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Dieses Buch ist für alle geschrieben, die ihre Kindheit und all die vielen Abenteuer, die erlebt wurden, noch nicht vergessen haben. Und wenn, dann wird dieses Buch erinnern! Die Geschichten erzählen aus einer Zeit, als es noch keine Computer, smart phones, Supermärkte, Waschmaschinen, Farbfernseher und nur wenige Autos gab. Cola und Kaugummi, Corn Flakes und Ketchup gab es erst kurze Zeit und nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen waren verrückt danach. Dieses Buch ist für alle geschrieben, die erkannt haben, dass menschliche Reife auch bedeutet, sich einen großen Teil der kindlichen Seele zu bewahren.
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Seitenzahl: 52
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Zur Erinnerung an meine Schwester Barbara
Dieses Buch erzählt über die Kindheit von zwei Schwestern und der Welt da draußen, die der Fantasie alle Möglichkeiten bereit hilet, übermütig Purzelbäume zu schlagen. - Hier erzählt Oma ihrem Enkelkind Tinchen Geschichten aus einer Kinderzeit in den späten 1950er Jahren. So aktuell sind die Erlebnisse zum Teil, als sei die Zeit stehen geblieben. Und dann wieder scheint es so, als sei das alles im letzten Jahrhundert passiert - oh, es scheint ja nicht nur so, es war sogar das letzte Jahrtausend!
Dieses Buch enthält Geschichten aus einer Zeit, die für Eltern und auch für Kinder nicht leicht war, aber gerade deshalb kostbare und unvergessliche Stunden der Erinnerung bereit hält.
Dieses Buch ist für alle geschrieben, die ihre Kindheit und all die vielen Abenteuer, die erlebt werden noch nicht vergessen haben .. und wenn, dann wird dieses Buch erinnern an viele warme Momente und auch an traurige und sehr intensive Erlebnisse voller Melancholie, Witz und Lebendigkeit.
Es ist vor allem auch ein Buch für die Enkelkinder von heute, die in eine vergangene Welt eintauchen und viele vielleicht auch vertraute liebevolle Momente aus den Geschichten mitnehmen.
Dieses Buch ist für alle geschrieben, die erkannt haben, dass menschliche Reife auch bedeutet, sich einen großen Teil der kindlichen Seele zu bewahren.
Liebe Omas! Lest diese Geschichten Euren Enkelkindern vor! Viele neue Geschichten werden sich aus den Fragen der Kinder ergeben.
Einschlafen mit Pupswolken
Vom Fernseher, in den man Geld steckte
Das Auto mit dem Namen ‘Goliath’
Vom Milch holen und der Mutprobe
Muttertag
Gänseblümchenliebe
Weihnachten, Schnee und kalte Füße
Von dem Glück und der Plage eine große Schwester zu haben
Maikäferkitzel
… und samstags Badetag
Fahrt in die Sommerferien
Kribbeln im Bauch und Kloppe danach
Arbeit auf dem Rübenfeld
Hund, Katze, Schwein, der Garten und die neuen Fahrräder
Spiele und Beerdigung
Meine Schwester und ich teilten uns ein Zimmer. Darin spielten wir gemeinsam und stritten auch ganz oft. Doch wenn wir abends im Bett lagen, war alles vergessen. Da haben wir dann ganz viel Quatsch gemacht. Wir hatten uns ganz besondere Spiele ausgedacht, die man auch im Dunkeln und im Bett spielen konnte. Es begann immer mit dem Wörter-Rückwärts-Ratespiel. Da waren zunächst unsere Vornamen Nurdug und Arabrab. Das heißt Gudrun und Barbara. Aber das ist ja nichts Besonderes, du kannst sicher auch deinen Namen rückwärts sagen, nicht Nechnit? Schwierig war es bei Wörtern wie Gänseblümchen oder Luftmatratze. Wir überlegten dann sehr lange und sehr heftig, bis eine von uns rief: Ich habs! Wer das Wort am schnellsten rückwärts sagen konnte, der hatte gewonnen.
Und großes Gekicher war immer, wenn die ‚schlimmen Wörter‘ an der Reihe waren. Die verrate ich aber nicht.
Das Spiel Tiere raten machte auch großen Spaß. Da musste beschrieben oder besser gezeichnet werden, aber ohne Papier, nur mit Worten wie zum Beispiel das Tier aussieht, das zu erraten war. Ob es Fell hat, ob es kriecht oder springt, ob es Töne macht oder ganz still auf dieser Welt so vor sich hin lebt.
Spannend war das Spiel Personen raten. Alle möglichen Leute wurden beschrieben, die man so kennt. Da musste dann ein Mensch erraten werden, der dick ist, eine Knollennase hat und stinkt. Das war dann der Kassierer von Papas Gesangverein. Oder es sollte eine Frau mit gelben Haaren erraten werden, die immer lacht wie ein scheppernder Mülleimerdeckel (damals waren Mülleimer noch aus Eisen) und Pickel auf den Armen hat. Das war dann Fräulein Bertram, die Nachbarin. Fräulein nannte man junge Frauen, die noch nicht verheiratet waren. Manchmal waren alte Frauen auch Fräuleins, wenn sie keinen Mann gefunden hatten oder keinen wollten. Also wenn sie nicht verheiratet waren.
Wir haben immer wie verrückt gelacht bei diesen Spielen. Und manchmal waren wir so albern, dass Mama den Kopf zur Tür rein steckte und sagte: Nun wird es aber Zeit zum Schlafen! - Es wurde ganz hell im Zimmer vom Flurlicht, wir sahen Mama nur als Schatten und dann war sie auch schon wieder verschwunden. Als wäre da draußen eine fremde Welt. Wir waren dann erst mal ganz leise, hielten die Luft an und prusteten plötzlich wieder los, kicherten und konnten nicht mehr aufhören, dass nennt man Lachkrampf.- Manchmal legte ich mich auch zu meiner Schwester ins Bett, wir kuschelten uns aneinander und sie las mir eine Geschichte aus unserem Lieblingsbuch vor. Stell dir vor Tinchen, das Buch habe ich immer noch. Man muss es ganz vorsichtig behandeln, weil es sonst auseinander fällt. - Das war schön und manchmal schlief ich dabei ein. Aber ich musste ja wieder in mein Bett zurück und das war ganz kalt, da wurde ich dann wieder wach. Wenn dann wirklich Zeit war zum schlafen, dann sagte eine von uns: So jetzt beten wir.
Dann wurde es ganz still und wir sprachen in Gedanken unsere Gebete. Ich habe immer zuerst dem lieben Gott gesagt, dass mir dies und das sehr leid tut, zum Beispiel, dass ich frech war zu Mama oder dass ich der Katze auf die Pfote getreten bin. Dann habe ich den lieben Gott darum gebeten, er soll auf alle gut aufpassen. Vor allem war es immer ganz wichtig, den lieben Gott zu bitten, dass es niemals einen Krieg geben möge, denn davor hatte ich riesige Angst. Die Erwachsenen erzählten immer so schreckliche Sachen darüber, denn es war noch nicht so lange her, dass Krieg war.
Es wurde das Gebet: „Lieber Gott mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm“ und das Vaterunser gebetet, dann war alles erledigt und damit der andere wusste, dass das Gebet beendet war, wurde „Amen“ gesagt. Wir wünschten uns dann eine gute „Naaacht!“ und meistens wurde dann auch geschlafen, wenn nicht einem von uns beiden doch noch etwas einfiel und dann kam die Frage: „Schläfst du schon?“-