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Leidest Du unter wiederkehrenden Ängsten oder Gedanken, die Dich quälen? Glaubst auch Du, nichts dagegen tun zu können? Reagierst Du auf immer gleiche Weise auf bestimmte Situationen, und weißt Dir nicht besser zu helfen? Damit bist Du nicht allein. Dieser Leitfaden hilft Dir nicht nur dabei, Dich selbst und Deine Emotionen besser zu verstehen. Er führt Dich Schritt für Schritt zu einem selbstbestimmten, angstfreien Leben. Valentin Fröhlich legt auf leicht verständliche Weise dar, wie belastende Gedanken, einschränkende Verhaltensmuster sowie lähmende Ängste entstehen und was Du tun kannst, um nicht mehr unter ihnen zu leiden. Neben Reflexionen gehören zu seinem ganzheitlich orientierten Ansatz Übungen aus der positiven Psychologie. Du erhältst viele alltagstaugliche Tools, die Du sofort anwenden kannst, um Dich innerlich frei fühlen und voranschreiten zu können. Während störende Gedanken und Ängste minimiert werden, wird Deine Resilienz gestärkt. Dein Leben steht durch die Integration von ausgesuchten Werten auf einem stabilen Fundament. Alte Muster und Prägungen können sich auflösen, sodass Du mit herausfordernden Situationen wesentlich leichter zurechtkommst. Zudem stehen zahlreiche Videos und geführte Meditationen für Dich bereit, damit Du sofort loslegen kannst. Mit dieser Fülle an Werkzeugen steht einem angstfreien und glücklichem Leben nichts mehr im Wege!
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Seitenzahl: 194
Veröffentlichungsjahr: 2024
TSCHÜSS ANGSTHALLO LEBEN
LEITFADEN ZU DEINEMWAHREN POTENZIAL
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.ddb.de abrufbar.
Valentin Fröhlich
Tschüss Angst Hallo Leben
Leitfaden zu Deinem wahren Potenzial
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1. Auflage 2024KVM-Verlag in der Quintessenz Verlags-GmbHPostfach 42 04 52; D–12064 BerlinIfenpfad 2–4, D–12107 Berlin© 2024 Quintessenz Verlags-GmbH, Berlin
Lektorat: Renate Mannaa, BerlinCovergestaltung: Nina KüchlerGesamtherstellung: Quintessenz Verlags-GmbH, Berlin
eISBN: 978-3-86867-710-2
vwww.kvm-verlag.de
Ich hatte mein ganzes Leben viele Probleme und Sorgen. Die meisten von ihnen sind aber niemals eingetreten.
Mark Twain
INHALT
1 ÜBER DIESES BUCH
Die Idee
Zum Aufbau
2 DIE GLOBALE SITUATION
Eine kurze Bilanz
Einfluss auf das soziale Miteinander
3 WAS IST GESUNDHEIT?
Salutogenese
Radikal entscheiden
Reflexion – Wo stehe ich?
4 ÄNGSTE
Reflexion – Meine Angstgefühle
Ängste ganzheitlich angehen
Was ist Angst?
Warum empfinden wir Angst?
Warum wir unter unseren Gedanken leiden
Reflexion – Meine Reaktionsmuster in schwierigen Situationen
Einfluss von Maßnahmen und Medien
5 WAS PASSIERT IM GEHIRN UND IM NERVENSYSTEM?
Sind die Gene schuld?
Reflexion – Meine Prägungen
Wie Ängste entstehen
Genetische Disposition
Konditionierungen
Kleine Übung mit großer Wirkung
Stress
Reflexion – Angstgrenze ausloten
6 TOOLS GEGEN ÄNGSTE UND SORGEN
Akzeptieren
Hinter die Kulisse blicken
„Meistens kommt es anders …“
Bewusst verstärken
Blickwinkel verändern
Wenn „es“ doch eintrifft
Ein paar Gedanken zum Reflektieren
Mit Plan und Struktur
Entkräften
Lösungsorientierter Blickwinke
7 POSITIV DENKEN MIT AFFIRMATIONEN
Affirmationsübung
Morgens und abends
Visualisierung
Affirmationen für den Morgen
Affirmationen für den Abend
Exkurs – Das Licht der Welt erblicken
Affirmationen für die persönliche Entwicklung
Exkurs – Aufbauen vs. abbauen
Embodiment – Bewusst Emotionen und Gedanken durch Anker kreieren
Das positive Gefühl verankern
8 RESILIENZ
Symptome geringer Resilienz
Resilienz stärken durch Integration von Werten
Akzeptanz und Selbstwahrnehmung
Reflexion – Akzeptieren und sich selbst wahrnehmen
Übung – Akzeptieren und sich selbst wahrnehmen
Reflexion und Verantwortung
Reflexion – Selbstverantwortung
Proaktives Handeln ermöglicht selbstbestimmtes Leben
Ziele und Sinn
Selbstverwirklichung ist sinngebend
Ziele schenken Lebenssinn
Dankbarkeit und Vergebung
Dankbarkeit
Reflexion – Dankbarkeit erfahren
Vergebung
Reflexion – Vergeben
Vergebungsrituale nutzen
Authentizität
Reflexion – Wie authentisch bin ich?
9 INNERE ANTEILE
Das Ego und seine Freunde
Das innere Kind
Reflexion – Meine inneren Verletzungen
Innere Anteile integrieren
10 REFLEXION – MEINE ÄNGSTE HIER UND JETZT
11 MEDITATION UND ACHTSAMKEIT
Meditation
Wie Dir Achtsamkeit im Alltag helfen kann
Bewusst atmen
Lebensqualität durch Meditations- und Atemübungen
12 YOGA UND EMBODIMENT
Yoga-Übungen
Schüttle Dich frei!
Oberkörperrotation
Berghaltung
Baum
Göttin
Katze und Kuh
Kindhaltung
Weiches Herz
Krieger 1
Krieger 2
Empfangender Krieger
Krieger 3 – Standwaage
Tänzer 1
Tänzer 2
Brücke
Fersensitz
Frosch
Herabschauender Hund
Taube
Krokodil
Shavasana
NEUBEGINN UND DANK
Bildnachweis
Übersicht der geführten Meditationen und Yoga-Übungen
Es hat gedauert, bis ich zu dem geworden bin, der ich heute bin. Und die Reise ist noch lange nicht zu Ende – hoffe ich zumindest. Denn „Stillstand ist der Tod“, wie man so schön sagt. Solange ich lebe, möchte ich mich selbst weiterentwickeln und andere Menschen darin unterstützen, sich zu finden, um das in ihnen schlummernde Potenzial voll entfalten und ein erfülltes Leben führen zu können. Auch aus diesem Grund schreibe ich dieses Buch.
Das Buch ist stellvertretend für mich Dein persönlicher Coach. Es steht Dir immer zur Seite, Du kannst es überallhin mitnehmen, immer wieder darin blättern, damit Du das Gelesene wirklich in die Tat umsetzt. Wir werden einige Deiner Lebensbereiche durchleuchten und Gründe aufspüren, die Dich bisher davon abgehalten haben, ein noch zufriedenerer, glücklicherer Mensch zu werden. Denn ganz egal, wie Du bisher gelebt hast, wie alt Du bist oder wie sehr Du unter bestimmten Geschehnissen leidest, es ist nie zu spät, um sich mit sich selbst zu beschäftigen. Entwicklung ist in jedem Alter möglich. Gehörst Du zu den Menschen, die gewisse Defizite und Probleme durch eine unschöne Kindheit mit sich tragen? Keine Bange! Auch in diesem Fall ist es möglich, mehr Lebensfreude zu verspüren, sich selbst zu verwirklichen und die psychische Widerstandsfähigkeit zu stärken, um mit Herausforderungen leichter umgehen zu können.
Fröhlich leben – dafür stehe ich mit meinem Namen und mit meiner Person. Das heißt nicht, dass ich dauerhaft fröhlich bin oder so tue als ob. Probleme gehören zum Leben dazu. Die Frage ist nur, ob wir in der Lage sind, sie zu bewältigen, ohne langfristig Schaden davonzutragen, oder sogar die ein oder andere (Wachstums-)Chance in ihnen sehen können. Mit diesem Ratgeber möchte ich Dich zu einem erfüllteren Leben inspirieren. Ja, mein Name ist tatsächlich Fröhlich. Eine Frohnatur wurde mir aber nicht in die Wiege gelegt. Ich musste sie mir selbst aneignen. Deshalb weiß ich, dass dies möglich ist. Ganz gleich, wie Dein Leben bisher aussah. Und nein, ich mache mir dabei nichts vor. Ich kann heute ehrlich zu mir selbst sein und behaupten, dass ich ein glücklicher Mensch bin. Doch das war nicht immer so. Betrachte ich meine alten Fotos, strahle ich Ernsthaftigkeit, Trauer und manchmal Angst aus. Sollte ein Kind nicht einfach das Leben genießen, Kind sein dürfen und über Fotos den Betrachter mit Freude und Leichtigkeit anstecken? Unsere inneren Empfindungen drücken wir unter anderem durch unsere Körperhaltung und über unsere Mimik aus – ein perfekter Spiegel unserer Innenwelt. Gleichzeitig können wir unsere Empfindungen durch unsere Körperhaltung und unsere Mimik beeinflussen. Beide Pole sind eng miteinander verknüpft und beeinflussen sich nachweislich gegenseitig. Ein gutes Argument, um später auf das Thema Embodiment einzugehen und Dir darüber hinaus weitere Tipps mitzugeben, die Dir den Alltag und das Leben langfristig erleichtern können.
Im Jugendalter begann ich, vieles zu hinterfragen, was mir anerzogen wurde. Als Kind hatte ich zunächst unbedarft alles angenommen, was mich meine Eltern lehrten. Schließlich waren es meine Eltern. Sie wollen nur das Beste für mich und aufgrund der Tatsache, dass sie viel älter sind als ich, müssen sie ja recht haben – dachte ich. So ergeht es in der Regel jedem Kind. Wir sind in unserer ersten Lebensetappe abhängig von unseren Bezugspersonen. Mit der Zeit fühlte ich mich aber innerlich zunehmend eingeschränkt und verlor nicht zuletzt aufgrund der Scheidung meiner Eltern meine Lebensfreude in Gänze. Meine (anerzogene) Religion bot mir nur scheinbar Halt. Ich beschäftigte mich intensiv mit heiligen Schriften und suchte nach meinem verloren gegangenen Glück. Doch je religiöser ich wurde, desto unerfüllter fühlte ich mich. Damit möchte ich in keiner Weise irgendeine Religion verurteilen. Ich berichte lediglich über meine persönliche Erfahrung. Fragen stellte ich zunächst mir selbst und dann diese meiner Mutter: „Wenn unsere Religion die einzig richtige ist, warum sind die Gläubigen nicht glücklich, gesund und zufrieden? Stattdessen strahlen sie Trauer und Ernsthaftigkeit aus.“ Ich beobachtete in meinem Alltag Menschen und fragte mich, warum viele so unerfüllt durch ihr Leben hetzten. So begann meine Reise: indem ich Fragen stellte und mich auf die Suche nach Antworten machte.
Ängste schränken uns in der Fähigkeit ein, das Leben auszukosten. Aufgrund von Angst leiden wir. Wir lenken uns ab, um keine Angst zu spüren, um nicht zu leiden. Aufgrund von Ängsten verhalten wir uns anders und, wenn wir aus Angst handeln, treffen wir meist Entscheidungen, die nicht gut für uns und für andere sind. Kurzum könnte man sagen, dass Ängste zwar sinnvoll sein können (worauf wir später zu sprechen kommen), doch ein Übermaß an Angst ist definitiv nicht nur einschränkend, sondern schädlich. Es schränkt unsere Entfaltungsmöglichkeiten ein und belastet nachweislich unsere mentale und körperliche Gesundheit. Mein Wunsch, Menschen über Ängste aufzuklären, wuchs mit der Zunahme an Ängsten, die ich seit Beginn der Corona-Pandemie,den aktuellen Geschehnissen und den damit verbundenen steigenden Lebenshaltungskosten beobachte.
Es geht aber um weitaus mehr als nur um Ängste. Die Reflexionen in diesem Buch werden Dich dazu anregen, Deine bisherigen allgemeinen Denk- und Glaubensmuster infrage zu stellen, während Du durch die Mental- und Körperübungen aktive Veränderungen bewirkst und langfristig in Dein Leben integrierst. Das heißt nichts anderes, als dass Du dieses Buch als eine Chance zur Veränderung betrachten kannst. Du kannst allein von den Übungen profitieren, die Du als „Notwerkzeug“ nutzen kannst. Ich empfehle Dir jedoch, das Buch von Anfang bis zum Ende gut wirken zu lassen, alle vorgeschlagenen Übungen und Reflexionen auszuführen, um größtmöglich von den Inhalten dieses Buches profitieren zu können.
Zunächst ist es wichtig, dass wir uns mit ein wenig Theorie vertraut machen, bevor wir uns die Übungen vornehmen. Auf diese Weise wird es Deinem inneren Zweifler (das ist einer Deiner Persönlichkeitsanteile, die wir später behandeln werden) schwerer fallen, Dich von Deinen Zielen abzuhalten. So verstehst Du auch, wozu die Übungen dienen, was ihr Sinn und Zweck sind. Zwischendurch gibt es immer wieder die Gelegenheit zum Reflektieren, was Teil der Übungen ist. Dadurch wirst Du Dich selbst besser kennenlernen. Für gewöhnlich nehmen wir uns meist nicht die Zeit dazu. Und falls wir doch mal kurz über etwas reflektieren, ändern wir nichts an den Verhaltensweisen oder Umständen, die uns das Leben erschweren. Das Buch soll Dich aber dazu anregen, etwas zu verändern. Das können innere Haltungen und Sichtweisen, aber auch äußere Umstände sein, um möglichst Dein gesamtes Potenzial auszuschöpfen.
Da wir alle unter unterschiedlichen Umständen und Einflüssen aufgewachsen sind, haben wir alle unterschiedliche Ansichten, Werte und Verhaltensmuster entwickelt. Deshalb betrachten wir Herausforderungen, Geschehnisse, Personen und alles andere durch unsere individuelle und ganz persönliche Brille. Um Dinge anders betrachten zu können, ist eine Art Neuausrichtung notwendig. Man könnte „Neugeburt“ dazu sagen, denn ich werde Dich darin unterstützen, mögliche, durch die Erziehung entstandene Defizite aufzuarbeiten. Dabei handelt es sich um die Integration von wichtigen Werten und Prinzipien, nach denen Du ab sofort leben kannst. Sie können Stabilität, Optimismus, ein Gefühl von Sicherheit und Zuversicht verleihen. Fehlen Werte und Prinzipien, ist es logisch, sich in bestimmten Bereichen unvollständig, unreif und eingeschränkt zu fühlen. Aus diesem Grund ist ein Kapitel der Integration von Werten zur Stärkung der Resilienz gewidmet.
Du erhältst in diesem Buch immer mal wieder die Gelegenheit, Notizen zu machen. Deshalb möchte ich Dir empfehlen, Dir dafür ein Arbeits- und Erkenntnisbuch zuzulegen. Neben den Schreibübungen kannst Du Dir Einsichten und Erkenntnisse notieren, die Du Dir von Zeit zu Zeit anschauen oder in bestimmten Situationen als Erinnerungsstütze nutzen kannst. Zudem kannst Du darin Deine Träume notieren, damit Du während des Aufschreibens die Botschaften Deines Unterbewusstseins erkennen kannst. Manchmal erkennt man die Botschaften aber erst beim Durchlesen am nächsten Morgen. Es ist ratsam, das Buch in Bettnähe mit einem Stift parat zu halten, damit Du schnell darauf zugreifen kannst, um Deine Träume zügig zu notieren, bevor Du sie wieder vergisst. Dein Unterbewusstsein „weiß“, dass Du etwas verändern möchtest. Träume können Dir wichtige Botschaften und Erkenntnisse übermitteln.
Das Thema Angst beleuchten wir aus unterschiedlichen Perspektiven. Was Angst ist, wozu uns Ängste dienen und warum jeder Mensch seine persönlichen Ängste hat, werde ich klar erläutern. Du wirst außerdem erkennen, wie Deine Ängste entstanden sind und was Du tun kannst, um nicht mehr unter ihnen zu leiden. Während die „Tools gegen Ängste und Sorgen“ Dir sofortige Hilfe bieten, sind andere Übungen dazu gedacht, Deine Ängste im Keim zu transformieren, damit sie in Zukunft nicht mehr oder nur in abgeschwächter Form auftauchen.
Durch Reflexionen wirst Du Erkenntnisse erlangen, die Dir dabei helfen werden, Dein Leben bewusster zu gestalten. Kern des Buches ist das Thema Resilienz. Die Resilienz bildet das Fundament unserer psychischen Widerstandsfähigkeit. Stehen wir im Leben auf einem stabilen, sicheren Fundament, werden wir mit „Erschütterungen“, also Herausforderungen und schwierigen Umständen, besser zurechtkommen. Bestimmte Werte, die ich zusammengestellt habe, bieten Dir eine wunderbare Möglichkeit, Deine Resilienz zu stärken, wodurch Deine Ängste abnehmen können.
Ich möchte Dir ein weiteres wichtiges Werkzeug für die Neuausrichtung Deines Lebens vermitteln. Dabei handelt es sich um Yoga-Übungen. Falls Du bisher keine Erfahrung im Yoga gesammelt hast, mach Dir bitte keine Sorgen. Du benötigst für die Übungen keine Vorerfahrungen. Außerdem werde ich Dich anhand von Videos unterstützen, die Haltungen korrekt auszuführen. Dieses letzte Kapitel ist deshalb so besonders, weil die Übungen nicht nur Deiner körperlichen Gesundheit dienlich sind, sondern Dich darin unterstützen, Deine neue geistig-emotionale Ausrichtung zu festigen. Denn wie bereits erwähnt, drückt Dein Körper immer den Zustand Deines Geistes und Deiner Emotionen aus. Um nicht nur oberflächlich unsere Gedanken zu verändern, sondern diese auch körperlich zu integrieren, werde ich Dir die Yoga-Haltungen vorstellen.
Bevor wir richtig loslegen, gehe ich auf die aktuellen globalen Umstände und auf die daraus entstehenden gesundheitlichen Folgen ein. Sei Dir gewiss: Was immer Auslöser für Deine Ängste ist, Du hast die Möglichkeit, zurück zu Vertrauen und dadurch zu einem fröhlichen Leben zu finden. Nun wünsche ich Dir viel Freude!
Es herrscht viel Unruhe auf der Welt, was nicht nur unsere Aufmerksamkeit erfordert, sondern uns sichtlich belastet. Zusätzlich zu diesen und unseren alltäglichen Belastungen gesellt sich nun eine Katastrophe nach der nächsten. Erwachsene Menschen, die Mut zur Ehrlichkeit besitzen und in der Lage sind, das bisherige Leben bewusst zu reflektieren, beginnen, das Leben infrage zu stellen.
Für die meisten Menschen ist das Leben selbst eine Herausforderung, da in der Entwicklungsphase nicht ausreichend Ressourcen aufgebaut wurden, um im Erwachsenenalter langfristig ganzheitlich gesund und glücklich zu sein und mit schwierigen Umständen gut zurechtzukommen. Uns ist schlichtweg nicht beigebracht und vorgelebt worden, mit Herausforderungen auf eine sinnvolle Art und Weise umzugehen. Hat man bis zu einem gewissen Punkt lediglich funktioniert und seine Bedürfnisse erfolgreich unterdrückt, tritt in schwierigen Zeiten allmählich die Frage nach dem Sinn im Leben an die Oberfläche. Parallel entstehen dadurch bestimmte Wünsche, wie mehr Freizeit, ein entspannteres Leben, an einem anderen Ort zu leben, mehr Zeit mit den Liebsten verbringen zu können oder bestimmten Hobbys nachzugehen. In der Regel fahren wir mit der Unterdrückung unserer Wünsche fort, indem wir uns einreden, dass wir nur noch x Jahre arbeiten müssen. Danach können wir vielleicht einige der Wünsche verwirklichen. Doch jetzt geht es nicht, reden wir uns ein, da wir Rechnungen bezahlen müssen und eine gewisse Verantwortung und Ängste haben. Wer versichert uns aber, dass wir bis zum Rentenalter so gesund bleiben oder noch leben, um dann das Leben genießen zu können? Wäre es nicht sinnvoller, jetzt schon sich selbst, so gut es geht, zu verwirklichen, das Leben voll auszukosten und die Prioritäten, die bisher vorherrschten, zu überdenken? Keine leichte Aufgabe, denn die meisten haben über Jahrzehnte einfach so dahingelebt, ohne irgendetwas zu hinterfragen. Und jetzt kommt irgendein Typ daher, der mir etwas vom Leben erzählen will, denkst Du vielleicht.
Mir ist klar, dass ich mit dem Schreiben eines Buches die globalen, aber auch jedwede persönlichen Herausforderungen nicht wegzaubern kann. Ich weiß jedoch, dass ich Dich durch die Vermittlung von wichtigem Wissen und Tipps darin unterstützen kann, mit Problemen, Herausforderungen und Schicksalsschlägen besser umzugehen. Mein Anspruch diesbezüglich ist aber nicht nur darauf begrenzt. Um auf einem stabilen psychischen und körperlichen Fundament das Leben bewusst zu gestalten, ist eine Veränderung in Ansichten, Verhaltensweisen und Gewohnheiten unumgänglich. Das Ergebnis wird ein angstfreies, erfülltes Leben sein.
In den letzten Jahren ist auf globaler sowie gesellschaftlicher Ebene viel geschehen. Kaum gab es einen kleinen Lichtblick in Bezug auf das Virus, brach der Russland-Ukraine-Krieg aus. Und aktuell macht uns der Nahostkonflikt zu schaffen. Ob bewusst wahrgenommen oder nicht: Die vielen Konflikte und Herausforderungen hinterlassen Spuren in unseren Seelen. Persönlich betroffen sind wir vor allem durch die Corona-Restriktionen gewesen. Unabhängig von der Sinnhaftigkeit der Maßnahmen – wir Menschen sind soziale Wesen, die Nähe, Geborgenheit, Austausch, Abwechslung und viele weitere Faktoren brauchen, um ganzheitlich gesund zu bleiben. Die Tatsache, dass wir keine Zeit für Regeneration hatten zwischen den Ereignissen, macht es uns schwerer, mit kühlem Kopf Informationen aufzunehmen und „gesund“ zu verdauen. Neue Ängste um unsere Gesundheit und Existenz gesellen sich aktuell zu den unverdauten Resten der Ängste, die sich während der Pandemie in unserer Seele angesammelt haben. Lange Zeit erlebten wir eine erdrückende Grundstimmung in der Gesellschaft. Sowohl in der Gesellschaft insgesamt als auch im privaten Umfeld entwickelten sich durch verschiedene Ansichten Spaltungen, die ebenfalls die Psyche belasteten. Zwar geht es in diesem Buch um Deine persönlichen Ängste. Dennoch halte ich es für wichtig zu verstehen, wie gesellschaftliche Geschehnisse und globale Ereignisse Dich beeinflussen können. Deshalb eine kurze Bilanz:
Die bundesweit einzige Langzeitstudie zu den Ängsten der deutschen Bevölkerung, initiiert von der R+V Versicherung, ergab, dass mehr als jeder zweite Deutsche vor immer neuen Corona-Wellen Angst hat (Stand 31.1.2022). Etwa einen Monat später ergab eine Umfrage des Statista Research Department von Anfang März 2022, dass rund 56 % der Befragten Angst vor einem Dritten Weltkrieg haben.
Birgit Langebartels, Psychologin und Mitarbeiterin des rheingold Instituts, stellte in tiefenpsychologisch geführten Interviews mit einer repräsentativ ausgewählten Gruppe von Menschen zum Ukraine-Krieg fest, dass die Menschen das Gefühl haben, sich in einer Endlosschleife aus Katastrophen zu befinden, und unter stark ausgeprägten Ohnmachtsgefühlen leiden. Einige befinden sich in einer Art Schockstarre mit albtraumhaften Gefühlen, dass der Weltuntergang bevorstehen könnte. Es existiert eine große Angst vor der Eskalation des Konflikts, vor allem vor dem Einsatz von Atomwaffen. Einige hätten sich sogar auf eine Flucht vorbereitet und das Wichtigste zusammengepackt.
(Quelle: https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_91797370/angst-vor-atom-krieg-expertin-die-deutschen-sind-in-schockstarre.html)
Doch nicht nur Ängste erschweren uns momentan das Leben. Inzwischen gibt es viele Studien, die den Anstieg von Depressionen belegen. Menschen, bei denen vor Beginn der Corona-Pandemie eine psychische Erkrankung diagnostiziert wurde, leiden nachweislich unter einer Verstärkung ihrer Symptome. Teilweise kamen weitere psychische Erkrankungen zu den bereits bestehenden hinzu. Mit den Zahlen und Fakten, die ich hier erwähne, möchte ich Dich nicht demotivieren. Eher im Gegenteil. Solltest auch Du unter einigen psychischen Erscheinungen leiden, kannst Du Dir sicher sein, dass es ein Stück weit „normal“ ist, da die wenigsten Menschen eine so gute psychische Widerstandskraft besitzen, dass sie vollkommen unberührt derart herausfordernde und schwierige Zeiten meistern können. Und wie heißt es so schön: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Es hat einen besänftigenden Effekt zu wissen, dass Du nicht allein dastehst.
Der am 2. März 2022 erschienene Psychreport der DAK-Gesundheit berichtet über einen Anstieg von 41 % der Ausfalltage von mehr als 2,4 Millionen Beschäftigten innerhalb von 10 Jahren. 2021 erreichte der Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen einen neuen Höchststand. Durchschnittlich erreichte die Dauer einer Krankschreibung aufgrund von psychischen Symptomen den bisherigen Höchstwert von 39,2 Tagen.
Frauen ab 55 Jahren hatten während der Pandemie die mit Abstand höchste Steigerung. Auf 100 Versicherte kamen 511 Fehltage, was ein Plus von 14 % gegenüber der Zeit vor Corona bedeutet. Während Depressionen den wichtigsten Krankschreibungsgrund ausmachten, gab es den stärksten Zuwachs von psychischen Störungen bei den Anpassungs- und Angststörungen. Im Gesundheitswesen wurden die meisten Ausfälle mit 397 Fehltagen aufgrund psychischer Symptome je 100 Versicherter verzeichnet.
Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit, betont, dass der Report zeigt, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen extrem unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden und aktuell schwerer wieder in ihren Berufsalltag zurückfinden. (Quelle: https://www.dak.de/dak/bundesthemen/psychreport-2022-2533048.html#/)
Für uns als soziale Wesen sind Nähe, Geborgenheit und Gemeinsamkeit wichtige Bestandteile, die ich gerne als Nahrung für die Seele bezeichne. Es wundert nicht, dass durch Social Distancing diese Grundpfeiler unseres Wohlbefindens wegbrachen. Für eine gewisse, kurze Zeitspanne, etwa um abschalten und die „Batterien“ wieder auftanken zu können, mag das Alleinsein viele Vorteile mit sich bringen. Doch der Umstand der vergangenen vier Jahre verunsicherte nicht nur junge Menschen in sozialer Hinsicht. Auch wir Erwachsenen haben mehr oder weniger verlernt, auf eine freundliche, zuvorkommende, nicht wertende Art und Weise mit anderen umzugehen, oder wurden zumindest stark verunsichert, was den sozialen Umgang angeht. Es entstanden durch die Ausgangsbeschränkungen, Heimarbeit und Homeschooling weitere Stressoren, die nicht nur das Zusammenleben erschwerten. Viele Menschen gerieten an ihre physischen und psychischen Kapazitätsgrenzen. Meinungen haben sich verbreitet, Spaltung hat sich gebildet – sowohl in großen als auch in kleineren Kreisen.
Nicht zuletzt, weil wir in der Schule nicht lernen, wie wir eine gute körperliche und psychische Gesundheit aufbauen und aufrechterhalten können, fehlt den meisten Menschen das Wissen um den Umgang mit beängstigenden Informationen und Situationen. Meiner Ansicht nach wäre die tägliche Aufklärung über den soliden Umgang mit angstauslösenden Informationen eine große Hilfe für die Bevölkerung gewesen. Denn im Nachhinein ist es schwieriger, bereits entstandenen „Schaden“ wieder zu beheben.
Als Heilpraktiker für Psychotherapie bin ich täglich mit den seelischen, emotionalen und psychischen Problemen meiner Patienten konfrontiert. Ich bin dankbar dafür, inzwischen die Fähigkeit zu besitzen, Informationen weitestgehend neutral aufzunehmen, um reflektiert und bewusst auf sie reagieren zu können. Den meisten Menschen fehlt jedoch diese Fähigkeit. Wir wurden durch permanente Berichterstattungen mit Schreckensnachrichten in eine innere Alarmbereitschaft versetzt. Sehr früh bemerkte ich, dass überhaupt nicht darüber berichtet wurde, wie wir uns in dieser schweren Zeit psychisch stark und körperlich gesund erhalten können. Nicht allein, dass mit einer starken psychischen Widerstandsfähigkeit nur die wenigsten Menschen gesegnet sind, mindestens genauso wenig Menschen wissen, wie sie ihre mentale und seelische Gesundheit aufrechterhalten und/oder wiederherstellen können. Deshalb fehlten meiner Ansicht nach wichtige Informationen, die für unsere Gesundheit unerlässlich sind. Denn Gesundheit bedeutet nicht nur die Abwesenheit einer(!) Erkrankung, es spielen viele weitere Faktoren eine bedeutende Rolle, um auf allen Ebenen ganzheitlich gesund zu bleiben. Die WHO definiert Gesundheit als „Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens“. Wir haben vor allem die Abwesenheit eines Virus im Visier gehabt und viele andere Faktoren aus dem Blickfeld verloren.
Die eigene ganzheitliche Gesunderhaltung als Mensch sollte ein Leben lang unsere Motivation sein. Nicht nur in Krisenzeiten sollten wir uns Gedanken um unsere Gesundheit machen. Es gehört ein gewisses Verantwortungsbewusstsein und ein allgemeines Bewusstsein dazu, um zu erkennen, dass wir selbst viel dazu beitragen können, langfristig ein möglichst vitales, gesundes, erfülltes Leben zu führen. Doch macht sich Krankheit bemerkbar, ist der erste vorherrschende Gedanken, sie „weghaben zu wollen“ bzw. „zu unterdrücken“, um nicht mehr durch den Körper oder die Seele auf bestimmte Umstände, die geändert werden könnten, aufmerksam gemacht zu werden. Aber der Körper oder die Seele werden immer wieder Wege finden, um Warnsignale zu senden. Mein Tipp an dieser Stelle: Selbstverständlich sollten wir die vielen Möglichkeiten der Medizin in Anspruch nehmen. Ich plädiere aber auch dafür, Krisen, Krankheiten oder Unwohlsein als ein Signal wahrzunehmen und über das eigene Leben zu reflektieren, um zu erkennen, was wir verändern könnten, um wieder zur Gesundheit zurückzufinden.
In meinen Beratungssitzungen kommt es mir stets darauf an, meinen Klienten zu vermitteln, wie wichtig es ist, sich nicht nur mit einer Erkrankung oder einem Leid zu identifizieren. Manchmal tendieren wir dazu, kaum etwas anderes im Leben wahrzunehmen, und lassen uns von einem Thema so sehr vereinnahmen, dass es alle Bereiche unseres Lebens auf eine negative Weise beeinflusst. In diesem Zusammenhang möchte ich einen kurzen Einblick in das Konzept der Salutogenese geben.