6,99 €
Rudelregel #5: Gefährtin gut, alles gut.
Das Schicksal hat mich auf dem Kieker.
Es hat mir die vorstellbar frechste und eigensinnigste Frau geschickt.
Die neue Tierärztin der Wolf Ranch.
Ein Mensch, der denkt, dass ich alles falsch mache.
Dass sie sich mit großen Tieren besser auskennt als ich.
Und die nichts mit mir zu tun haben will.
Aber ich wusste beim ersten Mal, als ich ihren Geruch wahrnahm, dass sie zu mir gehört.
Also werde ich ihr ein großes Tier zeigen. Eines, dem sie nicht widerstehen kann.
Oder zumindest eines, das ihr nicht widerstehen kann.
Ich werde beweisen, dass sie nicht alles über vierbeinige Biester weiß.
Vor allem nicht über die wildesten, die sich nachts an ihre Beute anschleichen.
Vor allem nicht über das, welches entschlossen ist, Jagd auf sie zu machen.
Mich.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2025
Tragen Sie sich in meine E-Mail Liste ein, um als erstes von Neuerscheinungen, kostenlosen Büchern, Sonderpreisen und anderen Zugaben zu erfahren.
kostenlosecowboyromantik.com
Tragen Sie sich in meine E-Mail Liste ein, um als erstes von Neuerscheinungen, kostenlosen Büchern, Sonderpreisen und anderen Zugaben zu erfahren.
https://www.subscribepage.com/mafiadaddy_de
Copyright © 2020 von Bridger Media and Wilrose Dream Ventures LLC
Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin und werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebendig oder tot, Geschäften, Firmen, Ereignissen oder Orten sind absolut zufällig.
Alle Rechte vorbehalten.
Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder auf elektronische oder mechanische Art reproduziert werden, einschließlich Informationsspeichern und Datenabfragesystemen, ohne die schriftliche Erlaubnis der Autorin, bis auf den Gebrauch kurzer Zitate für eine Buchbesprechung.
Umschlaggestaltung: Bridger Media
Umschlaggrafik: Period Images; Deposit Photos: tolstnev
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Epilog
Vanessa Vale: HOLEN SIE SICH IHR KOSTENLOSES BUCH!
Renee Rose: HOLEN SIE SICH IHR KOSTENLOSES BUCH!
Website-Liste aller Vanessa Vale-Bücher in deutscher Sprache.
Bücher von Renee Rose
Vanessa Vale: ÜBER DIE AUTORIN
Renee Rose: ÜBER DIE AUTORIN
LEVI
Ein Mensch in der Schlafbaracke.
Gott, das würde beschissen werden.
Ich hatte als Teenager mit mehr als genug Menschen zusammengelebt. War gezwungen gewesen, meine wölfischen Dränge zu unterdrücken. Hatte meine wahre Natur unterdrücken müssen, obwohl ich doch nur wild rennen und den verdammten Vollmond anheulen hatte wollen. Vor allem während meine Teenagerhormone außer Rand und Band gewesen waren. Es hatte mich praktisch zerstört und an dem Tag, an dem ich achtzehn geworden war, hatte ich meine menschliche Familie verlassen. Ich hatte nie wieder unter dem gleichen Dach wie ein Mensch leben wollen.
Bis jetzt.
Ich nahm meinen Hut ab und rieb den Schweiß mit dem Halstuch weg, das in meiner Hemdtasche gesteckt hatte. Clint, Johnny und ich hatten eine Rinderherde zusammengetrieben und wir waren endlich fertig für den Tag.
„Es macht keinen Sinn.“ Mein Kollege und Rancharbeiter Johnny sprang von seinem Pferd, wodurch er Staub um seine Stiefel aufwirbelte, um den Zaun hinter uns zu schließen. Ich lehnte mich auf meinen Sattelknauf und wartete. „Warum muss ein Kerl zwei Wochen hier wohnen, nur um eine Stute decken zu lassen?“
Und warum muss er bei uns in der Schlafbaracke wohnen? Das wollte ich eigentlich fragen, aber ich hielt den Mund. Es wussten bereits alle, was ich davon hielt, unter dem gleichen Dach wie ein Mensch leben zu müssen. Von meinem Trauma.
„Es dauert, was? Ein paar Minuten, um die Stute zu befruchten, nachdem sie erst einmal zur Sache gekommen sind?“, sprach Johnny weiter. „Es ist ja nicht so, als würde der Kerl versuchen, irgendeine Frau zu schwängern. Es ist eine verfluchte Stute.“
„Ich weiß.“ Clint lässt seine Verzweiflung in diesen zwei Worten durchschimmern. „Anscheinend ist der Natursprung auf der Weide für die preisgekrönte Stute dieses Kerls zu grob. Er will eine Bedeckung an der Hand und nicht von uns – von seinem eigenen Tierarzt. Er ist wie eine… Anstandsdame für ein Pferd.“
Ich prustete los.
„Ich kapiere es einfach nicht“, sagte Johnny. Die Nuancen der Pferdezucht waren nicht sein Ding.
Sie waren auch nicht wirklich meines, aber wenn irgendein reicher Bimbo wollte, dass sein persönlicher Tierarzt eine Stute beaufsichtigte, die zum Decken zur Wolf Ranch gebracht wurde, was interessierte mich das? Mir gefiel nur nicht der Teil, bei dem der Tierarzt bei mir und Johnny in der Schlafbaracke übernachtete.
Clint widersprach Johnny nicht. Er hatte immer eine ruhige Art an sich gehabt, aber dass er jetzt die ganze Zeit lächelte war neu. Er hatte seine Gefährtin im Herbst kennengelernt und sie hatten erst vor ein paar Monaten ein Baby bekommen. Zu sagen, dass er glücklich war, wäre eine Untertreibung. Er befand sich im verdammten Wolfhimmel. Eine markierte Gefährtin. Ein Welpe.
„Es braucht mehr als einmal, um den Job zu erledigen“, erinnerte uns Clint.
„Du hast nur einmal gebraucht“, konterte Johnny mit einem frechen Grinsen und einem Zwinkern.
Clint und seine menschliche Gefährtin Becky waren beim ersten Mal schwanger geworden – bei einer Art One-Night-Stand. Als er endlich herausgefunden hatte, dass sie seine Gefährtin war, war er aus der Schlafbaracke ausgezogen, und lebte jetzt mit seiner neuen Familie in einer Hütte oben in den Bergen.
„Es gibt eine Menge anstrengender Pferdemenschen in diesem Land“, sagte Clint. „Dieser Kerl ist einer von ihnen. Wenn er will, dass ein Tierarzt dableibt, um die Deckung seines Pferdes zu überwachen, und er gewillt ist, einen Spitzenpreis dafür zu bezahlen, kann er sein Geld gerne zum Fenstern rausschmeißen. Wir kommen damit klar, einen Menschen für ein paar Wochen hier zu haben. Es ist das Geld wert, das er zahlt, glaubt mir.“
Johnny machte ein finsteres Gesicht, auch wenn er darauf nichts zu erwidern wusste.
„Außerdem“, fuhr Clint fort, „wenn seine Stute alle zwei Tage gedeckt werden kann, nicht nur einmal, dann stehen die Chancen, dass das Pferd und der Tierarzt die Wolf Ranch nach den zwei Wochen verlassen, sogar noch besser.“ Clint neigte seinen Hut nach hinten. „Danach wirst du dir die Schlafbaracke wieder nur noch mit diesem mürrischen Kerl hier teilen.“ Er deutete mit dem Daumen über seine Schulter und in meine Richtung. „Bis er im Herbst zum Sheriff gewählt wird, dann wird er dauerhaft im Haus meiner Eltern in der Stadt wohnen.“
Ich stieg von meinem Pferd und führte es hinüber zum Geländer, um das Zaumzeug zu lockern. Ich wollte den Sheriffjob. Er würde vermutlich nicht dazu führen, dass meinen Eltern Gerechtigkeit wiederfuhr, die vor über fünfzehn Jahren getötet worden waren, aber ich würde sie anderen verschaffen und das Geheimnis beschützen, dass Gestaltwandler in diesem County lebten. Ich hatte ein paar Mal in Janets und Toms Haus geschlafen, wenn das Wetter zu schlecht gewesen war, um die Straße durch den Canyon zu fahren, aber in der Stadt zu leben? Da war ich mir nicht so sicher. Die Wahl war noch einige Monate entfernt, weshalb ich mir jetzt keinen Kummer einhandeln würde, indem ich darüber diskutierte, wo ich schlafen würde.
„Er ist auf dem Weg hierher“, rief Boyd, der Bruder unseres Alphas.
Wir stoppten unsere Arbeit und sahen auf. Er und seine Gefährtin Audrey liefen gerade vom Haupthaus zu uns. Sein Tempo war langsam, damit es zu dem seiner Gefährtin passte, die die kleine Lizzie in ihren Armen trug. Wenn Audrey nicht im Krankenhaus arbeitete, waren die drei nie weit voneinander entfernt. „Schicker Truck mit einem noch schickeren Anhänger.“
Ich nickte einmal, weil es genau so war, wie ich es erwartet hatte. Reicher, exzentrischer Pferdebesitzer, schickes Pferdezubehör, einschließlich eines rund um die Uhr Tierarztes.
Meine Rudelkumpel mochten sich glücklich mit ihren menschlichen Gefährtinnen niedergelassen haben und ich mochte ihre Gefährtinnen ganz gerne, aber Menschen im Allgemeinen? Nicht gerade meine liebsten Zeitgenossen. Bei weitem nicht. Markierte Gefährtinnen waren eine Sache, aber ich hatte Großeltern gehabt, die es gehasst hatten, dass ich ein Gestaltwandler war… ein Leben, das meinen Wolf daran gehindert hatte, für immer frei zu rennen. Mein Wolf knurrte bei der unglücklichen Erinnerung. Wegen meinen Großeltern konnte ich mich noch immer nicht verwandeln. Ich war zu sehr gezwungen worden, es zu unterdrücken. Es lag nicht daran, dass ich nur zur Hälfte Gestaltwandler war. Ich wusste das, weil ich meinen Wolf in mir spürte. Er war dort drinnen, aber steckte fest.
Der große Truck rollte vorsichtig vor dem Stall aus und stoppte. Boyd hatte keine Witze bezüglich des Wagens und Anhängers gemacht. Diese Stute, die behutsam in einem Luxuspferdeanhänger mit Klimaanlage transportiert worden war, war eine verwöhnte Prinzessin… und würde bald von einem Wolf Ranch Hengst geschändet werden.
Die Sonne reflektierte grell von den Fenstern des Trucks, weshalb ich die Augen zusammenkniff. Der Motor verstummte und eine Sekunde später öffnete sich die Tür.
„Oh.“ Clint starrte und seine Augenbrauen schossen so weit nach oben, dass sie unter seinem Hut verloren gingen.
Es war kein Mann, der aus dem Truck stieg – es war eine Frau. Und heiliger Strohsack, sie war eine richtige Frau.
„Verdammt“, wisperte Johnny, der sie mit unverhohlenem Eifer musterte.
Clint streckte die Hand aus und verpasste ihm einen Schlag auf den Hinterkopf. Aber ich sah das nur aus dem Augenwinkel, weil ich zu beschäftigt damit war, sie zu betrachten, auch wenn ich nicht meine Zunge raushängen ließ.
Sie war groß. Ich würde auf knapp eins achtzig tippen. Schlank, aber mit Kurven, die nicht in einem Paar Jeanshosen versteckt werden konnten. Sie saßen nicht wie aufgemalt, aber sie schmiegten sich genau richtig an sie. Eine weiße Bluse war in die Jeans gesteckt, die Ärmel hochgerollt und einige Knöpfe geöffnet, um die lange Linie ihres Halses zu zeigen. Das betonte ihre Haut – ein warmes Braun, das praktisch im Sonnenlicht glühte. Mir wurde bewusst, dass ich mich ihren Körper nach oben gearbeitet hatte, denn ich musterte ihr Gesicht zuletzt.
Heiliger Strohsack, sie war umwerfend. Nicht auf die Supermodel Art, nein Sir. Ihre Augen lagen weit auseinander, die Nase war vorwitzig. Die Lippen voll und prall. Mit ihren hohen Wangenknochen und einem quadratischen Kiefer sah sie nicht… zierlich aus. Zur Hölle, nichts an ihr war zierlich. Abgesehen von den kleinen Goldringen in ihren Ohren und der blütenweißen Baumwolle ihres Oberteils. Es war keine einzige Falte an ihr. Nein, nicht zierlich. Schick, wie ihr Truck und Anhänger.
Mein Schwanz drängte sich gegen meine Jeans, erpicht darauf, zu ihr zu gelangen, denn ich hatte seit langer Zeit keine Frau gesehen, die mich sofort hart werden ließ. Zum Glück wurden Boyd und Clint bei ihrem Anblick nicht hart. Ich veränderte meine Haltung, um diesen Fakt zu verbergen und lief in ihre Richtung.
„Hallo“, sagte Clint. „Ich schätze mal, Sie sind nicht Charlie Baker.“
Sie schenkte ihm ein kleines Lächeln und steckte ihre schulterlangen Haare hinter ein Ohr. Sie waren dunkelbraun und glatt und hingen in langen Strähnen um ihr Gesicht. Es juckte mich in den Fingern, sie anzufassen.
Was zum Henker stimmte nicht mit mir?
Mensch. Sie war ein verfluchter Mensch. Klar, ich hatte zuvor schon Menschen gevögelt. Mein Schwanz war für sie hart geworden. Aber nicht so. Es war eindeutig zu lange her, seit ich mit mehr als meiner Hand zum Höhepunkt gekommen war.
„Tatsächlich bin ich Charlie Baker. Das ist kurz für Charlotte.“ Ihre Stimme war heiser, tief, aber es schwang auch ein nervöser Unterton mit.
Clint neigte seinen Kopf nach hinten und lachte. Ich starrte, denn das war so neu für uns alle… dieser Laut. „Ich bin Clint Tucker. Ich habe am Telefon mit deinem Boss gesprochen. Ich hoffe, es ist okay, wenn ich dich duze? Hier geht es recht familiär zu.“
„Richtig. Ja. Freut mich, dich kennenzulernen“, erwiderte sie.
„Das hier ist Boyd Wolf, seine Frau Audrey und ihr kleines Mädchen Lizzie.“
Boyd nahm seinen Hut ab und begrüßte sie mit „Ma’am“.
„Noch eine Frau auf der Ranch. Endlich“, sagte Audrey. Seit Boyd in Audrey seine Gefährtin gefunden hatte, waren die anderen Männer wie die Fliegen gefallen. Einer nach dem anderen hatte jeder eine Gefährtin gefunden und das Geschlechterverhältnis auf der Ranch war allmählich ausgeglichen worden. Vor allem mit zwei neuen Babys, beides Mädchen.
„Danke, dass ihr mich auf eurer Ranch aufnehmt“, erwiderte sie höflich. Zur Hölle, wenn das mal kein überkorrektes Mädel war.
„Nun“, sagte Boyd mit seiner üblichen Großspurigkeit. „Das ist das Land meiner Familie, aber mein Bruder Rob schmeißt den Laden. Er ist gerade in Billings, also wirst du ihn später kennenlernen.“
„Das hier sind Johnny und Levi“, stellte uns Clint vor.
Wir traten zu ihr.
Ich nahm meinen Hut ab und nickte. Ich schnupperte, obwohl meine Nase nicht so auf Gerüche eingestellt war wie die eines vollen Gestaltwandlers. Es war tierisch nervig und gab mir das Gefühl, defekt zu sein. Wenigstens besaß ich das außergewöhnliche Gehör der Gestaltwandler. Um das war ich nicht betrogen worden.
Nachdem sie Johnny ein kleines Lächeln geschenkt hatte, richtete sich ihr Blick endlich auf mich und ihre Augen weiteten sich. Ich fühlte mich, als wäre ich von einem Pferd in die Brust getreten worden. Mein Wolf meldete sich sofort zu Wort. Heulte. Stieß mich zu ihr. Yeah, er fand sie auch heiß. Definitiv fickbar.
Ihre Augen verengten sich, als ich näher zu ihr trat. Zu nahe für einen Fremden.
Sie machte einen kleinen Schritt zurück.
„Freut mich, dich kennenzulernen, Charlie.“ Ich umschloss ihre Hand mit meiner und ein Knistern raste meinen ganzen Arm hinauf. Ein Blitz des Verlangens. Ich ließ ihre Hand sofort los und trat zurück, wobei ich mit der betroffenen Hand über meinen Nacken rieb, um die Empfindung abzuschütteln.
„Nun, jetzt da wir wissen, dass du Charlie bist, aber nicht Charlie, werden wir dich im Haupthaus unterbringen“, sagte Clint. „Ich denke nicht, dass die Schlafbaracke etwas für dich ist.“
„Ich kann auch einfach in einem Hotel übernachten.“ Mir entging die Steifheit in ihrer Stimme nicht.
„Die Stadt ist zwanzig Meilen entfernt. Nicht gerade praktisch“, sagte Boyd zweifelnd.
Audrey schob ihre Brille die Nase hoch und nickte. „Rob und Willow werden nichts dagegen haben, wenn du im großen Haus übernachtest.“
„Ich will keine Umstände machen“, sagte sie, löste ihren Blick von mir und schaute zu Audrey. „Was auch immer ihr ursprünglich geplant habt, ist in Ordnung.“
„Sie wird in der Schlafbaracke schlafen.“ Ich sprach, bevor ich überhaupt wusste, dass ich es vorhatte. Normalerweise überließ ich Entscheidungen Rob oder Colton oder Boyd, aber wenn ich zwei Wochen mit einer umwerfenden Frau verbringen würde, wollte ich sie in der Nähe haben. All mein Unmut darüber, einen Menschen unterm Dach zu haben, war verflogen. Ich war davon ausgegangen, dass Charlie ein Kerl und noch dazu nervig wäre, keine Schwanz-hart-machende, fickbare Frau. Das war definitiv doch keine so schlechte Idee.
Clint gluckste. „Die Schlafbaracke ist ja schön und gut, aber nicht wirklich für Frauen gedacht. Gemeinsames Badezimmer und alles.“
„Wie ich bereits sagte –“
„Sie schläft in der Schlafbaracke“, beharrte ich, indem ich ihr über den Mund fuhr und ihrem Blick ein weiteres Mal begegnete. Ihn hielt. „Ich werde sicherstellen, dass sie sich dort wohlfühlt.“
Sie starrte mich an, aber sprach mit Clint. „Klingt, als könnte das schwierig werden. Ich werde mir ein Hotelzimmer besorgen.“
Schwierig? Das Einzige, das schwierig werden würde, wäre, meinen harten Schwanz in meine Hose zu quetschen, wenn sie in der Nähe war. Ich war wie ein erregter Hengst bei einer rossigen Stute.
„Du wirst in der Schlafbaracke wohnen“, wiederholte ich. „Komm, ich werde deine Tasche holen.“
Ihr Rücken drückte sich bei meinem tiefen Tonfall durch. Ich wusste, dass ich ruppig klang, aber ich konnte nicht anders.
„Levi, richtig? Ich habe für eine missliche Lage gesorgt. Ihr hattet alle für einen Mann geplant und dann komme ich.“ Sie legte ihre Hand an ihren Hals und ich konnte ihre kurzen Fingernägel nicht übersehen. Lackiert in einer hellrosa Farbe.
Yeah, ich hatte nicht mit ihr gerechnet. Ich hatte mit irgendeinem Arschloch Menschenmann gerechnet, der mir zwei Wochen lang auf der Pelle sitzen würde. Keine hübsche menschliche Tierärztin. Eine sehr weibliche noch dazu.
„Levi, vielleicht wäre es besser, wenn sie bei Rob und Willow wohnt“, warnte Clint.
Ich wollte ihm meine Faust in die Visage rammen. Ich fuhr mit dem Kopf zu Clint herum und ging sicher, dass er sehen konnte, wie ich die Augen verengte.
„Ich werde in dem Motel schlafen“, sagte sie. „Klingt, als wäre das das Einfachste.“ Sie war eindeutig verklemmt und ich hatte dafür gesorgt, dass sie sich unwohl fühlte. Zum Henker, sie war wie eine nervöse Stute.
Ich musste sie behandeln, wie ich jedes nervöse Stutfohlen behandeln würde. Ich zwang mich, mich zu entspannen, und trat nach vorne, locker und freundlich. Ich schenkte ihr mein charmantestes Lächeln – direkt aus dem Boyd Wolf Player-Handbuch – natürlich bevor er Audrey kennenlernte. „Definitiv nicht. Du schläfst in der Schlafbaracke. Bei mir.“
Vorzugsweise in meinem Bett.
CHARLIE
Ich war daran gewöhnt, in einer Männerwelt zu arbeiten, aber auf dieser Ranch gab es mehr Testosteron als in der gesamten Footballmannschaft der Broncos.
Es war schön, eine andere Frau und ein niedliches Baby zu sehen, aber sie halfen auch nicht viel. Nicht nachdem Levi ein Machtwort gesprochen hatte.
Während ich Levi zu der Schlafbaracke folgte, schüttelte ich die Art und Weise ab, wie sie mich bei meiner Ankunft angestarrt hatten. Er hatte darauf bestanden, all meine Taschen zu tragen – er wollte sogar meine Handtasche schleppen, was lächerlich war.
Das war nicht das erste Mal, dass ein Haufen Pferdemenschen durchgedreht war, als sie herausgefunden hatten, dass ihr Tierarzt eine Frau war. Noch dazu eine dunkelhäutige Frau. Ich hatte von Anfang an Klischees in der vornehmen Pferdewelt in die Tonne getreten. Es gab einen Grund dafür, dass ich mich stets professionell kleidete und verhielt, sogar hier in Cooper Valley. Es bestand ein großer Unterschied zwischen Mr. Claymores Anwesen in Colorado und der Wolf Ranch. Bei meinem Boss war alles präzise und perfekt… klinisch. Er erwartete bei allem, von seinen Angestellten bis hin zu seinen Pferden, Perfektion. Deswegen war ich hier in Montana. Er wollte seine Stute von einem Hengst der Wolf Ranch decken lassen, um den perfekten Nachwuchs zu zeugen. Es war meine Aufgabe, dafür zu sorgen. Wortwörtlich.
Selbst wenn das bedeutete, bei einem super heißen, super sexy, super mürrischen Cowboy namens Levi zu wohnen.
Nicht, dass es mich störte. Nicht der Levi Teil, sondern in Montana zu sein. Ich hatte mir damit zwei Wochen Pause erkauft. Vor dem Stress meines Jobs. Meinem Großvater, der vergesslich zu werden begann. Das alles war jedoch nichts im Vergleich zu der Erpressung, mit der ich mich herumschlagen musste. Ich warf mir Säureblocker ein, als wären sie Tic Tacs, um den Aufruhr in meinem Magen zu beruhigen.
Hier zu sein und mir nur Sorgen um Tabellen und Pferdebesamung machen zu müssen, bedeutete, dass ich mein Leben zurückhatte. Ich konnte – hoffentlich – alles darüber vergessen, weitere illegale Ketaminbestellungen aufgeben zu müssen. Ich lebte in ständiger Angst, dass ich auffliegen würde. Ich würde gefeuert werden. Würde meine Lizenz als Tierärztin verlieren. Wäre ruiniert. Und alles nur wegen Dax, einem Arschloch Kollegen, der eine Möglichkeit gefunden hatte, mich zu benutzen und dazu zu zwingen, ihn mit Medikamenten zu versorgen, damit er diese im Anschluss verkaufen konnte.
„Alles okay da hinten?“, fragte Levi, womit er mich aus meinen Gedanken riss.
Ich legte eine Hand auf mein rasendes Herz und blickte zu ihm. Er musterte mich eindringlich, als könnte er meine Gedanken lesen. Ich schenkte ihm ein falsches Lächeln, nickte und folgte ihm.
Die Schlafbaracke lag in der Nähe des Stalls, gerade auf der anderen Seite einer Wiese. Levi führte mich in das Gebäude und nach oben, wo sich die Zimmer an einem Ende zu einem Balkon hin öffneten und ein gemeinsames Badezimmer befand sich am anderen. Wir hatten unten einen Wohnbereich durchquert, von dem zwei weitere Schlafzimmer abzweigten. Ich hatte einen kurzen Blick auf eine große Küche und einen Gemeinschaftsraum erhascht, in dem ein Tischtennistisch und ein Kicker standen. Ich konnte nachvollziehen, warum Clint erwähnt hatte, dass das Haus für Männer gedacht war. Es war spärlich dekoriert und verfügte über große Möbel für große Männer. Ich schätzte, dass es insgesamt sechs Schlafzimmer gab, aber ich wusste nicht, wie viele tatsächlich belegt waren.
„Du wirst direkt hier wohnen.“ Levi drückte die Tür zu einem schlichten aber sauberen Zimmer auf mit einem ordentlich gemachten Einzelbett, einer Kommode und einem Nachttisch mit einer Leselampe. Er handelte meine schweren Koffer mit absoluter Leichtigkeit. Seine Armmuskeln spielten beeindruckend, als er sie auf das Bett hob.
Ich drehte mich zu ihm und musterte ihn, während er meine Sachen abstellte. Er war groß, hatte riesige Schultern und eine breite Brust. Er war so groß, dass er mir das Gefühl gab, klein zu sein, und ich war ziemlich groß. Unter seinem Cowboyhut wirkten seine Augen türkis und die wenigen Haarsträhnen, die darunter hervorlugten, sahen sandblond aus. Er hatte Stoppeln im Gesicht, als hätte er sich seit gestern nicht mehr rasiert, was den wilden Cowboylook noch unterstrich. Er wirkte ernst, aber ruhig, was mich ein wenig an mich erinnerte.
Allerdings wurde ich nie ernst genannt. Ich war verklemmt. Ja, das wollte eine Frau immer sein. Kein Wunder, dass ich mit dreißig noch eine verflixte Jungfrau war. Wer wollte schon die Verklemmtheit aus einer Frau vögeln? Levi sicherlich nicht. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es ihm mit seinen muskulösen Unterarmen und kräftigen Schenkeln an weiblicher Aufmerksamkeit mangelte. Ich fragte mich, ob er überall so groß war.
Ich blinzelte, überrascht von meinen irrsinnigen Gedanken. Ich räusperte mich.
„Dankeschön. Levi war es, oder?“, fragte ich, obwohl ich seinen Namen wusste. Ich bezweifelte, dass ich ihn jemals vergessen würde.
Ich trat zurück, um ihn vorbeigehen zu lassen, aber das Zimmer war so klein, dass er sich letztendlich dicht an mir vorbeischob – so dicht, dass mir der Geruch von Leder, Pferd und Heu in die Nase stieg. So dicht, dass ich den Schweißfilm auf seiner Haut sah und wusste, dass er einen Tag harter, ehrlicher Arbeit hinter sich und keine Angst hatte, sich schmutzig zu machen.
So dicht, dass sich mein Puls bei seiner rohen Maskulinität beschleunigte.
Das Bild, wie er mich hochhob und auf das Bett warf, krachte in mein Gehirn und ich wich schnell noch einen Schritt zurück. Gott, ich benahm mich, als wäre ich rossig, genau wie Seraphina. Die Stute, die ich vollkommen in meinem Anhänger vergessen hatte. Ich war hier nicht diejenige, die gevögelt werden würde.
„Levi, ja.“ Seine tiefe Stimme schien sich unter meine Kleider zu schlängeln und mich mit ihren leisen Vibrationen auszuziehen, während sein Blick über mich glitt. „Sorry, falls wir uns vorhin komisch verhalten haben. Du hast uns einfach ziemlich überrascht. Wir haben nicht erwartet, dass der Tierarzt so…“
Ich zog meine Brauen hoch. „So, was wäre?“
„Hübsch.“ Sein Gesicht verzog sich zu einem freundlichen Lächeln, das einen Teil der Spannung in meiner Brust löste. Trotz meines Entschlusses, mich niemals auf jemanden bei der Arbeit einzulassen – auch wenn Cooper Valley hunderte von Meilen von meinem Arbeitsplatz entfernt war – stellte ich fest, dass ich mich mehr als ein bisschen zu diesem Hünen eines Mannes hingezogen fühlte.
War es warm hier drin?
Anstatt mir selbst Luft zuzufächeln, verdrehte ich die Augen. Ich würde nicht auf seine Anmache reinfallen. Ich war nicht die Sorte Frau, die ein schnelles Nümmerchen mit dem Rancharbeiter schob, vor allem nicht fünf Minuten nach meiner Ankunft.
Leider war ich die Sorte Frau, die mit niemandem ein Nümmerchen schob. Ich hatte es versucht, aber… ja, das hatte nicht geklappt, da wir nicht viel weiter als übers Küssen hinausgekommen waren. Wenn Levi erst einmal herausfand, dass ich eine laut tickende biologische Uhr hatte und er meine Kirsche entkernen müsste, wenn er seinen Penis in mich stecken wollte, dann würde er schneller durchgehen als ein wilder Mustang.
Was in Ordnung war, denn ich war hier, um von Dax und dem Mist wegzukommen, der in Mr. Claymores Ställen ablief. Ich hoffte, dass zwei Staaten entfernt zu sein, eine gute Pause von den Drohungen des kleinen Arschs darstellen würde.
„Welche Rolle hast du hier auf der Ranch?“, fragte ich. Ich hatte mit Clint und Rob Wolf telefoniert und E-Mails ausgetauscht, um den Zuchtbesuch zu organisieren, aber das war alles.
„Ich bin ein Teilzeit Rancharbeiter. Ich mache alles von Zaunreparaturen bis hin zu Kälbergeburten.“ Er neigte seinen Hut nach hinten. „Ich bin auch der stellvertretende Sheriff von Cooper Valley.“
Mein Lächeln verblasste und das Herz rutschte mir in die Hose. „Sheriff?“, wisperte ich, dann räusperte ich mich. „Du trägst keine Uniform.“
Er zog eine Braue hoch. „Freut mich, dass du bemerkt hast, was ich trage, Schätzchen. Ich arbeite heute nicht.“
Ich konnte nur nicken, denn… Sheriff? Im Ernst? Der heiße Kerl war ein Gesetzeshüter? Von ihm würde ich mich definitiv fernhalten.
Es wäre schrecklich, würde er herausfinden, in was ich verwickelt war. Wenn er wüsste, dass ich… böse war. Dass ich wahnsinnig illegale Dinge tat. Dass die großen Mengen an Ketamin, die ich für Dax bestellt hatte, vermutlich in die Hände junger Leute geraten würden. Das war es, was mir an dem Ganzen so sehr zu schaffen machte. Klar, er zerstörte mein Leben, aber ich zerstörte möglicherweise die Leben anderer, indem ich tat, was er verlangte. Fuck, mein Magen rumorte. Ich brauchte noch einen Säureblocker.
„Ich sollte nach Seraphina sehen. Das Pferd“, fügte ich dümmlich hinzu. Was, wenn Dax sich mit mir in Verbindung setzte? Das würde er tun. Nur weil ich fort war, hieß das nicht, dass das Telefon nicht mehr funktionierte. Ich holte tief Luft, stieß sie aus. Ich würde mich um ihn kümmern, wenn die Zeit kam. Ich war es gewöhnt, bei der Arbeit ständig zu erschrecken und zusammenzuzucken aus Angst, dass ich ihm über den Weg laufen oder er mich irgendwo allein erwischen würde. Dieser Gedanke brachte mich innerlich zum Durchdrehen.
Zur Hölle, was wenn er hier auftauchte? Nein. Ich war nach Cooper Valley gekommen, um wegzukommen und herauszufinden, wie ich mich aus dem Schlamassel manövrieren konnte, in dem ich steckte. Um mir zu überlegen, wie ich einen Kerl dazu bringen konnte, mich nicht mehr zu erpressen, ohne dabei selbst im Gefängnis zu landen.
Ich musste mich einfach cool geben. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das tun sollte. Wochenlang war ich von ihm terrorisiert worden. Ich hatte noch keine Möglichkeit gefunden, wie ich dem ein Ende setzen konnte. Ich war mir sicher, dass mir „Verbrecher“ auf die Stirn geschrieben stand. Und da Levi ein Sheriff war –
„Ich bin mir sicher, Clint und die anderen bringen sie gerade in den Stall. Ich verspreche, sie werden sie wie eine Prinzessin behandeln.“
Okay, er hatte keine Ahnung. Er hatte keine Ahnung. Atme!
„Ja, aber sie ist rossig“, sagte ich schließlich, indem ich mich auf seine Worte konzentrierte. „Sie muss fürs Erste getrennt untergebracht werden. Dann auf der Koppel mit eurem Hengst gereizt werden. Ihr Vaginalsekret weist darauf hin –“
Ich biss auf meine Lippe. Oh mein Gott. Ich hatte nicht gerade laut Vaginalsekret gesagt. Vor diesem Mann.
„Ich bin hier, um ein Pferd decken zu lassen“, sagte ich endlich, nachdem ich Luft geholt hatte. Und noch einmal. Meine Wangen brannten heiß und es war beinahe unmöglich, ihm in die Augen zu blicken, aber ich zwang mich dazu.
Sein Lächeln wurde breiter und sein Gesicht veränderte sich von grob zu… sanft. Das schien beinahe unmöglich zu sein für einen Mann, dessen Hände die Größe von Esstellern hatten und der eindeutig die DNA von Wikingern und Höhlenmenschen besaß. „Nimm dir ein paar Minuten, um dich hier einzurichten. Ich bin mir sicher, dein Boss erwartet nicht, dass du gleich mit der Arbeit loslegst. Wie du schon sagtest, muss die Stute zuerst gereizt werden. Alle Frauen mögen ein Vorspiel, oder?“
Sprachen wir noch immer von Seraphina?
Seine Augen verdunkelten sich und ich hatte das Gefühl, als wäre das hier irgendwie Vorspiel für uns. Er musste Pheromone ohne Ende aussenden, dass ich überhaupt so erregt wurde. Apropos Vaginalsekrete… mein Slip war feucht.
Ganz plötzlich trat er zurück. „Komm du erst mal richtig an. Ich werde mich um Seraphina kümmern.“
Als er die Tür hinter sich schloss, ließ ich mich auf das Bett fallen. Was war gerade passiert? Dieser Cowboy war interessiert. An mir. Ich war unerfahren, keine Idiotin.
Er war ein Sheriff!
Es war viel wichtiger, dass ich meine Distanz zu ihm wahrte, als dass ich von einem heißen Cowboy flachgelegt wurde. Nachdem ich mein Handy aus meiner Handtasche gezogen hatte, simste ich Mrs. Vasquez, der Nachbarin, die auf Pops aufpasste, während ich weg war. Er zeigte Anzeichen früher Demenz und vergaß gelegentlich, wo er war und wie ich hieß. Bisher ging es ihm damit gut, aber ich machte mir Sorgen, dass sich das ändern könnte. Ich wollte nicht, dass er einen Spaziergang machte und vergaß, wo er war, oder dass er ein Bad nehmen wollte und das vergaß, das Wasser laufen ließ und das Haus damit flutete.
Meine Tierarzt Lizenz und meinen Job zu behalten, hatte Priorität. Wegen Pops Arztrechnungen und Rezepten, die noch zur Hypothek und allem anderen dazu kamen, war der fette Gehaltscheck, den ich mit der Arbeit bei Mr. Claymore verdiente, ein Muss. Daher hatte ich mich noch nicht in eine private Tierklinik einkaufen können.
Jetzt steckte ich fest. Ich musste meinen Job behalten, damit ich das Ketamin für Dax bestellen konnte. Das konnte ich nicht tun, wenn ich in einer regulären Praxis arbeitete. Auf einem Gestüt? Da fielen Bestellungen dieser Art nicht auf. Zumindest hoffte ich das.
Ich war geliefert. So was von geliefert.
Aber wenigstens hatte Mrs. Vasquez angeboten, ein Auge auf Pops zu haben, damit ich gehen konnte. Er war in Sicherheit. Er hatte keinen blassen Schimmer von meinen Problemen oder Stress. Der einzige Vorteil des Gedächtnisverlusts.
Seufzend ließ ich meine Daumen über das Handydisplay fliegen.
Ich: Wie geht’s Pops?
Sie schrieb sofort zurück.
Tina: Gut. Er hat in Elks Lodge zu Abend gegessen. Jetzt schaut er seine Sendungen.
Ich seufzte erleichtert.
Ich: Super. Ich wollte nur Bescheid geben, dass ich gut angekommen bin.
Tina: Mach dir keine Sorgen, während du dort bist. Hab Spaß!
Keine Sorgen? Ich hatte einen Erpresser am Hals, der sich vermutlich fragte, wo ich abgeblieben war.
Hab Spaß? Meinte sie mit Spaß Levi?
Das kam nicht infrage. Ich schnappte mir mein Ladegerät und steckte mein Handy ein. Ich war wegen eines Jobs hier und um währenddessen herauszufinden, wie ich einen Erpresser loswerden konnte. Ich musste mir nur immer wieder in Erinnerung rufen, dass Seraphina diejenige war, die gründlich gevögelt werden würde, nicht ich.
LEVI
Ich lief in den Stall und dachte bei jedem Schritt an Charlie.
Es war ungewöhnlich für mich, dass ich mich so zu einer Frau hingezogen fühlte. So ungewöhnlich, dass ich mich fragte…
Nein. Auf keinen verdammten Fall. Ich hätte es gewusst, wenn sie meine Gefährtin wäre. Zumindest glaubte ich, dass ich es gewusst hätte. Ich hatte nicht dieses sofortige Erkennungsding gehabt, von dem die männlichen Gestaltwandler behaupteten, dass sie es in dem Moment spürten, in dem sie den Geruch ihrer Gefährtin witterten. Wie Boyd bei Audrey. Colton bei Marina.
Natürlich schlummerte mein Wolf noch – er war in mir, aber konnte nicht rauskommen – also war es möglich, dass ich es nicht wissen würde.