Und über die Schwelle des Lebens - Frida Kunkel - E-Book

Und über die Schwelle des Lebens E-Book

Frida Kunkel

0,0
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Frida Kunkel (1890-1978) war in erster Linie Mutter und Hausfrau. Ihre wenigen erhaltenen Gedichte sind in diesem Buch versammelt. Ihre Originalhandschriften sowie weitere Quellen und Urkunden zu ihrem Leben und ihrer Familie werden im Stadtarchiv Ribnitz-Damgarten (Mecklenburg-Vorpommern) aufbewahrt. Es sind Texte, die angefüllt sind mit Alltagssorgen und Alltagsfreuden; sie handeln von Arbeit, vom täglichen Mühen, von Trauer, Entbehrung und Leid; von menschlichen Begegnungen und ihren Wünschen, ihrer großen Sehnsucht nach Frieden und nach der ewigen Freude, die Frida in ihrem unerschütterlichen Glauben gefunden hatte.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 49

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Prolog

Ich war das achte Kind. Als unsere Mutter die Augen für immer schloss, war ich kaum 11 Jahre alt. Es war ein trauriger Morgen am 22. Mai 1901 als wir alle in Hemden an Mutters Sterbelager standen. So schwer es war, es war von Gott so bestimmt. Denn er legt uns eine Last auf – aber er hilft auch.

Wir bekamen eine Mutter wieder (ohne Mutterliebe). Wir haben es gemerkt, ich besonders: nach meiner Einsegnung musste ich gleich in die Fremde, Geld verdienen. Ich kam da bald um vor Heimweh. Es gab aber kein Zurück – aushalten. Mit der Zeit gab sich das, weil es nicht zu ändern war. Zehn Jahre diente ich bei „Herrschaften“ – hartes Los. Der Tag war nie lang genug.

Dann kam der Krieg. Ich verlor meinen besten Freund, der mich heiraten wollte – leider gefallen. Dann ging ich nach Pommern, meiner Schwester beizustehen. Sie erwartete das 4. Kind und der Mann war an der Front. Da lernte ich meinen Mann kennen. Wir heirateten 1915. Leicht war das Leben nicht – vier Kinder.

Kurt und Fritz fielen auch 1943 und 1944 im 2. Kriege. Es gab nur Kummer und Sorgen. Und ich musste tüchtig zufassen…

Inhaltsverzeichnis

Mein erstes Kind

Deutschland 1945

Geburtstagsgedicht 1951

Zum neuen Jahr 1952

Geburtstagsvers für die Mutti

Zur Goldenen Hochzeit

Betrachtungen zur Jahreswende

Zur Jahreswende 1952/53

Neujahr

Zu Richters Silberhochzeit im März 1953

Zu Richters Silberhochzeit

Diese beiden Stunden

Christenlehrpflicht

Rose und Mädchen

Unser lieben Vaters1 letzte Zeit

Was mein Herz bewegt

Eigene Gedanken

Zu Olga’s 72. Geburtstag

Ewigkeitssonntag 1953

1. Advent 1953

Gedanken zur Grünen Hochzeit

Der Morgen (Nur für Frühaufsteher)

Weihnachten 1953

Februar 1954

Zu Christianes 10. Geburtstag

Für Frau Timm: für ihre Tochter im Westen

Im Garten bei Frau Timm

Zu Inge Scheuer’s Verlobung

Der Tag

Der Abend

Zu Vorbeck’s Geburtstag

Witwenstand

Witwenstand

Zu Olga’s Geburtstag

Unser Boden

Zu Marta’s Geburtstag

Gebet 1954

Arbeit

Ohne Datum

Zu Gert Vorbecks 4. Geburtstag

Zum 70. Geburtstag eines Schneiders

Frühling

Zur Goldenen Hochzeit

Die Mode

Für Marta’s Geburtstag

Kaffee – Kaffee!

Zum Geburtstag

Zum Tode unseres lieben H. Richter

Juli 1957

Ein Spaziergang

Der lieben Mutter zum Gedenken

Zur Konfirmation

Zur Goldenen Hochzeit

Für Doris

Für mich

Dank

Zum Geburtstag

Zum Hochzeitstag

Zur Geburt

Rückkehr der Fischer

Zum Geburtstag für Gerd

Winter in Ribnitz 1962

Zur Jahreswende

Zum Geburtstag für Inge

Juni 1966

Zum 32. Geburtstag Inge gewidmet

Fasching in Emmaus

Zum 13. Hochzeitstag

Zum 37. Geburtstag für Inge

Nachwort

Mein erstes Kind

(Kurt, Langeböse i.P. im Januar 1917)

Ich warte schon so viele Wochen

Auf meinen kleinen Herzensschatz.

Ich fühle oft sein Herzchen pochen

und immer enger wird der Platz.

Doch eine Mutter ist ganz ergeben,

wenn’s geht um ihres Kindes Leben.

Doch eines Tages, da ist’s gescheh’n:

Die Frucht ist reif, sie fällt vom Baum –

doch nicht so leicht, wie wir es sehen

mit Schmerzen und mit großen Wehen

ein Kindchen sich löst aus dem engen Raum.

Ein Mutterherz erträgt ja so viel,

weil die Liebe unendlich groß –

vergessen ist bald alles beim schönen Spiel

auf Mutters Schoß.

Zwei glückliche Augenpaare

schauen so lieb sich an.

Und schnell vergehen die Jahre,

bald folgt ein zweites dann.

Deutschland 1945

O, Deutschland hoch in Ehren,

du heil’ges Land der Treu,

so schallt’s aus allen Kehlen

und Lieder alt und neu.

Nichts könnt‘ dich ja erschüttern,

so standhaft, eichenstark.

Doch um dich her tat’s zittern

bis in das tiefste Mark.

Hass und Neid trieb’s auf die Spitze,

bald lag’s verloren – zu nichts mehr nütze.

Da kam ein Mann, ohn‘ viel Besinnen,

der brachte Unheil, ließ viel Blut rinnen.

Dann lag Deutschland noch schlimmer am Boden,

beladen mit Schuld und Millionen Toten.

Sein‘ Torheit verwegen, vermessen,

sein Fluch wird wohl niemals vergessen.

Das deutsche Volk, so arm es jetzt ist,

muss nicht nur tragen dieses Teufels List,

sondern von Gott will’s nichts mehr wissen

und lästert und spottet noch ohne Gewissen.

Wie kann sich Gott da noch erbarmen?

Er lachet ihrer – o, ihr Armen.

„Mein Arm ist stark, die Zeit ist nah,

wie ein Dieb in der Nacht, bin ich dann da.“

Drum warten die Seinen mit viel Geduld

auf des Ew’gen Gnade und seine Huld.

Die Macht, die uns hier in Händen hat,

wird einst vergeh’n wie ein welkes Blatt.

Denn ohne Gott ist kein Haus zu bauen.

Wir lassen ihn walten mit großem Vertrauen.

Und ist’s an der Zeit nach seinem Willen,

dann wird sich gewiß sein Wort erfüllen.

Geburtstagsgedicht 1951

Mutti, du Geliebte mein,

dieser Tag ist dir geweiht.

Sollst dich recht von Herzen freu’n,

da doch dein Geburtstag heut.

Ich als dein einziges Töchterlein

lieb dich von Herzen sehr.

Der liebe Gott mög‘ dir gnädig sein;

Gesundheit er dir bescher‘.

Freude an deinen Lieben,

Frieden in deinem Heim,

Gott schenke dir’s hinieden;

Glücklich und froh sollst du sein.

Liebe soll dich umgeben

von den Deinen immerdar;

recht lange möchst du noch leben;

das walte Gott fürwahr.

Zum neuen Jahr 1952

Dass das Glück im neuen Jahr

immerdar dir steh‘ zur Seite;

dass dein Mädel niemals dir

Kummer oder Schmerz bereite;

dass die Sonne wieder scheint,

mag’s auch mal vom Himmel traufen;

dass du, was dein Herz begehrt,

dir im neuen Jahr kannst kaufen;

dass das Geschäft auch wohl gedeiht

und die ganze Welt hält Frieden,

wünscht dir heut‘ dein liebes Kind,

Zuversicht sei dir beschieden.

Ein neues Jahr, ein neues Leben

fängt heut mit diesem Morgen an.

Wir danken Gott, der’s uns gegeben

und unser Lob steigt himmelan.