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Das erste Buch über die EFT-Klopfakupressur, das sich gezielt an Frauen wendet. Es zeigt, wie sie sich durch diese Methode von einschränkenden Überzeugungen, negativen Emotionen und Überforderung befreien können. Gut für sich selbst sorgen: Die Anwendung von Klopfakupressur schafft innere Freiräume und verleiht die Kraft, achtsam und beherzt neue Wege zu gehen.
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Seitenzahl: 236
Den in diesem Buch enthaltenen Empfehlungen und Hinweisen zur Selbstbehandlung mit Klopfakupressur liegen natürliche Methoden der Heilung zugrunde. Sie basieren auf langjähriger Erfahrung der Autorin in der therapeutischen Praxis. Autorin und Verlag weisen Leserinnen und Leser jedoch darauf hin, dass Selbstbehandlungen in eigener Verantwortung geschehen. Im Zweifelsfall oder bei bestehenden physischen und psychischen Erkrankungen ist für eine korrekte Diagnose bzw. entsprechende Behandlung stets ein Arzt, Heilpraktiker, Psychotherapeut oder eine andere qualifizierte Fachperson aufzusuchen.
Widmung
Für Valerie, die mir auf wunderbare Weise vermittelt, dass wir alle eins sind.
For Valerie, who shows me in a wonderful way that we are all one.
Vor fast 20 Jahren begegnete ich in Fortbildungen zum ersten Mal energetischen Therapieformen. Zu dieser Zeit gab es zwar die EFT-Klopfakupressur noch nicht, jedoch waren schon einige andere Methoden verbreitet, die auf die Traditionelle Chinesische Medizin und das System der Meridiane und Akupunkturpunkte zurückgehen. Auch die Techniken des Touch for Health und der Angewandten Kinesiologie gehen von der Existenz eines körpereigenen Energiesystems aus, und ich erfuhr diese Methoden als sehr effizient bei vielerlei Beschwerden.
Als ich wenig später jedoch verschiedene Formen der Klopfakupressur kennenlernte, wurde mir bewusst, dass mit ihrer Hilfe auf elegante und einfache Weise beachtliche Erfolge möglich waren. Mein Schwerpunkt war damals noch die Psycho-Kinesiologie, doch das hat sich inzwischen geändert. Nachdem ich in meiner Praxis die ersten Male erlebt hatte, wie schnell manche Ängste und negative Befindlichkeiten ihre Grundlage verloren, änderte sich meine Einstellung zur Herangehensweise bei Beschwerden körperlicher, psychischer und mentaler Art grundlegend.
Die bekannteste Technik der Klopfakupressur ist die Emotional Freedom Techniques (EFT®) des Begründers Gary Craig. Er vereinfachte die Thought Field Therapy® nach Dr. Roger J. Callahan, sodass sie auch als Selbsthilfemethode Anwendung finden konnte. Ihm ist es zu verdanken, dass EFT mittlerweile auf allen Kontinenten von vielen Therapeuten und Psychologen eingesetzt wird, die für ungewöhnliche, noch nicht etablierte neue Therapieformen offen sind.
Dennoch ist EFT der breiten Bevölkerung noch nicht genügend bekannt. Wir sind erst am Anfang einer wirklich neuen Ära der Medizin und der Psychologie, die die energetische Therapie als ernstzunehmende therapeutische Richtung anerkennt.
Wir könnten erreichen, dass sich unser gesamtes Gesundheitssystem in einigen Jahren zum Positiven verändern wird. Patienten und Klienten werden eigenverantwortlicher handeln, wenn sie an sich selbst erfahren, wie effektiv sie auf einfache Weise ihr Wohlbefinden beeinflussen können. Dies erfordert ein neues Denken, das auch nicht mehr strikt zwischen Psyche und Körper trennt. Und es setzt eine offene Haltung voraus, die die neuen Erkenntnisse der Quantenphysik mit einbezieht und sinnvoll zu nutzen weiß.
Wir alle, die die Klopfakupressur anwenden, tragen zu ihrer Verbreitung bei. Um dies zu ermöglichen, sind besonders die Frauen gefragt, denn sie sind nach wie vor diejenigen, die sich offener solchen neuen Therapieformen zuwenden. Sie haben zu diesem Buch gegriffen und gehören damit zu den Menschen, die die Techniken der emotionalen Freiheit zunächst an sich selbst entdecken wollen, um sie dann hoffentlich an andere Menschen, vielleicht auch an Ihre Kinder, weiterzugeben.
Die ersten beiden Kapitel dieses Buches machen Sie mit den Gemeinsamkeiten zwischen der Traditionellen Chinesischen Medizin und den neuen Erkenntnissen der Wissenschaft bekannt. Sie werden erfahren, wie viel Einfluss wir auf das haben können, was mit uns geschieht und die Art, wie wir damit umgehen. Sie lernen Ihr Glaubenssystem kennen, das Sie geprägt hat, und im dritten Kapitel erlernen Sie den Ablauf der Klopfakupressur im Detail. Sie können dann gleich damit beginnen, einzelne Themen zu bearbeiten. Probieren Sie die Technik an sich selbst aus, während Sie parallel die Kapitel lesen. So gewinnen Sie Sicherheit in der Anwendung und erzielen noch bessere Ergebnisse, indem Sie zusätzliche Hinweise und kreative Nutzungsmöglichkeiten kennenlernen.
Im vierten Kapitel lernen Sie die Welt der Emotionen aus einem weiblichen Blickwinkel kennen: Sie erfahren die zentralen Aspekte über den Zusammenhang von Gefühlen, Gedanken und Bewertungen und was diese in uns Frauen auslösen können. Dadurch wird es Ihnen leichter fallen, die Entstehung und Auswirkung negativer Gefühle bei sich zu erkennen. Anschließend mache ich Sie mit den wichtigsten negativen Emotionen vertraut und erläutere, welche Bedeutung sie insbesondere für Frauen haben. Sie erhalten beispielhafte Anleitungen zu deren Auflösung, wobei die angeführten Blütenessenzen und Aromaöle zusätzlich helfen können.
Das fünfte Kapitel macht Sie mit leicht nachvollziehbaren, effektiven Methoden bekannt, die es Ihnen erleichtern, Ihre Vergangenheit loszulassen, Ihre Gegenwart besser anzunehmen sowie Ihrer Zukunft mit neuem Vertrauen zu begegnen.
Im sechsten Kapitel gehe ich vertiefend auf Themen ein, die typischerweise für Frauen eine Herausforderung darstellen. Sie lernen Wege kennen, mit Unterstützung der Klopfakupressur möglichst gut für Ihr Wohl zu sorgen, Ihr Energiesystem zu stärken und im Gleichgewicht zu halten. Sie gewinnen einen Überblick über einfache Techniken und Varianten, die Ihnen die Lösung Ihrer persönlichen Themen erleichtern.
Mit diesem Buch können Sie die grenzenlosen Möglichkeiten entdecken und zu nutzen beginnen, die die Klopfakupressur Ihnen bietet. Ich ermuntere Sie auch dazu, meine Vorschläge mit Ihren eigenen Ideen zu ergänzen und so die Inhalte dieses Buches an Ihre eigenen Bedürfnisse anzupassen. Die Methode sollte lebendig bleiben und sich stetig weiterentwickeln.
Ich wünsche Ihnen viel Freude damit. Möge die Übung gelingen.
Liebes-Lied Wie soll ich meine Seele halten, dass sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie hinheben über dich zu andern Dingen? Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas Verlorenem im Dunkel unterbringen an einer fremden stillen Stelle, die nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen. Doch alles, was uns anrührt, dich und mich, nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich, der aus zwei Saiten eine Stimme zieht. Auf welches Instrument sind wir gespannt? Und welcher Geiger hat uns in der Hand? O süßes Lied.
Rainer Maria Rilke
Vor einiger Zeit sah ich im Fernsehen eine Reportage über eine Künstlerin aus der Ukraine. Sie kreierte wunderbare Bilder zu meditativer Musik, indem sie mit ihren Händen Sand von unterschiedlicher Konsistenz und Farbe auf eine Glasscheibe rieseln ließ. Sie tat dies auf eine selbstversunkene, elegante Weise und es faszinierte mich, ihr dabei zuzusehen. Plötzlich verspürte ich das tiefe Bedürfnis, meine Freundin in den USA anzurufen. Sie ist ebenfalls Künstlerin, und da auch sie mit Naturmaterialien arbeitet, würde sie sich – so mein Gedanke – sicher von dieser Frau inspirieren lassen. Als ich meiner Freundin von der Reportage erzählte, fing sie an zu lachen: Sie hatte mir nämlich eine Stunde zuvor eine E-Mail mit einem Hinweis auf einen Film über genau diese Künstlerin geschickt. Sie wiederum wurde von einer Kollegin darauf aufmerksam gemacht. Wir hatten also fast zur gleichen Zeit das Bedürfnis gehabt, einander dies mitzuteilen. Da wir uns seit über zehn Jahren kennen und einander sehr nahestehen, wundern wir uns über solche Ereignisse inzwischen nicht mehr.
Sie kennen das sicher aus eigener Erfahrung: Haben Sie es nicht auch schon öfter erlebt, dass Sie in dem einen Moment noch an eine liebe Person gedacht haben und im nächsten Moment klingelte bereits das Telefon – ebendieser Ihnen nahestehende Mensch rief an und sagte: »Ich habe gerade an dich gedacht, und da wollte ich mal fragen, wie es dir geht ...«
Etwas Ähnliches passierte mir mit einer anderen Freundin: Eines Tages war ich in der Innenstadt von Nürnberg unterwegs, und es führte mich ohne besonderen Grund in eine Gasse, die ich sonst eher mied, da ich mich dort nicht sonderlich wohlfühlte. Ausgerechnet hier jedoch begegnete mir eine enge Freundin aus meiner Studentenzeit, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Sie begrüßte mich mit den Worten: »Anne Rose, das gibt es doch nicht! Ist das nicht seltsam, ich laufe sonst nie in dieser Gasse, aber irgendetwas hat mich heute hierher getrieben, und jetzt treffe ich ausgerechnet dich hier!«
Solche sogenannten Synchronizitäten geschehen zu häufig in unserem Leben, als dass wir sie ignorieren oder als reine Zufälle abtun könnten. Seit ich ihre Existenz und Wirkweise in mein Leben integriert habe, verlasse ich mich mehr und mehr auf mein inneres Gespür, auf die Einsichten meiner Intuition. Ich versuche, meiner inneren Stimme Beachtung zu schenken, auch wenn ich in dem jeweiligen Moment noch nicht genau verstehen kann, was mich gerade antreibt.
Und je mehr ich dies tue, desto häufiger und verlässlicher ereignen sich solche Begebenheiten. Seit ich darauf vertraue, dass diese Verbindungen bestehen und eine wertvolle Bereicherung für mein Leben sind, nehme ich sie häufiger wahr und sie führen mich als verlässliche Wegweiser durch alle Lebensphasen.
Welche Kräfte sind eigentlich mit beteiligt, während wir versuchen, unser Leben bestmöglich zu gestalten und ihm einen Sinn zu verleihen? Wer oder was führt uns und hat Einfluss auf unsere Entscheidungen? Oder, wie Rainer Maria Rilke es formuliert, auf welchen »Bogen« sind wir gespannt?
Die neue Quantenphysik, die sich mit den kleinsten messbaren Teilchen in unserem Kosmos befasst, bringt uns mit ihren Forschungsergebnissen dem Ursprung und den Zusammenhängen unserer Welt näher. Es gibt jedoch schon seit Tausenden von Jahren östliche Weisheitslehren, die auf anderen Wegen und empirisch weniger nachvollziehbar zu ganz ähnlichen Ergebnissen und Denkweisen gelangt sind. Hierzu gehören zum Beispiel die indischen Veden und das chinesische Tao-te-Ching von Laotse, welches übersetzt »Das Buch vom Weg« bedeutet.
Das heutige Verständnis der Welt beruht auf Erkenntnissen der Quantenphysik. Diese neue Wissenschaft belegt seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts in streng kontrollierten Experimenten, dass das gesamte Universum, wir und alles, was um uns herum existiert, letztlich aus ein und demselben Grundstoff besteht, nämlich Energie.
Betrachtet man nun die alten Weisheitslehren, so entdeckt man erstaunliche Parallelen: Diese gelangten mithilfe von Meditation, durch Erfahrungen, Intuition sowie über eine spirituelle Verbindung mit dem Kosmos zu dem Wissen,
welches bereits über Jahrtausende an uns überliefert wurde. Bis heute hat es seine Gültigkeit nicht verloren und erlebt in der westlichen Welt seit Jahrzehnten eine Renaissance. Diese Lehren betrachteten den Menschen und alles Lebendige schon damals als ein ganzheitliches Energiesystem. Sie legten nahe, dass die Lebensenergie ungehindert fließen kann, wenn ein Energiesystem ausgeglichen ist. Gerät es durch eine unausgewogene Lebensweise aus dem Gleichgewicht, so äußert sich dies als Unwohlsein, Kraftlosigkeit oder in Form von seelischen und körperlichen Krankheitssymptomen. Die alten Lehren trennten also weder zwischen Körper und Geist noch zwischen Materie und Energie, für sie war alles ein einheitliches Ganzes – eine im tiefsten Sinne des Wortes ganzheitliche Sichtweise.
Der Physiker Albert Einstein bestätigt dies zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf eine Weise, die auch in der Wissenschaft Anerkennung fand: Er erkannte, dass Materie und Energie nur verschiedene Ausprägungen ein und derselben Realität sind, dass sie austauschbar sind, weil Materie letztlich auch eine Form von Energie ist. Alles Sichtbare besteht letztlich aus Energie, aber auch alles, was für uns unsichtbar ist oder nicht direkt mit den Sinnen wahrgenommen werden kann. Sogar unsere Erfahrungen, unser Denken und Fühlen sind letztendlich eine Form von Energie, sie haben ihre eigenen Schwingungsfrequenzen, die sich auf den Zustand unseres Energiesystems auswirken.
Bereits vor Jahrzehnten entdeckte der Physiker Fritz-Albert Popp, dass alle Zellen von Lebewesen fähig sind, Licht sowohl zu speichern als auch wieder abzugeben. Dieses Licht nannte er »Biophotonenstrahlung«. Biophotonen können vom Körper eines Lebewesens abgegeben und von einem anderen Körper mitsamt der darin enthaltenen Energie oder Information aufgenommen werden. Die Biophotonenstrahlung zeugt demnach ebenfalls von einem Energiefeld, das unseren Körper und jede einzelne Zelle umgibt. Innerhalb dieses Energiefeldes sind wir alle miteinander verbunden.
Durch die Forschungen der Quantenphysik wissen wir heute, dass wir nicht nur unabhängige Beobachter in unserer Welt sind, sondern dass wir im Moment des Betrachtens bereits Einfluss nehmen auf das Betrachtete. Wir können uns dieser Wirkung willentlich gar nicht entziehen. Allein die Anwesenheit unserer Energie verändert auch die Energie von allem, was uns umgibt. Wir können uns also nicht einmal dafür entscheiden, das Beobachtete nicht zu beeinflussen. Jede Haltung, jedes Denken, jedes Dasein ist Energie und hat seinen Einfluss auf andere Energien bzw. Schwingungen.
Wenn Sie in einer Beziehung leben und Ihrem Partner voller Liebe begegnen, dann erreicht ihn diese feinstoffliche Energie, auch wenn er sie nicht bewusst wahrnimmt. Wenn Sie eine Familie haben, so hat all Ihr Tun, all Ihr Denken, so haben alle Emotionen, die innerhalb Ihrer Familie zum Ausdruck gebracht werden, eine Auswirkung auf alle Familienmitglieder. Besonders die Kinder sind betroffen, die sich ja noch mitten in ihrer Entwicklung befinden.
Unser Körper, unsere Gedanken, unsere Gefühle, das heißt unsere Energien haben bestimmte Schwingungen und beeinflussen die Schwingungen im Umfeld. Dieses Umfeld beginnt schon in uns selbst. In der Welt der Schwingungen, die als Frequenzen gemessen werden können, gibt es keine Grenzen mehr. Alle Schwingungen beeinflussen einander, sie sind eng miteinander verwoben. Wir können »auf einer Wellenlänge« sein mit einer anderen Person, dann gehen wir in eine positive Resonanz mit ihr. Oder wir können uns abgestoßen fühlen von ihr, das heißt, wir gehen in eine negative Resonanz mit ihr, unsere Schwingungen harmonieren also nicht so gut miteinander. Auch unsere eigene »Gemütsschwingung« kann in Harmonie mit unserem Wesen sein, dann fühlen wir uns in Balance und gestärkt. Wenn unsere innere Schwingung jedoch durch negative Emotionen in Disharmonie gerät, dann fühlen wir uns schwächer. Aus der Schwäche heraus fällt es uns schwerer, mit den Energien, die uns umgeben, in eine positive Resonanz zu gehen. Wir fühlen uns dann schneller angegriffen, missverstanden oder sogar ungeliebt.
Unser Universum ist nach den neuesten Erkenntnissen ein großes, einheitliches Natursystem, das von zahllosen sichtbaren und unsichtbaren Verbindungen durchzogen ist wie ein dicht
vernetztes Gewebe. Der Autor Gregg Braden hat über die Geheimnisse dieser Verbindungen, die er »göttliche Matrix« nennt, ein wunderbares Buch geschrieben, in welchem er uns als Schöpfer unserer eigenen Wirklichkeit beschreibt und dies mit wissenschaftlichen Erkenntnissen der neuen Physik belegt. Innerhalb dieser göttlichen Matrix, welche auch das morphische Feld genannt wird, besteht eine universelle Ordnung. Der Physiker David Bohm verdeutlicht dies anhand der Metapher eines fließenden Baches: Wir können zwar alle Strömungen und Bewegungen im Wasser einzeln wahrnehmen, dennoch existieren sie nicht unabhängig voneinander, sie sind Teil des Wassers als Ganzheit. Auf die gleiche Weise sind wir eingebettet in den großen Fluss des Universums. In diesem Gewebe können wir uns den kosmischen Gesetzmäßigkeiten zwar nicht entziehen, dennoch sind wir fähig, es mit unseren eigenen energetischen Schwingungen mitzugestalten.
Wenn wir nun tatsächlich viel mehr Möglichkeiten und viel mehr Einfluss haben, als uns bisher bewusst war, was bedeutet das dann für unser Leben? Sind wir letztlich auch fähig, das, was wir als unsere Wirklichkeit erleben, zu verändern? Sie vielleicht ganz anders wahrzunehmen oder sie sogar mitzugestalten? Laut Braden haben wir alle die Möglichkeit und den Freiraum, kreativ an der Schöpfung mitzuwirken und dadurch Einfluss auf unser eigenes Schicksal
zu nehmen. Wenn wir den neuen Erkenntnissen der Quantenphysik und den alten Weisheitslehren folgen, gibt uns dies eine weitaus größere Freiheit, als wir bisher angenommen haben. Mit dieser Freiheit geht natürlich auch eine größere Verantwortung einher. Für die einen mag das ermutigend und befreiend klingen, für andere möglicherweise erschreckend, denn aus dieser Erkenntnis folgt, dass auch jedes unbedachte Denken und Tun seine Auswirkung hat.
So neu sind die Erkenntnisse der Quantenphysik bei genauerem Hinsehen nicht. Auf Quantenebene bewahrheitet sich und wird experimentell nachvollziehbar, was die alten Traditionen uns schon seit Tausenden von Jahren in ihren Lehren vermittelt haben: Wir alle sind eingebettet in ein großes Ganzes. Es gibt viele Kulturen, die von einer Art göttlichen Matrix sprechen, in welcher feinstoffliche Energien wirken. Sie durchströmen das gesamte Universum, also auch unseren Körper, und damit haben sie Einfluss auf unsere Lebensenergie. In China wird diese universelle Lebensenergie Chi genannt, in der Tradition Indiens und des Tibet nennt man sie Prana. Die fernöstlichen Weisheitslehren der Traditionellen Chinesischen Medizin und der indischen Veden bedienen sich dieses Wissens auch bei der Behandlung von Krankheiten, die sie als ein energetisches Ungleichgewicht innerhalb des Menschen beschreiben.
Wanderärzte im alten China entwickelten ein Gesundheitssystem, das Körper, Geist und Seele als ganzheitliche Einheit betrachtete. Dieser traditionelle östliche Weg ging ebenfalls davon aus, dass alles mit allem verbunden ist: Körper und Seele wurden als ein einheitliches Ganzes angesehen, im Gegensatz zur trennenden Sichtweise der westlichen Welt.
Schon die chinesische Philosophie des Tao-te-Ching bediente sich der Metapher des fließenden Wassers, um das »große Ganze« zu beschreiben: Durch Meditation konnte man erlernen, sich vertrauensvoll dem Fluss der Dinge zu überlassen. Es galt als gesundheitsfördernd, der inneren Stimme zu vertrauen, und darüber hinaus wurde dazu geraten, nicht mit ganzer Kraft gegen den Strom zu schwimmen, sondern sich in Harmonie mit den Strömungen des Wassers zu bewegen. Dabei öffnete eine spirituelle Lebensweise auch den Zugang zu einem inneren Ort, an dem Heilung möglich wurde.
»Heil sein« bedeutete gemäß dem Tao-te-Ching auch, sich von festen Vorstellungen, Begierden und Urteilen zu lösen und dadurch zu einem wahrhaft mitfühlenden Menschen zu werden. Es forderte dazu auf, sich dem universellen Prozess anzuvertrauen und loszulassen, um Lebendigkeit und Liebe zu fördern. Diesem Weg konnte man auf verschiedenen Ebenen folgen: Meditation und Atmung waren die wichtigsten der sieben Stufen des Heilens, es folgten Bewegung, Ernährung, Massage und Bäder, Akupunktur und Moxibustion. Die Chirurgie, wie sie in der westlichen Welt praktiziert wird, war aus diesem Modell nicht ausgenommen, sie stand jedoch an letzter Stelle.
Die Lehre der Akupressur und Meridianmassage, die Inhalt dieses Buches sind, gehörten in den Bereich der Massage. Damit wurde der Akupressur für den harmonischen Fluss der Lebensenergie Chi sogar eine höhere Wirksamkeit zugeschrieben als der im Westen inzwischen bekannteren Akupunktur. Gary Craig, der Begründer der EFT-Klopfakupressur, bezeichnete seine Weiterentwicklung auch als »Akupunktur ohne Nadeln«.
Die Lebenskraft Chi zirkuliert innerhalb des Meridiansystems unseres Körpers. Dieses System ist in symmetrisch angeordnete Leitbahnen unterteilt, in denen die Lebensenergie mehr oder minder ungehindert fließt. Wir können uns das ähnlich vorstellen wie unsere Blutgefäße, die den Sauerstoff an die verschiedenen Stellen im Körper transportieren, damit er dort für die nötigen Stoffwechselprozesse genutzt werden kann. Die Meridiane stehen in enger Verbindung mit unserem Nervensystem und dieses ist wiederum mit allen Organen und Körperteilen verbunden.
Über die Meridiane haben wir also die Möglichkeit, unseren gesamten Organismus zu erreichen und positiv zu beeinflussen. Wir können unseren Stoffwechsel harmonisieren, indem wir Giftstoffe abtransportieren und Blockaden auflösen. All unsere physiologischen Systeme – wie zum Beispiel Immunsystem, Nervensystem, Hormonsystem, Lymphsystem, Verdauungssystem – sowie all unsere Organe stehen mit dem Meridiansystem in Verbindung und sind somit über die Meridiane auch beeinflussbar. Wenn Dysbalancen auf feinstofflicher Ebene im Meridiansystem nicht erkannt und rechtzeitig aufgelöst werden, so äußern sie sich schließlich in seelischen oder körperlichen Beschwerden, auf die Dauer macht ein energetisches Ungleichgewicht krank.
Entlang der Meridiane befinden sich hunderte von elektromagnetischen Akupunkturpunkten, an denen, wie sich herausgestellt hat, unser Organismus am empfänglichsten für eine positive Veränderung ist. Messungen zufolge ist der elektrische Widerstand hier bis zu 40-mal geringer als an den umliegenden Hautflächen. Wenn dort also ein Impuls gesetzt wird, mithilfe einer Nadel oder durch ein Klopfsignal der Finger, so erreicht das erzeugte Signal umgehend das Meridiansystem. Bei der energetischen Klopfakupressur verwenden wir eine Auswahl dieser hochsensiblen Punkte, um Dysbalancen auszugleichen.
Wir haben insgesamt vierzehn Meridiane, zwei davon verlaufen über die Körpermitte und zwölf sind paarweise auf der rechten und linken Körperseite angeordnet. Sie sind jeweils nach einem Organ benannt, durch das sie hindurchfließen. Der Lebermeridian fließt also beispielsweise durch die Leber, der Herzmeridian durch unser Herz. Alle Meridiane sind miteinander verbunden, sie verlaufen ineinander und bilden einen geschlossenen Kreislauf. Ungleichgewichte, ausgelöst durch mentale, emotionale oder körperliche Herausforderungen, können den Energiefluss behindern und sich als Stau oder als Defizit an Energie äußern.
Genau an diesem Punkt setzt die »Energetische Psychologie« an, zu welcher auch die Methode der EFT®-Klopfakupressur gehört. Ihr Begründer, der Ingenieur Gary Craig, hat in den 1990er-Jahren die Thought Field Therapy (kurz TFT) des Psychologen Roger Callahan kennengelernt und so weit vereinfacht, dass sie für alle Menschen zur Selbsthilfe anwendbar wurde. Ihm ist es zu verdanken, dass EFT® (Emotional Freedom Techniques) weltweit so eine starke Verbreitung gefunden hat.
Craig folgte dem Leitsatz:
»Die Ursache aller negativen Emotionen ist eine Störung im körpereigenen Energiesystem.«
Wird also diese Energiestörung durch Klopfakupressur behoben, so lösen sich auch die negativen Emotionen auf, die mit ihr in Verbindung stehen. Wenn wir uns jedoch vergegenwärtigen, dass alles Energie ist, so ist eine Unterscheidung zwischen körperlichen, psychischen und mentalen Problemen oder Symptomen nicht unbedingt nötig, sie alle existieren in Form von Energie und Information. Wir können also die Klopfakupressur bei körperlichen Themen wie zum Beispiel Schmerzen anwenden sowie bei mentalen Themen, die durch negatives Denken gekennzeichnet sind. Beide sind lediglich verschiedene Ausdrucksformen eines Ungleichgewichts im Energiesystem.
Was können wir nun für uns selbst tun, um unsere Lebensenergie in einem harmonischen Fluss zu halten? Wie können wir darüber hinaus in diesem universellen Energiefeld als mitbeteiligte Schöpfer dazu beitragen, dass das aus den Fugen geratene Energiegleichgewicht der Erde wieder ausgeglichen wird? Wenn wir erkennen, dass wir selbst sehr viel tun können, um unser eigenes Energiesystem zu stärken und damit auch auf unser Umfeld einzuwirken, dann ist es sinnvoll, wieder ins Vertrauen zu gehen und uns unserem tiefsten inneren Wesen anzuschließen. Auf diesem Weg finden wir wieder zurück zu der uns innewohnenden göttlichen Kraft, welche unsere Selbstheilungskräfte zu aktivieren vermag. Wenn wir uns diesem Bereich in uns liebevoll zuwenden, dienen wir damit letztlich auch dem großen Ganzen. Selbst wenn wir dies nicht sehen und nicht direkt mit unseren Sinnen wahrnehmen können, so sind wir doch aktiv daran beteiligt.
Wenn wir lernen, mit den Energien, die uns durchströmen, achtsam umzugehen, so können wir rechtzeitig erkennen, wenn
sie aus dem Gleichgewicht geraten. Wir haben die Möglichkeit, einen bewussten energetischen Dialog mit uns selbst aufzunehmen, und das tun wir mithilfe der Klopfakupressur. Das Manifeste, also der körperliche Bereich, wird dieser Energie folgen. Wenn wir unsere Energien in Harmonie bringen, wird unser Körper ins Gleichgewicht kommen und uns dies in Form von Gesundheit danken. Wir finden wieder zurück in unsere Mitte, blühen auf und ruhen gleichzeitig in uns selbst.
Die Klopfakupressur ist eine der einfachsten, sanftesten, effektivsten und wunderbarsten Methoden, unsere Selbstheilungskräfte ohne schädliche Nebenwirkungen anzuregen und uns zurück in die innere Balance zu führen.
Der Gedanke bringt das Wort hervor, das Wort bringt die Tat hervor, die Tat entwickelt sich zur Gewohnheit, die Gewohnheit verhärtet sich zum Charakter, der Charakter wird zu deinem Schicksal. Deshalb beobachte den Gedanken und seine Wege mit Sorgfalt und lass ihn aus Liebe entspringen, geboren aus Respekt für alle Lebewesen.
Dharma
Wenn also alles Energie ist, dann sind auch unsere Gedanken und Überzeugungen eine Form von Energie. Sie bestimmen unser Leben viel mehr, als uns bewusst ist. »Glaube versetzt Berge« heißt es. Das zeigt, wie viel Energie unsere Überzeugungen haben, egal, ob sie positiver oder negativer Art sind und auch unabhängig davon, ob sie uns bewusst sind oder nicht. Der Bereich des Lebens, der uns am besten spiegelt, wie unser Glaubenssystem aussieht, ist unsere »Komfortzone«. In diesem Kapitel lernen Sie sich und Ihre Komfortzone ein bisschen besser kennen.
Wenn Sie den Begriff Komfortzone lesen, welche Gedanken kommen Ihnen dann als Erstes in den Sinn? Die anschmiegsame Couch? Etwas Angenehmes, Weiches, Leichtes? Sicherheit? Wenn ich Seminarteilnehmer darauf anspreche, verbinden sie zunächst recht angenehme Assoziationen damit, doch bald kommen auch andere Aspekte hinzu, wie Bequemlichkeit oder Einschränkung. Was kennzeichnet denn unsere Komfortzone, wer oder was macht es sich eigentlich »bequem« in ihr? Sie ist der Bereich, in dem alles einen Platz findet, was wir im Laufe des Lebens als typisch, vertraut und »normal« für uns erfahren haben. Dies kann Freudvolles, aber eben auch Leidvolles sein: Sie erleben zum Beispiel immer wieder die gleichen Muster, fangen sich immer wieder ähnliche Krankheiten ein, landen immer wieder in Partnerschaften, die ähnlich verlaufen, oder schaffen es einfach nicht, ein gewisses Körpergewicht zu unterschreiten? Erleben Sie vielleicht immer wieder Situationen, die Sie eigentlich »in Zukunft nie mehr« erleben wollten? Sind Ihnen bestimmte positive und vor allem negative Emotionen sehr »vertraut«, obwohl Sie ihnen ablehnend gegenüberstehen, wie etwa Eifersucht oder eine Angst, die Kontrolle über Ihr Leben zu verlieren?
Unser Unterbewusstsein möchte sich in Sicherheit fühlen. Dies ist ihm vor allem dann möglich, wenn es viel Vorhersehbares erlebt, selbst wenn dies unangenehm oder schmerzhaft ist – so paradox dies auch klingen mag. Wie es in der Komfortzone jeder einzelnen Frau aussieht und was das für sie bedeutet, hängt von der individuell unterschiedlichen Entstehung und Entwicklung ab:
Unser Unterbewusstsein und unsere Komfortzone sind sehr eng miteinander verbunden. Die Erlebnisse in den ersten vier bis sechs Lebensjahren unserer Kindheit beeinflussen maßgeblich die Entwicklung unseres Unterbewusstseins. Alle Wahrnehmungen in dieser Zeit beeinflussen unser Fühlen und wirken sich auf unser zukünftiges Verhalten aus. Wir bewerten unsere Wahrnehmungen und entscheiden jeweils, ob sie für uns förderlich sind, also unser Wachstum unterstützen, oder ob sie eine Gefahr bedeuten, wir uns also vor einer Bedrohung schützen müssen. Aus all diesen Bewertungen bildet sich die Struktur und das Aussehen unserer Komfortzone.
Der Zellbiologe Bruce Lipton hat in seiner Filmdokumentation Wie wir werden, was wir sind anschaulich dargestellt, welche enorme Bedeutung die ersten Lebensjahre für unsere Gesundheit haben: Die Einflüsse, vor allem auch die Emotionen unserer Eltern, sind für unser späteres Verhalten und unsere Beziehungen zu unseren Mitmenschen viel wichtiger als bisher angenommen.
Bruce Lipton erläutert in seinem Filmvortrag auch, dass Kinder in den ersten sechs Lebensjahren eine besondere Gehirnwellenstruktur aufweisen, die sie in einem sogenannten »hypnagogischen Zustand« hält: Ein Kind in diesem Alter verarbeitet zunächst alle Informationen, die ihm vermittelt werden, ohne sie zu beeinflussen oder bewusst zu reflektieren. Sein Gehirn befindet sich in einem hypnotischen Trance-Zustand und nimmt extrem aufmerksam alles auf, was es sieht, hört oder auf andere Weise wahrnimmt. Während dieser Lebensphase sind Kinder demnach extrem empfänglich für jede Art von Suggestion und Beeinflussung.