13,99 €
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1, Universität Kassel (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Fragestellungen und Probleme der 'Analytischen Ontologie', Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitend möchte ich sagen, dass es für mich nicht unbedingt einfach war Freges Text zu verstehen und ich mir sicherlich an manch einer Stelle noch unsicher bin, ob ich den Punkt wirklich getroffen habe. Einführen werde ich in diese Ausarbeitung mit einer kurzen Biographie Freges, weil ich der Ansicht bin, dass man seine Arbeiten nicht verstehen kann, wenn man den Hintergrund zu seiner Person nicht kennt. Daraufhin werde ich versuchen Freges Arbeit über „Sinn und Bedeutung“ darzustellen, zu erklären und vielleicht auch so manches Problem zu hinterfragen. Sicherlich ist es so, dass man den Text nicht auf anhieb richtig versteht, aber ich bin der Ansicht, dass viele geschriebenen Dinge äußerst fragwürdig sind. Nachdem der Text erläutert ist, werde ich dazu übergehen das Diskussionsthema des Referats vom 24.06.2002 darzustellen und zu erklären, um anschließend zu einem Fazit zu kommen. Daraufhin werde ich einen Ausblick auf die Documenta11 geben, um zu zeigen, wie man ein solches Thema aktualisieren kann und vor allem wie es interdisziplinär behandelt werden kann.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2004
Inhalt
1. Einleitung
2. Freges Leben und sein Werk
3. Freges Aufsatz über „Sinn und Bedeutung“
3.1. Einfache Ausdrücke
3.1.1. Definition von Sinn und Bedeutung
3.1.2. Das Beispiel der Venus
3.1.3. Erste Probleme
3.1.4. Eigennamen
3.1.5. Gerade und ungerade Rede
3.1.6. Sinneswahrnehmungen
3.1.7. Vorstellungen
3.1.8. Gedanken
3.2. Einfache Behauptungssätze
3.2.1. Das Tauschen von Eigennamen mit derselben Bedeutung in Behauptungssätzen
3.2.2. Behauptungssätze mit Eigennamen ohne Bedeutung
3.2.3. Der Wahrheitswert
3.2.4. Der Wahrheitswert einzelner Teile des Satzes
3.2.5. Das Urteil
3.2.6. Sätze mit Teilwahrheiten
3.2.7. Sätze mit Sinn ohne Bedeutung
3.3. Hauptsätze mit Nebensätzen
3.3.1. Sätze in denen der Sinn des Nebensatzes keine eigenständige Bedeutung hat
3.3.2. Nebensätze deren Bedeutung ein Gedanke ist
3.3.3. Verdeutlichendes Beispiel
3.4. Nebensätze mit unbestimmt andeutenden Bestandteilen
3.4.1. Kein Sinn ohne selbstständiges Subjekt
3.4.2. Andere Nebensätze
3.4.3. Probleme
3.5. Nebensätze mit eigenem Sinn
3.5.1. Die Substitution
3.5.2. Der Eigenname in Haupt - und Nebensatz
3.5.3. Beispiel
3.6. Auswirkungen von Gedanken
3.6.1. In Nebensätzen
3.6.2. Auswirkungen von Gedanken auf den Wahrheitswert
3.6.3. Beispiel
3.7. Der Ausgangspunkt und seine Lösung
4. Diskussionsthema und Fazit
5. Ausblicke auf die Documenta 11
Literaturverzeichnis
Einleitend möchte ich sagen, dass es für mich nicht unbedingt einfach war Freges Text zu verstehen und ich mir sicherlich an manch einer Stelle noch unsicher bin, ob ich den Punkt wirklich getroffen habe.
Einführen werde ich in diese Ausarbeitung mit einer kurzen Biographie Freges, weil ich der Ansicht bin, dass man seine Arbeiten nicht verstehen kann, wenn man den Hintergrund zu seiner Person nicht kennt.
Daraufhin werde ich versuchen Freges Arbeit über „Sinn und Bedeutung“ darzustellen, zu erklären und vielleicht auch so manches Problem zu hinterfragen. Sicherlich ist es so, dass man den Text nicht auf anhieb richtig versteht, aber ich bin der Ansicht, dass viele geschriebenen Dinge äußerst fragwürdig sind.
Friedrich Ludwig Gottlob Frege wird am 08.11.1848 in Wismar geboren. Er macht seine Reifeprüfung 1869 an einem Gymnasium in Wismar und studiert daraufhin in Jena und Göttingen. Seine Hauptinteressen liegen im Studium der Mathematik, der Physik und der Philosophie. 1873 promoviert er zum Dr. phil. bei Ernst Schering in Göttingen. Ein Jahr später habilitiert er an der philosophischen Fakultät der Universität Jena. Von 1874 bis 1879 ist Frege Privatdozent an der Universität in Jena. 1879 erscheint Freges Begriffsschrift im Pohle Verlag. Im gleichen Jahr wird er zum außerordentlichen Professor auf dem Gebiet der Mathematik.
1885 erscheint sein zweites Hauptwerk Grundlagen der Arithmetik. Im Alter von neununddreißig Jahren heiratet er Magarete Lieseberg (1856-1904). Frege führt des weiteren einen ständigen Briefwechsel mit Husserl von 1891 bis 1907.
1892 erscheint sein Aufsatz Über Sinn und Bedeutung, welcher in dieser schriftlichen Ausarbeitung behandelt werden soll. Dieser Aufsatz umreißt die Grundzüge der Semantik Freges und wurde als Urtext der modernen Semantik1 bezeichnet. Zu seiner Zeit spielte Frege keine tragende Rolle in Deutschland, aber die Philosophen Russel, Wittgenstein und Carnap werden von ihm beeinflusst.
Freges Aufsatz über „Sinn und Bedeutung“ ist nicht immer einfach zu verstehen und ich werde versuchen, aus meiner Sicht der Dinge, einige Begriffe zu erklären und den Gesamtzusammenhang bis zum Ausgangspunkt logisch darzustellen. Sicherlich ist Frege, um einige Diskussionen des Referats vorwegzunehmen, nicht immer plausibel, im ersten Moment. Wahrscheinlich muss man bei Frege bedenken, dass er Mathematiker ist und alles, auch die Semantik, versucht hat logisch zu erklären.
1 Zitiert nach J.M. Bartlett: Grundprobleme der großen Philosophen. Philosophie der Gegenwart 1. Göttingen: Vandenhoeck und Rubrecht 1985, S. 16.
Um die Begriffe „Sinn“ und „Bedeutung“ mit einem Beispiel zu erklären, wählt Frege den Planeten Venus. Gottfried Gabriel schildert in seiner Einführung zu Freges Werk Schriften zur Logik und Sprachphilosophie das Beispiel der Venus folgendermaßen:
Den Unterschied von Sinn und Bedeutung machtFrege u.a. an folgendem Beispiel deutlich: Die Ausdrücke „Morgenstern“ und „Abendstern“ haben dieselbe Bedeutung, nämlich den Planeten Venus; aber sie haben nicht denselben Sinn, da einmal die Sichtbarkeit des Sterns am Morgen und das andere Mal seine Sichtbarkeit am Abend ausgedrückt wird. [2]
Ein weiteres Beispiel Freges wäre ein Dreieck, welches aus den Gerade a, b und c gebildet wird. Auf der Mitte der jeweiligen Geraden wird eine Gerade im rechten Winkel gezeichnet. Nachdem man das Lot auf a, b und c gefällt hat, sieht man, dass die drei entstandenen Lotgeraden sich in einem Punkt treffen. Der Schnittpunkt von Lot a / Lot b ist derselbe, wie der Schnittpunkt von Lot b/ Lot c. Wir haben also verschiedene Bezeichnungen für denselben Punkt, und diese Namen deuten zugleich auf die Art des Gegebenseins, und daher ist in dem Satz eine wirkliche Erkenntnisenthalt[3]
Frege erklärt in seinem zweiten Beispiel, dass auch in diesem Fall die Bedeutung die gleiche ist, nämlich der Schnittpunkt der Geraden ist gleich, ob man nun ab, bc oder ac betrachtet. Der Sinn, also die Art des Gegebenseins ist jedoch auch hier unterschiedlich. Es sind die verschieden Geraden, die den Schnittpunkt ausmachen, sie sind nicht gleich, sondern anders gegeben.
Erste Probleme stellen sich insofern dar, dass ein Kind, ein Sprachfremder oder jemand, der mit etwas noch nicht in Berührung gekommen ist eine solche Identitätsaussage (etwas ist gleich etwas anderem) nicht a priori treffen kann. Man benötigt folglich Erfahrung, um Identitätsaussagen treffen zu können. Beispiele für Identitätsaussagen: Morgenstern gleich Abendstern, Wasser gleich H2O, Aspirin gleich Acetylsalicylsäure, Apfel gleich
Der Sinn eines Eigennamen wird von jedem erfasst, der die Sprache oder das Ganze von Bezeichnungen hinreichend kennt, der er angehört; damit ist die Bedeutung aber, falls sie vorhanden ist, doch immer nur einseitig beleuchtet. Zu einer allseitigen Erkenntnis der Bedeutung würde gehören, dass wir von jedem gegebenen Sinn sogleich angeben könnten, ob er zu ihr gehört.[4]
Ich denke, dass gerade hier ein Problem liegt. Niemand kann von einem Begriff alle Bedeutungen und jeden Sinn angeben. Bei vielen Dingen, wie man im Beispiel sieht, weiß man a priori den Zusammenhang nicht einmal. Man müsste das komplette Grimmsche Wörterbuch auswendig lernen, um auch nur annähernd eine Vorstellung von den Dingen, ihrem Sinn und ihrer Bedeutung zu bekommen und damit wäre es noch lange nicht getan.