Träume - Hermann Richter - E-Book

Träume E-Book

Hermann Richter

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Beschreibung

Eine vom Jugendgericht auf Bewährung verurteilte Jugendbande muss beim kommenden Stadtfest in der vom Jugendtheater geplanten Aufführung des Schauspiels "Die Räuber" von Friedrich Schiller die Räuberbande spielen, damit die Bewährung auch weiterhin gilt. Doch unerwartet weichen die Jugendlichen von ihrem Weg ab. Wird es ihnen gelingen, ihre Rollen trotzdem zu spielen oder werden die Jugendlichen ihre Zukunft leichtsinnig aufs Spiel setzen? Wird Aicha es schaffen, aus ihrer konservativen Familie auszubrechen und weit weg ein neues Leben mit Max zu beginnen? Übertragbar in die heutige Zeit und angelehnt an Schillers "Die Räuber" verspricht das Stück eine rasante Handlung, Verrat an Freunde, Charaktere, die ihre Ideen durchsetzen wollen, eine Liebe, die aussichtlos scheint und eine zeitlos aktuelle Geschichte. Karl Moors Räuberbande als Gang heutiger Tage ... aber doch im Hier und Jetzt.

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Seitenzahl: 27

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Inhalt

Vorwort

Szene

Szene

Szene

Szene

Szene

Szene

What About Us

Die Kleidung der muslimischen Frau

Quellennachweis

Vorwort

Als ich im vergangenen Jahr Friedrich Schillers Schauspiel »Die Räuber« im Theater gesehen habe, war es wie eine Zeitreise in meine Jugend. Wieder diese unglaubliche Wucht des Stückes, wieder mein Unverständnis an so mancher Stelle des Schauspiels.

Was hatte das Programmheft nicht alles versprochen:

Karl Moors Räuberbande als Gang heutiger Tage … Jugendliche setzen leichtsinnig ihre Zukunft aufs Spiel ... deutscher Schauspielklassiker ... eine zeitlos aktuelle Geschichte ... ungeheure Spannung …

War es also wie angekündigt, eine Gang heutiger Tage aus einem problematischen Viertel einer beliebigen Stadt? Nein …

Was hat man diesem Schauspiel nicht schon alles angetan:

Spiegelberg mit Trotzki-Spitzbart als Theoretiker der permanenten Revolution, ein Stück über die erotische Verklemmung von Jugendlichen, Franz, der auch körperlich ekelhafte Franz von Moor ...

Kann man überhaupt »Die Räuber« einfach so ins Heute übertragen, die Sprache, die Handlung und und und …

Tief in der Nacht kam die Idee. Ich hatte doch vor Wochen mit großer Begeisterung »Kiss Me, Kate« von Cole Porter gesehen. In diesem Musical über eine bunte Gruppe von Schauspielerinnen und Schauspielern wird Shakespeares »Der Widerspenstigen Zähmung« als Stück im Stück gespielt.

So begann die Arbeit: Eine vom Jugendgericht auf Bewährung verurteilte Jugendbande muss beim kommenden Stadtfest in der vom Jugendtheater geplanten Aufführung des Schauspiels »Die Räuber« von Friedrich Schiller die Räuberbande spielen.

Also alles ganz nah an Schillers Räubern, aber doch im Hier und Jetzt.

Hermann Richter

Die Personen

Max

Karl von Moor, Mitglied der Jugendbande

Aicha

Amalia

Ufuk

Bruder von Aicha, Mitglied der Jugendbande

Roman

Mitglied der Jugendbande

Oleg

Mitglied der Jugendbande

Martin

Theaterpädagoge

Memed

Inhaber des türkischen Ladens

Polizisten

1. Szene

Vier Jugendliche warten im Jugendzentrum auf den Theaterpädagogen Martin. Sie tragen die in diesem Alter üblichen Klamotten, haben lange, wilde Haare, Ufuk einen Zopf. Sie haben kleinere Straftaten begangen und sind vom Jugendgericht auf Bewährung verurteilt worden. Die Bewährung gilt nur, wenn sie beim kommenden Stadtfest in der vom Jugendtheater geplanten Aufführung des Schauspiels »Die Räuber« von Friedrich Schiller die Räuberbande spielen.

Gelangweilt lesen sie in ihren Texten, hören über ihre Kopfhörer Musik …

Roman: Was für eine langweilige Story ist das nur? Dieser Karl von Moor wird von seinem Vater enterbt und gründet eine Räuberbande.

Oleg (lacht): Wir brauchen keinen durchgeknallten Vater. Wir vier sind Freunde. Wenn’s sein muss, auch ’ne Räuberbande.

Roman (theatralisch): Ich darf immerhin morden. Ich werfe ein Baby, dem es zu kalt ist, zum Aufwärmen ins Feuer.

Ufuk: Wer soll denn so was glauben? Da liebt diese Amy den Karl von Moor und erkennt ihn bei dem Treffen im Garten nicht.

Max: Ufuk, die heißt Amalia und nicht Amy. Wird deine Schwester die Amalia spielen?

Ufuk: Aicha möchte es unbedingt, aber mein Vater will es nicht. Meine Mutter unterstützt wie immer ihren Engel und bearbeitet fast täglich meinen Vater.

Der Theaterpädagoge Martin betritt den Raum und betrachtet kritisch die Gruppe.

Er hat Schillers »Räuber« überarbeitet und will das Stück mit Jugendlichen aus der Stadt beim kommenden Stadtfest Open Air aufführen.