Übersäuerung – Krank ohne Grund - Norbert Treutwein - E-Book
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Übersäuerung – Krank ohne Grund E-Book

Norbert Treutwein

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Beschreibung

Immer mehr Menschen leiden an Übersäuerung. Durch einseitige Ernährung und eine Lebensweise, in der Stress und Fast Food eine große Rolle und Sport und Bewegung kaum eine Rolle spielen, wird unser Körper stark in Mitleidenschaft gezogen. Nahrungsmittel, bei deren Abbau Säure entsteht, isst man tagtäglich: Fleisch, Wurst, Milchprodukte, weißes Mehl und Zucker – die Säure-Basen-Balance gerät aus dem Gleichgewicht. Die Folgen sind Unwohlsein und Energielosigkeit bis hin zu Übelkeit, Immunschwäche, Allergien, Pilzinfektionen oder Zahnschäden. Norbert Treutwein zeigt, wie der Körper durch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten und einen gesünderen Lebensstil wieder ins Gleichgewicht gebracht wird. Für ein gesundes und vitales Leben in Balance!

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Seitenzahl: 358

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Norbert Treutwein

Übersäuerung

Krank ohne Grund

Störungen im Säure-Basen-Haushalt natürlich und wirksam ausgleichen

Hinweis

Die Ratschläge/Informationen in diesem Buch sind von Autor und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Impressum

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

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© 2016 by Südwest Verlageinem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH,Neumarkter Straße 28, 81673 München.Redaktion: Dr. Alex KlubertanzProjektleitung: Sabine GnanMedizinische Fachberatung: Dr. med. Christiane LentzBildredaktion: Annette MayerGesamtproducing, Layout & Illustrationen: JournalMedia GmbH, HaarUmschlaggestaltung: *zeichenpool, München,unter Verwendung zweier Motive von shutterstock

ISBN 978-3-641-2523-7V002

INHALT

DER „SAURE MENSCH“

Säure schadet jedem

Erst stirbt der Wald und dann der Mensch

Saure Zeiten

Was uns so sauer macht

SÄURE IM KÖRPER

Der Mensch – die wandelnde Mülldeponie

Wohin mit der Säure?

Der Magen – eine Basenfabrik

Säureschäden überall

KRANK DURCH SÄURE

Woran kann Säure schuld sein?

Das Abc der Säurekrankheiten

DER SÄURE AUF DER SPUR

Wie Übersäuerung messbar wird

Mangelhafte Blutbilduntersuchung

Säuremessung im Urin

GESUND DURCH BASEN

Die basengerechte Ernährung

Essen Sie richtig?

Die Steinzeitdiät

Essen will gelernt sein

Fasten für das Säure-Basen-Gleichgewicht

OBST UND GEMÜSE – DIE BASENSPENDER

Was Sie essen und trinken sollen

Warum Gemüse fröhlich macht

Unser täglich Brot

Fett macht fett, aber nicht satt

Omega 3 zu Omega 6: Auf das Verhältnis kommt es an

Freundliche Früchte

Trinken, trinken und nochmals trinken

Laster, die schwer wiegen

GESUND DURCH FITNESS

Bewegung – so wichtig wie gutes Essen

Kommen Sie auf Touren

Schwitzen Sie die Säure aus

Heilsame Puffer aus dem Basenbad

FIT IN VIER WOCHEN

Sanftes Fasten ohne Qual

So essen Sie sich gesund

Tipps für den Einkauf

Rezepte für 28 gesunde Tage

 

Adressen

Im Handel erhältliche Basenpräparate

Literatur

Sachregister

Rezepteregister

Bildnachweis

Der „saure Mensch“

Die Säurekatastrophe ist heute allen ein Begriff – zumindest, soweit es um die Waldschäden geht. Dass auch der menschliche Organismus unter einem Zuviel an Säure leidet, hat sich als medizinische Erkenntnis nur sehr langsam durchgesetzt.

Säure schadet jedem

Erst stirbt der Wald und dann der Mensch

Wir stehen mitten in der Säurekatastrophe

Alle reden vom Waldsterben und vom sauren Regen. Und die Aufregung darüber ist heutzutage gar nicht einmal mehr so groß. Es ist, als hätten wir uns damit abgefunden, dass nach der neuesten Statistik des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten jeder zweite bis dritte Baum in Deutschland todkrank ist.

Aber wussten Sie schon, dass die gleichen Schadstoffe, die unsere Wälder zugrunde richten, auch eifrig dabei sind, unsere Gesundheit zu zerstören? Denn nicht nur der saure Regen ist ein Problem – es ist der „saure Mensch“, der sich selbst zum Verhängnis wird.

Und so alarmierend die aktuellen Zahlen über unsere Wälder auch sein mögen: Die Schätzungen über die gesundheitlichen Schäden der Menschen durch Säure sind noch viel ungeheuerlicher. Von den rund 80 Millionen Deutschen in Ost und West sind gerade mal fünf Millionen nicht säurekrank – wenn’ s hochkommt. Also noch nicht einmal 10 Prozent. Und mehr als 90 Prozent aller Bundesbürger zählen zur Kategorie „saurer Mensch“.

Beschwerden durch Säure

Die meisten von ihnen haben natürlich keine Ahnung, was mit ihnen los ist. Sie klagen über Beschwerden dieser oder jener Art. Sie leiden chronisch unter Kopfschmerzen, sie fühlen sich abgespannt, sie sind chronisch müde, sie quälen sich mit saurem Aufstoßen und probieren alle möglichen Mittel gegen ihre Verstopfung. Sie haben auch keine rechte Freude am Leben mehr. Ihr Rücken schmerzt, der Nacken ist verspannt, die Haut neigt zu Ekzemen. Nase und Augen reagieren mit Fließschnupfen und Tränen auf Blütenpollen, Parfüms, Zigarettenrauch oder Autoabgase.

Magengeschwüre, Beschwerden der Bauchspeicheldrüse, der Leber, des Zwölffingerdarms und der Gallenblase sind nicht einfach lokale, organische Krankheitsereignisse. Sie sind Anzeichen der Säurekatastrophe, in der wir Menschen uns befinden. Auf das Säureproblem in unseren Körpern deuten auch Schmerzzustände als Folge von Muskelverspannungen hin. Ein Zeichen sind die Migränen, die uns befallen, die Pilze, die in uns nisten. Krebs, so sagen die Säureforscher, ist nichts anderes als das Endstadium einer über Jahrzehnte hinweg wirkenden Säurekatastrophe im Organismus.

Saure Mineralien: Zu den Mineralstoffen, die bevorzugt Säuren bilden, zählen: Chlor, Fluor, Jod, Phosphor, Schwefel, Silizium.

Saure Zeiten

Unser 20. Jahrhundert hat, auch wenn das makaber klingt, durch die Notzeiten zweier Kriege einen zweifachen Aufschub dieser Säurekatastrophe bewirkt. Inzwischen haben wir – wonach wir uns natürlich gesehnt haben – seit über 50 Jahren Frieden, und seit mehr als 30 Jahren leben wir einigermaßen im Wohlstand.

Basische Mineralien: Zu den Mineralstoffen, die bevorzugt Basen bilden, gehören: Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium.

Wir haben satt zu essen, wir müssen uns nicht unter Aufbietung der letzten Körperkräfte Tag für Tag unser Brot verdienen. Maschinen nehmen uns das Gröbste ab. Wir müssen nicht mehr viel laufen, um von zu Hause zum Arbeitsplatz oder zum Kino zu gelangen, denn das Auto, der Bus, die U-Bahn nehmen uns auch noch diese Mühe ab.

Und das ist genau die Ursache für unsere gesundheitliche Alarmsituation. Denn so schön Frieden und Wohlstand auch sind: Wir essen noch wie zu Zeiten, als der Mensch Schwerstarbeit verrichtete. Wir essen eiweißreich, weil wir angeblich viel tierisches Protein brauchen. Wir genießen das Leben, in dem wir von Genussmitteln Gebrauch machen – von Tabak und Bier, von Süßigkeiten und Wein, von Kaffee, Tee und Schnaps. Und wir haben eine Menge Ärger und Kummer durchzustehen, mit denen wir für unser modernes, flottes Luxusleben bezahlen. Genau das sind die wesentlichen Gründe für die Säureflut, die unsere Körper überschwemmt.

Der Körper ist überfordert

Am Anfang wird der Organismus noch spielend fertig mit der Versauerung. Erst nach einiger Zeit der Übersäuerung kommt es, dass es da und dort zwickt und zwackt – vielleicht ein Hexenschuss, vielleicht mal Sodbrennen, ein unerklärlicher Durchfall nach besonders üppigen Feiertagen. Und noch viel später erst stellen sich die Probleme ein, die gern zu den Zivilisationskrankheiten gezählt werden, gegen die Ärzte einfach machtlos sind, oder die man einfach dem Allerweltsfaktor Stress auf die Verursacherliste schreibt.

Krankheiten wie Rheuma oder Arthrose sind wahre Volksleiden geworden. Und kein Wissenschaftler kann ihre genaue Ursache erklären. Eine etwas zutreffendere Vorstellung haben da schon die Mediziner, die etwas vom Säure-Basen-Gleichgewicht im menschlichen Organismus verstehen.

Jede Krankheit wird von Säure gefördert

Die Säuretheorie kann natürlich nicht alle Krankheiten dieser Welt erklären. Aber zumindest ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass bei allen Krankheiten gleichzeitig eine Übersäuerung des Organismus vorliegt. Migräne und Rheuma, Krebs, Herzinfarkt und Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Psychosen und Neurosen sind grundsätzlich begleitet von einem Abrutschen des Organismus ins saure Milieu. Und es gibt inzwischen unzählige Beispiele dafür, dass sich Krankheiten erstaunlich rasch bessern, wenn das Grundübel behandelt wird: die Übersäuerung.

Bei einer Übersäuerung versuchen sowohl die Pflanzen als auch der Mensch, Basenbildner wie z. B. Kalzium von irgendwoher zu bekommen, und sei es auch aus dem eigenen Organismus!

Tierische Nahrung macht sauer und krank

Seit dieses Buch erstmals erschien, gibt es eine ganze Reihe wissenschaftlicher Erkenntnisse, die den Verzehr von tierischen Produkten nicht nur mit der Übersäuerung des menschlichen Organismus, sondern zudem mit der Entstehung sämtlicher Wohlstandskrankheiten in engste Verbindung bringen. Das betrifft die Entstehung von Allergien ebenso wie die von Osteoporose, die Häufigkeit von Herzinfarkt und Schlaganfall ebenso wie die von Krebs, das gehäufte Auftreten von Diabetes und Multipler Sklerose ebenso wie das von Altersdemenz wie Alzheimer oder Parkinson.

Die medizinische Fachwelt führt den erschreckenden Anstieg solcher Krankheiten noch immer hauptsächlich auf den gestiegenen Verzehr von Fett und Kohlenhydraten sowie auf Bewegungsmangel zurück. Diese Ansicht ist nach neuesten Studienergebnissen, die in erster Linie aus den USA stammen, nicht mehr haltbar. Bereits in den siebziger Jahren hatte der Frankfurter Internist und Chefarzt Prof. Lothar Wendt den statistischen Zusammenhang festgestellt: „Der Fettverzehr ist in den letzten 30 Jahren gleich geblieben. Nur der Verzehr tierischen Eiweißes ist laut Statistik angestiegen – und zwar um das Zehnfache.“ Schon in seinen Schriften, die bereits 20 Jahre früher erschienen waren, hatte Wendt sich für ein regelmäßiges Eiweißfasten eingesetzt, um dadurch der Entstehung von Zivilisationserkrankungen vorzubeugen.

Studien und Vergleichs-Statistiken amerikanischer Ärzte und Ernährungswissenschaftler haben inzwischen erneut den Beweis geführt, dass Prof. Wendt Recht hatte. Bücher wie die China-Study von Prof. T. Colin Campbell, die erstaunlichen Heilerfolge des Arztes Caldwell B. Esselstyn bei bereits todgeweihten Herzinfarktpatienten durch Umstellung auf pflanzliche Ernährung oder auch die Ernährungsempfehlungen des Arztes John A. McDougall, der sich für eine pflanzliche Ernährung mit reichlichem Stärkeanteil einsetzt, sprechen für sich.

Wenn die Auswirkungen einer ständigen Übersäuerung als Krankheit, z. B. als Osteoporose, deutlich zutage treten, ist die Säurekatastrophe im Körper schon voll im Gange.

Ausgerechnet Prof. Campbell, der ursprünglich als Sohn eines Milchfarmers aufgewachsen war und Milch, Käse, Fleisch, Schinken und Eier für die gesündeste Ernährung der Welt hielt, musste durch seine Studien bestürzt feststellen, dass tierisches Eiweiß im Zusammenhang mit Krebs erregenden Stoffen wie ein Brandbeschleuniger bei der Entstehung und dem weiteren Wachstum von Krebserkrankungen wirkt. Als besonders fatal wirkte sich dabei das Eiweiß aus Kuhmilch aus, und zwar in Form von Milch, Joghurt und Käse. Aber auch Fleisch, Geflügel, Wild, Fisch und Meeresfrüchte hatten bei übertriebenem Verzehr eine ähnlich negative Wirkung. Da der Mensch von seinem Körperbau her zu den „Allesfressern“ zählt, muss ihm der Genuss von tierischen Nahrungsmitteln nicht komplett abgeraten werden, auch wenn die amerikanischen Experten sich selbst inzwischen zu einer rein pflanzlichen Ernährung bekennen. Solange sich der Anteil von Fleisch, Milchprodukten und Fisch jedoch deutlich unterhalb von zehn Prozent der täglich aufgenommenen Kalorien bewegt, sind von der Ernährung her keine wirklich schweren Krankheitsfolgen zu erwarten. Detailliert gehe ich auf diesen Teil der wissenschaftlichen Entwicklung in meinem neuen Buch „Der Eiweißinfarkt“ ein, das im gleichen Verlag wie dieses Buch erschienen ist.

Wie sauer darf der Mensch eigentlich sein?

Er darf überhaupt nicht sauer sein – mal abgesehen von dem Säureschutzmantel, den die Haut des Menschen bildet, um, wie man annimmt, Krankheitserreger abzuwehren. Eine Ausnahme ist auch der Magen, der ein Salzsäuremilieu besitzt – aus ganz bestimmten Gründen, über die noch ausführlich zu berichten sein wird. Ansonsten funktioniert der gesamte Organismus des Menschen am besten im neutralen oder basischen Bereich.

Saure Luft und saurer Boden schädigen Pflanzen aller Art – das sieht der Naturfreund oder der Hobbygärtner auf den ersten Blick. Dass zuviel Säure auch dem menschlichen Organismus heftig zusetzt, ist nicht so bekannt.

Beim Menschen werden in verschiedenen Bereichen des Körpers unterschiedliche Säuregrade gemessen (man nennt sie übrigens auch dann noch Säuregrade, wenn sie im basischen Bereich über pH 7 liegen):

 

• Das Sekret der Bauchspeicheldrüse ist mit pH 8,0 weit im basischen Bereich. Es dient dazu, die im Magen gesäuerte Nahrung im Zwölffingerdarm zu neutralisieren, damit die Nährstoffe im Dünndarm vom Organismus aufgenommen werden können.

• Der Darm befindet sich mit Werten von pH 8 oder sogar darüber eindeutig im basischen Bereich. Wenn durch Gärungs- oder Fäulnisprozesse bei gestörter Verdauung Säuren im Darmbereich entstehen, entledigt er sich dieser störenden Substanzen durch Durchfälle.

• Das Blut ist mit pH 7,35 bis 7,45 deutlich im basischen Bereich.

• Sekrete von Leber und Gallenblase sind mit pH 7,1 leicht basisch.

• Der Speichel ist mit pH 7,1 bis 7,0 schwach basisch bis neutral. Bei schweren Übersäuerungszuständen kann er in den sauren Bereich gelangen – das schädigt die Zähne.

• Das Bindegewebe darf etwas saurer sein als das Blut. Man hat hier basische pH-Werte zwischen 7,08 und 7,29 gemessen.

• Die Muskeln und die Zellen der Organe haben mit rund pH 6,9 einen Wert im sauren Bereich. Das kommt daher, weil die Energiefabrik unserer Körperzellen rund um die Uhr tätig ist. Und bei der Verarbeitung bzw. Verbrennung unserer Nährstoffe entsteht Säure – in diesem Fall Kohlensäure. Allerdings ist es wichtig für die Zellen, dass sie ständig entsäuert werden. Wenn die Zellen unseres wichtigsten Muskels, nämlich des Herzens, auf pH 6,2 absinken, bleibt das Herz stehen.

• Der Harn liegt zwischen deutlich sauer (ph 4,8) und basisch (bis zu pH 8,0). Hier macht die Säure durchaus Sinn, denn sie wird mit dem Urin aus dem Körper abtransportiert.

• Magensaft ist der sauerste Bestandteil des menschlichen Körpers. Er liegt zwischen pH 1,2 und 3,0. Die im Magen gebildete Salzsäure wird im Wesentlichen zur Verdauung von Eiweiß mit Hilfe des Magensaftenzyms Pepsin zum Aufschließen von sehr festen Nahrungsbestandteilen wie etwa Knorpeln oder Knochen und zum Abtöten von Krankheitserregern, die mit der Atemluft eindringen oder mit der Nahrung verschluckt werden, benötigt.

Die Säuregrade im menschlichen Körper variieren je nach Körperbereich zwischen pH 8 im Verdauungstrakt und bis zu pH 1,2 im Magen.

Das Säuregefälle zwischen Blut und Organen

Das Säuregefälle zwischen Blut, Bindegewebe und Organzellen ist eine sinnreiche Einrichtung. Denn es begünstigt den Abtransport der Säure aus den Zellen durch das Bindegewebe hindurch zum Blut. Und unser Blut transportiert die Säure weiter – dorthin, wo sie, gewissermaßen als Giftmüll, entsorgt werden kann: entweder zur Lunge, die in der Lage ist, die Kohlensäure mit dem Atem auszuscheiden, oder zur Niere, die Säure mit dem Harn ausscheidet. Auch über den Darm und die Schweißdrüsen können Säuren ausgeschieden werden.

Das Blut übernimmt den Abtransport des körpereigenen Giftmülls. Überschüssige Säure wird u. a. über Lunge, Niere und Darm entsorgt.

Voraussetzung dafür, dass diese Müllabfuhr unseres Körpers funktioniert, ist natürlich ein gesundes Funktionieren unserer Entsäuerungsmechanismen. Dazu muss man wissen, dass mit den Lebensjahren die Fähigkeit des Körpers ohnehin nachlässt, sich seiner Säuren zu entledigen.

Wichtig für die körpereigene Giftmüllabfuhr ist auch ein zumut-bares Maß an erzeugter Säure. Denn die Mechanismen, die anfallende Säuren ausschleusen, haben eine recht begrenzte Kapazität. Wird mehr Säure erzeugt als Blut, Nieren, Atmung, Darm und Haut wieder loswerden können, nimmt der Körper die Säure auf Depot – in ein Zwischenlager, wie es beim Atommüll so schön heißt, für den womöglich niemals ein „Endlager“ gefunden wird. Wie der menschliche Körper seine Zwischenlager nutzt und weshalb diese bei den meisten Menschen längst überfüllt sind, werden Sie im zweiten Kapitel erfahren.

Der „saure“ Mensch – so geht es ihm

Ein mit Säure überlasteter Körper reagiert jedenfalls völlig anders als ein Mensch, bei dem sich die Körpersäfte im Säuren-Basen-Gleichgewicht befinden. Bereits in den fünfziger Jahren hat man den Einfluss des sauren Stoffwechselgeschehens auf das sogenannte vegetative Nervensystem entdeckt. Dieses steuert nicht nur Herzschlag und Verdauung, Körpertemperatur, Schlaf, Atmung und Nierentätigkeit, sondern auch unsere Spannkraft und Fröhlichkeit, unsere Energie und Leistungsbereitschaft – also alle wichtigen Körperfunktionen, die nicht vom Bewusstsein beeinflusst werden. Es belebt oder beruhigt die inneren Organe, es steuert die Hormondrüsen. Aber es arbeitet nicht völlig unbeeinflusst von Kopf und Körper. Jede seelische Stimmung, jede Aufregung, jeder Stressimpuls wirkt sich auf die Tätig-keit der Lebensnerven aus. Und das passiert über zwei entscheidende Nervensysteme, die Sympathikus und Parasympathikus genannt werden. Sympathisch – das kommt aus dem Griechischen und bedeutet u. a. „ansprechend“, „anziehend“.

 

• Der Sympathikus ist unser quicklebendiger Nerv. Er ist derjenige, der schleunigst auf Ereignisse in unserer Umwelt reagiert. Er lässt Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin frei, er beschleunigt Herzschlag und Atmung, erhöht den Blutdruck, bereitet den Körper auf Höchstleistung vor, er reguliert beim Mann den Samenerguss und wirkt der Darm- und Blasenentleerung entgegen. Er ist beteiligt an Fieber, an Entzündungen, an Erschöpfungszuständen, an allen Krankheiten, an Übersäuerung und an Schilddrüsenüberfunktion.

• Der Parasympathikus ist der genaue Gegenspieler des Sympathikus, der Abwiegler, der Beruhiger. Er steuert die gesamte Verdauung. Er lässt den Magensaft und die übrigen Verdauungssäfte fließen, er verlangsamt Herzschlag und Atmung, er lässt die Pupillen sich verengen, ist verantwortlich für die Entleerung von Darm und Blase, er ist zuständig für die Erektion des männlichen Gliedes sowie für die Tränen- und Speicheldrüsentätigkeit.

Wechselseitiger Einfluss

Alle die genannten Funktionen beeinflussen umgekehrt auch wieder die Tätigkeit dieser beiden Nervensysteme und dabei spielt die Säure eine entscheidende Rolle. Sie ist einer der Motoren für den Sympathikus, und nicht immer nur auf sympathische Weise. Säure sorgt für Erregungszustände, wenn eigentlich Ruhe angesagt wäre. Säure lässt Stresshormone explodieren, wenn gar kein Grund dafür vorhanden ist. Säure versetzt unser Abwehrsystem in Bereitschaft und Aktivität, wenn nur harmlose Blütenpollen oder Metallmoleküle in unseren Organismus gelangen. Säure hemmt die Verdauung und die Ausscheidung von Schadstoffen, sie begünstigt jede Form von Krankheit. Eine basische Stoffwechsellage dagegen wirkt auf den Parasympathikus. Sie sorgt für geregelte Verdauung, für Schlaf und Erholung, kurzum: für die Gesundheit.

Sympathikus und Parasympathikus regulieren als Teile des vegetativen Nervensystems zahlreiche Organfunktionen. Viele Vorgänge sind mit unserem Willen gar nicht beeinflussbar.

Säure und Wohlbefinden

Säure macht also krank, und Krankheit macht sauer – ein Teufelskreis. Eine basische Stoffwechsellage dagegen verstärkt eine allgemeine positive Gemütsstimmung – und umgekehrt kann ein entspannter Geist, der sich mit positiven Gedanken abgibt, der Übersäuerung des Körpers entgegenwirken.

Zu viel Säure im Körper regt den Sympathikus, einen der beiden Teile des vegetativen Nervensystems, an und bewirkt negative Folgeerscheinungen für Geist und Körper.

Hier die wichtigsten Wirkungen von Säuren und Basen auf unsere Körperfunktionen.

Was Säuren & Basen im Körper bewirken

Auswirkung auf

Bei Übersäuerung

Bei basischer Lage

Blutdruck

Erhöht sich

Sinkt

Atmung

Beschleunigt sich

Beruhigt sich

Blutzucker

Erhöht sich

Wird herabgesetzt

Stoffwechsel

Wird angekurbelt

Verlangsamt sich

Körpertemperatur

Erhöht sich

Vermindert sich

Hormone

Vermehrte Ausschüttung von Adrenalin, Thyroxin und Östrogen

Anstieg des Insulins, des Thymussekrets und des Gallenwirkstoffs Cholin

Entzündungen

Anfälligkeit erhöht

Anfälligkeit vermindert

Lymphgewebe

Vergrößert sich

Verringert sich

Schlaf

Neigung zu Wachsein, zu Schlafproblemen

Normale Müdigkeit, gesundes Schlafbedürfnis

Leistungsfähigkeit

Antriebslos, schlapp, rasche Ermüdung

Spannkraft, erhöhte Ausdauer

Wirkung des Sonnenlichtes

Empfindlich gegen UV-Strahlen

Weniger empfindlich gegen UV-Strahlen

Vegetatives Nervensystem

Anregung des Sympathikus

Anregung des beruhigenden Parasymphatikus

Stimmung

Bedrückt, misslaunig, depressiv

Gehoben fröhlich, gute Laune

Betrachtet man die vorstehende Tabelle, so sieht man, dass die Symptome, die bei vielen Krankheiten auftreten, allesamt von Übersäuerungszuständen begleitet sind. Auf der basischen Seite finden sich dagegen überhaupt keine Krankheitsanzeichen.

Cholin – gut fürs Herz und entspannte Muskeln

Die Wirkung der basischen Stoffwechsellage auf Gemüt, Leistungsfähigkeit und Ausgeglichenheit ist auf den ersten Blick erstaunlich, aber recht einfach zu erklären: Z. B. bewirkt eine basische Stoffwechsellage auch die vermehrte Produktion des Gallenwirkstoffs Cholin, aus dem der Körper wiederum ein sogenanntes Gewebshormon mit dem Namen Azetylcholin herstellt. Letzteres ist ein wahrer Wunderstoff, denn er wirkt der Verspannung der Muskeln entgegen, er normalisiert die Herztätigkeit, verhindert die Verkrampfung der Blutgefäße und senkt dadurch den Blutdruck, er beruhigt einen nervösen Darm – alles in allem: Er macht gründliche Entspannung und wirkliche Erholung erst möglich.

Was uns so sauer macht

Die Konsequenz liegt nahe: Tun wir was gegen die krank machende Säure! Das ist allerdings nicht ganz einfach, denn Säuren entstehen im Körper durch vielerlei Vorgänge. Basen müssen dem Körper immer von außen zugeführt werden.

Erhält unser Körper die richtige Nahrung und ausreichend Bewegung, so kann er leichter einer Übersäuerung entgegenwirken. Er reguliert sich dann selbst.

Säure in der Nahrung

Leider bilden die meisten der Nahrungsmittel, die wir gewohnt sind, reichlich zu essen, im Körper Säuren. Unter anderem bilden sich durch diese Säuren chemische Verbindungen wie Phosphate und Sulfate, die dem Körper basische Stoffe entziehen, damit sie neutralisiert werden können.

• Vor allem machen Süßigkeiten sauer, während saure Orangen oder Zitronen uns vom Stoffwechsel her einen basischen Schub geben.

• Die Säure nimmt auch überhand, wenn in der Nahrung allgemein zu wenig basische Mineralien enthalten sind.

Sicher ist sicher – zuerst zum Arzt

Eine ganze Reihe von Krankheits- oder Mangelzuständen kann also für eine Übersäuerung verantwortlich sein. Deshalb der Rat an alle Leser dieses Buches: Bevor Sie auf eigene Faust eine Entsäuerung nach Ratschlägen dieses Buches beginnen, vergewissern Sie sich bei einem Arzt Ihres Vertrauens, dass nicht etwa eine akute organische Erkrankung vorliegt.

Es kann gut sein, dass eine solche Krankheit erst einmal einer intensiven Besprechung bedarf, bevor Sie das Problem der Übersäuerung angehen können. Eine solche Behandlung gehört in jedem Fall grundsätzlich in ärztliche Hand und Überwachung.

Auch Krankheiten können Übersäuerung auslösen. Nehmen Sie deshalb diesen Rat sehr ernst und verschaffen Sie sich erst Klarheit über Ihren gesundheitlichen Zustand.

Säurebildung im Körper

• Beim Verdauen von Eiweiß wird Säure gebildet.

• Jeder Energievorgang in unseren Zellen setzt Kohlensäure frei.

• Psychische Einflüsse wie Stress, Angst oder Traurigkeit bewirken starke saure Reaktionen in unserem Organismus.

• Bewegungsmangel leistet der Übersäuerung Vorschub. Denn nur ein durch Bewegung aktivierter Kreislauf, angeregte Schweißdrüsen und gut durchblutete Muskeln sind in der Lage, den Giftmüll optimal abzutransportieren.

• Zusätzliche Säure kann aber auch durch chronische Gärungsvorgänge im Darm entstehen, wenn sich falsche Bakterienstämme übermäßig vermehrt haben (Hyperbakterie).

Säurebildung durch Krankheit

• Fehlleistungen der basensteuernden Organe wie Bauchspeicheldrüse (Pankreas), Gallenblase und Leber können gleichfalls zur Übersäuerung führen.

• Bei Nierenschwäche oder Nierenkrankheiten wird die Säure unzureichend aus dem Körper ausgeschieden – auch das kann die Ursache für Übersäuerung sein.

• Erkrankungen des Magens, etwa eine Unterfunktion bestimmter Drüsenzellen, können eine Übersäuerung begünstigen.

Säure im Körper

Bindegewebe, Blutkreislauf, Lungen und Nieren sind unermüdlich dabei, den Körper von schädlichen Säuren zu befreien. Oft aber sind sie überfordert – und dann kommt es im Organismus zur Säurekatastrophe, deren harmlosestes Anzeichen noch das Sodbrennen ist.

Der Mensch – die wandelnde Mülldeponie

Wohin mit der Säure?

Der Mensch ist keine Fichte. Er hat keine alten Nadeln, in die er Schadstoffe abschieben kann, weil diese Nadeln ohnehin demnächst irgendwann abfallen.

Was also tut der Körper des Menschen mit Giftstoffen, die er im Moment nicht loswerden kann, weil die Ausscheidungskapazität von Nieren, Haut, Leber oder Darm nicht ausreicht? Er bildet Zwischenlager, wilde Müllkippen, wo das Zeug erst mal hingeschoben wird, damit es bei erster passender Gelegenheit abtransportiert und ausgeschieden werden soll. Bei unserer heutigen hohen Belastung mit Schadstoffen, die aus der Umwelt, aus der Nahrung, aus Genussgiften und aus unserem eigenen Stoffwechsel stammen, kommt für viele Menschen diese erhoffte „passende Gelegenheit“ aber selten oder sogar nie.

Die meisten der Giftstoffe liegen im sauren Bereich oder bilden Säuren, bis sie ausgeschieden werden können. Wo aber werden sie aufbewahrt, bis sie entsorgt werden?

Viele Schadstoffe lagern wir in unserem Fettgewebe ab. Wenn wir Fettgewebe abbauen, werden damit auch belastende Stoffe freigesetzt.

Kein Herz für Säuren

In den wichtigsten Organe wie Herz, Gehirn oder Lunge dürfen die Giftstoffe aus Gründen der Selbsthaltung nicht gelagert werden. Teilweise handelt es sich ja um bakterielle Gifte, die den Organzellen so stark schaden würden, dass die Lebensfunktion ernstlich in Gefahr geriete. Aber es gibt andere Bereiche im Körper, die zur Not eher belastet werden können: Fettlösliche Schadstoffe, z. B. etwa Holzschutzmittel oder Insektizide, werden der Einfachheit halber ins Fettgewebe abtransportiert und dort deponiert. Schwermetalle wie Blei und Kadmium lagern sich teilweise auch im Fettgewebe, teilweise in den Haaren und sonstigen Hornsubstanzen des Körpers, in Finger- und Zehennägeln ab.

Mehr als nur Füllstoff

Unser Bindegewebe galt immer als weitgehend nutzloses Füll- und Hüllgewebe. Es schien nur die Aufgabe zu haben, die Zwischenräume zwischen Knochen, Organen und Muskeln elastisch aufzufüllen. Aber das Bindegewebe kann viel, viel mehr.

Die Eiweiß- und Säuredeponie

Und die Säuren? Denen gehört vor allem dieses Organ, die große Zwischenmülldeponie: das Bindegewebe. Das Bindegewebe ist zwei- bis dreimal so groß wie unser größtes inneres Organ, unsere Entgiftungsfabrik, die Leber. Es verbindet aber nicht nur die einzelnen Bestandteile unseres Körpers, es hat noch eine ganze Reihe von weiteren wichtigen Aufgaben.

Die Bedeutung des Bindegewebes ist lange Zeit unterschätzt worden. Es bunkert Säuren, stellt aber auch den Eiweißspeicher unseres Körpers dar.

Das Bindegewebe ist unser wichtigstes Zwischenlager für Säuren und andere Schadstoffe, für das Wasser im Körper, aber auch für überschüssiges Eiweiß. Den Beweis hierfür hat Prof. Wendt in Frankfurt schon vor mehr als 60 Jahren erbracht. Dennoch gilt bis heute in der Fachwelt: Der Körper kann Fett und Kohlenhydrate in Fettdepots umwandeln – für Eiweiß hat er aber angeblich keine Speichermöglichkeit. Die hat er aber doch, wie Prof. Wendt auch mit Hilfe mikroskopischer Fotoaufnahmen dokumentierte. Wendt hielt das Eiweißdepot im Bindegewebe für eine sehr sinnvolle Einrichtung der Natur. Immerhin hatte der Mensch in früheren Jahrhunderten immer wieder Zeiten der Not und des Hungers zu überstehen. Dabei halfen ihm die gespeicherten Eiweißreserven.

Wird jedoch – wie in den letzten sechs Jahrzehnten – andauernd zu viel tierisches Eiweiß verzehrt, verwandelt sich das Bindegewebe durch die Eiweißspeicherung allmählich in einen undurchdringlichen Wall. Was sehr gefährlich ist. Denn das Bindegewebe ist sozusagen der Ort der Übergabe, an dem Nährstoffe aus der Nahrung in die feinsten Blutgefäße, die so genannten Kapillaren, geschleust werden, um von hier aus zu allen Organen transportiert zu werden, wo sie dringend benötigt werden. Ist aber der fast undurchdringliche Eiweißpanzer im Weg, funktioniert die lebenswichtige Nährstoff-Ablieferung nicht mehr richtig. Und so kann es zu Krankheiten kommen, die von Arteriosklerose über Herzschwäche und Diabetes bis hin zu Schlaganfall, Herzinfarkt und Krebs führen.

Prof. Wendt empfahl aus diesem Grunde seinen Patienten, regelmäßig über mehrere Wochen ein „Eiweißfasten“, bei dem es nur darauf ankam, kein tierisches Eiweiß zu verzehren. Also kein Fleisch, keine Fische, keinen Käse, kein Joghurt oder Meeresfrüchte. Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchte – kurz: alle pflanzlichen Nahrungsmittel durften unbegrenzt verzehrt werden. Denn die Eiweißbestandteile in pflanzlichen Nahrungsmitteln, etwa in Hülsenfrüchten, Soja, Weizen und anderen Getreidesorten oder Kartoffeln führen laut Wendt nicht zu einer negativen Veränderung des Bindegewebes. Anhand von Fallgeschichten von Patienten konnte Wendt nachweisen, dass sich durch Eiweißfasten die Blutwerte dramatisch verbessern ließen. Das war sicherlich auch der geringeren Belastung durch Säuren zuzuschreiben, die bekanntlich beim Verzehr tierischer Produkte in erheblich höherem Maße anfallen als beim Verzehr von Pflanzenkost.

Wenn wir uns viel bewegen und richtig ernähren, kann unser Bindegewebe die eingelagerten Abfallstoffe immer wieder loswerden und damit freien Platz schaffen.

Bindegewebe – so wichtig wie das Blut

Das Bindegewebe ist demnach genauso wichtig wie unser Blut. Denn das Bindegewebe schleust Sauerstoff und lösliche Kohlenhydrate ebenso wie Spurenelemente und Mineralstoffe, die in den Organzellen benötigt werden, dorthin. Und es hat zugleich die Kontrolle darüber, wie viele Abfallstoffe – also z. B. Kohlensäure, Wasser oder Harnstoff – es dem Blut anvertrauen und zu den Ausscheidungsorganen transportieren lassen kann.

Wenn wir gerade schweißtreibenden Sport machen, wenn wir uns basenbildende Mineralstoffe zuführen oder wenn wir die Nieren durch das Trinken von reichlich säurearmem Mineralwasser aktivieren, dann wird das Bindegewebe dadurch einen ganzen Schub von Giftstoffen los.

Wenn wir dagegen durch sitzende Lebensweise, körperliche Untätigkeit, durch üppige, eiweißreiche Mahlzeiten, durch Dauerstress, Nikotingenuss und Alkohol- oder Kaffeekonsum dafür sorgen, dass immer mehr neue Säuren im Körper gebildet werden, dann muss das Bindegewebe noch zusätzlich immer mehr Säuren speichern.

Wenn die Säuredeponie voll ist

Irgendwann aber ist auch die größte Mülldeponie überlastet. Das kann auch mit unserem Bindegewebe passieren. Aber was dann?

Dann landen die Gifte dort, wo sie nicht hingehören: beispielsweise im Bereich von Gelenken. Nicht von ungefähr äußert sich ein Gichtanfall durch das Anschwellen der Gelenke der großen Zehen oder der Fingergelenke. Dort nämlich setzen sich die Harnsäurekristalle fest, wenn die biologisch dafür vorgesehenen Speicher überfüllt sind. Und nicht von ungefähr sprechen die Säurespezialisten unter den Ärzten davon, dass Rheuma und die Polyarthritis (also die schmerzhafte Entzündung verschiedener Gelenke des Körpers) nur eine Folge der übermäßigen Ablagerung von Säuren und sonstigen biologischen Giften im Körper sind.

Der schmerzhafte Säuremuskelkater

Bei permanenter Übersäuerung werden Säuren schließlich auch in die Muskeln eingelagert. Es gibt so etwas wie eine Hierarchie, also eine Dringlichkeitsordnung für Säuredepots. Zuerst kommt das Bindegewebe, dann sind Gelenke und Sehnen (besonders die Sehnenansätze) fällig; schließlich kommen auch die Muskeln an die Reihe. Die Muskeln sind ohnehin säureempfindlich, weil in ihnen durch den Stoffwechsel auch Säure entsteht.

Auch der Ihnen sicher vertraute Muskelkater ist letzten Endes eine Folge von Übersäuerung.

Jeder körperlich Arbeitende, jeder Sportler weiß, wie es ist, wenn er in bestimmten Muskeln durch Überanstrengung zu viel Milchsäure gebildet hat: Im Zusammenwirken mit mikroskopisch kleinen Verletzungen der Muskelfasern bewirkt die Säure den sogenannten Muskelkater. Leber, Herz und Nieren müssen mit Hilfe von Basenstoffen die Milchsäure abbauen.

Ein ähnlicher Zustand wird durch Einlagerung organischer Stoffwechselsäuren in die Muskulatur bewirkt. Offenbar sucht sich der Organismus für die Einlagerung von Säuren solche Muskeln oder Muskelgruppen aus, die am seltensten benötigt werden.

Die Säure bewirkt eine Versteifung des Muskels und eine Neigung zur Verkrampfung. Ein ständig verspannter Muskel aber klemmt die durch ihn verlaufenden Nerven (deren Nervenscheiden aus Bindegewebe meist auch schon durch Säure in Mitleidenschaft gezogen sind) wie mit einer Rohrzange ein – die Folge sind Verspannungsschmerzen, wie sie jeder von Rückenschmerz Geplagte zur Genüge kennt.

Weichteilrheuma und Tennisarm

Muskeln sind aber nicht gern sauer, weil sie nämlich viel lieber gut funktionieren wollen. Sie versuchen also, die Säuren, die sich in ihnen bilden, schnellstmöglich wieder loszuwerden. Je stärker der Muskel bewegt wird, desto rascher. Ein bewegter Muskel pumpt die gelösten Säuren weiter, z. B. in die Ansätze der Sehnen, an denen er befestigt ist, oder in die Sehnen selbst. Vom Muskel aus können die Säuren auch in die Bänder gelangen, die unsere Gelenke beweglich halten, und von dort aus in die sogenannte Gelenkschmiere, die Synovia. Diese Gelenkschmiere ist aber die Nährflüssigkeit für die Gleitsubstanz der Gelenke, den Knorpel. Eine übersäuerte Gelenkschmiere kann jedoch den Knorpel nicht optimal ernähren. Der Knorpel wird allmählich defekt, die Gelenke nützen sich ab (Arthrose), entzünden sich (Arthritis). Übersäuerte Sehnen und Sehnenansätze führen zu schmerzhaften Zuständen wie etwa beim Tennisarm oder bei den übrigen Erscheinungen des Muskelrheumas.

Beim sogenannten Tennisarm kommt es zu einer Reizung der Sehnenansatzstellen am Rollkörper des Oberarmknochens. Die Beschwerden sind vor allem am Ellenbogen spürbar.

Das Wunder Blut

Aber weshalb zirkulieren die Säuren nicht so lange im Blut, bis sie direkt von den Nieren ausgeschieden werden können?

• Das Blut ist unser Lebensquell, unser flüssiges Transportsystem für die Zufuhr der lebenswichtigen Nähr- und Baustoffe, für den Abtransport der Schadstoffe. Das Blut hat aus diesem Grund eine immerzu fast gleiche Zusammensetzung. Aber seine Kapazität für den Transport von Säuren ist gering.

• Sein pH-Wert schwankt maximal zwischen 7,3 und 7,7; das Absinken auf den Neutralwert pH 7,0 wirkt sich ebenso wie der Anstieg auf über 7,8 bereits tödlich aus.

• Ein höherer Säuregehalt würde beispielsweise den Transport des lebenswichtigen Sauerstoffes von der Lunge in die Zellen unserer Organe zu stark behindern. Hinzu kommt, dass die roten Blutkörperchen in zu saurem Milieu leiden. Die sonst schmiegsamen Blutplättchen werden fest und hart, bringen es nicht mehr fertig, durch die haarfeinen Blutgefäße zu schlüpfen und auch die äußersten Bereiche des Organismus mit Sauerstoff zu versorgen. Wissenschaftler sprechen dann von einer Säurestarre der roten Blutkörperchen.

• Diese Säurestarre betrifft im Übrigen alle Körperzellen, die übermäßig viel Säure aushalten müssen. Und das Schlimme dabei: Übersäuerte Zellen können vom Blut schlechter mit Vitalstoffen versorgt werden. Dadurch entsteht im Inneren der Zelle vermehrt Milchsäure als Folge von Sauerstoffmangel. Die Zelle wird noch saurer – und stirbt am Ende ab. So erklären die Säurewissenschaftler übrigens auch Vorgänge wie Herzinfarkt und Schlaganfall: reine Säurekatastrophen.

• Im Übrigen hat das Blut beileibe schon genug damit zu tun, die im Körper entstehende Kohlensäure fortzuschaffen. Schon eine geringe Vermehrung der Kohlensäure im Blut führt zu einer Aktivierung des Sympathikus, und der wiederum beeinflusst das Atemzentrum und den Herzschlag zu rascherer Tätigkeit. Die Lungen arbeiten so lange verstärkt, bis die überschüssige Kohlensäure in die Umgebungsluft abgeatmet ist.

Heftiges oder schnelles Atmen verweist häufig auf einen Überschuss an Kohlensäure im Körper. Überflüssige Kohlensäure kann so abgeatmet werden.

• Ärzte beobachten diese Schnellatmung besonders häufig bei Diabetespatienten, bei denen das Säure-Basen-Gleichgewicht nachhaltig gestört ist. Noch bevor es zu einer akuten Übersäuerung eines Zuckerkranken kommt, ist das typische Anzeichen das heftige Atmen, das den Körper von der Säure befreien soll.

• Heftiges Atmen verhilft in einem solchen Fall aber nicht dazu, das Säure-Basen-Gleichgewicht im ganzen Körper wiederherzustellen. Es entlastet lediglich das Blut vom momentanen Säureüberschuss. Die Säure muss im Normalfall bei einem gesunden Menschen in die dafür vorgesehenen Zwischenlager gebracht werden – entweder in die Giftzentrale Leber oder in das Bindegewebe.

• Das Blut selbst ist immer nur in der Lage, eine ganz bestimmte Menge von Säuren vorübergehend zu binden, um das lebenswichtige Säure-Basen-Gleichgewicht zu halten.

Die Puffer in unserem Blut

Zu dieser Fähigkeit des Blutes, Säure zu binden, sagen Ärzte auch puffern. Im biochemischen Sinn bezeichnen Puffer diejenigen Stoffe, die in der Lage sind, den Säuregrad (oder Basengrad) von Lösungen konstant zu halten. Der Chemiker spricht von gepufferten Lösungen, wenn diese ihren pH-Wert auch dann beibehalten, wenn Säuren oder Basen zugefügt werden. D. h., eine solche Lösung muss also Mineralstoffe enthalten, die sich augenblicklich mit dem Säure- oder Basenüberschuss zu harmlosen Salzen verbinden.

Wann wir Puffer für Basen brauchen

Für den Überschuss an Basen in unserem Organismus wird ein gesunder Mensch selten einen Vorrat an Puffern brauchen. Da steht ein umfangreiches Reservoir in Gestalt des Bindegewebsspeichers zur Verfügung – ganz abgesehen davon, dass der Nachschub von Säure aus unseren Milliarden von Körperzellen rund um die Uhr funktioniert. Basenüberschuss kann eigentlich nur auftreten, wenn durch übermäßiges, rasches Atmen zu viel Kohlensäure ausgeschieden wird oder wenn durch unstillbares Erbrechen der Salzsäurekreislauf im Körper gestört wird. Bezeichnenderweise verfügt das menschliche Blut ausschließlich über solche Puffer, die Säurestöße abfangen können.

Unser Blut und unser Körper brauchen Pufferstoffe, damit sie das Säure-Basen-Gleichgewicht halten können. Dies ist die Voraussetzung für seine optimale Funktion.

• Dazu gehört z. B. Natriumbikarbonat, eine Verbindung aus Natrium, Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff. Mehr als die Hälfte der Pufferstoffe des Blutes werden daraus gebildet. Wenn sie starke Säuren binden, wird als schwache Säure Kohlensäure frei, die dann unschwer über die Lungen abgeatmet werden kann.

• Aus sogenanntem Hämoglobinat, einem Bestandteil der roten Blutkörperchen, besteht ein Drittel der Blutpuffer. Dieser Stoff ist im Wesentlichen dafür da, die Kohlensäure zu binden, bis sie über die Atemluft aus dem Körper transportiert werden kann.

Aber diese Säurepuffer des Blutes sind insgesamt relativ schwach, sie können die Qualität des Blutes nur kurzfristig aufrechterhalten. Gehen die Pufferstoffe eine Verbindung mit stärkeren Säuren ein, so werden sie in dieser chemischen „Umarmung“ aus dem Körper ausgeschieden und sind für den Organismus verloren.

Pufferstoffe zuführen

Und weil stets der Grundsatz gilt, dass Säuren fortdauernd vom Körper gebildet werden, Basen dagegen grundsätzlich von außen zugeführt werden müssen, kann man folgende Regel aufstellen:

Ohne ständige Zufuhr von basischen Mineralstoffen von außen entsteht aufgrund der nötigen Pufferung der Säuren innerhalb des Körpers ein akuter oder chronischer Basenmangel – was gleichbedeutend ist mit Übersäuerung. Und diese Regel gilt heute bereits für mehr als 90 Prozent der Bevölkerung in den sogenannten zivilisierten Ländern.

Der Magen – eine Basenfabrik

Säure kommt selten allein

Jedem Menschen, der sich ein bisschen mit dem Magen auskennt, ist bekannt, dass der Magen Salzsäure erzeugt. Magensaft hat einen Säurewert zwischen pH 3,0 und 1,2. Und das ist ganz schön sauer, wenn man weiß, dass jeder Punktwert unterhalb der neutralen 7 eine Zunahme der Säurestärke um das Zehnfache bedeutet. Eine Zitrone mit pH-Wert 2,5 ist also zehnmal so sauer wie die Kiwi, die einen pH-Wert von 3,5 besitzt.

Unser Körper benötigt eine konstante Menge an Kochsalz. Über das Nervensystem werden Flüssigkeitszufuhr und -ausscheidung und damit die Kochsalzkonzentration reguliert.

Wie also kann das sein, dass der Magen hier als Basenfabrik bezeichnet wird? Ganz einfach: weil der Magen stets Säure und Basen gleichzeitig erzeugt. Erst wer begriffen hat, dass der Magen auch häufig nur wegen des Basenbedarfs im Körper seine Salzsäure erzeugen muss, ist der Entstehung der Säurekrankheit auf der Spur.

Denn unser Magen ist von Natur als eine Säure-Basen-Spaltungsfabrik eingerichtet. Der Magen benutzt dazu schlichtes Kochsalz aus unserem Blutkreislauf.

Wie aus Kochsalz Säure und Basen werden

Kochsalz (chemische Formel: NaCl) ist ein natürlicher Bestandteil unseres Blutes und unserer Gewebe. An der richtigen Menge davon hält der Körper konsequent fest. In unserem Blut zirkulieren beständig ungefähr 6 Gramm Kochsalz – eine einfache Verbindung von Natrium und Chlor. Allerdings wird eine vielfache Menge Kochsalz innerhalb eines Tages im Körper verarbeitet, nämlich zwischen 30 und 40 Gramm pro Tag. Auf Mangel wie auf Überschuss reagiert unser Organismus prompt und deutlich.

• Nehmen wir mit der Nahrung zu viel Kochsalz zu uns, meldet unser vegetatives Nervensystem „Durst“. Denn die allzu konzentrierte Salzlösung unserer Körperflüssigkeit muss jedenfalls so lange entsprechend verdünnt werden, bis das Salz über die Nieren ausgeschieden werden kann.

• Bei Kochsalzmangel erteilt das vegetative Nervensystem „Ausfuhrverbot“ für NaCl – das Kochsalz wird im Körper festgehalten, die Nieren dürfen nichts ausscheiden, im ausgeschiedenen Harn ist dann kein Salz mehr vorhanden.

Verdauungshilfe Salz

Die Aufspaltung von Kochsalz durch den Magen dient in erster Linie der Verdauung – und zugleich dem Säuren- und Basengeschehen im Körper. Bewerkstelligt wird die Kochsalzspaltung von mehreren kleinen Drüsen des Magens, die Belegzellen genannt werden.

Für diese Aufgabe braucht es nur ein paar Dinge, die normalerweise reichlich im Körper vorhanden sind: Kochsalz, Kohlendioxid und Wasser. Wird das Kochsalz in seine Bestandteile zerlegt, verbindet sich das Chlor mit Wasserstoff zur Salzsäure, auf der anderen Seite entsteht eine basisch reagierende Verbindung aus Natrium, Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff, genannt Natriumbikarbonat, im Volksmund auch bekannt als „doppelkohlensaures Natron“.

Interessant ist das mengenmäßige Verhältnis der beiden entstehenden Stoffe: Wenn ein Gramm Salzsäure entsteht, bilden sich 2,3 Gramm Natriumbikarbonat.

Dieses Natriumbikarbonat tritt ins Blut über und wird so über den ganzen Körper verteilt. Später wird es wieder zum Darm zurückgeholt und verbindet sich dort mit der Magensäure zu harmlosem Kochsalz.

Die Medizin hat bisher ihr Hauptinteresse der Säurebildung im Magen gewidmet. Die gleichzeitige Zufuhr von basischen Stoffen ist für unsere Gesundheit aber mindestens ebenso wichtig.

Was die Basen zu tun haben

Das ist der erwähnte Kochsalzkreislauf, das Entstehen von Natriumbikarbonat. Nicht weiter erwähnenswert? Im Gegenteil! Dieser Vorgang ist für unsere Gesundheit möglicherweise sogar noch wichtiger als das Entstehen der Säure im Magen. Die Magensäure macht Schwerverdauliches leichter verdaulich und wehrt Krankheitserreger ab. Das Bikarbonat hat ebenfalls eine doppelte Aufgabe: Denn während der Magen anfängt, mit Hilfe der Salzsäure zu verdauen, gehen die gebildeten Basen ihrerseits an die Verdauungsarbeit im Darm, aber zugleich im ganzen Körper ans Großreinemachen, ans „Säurefegen“ im Bindegewebe.

Dass zweieinhalb mal so viel Basenstoffe wie Salzsäure entstehen, hat seine guten Gründe:

• Erstens haben die Verdauungshilfsorgane wie Bauchspeicheldrüse, Leber und Gallenblase sowie bestimmte Drüsen des Darmtraktes bei einsetzender Verdauungsarbeit einen enorm hohen Bedarf an basischen Stoffen. Man muss sich die Mengen nur einmal vorstellen: Während der Magen rund um die Uhr etwa 2,5 Liter von seinem sauren Magensaft produziert, schaffen Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und Darmdrüsen mehr als fünf Liter basische Säfte: einen halben Liter Galle, 0,7 Liter Bauchspeicheldrüsensekret und drei Liter Darmdrüsensaft. Und schon im Vorfeld der Verdauung werden eineinhalb Liter Speichel gebildet, der die wichtige Aufgabe einer Vorverdauung und Entsäuerung der Nahrung übernimmt.

• Zweitens erzeugt das Natriumbikarbonat im ganzen Körper eine regelrechte Basenflut. Diese bezweckt nichts anderes, als die mit Säuren vollgelagerten Müllkippen, allen voran das Bindegewebe, von ihrer giftigen Last zu befreien – die Basenflut schwemmt den sauren Unrat aus dem Körper.

Entsäuerungstherapeuten raten ihren Patienten, ihre Nahrung gut und gründlich durchzukauen, bevor sie sie hinunterschlucken, damit der Speichel sie bereits entsäuern kann.

Basenstoffe sind lebenswichtig

Es versteht sich, dass zu diesem Zweck ausreichend viele Basenstoffe im Körper vorhanden sein oder ihm durch die Nahrung zugeführt werden müssen. Denn diese Basen verbinden sich ja mit den Säuren aus dem Bindegewebe zu neutralen Salzen, die das Blut zu Darm, Nieren oder Haut abtransportieren kann. Also gehen Basen, die aus der Kochsalzspaltung stammen, mit den gebundenen Säuren dem Körper verloren. Und Basen entstehen nicht im Körper. Sie werden dort immer nur gebraucht und verbraucht, müssen also in ausreichendem Maß von außen zugeführt werden.

Was bei Basenmangel passiert

Was passiert aber nun, wenn zu wenig Basenstoffe in der Nahrung enthalten sind? Es wird jedenfalls unmöglich sein, die am Anfang gestartete Basenflut komplett für die Kochsalzrückbildung zurückzuholen. Immerhin hat die Basenflut inzwischen Säuren unschädlich gemacht, die in inniger Umarmung mit den Basenmineralien als neutrale Stoffe auf dem Weg zur Entsorgung sind. Außerdem werden in dieser Zeit auch basische Stoffe mit dem Harn ausgeschieden. Nur ein Teil der Basenflut steht also zur Verfügung, um wieder Kochsalz zu bilden. Wenn also auch die Nahrung den inzwischen gewachsenen Bedarf an Basenstoffen nicht decken kann, wird die Bauchspeicheldrüse erneut in die Pflicht genommen. Die kann aber immer nur so viele Basenstoffe liefern, wie der Magen durch Kochsalzspaltung zur Verfügung stellt.

Also nimmt das Unheil seinen Lauf: Die Bauchspeicheldrüse fordert einen Nachschub von Basenstoffen an. Und der Magen beginnt, ob er will oder nicht, wieder mit der Spaltung von Kochsalz – in diesem Fall einmal nicht, weil er diese Säure zum Verdauen braucht, sondern weil dem Körper Basen zur Neutralisierung der Säure fehlen. So entsteht z. B. genau zwischen den Mahlzeiten eine plötzliche Säureflut im Magen. Sie kann zu saurem Aufstoßen, zu Sodbrennen und zu Schlimmerem führen.

Statt Basen zu geben, wird Säure blockiert

Weil diese Wechselwirkung auch den allermeisten Ärzten nicht bekannt ist, werden Säurepatienten heutzutage immer noch auf die gleiche Weise behandelt: Wer an einem Übermaß an Magensäure leidet, bekommt sogenannte Säureblocker verschrieben. Das sind Medikamente, die die Produktion von Salzsäure im Magen verhindern.

Aber was die Patienten bei solcher Behandlung nicht erfahren: Mit diesen zweifelsohne hilfreichen Medikamenten ist nur im Moment das Problem der Säure gelöst, aber nicht das eigentliche Grundproblem. Denn Medikamente, die die Säurebildung im Magen unterdrücken, hemmen natürlich genauso das Entstehen der lebenswichtigen Basen. Säurehemmer verstärken also die Übersäuerung.

Beim Sodbrennen gerät ein Teil des bereits im Magen eingesäuerten Nahrungsbreis in den Bereich der unteren Speiseröhre und verursacht so das typische Brennen.

Nur am Symptom kuriert

Es ist zwar richtig, dass Säureblocker bei akuten Schmerzzuständen erst einmal die Beschwerden beseitigen.

Es ist auch richtig, dass die mehrwöchige Anwendung von Säureblockern gewöhnlich das Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür abklingen lässt, weil eben die Einwirkung der Magensäure auf die empfindliche Schleimhaut dieser Bereiche verhindert wird. Es ist aber nicht richtig, dass damit das krankhafte Geschehen wirklich beseitigt wäre. Denn solche Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre sind nicht ursächlich die Folge von Säureüberschuss, sondern von Basenmangel.

Säureschäden überall

Eine andauernde Übersäuerung des Organismus bedeutet Krankheit auf der ganzen Linie. Sie zerstört nicht nur jugendfrische Haut, sie macht nicht nur den ganzen Menschen schlapp und unlustig. Säure bewirkt auf unterschiedlichen Wegen allmählich die komplette Zerstörung unserer Gesundheit.

Eine Vielzahl von Krankheiten lässt sich auf Übersäuerung zurückführen.

• Sie bewirkt Stoffwechselkrankheiten, indem sie das säureregulierende Bindegewebe altern lässt und schädigt.