26,99 €
Wie konnte das britische Finanzamt die Rücklaufquote bei den fälligen Steuerzahlungen innerhalb eines Jahres von 57% auf 86% erhöhen? In dem sie einen einzigen Satz auf ihrem Standardanschreiben an die Steuerschuldner ergänzten. Der Rücklauf stieg von 290 Mio. GBP auf 560 Mio. GBP. Das macht der kleine große Unterschied! "Die Psychologie des Überzeugens" ist das Meisterwerk von Robert Cialdini und findet weltweit seine Leser. Jetzt kommt die Fortsetzung. Die Wissenschaft entwickelt sich weiter, und die Autoren zeigen - in 50 kurzen Kapiteln, die auf Fallbeispielen beruhen -, welche kleinen Ursachen beim Überzeugen große Wirkung zeigen. Denn genau darauf kommt es an: mit wenig Einsatz möglichst viel an Veränderung zu erzielen. Sie nennen ihr Konzept "Der große kleine Unterschied". Denn beim Überzeugen ist weniger mehr. Ach ja: der Satz bestand in der einfachen (und wahren) Information darüber, wie viele Bürger bereits ihre Steuerschuld pünktlich beglichen hatten.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 349
Martin/Goldstein/Cialdini
Überzeugen mit einfachen Kniffen
Hogrefe Verlag
Programmbereich Psychologie
Wissenschaftlicher Beirat:
Prof. Dr. Guy Bodenmann, Zürich
Prof. Dr. Dieter Frey, München
Prof. Dr. Lutz Jäncke, Zürich
Prof. Dr. Franz Petermann, Bremen
Prof. Dr. Astrid Schütz, Bamberg
Prof. Dr. Markus Wirtz, Freiburg i.Br.
Steve J. Martin
Noah J. Goldstein
Robert B. Cialdini
Überzeugen mit einfachen Kniffen
Aus dem amerikanischen Englisch von Felix Kurz und Max Henninger
Hogrefe Verlag
Programmleitung: Dr. Susanne Lauri
Herstellung: Daniel Berger
Textbearbeitung: Edeltraud Schönfeldt, Berlin
Umschlagillustration: © DAVIDS48, CSA-Archive
Umschlaggestaltung: MetaDesign AG, Berlin; Claude Borer, Basel
Druckvorstufe: Claudia Wild, Konstanz
Druck und buchbinderische Verarbeitung: Hubert & Co., Göttingen
Printed in Germany
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen oder Warenbezeichnungen in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Anregungen und Zuschriften bitte an:
Hogrefe Verlag
Lektorat Psychologie
Länggass-Strasse 76
CH-3000 Bern 9
Tel: 0041 (0)31 300 4500
Fax: 0041 (0)31 300 4593
www.hogrefe.ch
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2014 unter dem Titel «The Small Big» bei Grand Central Publishing.
© 2014 by Grand Central Publishing, New York
1. Auflage 2015
© 2015 by Hogrefe AG, Bern
(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-456-95524-7)
(E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-456-75524-3)
ISBN 978-3-456-85524-0
Für Lindsay
Steve J. Martin
Für Jenessa und meine Eltern, Adelle und Bernie Goldstein
Noah J. Goldstein
Für Bobette – die unbesungene Heldin dieses Buches – und für Hailey, Dawson und Leia, von denen ich sehr hoffe, dass es ihnen gefallen wird, wenn sie alt genug sind, es zu lesen
Robert B. Cialdini
Britney Spears hat es damit in die Schlagzeilen geschafft, genauso wie die Schauspieler Gérard Depardieu und Lindsay Lohan. Prominente bleiben aber nicht nur Gerichtsverhandlungen fern. Manche enttäuschen sogar ihre Fans. Die britische Rockband Oasis galt als nicht eben zuverlässig, wenn es darum ging, zur vereinbarten Zeit auf der Bühne zu stehen. Der amerikanische Country-Sänger George Jones verpasste seine eigenen Konzerte so regelmäßig, dass ihn seine Fans jahrelang «No-Show-Jones» nannten.
Anders als diesen schlagzeilenträchtigen Beispielen widmet man den verpassten Terminen im Alltag nicht viel Aufmerksamkeit. Ein Restaurantgast nimmt seine Reservierung nicht wahr; ein Bürger kommt seinem Geschworenenamt nicht nach; ein vielbeschäftigter Manager vergisst eine Besprechung; ein Freund vergisst eine Verabredung zum Kaffee; ein Patient versäumt es, zum Arzttermin zu erscheinen.
Isoliert betrachtet scheinen diese verpassten Termine nicht so teuer zu sein. Doch jedes Jahr werden Millionen von Arbeitsbesprechungen, Friseurterminen, Tischreservierungen, Verkaufspräsentationen und Nachhilfestunden vergessen. Zusammengenommen haben diese kleinen Versäumnisse enorme finanzielle Auswirkungen.
Nehmen wir zum Beispiel eine Person, die nicht zu ihrem Arzttermin erscheint. Auf den ersten Blick ist das keine große Sache. Man kann sich problemlos einen vielbeschäftigten, überforderten Arzt vorstellen, der den ausgefallenen Patientenbesuch als seltene Gelegenheit wahrnimmt, überfällige Büroarbeiten und ein paar Telefonate zu erledigen, vielleicht auch mal eine kurze Pause zu machen. Wenn solche Zwischenfälle aber zu regelmäßigen Vorkommnissen werden, können die Gesamtauswirkungen von Schlendrian, Einkommensausfällen und sinnlos getätigten Ausgaben gigantisch sein. In Großbritannien kosten solche geplatzten Termine das öffentliche Gesundheitssystem jährlich geschätzte 800 Millionen Pfund. In den USA ist es noch viel schlimmer; einige Gesundheitsökonomen schätzen den Verlust auf Milliarden von Dollar.
Im Gastgewerbe kann es für ein Restaurant einen Umsatzrückgang, schwindende Gewinne und bei ausbleibenden Gegenmaßnahmen sogar die Schließung bedeuten, wenn Gäste ihre Reservierungen nicht wahrnehmen. Auch Unternehmen werden in Mitleidenschaft gezogen, wenn teure Besprechungen neu terminiert werden müssen, weil eine Person, ohne die eine Entscheidung nicht getroffen werden kann, nicht erscheint oder wenn potenzielle Kunden, die eine Einladung zu einer Verkaufspräsentation, einer Messe oder einem Kongress angenommen haben, sich anschließend nicht blicken lassen.
Was kann man also tun?
Zum Glück können kleine Veränderungen große Wirkung entfalten, wenn es darum geht, die Leute davon zu überzeugen, ihre Termine und ganz allgemein ihre Verpflichtungen einzuhalten. Anlässlich einer von uns kürzlich an Gesundheitszentren durchgeführten Studie haben wir zwei kleine Veränderungen erprobt, die zu einer maßgeblichen Verringerung der Terminausfälle führten. Keine der beiden Veränderungen verursachte irgendwelche Kosten, aber ihre finanzielle Wirkung war riesig und erlaubte den betroffenen Gesundheitsdienstleistern eine potenzielle Einsparung von mehreren zehn Millionen Dollar im Jahr.
Wir werden in einem der folgenden Kapitel beschreiben, worin diese zwei Veränderungen bestanden (Kapitel 8, falls Sie es gleich wissen müssen). Wichtig ist es zu verstehen, dass jemanden von der Einhaltung eines Termins zu überzeugen nur ein Beispiel dafür ist, welche Herausforderung es sein kann, andere zu beeinflussen. Es gibt noch hunderte weitere Dinge, die zu tun wir andere Personen in vielen unterschiedlichen Situationen und Kontexten überzeugen müssen.
Ganz gleich, wen es zu überzeugen gilt, es gibt eine einfache Wahrheit, auf die wir in diesem Buch immer wieder hinweisen werden: Wenn es darum geht, das Verhalten anderer zu beeinflussen, sind es oft kleinste Veränderungen unserer Herangehensweise, die die größte Wirkung entfalten.
In diesem Buch geht es darum, wie man andere auf effektive und ethisch einwandfreie Weise beeinflusst und überzeugt. Es bietet anwendbare Informationen über viele kleine Veränderungen (über fünfzig, um genau zu sein), die Sie sofort umsetzen können. Wichtig ist, dass wir uns in den folgenden Kapiteln nicht auf Vermutungen oder Intuition verlassen, um die Veränderungen zu bestimmen, die zu maßgeblich veränderten Reaktionen führen können. Wir werden vielmehr Belege anführen, die den umfangreichen Befunden der Überzeugungsforschung entstammen und die Frage beantworten, welche kleinen Veränderungen es genau sind, die in einer Vielzahl von Situationen große Wirkung entfalten können.
Vor über dreißig Jahren hat einer von uns (Robert Cialdini) das Buch Die Psychologie des Überzeugens veröffentlicht. Es stellt die sechs allgemeingültigen Grundsätze des Überzeugens dar, wie sie sich aus einer Durchsicht der damals vorliegenden Forschung sowie aus Cialdinis eigener umfassender dreijähriger Feldstudie ergeben. Forscher haben diese sechs Grundsätze seither bestätigt, und Praktiker wenden sie weiterhin in allen erdenklichen Bereichen an. Sie lauten: Reziprozität (Menschen fühlen sich verpflichtet, Gefälligkeiten zu erwidern), Autorität (Menschen orientieren sich an Experten, die ihnen den richtigen Weg weisen), Knappheit (je knapper ein Gut, umso begehrter ist es), Sympathie (je mehr wir Leute mögen, umso mehr wollen wir Ja zu ihnen sagen), Konsistenz (Menschen wollen in Einklang mit ihren Verpflichtungen und Werten handeln) und soziale Bewährtheit (Menschen achten darauf, was andere tun, um ihr eigenes Verhalten daran auszurichten).
In unserem Nachfolgebuch Yes! Andere überzeugen – 50 wissenschaftlich gesicherte Geheimrezepte haben wir aktualisierte und spezifische Ratschläge geboten, wie man diese Grundsätze und zahlreiche andere Strategien aus der Überzeugungsforschung anwenden kann.
Aber die Forschung macht selten eine Verschnaufpause.
In den letzten Jahren haben uns mehr und mehr Forschungsbefunde aus Bereichen wie der Neurowissenschaft, der kognitiven Psychologie und der Verhaltensökonomik geholfen, ein noch umfassenderes Verständnis von Einfluss, Überzeugung und Verhaltensänderung zu entwickeln. In diesem neuen Buch werden wir mehr als fünfzig dieser neuen Befunde und Ideen vorstellen, wobei die meisten Untersuchungsergebnisse aus den letzten Jahren stammen.
Wir haben diese Befunde bewusst in kurzen Kapiteln dargestellt, die im Schnitt in weniger als zehn Minuten zu lesen sind. Diese Zeit wird ausreichen, um Sie den zugrundeliegenden psychologischen Mechanismus verstehen zu lassen, den wir und zahlreiche andere Forscher durch wissenschaftliche Studien belegt haben. Wir werden dann rasch zu der Frage übergehen, wie Sie die Idee oder den Befund in einer Vielzahl von Kontexten anwenden können: bei der Arbeit mit Ihren Kollegen, Kunden und Mitarbeitern, zuhause mit Ihren Freunden und Nachbarn und in vielen weiteren Situationen. Wir werden auch darauf eingehen, wie sich diese Ideen in vielerlei gängigen Kommunikationssituationen anwenden lassen: bei persönlichen Interaktionen, bei Gruppenbesprechungen, in Telefongesprächen und E-Mail-Korrespondenzen, im Internet und in sozialen Netzwerken.
Abgesehen vom Auswerten der neuesten Befunde aus der Überzeugungsforschung ist noch etwas anderes neu an diesem Buch: Es konzentriert sich auf das Thema kleiner Veränderungen mit großer Wirkung. Wenn wir diesmal darauf eingehen, wie man andere (auf ethisch einwandfreie Weise) beeinflussen und überzeugen kann, werden wir uns erstmalig auf jene kleinen Veränderungen konzentrieren, von denen die größte Wirkung zu erwarten ist.
Wir glauben, dass dieser Schwerpunkt auf wissenschaftlich begründeten kleinen Veränderungen mit großer Wirkung von ausschlaggebender Bedeutung ist, weil der Ansatz, den die meisten Leute verfolgen, wenn sie andere Personen überzeugen wollen, zunehmend unwirksam wird.
Die meisten Menschen glauben von sich, dass sie beim Treffen von Entscheidungen alle Informationen berücksichtigen, die ihnen zur Verfügung stehen, und dann fundiert die richtige Handlungsweise wählen. Es überrascht nicht, dass sie das Gleiche auch von anderen annehmen und davon ausgehen, andere seien am besten dadurch zu überzeugen, dass man ihnen alle verfügbaren Informationen mitteilt, samt einer einleuchtenden Begründung, weshalb sie diese Informationen zur Kenntnis nehmen sollten.
Hat zum Beispiel ein Arzt bei einem seiner Patienten eine chronische Erkrankung festgestellt, die zwar nicht harmlos, aber ohne Weiteres behandelbar ist, dann klärt er ihn womöglich über die Ursachen der Krankheit, ihre Ätiologie und Prognose auf und nennt dann eine Reihe von Behandlungsmaßnahmen, beispielsweise eine veränderte Ernährung und die Einnahme geeigneter Medikamente, zur richtigen Zeit und in den richtigen Dosen. Ärgert sich der Leiter einer IT-Abteilung über die steigende Anzahl von Mitarbeitern, die den Grundsätzen der Firma zuwiderhandeln, indem sie nichtlizensierte Software auf die Firmencomputer herunterladen, dann setzt er vielleicht eine Mitteilung auf, in der er ausführlich erläutert, was die potenziellen Folgen dieses Verhaltens sind und warum es den Grundsätzen der Firma widerspricht.
Es sind nicht nur Ärzte und Abteilungsleiter, die andere Personen zu beeinflussen versuchen, um eine wünschenswerte Veränderung herbeizuführen. Wir alle tun dies. Sie wollen einen neuen Kunden überzeugen, dass Ihr Produkt effektiver als das der Konkurrenz ist und er deshalb den 20 Prozent höheren Preis zahlen sollte? Dann liefern Sie ihm, um Ihre Behauptung zu stützen, zusätzliche Informationen und Antworten auf mögliche Einwände. Sie wollen Ihr Team überzeugen, dass sich Ihr neuestes Veränderungsprogramm von dem knappen Dutzend unterscheidet, die Sie bis jetzt aus dem Hut gezaubert haben? Dann führen Sie jede Menge Gründe an und zeigen Sie ihnen, welchen Nutzen sie diesmal daraus ziehen werden. Sie wollen Ihre Kunden dazu bringen, die Versicherungspolice Ihrer Firma in Anspruch zu nehmen oder deren Aktieninvestitionsplan zu folgen? Dann führen Sie sie behutsam durch eine hochtechnische Analyse des bisherigen Investitionsverhaltens der Firma, und achten Sie dabei darauf, die beeindruckendsten Erfolge besonders zu betonen. Sie wollen Ihre Kinder dazu bewegen, ihre Hausaufgaben zu erledigen und beizeiten ins Bett zu gehen? Dann erzählen Sie ihnen von Studien, denen zufolge sie dadurch ihre Chancen erhöhen, eine Spitzen-Universität zu besuchen, und erwähnen Sie dann vielleicht noch einige Forschungsbefunde über die positiven Auswirkungen des Schlafs.
Aus den neuesten Ergebnissen der Überzeugungsforschung geht jedoch ein oft übersehener Befund hervor, der weitgehend erklärt, warum Strategien, die Menschen durch Information zu einer Verhaltensveränderung bewegen sollen, ein hohes Risiko des Scheiterns bergen.
In aller Kürze: Nicht Informationen an sich führen Menschen zu Entscheidungen, sondern der Kontext, in dem sie präsentiert werden. Wir leben in der mit Abstand informationsgesättigsten und überreiztesten Umgebung, die es je gegeben hat. Die Menschen sind einfach nicht in der Lage, jede Information zur Kenntnis zu nehmen; Zeit und Aufmerksamkeit sind knappe Güter in ihrem geschäftigen Leben. Erfolgreiche Einflussnahme beruht immer häufiger auf Kontext und nicht auf Erkenntnis und auf dem psychologischen Umfeld, in dem Informationen vorgestellt werden. Folglich können Kommunikatoren ihre Fähigkeit zur Einflussnahme deutlich steigern, indem sie Verhaltensänderungen nicht einfach nur durch Information oder Aufklärung herbeizuführen versuchen, sondern darüber hinaus an ihrer Herangehensweise kleine Änderungen vornehmen, die tiefsitzende menschliche Motivationsstrukturen ansprechen. Eine kleine Änderung von Setting, Rahmung, Zeitpunkt oder Kontext der Übermittlung einer Information kann immense Auswirkungen auf ihre Rezeption und Umsetzung haben.
Als Team von Verhaltenswissenschaftlern, die sich mit Theorie und Praxis der Einflussnahme und des Überzeugens beschäftigen, fasziniert es uns stets aufs Neue, wie atemberaubend einfach die Veränderungen in der Botschaft eines Kommunikators sein können, die gewaltige Wirkungen zeitigen – und wie oft diese Veränderungen keine nennenswerte Verausgabung von Zeit, Mühe oder Geld erfordern. In diesem Buch geht es uns darum zu zeigen, welche kleinen Veränderungen Sie vornehmen müssen und wie Sie sie in strategischer und ethisch einwandfreier Weise so einsetzen, dass Ihre Fähigkeit zur Einflussnahme deutlich steigt – ohne dass Sie dabei auf teure finanzielle Mittel (Anreize, Rabatte, Rückzahlungen, Bußen usw.) zurückgreifen oder kostbare Zeit und Ressourcen aufbrauchen müssen.
Wir werden auch auf eine Reihe von Rätseln verweisen und einige Fragen stellen, die sich durch ein verbessertes Verständnis der Überzeugungsforschung aufklären lassen. Zum Beispiel:
Welche kleine Änderung können Sie an einer E-Mail vornehmen, um Verhandlungen mit Ihren Geschäftspartnern zu erleichtern?Was lehren uns Orkane, 99-Cent-Preisendziffern und Joghurteis über andere kleine Veränderungen, durch die wir andere erfolgreich überzeugen können? Welche kleinen Veränderungen unserer Herangehensweise können uns helfen, Arbeitstreffen produktiver zu gestalten? Und welche kleinen, kostenneutralen sprachlichen Änderungen können andere (aber auch Sie selbst) motivieren, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, etwa ein Verkaufsziel, eine Gewichtsabnahme, die Aufnahme eines neuen Hobbys oder dass Kinder ihre Hausaufgaben erledigen?In unserer schnelllebigen, datengesättigten Welt, in der sich Informationen schon durch einen Mausklick oder Fingerstreich abrufen lassen, liegt es vielleicht nahe, die Bedeutung kleiner Veränderungen des Kontextes von Informationen geringzuschätzen. Das aber wäre ein Fehler.
An den wunderbaren Vorzügen neuer Technologien und augenblicklich zugänglicher Informationen kann kein Zweifel bestehen, doch die kognitive Hardware, mit der wir Informationen verarbeiten, hat sich über Jahrhunderte hinweg kaum verändert. Uns stehen zwar mehr Informationen zur Verfügung, um bessere Entscheidungen treffen zu können, doch ironischerweise ist es dadurch eher unwahrscheinlich geworden, dass wir sie tatsächlich alle berücksichtigen. Die Menschen sind heute durch kleine Veränderungen im Kontext der Kommunikation nicht weniger beeinflussbar als unsere Vorfahren vor hunderten oder sogar tausenden von Jahren.
Wenn es darum geht, andere auf ethisch vertretbare und effektive Weise zu beeinflussen und zu überzeugen, ist Klein heute eindeutig angesagter als Groß. Wie Sie auf den folgenden Seiten allmählich erkennen werden, lässt sich schon dadurch eine große Wirkung erzielen, dass man kleine, wissenschaftlich begründete Veränderungen in die eigene Überzeugungsarbeit einbaut.
Wir beginnen unsere Reise in diese neue Wissenschaft vom Überzeugen, indem wir zeigen, wie kleine Änderungen an der Formulierung eines Briefes tausende von Bürgern dazu bewegten, aktiv zu werden und ihre Steuerschulden zu begleichen, was der betroffenen Regierungsstelle mehrere hundert Millionen an zusätzlichen Einnahmen bescherte. Anschließend widmen wir uns den Konsequenzen für unsere eigenen Überzeugungsversuche.
Steve J. Martin
Noah J. Goldstein
Robert B. Cialdini
Kapitel 1
Wie in vielen Ländern hatten die Steuereinzieher des britischen Finanzamts, Her Majesty’s Revenue & Customs (HMRC), ein Problem: Zu viele Bürger gaben ihre Steuererklärung nicht pünktlich ab und zahlten ihre Steuern nicht rechtzeitig.
Viele Jahre lang hatten die Beamten des HMRC eine Reihe von Briefen und Benachrichtigungen formuliert, die an die säumigen Zahler adressiert waren. Die meisten dieser Schreiben betonten die verschiedenen Konsequenzen, die säumigen Zahlern drohten: Zinsen, Mahngebühren und Gerichtsverfahren. Bei manchen Leuten funktionierte diese traditionelle Herangehensweise gut, bei vielen anderen aber nicht. Daher ließ sich der HMRC von unserer Firma INFLUENCE AT WORK beraten und beschloss, es mit einem anderen, auf der Überzeugungsforschung gründenden Ansatz zu versuchen. Dabei ging es um eine nur kleine Veränderung: Dem Standardbrief wurde ein einziger Satz hinzugefügt.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!