TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD - Shawn Chesser - E-Book

TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD E-Book

Shawn Chesser

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Beschreibung

Für Cade Grayson – Ehemann, Vater und ehemaligem Delta-Force-Soldaten – hätte jener warme, sonnige Tag im Juli ein ganz normaler Tag wie jeder andere auch werden sollen. Seine Frau und seine Tochter waren zu den Großeltern nach South Caroline ausgeflogen und das Haus gehörte ihm. Wenn er die Aufgabenliste seiner Frau zügig abarbeitete, konnte er sich für den Rest des Tages in seinen Lieblingssessel lümmeln und Baseball im Fernsehen schauen. Doch der Tag sollte als Z-Day in die Geschichte eingehen. In Portland gerät eine Protestkundgebung außer Kontrolle. Hunderte von Demonstranten liefern sich gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Nationalgarde. Einige Augenzeugen berichten von besonders blutrünstigen, teilweise kannibalistischen Szenen. Nachdem die ersten Opfer in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert werden, wird schnell klar, dass man es mit einer unbekannten Art von Seuche zu tun hat. Totgeglaubte stehen wieder auf, von einer grausamen Gier nach menschlichem Fleisch angetrieben. Eilig setzt die Regierung Katastrophenschutzprogramme in Gang. Cade denkt aber gar nicht daran, das Schicksal seiner Familie einigen überforderten Politikern zu überlassen. Er entstaubt seine Waffen und seine Ausrüstung, belädt seinen Truck und macht sich auf eine abenteuerliche 3000 Meilen lange Reise quer durch die Vereinigten Staaten auf; durch ein Land, in dem mittlerweile Millionen Menschen von jenem grässlichen Virus infiziert und in lebende Tote verwandelt wurden. Doch für Cade zählt nur eines: seine Frau und seine Tochter lebend finden – oder bei dem Versuch sterben. "Mit seiner Kombination aus straffen, gut strukturierten Handlungsfäden und überzeugend ausgearbeiteten Charakteren hat sich Chesser an die Autoren-Spitze geschrieben." [Joe McKinney, zweifacher Gewinner des Bram Stoker Awards]

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Inhalte

Trudge

Copyright

Impressum

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Epilog

Danksagungen

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Leseprobe

Der LUZIFER Verlag

TRUDGE

Schleichender Tod

Wie man die Zombieapokalypse überlebt

Shawn Chesser

Title: TRUDGE © 2011 Shawn Chesser. All rights reserved.

Impressum

Überarbeitete Ausgabe
Originaltitel: TRUDGE
Copyright Gesamtausgabe © 2024LUZIFER-Verlag
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Cover: Mark Freier
Übersetzung: Ute Hieksch

ISBN E-Book: 978-3-95835-102-8

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Prolog

Tag 1 - Portland, Oregon

Es war ein schöner sonniger Samstagmorgen in Portland, Oregon. Im Gegensatz zum weitverbreiteten Glauben regnete es hier nämlich nicht die ganze Zeit. Es schien, als stünde uns ein langer heißer Sommer bevor. Mount Hood ragte im Osten empor, das ganze Jahr über weiß und mit Schnee bedeckt. Als sie sich dem Flughafen näherten, machte Cade seine Tochter Raven auf die im Norden sichtbaren Reste von Mount Saint Helens aufmerksam.  Da Brook sich gern noch etwas unterhalten wollte, bevor sie auf der Abflugebene von American Airlines aussteigen mussten, hatten sie die Stereoanlage nicht eingeschaltet.   »Hey Schatz, nimmst du die Fliesen unten im Badezimmer in Angriff, während Raven und ich unterwegs sind? Oder wollt ihr – du und Ted – euch das Spiel der Mariners im Pub ansehen?«, fragte Brook scherzhaft. Sie kannte die Pläne ganz genau, die ihr Ehemann mit ihrem Nachbarn Ted geschmiedet hatte. Cade war kein Faulpelz, Brook neckte ihn einfach nur.   »Mama, lass Papa in Ruhe. Er fährt. Wusstest du nicht, dass abgelenkte Fahrer die zweithäufigste Ursache für Autounfälle sind?«, fragte Raven. Ihre brünetten Rattenschwänzchen tanzten, als sie ihren Kopf umdrehte und ihre Mutter ansah.   »Richtig! Hör auf deine Tochter mit ihren Halbwahrheiten«, meinte Cade, während er mit einem Schulterblick den toten Winkel prüfte, bevor er die nächste Ausfahrt nahm.   »Damit Ihr beide euch ekeln könnt, während ihr weg seid, werde ich euch genau sagen, was ich machen werde: Ich werde in Unterwäsche Sport schauen, die ganze Zeit den Toilettendeckel hochgeklappt lassen und direkt aus der Milchtüte trinken.« Im Haushalt der Graysons wurden diese Sachen üblicherweise mit mindestens zehnminütiger Meckerei bestraft. Cade hatte nun seinen Senf dazugegeben und beließ es dabei.   Er lenkte den silberfarbenen Toyota Sequoia zur Bordsteinkante und schaltete das Warnblinklicht ein. Ein großer, schlaksiger Mann mit Baseballkappe und einer dunkelblauen American-Airlines-Uniform – komplett samten, Schulterklappen aus Falschgold – öffnete die Heckklappe des Wagens. Während Brook die Formulare für das Gepäck ausfüllte, half Cade, die sechs Taschen auf den niedrigen Karren des Trägers zu hieven. Er kramte einen 10-Dollar-Schein heraus, den er dem Mann in die Hand drückte und sich bei ihm bedankte.   In einer ungestümen Umarmung griff Cade sich sowohl seine zierliche Ehefrau als auch seine kleine Tochter. »Ich werde euch ganz schön vermissen«, sagte er, während er und seine Frau sich für einen Moment in die Augen schauten. Beim ersten Anblick ihrer großen braunen Rehaugen hatte er sich vor vielen Jahren in sie verliebt. Brook war zwar zart und klein, hatte aber eine ungeheuerliche Persönlichkeit. Sie war der Typ Mensch, der vor nichts und niemandem klein beigab. Vor Jahren war sie eine begeisterte Bergsteigerin gewesen, aber jetzt – mit Mitte dreißig – steckte sie ihre ganze Energie in die Erziehung ihrer einzigen Tochter.   Ihre Tochter Raven neigte zur Vorsicht; sie war weder ein Anführer noch ein Mitläufer. Eine große Forscherin, die die meisten Dinge viele Male überdachte, bevor sie aktiv wurde. Dabei war es egal, ob es sich um die Auswahl des Müslis handelte, das sie an einem bestimmten Morgen essen würde oder darum, welchem Jungen in der 6. Klasse sie ihre Aufmerksamkeit schenkte. Sie war ein sehr intellektuelles Mädchen und glaubte noch an den Osterhasen.   Nach mehreren Umarmungen und Küssen stieg Cade in den Wagen und fuhr vom Bordsteinrand. Er warf einen langen letzten Blick auf seine Familie, als sie die große Drehtür betraten und vom Flughafen verschlungen wurden.   Auf dem Heimweg stellte er auf halber Strecke die Stereoanlage an und wählte einen Sender mit klassischem Rock. Der Discjockey sprach gerade ausführlich über einen neuen mutierenden Stamm von H1-N1, an dem Menschen in Washington D.C. erkrankt waren. Das war das Letzte, was er an einem sorglosen freien Wochenende hören wollte. Am Montag würde es schlimm genug werden. Es war Zeit, sich auf Jobsuche zu begeben, die er bisher herausgeschoben hatte. Vor mehr als einem Jahr war er mit allen Ehren aus dem Militär entlassen worden. Die Wirtschaftslage war miserabel, die Arbeitslosigkeit hoch, und er wusste, dass es nur wenige Jobangebote gab. Also hatte er fürs Erste beschlossen, einfach nur zu leben.  Als er sich in den geringen Verkehr auf der I-205 einfädelte, drückte er den AUX-Knopf an der Stereoanlage und nahm seinen iPod Nano heraus. Er ließ die Zufallswiedergabe entscheiden, welches Lied er hören würde, und grinste, als die ersten Sitarriffs vom LiedThe Endvon den Doors aus den Lautsprechern drangen. Dann sang er gemeinsam mit Jim Morrison ein paar prophetische Strophen.

Kapitel 1

Tag 1 - Portland, Oregon

Cade drückte den Fernbedienungsknopf am Rückspiegel, sodass sich das Garagentor langsam zu öffnen begann. Er fuhr ein Stück an der Zufahrt vorbei, bevor er den Wagen zurücksetzte und in die Doppelgarage hineinfuhr. Das Haus betrat er durch die Abstellkammer und legte seine Schlüssel oben auf den Trockner. Bevor er in die Küche ging, räumte er seine Schuhe weg und drückte anschließend auf den leuchtenden Knopf an der Wand. Das Garagentor senkte sich langsam herab. Im Haus roch es noch immer nach dem Speck vom Frühstück. Ohne seine herumflitzende Frau und Tochter herrschte Grabesstille im Haus. Das Sonnenlicht des frühen Morgens strömte durch die Lamellen der Jalousie und brachte einen Hauch von Wärme hinein.  Das rote Licht auf dem Anrufbeantworter blinkte ununterbrochen. Er stiefelte durch den Raum und drückte wider besseren Wissens den Wiedergabeknopf. Teds Stimme erklang aus dem winzigen Lautsprecher.   »Hey Kumpel, Ted am Apparat. Ich hab schlechte und gute Nachrichten. Lisa schleppt mich in die Innenstadt, um dort zu frühstücken. Sie möchte auf den Samstagsmarkt gehen. Die gute Nachricht ist, dass ich, sobald wir zurück sind, grünes Licht habe, um zum Pub zu gehen und das zweite Spiel der Mariners Doppelspitze zu sehen. Ruf mich später an.« Cade lächelte vor sich hin, löschte die Nachricht und nahm sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank.   Cades Fernsehsessel aus feinem Leder lockte ihn. Er wollte sich eigentlich nur für ein paar Minuten hinsetzen, ertappte sich aber dabei, immer wieder einzudösen. Stunden später wurde er vom Klingeln seines Handys geweckt. Nachdem er herumgefummelt hatte, um den Störenfried aus seiner Hosentasche zu ziehen, schaute er auf das Display. Es war Brook, die ihn von ihrer Mutter in Myrtle Beach aus anrief. Er versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen, und rief ziemlich benommen: »Hallo?«   »Hallo Schatz, es hat alles gut geklappt. Carl hat uns gerade bei Mama und Papa abgesetzt.«   »Wie war der Flug?«   »Ruhiger Flug, ekliges Essen. Du weißt schon, wie immer.«   »Wie hat Rachel es überstanden?«, fragte Cade.   »Sie hat während des ganzen Flugs geschlafen … ich war erstaunt.«   »Gib sie mir doch bitte mal.«   Einen Augenblick später war Raven am Apparat. »Hi Papa, wie geht’s?«   »Ich wollte nur sichergehen, dass du dich an meiner Stelle gut um Mama kümmerst. Okay?« Er wollte ihr so viel Selbstvertrauen wie nur möglich geben. Ein bisschen Selbstwertgefühl aufzubauen, dauerte halt seine Zeit.   Sie antwortete enthusiastisch: »Kein Problem, Papa. Mama wird nichts passieren, wenn ich bei ihr bin.« Nachdem sie sich von ihrem Vater verabschiedete hatte, legte sie das Telefon in Brooks ausgestreckte Hand.   »Ich habe fast vergessen, es dir zu erzählen. Gleich kommt mein Vater vom Krankenhaus nach Hause. Irgendwas ist auf der Arbeit passiert, und er fühlt sich nicht gut. Ich glaub, Mama hat erzählt, dass er von einem Patienten gebissen wurde.«   »Halt mich auf dem Laufenden. Ich muss Ted erwischen und mir von ihm ein paar Werkzeuge ausleihen. Ich will am Badezimmer arbeiten, bevor Ihr beiden zurückkommt. Viel Spaß! Ich liebe dich. Grüß bitte auch deine Eltern ganz herzlich von mir. Bis bald!«   Wie immer hatte Brook das letzte Wort: »Ich liebe dich auch. Mach dir keine Sorgen, ich bin sicher, dass es Papa gut geht. Gott sei Dank ist er ja Arzt! Tschüss, mein Schatz.«   Mit diesen Worten legten sie beide auf.   Cade las ein paar Seiten aus Brad Thors letztem Roman, bevor er aufstand, um sich seine Arbeitsklamotten anzuziehen. Bekleidet mit Levis, T-Shirt und Tennisschuhen, entschied er sich, um die Ecke zu gehen und unangemeldet bei Ted und Lisa aufzukreuzen.  Für Cade waren Ted und seine Frau Lisa nicht nur nette Nachbarn, sondern auch gute Freunde. Brook und Lisa trafen sich gelegentlich zu einem Latte im örtlichen Starbucks. Ted und seine Ehefrau waren auch die Gastgeber der alljährlichen Nachbarschaftssommerparty, und die Graysons legten großen Wert darauf, diese nicht zu verpassen. Cade hoffte, mit den Kachelarbeiten im Badezimmer fertig zu werden, während Brook und Raven verreist waren. Es gab keinen besseren Zeitpunkt zur Abarbeitung derMach-mal-Liebling-Liste, als wenn die beiden Damen ihm nicht vor den Füßen herumliefen. Ted besaß eine Industriefliesensäge, die Cade sich von ihm ausleihen wollte.  Ein gutes Stück von Teds Haus entfernt sah Cade einen Mann die Straße hinuntertorkeln.Ganz schön früh am Nachmittag, um sich einen anzusaufen, schoss es ihm durch den Kopf, während er um die Ecke bog.  Als er an die Haustür seines Freundes klopfte, kam keine Antwort. Da Teds Wagen in der Einfahrt stand, ging Cade hinten herum zur Garage. Ted besaß einen alten jägergrünen MG-Sportwagen, an dem er gern in seiner Freizeit herumbastelte. Cade nahm an, dass er auch jetzt gerade mit ihm beschäftigt war.   Als er sich der Garage näherte, hörte er Geräusche daraus. Um zu sehen, was Ted machte, beschloss er, einen Blick hineinzuwerfen. Schweigend linste Cade durch die offene Seitentür und sah voller Entsetzen, dass Teds Gesicht ganz in Lisas entblößtem Brustkorb vergraben war. Cade wollte nicht glauben, was er da gerade sah. Blut hatte sich um ihren vornüber geneigten Körper angesammelt, und Teds Haar war von ihren Körperflüssigkeiten ganz glitschig.  »Ted, was zum Teufel machst du da?«, rief Cade erschrocken. Im nächsten Augenblick wurde er von etwas begrüßt, das er nie vergessen würde. Teds blutiges Gesicht mit dem Mund voll tropfender Innereien sah ihn mit einem leerenNiemand-zu-Hause-Blick an. Ziemlich unbeholfen erhob sich das, was Ted einmal gewesen war und begann ruckartig um das Auto herum in Cades Richtung zu schlurfen.Wer immer dieses Ding ist, es ist auf keinen Fall Ted.   Auf der Suche nach etwas, das er als Waffe benutzen konnte, entdeckte Cade lediglich einen Helm und Steigeisen auf einem Regal rechts von sich. Letztendlich fand er, wonach er gesucht hatte: Neben dem anderen Zeug hing ein Bergsteiger-Eispickel an einem Lederriemen.   Gerade als er ihn vom Haken an der Wand nahm, sprang Ted stöhnend und mit weit aufgerissenem Mund auf Cades Rücken zu. Dank seiner schnellen Reflexe konnte Cade den Angriff verhindern. Mit einer einzigen Bewegung drehte er sich und vergrub den Eispickel direkt unter Teds Brustbein in dessen Herz. Keinerlei Wirkung! Das Ding, was er für gewöhnlich seinen Freund genannt hatte, griff noch immer verzweifelt nach seinem Gesicht.   Aus persönlicher Erfahrung wusste er, dass der Schlag den Mann hätte töten müssen. Er stellte seinen im Tennisschuh steckenden Fuß auf Teds Brustkorb und zog den durch das Blut rutschigen Eispickel heraus, wobei er seinen Nachbarn lang ausgestreckt in dessen tiefergelegtes Bastlerauto beförderte.   Sein nächster Schlag zielte auf den Kopf der Kreatur. Der Schädel brach mit einem Knall auseinander, der tote Körper rollte aus dem Auto und prallte – Gesicht nach unten – mit einem widerlichen Krachen auf den Beton.   Auf der anderen Seite des MG sah er das ganze Ausmaß von Teds Angriff. Er hatte am Bauch, Nacken und allen weichen fleischigen Gesichtspartien seiner Ehefrau ein Festmahl gefeiert. Lisa war eine hübsche Frau gewesen, aber jetzt war ihr Anblick ekelerregend.   Er konnte die Übelkeit nicht zurückhalten und musste sich übergeben. Nichts, was er weltweit in Kampfhandlungen gesehen hatte, konnte diesen Anblick toppen. Cade hatte viele Menschen getötet und das Sterben von noch mehr Menschen miterlebt. Hereinzuplatzen, während Ted seine Ehefrau ausschlachtete, war eine surreale Erfahrung für ihn.   Während Cade – auf dem harten Betonboden sitzend – über seine Tat nachdachte, begann Lisa zu zucken. Sie drehte ihren Kopf nur ganz leicht; ihre lidlosen Augen auf ihn gerichtet. Als sie sich erhob – gestützt von den wenigen, noch verbliebenen Muskeln, kippte ihr Nacken zur Seite und lag beinahe auf ihrer Schulter. Sie bewegte sich schneller als erwartet und versuchte, mit schnappenden Zähnen in ihn hineinzubeißen.   Erneut den Eispickel schwingend, sprang er auf die Füße. Er hielt seinen Schwerpunkt tief, während er sich seinen Weg um den kleinen MG herum bahnte. Der Zombie, der einst Lisa gewesen war, folgte ihm. Cade umrundete die Motorhaube des Wagens, brachte sich in Position und wartete, dass diese Abscheulichkeit in Reichweite kam. Sie taumelte näher, während sich ihre klauenartigen Hände nach seinem Genick ausstreckten. Mit atemberaubender Geschwindigkeit versenkte Cade den Eispickel in ihrer Schläfe. Ihre gesamte eingeschränkte Motorik stellte nun vollkommen den Dienst ein und sie sackte auf dem Garagenboden zusammen.   Cade schaffte etwas Abstand zwischen sich und die beiden toten Körper. Seine Gedanken rasten, als er sich fragte, was gerade passiert war.   Ein schnurloses Telefon hing an der Wand neben der Seitentür. Cade legte den Hörer an sein Ohr, hörte aber kein Freizeichen. Er wollte die Polizei rufen, aber jetzt hatte er keine andere Wahl, als diesen Tatort zu verlassen und die Angelegenheit später zu regeln.  Unter laufendem Wasser, das so heiß war, wie er es eben ertragen konnte, wusch er sich im Spülbecken die Körperflüssigkeiten von seinen Händen. Hypnotisiert vom Rinnsal des blutigen Wassers, das spiralförmig langsam den Abfluss hinunterlief, überdachte er seine Optionen.Teds und Lisas Körper müssen liegen bleiben, wo sie zusammengebrochen sind. Eine Einmischung in den … würde mir nur schaden; ich hätte beinahe ›Tatort‹ gesagt. Ich muss mich daran erinnern, dass ich nur aus purer Selbstverteidigung so gehandelt habe. Irgendwas stimmte nicht. Lisa hätte tot sein müssen …Erinnerungen an den jungen Aufständischen im afghanischen Dorf Shah-I-Kot, der die Schüsse eines ganzen Magazins abbekommen hatte, kamen in ihm hoch. Er hatte es irgendwie geschafft, aufzustehen und noch zehn Schritte zu gehen, bevor er tot umfiel. Aber das war eine ganz andere Situation, der Terrorist war von Drogen und Adrenalin aufgeputscht gewesen. Er war zwar kein Fachmann, aber nach der riesigen Blutlache auf dem Boden zu urteilen, war Lisa zweifelsohne verblutet, während Ted sie aß.  Noch immer betäubt von den jüngsten dramatischen Ereignissen entschied er sich, nach Hause zu gehen und dort einen weiteren Versuch zu starten, erst die Behörden und danach seine Ehefrau Brook anzurufen.   Noch immer gingen ihm besorgniserregende Gedanken durch den Kopf, als er die Garage verließ. Seine Schuhe hinterließen Blutspuren auf der Zufahrt, als er sich auf den Weg zu seiner Straße machte.   Das Adrenalin jagte noch immer durch seinen Körper, und seine Sinnesorgane waren auf die Wahrnehmung jedes Anblicks, Geräusches und Geruchs eingestellt. Entferntes Sirenengeheul drang aus verschiedenen Richtungen zu ihm; der Geruch von Rauch lag in der Luft. Darüber hinaus wurde ihm bewusst, dass er den ganzen Nachmittag keine Flugzeuge gehört hatte. Da Cades zu Hause nur ein paar Meilen vom Flughafen entfernt lag, waren häufig darüber fliegende Flugzeuge ganz normal. Sein sechster Sinn sagte ihm, dass weit mehr als nur die plötzliche Verwandlung seines Nachbarn in einen Mörder und Kannibalen passiert sein musste, was ein Kribbeln in ihm verursachte.   Als Cade seinen Vordereingang hinaufstapfte, merkte er, dass er noch immer den Eispickel festhielt. Was für einen Anblick hätte er den Beamten geboten, wenn er welche getroffen hätte. Er ließ sich schwerfällig auf die Treppe fallen und angelte in seiner Tasche nach seinem Handy. Als er anzurufen versuchte, hörte er lediglich atmosphärische Störungen. Da er auch mit dem Festnetz in seinem Haus das gleiche Problem hatte, begann er sich Sorgen zu machen und sein sechster Sinn ließ seine Alarmglocken in den schrägsten Tönen schrillen.   Zum ersten Mal, seit seine Familie weg war, schaltete Cade den Fernseher an und wählte einen der regionalen Nachrichtensender. Die zuletzt gezeigten Bilder kamen vom Pioneer Courthouse Square, auch als Portlands Wohnzimmer bekannt. Es ging um eine spontane Kundgebung, die an diesem Morgen stattgefunden hatte. Die schwarz gekleideten Anarchisten mit Piercings und Tattoos waren aufgewühlt. Sie demonstrierten gegen die Regierung und alles, was ihnen nicht gefiel. Den von den Protestlern getragenen Schildern und Plakaten nach zu urteilen, glaubten sie, dass der mutierte H1-N1-Virus, von dem berichtet worden war, vom Menschen verursacht wurde. Abgesehen von einem kleinen Restzweifel waren sie überzeugt, dass die Regierung diesen Virus auf die arglos mitlaufenden Menschen losgelassen hatte. Nach ihrer Theorie wäre die Regierung gezwungen, einzugreifen. Dem ›einfachen Mann‹ sollten mehr Macht und Kontrolle gegeben werden, wenn irgendwann der Kriegszustand ausgerufen wurde. Sie befürchteten, dass die Verfassungsschützer und die FEMA für die Realisierung waren, um die Rechte der amerikanischen Bevölkerung einzuschränken. In anarchistischen Kreisen war der Verfolgungswahn tief verwurzelt.   Cade stellte mit Unbehagen fest, dass Polizei und Nationalgarde stärker vertreten waren als sonst bei solchen Versammlungen üblich.   Während der Reporter seinen Zuhörern von dem Schaden berichtete, den die gleichen Rowdys im vergangenen Jahr bei der Konferenz der Weltgesundheitsorganisation angerichtet hatten, öffnete sich plötzlich eine riesige Lücke inmitten der mehr als hundert Anarchisten, die den Gerichtsplatz besetzten. Es sah aus, als hätte ein Kampf innerhalb der Menschenansammlung begonnen. Als sich die Menschenmenge teilte, erhoben sich zwei Gestalten vom Boden und begannen, jeden in Reichweite an sich zu reißen und zu beißen. Dieser Filmbeitrag dauerte vier bis fünf Minuten. Während dieser Zeit schlossen sich noch zahlreiche andere den ersten beiden Angreifern an. Panik breitete sich in der restlichen Menge aus. Polizei und Gardisten standen wie vor den Kopf geschlagen, als das blutige Handgemenge eskalierte. Die Gardisten feuerten erste Warnschüsse über die Köpfe des wilden, außer Kontrolle geratenen Menschengewühls. Ihre Schüsse wurden von den Neuinfizierten kaum beachtet.   Cade stand wie versteinert von dem Vorfall am Bildschirm, als die Truppen begannen mit ihren M4-Gewehren in die drängende Gruppe von Kämpfern, Infizierten und Unschuldigen zu schießen. Neu verwandelte Untote griffen nun Soldaten und die am Rand stehenden gaffenden Schaulustigen an.   Der Pioneer Courthouse Square wurde zum Krisenherd des Ausbruchs in Portland.   Innerhalb von Minuten gab es so viele Verwundete und Tote, dass sie nicht nur in die nächsten Krankenhäuser in der Stadtmitte, sondern auch in die Vororte transportiert werden mussten. Wie Cade später erfuhr, führte dies zu Satellitenzentren der Infektion, die sich infolgedessen schneller und außerhalb des Kampfzentrums verbreiteten.   Das aufgezeichnete Filmmaterial endete und der Sender zeigte einen kurzen Beitrag, der von Gewalt und Kannibalismus am Alamo in San Antonio handelte. Auch dort gab es zig Tote und Hunderte von Verletzten. Neue Nachrichten kamen in Windeseile herein. Ganz plötzlich wechselte der Sender zu einer Liveübertragung in einem nahe gelegenen Krankenhaus.   Die kleine brünette Reporterin von Kanal 8 war gerade am Providence Hospital angekommen und berichtete live. Die Notaufnahme hinter ihr war überfüllt und voller Hektik. Krankenschwestern, Ärzte und anderes Personal sichteten oder kümmerten sich um die Verletzten. Im Hintergrund wichen vier Krankenhausmitarbeiter nicht von der Seite einer Krankentrage und kümmerten sich um einen Mann mit schrecklichen, kreuz und quer verlaufenden Fleischwunden im Gesicht. Eine Person führte ununterbrochen Herzdruckmassagen durch. Drei Mal schrie einer der vier Mitarbeiter: »Alle weg.« Sie traten zurück, als die Paddles auf den Brustkorb des Mannes gesetzt wurden, um ihm einen Elektroschock zu versetzen. Sein Herz aber begann nicht erneut zu schlagen. Nach kurzer Zeit zogen sie ein dünnes weiches Tuch über ihn.   Die Reporterin berichtete weiter von der großen Anzahl an Patienten, die durch den ›Kampf am Platz‹ – wie das Ereignis von den Medien tituliert wurde – an Bisswunden und Hirntraumata litten.   Cade schaute aufmerksam zu, als die Kamera nach links schwenkte und den zuckenden, mit einem Tuch bedeckten Mann auf der Trage heranzoomte. Er setzte sich auf, das Tuch rutschte herunter und enthüllte seinen Körper – blass und vom Eintritt des Todes gezeichnet. Schwerfällig drehte er nur seinen Kopf, seine leblosen starr blickenden Augen konzentrierten sich auf die Reporterin.   Cade wollte schreien und die Frau im Fernsehen warnen, aber er wusste, dass dies zwecklos wäre. Bevor der Kameramann reagieren konnte oder es jemand in dem geschäftigen Traumazentrum bemerkte, hatte die Leiche zwei nackte Füße auf den avocadogrünen Linoleumboden gestellt und legte die kurze Strecke zu der ahnungslosen Moderatorin zurück.   Da sie sich wunderte, dass der geschockte Kameramann ihr nicht mehr ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte, hörte sie mitten im Satz auf zu sprechen und starrte ihn an. Der Zombie riss seinen Mund auf und verbiss sich während der Liveübertragung in ihrem Nacken. Ein dunkelroter Blutschwall schoss heraus und spritzte vor die noch laufende Kamera. All das war innerhalb weniger Sekunden passiert.   Die Sicherheitskräfte des Krankenhauses jagten den Angreifer und zwangen ihn zu Boden. Er schlug wild um sich, fauchte, stöhnte und schnappte. Die Wachen und Krankenpfleger hatten alle Hände voll zu tun. Die soeben wieder zum Leben erwachte Leiche brachte genügend Kraft auf, um zwei der Männer, die alles gaben, um sie zu bezwingen, Bisswunden zuzufügen.   Während das Gerangel im Hintergrund stattfand, lag die Reporterin im Vordergrund des Bildes – das Gesicht nach unten, mit weit von sich gestreckten Gliedmaßen und verblutete. Diese grausliche Szene wurde live übertragen und auf Tausenden Fernsehern ausgestrahlt.   Das Bild auf der Mattscheibe wechselte von der Liveübertragung zu den kreidebleichen, fassungs- und sprachlosen Moderatoren im Studio. Ein Reporter sagte stammelnd ein paar Worte über seine getötete Kollegin, bevor er mit seinen Händen über sein Gesicht fuhr und sich sichtlich beruhigte. Sofort schaltete der Sender auf Werbung.

Kapitel 2

Southeast Portland

In dieser Nacht schlief Cade überhaupt nicht. Er war krank vor Sorge um seine Ehefrau und seine Tochter. In den ersten paar Stunden nach Sonnenuntergang sah er aus dem Fenster von Ravens Schlafzimmer im Obergeschoss. Die Anzahl der Untoten, die seine Straße auf und ab schlenderten, hatte zugenommen. Nachdem er alle Vorhänge geschlossen und Lampen ausgeschaltet hatte, versuchte er zu schlafen. Jedes Mal, wenn er seine Augen schloss, sah er seine toten Nachbarn. Schließlich stand Cade auf, zog sich an und ging nach unten. Obwohl er es gar nicht wollte, zog es ihn zum Fernseher. Er schaltete ihn an und schaute die ganze Nacht. Bis jetzt war der Satellit nicht ausgefallen. Beim Sammeln von Informationen wollte er sich nicht auf Portlands Nachrichtensprecher verlassen, da diese seit dem Tod ihrer Kollegin pausenlos und übernervös brabbelten und zu Übertreibungen neigten.  Zuerst waren die Nachrichtensender der Kabelkanäle keineswegs besser. CNN, FOX und MSNBC berichteten, dass der Ausbruch dem von SARS oder H1-N1 ähnelte. Ihre Vorstellungen von nützlichen Informationen umfasste auch die Verwendung von Mundschutz, Plastikfolien und Isolierband zum Schutz gegen den durch Tröpfcheninfektion übertragenen Krankheitserreger. Bei allen anderen Newssendern verhielt es sich genauso. Spekulationen, Mutmaßungen und Prophezeiungen gingen als Nachrichten durch. Die Spannung erreichte ihren Höhenpunkt, als die Länder gegenseitig mit dem Finger auf sich zeigten und die Waffen gegeneinander richteten. Die Bedrohungen nahmen zu; Armeen wurden mobilisiert. Alle waren sich nur darin einig, dass der Ursprung des Krankheitserregers noch immer unbekannt war. Das Überleben jeglicher Nation hing von schnellem Denken und sofortigem Handeln ab.   Cade bemerkte, dass Portland, die zentralen Rocky Mountains und Colorado bisher nicht sehr oft in den Nachrichten erwähnt wurden. Das Massaker im Square war nur örtlich eine ›große‹ Nachricht.

Kapitel 3

Tag 2 - Portland, Oregon

Als die Morgendämmerung die ersten Anzeichen eines perfekten blauen Himmels enthüllte, dröhnte hoch oben ein Lufteinsatz von F-15 Strike Eagles vom internationalen Flughafen in Portland. Die Nachbrenner der sehr tief fliegenden Maschinen waren zugeschaltet worden. Der Überflug ließ Fenster klappern und löste Autoalarmanlagen aus. Zwei der Kampfflugzeuge drehten ab, stiegen höher in die Luft und nahmen dann ihre Luftraumüberwachung wieder auf, indem sie Runden über die Stadt flogen.  Cade erinnerte sich an das ständige Donnern der Kampfjets der Nationalgarde, die in den Tagen nach den Angriffen vom 9. September den Luftraum über Portland überwacht hatten. Es war offensichtlich, dass sich die Lage über Nacht sehr rasch verschlechtert hatte.   Da er weder seine Lieben noch einen seiner anderen Nachbarn kontaktieren konnte, blieb ihm zwangsläufig nichts anderes übrig als das Haus zu verlassen, um die Nachbarschaft auszukundschaften. Cade ging in seinen Hinterhof hinaus, stellte sich in eine alte rostige Schubkarre, reckte seinen Kopf über den Zaun und tastete mit seinen Augen die Straße langsam von links nach rechts ab, um sie auf herumwandernde Untote zu überprüfen.   Nachdem er zu dem Schluss kam, dass er allein war, manövrierte er sein Aluminiummountainbike vorsichtig über den 6 Fuß hohen Holzzaun, der seinen Hinterhof umgab. Mit dem Fahrrad würde er schneller als zu Fuß sein und leiser als ein Auto.   Nach einem Sprung über den Zaun duckte er sich neben seinem Fahrrad und atmete ein paar Mal durch die Nase ein und aus. Die Luft roch nach Rauch, vermischt mit dem unverkennbaren Geruch von verrottendem Fleisch. Der Gestank kam höchstwahrscheinlich von einem seiner zahlreichen toten Nachbarn, die er während der vergangenen anderthalb Tage durch die Straßen hatte schleichen sehen.   Noch immer in der Hocke sitzend, drehte er langsam seinen Kopf, denn er war bedacht darauf, jegliche Geräusche vom Gras und dem zwischen den Häuserblocks im Hintergrund verlaufenden Trampelpfad aufzunehmen. Mit seinem Handrücken wischte er sich den Schweiß ab, der sich auf seiner Stirn gebildet hatte. In der Ferne heulte eine Sirene.   Seit Beginn des Ausbruchs war der Verkehr in seiner Straße fast auf null zurückgegangen; immer mehr Untote begannen aufzutauchen. In der Nachbarschaft war es abgesehen vom heiseren Stöhnen der umherlaufenden Toten unheimlich ruhig geworden. Sobald einer von ihnen etwas Lebendes entdeckte, begannen sie mit ihrem tiefen Gestöhne und informierten damit die anderen in Hörweite. Man konnte sie mit Hunden vergleichen, die nachts zu bellen begannen: Einer beginnt zu heulen und kurz darauf fällt eine Reihe anschlagender Hunde in den Chor mit ein.   Im großen Sandkasten des Mittleren Ostens hatten ihn das Situationsbewusstsein und das ständige Training am Leben gehalten. Dies war besonders wichtig angesichts der Tatsache, dass die Toten in den Straßen herumliefen. Cade wusste, dass sie ihm zahlenmäßig weit überlegen waren, und war deshalb sehr vorsichtig, um jeglichen Kontakt zu vermeiden.   Cade war ein durchschnittlich großer Mann. Abgesehen von seinen durchdringenden, strengen Augen sah er nicht aus wie ein Tier-One-Operator. Die meisten Soldaten, die er ausgebildet und mit denen er in den Krieg gezogen war, sahen ebenso unscheinbar aus. Einige in den Teams glichen elchgroßen Actionfilmstars. Während der Einsätze zahlten sie üblicherweise den Preis und schleppten die großen Gewehre.   Bis vor fünfzehn Monaten war Cade im Land »Stan« (Abkürzung für Afghanistan) gewesen, hatte HVTs, ausländische Kampfflugzeuge und al-Qaida-Terroristen gejagt. Ungefähr nach den ersten dreißig Toten hatte er aufgehört die Personen zu zählen, die er ins Paradies geschickt hatte.   Cade hatte nur wenig während seiner Fahrt durch die Nachbarschaft bei sich. Er wollte seine Umgebung unter die Lupe nehmen und entscheiden, ob er dort noch Schutz suchen konnte oder sich schnellstens zurückziehen sollte.