Traum ohne Deutung - Michael Mäde-Murray - E-Book

Traum ohne Deutung E-Book

Michael Mäde-Murray

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Beschreibung

Der neue Lyrikband des Autors versammelt Gedichte aus den Jahren 2022 -2023: Schatten über Papier Die Kontur des Stiftes. Eine Hand. Ein Schatten. Kein Abdruck. Ein Gedanke. Keine Niederschrift Am Ende.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 13

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Inhalt

Nahe Null

Eine Woche Leben

Der Zukunft zugewandt

Traum ohne Deutung

Außerhalb der Umzäunung

Landschaft ohne Engel

Anmerkungen

I Nahe Null

Frühjahr als Schattenreich

Die Tage schweigen mich an.

Unmerklich wechseln

Tag und Nacht die Position.

Unbehelligt ein und aus

geht der Engel der Verzweiflung.

Das alte Entsetzen

bricht hervor

wie eine unausrottbare Seuche.

Die Bilder einstigen Terrors

aus westukrainischen Wäldern

erscheinen von Patina befreit.

Frisch beerdigte Untote,

Skelette aus solidem Material

bahnen sich erneut

den Weg ins Freie.

In Gedenken an Uri Gassmann

Nahe Null

Sichtbarer Atem flach

ausgehärtet, gebleicht ist

mein Antlitz.

Samen, eingebracht

ohne Hoffnung. Traumlos

wachen lose Enden

ihres endlichen Gebrauchs.

Das Land ist wieder

himmelarm und lau.

Hier segeln tote Tauben,

entgrenzt hinaus

in stumpfes Blau.

Deutschland vor dem Herbst

Michel hält noch still,

verschreckt vom Krieg,

und dem Raubtier

Geldentwertung.

Schwindel befällt ihn

Gasumlagen jagen

den nächsten Schrecken

durchs Nachrichtenland.

Noch immer wird anderswo

gebombt und gestorben.

Fadenscheiniger die Hoffnung

ein paar Wohlstandsfetzen

sich am Leibe zu halten.

Vorkriegswinter – eine Vision

Wir folgen den Linien

der Propagandazentrale,

die nur aus Gewohnheit noch

Tagesschau heißt.

Die Reihen der Schlacht

sind in Unordnung, das Feld

der Ehre bereits bestellt.

Viel menschliches

düngt bereits den Acker

nur ein paar hundert Kilometer von uns,

friedvoll grasenden Kälbern.

Das Gas wird knapper uns

täglich. Frierend senkt die Nacht

sich über Hungernde

in Ost und West.

II Eine Woche Leben

Für Edi

Ankunft in Zadar