Trading für Einsteiger - simplified - Daniel Schütz - E-Book

Trading für Einsteiger - simplified E-Book

Daniel Schütz

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Beschreibung

Worin unterscheidet sich ein erfolgreicher Trader von einem nicht so erfolgreichen? Diese alles umfassende Frage beantwortet der Autor mit seinem Buch. Der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht in einem komplizierten Handelssystem, sondern gründet sich auf den Grundlagen der Technischen Analyse. Der Autor nimmt den Trading-Anfänger an die Hand und begleitet ihn Schritt für Schritt, beginnend mit der Brokerwahl bis hin zum ersten eigenen Trade. Hierbei unterscheidet sich dieses Buch von vielen anderen. Denn dieses Buch entstand nicht am Schreibtisch, sondern in der Praxis.

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Seitenzahl: 249

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Trading für

Einsteiger

FBV

Daniel Schütz

Erfolgreich zum ersten Trade

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.
Lektorat: Ulrike Kroneck 
Satz: Georg Stadler, München
7. Auflage 2023
© 2013 FinanzBuch Verlag, ein Imprint 
der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Türkenstraße 89
80799 München
Tel. 089 651285-0 
Fax 089 652096
Für Fragen und Anregungen:
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Die im Buch veröffentlichten Ratschläge wurden von Verfasser und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann jedoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verfassers beziehungsweise des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen. 
ISBN Print 978-3-89879-643-9
ISBN E-Book (PDF) 978-3-86248-504-8
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86248-505-5
www.finanzbuchverlag.de
Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter
www.m-vg.de

Inhalt

Vorwort 11

Über dieses Buch 13

Gebrauchsanweisung 15

Was werden Sie in diesem Buch lernen? 16

Einleitung 18

Was ist Trading? 18

Warum Technische Analyse? 20

Der Chart 23

Kapitel 1: Trends und Struktur 36

Wie man einen Chart lesen muss 36

Support and Resistance – Unterstützung und Widerstand 43

Exkurs: Die Psychologie hinter der ­Struktur 45

Kapitel 2: Broker, ­Chartsoftware und Co. 50

Was genau ist eigentlich ein Broker? 50

Trading-Computer 57

Wie Ihr Broker nicht sein sollte 60

Kapitel 3: Fibos und ­Pattern 70

Fibonacci-Ratios 70

Pattern 80

Fibo Double Flip 89

Weitere Beispiele für das Trade-Setup 111

Es geht auch long 114

Kapitel 4: Indikatoren der Technischen Analyse 118

Einfacher Gleitender Durchschnitt 119

MACD – Moving Average Convergence/Divergence 126

Stochastik-Indikator 130

ATR – Average True Range 134

Kapitel 5: Trade-Ausstieg 137

Stop Loss 138

Struktur im Chart 139

Der Spread 146

Gewinnziel-Bestimmung 154

Indikatoren als Trade-Ausstieg 165

Kapitel 6: Trade-Einstieg 169

Möglichkeiten des Einstiegs 171

Limit Order 172

Einstieg mit dem KTPS 173

Kapitel 7: Money-­Management 183

Was bedeutet Money-Management genau? 185

Der Pip-Wert 191

Money-Management-Strategien 198

Erfolgsmanagement oder die Formel zum Erfolg 202

Kapitel 8: Der Trading-Plan 207

Ein beispielhafter Plan 207

Warum ein Trading-Plan? 210

Wie erstelle ich meinen eigenen ­Trading-Plan? 211

Kapitel 9: Backtesting 216

Maschine oder Papier? 216

Data-Replay 219

Demo-Konto 219

Kapitel 10: Ein bisschen Psychologie 222

Erfolg und Misserfolg an den Finanzmärkten 222

Random Walk Down Wallstreet? 225

Kapitel 11: Der erste Trade 228

Kapitel 12: Am Ende des Handelstages 242

Offene Orders löschen 242

Trading-Tagebuch 244

Schluss 246

Anhang 248

Der Fibonacci Double Flip und andere Märkte 248

»Ergebnisse« der Trades 251

Über den Autor 261

Literatur 265

Vorwort

Vorsicht! Dieses Buch ist ein Reiseführer. Da Sie dieses Buch lesen, wollen Sie sich tatsächlich auf eine Reise begeben. Bei den meisten Reisen wissen Sie, wohin es Sie zieht, was Sie dort erwartet und warum Sie genau dorthin reisen möchten. Sie kennen vermutlich die Route, haben sich über die Transportmittel informiert und die notwendigen Formalien geregelt. Auch die Kosten können Sie abschätzen und überblicken. Für alle Fälle schließen Sie eine Reiserücktrittsversicherung ab und lassen sich gegebenenfalls gegen allerlei Krankheiten impfen. Zu guter Letzt wird das Bündel geschnürt – und los geht’s.

Die Reise in Ihr persönliches Handelsland sieht anders aus. Sie wissen nicht mit Sicherheit, wohin es Sie verschlagen wird. Sie haben keine Ahnung, was genau Sie auf dieser Reise erwartet. Die Route ist Ihnen unbekannt, die Transportmittel funktionieren alle nur bedingt. Einzig die Formalien sind schnell geregelt. Sie eröffnen ein Konto und schon kann Ihr Broker damit beginnen, Ihr Reiseguthaben in Gebühren umzuwandeln. Die Kosten sind vielfältig und schwer im Griff zu behalten. Versicherungen sind zu teuer und impfen können Sie sich leider auch nicht. Auch wie Sie Ihr Bündel schnüren ist von erheblicher Bedeutung.

Verleitet zu dieser Reise werden die meisten durch die vielen Erzählungen, Sagen und Halbwahrheiten, die seit Jahrhunderten alle Glücksritter beflügeln. Es sind die Geschichten von Menschen, die es geschafft haben, dem tristen Alltag ein Schnippchen zu schlagen. Von Menschen, die mit wenig Aufwand sehr reich wurden.

Es sind die Geschichten von Menschen, die den Marktkräften genauso die Stirn bieten, wie einst die Helden eines kleinen gallischen Dorfes den Römern widerstanden. Damals ging das Geheimnis dieses Erfolgs nur von Druidenmund zu Druidenohr. Heute bieten viele Markt-Druiden ihren Service für vergleichsweise geringe Gebühren an. Hauen müssen Sie sich leider immer noch selbst. Und so effektiv wie damals scheint die Rezeptur auch nicht mehr.

Überhaupt wird Ihr Reiseziel als sehr anstrengend, unsicher und kämpferisch beschrieben. Aber es ist wie bei allen Reiseberichten: Nicht alles, was die Autoren kolportieren, stimmt auch. Oftmals wird vom Hörensagen übernommen. Manches wird erdichtet, damit die Geschichte erstaunlicher wirkt. Vielleicht handelt es sich auch nicht immer um einen persönlichen Erfahrungsbericht.

Was ist denn, wenn die Reise gar nicht so beschwerlich wird? Wenn im Markt weder ein Kampf stattfindet, noch der Wissensvorsprung der selbsternannten Experten eine wesentliche Rolle spielt? Dann könnte es ja tatsächlich eine sehr interessante Reise werden?

Dieser Reiseführer legt Ihnen nahe, sich zunächst über die wesentlichen Dinge zu informieren. Dann fordert er Sie dazu auf, ohne Reue Ihre Reise zu beginnen. Er zeigt, welche groben Schnitzer Sie vermeiden können, und lässt Ihnen trotzdem Raum, die unvermeidbaren Fehler zu begehen. Aber er animiert auch, daraus zu lernen. Er nimmt Sie an die Hand und trägt Ihnen auf, sich über den Weg zu freuen und an den Stellen länger zu verweilen, die Ihnen am besten zusagen.

Er verspricht nicht das Blaue vom Himmel und kommt auch ansonsten nicht sehr marktschreierisch daher. Dafür klingt vieles in dem Buch aus meiner Sicht sehr vernünftig. Und darauf kommt es doch letztlich an.

Dr. Rolf Wetzer

President of IFTA (International Federation of Technical Analysts)

Über dieses Buch

Die Liste der Bücher, die sich mit dem Thema der Technischen Analyse befassen, ist mittlerweile sehr umfassend geworden. Es muss nicht mehr auf die Literatur aus dem angelsächsischen oder angloamerikanischen Bereich zurückgegriffen werden. Denn auch im deutschen Sprachraum gibt es viel qualitativ gute Literatur. Daher ist die Frage berechtigt, ob es eines weiteren Buches zu diesem Thema bedarf. Für mich als Autor ist die Antwort auf diese Frage eindeutig und klar. Sie lautet schlicht JA!

Aber lassen Sie mich kurz erläutern, warum dies so ist. Dieses Buch ist anders. Denn dieses Buch habe ich nicht am Schreibtisch entwickelt, sondern jedes einzelne Kapitel stammt aus der Praxis. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt nicht auf der Theorie, sondern in der praktischen Umsetzung der Technischen Analyse, im täglichen Trading. Denn das Buch ist nicht von einem Trader allein entwickelt worden, sondern es vereint auf seinen Seiten die Ideen, Fragen und Anregungen von vielen Praktikern. Es werden keine hoch theoretischen Fragestellungen behandelt, sondern ich konzentriere mich auf die Basics. Denn nach meinem Dafürhalten unterscheidet sich der erfolgreiche Trader von den nicht ganz so erfolgreichen dadurch, dass der Erfolgreiche die Grundlagen, die Basics besser beherrscht als die übrigen.

Ich sprach eben davon, dass Ideen, Fragen und Anregungen vieler Praktiker in diesem Buch stecken. Dies rührt daher, dass ich die Anregungen, Fragen und Vorschläge meiner PATA-Stunde bei der VTAD (Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands e. V.) mit in dieses Buch habe einfließen lassen. PATA – dieses Akronym steht für Principles of Applied Technical Analysis oder die Prinzipien (Basics) der Angewandten Technischen Analyse.

Lassen Sie mich aber zuerst kurz erzählen, wie es zu diesem Buch kam. Die Wurzeln meines Handels mit Finanzprodukten liegen in der Praxis. Ich habe zuerst mit dem Trading begonnen und mich erst danach für die Technische Analyse interessiert, da ich diese – je mehr ich damit in Berührung kam – für eine sehr faszinierende Materie hielt und auch heute noch halte.

Eines Tages kam ich mit Karin Roller ins Gespräch und erzählte ihr von der Idee, eine Art Fragestunde für private Trader zu gründen, in der Fragen gestellt und Probleme diskutiert werden können. Es sollte eine Stunde sein, in der ohne Furcht vor Blöße einfach alles angesprochen werden kann, was den privaten Trader beschäftigt. Denn wie ich aus eigener Erfahrung weiß, kann Trading phasenweise ganz schön einsam sein.

So entstand die Idee einer Lehrstunde. Um etwas strukturierter vorzugehen, entschloss ich mich, einen Fahrplan aufzustellen. Angefangen von der Brokerwahl bis hin zum ersten Trade. Ich gab das Thema vor, und die Teilnehmer der Lehrstunde durften ihre Fragen und Probleme zur Diskussion stellen.

Die Lehrstunde fand und findet immer noch bei Karin Roller beim monatlichen Treffen der VTAD in Stuttgart statt. Jeden Monat diskutierten wir Themen rund um das Trading mit der Technischen Analyse als Hilfsmittel. Dabei erhoben sich Fragen, die ich auf den ersten Blick nicht als problematisch erkannt hätte, und vermeintlich Problematisches erwies sich als anscheinend weit verbreitetes Wissen. Diese Art von Fragen und Problemen habe ich in den einzelnen Kapiteln des Buches zusammengefasst und aufgearbeitet.

An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an all die Teilnehmer der Stunde: Ohne sie und ihre Beiträge wäre dieses Buch nicht möglich gewesen.

Das Buch richtet sich an all diejenigen, die am Beckenrand stehen und »nur« beim Trading zusehen. Schwimmen Sie mit! Verdienen Sie mit der Technischen Analyse Geld, und sehen Sie diese nicht nur als theoretischen Zeitvertreib!

Hierfür brauchen Sie keine hochkomplizierten Handelssysteme oder Charts mit vielen bunten Linien und Strichen. Beginnen Sie mit den Basics! Wie man im englischen Sprachgebrauch sagt: Trading is simple but it is not easy! Trading ist einfach, aber es ist nicht leicht! Lassen Sie sich hiervon nicht entmutigen, sondern nutzen Sie dies als Ansporn! Beginnen Sie mit den Basics. Lernen Sie, diese richtig zu verstehen und zu begreifen. Denn wenn Sie die Basics richtig beherrschen, haben sie das richtige Fundament für Ihr Trading gelegt.

Gebrauchsanweisung

Eigentlich halte ich nichts von Zitaten. Denn sie werden zu oft von den Menschen einfach nachgekaut, ohne dass diese selbst reflektieren, was denn dieses Zitat eigentlich aussagen möchte. Gute Zitate komprimieren in wenigen Worten einen großen Kern an Weisheit. Und gerade hier liegt das Schwierige. Ich muss eine eigene Leistung erbringen, diesen Kern für mich zu entdecken und zu nutzen.

»Wer nichts weiß, muss alles glauben«

– Marie von Ebner-Eschenbach –

Verstehen Sie das Buch bitte nicht als vorgefertigtes Werk, nach dessen Lektüre Sie sich einfach an Ihren Trading-Computer setzen und loslegen werden, die perfekte Strategie an der Hand. Denn nach meiner Auffassung gibt es die perfekte Strategie nicht. Märkte ändern sich, und so kann es vorkommen, dass auch Strategien von Zeit zu Zeit überdacht werden müssen. Auch sollte Ihnen klar sein, dass es keine Strategie gibt, die eine einhundertprozentige Trefferquote aufweist.

Das Buch hat einen »roten Faden«: den Fibonacci Double Flip Trade. Ich habe ihn aus zwei Gründen ausgesucht. Er ist einfach zu erlernen und funktioniert sowohl auf kleineren wie auch größeren Zeitebenen. Das ist keine super anspruchsvolle Handelsstrategie, aber sie ist einfach und war in meinem eigenen Trading bisher erfolgreich. Dieser Trade zieht sich durch fast alle Kapitel des Buches. An ihm wird die Theorie in der Praxis gezeigt.

Die einzelnen Kapitel bauen aufeinander auf und sind bewusst in dieser Reihenfolge angeordnet. So ist es zum Beispiel kein Zufall, dass der ­Trade-Ausstieg vor dem Trade-Einstieg behandelt wird.

Ziel des Buches ist es, dem Trading-Einsteiger aufzuzeigen, wie man sich der Thematik »Trading« nähert, welche Elemente wichtig sind und warum. Das Buch zeigt, wie ich eine Trading-Idee in die Praxis umsetze.

Ich ermuntere Sie, mir kein Wort zu glauben! Sondern überprüfen Sie das, was ich sage, genau. Bevor Sie Geld im Markt investieren, sollten Sie genau wissen, was und warum Sie es tun. Führen Sie nicht einfach das aus, was Ihnen jemand vorgekaut hat. Ob ich dies nun bin oder ein anderer. Es gab vor mir Trading-Advisors, und es wird sie nach mir geben. Aber wenn ich Sie dafür sensibilisieren kann, alles zu überprüfen und erst dann anzuwenden, wenn Sie verstanden haben, warum es und wie es funktioniert, werte ich dies als Erfolg.

Gleich vorweg, es gibt nicht die Methode, das Trading zu erlernen. Was ich Ihnen hier vorstelle, ist lediglich eine davon. Es gibt noch viele weitere, die zielführend sind. Jedoch war es genau die Methode, die ich Ihnen im Folgenden darstelle, die mein eigenes Trading wesentlich verbessert hat.

Was werden Sie in diesem Buch lernen?

Wir werden uns mit den Grundzügen der Dow-Theorie befassen. Wir werden unser Arbeitsmittel und unsere Geschäftspartner unter die Lupe nehmen. Mit Hilfe von Fibonacci-Ratios werden wir den Fibonacci Double Flip Trade identifizieren, mittels eines Indikators und des KTPS einen Trade-Einstieg finden. Wir definieren unser Risiko und unsere Gewinnziele. Diese werden wir in einen Trading-Plan schreiben und uns mit dem Backtesting beschäftigen. Danach sind Sie bereit für den ersten eigenen Trade.

Für wen ist dieses Buch geeignet?

Dieses Buch ist nur geeignet für Leser, die sich ihre eigenen Gedanken machen wollen und bereit sind zu hinterfragen, warum eine Trading-Entscheidung getroffen wird.

Dieses Buch ist nur geeignet für Leser, die ihre Trading-Entscheidung nicht von anderen abhängig machen möchten.

Dieses Buch ist nur geeignet für Leser, die sich nicht von einem ­Pipausrufer abhängig machen möchten, der ihnen sagt, wann sie einen Trade zu platzieren haben und wo sie den Gewinn mitnehmen müssen.

Dieses Buch ist nur geeignet für Leser, die unabhängig und selbstständig ihre Trading-Entscheidung treffen möchten.

Dieses Buch ist nur geeignet für Leser, die gerne die Verantwortung für ihre Trading-Entscheidung übernehmen möchten.

Ich freue mich über Ihr Feedback an [email protected]

Einleitung

Bevor wir beginnen, sollten wir – ganz kurz – auf einige Grundbegriffe eingehen. Ich gehe davon aus, dass Sie sich schon zumindest ein wenig mit der Thematik des »Trading« beschäftigt haben, wenn Sie zu diesem Buchtitel gegriffen haben. Dennoch sollen auch diejenigen einen Zugang zu diesem Buch erhalten, denen der Begriff neu ist.

Was ist Trading?

Der Duden1 umschreibt das Wort Trading mit »Handel« für den Bereich der Wirtschaft und für den Bereich des »Börsenwesens« mit »Ausnutzen kurzfristiger Kursschwankungen durch häufige Käufe und Verkäufe von Wertpapieren«.

Um Letzteres soll es in diesem Buch gehen. Es befasst sich mit dem Handel von Finanzprodukten auf einer kurzfristigen Basis. Finanzprodukte sind hierbei mehr als nur Wertpapiere. Denn getradet werden nicht nur Wertpapiere wie zum Beispiel Aktien, sondern auch Futures, Währungen im Rolling-Spot oder als CFDs usw. Diese stellen keine Wertpapiere im eigentlichen, engeren Sinne dar, da mit ihnen kein verbrieftes Recht verbunden ist.

Auch findet das Trading nicht nur an der Börse, sondern – und das immer mehr – im außerbörslichen Handel, dem sogenannten Interbankenhandel statt.

Vom Trading zu unterscheiden ist auf der einen Seite das »Investing« auf der langfristigen Ebene und das sogenannte »Scalping« auf der kurzfristigen Ebene.

Beim Investing hat der Marktteilnehmer einen langen Anlagehorizont, meist von mehreren Wochen, Monaten oder gar Jahren.

Beim Scalping dagegen werden kleine oder kleinste Kursschwankungen ausgenutzt. Die scalpenden Marktteilnehmer bleiben häufig nur wenige Sekunden bis wenige Minuten im Markt.

Die Zeitspanne des Engagements beim Trading, mit dem wir uns in diesem Buch beschäftigen, liegt im Minuten-, Stunden- oder Tagesbereich2, je nach Strategie oder persönlicher Vorliebe.

Sie sehen, die Umschreibung kurzfristig ist relativ.

Was benötige ich zum Traden?

Das Wichtigste, was Sie zum Trading benötigen, ist ein Handelskonto bei einem Finanzdienstleister. Dies kann Ihre Bank, Sparkasse oder ein spezieller Forex-, CFD- oder Future-Broker sein, um nur einige Beispiele zu nennen.

Als Zweites benötigen Sie eine Marktmeinung. Das heißt, Sie müssen eine Entscheidung treffen, ob die Kurse fallen oder steigen werden.

Im Prinzip wären das schon alle Voraussetzungen, die Sie für das Trading benötigen. Denn – rein theoretisch – könnten Sie sich jetzt in die Schalterhalle Ihrer Bank oder Sparkasse setzen und dem Mitarbeiter zurufen, dass er für Sie ein Finanzinstrument – zum Beispiel eine Aktie – kaufen soll. Einige Minuten oder Stunden später rufen Sie dem Bankmitarbeiter zu, dass er die Aktie für Sie nun wieder verkaufen soll. In diesem Falle haben Sie getradet.

Dass dies heute im Großteil der Fälle nicht mehr so abläuft, versteht sich von selbst. Im Zeitalter von Computer und Internet wird nicht mehr in der Schalterhalle der Bank getradet, sondern vom heimischen Schreibtisch via elektronischem Zugang auf die Server des Brokers. Aber auch dies stellt kein Hindernis dar, um am Trading teilzunehmen. Denn viele Banken stellen kostenlose Software zur Verfügung, über die von den meisten Computern, Tablets oder gar Smartphones Kauf- und Verkaufsaufträge an die Bank weitergeleitet werden können. Somit ist die Teilnahme mit einem handelsüblichen Computer möglich, der den durchschnittlichen Anforderungen der Zeit entspricht.

Grob gesagt, wären das bereits sämtliche Voraussetzungen.

Arten, die Trading-Entscheidung zu treffen

Im Grunde lassen sich zwei Arten der Entscheidungsfindung unterteilen. Auf der einen Seite steht die Fundamentale Analyse, auf der anderen Seite die sogenannte Technische Analyse.

Die Fundamentale Analyse stellt auf Kennzahlen ab, die analysiert und ausgewertet werden. So zum Beispiel bei der Analyse eines Aktienunternehmens auf den Geschäftsbericht, die Gewinnerwartung, das KGV oder ähnliche Kennzahlen. Einer der bekanntesten Vertreter dieser Analysemethode ist Warren Buffett.

Auf der anderen Seite steht die Technische Analyse. Diese kann man sich im Grunde wie einen Wetterbericht für die Finanzmärkte vorstellen. Daten des Chart werden ausgewertet, und man versucht, aus den Erkenntnissen der Vergangenheit eine Prognose für die Zukunft abzuleiten. Es ist die Analyse des Preises durch Erkennen von Marktbewegungen und Kursmustern. Hierbei stehen diverse Hilfsmittel wie Indikatoren oder Messmethoden zur Verfügung.

Die gewählte Methode, die diesem Buch zugrunde liegt, ist die Technische Analyse.

Warum Technische Analyse?

Auf Vorträgen oder Messen wird oft die Frage an mich herangetragen, warum ich denn die Technische Analyse für meine Trading-Entscheidung heranziehen würde. Ich erinnere mich an ein Gespräch, das ich beim letzten Frankfurter Börsentag mit einem Besucher geführt habe. Dieser meinte, dass die Technische Analyse »totaler Mist« sei. Er sei fundamental orientiert und habe nun vor einem Monat eine Analyse eines Technischen Analysten gelesen. Seitdem beobachte er das Finanzprodukt und der Technische Analyst liege ja total daneben.

Es stimmt. Die Technische Analyse liegt nicht immer richtig. So wie der Wetterbericht auch nicht jeden Tag zutrifft. Aber wie viele Fundamentale Analysten haben in und nach der Finanzmarktkrise schon den Untergang des Euro beschworen? Und es gibt den Euro heute noch immer! Ist deshalb die Fundamentale Analyse zu verteufeln? Nein. Jede Analysemethode hat ihre Vor- und Nachteile. Jede Analysemethode hat ihre Anhänger. Und das ist auch gut so. Der Unterschied liegt nur darin, dass bei einem Technischen Analysten jede Abweichung von der Analyse äußerst penibel beobachtet und negativ bewertet wird. Liegen die Fundamentalen Analysten falsch, sind meistens unvorhersehbare Ereignisse schuld an der Abweichung.

Sicher ist: Keine der beiden Methoden ist hundertprozentig genau. Wenn es um mein Trading geht, muss ich jedoch für mich entscheiden, welche Methode für mich richtig ist. Ich muss eine Methode wählen, die mir zusagt, die ich beherrschen kann. Wie wir oben gesehen haben, bewegt sich das Trading im kurzfristigen Zeitrahmen. Wenn ich eine Position im Dax-Future am Morgen eröffne und der Dax im Tagesverlauf 100 Punkte gegen mich läuft, um am Ende des Tages dann doch ein bestimmtes, von mir anvisiertes Ziel zu erreichen, könnte es sein, dass ich dadurch viel Geld verliere, obwohl ich am Ende des Tages doch richtigliege mit meiner Einschätzung. Denn ein Punkt im Dax-Future bedeutet 25 Euro Gewinn oder Verlust je Kontrakt. Daher ist es für mich wichtig Anhaltspunkte dafür zu finden, ob ich mit meiner Entscheidung richtigliege oder doch besser die Notbremse ziehe und aus einem Trade aussteige.

Trading – ob mit Fundamentaler oder Technischer Analyse – ist nichts anderes als das Ausspielen von Wahrscheinlichkeiten. Denn niemand kann mit Sicherheit vorhersagen, wohin sich ein Markt bewegen wird. Kein Fundamentalanalyst, kein Technischer Analyst.

Stellen Sie sich folgendes kleines Spiel vor: Sie kennen sicher den Münz­wurf. Man entscheidet sich für »Kopf« oder »Zahl« und wirft dann die Münze in die Höhe. Die Seite der Münze, die nach dem Fall oben liegt, hat gewonnen. Nehmen wir nun an, wir beide würden dieses Spiel spielen. Sie hätten die Münze so präpariert, dass diese einmal mehr zu Ihren Gunsten fallen würde als zu meinen. Hätten Sie nicht Lust, den ganzen Abend mit mir dieses Spiel zu spielen?

Und genau den gleichen Effekt versucht man, mit der Technischen Analyse zu erreichen. Mit der Technischen Analyse versucht man, Anhaltspunkte im Chart zu finden, die dafür sprechen, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Kursentwicklung in eine Richtung höher ist als die Wahrscheinlichkeit der Kursbewegung in die entgegengesetzte Richtung. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es jedoch nicht. Ein altes Sprichwort der Börsenhändler besagt: Die Märkte sind nie falsch, Meinungen sind es schon.

Als Trader an meinem Schreibtisch zu Hause habe ich nicht die gleichen Möglichkeiten, Unternehmen oder Märkte zu untersuchen, zu durchleuchten und meine Entscheidung zu treffen, wie dies große Unternehmen wie zum Beispiel die Berkshire Hathaway von Warren Buffett tun. Ich bin fast immer auf die Meinung anderer in Form von Analysen oder Berichten angewiesen.

Und spätestens seit der New Yorker Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman den Finanzdatenlieferanten Thomson Reuters davon überzeugt hat, bestimmte Wirtschaftsdaten nicht mehr vorab an bestimmte Kunden zu verkaufen, dürfte bekannt sein, dass an der Börse einige doch gleicher sind als andere3. Und habe ich als kleiner privater Trader wirklich die gleichen Voraussetzungen, um auf fundamentaler Basis meine Trading-Entscheidung zu treffen? Hintergrund der obigen Geschichte ist, dass Thomson Reuters den wichtigen Verbraucherindex der Uni Michigan zahlenden Kunden zwei Sekunden vor den anderen Marktteilnehmern zur Verfügung gestellt hat.

Nach Professor Krämer4 benötigt die Einpreisung des Diskontzinssatzes der amerikanischen Notenbank nur 0,5 Sekunden, um ihre Entwicklung im Kursverlauf zu zeigen. Alles danach sei nicht mehr auf einer rationalen Entscheidungsgrundlage getroffen. Und genau da setzt die Technische Analyse an. Die kollektive Psychologie ist die Kraft, die die Märkte antreibt. Ich werde im Kapitel 1 unter dem Punkt »Die Psychologie, die hinter der Struktur steckt« näher auf diese Problematik eingehen.

Die Technische Analyse eröffnet mir eine Möglichkeit, selbst eine Entscheidung aufgrund meiner eigenen Analyse zu treffen, ohne dass ich auf die Analyse eines anderen angewiesen bin. Ich bin damit in der Lage, die volle Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen. Schalte ich einen anderen Analysten in diesen Prozess ein, ist es einfach, die Verantwortung abzugeben und auf diesen zu schieben. Denn dieser hatte die Analyse ja falsch erstellt.

Dies sind keine guten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Trading.

Oft ist der Trader, ob fundamental oder technisch orientiert, beim Trading selbst sein größter Gegner. Häufig überwiegen die Emotionen, die das Auf und das Ab der Märkte hervorrufen, die rationalen Entscheidungen. Die Folge hiervon sind schlechte oder gar falsche Trading-Entscheidungen. Die Technische Analyse hilft uns, einen objektiven Blick zu bewahren.

Der Chart

Einen Chart hat jeder von uns sicher schon einmal gesehen, sei es in der Schule, der Zeitung, in Verkaufsprospekten oder im Fernsehen. Charts werden dazu benutzt, um Zahlen in einer für das Auge ansprechenderen Form zu präsentieren. Unser Auge kann Bilder wesentlich schneller erkennen als die reine Zahleninformation. Das aus dem Asiatischen stammende Sprichwort »Ein Bild sagt mehr als tausend Worte« bewahrheitet sich auch hier.

Sehen Sie hierzu folgendes Beispiel:

Zeit

Open

High

Low

Close

19:10

1,28255

1,28255

1,28233

1,2823

19:15

1,2823

1,28288

1,2823

1,28308

19:20

1,28285

1,2829

1,28274

1,2829

19:25

1,2829

1,28329

1,2829

1,28319

19:30

1,28319

1,28319

1,28275

1,28301

19:35

1,28301

1,28348

1,28301

1,28336

19:40

1,28338

1,28356

1,28323

1,28325

19:45

1,28324

1,28373

1,28317

1,28338

19:50

1,28338

1,28377

1,28335

1,28373

19:55

1,28373

1,28375

1,28315

1,28334

Einleitung: Abb 01: Preisinformationen eines 5-Minuten-Charts

Die Tabelle in Abbildung 01 zeigt die Werte für den EUR/USD im 5-Minuten-Chart für den 17.05.2013. Dies bedeutet, dass wir uns immer Informationen aus einem Zeitabschnitt von 5 Minuten anschauen.

Aus der Tabelle können wir die Uhrzeit, den Eröffnungskurs (Open), den Höchstkurs (High), den Tiefstkurs (Low) und den Schlusskurs dieser Zeitspanne (Close), also für jede 5-Minuten-kerze ablesen.

In einem Chart abgebildet, werden all diese Informationen für das Auge besser aufnehmbar aufbereitet (vgl. Abb. 02).

Einleitung: Candlestick-Chart EUR/USD-5-Minuten

Die von mir hier gewählte Darstellungsform ist der Candlestick-Chart in der 5-Minuten-Variante. Dies bedeutet, dass alle fünf Minuten eine neue Kerze gebildet wird. Es entsteht eine kleine horizontale Linie. Im Laufe der fünf Minuten kann sich der Preis dann nach oben oder nach unten bewegen. Dies hinterlässt eine senkrechte Linie an dieser »Kerze«, sodass der Preisverlauf einer jeden Kerze erkennbar ist. Ich erkenne den höchsten und den niedrigsten Preis innerhalb der ausgewählten Zeitspanne. Ist der Schlusskurs dieser Kerze nun höher als der Eröffnungskurs, dann erhalte ich eine – in diesem Falle – weiße Kerze (vgl. Einleitung, Abb. 02a). Ist der Schlusskurs tiefer als der Eröffnungskurs, erhalte ich einen schwarzen Kerzenkörper (vgl. Einleitung, Abb. 02b). Hat der Kurs sich nicht oder nur wenig bewegt, erhalte ich nur eine kleine waagerechte Linie. Hat der Kurs sich nach oben und nach unten bewegt und schließt dann aber genau oder ungefähr auf dem Niveau, auf dem die Kerze eröffnet hat, dann erhalte ich eine waagerechte Linie, mit einer senkrechten Linie nach oben und/oder nach unten (vgl. Einleitung – Abb. 02c). Das nennt man in der Technischen Analyse dann einen Doji.

Einleitung: Abb. 02a: Schemabild einer Kerze mit steigenden Kursen

Einleitung: Abb. 02b: Schemabild einer Kerze mit fallenden Kursen

Einleitung: Abb. 02c: Schemabild eines Doji

Den Chartabschnitt aus Abbildung 2 kann ich selbstverständlich auch in einem Linien-Chart abbilden. Dies sieht dann so aus:

Einleitung: Abb. 03: Linienchart EUR/USD-5-Minuten

Wie Sie erkennen können, gehen uns einige Informationen verloren. So können wir keinen Eröffnungskurs und keine Hoch- und Tiefstände sehen. Denn dieser Chart hat nur einen Punkt zur Abbildung jeder ­Zeiteinheit, und so fehlen in diesem Chart die anderen Informationen. Üblich ist, dass in Liniencharts nur Schlusskurse abgebildet werden.

Es gibt noch unzählige weitere Arten, einen Chart abzubilden. Es gibt Bar-Charts, Renko-, Point and Figure-, Tick-, Range-, Kagi-, Heikin ­Ashi-Charts und noch viele mehr. Ich habe mich in diesem Buch für die Abbildung anhand der oben gezeigten Candlesticks entschieden. Zum einen sind sie sehr verbreitet. Ich kann sie mit fast jedem gängigen Charting-Programm abbilden. Zum anderen liefert dieser Chart alle notwendigen Informationen, die ich für das Trade-Setup, also die Trading-Methode, die ich Ihnen vorstellen möchte, brauche.

Welchen Zeitrahmen soll ich für mein Trading wählen?

Die Chartprogramme bieten uns eine Vielzahl vordefinierter Zeitrahmen, aus denen wir wählen können. Viele Programme sind so konzipiert, dass sie uns zusätzlich die Möglichkeit bieten, eigene Zeitrahmen festzulegen. Da fällt es dem Anfänger oft schwer, den richtigen Chart für sein Trading zu finden. Eine feste Regel, welche die richtige Zeitebene ist, gibt es aus meiner Sicht nicht. Sie müssen sich entscheiden, welche Zeitebene zu Ihnen passt. Damit meine ich nicht nur, dass diese zu Ihren Trading-Zeiten passen muss. Denn wenn Sie berufstätig sind und auch während der Arbeit traden wollen, könnte unter Umständen das Handeln auf dem 5-Minuten-Chart etwas ungünstig sein. Bei einem Stunden-Chart müssten Sie lediglich einmal zur vollen Stunde auf den Chart schauen, bei einem 4-Stunden-Chart lediglich alle 4 Stunden und beim Tageschart einmal täglich. Sie sehen, hier wird schon eine gewisse Richtung vorgegeben. Dies ist aber nur ein kleiner Teil. Denn Sie müssen auch eine Zeitebene finden, die zu Ihnen persönlich passt. Nicht jeder Trader kommt gut mit dem schnellen Wechsel im 1-Minuten- oder 5-Minuten-Chart zurecht. Für solche Trader empfiehlt es sich, auf eine höhere Zeitebene zu wechseln. Versuchen Sie den 1-Stunden- oder 4-Stunden-Chart.

Es klingt jetzt eventuell banal, aber schon der Wechsel einer Zeitebene kann den Trading-Erfolg erheblich verbessern. Ich kenne Trader, deren Trading durch einen Wechsel von der 5-Minuten-Ebene auf den 4-Stunden-Chart enorm gesteigert wurde. Diese Trader konnten mit der Situation des schnellen Wechsels der Kerzen nicht umgehen. Sie brauchten Ruhe und Zeit, um ihre Analyse zu gestalten. Die Zeitebene von vier Stunden, vom Bilden einer Kerze bis zur nächsten, verschaffte ihnen den benötigten Freiraum.

Finden Sie für sich heraus, welcher Typ Sie sind. Liegt Ihnen der schnelle Wechsel oder schätzen Sie das »Entspannte« der größeren Zeitebenen mehr?

Was Sie jedoch bei der Wahl oder dem Wechsel der Zeitebene unbedingt beachten müssen, ist Ihr Money- und Risiko-Management. Die Grundlagen hierzu werden wir später in einem eigenen Kapitel erarbeiten.

Long und short

Long und short sind zwei Begriffe, die zum Finanzhandel gehören wie Bulle und Bär. Long bedeutet, dass ich meine Position auf steigende Kurse gesetzt habe, short bedeutet, dass ich auf fallende Kurse gesetzt habe.

Andere Begriffe sind »bullish« und »bearish«. Wenn ich bullish bin, bedeutet es, dass ich der Meinung bin, dass die Kurse steigen werden. Bin ich dagegen bearish, gehe ich von fallenden Kursen aus.

Wer die Begriffe Bulle und Bär, also bullish und bearish nicht auseinanderhalten kann, der sollte sich kurz über deren Bedeutung Gedanken machen. Der Bulle nimmt die Kurse auf seine Hörner und treibt diese nach oben. Der Bär kommt dann mit seiner Tatze von oben und treibt die Kurse wieder nach unten. Angeblich kommt dieser Vergleich mit dem Tierreich daher, dass ein Bulle bei einem Angriff eher bereit ist, in einen Kampf überzugehen. Ein Bär würde dagegen häufiger die Flucht einschlagen.

Das Lot

Ein Lot bezeichnet eine standardisierte Einheit von Positionsgrößen im Währungshandel. Viele Broker bieten zum Handel nur diese Standardgrößen beziehungsweise ein Vielfaches davon an.

Es wird dort unterschieden zwischen einem (ganzen) Lot, einem Mini-Lot und bei einigen jetzt auch einem Micro-Lot.

Ein Lot oder auch »Standard-Lot« bezeichnet eine Einheit von 100.000, ein Mini-Lot von 10.000 und ein Micro-Lot von 1.000.

Mein Markt

Die hier dargestellten Grundlagen sind auf viele Märkte anwendbar. Wichtigste Voraussetzung, die ich für mein persönliches Trading benötige, ist ein liquider Markt. Das heißt, es besteht ein Markt, an dem auch wirklicher Umsatz generiert wird. Ich brauche viele verschiedene Käufer und Verkäufer in diesem Markt. Eher ungünstig für meine Art, eine Handelsentscheidung zu treffen, ist daher eine Aktie eines kleinen, unbekannten Unternehmens, die nach dem Hörensagen oder dem Tipp eines guten Freundes in nächster Zeit steigen wird. Dahinter mögen sehr erfolgreiche Strategien liegen, die viel Profit abwerfen, sie haben jedoch einen Haken. Sie sind nicht reproduzierbar. Aber gerade das ist das Entscheidende für eine erfolgreiche Trading-Strategie: Sie muss wiederholbar sein.

Daher suche ich mir »große« Märkte aus. Ich gebe an dieser Stelle bewusst keinen Tipp, welche Märkte man sich aussuchen soll. Denn jeder Trader hat seine speziellen Vorlieben. Der eine liebt liquide Aktien und tradet diese direkt oder über CFDs5 der einen Future nachbildet. Der nächste handelt lieber den Future6