, die Atticus’ Handlungen aus rechtswissenschaftlicher Sicht untersuchen, und seit 1997 ist in Monroeville, Alabama, eine ihm gewidmete Gedenktafel zu sehen (die Tafel preist ihn als »lawyer-hero«). Als 1992 ein Anwalt in einem kritischen Aufsatz es wagte, Atticus wegen seiner eigentlichen Konformität vom Sockel stürzen zu wollen, gab es Protest und weit verbreitete Empörung.

To Kill a Mockingbird ist nicht nur ein Buch über den Rassismus. Wer das Buch als Jugendlicher liest, wird vor allem erkennen, dass die Erwachsenenwelt hier scharf Kritik an der Erwachsenenweltverurteilt wird. Und wer das Buch als Erwachsener liest, wird nicht umhin kommen, bei der Lektüre auch ein gewisses Maß an Sehnsucht nach jenen Jahren zu empfinden, in denen alles neu und aufregend war und das kindliche Gemüt mit den Widersprüchen der Erwachsenenwelt zurechtkommen musste. Man wird sich an die Verwirrung, die damit einhergeht, und auch an die Freude über neue Erkenntnisse und Perspektiven erinnern.

2. Inhaltsangabe

Teil 1

Kapitel 1: Die Erzählerin des Romans ist Jean Louise Die Erzählerin und ihre FamilieFinch, genannt »Scout«. Zu Beginn der Geschichte ist sie noch ein kleines Mädchen und wohnt in Maycomb, einem kleinen verschlafenen Ort im US-Bundesstaat Alabama. Scouts Vater, den sie immer bei seinem Vornamen »Atticus« nennt, ist sowohl erfolgreicher Anwalt als auch Parlamentsmitglied und genießt hohes Ansehen in Maycomb. Scout hat keine Erinnerung an ihre Mutter, die gestorben ist, als sie zwei Jahre alt war. Jem, Scouts älterer Bruder, kann sich noch an die Mutter erinnern und verfällt deswegen zuweilen in eine Melancholie, die Scout nicht entgeht. Eine schwarze Haushälterin namens Calpurnia kümmert sich schon seit etwa 8 Jahren um den Haushalt und spielt auch eine bedeutende Rolle bei der Erziehung der Kinder.

Im Sommer 1933, als Scout fast sechs Jahre alt ist und ihr Bruder Jem fast zehn, lernen die beiden den Jungen Kinderfreundschaft: Scout, Jem und DillDill kennen, der jeden Sommer aus dem Bundesstaat Mississippi nach Maycomb kommt, um bei seiner Tante, Miss Rachel Haverford (die Nachbarin der Familie Finch), den Sommer zu verbringen. Dill ist hochintelligent und kreativ. Seine Familie ist wohl zerbrochen; über seinen Vater redet er ungern. Eine der Lieblingstätigkeiten der drei Kinder besteht darin, Romane und Erzählungen, die sie gelesen haben, nachzuspielen.

Die drei Kinder, insbesondere Dill, sind von Boo Radley fasziniert. Boo (eigentlich Arthur) Radley ist ein Boo – der unheimliche NachbarNachbar, der seit 15 Jahren nicht mehr gesehen worden ist. Als Kind, heißt es, habe er Schwierigkeiten gehabt und sei zur Strafe vom Vater, den er dann später mit einer Schere angegriffen haben soll, unter Hausarrest gestellt worden. Calpurnia nennt Boos Vater »the meanest man ever God blew breath into« (S. 13), was die Kinder überrascht (denn normalerweise erlauben sich Schwarze solche Bemerkungen nicht). Seit dem Tod des Vaters wohnt Boo Radley mit seinem Bruder Nathan zusammen. Das Haus, in dem Boo wohnt und das er seit Jahren nicht verlassen hat, zieht die Kinder magisch an – und sie haben gleichzeitig Angst davor. Dill fordert Jem eines Tages heraus, als Mutprobe sich dem Haus zu nähern und es zu berühren. Jem traut sich und rennt zum Haus, um nach einer kurzen Berührung der Hauswand ebenso schnell zurückzulaufen. Es passiert nichts, aber die Kinder meinen, im Hause eine kleine Bewegung zu sehen.

 

Kapitel 2 und 3: Dill kehrt im September in seine Heimatstadt nach Mississippi zurück. Scout wird Scouts Einschulungeingeschult – ein Ereignis, auf das sie sich schon lange freut. Sie ist jedoch von der Art, wie die Lehrerin, Miss Caroline Fisher, mit den Kindern umgeht, sehr enttäuscht. Als Miss Fisher feststellt, dass Scout schon lesen kann, schimpft sie diese. In der Pause versucht Jem, seine Schwester zu beruhigen, indem er sagt, Miss Fisher probiere einfach eine neue Unterrichtsmethode aus. Nachmittags bekommt Scout zusätzlichen Ärger, als sie versucht, der Lehrerin das Verhalten Walter Cunninghams zu erklären: da Walter kein Mittagessen dabei hat, leiht ihm Miss Caroline Geld und sagt, er könne das später zurückzahlen. Scout versucht zu erklären, dass Walter so arm ist, dass er es nie wird zurückzahlen können. Miss Caroline versteht dies nicht und wird so ungeduldig, dass sie zur Strafe Scouts Hand mit einem Lineal schlägt. Nach einem Streit im Pausenhof zwischen Scout und Walter schreitet Jem ein und lädt Walter zum Mittagessen ein. Bei Tisch unterhalten sich Walter und Atticus wie zwei Erwachsene über landwirtschaftliche Themen. Scout kommentiert Walters Tischmanieren, die nach ihrer Auffassung nicht in Ordnung sind. Sie wird dafür von Calpurnia gemaßregelt. Nachmittags in der Schule erschreckt sich die neue Lehrerin, weil sie eine Laus in Burris Ewells Haaren entdeckt. Die Schüler erzählen der Lehrerin von der Familie Ewell, die noch Ärmliche Verhältnisseärmer ist als Walter Cunninghams Familie. Burris Ewell schimpft derart auf die Lehrerin, dass sie weint. Nach den Erfahrungen des ersten Schultags ist Scout nicht begeistert und schlägt vor, dass Atticus sie selbst zu Hause unterrichtet. Atticus antwortet aber, dass der Schulbesuch Pflicht sei. Er werde ihr aber weiterhin vorlesen, solange sie der Lehrerin nichts davon erzählt.

 

Kapitel 4 bis 6: Scout langweilt sich in der Schule. Eines Tages entdeckt sie auf dem Weg nach Hause in Das Versteck im Astlocheinem Astloch von einer der Eichen, die auf dem Radley-Grundstück stehen, zwei Stück Kaugummi. Sie steckt sie in den Mund und erzählt Jem von ihrem Fund. Er gerät in Panik und lässt sie den Kaugummi ausspucken. Am letzten Schultag aber finden sie im selben Astloch zwei kleine Münzen. Sie beschließen, diese zu behalten. Der Sommer beginnt. Dill ist wieder in Maycomb, und die drei Kinder setzen ihre Spielereien fort. Unter anderem rollen sie in einem alten Reifen herum. Scout rollt unwillentlich bis an die Stufen vor dem Radley-Haus. Das jagt ihr einen Schreck ein; beunruhigend ist auch das Gelächter, das sie aus dem Haus vernimmt. (Sie behält dies aber für sich.) Als Nächstes spielen sie ein erfundenes Familiendrama »Boo Radley«, in dem auch der Scherenangriff vorkommt. Atticus erwischt sie dabei und fragt, ob das Spiel irgendetwas mit den Radleys zu tun hat. Jem lügt. Die Kinder fragen sich, ob es eine gute Idee ist, das Spiel fortzusetzen.

Weil die zwei Jungs Jem und Dill immer mehr Zeit miteinander verbringen, verbringt Scout Zeit mit der Nachbarin Miss Miss Maudie erzählt von Boos KindheitMaudie. Sie ist Witwe und eine Jugendfreundin von Atticus’ Bruder Jack. Sie erzählt Scout mehr über die Familie Radley. Sie meint nämlich, dass Boo unter seinem strengen Vater gelitten hat, der inzwischen gestorben ist. Sie erzählt, dass Boo als Kind immer höflich gewesen sei, und im Übrigen hält sie die meisten Gerüchte um ihn für unwahr. Jem und Dill planen, eine Nachricht für Boo zu hinterlassen. Sie wollen ihn zu einem Eis einladen. Atticus erwischt sie und schimpft sie. Sie sollen den armen Mann in Ruhe lassen. Jem und Dill halten sich zunächst an das Verbot. Aber am letzten Tag von Dills Aufenthalt in Maycomb möchten Dill und Jem Boo Radley durch ein Fenster erspähen. Scout geht mit. Ein Schatten erschreckt sie, und sie laufen davon. Es fällt ein Schuss. Beim Kriechen unter dem Zaun hindurch verliert Jem seine Hose. Die Kinder kehren nach Hause zurück. Es haben sich einige Erwachsene versammelt: Atticus, Miss Maudie sowie Miss Stephanie Crawford. Laut Miss Maudie habe Nathan Radley auf einen Schwarzen geschossen. Miss Stephanie fügt hinzu, dass er noch schussbereit ist, um beim nächsten Geräusch den Eindringling zu erschießen. Atticus fragt Jem, wo seine Hose denn sei. Dill sagt spontan, er habe Jems Hose bei einem Spiel gewonnen. Später bei Dunkelheit kehrt Jem zum Zaun zurück, um seine Hose zu holen.

 

Kapitel 7 und 8: Einige Tage später beginnt die Schule wieder. Jem erzählt Scout, er habe die Hose ordentlich zusammengefaltet und repariert über dem Zaun hängend vorgefunden. Jem und Scout entdecken an dem Tag noch ein Boos Geschenke für die KinderGeschenk im Baum. Scout ist in der zweiten Klasse genauso unglücklich wie in der ersten. Jem tröstet sie damit, dass die Schule immer besser werde. Im Herbst entdecken sie noch mehr Gegenstände im Baum: zwei Figuren aus Seife, Kaugummi, ein Abzeichen, eine alte Taschenuhr. Die Kinder wollen sich mit einem kleinen Zettel bedanken, aber das Astloch ist mit Zement gefüllt worden. Nathan Radley erklärt, er habe das Loch gefüllt, weil der Baum krank sei.

In einer außergewöhnlich kalten Winternacht schneit es in Maycomb. Scout und Jem bauen einen Schneemann, der allerdings hauptsächlich aus Erde besteht, weil nicht genug Schnee da ist. Der Schneemann ähnelt Mr Avery, einem unangenehmen Mann aus der Nachbarschaft. Atticus hält die Ähnlichkeit für so auffällig, dass er die Kinder darum bittet, die Gestalt zu tarnen. So setzt Jem dem Schneemann Miss Maudies Sonnenhut auf, sehr zu deren Verdruss.

In der Nacht brennt Miss Maudies Haus. Die Nachbarn helfen, Möbelstücke zu retten, aber das Haus selbst brennt vollständig Miss Maudies Haus brennt niedernieder. Die Kinder schauen zu. Boo legt, unbemerkt von den Kindern, eine Decke um Scouts Schultern. Später fragt Atticus Scout, woher sie die Decke hat, aber sie weiß es nicht. Jem erkennt, dass die Decke von Boo stammen muss und erzählt dies Atticus. Er erzählt auch von den Geschenken und von der zusammengefalteten und reparierten Hose. Atticus sagt, sie sollten das alles für sich behalten. Die Vorstellung, Boo habe neben ihr gestanden, verursacht Unbehagen bei Scout.

Obwohl ihr Haus gerade völlig zerstört worden ist, ist Miss Maudie am nächsten Tag froh und munter. Sie kann jetzt ein kleineres Haus bauen und somit einen größeren Garten haben. Sie sagt, sie hätte gerne Boo dabei erwischt, wie er Scout die Decke um die Schultern gelegt hat.

 

Kapitel 9 bis 11: Atticus soll einen Schwarzen namens Tom Robinson Der Fall Tom Robinsonverteidigen, dem die Vergewaltigung einer weißen Frau vorgeworfen wird. Atticus nimmt den Fall an, um seines Gerechtigkeitssinns und um seiner Selbstachtung willen, wie er Scout erzählt. Er warnt sie vor dem üblen Gerede, das sie deswegen womöglich über sich ergehen lassen muss, und bittet sie, sich nicht deswegen zu prügeln. Am nächsten Tag gelingt es ihr tatsächlich trotz ihrer Wut, einen Mitschüler, der Atticus beleidigt, nicht zu schlagen.

Zu Weihnachten kommt Atticus’ Bruder Jack zu Besuch. Scout flucht in seiner Gegenwart. Nach dem Abendessen warnt er sie davor, in seiner Gegenwart zu fluchen. Am Feiertag nimmt Atticus seine Kinder nach ›Finch’s Landing‹ mit. Das ist eine alte Plantage, wo noch Atticus’ Schwester Alexandra mit ihrem Mann lebt. Scout muss Ungeliebte Verwandtschaft: Alexandra und FrancisFrancis, Alexandras Enkelsohn, ertragen, der dort zu Besuch ist. Sie hält ihn für die langweiligste Person, die sie je kennengelernt hat. Sie muss sich darüber hinaus gut benehmen, denn Alexandra selbst legt viel Wert auf korrektes Benehmen: Sie besteht zum Beispiel darauf, dass sich Scout wie eine Dame anzieht.

Eines Abends beleidigt Francis nicht nur den »nigger-lover« (S. 92) Atticus, sondern auch den kleinwüchsigen Dill. Scout verprügelt ihn. Francis erzählt Alexandra und Jack davon, und Scout wird bestraft, ohne dass ihre Version der Geschichte gehört wird. Als Scout Jack später erzählt, was Francis gesagt hat, ist Jack verärgert; er soll es aber dennoch für sich behalten, da Scout Atticus versprochen hatte, sich wegen solchen Geredes nie zu streiten. Später bekommt Scout mit, dass Atticus Tom für unschuldig hält, er aber dennoch keine Chance sieht, dass Tom von einer weißen Jury freigesprochen werden könnte.

Eines Tages läuft ein streunender (vermutlich tollwütiger) Hund durch den Ort. Heck Tate wird herbeigerufen, um das Tier zu erschießen. Dies überlässt er dann aber doch lieber Atticus, dem es gelingt, den Hund mit nur einem einzigen Schuss zu töten. Maudie verrät den erstaunten Kindern, dass Atticus als junger Mann ein exzellenter Schütze gewesen sei. Scout möchte damit angeben, aber Jem sagt, es solle ein Geheimnis bleiben, denn Atticus hätte es längst erzählt, wenn er es gewollt hätte.

Mrs Dubose, eine streitsüchtige und gehässige alte Frau, an deren Haus Scout und Jem oft vorbeigehen, äußert sich eines Tages derart negativ über Atticus, dass der erzürnte Jem ihre Mrs Dubose KamelienKamelien zerstört. Zur Strafe bestimmt Atticus, dass Jem der todkranken Frau einen Monat lang jeden Nachmittag bis in die frühen Abendstunden hinein vorlesen muss. Scout begleitet ihn, und gemeinsam erleben sie die Ausfälle und Krankheitsepisoden der alten Frau. Sie stirbt etwa einen Monat später. Atticus verrät nach ihrem Tod, dass sich Mrs Dubose in ihren letzten Lebenswochen aus eigener Kraft von ihrer Schmerzmittelabhängigkeit befreien wollte. Die Anfälle seien Begleiterscheinungen dieser Entwöhnung gewesen. Atticus hält dies den Kindern als Beispiel echten Muts vor. Mrs Dubose hinterlässt nach ihrem Tod eine weiße Kamelie für Jem.

Teil 2

Kapitel 12 bis 14: Jem ist mittlerweile zwölf Jahre alt und distanziert sich zunehmend von seiner kleinen Schwester. Gleichzeitig findet er, sie solle sich mehr wie ein Mädchen verhalten. Scout freut sich deshalb umso mehr auf die Ankunft von Dill, aber zu ihrer großen Enttäuschung erscheint er in diesem Sommer nicht. Er schreibt einen Brief, aus dem hervorgeht, dass er einen neuen Vater hat (vermutlich hat seine Mutter erneut geheiratet). Zu allem Überfluss muss Atticus jeden Tag in die Hauptstadt fahren, um an Parlamentssitzungen teilzunehmen.

Eines Sonntags nimmt Calpurnia Jem und Scout in die Kirchenbesuch mit Calpurnia