Wolf Ranch Sammelband- Bücher 1 - 3 - Renee Rose - E-Book

Wolf Ranch Sammelband- Bücher 1 - 3 E-Book

Rose Renee

0,0
20,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Wolf Ranch Bücher 1 - 3 -
ungezähmt - Rudelregel #1: Zeige dich niemals einem Menschen.
ungestüm - Rudelregel #2: Beschütze immer deine Gefährtin.
ungezügelt - Rudelregel #3: Der Alpha muss sich paaren.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Wolf Ranch Sammelband: Bücher 1 -3

Vanessa Vale

Renee Rose

Inhalt

Renee Rose: HOLEN SIE SICH IHR KOSTENLOSES BUCH!

Vanessa Vale: HOLEN SIE SICH IHR KOSTENLOSES BUCH!

ungezähmt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

ungestüm

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Epilog

Marinas Rezept

ungezügelt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Epilog

Renee Rose: HOLEN SIE SICH IHR KOSTENLOSES BUCH!

Vanessa Vale: HOLEN SIE SICH IHR KOSTENLOSES BUCH!

Renee Rose: ÜBER DIE AUTORIN

Vanessa Vale: ÜBER DIE AUTORIN

Bücher von Renee Rose

Website-Liste aller Vanessa Vale-Bücher in deutscher Sprache.

Renee Rose: HOLEN SIE SICH IHR KOSTENLOSES BUCH!

Tragen Sie sich in meine E-Mail Liste ein, um als erstes von Neuerscheinungen, kostenlosen Büchern, Sonderpreisen und anderen Zugaben zu erfahren.

http://owned.gr8.com

Vanessa Vale: HOLEN SIE SICH IHR KOSTENLOSES BUCH!

Tragen Sie sich in meine E-Mail Liste ein, um als erstes von Neuerscheinungen, kostenlosen Büchern, Sonderpreisen und anderen Zugaben zu erfahren.

kostenlosecowboyromantik.com

Copyright © 2020 von Vanessa Vale

Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin und werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebendig oder tot, Geschäften, Firmen, Ereignissen oder Orten sind absolut zufällig.

Alle Rechte vorbehalten.

Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder auf elektronische oder mechanische Art reproduziert werden, einschließlich Informationsspeichern und Datenabfragesystemen, ohne die schriftliche Erlaubnis der Autorin, bis auf den Gebrauch kurzer Zitate für eine Buchbesprechung.

Umschlaggestaltung: Bridger Media

Umschlaggrafik: Hot Damn Stock; Deposit Photos: EpicStockMedia

ungezähmt

Wolf Ranch - 1

1

BOYD

Meine Gedanken drehten sich um Sex.

Die meisten Kerle waren mit dem Kopf bei ihrem bevorstehenden Ritt, den acht Sekunden, die sie mit ihrem Arsch auf dem Rücken eines angepissten Bullen bleiben mussten. Ich? Ich dachte nicht mit diesem Kopf.

Ich war aufgedreht und wollte diese überschüssige Energie in eine heiße, enge Pussy pumpen. Und hier in der Arena gab es haufenweise Optionen.

„Hey, Champ. Kann es nicht erwarten, dich reiten zu sehen“, säuselte eine der Buckle-Bunnys, als sie an mir vorbeischlenderte.

„Danke, Süße.“ Ich musste lediglich einer Sherry oder Cindy… oder wie auch immer sie hieß, zuzwinkern und dann konnte ich sie reiten. Dank des Jeansrocks, der – vielen Dank Herr im Himmel – nicht viel mehr als ein Pflaster um ihre Taille war, und eines weißen Tops, das ihre prallen Titten kaum verbarg, wusste ich, was im Angebot war. Der Ritt würde vermutlich länger als acht Sekunden dauern – ich konnte die ganze Nacht durchhalten – aber wenn ich erst einmal abgestiegen war, verweilte ich nicht, genauso wie bei einem Bullen. Die Ladies wussten Bescheid. Ich kam zum Schuss – brachte sie ein oder zwei Mal zum Höhepunkt, da ich ein Gentleman war – und sie konnten damit angeben, den Rodeochampion gevögelt zu haben. Jeder war am Ende befriedigt.

Befriedigt, definitiv. Glücklich? Nicht so sehr. Klar, Sherry/Cindy war umwerfend, aber ein Quickie mit dem Bunny des Tages gab mir nicht mehr viel.

Oder meinem Wolf. Ein schneller Fick war nicht das, was wir wollten. Vielleicht war es der Mondwahnsinn, der allmählich einsetzte, aber es machte mich sauer. Mein Schwanz war… wählerisch geworden. Das passierte mit Gestaltwandlern, die bereit für die Paarung waren. Ihr innerer Wolf suchte nach seiner Seelengefährtin und kein anderes Weibchen würde den Ansprüchen genügen. Das war ein großes Problem für einen Kerl wie mich, der Sex im Sinn hatte… die ganze Zeit.

Der Lärm der Menge auf den Zuschauertribünen war unten in der Arena gedämpfter. Der Geruch von Popcorn und verschüttetem Bier konnte den Geruch der Tiere nicht überdecken. Der Betonboden war hier und da mit Stroh bedeckt, das an meinen robusten Stiefeln klebte, aber ich war nicht auf dem Weg zur Stahlbox. Noch nicht. Da momentan das Steer-Roping-Event abgehalten wurde, hatte ich noch Zeit, nach meinem Freund Abe zu sehen, ehe ich beim Bullenreiten an der Reihe war. Ich bog in einen schmalen Gang, duckte den Kopf und betrat das Sanitätszimmer.

„Du Hirni hast deine Hand verletzt, bevor du auch nur im Ring warst? Was hast du denn gemacht, dir einen runtergeholt?“, fragte ich und nahm meinen Hut ab, während ich durch die Tür lief.

Dann blieb ich abrupt stehen. Erstarrte. Heiliges Kanonenrohr.

Mein Wolf wurde munter. Schnüffelte.

Yeah, Abe saß in seinen staubigen Jeans und Jeanshemd auf einem Untersuchungstisch, aber ich schaute nicht ihn an. Zum Teufel, er hätte ein Hawaii-Kostüm tragen können und ich hätte es nicht einmal bemerkt. Es war die Frau, die seine Hand hielt und eine Art Metallschiene an seinem Finger anbrachte, die ich anstarrte.

Klein, kurvig und mit dem knackigsten Arsch könnte sie einen Mann zum Heulen bringen… oder dazu, wie ein Fünfzehnjähriger in seiner Hose zu kommen. Mein Wolf erhob sich und streckte die Brust raus. Sie sah mit großen Augen, die sich hinter einer Brille befanden, zu mir. Leckomio, ich hatte keine Ahnung gehabt, dass ich auf Brillen stand. Mein üblicher Frauentyp war eher groß gewachsen und gertenschlank, mit prallen Titten, die in meinen Händen überquollen. Vielleicht lag ja mein Problem darin begründet, vielleicht rührte meine Selektivität daher. Keine von ihnen war sie.

Aber das ergab keinen Sinn. Ich musste nicht einatmen, um ihren Duft wahrzunehmen. In dem kleinen Zimmer traf mich das süße Aroma reifer Pfirsiche wie ein durchgedrehter Stier.

Köstlich. Aber nicht der Duft einer Wölfin.

Sie war ein Mensch. Ein umwerfender, kurviger Mensch.

Mein Wolf heulte bei ihrem Anblick praktisch los. Lange Haare ergossen sich über ihren Rücken wie ein dunkler Wasserfall. Sie hatte ein rundes Gesicht mit einer Haut, die so hell wie Sahne war. Ihre vollen Lippen würden unglaublich um meinen Schwanz aussehen. Und diese Kurven. Oh fuck, ja. Titten, die perfekt in meine Hände passen würden, breite Hüften, die perfekt zum Packen waren, während ich sie von hinten vögelte. Und dieser Arsch? Yeah, diese fantastischen Kurven konnten mir nicht entgehen, da sie Abe zugewandt war, aber über ihre Schulter zu mir schaute. Dieser Arsch würde meine Hüften abfedern, während ich mich in sie rammte. Er würde auch verdammt hübsch mit meinen roten Handabdrücken aussehen.

Mein Schwanz drängte sich gegen meine Jeans, weil er zu ihr gelangen wollte. In sie gelangen wollte.

„Was zum Geier, Boyd?“, schimpfte Abe. „Ich hab mir meinen verdammten – sorry, Ma’am – Finger gebrochen, als ich Burt mit seiner Anhängerkupplung geholfen hab.“ Er sah reumütig zu der Frau hoch, weil er ein Schimpfwort benutzt hatte. Und Ma’am? Was zum Teufel? Er benahm sich wie ein Schuljunge bei seinem ersten Schwarm.

Oh, fuck nein. Abe würde sie nicht in die Finger kriegen. Er war ein Mensch und anständiger Kerl. Dennoch, nein, auf keinen Fall.

„Doc hier schient ihn, damit ich am Wettbewerb teilnehmen kann.“

Doc? Sie war eine Ärztin? Vielleicht hatte ich eher einen Typen in einem weißen Laborkittel und gebügelten Khakis erwartet, keine kleine Sexbombe wie sie. Eine kluge Sexbombe. Sie hatte vermutlich mehr Gehirnzellen in ihrem kleinen Finger als ich in meinem ganzen Kopf. Das Einzige, das ich wusste, war, dass sie zu mir gehörte.

Sie wickelte geschickt etwas weißes medizinisches Klebeband um den geschienten Finger und den daneben, sodass sie sicher miteinander verbunden waren, und riss dann den Streifen ab. Er hatte noch mal Glück gehabt, dass es nicht die Hand war, die er benutzte, um das Seil zu greifen. So konnte er wenigstens noch zum Wettbewerb antreten.

„Was machst du später? Meinst du, ich kann dir eine Tasse Kaffee als Dankeschön kaufen?“ Da Abe auf dem Untersuchungstisch saß, befanden sie sich auf gleicher Höhe. Er müsste sich lediglich nach vorne beugen und schon könnte er sie küssen. Sie musterte Abe und ich wollte knurren, dann seinen Kopf abreißen.

„Ich werde mich nicht konzentrieren können, wenn ich die Antwort nicht kenne.“

„Konzentrier dich weniger auf mich und mehr auf den Bullen, den du reiten musst.“

Abe grinste, dieses Lächeln war eine erprobte tödliche Waffe für das Höschen einer Frau.

Ich stürzte nach vorne, meinen Cowboyhut in der Hand und streckte die andere aus. „Hallo, ich bin Boyd.“

Sie sah in meine Richtung, dann wieder auf ihre Arbeit. Ihre behandschuhten Finger wickelten noch einen Streifen um Abes Finger. „Hi, Boyd. Sorry – ich hab die Hände voll.“

Blau. Ihre Augen waren hinter dieser streberhaften, fick-mich Brille blau.

„Oh, ah. Richtig.“ Ich ließ meine Hand sinken und verlegte mich stattdessen auf mein eigenes einnehmendes Lächeln. Das, welches mir normalerweise die Telefonnummer einer Frau sicherte, ohne dass ich danach fragen musste. Ich trat näher, so nahe, dass Abe die Stirn runzelte.

Mein, Kumpel. Schwirr gefälligst ab.

„Ich bin Doktor Ames – Audrey. Entschuldige bitte.“ Sie wollte, dass ich zurücktrat, denn ich hatte sie mit meinem Körper beinahe an dem Tisch fixiert. Ich berührte sie nicht, aber keilte sie definitiv ein.

„Audrey Ames“, wiederholte ich. „Schätze, du hast in der Schule immer den ersten Tisch gekriegt.“

„Jepp, du weißt Bescheid.“ Sie vergeudete keinen zweiten Blick an mich. Errötete nicht oder klimperte auch nur mit den Wimpern. Streckte die Brust nicht raus, sodass ich sehen konnte, was im Angebot war. Zum Teufel, sie tat kaum mehr, als noch einmal kurz in meine Richtung zu blicken, während sie zur Theke ging, wo sie Notizen in einer Akte machte.

„Doc hier arbeitet im Krankenhaus, aber arbeitet nebenberuflich auf dieser Veranstaltung für den Fall, dass jemand verletzt wird“, erklärte Abe, der seine verletzte Hand hochhielt.

Ich machte ein finsteres Gesicht. „Kennst du auch ihre Schuhgröße und weißt, was sie heute Morgen zum Frühstück hatte?“

Audrey wirbelte herum und bedachte mich mit einem Blick, der einem geringeren Mann die Eier auf Rosinengröße geschrumpft hätte. Trotzdem war er weit von dem fick-mich-jetzt Ausdruck entfernt, an den ich gewöhnt war. „Ich stehe direkt hier.“

Ich zwinkerte und betrachtete sie von oben bis unten. „Das tust du mit Sicherheit.“

Nachdem sie kurz die Lippen geschürzt hatte, zog sie ihre Handschuhe ab und warf sie in den Mülleimer.

Gottverdammt. Das war das erste Mal seit Jahren – vielleicht sogar jemals – dass mich eine Frau wirklich interessierte und sie sah mich kaum. Interessierte sich einen feuchten Dreck für die große Schnalle an meinem Gürtel, die mich als Rodeochampion auszeichnete. Interessierte sich einen Scheiß dafür, dass der Schwanz, der sich dahinter unangenehm nach vorne drängte, nur für sie steinhart war.

Wie war das auch nur möglich?

Ich ignorierte den düsteren Blick, den mir Abe zuwarf.

„Warum habe ich dich hier noch nicht gesehen?“, versuchte ich es noch mal.

„Mich?“ Sie sah überrascht zu mir. Als wäre ich hier reingekommen, um mit Abe zu flirten oder so etwas.

„Wie Abe schon sagte, arbeite ich im städtischen Krankenhaus in Cooper Valley und, wenn du nicht gerade ein Baby bekommst, werden wir uns nicht über den Weg laufen. Bei eurem regulären Rodeoarzt ist etwas dazwischengekommen, weshalb sie unser Krankenhaus angerufen und um einen Ersatz für heute Nacht gebettelt haben. Die Bezahlung war anständig und ich habe Schulden vom Medizinstudium, also dachte ich mir, warum nicht?“ Sie zuckte mit den Achseln. „Ich wollte schon immer ein Rodeo sehen.“

Natürlich verletzte ich mich nie, und wenn ich es tat, dann nicht schlimm genug, um jemals ein Krankenhaus zu brauchen, da Gestaltwandler so schnell heilten.

„Tut mir leid, Süße“, sagte Abe, dessen Augen sich nach oben zur Decke richteten, als könnte er durch sie hindurch zu den Rängen über uns sehen. „Ich habe deine Zuschauerpläne vermasselt.“

Sie schenkte ihm ein kleines Lächeln. Ihm. Warum zum Teufel bot sie mir keine dieser sanften Wölbungen ihrer Lippen an?

„Nach dem hier werde ich nach oben gehen und dir beim Reiten zuschauen.“

Abes Brust schwoll an und ich wollte ihm auch noch den Rest seiner Finger brechen. Noch besser, sein Bein, damit er nicht antreten konnte. Wenn sie jemandem beim Bullenreiten zuschauen würde, dann wäre das ich.

„Du wohnst in Cooper Valley.“ Ich konnte den Zufall kaum glauben. „Du nimmst mich wohl auf den Arm.“

Endlich schenkte sie mir ihre ganze Aufmerksamkeit, drehte sich um und lehnte diesen prachtvollen Arsch an den Schrank, um mich neugierig zu mustern. „Ja. Ich bin vor einer Weile dorthin gezogen. Warum?“

Ich deutete auf meine Brust. „Ich komme aus Cooper Valley – Wolf Ranch. Kennst du die?“

Sie schüttelte den Kopf, wobei ihre dunklen Haare über ihre Schultern rutschten. „Nein, ich bin recht neu in der Stadt und schiebe eine Menge Stunden. Ich kenne das Innere des Krankenhauses wirklich gut.“ Sie schenkte mir ein schiefes Lächeln.

Da. Ein verfluchtes Lächeln. Ich war wie ein Bettler, der auf die kleinsten Brotkrumen von ihr aus war.

Ich schob mich in ihre Richtung. „Ich könnte mir ein oder zwei Tage freinehmen und dir die Gegend zeigen. Tatsächlich würde ich das liebend gern tun.“

Abe räusperte sich, was Audrey dazu veranlasste, zu ihm zu schauen. „Du bist startklar“, informierte sie ihn. „Brich dir dort draußen nichts anderes. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie ihr Kerle das macht.“

Er hüpfte vom Tisch, nahm seinen Hut in die Hand und setzte ihn sich auf den Kopf. Er machte keine Anstalten, zu gehen. Zum Teufel nein. Er machte Anstalten, bei ihr zu landen.

Das Arschloch besaß doch die Frechheit, zu grinsen und mir im Anschluss mit seiner guten Hand auf den Rücken zu klopfen, sehr viel fester als nötig. „Tja, wir sollten besser mal zur Arena gehen. Es ist fast Zeit für das Bullenreiten. Wirst du mir zuschauen, Doc?“

Ich bedachte ihn mit einem Blick, der klar und deutlich sagte, mach die Fliege, sie gehört mir. Vielleicht knurrte ich sogar leise.

Wir starrten einander kurz nieder und schließlich lenkte er ein. Er seufzte und schnippte sich an seine Hutkrempe. „Ma’am.“

Ich wusste, Abe war ein kluger Kerl, denn er ging endlich, und ich war allein mit der schärfsten Frau in ganz Montana.

„Wegen dieser Tour“, sagte ich, trat einen Schritt näher und schenkte ihr mein lässiges Lächeln. Ich steckte meine Daumen in meine vorderen Taschen.

Ich war keiner der Männer, die an Zeichen glaubten oder dem Schicksal viel zutraute. Doch nach der Reaktion meines Wolfes auf ihre Gegenwart, fühlte es sich bedeutend an, herauszufinden, dass solch ein umwerfendes Wesen in meiner Heimatstadt wohnte. Da war ich durch das ganze beschissene Land gezogen und hatte wütende Bullen geritten und sie war genau hier gewesen. Es war Schicksal, dass das Rodeo in meiner Heimatstadt abgehalten wurde und sie dort arbeitete.

„Oh, nein“, lehnte sie sofort ab und wandte sich ab, um die Dinge wegzuräumen, die sie für Abe gebraucht hatte. „Ich werde mir das Bullenreiten anschauen und dich und Abe reiten sehen, aber wenn ich nach Hause komme, muss ich mich gleich wieder an die Arbeit machen. Aber danke.“

Abgeschossen. Es war nur eine Tour. Klar, sie bedeutete auch, dass ich ihr so einiges zeigen wollte… wie beispielsweise meinen Schwanz, aber zuerst hätte ich ihr ein paar Sehenswürdigkeiten gezeigt. Vielleicht musste sie mich in Aktion sehen. Zuerst auf dem Rücken eines Bullen, dann eventuell im Bett. Wer wollte nicht mit dem Champion vögeln? Es war ja nicht so, als hätte ich irgendetwas zu befürchten. Kein Mensch konnte mich beim Reiten schlagen. Vor allem nicht, wenn ich gewinnen wollte.

Jetzt wollte ich definitiv gewinnen. Ich setzte meinen Hut wieder auf den Kopf.

Doktor Audrey wollte jemanden beim Reiten beobachten? Ich würde ihr ganz genau zeigen, wie man das machte.

2

AUDREY

Das Testosteron in der Arena war überwältigend.

Leider reagierte mein untervögelter Körper darauf. Ich hätte schwören können, dass meine Eierstöcke zwei Eier ausgestoßen hatten, als Boyd das Sanitätszimmer betreten hatte. Mit einer Menge Cowboy-Prahlerei und Charme. Er war mir so nahe gekommen, dass ich sein Aftershave und Duschgel hatte riechen können, und das hatte etwas Verrücktes mit meinem Kopf angestellt. Ich meine, meinem Körper. Überall. Ich war ganz heiß und kribbelig geworden und mein Gehirn hatte einen Augenblick lang sämtliche Energie verloren.

Ich hatte ohnehin schon eine Schwäche für Cowboys. Die Hüte, der lockere Gang, das wilde Äußere und diese Aura von… Männlichkeit. Das war definitiv einer der Vorteile meines Umzugs nach Montana. Boyd war so umwerfend, wie Gott sie geschaffen hatte, mit diesem wie gemeißelt wirkenden Kiefer und entspannten Lächeln. Sandfarbene Haare, bei denen vor ein paar Wochen ein Haarschnitt fällig gewesen wäre. Helle Augen, die über mich geglitten waren, als wäre ich eine schmackhafte Mahlzeit, die er verschlingen wollte. Eine schiefe Nase, die bewies, dass er zwar schnell lächelte, aber vermutlich auch mit den Fäusten schnell war. Es war das ganze Paket – die ganzen ein Meter achtzig reiner Muskeln und kräftigen Mannes, die meine Brustwarzen hart und meinen Slip feucht werden ließen.

Mein Körper hatte auf seine Anwesenheit reagiert, als hätte ich in Pheromonen gebadet, die mir verrückterweise das Gefühl gaben, als wäre ich rossig und er eine Art Hengst, bereit, mich zu besteigen. Ich mochte zwar seit einer Weile… nun, es waren nur noch ein paar Tage bis zur Ewigkeit, nicht mehr mit einem Mann zusammen gewesen sein, aber ich kannte die Zeichen. Er hatte mich als weitere Kerbe an seinem Bettpfosten gewollt.

Mein Verstand war eine richtige Schlampe – und wollte an diesen eingekerbten Bettpfosten gefesselt werden – wozu er kein Recht hatte. Die Tiere mochten Brandzeichen tragen, aber jeder dieser erstklassigen Cowboys sollte ein Brandzeichen haben, das ihn als Player auswies. Sie waren alle Männer mit einem verschmitzten Lächeln, die eine Frau nur mit einem Zwinkern feucht werden lassen konnten und nur mit einem Fingerkrümmen dazu bringen konnten, ihren Slip fallen zu lassen.

Diese Rodeochampions hielten sich scheinbar für Gottes Geschenk an die Frauen. Warum Boyd und Abe – Abe hatte seine Absichten subtiler ausgedrückt, aber nichtsdestotrotz ebenfalls mit mir geflirtet – sich die Mühe machten, sich an mich ranzumachen, wenn es dort draußen doch ein Dutzend und mehr leicht bekleidete Cowgirls aufzugabeln gab, war mir schleierhaft. Sie wirkten ihren Charme vermutlich bei jeder Frau, der sie begegneten. Cowboycode oder so etwas. Mein Slip war jedenfalls ruiniert, nachdem ich mich nur wenige Minuten mit Boyd im gleichen Raum aufgehalten hatte, aber zum Glück hatte ich ihn wenigstens noch an. Oder zu meinem Pech, denn ich hegte keinerlei Zweifel daran, dass sich dieser Mann mit dem Körper einer Frau auskannte. Zudem hatte es in dem Raum einen absolut stabilen Untersuchungstisch gegeben, über den ich mich hätte beugen und vögeln lassen können.

Jepp, mein verdorbenes Gehirn lief auf Hochtouren. Abe hatte bisher die einzige Verletzung der Veranstaltung gehabt, weshalb ich in der Lage war, zu den Rängen zu gehen und beim Bullenreiten zuzuschauen. Ich war die Ärztin, die Bereitschaftsdienst hatte. Falls jemand verletzt wurde, sollte ich mich um denjenigen kümmern, mich mit dem Krankenwagen, der auf Abruf bereitstand, in Verbindung setzen und die Person ins Krankenhaus schaffen.

Wenn nicht gerade jemand einfach so an einem Corn Dog bei den Verkaufsständen erstickte, würde ich von meinem Sitzplatz aus sehen, ob meine Hilfe benötigt wurde. Ich saß in der Nähe des Gangs, von wo ich einen schnellen Zugang zu dem sandigen Rondell und eine fantastische Aussicht auf die Stahlbox hatte. Das war die Vorrichtung, in der der Bulle festgehalten und bereit gemacht wurde. Anschließend kletterte der Cowboy auf den Zaun und sprang auf dessen Rücken. Wenn der Mann sicher im Sattel saß, wurde das Tor geöffnet und schon jagten sie davon, wobei der wütende Stier alles tat, um seinen Reiter abzuwerfen. Das garantierte mir praktisch einige weitere Patienten, bevor die Veranstaltung vorüber war.

Ich ließ meinen Blick auf der Suche nach den beiden über den Bereich mit der Stahlbox schweifen und sah zu, wie die ersten Wettbewerbsteilnehmer ihre Ritte hinter sich brachten. Ich war gleichermaßen erregt und erfüllt von Grauen, als einer nach dem anderen an der Reihe war. Die Menge empfand genauso wie ich, jubelte und keuchte zu gleichen Teilen. Einen Bullen zu reiten, war das Sexyeste, das ich jemals gesehen hatte. Und das Dümmste.

Ich wusste nicht, wie es diese Kerle schafften überhaupt ihren dreißigsten Geburtstag zu erleben. Vielleicht taten sie es nicht. Dieser Gedanke sorgte unerwarteterweise dafür, dass sich meine Brust zusammenzog, als hätte ich bereits Zuneigung für die zwei Cowboys entwickelt, die ich kennengelernt hatte.

Nicht für den ersten, sondern den zweiten. Abe war gut aussehend. Sanft in Anbetracht seiner Größe und dessen, womit er seinen Lebensunterhalt verdiente. Sogar süß. Boyd jedoch war… gefährlich. Ich hatte keine Angst, dass er mir körperlich wehtun würde, auch wenn er mich um mindestens einen Kopf überragte und vermutlich an die fünfzig Pfund schwerer war, sondern etwas anderes. Er könnte mein Herz verletzen. Meine Pläne durcheinanderbringen. Ich war so konzentriert auf mein Medizinstudium und meine Assistenzzeit gewesen. Auf meine Karriere. Es sah mir nicht ähnlich, wegen eines perfekten Hinterns in einem Paar Wranglers von meinem Plan abzuweichen. Er war ein Bad Boy, von dem ich wusste, dass er Ärger bedeutete, den ich aber trotzdem wollte.

Ein Reiter wurde von seinem Bullen geworfen und landete hart auf dem Boden. Daraufhin rollte er sich zur Seite, um den Hufen des Bullen zu entkommen. Die Rodeoclowns – ich war mir sicher, es gab einen anderen Namen für sie, den ich nicht kannte – rannten herbei und lenkten das Tier ab, sodass der Reiter auf seine Füße kommen konnte. Ich atmete aus, als die Menge über seinen hohen Punktestand jubelte. Er klopfte sich den Staub aus den Kleidern, hob seinen Hut zum Gruß und lief aus dem Ring.

Boyds Gesicht tauchte auf dem Großbildschirm auf, sein lässiges Lächeln wurde sechs Meter breit gezeigt. Die Menge drehte durch, was bedeutete, dass sein Ego vermutlich so groß war wie sein Bild auf dem riesigen Bildschirm. Ja, zu ihm musste ich Abstand halten, denn ich war keine Frau für One-Night-Stands. Aufgrund des Medizinstudiums und der Assistenzzeit war ich kaum unter Leute gegangen, geschweige denn hatte ich Männer gedatet oder haufenweise Sex gehabt. Oder irgendwelchen Sex, um ehrlich zu sein. Vielleicht wäre eine Affäre das Beste für meinen irren Arbeitsplan, aber nein, das war ich nicht. Ich war der Typ Langzeitbeziehung, Verbindlichkeit. Tatsächlich war ich in eine Kleinstadt in Montana gezogen, um mich niederzulassen. Langsam zu machen. Einen Partner zu finden und eine Familie zu gründen, so wie ich mir immer eine gewünscht hatte. Eine Familie, die aus zwei Elternteilen bestand, die einander liebten, und einer Schar Kinder. Ich wollte diese Art von Wahnsinn. Schlittenfahren, Naturwissenschaftsprojekte, Rennmäuse als Haustiere. Das war es, wonach ich mich sehnte. Insbesondere Babys.

Einen Rodeochampion zu vögeln, passte nicht in dieses Bild und ich bezweifelte, dass ein Rodeochampion eine Frau flachlegen wollte, die das Babyfieber gepackt hatte. Die Worte „biologische Uhr“ waren für ihn nicht das Gleiche wie für mich. Seine Pläne dauerten acht Sekunden, meine ein Leben lang.

Dennoch stand mein Körper sofort unter Strom, als ich seinen Namen auf dem Bildschirm entdeckte – Boyd Wolf vs. Night Sweats, Nachtschweiß, was ein verrückter Name für einen Stier war.

Ich beugte mich nach vorne, um ihn bei der Stahlbox zu entdecken. In ihren Helmen, Sicherheitswesten und Chaps sahen sie alle gleich aus. Die Logos der Sponsoren waren zudem groß auf die Schultern ihrer mit Kragen versehenen Hemden gedruckt. Doch dann sah ich ihn – zumindest war ich mir ziemlich sicher, dass es sich um ihn handelte. Der Reiter strahlte das gleiche rohe Selbstbewusstsein aus, das er in dem Sanitätsraum gezeigt hatte.

Er saß rittlings auf dem schnaubenden, schwarzen Stier und machte sich anschließend daran, seinen Griff um das Seil mit mühelosen, geschickten Bewegungen anzupassen. Nur seine Hand hielt ihn auf diesem Biest. Ich wusste keine Einzelheiten über das Bullenreiten und hatte nur zufällig gehört, dass man es zu den Roughstock Events zählte, bei denen nach Punkten gewertet wird. Rough, also grob, war definitiv das richtige Wort.

„Hey, hübsche Lady.“ Abe kam die Betonstufen herauf und ließ seinen großen Körper auf dem Platz neben mir nieder.

Ich konnte nicht anders, als ihn anzulächeln, aber dann schaute ich wieder zu den Stahlboxen.

„Ist es schwer, zuzuschauen?“, erkundigte er sich.

Ich nickte. „Dein Ritt verlief gut. Du bist oben geblieben, bis der Signalton ertönt ist. Ich sollte dir gratulieren, stimmt’s?“

Er neigte seinen Hut nach hinten und legte seine Hand auf meine Schulter. „Ja, Ma’am. Bester Ritt des Abends. Bisher. Wir können feiern, indem du nachher mit mir diesen Kaffee trinken gehst.“

Sein freundliches Grinsen und lockere Arte brachten mich zum Lächeln. Er war gut aussehend. Höflich. Aber wie Jett Markle, der einheimische Rancher, mit dem ich in der vergangenen Woche ein schlechtes Date gehabt hatte, löste er bei mir rein gar nichts aus. Wie in diesen Liebesromanen, die ich in meiner Freizeit las, wollte ich einen Funken. Hitze. Anziehung. Chemie.

Jett hatte sich als Widerling entpuppt, weshalb ich Abe nicht in die gleiche Schublade stecken konnte.

Der Ansager rief den nächsten Ritt auf und ich wurde von Boyds bevorstehendem Ritt abgelenkt. Als ich wieder in seine Richtung schaute, war er nicht auf die tausend Pfund stinksaures Tier unter sich fokussiert, sondern auf mich. Sein Blick war auf mich geheftet und ich keuchte. Nein, er schaute nicht mich an, sondern Abes Hand auf meiner Schulter. Boyds Kiefer verkrampften sich und seine Augen wurden zu Schlitzen. Wenn ich mich nicht irrte, war er genauso wütend über diese Berührung wie der Stier darüber, einen Reiter auf sich sitzen zu haben.

Warum schaute er mich an? Ich war nicht wichtig. Ich war die kleine, pummelige Ärztin, die kein Sozialleben hatte. Dennoch starrte er. Ich versuchte, mich zum Atmen zu zwingen, als er nickte. Ich registrierte, dass diese Geste nicht mir gegolten hatte, als das Tor der Stahlbox mit einem Ruck geöffnet wurde.

Night Sweats stürmte heraus, vor Wut über den Reiter auf seinem Rücken schnaubend. Ich hielt die Luft an und mein Magen zog sich zu einem festen Knoten zusammen, als er seine Hinterbeine nach oben trat.

Trotz des wilden Ritts schien Boyd die abrupten Bewegungen mit Leichtigkeit hinzunehmen. Seine Schenkel packten die Seiten des Bullen, sein Arm war nach oben geworfen, sein Rücken blieb locker, seine Bewegungen elegant im Einklang mit dem Tier.

Es war hypnotisierend.

Sogar magisch.

Ein breites Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, als wäre es ein Kinderspiel für ihn, Bullen zu reiten. Oh Gott. War das jetzt sein Ernst?

Er scannte das Publikum… während er den Stier ritt.

Welcher Bullenreiter besaß die Geistesgegenwart nach Mom zu suchen, während er versuchte, auf dem Rücken eines wütenden Stiers zu bleiben?

Die Menge drehte durch – jubelte und stampfte. Boyd war bereits seit acht Sekunden auf dem Bullen.

Neun.

Ich stand auf, um besser sehen zu können, und er erhaschte einen Blick auf mich. Wieder.

Das war unmöglich.

Zuvor mochte er in meine Richtung geblickt haben, doch jetzt? Auf dem Rücken eines Bullen? Er würde doch nicht in der Menge nach mir suchen.

Ich kreischte und hielt mir den Mund zu, als er abgeworfen und wie ein Frisbee in die Luft geschleudert wurde. Oh Gott – nein! Die Zeit verlangsamte sich. Ich presste die Augen zu, dann öffnete ich sie wieder und sah den Schrecken, der sich vor ihnen entfaltete. Als sich Boyds wirbelnder Körper nach unten senkte, drehte sich der Bulle und warf den Kopf nach oben, sodass sich ein bösartiges Horn direkt unterhalb des Schutzes von Boyds Weste in dessen Körper rammte.

Er war aufgespießt worden.

Schlimm.

Möglicherweise tödlich.

„Oh Scheiße“, fluchte Abe. Ich wusste zwar, dass das nicht gut war, aber Abes Worte bestätigten es noch. Er hatte mehr Ritte gesehen als ich und das war schlimmer als andere.

Ich wechselte in den Arztmodus und griff auf meine Ausbildung zu. Ich rannte die Stufen hinab, noch bevor ich wusste, dass sich meine Füße bewegten, und sprintete zusammen mit den Rettungssanitätern in die Arena.

„Wartet“, brüllte ein Manager und versperrte uns den Weg, während die Rodeoclowns den Bullen ablenkten und zwei Reiter losritten, um ihn mit einem Lasso einzufangen. „Jetzt, geht! Geht!“

Boyd war auf einem Knie und versuchte, auf die Füße zu kommen. Adrenalin war vermutlich das Einzige, das ihn momentan aufrecht hielt. Blut durchtränkte sein Hemd und Jeans, tropfte auf den Schmutz unter ihm.

„Beweg dich nicht!“, schrie ich, während ich zu ihm rannte. „Halt still, Boyd.“ An die Rettungssanitäter gewandt, die mir mit einem Backboard folgten, blaffte ich: „Ladet ihn auf.“

Vorsichtig transferierten sie ihn auf das Backboard, banden ihn fest und erhoben sich, woraufhin sie schnell das sandige Rondell durchquerten zu der Stelle, an der sie die Trage mit Rädern zurückgelassen hatten.

„Ich werde einen Druckverband und eine Infusion brauchen. Und Morphium“, befahl ich. Einer der Sanitäter sprach in sein Walkie-Talkie, das an seine Schulter geschnallt war, und gab, hoffentlich, Informationen an die Notaufnahme weiter. „Ich werde mit ins Krankenhaus fahren.“

Ich war keine Notfallärztin. Ich war eine Gynäkologin, aber sämtliches Training, das ich während meiner Assistenzzeit erhalten hatte, stürzte jetzt wieder auf mich ein. Ich joggte neben der Trage her, wobei ich versuchte, die Tiefe, Lage und Schwere der Wunde einzuschätzen, als sich eine Hand um meine schloss.

Mein Blick flog zu Boyds Gesicht. Es war bleich und Schweiß stand ihm auf der Stirn, aber er grinste mich an.

„Nur ein Kratzer, Doc“, sagte er mit kratziger Stimme. Seine Atmung ging schwer, vor allem beim Einatmen. Ich musste von einer punktierten Lunge ausgehen. „Kein Grund zur Sorge.“

Beruhigte er tatsächlich mich? Jetzt?

Ich erwiderte den Druck seiner Hand, überrascht davon, wie sehr mich seine positive Einstellung erleichterte. Als Ärztin wusste ich, dass er in großer Gefahr schwebte, aber war mir auch bewusst, dass die Anschauung des Patienten einen Unterschied zwischen Leben und Tod machen konnte.

„Normalerweise übernehme ich das Beruhigen, aber ich bin froh, dass du positiv bleibst. Ich werde dir etwas gegen die Schmerzen geben, sobald wir im Krankenwagen sind.“

Er zuckte zusammen, als er versuchte, sich aufzusetzen und auf seine Wunde zu schauen.

Ich drückte ihn wieder nach unten, obwohl er mit dem Gurt um seine Taille nirgendwo hingehen konnte. „Mach mal halblang, Champ, du verlierst Blut.“

Er schenkte mir ein schiefes Grinsen, während sein Gesicht eine teigige Farbe annahm. Sein Blutdruck fiel höchstwahrscheinlich in den Keller und er erlitt einen Schock. Ich musste dafür sorgen, dass ich ihn sofort stabilisieren konnte. Während seine Wimpern flackerten, murmelte er: „Schätze, du gehst keinen Kaffee mit Abe trinken, hm?“

Was? Er hatte ein Loch in seiner Brust und machte sich Sorgen darum, dass ich mit Abe ausging? „Schätze nicht. Halte für mich durch, okay?“

Aber es war zu spät. Er hatte das Bewusstsein verloren.

Mit hämmerndem Herzen eilte ich mit ihm in den Krankenwagen und übernahm das Einsetzen der Infusionsnadel in seinen Arm, während einer der Rettungssanitäter eine Sauerstoffmaske auf sein Gesicht hielt.

Boyd Wolf war vermutlich der großspurigste Cowboy im gesamten Westen. Es war sein Job, auf den Rücken eines Bullen zu steigen, aber es war mein Job, ihn zu retten, wenn er runterfiel. Ich würde alles in meiner Macht Stehende tun, um das zu bewerkstelligen.

3

BOYD

Ich blinzelte und sah mich um. Wo zum Henker war ich? Sterile Wände. Piepende Monitore. Desinfektionsmittelgeruch. Scheiße. Nein.

Ich konnte nicht in einem Krankenhaus sein. Ich hatte kaum einen Kratzer erhalten, als mich dieser Bulle mit seinem Horn leicht erwischt hatte. Es hatte scheiße weh getan, aber es war nicht so schlimm gewesen. Nur etwas Blutverlust. Ein großes Loch in meiner Brust. Ich hatte Audrey auf der Tribüne gesehen – mein Wolf war bereit gewesen, eine große Show vor ihr abzuziehen – und ich war bereit gewesen, mich auf den Ritt zu konzentrieren, die ganzen acht Sekunden, und dann wieder zu ihr zurückzukommen. In ihr zu kommen. Doch dann hatte ich gesehen, wie Abe seine Hand auf ihre Schulter gelegt hatte, und ich hatte mich darauf fokussiert. Wie seine Finger sie leicht gepackt hatten, ihre Hitze gespürt hatten. Wie er ihren süßen Duft einatmen hatte können. Ich hatte daran gedacht, nur daran. Nicht an den verdammt riesigen Bullen, auf dem ich geritten war.

Hatte sie Interesse an Abe? Hatte sie seine Berührung gemocht? Darüber war ich ins Grübeln geraten, dann war ich stinksauer geworden. Auf keinen verdammten Fall. Mein Wolf hatte mich angebrüllt: „Er berührt sie! Nimm deine beschissenen Hände von ihr. Jetzt!“

Abe würde noch vor Ende der Nacht mehr als einen gebrochenen Finger haben, eine ganze Hand, doch dann hatte der Bulle richtig ausgetreten und ich war durch die Luft geflogen. Ich war daran gewöhnt, runterzufallen. Zum Teufel, ich machte es oft genug mit Absicht, damit sich die Leute nicht fragten, warum ich so verdammt draufgängerisch war. Es war die Tatsache, dass ich wusste, ich würde niemals ernsthaft verletzt werden, die mich zum Champion machte. Selbst ein Horn in meinem Oberkörper konnte mich nicht lange unten halten.

Was schlecht und tragisch war, war, dass ich verflucht noch mal ohnmächtig geworden war. Ich hatte geplant, von dieser Trage zu springen, bevor wir den Krankenwagen erreichten. Daraufhin hätte ich Abe aufgespürt und ihm gesagt, er sollte schleunigst vergessen, dass Audrey überhaupt existierte.

Nicht, dass Doktor Blaue-Augen das zugelassen hätte. Sie war innerhalb von Sekunden, nachdem ich auf dem sandigen Boden aufgeprallt war, da gewesen und hatte begonnen, mich zu behandeln, als wäre ich ein Mensch.

Sie hatte mich angefasst. Ich hatte diese Berührung durch den Schmerz gespürt. Mein Wolf ebenfalls.

Zum Teufel, wenn es sie dazu brachte, sich auf mich zu konzentrieren, wenn ich von einem verdammten Stier aufgespießt wurde, hätte ich das schon früher am Abend tun sollen. Ich erinnerte mich daran, dass sie meine Hand gedrückt hatte, während sie neben dem Brett hergerannt war, auf das sie mich geschnallt hatten. Vage erinnerte ich mich daran, dass sie im Krankenwagen neben mir gewesen war und in diesen leisen, abgehackten Tönen mit den Sanitätern gesprochen hatte. Streng. Autoritär. Fürchterlich herrisch. Dieses kleine Persönchen hatte Befehle gegeben wie die skrupellosesten Alphas.

Ich war gut darin, die Gefühle von Leuten zu spüren. Das war der Gestaltwandler in mir. Audrey hatte sich Sorgen gemacht… um mich. Und ich erinnerte mich daran, dass mir gefallen hatte, wie sich das angefühlt hatte. Es kümmerte sie, wie es mir ging, und wenn das nicht etwas Witziges mit meinem Inneren angestellt hatte.

Ich kämpfte gegen die Medikamente an, die durch meine Adern flossen und öffnete schlagartig die Augen. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie lange ich bewusstlos gewesen war und das war schlecht. Mein Körper heilte in Wolfgeschwindigkeit und jeder hätte das bemerken können. Ich wusste absolut nichts über Krankenhäuser, da dies das erste Mal war, dass ich mich in einem befand. Es sah jedoch aus, als würden sie eine Art Prozedere durchführen und mich vielleicht sogar in den OP-Saal bringen. Arztserien im Fernsehen zu schauen, hatte mich über diese Möglichkeit ins Bild gesetzt. Eine Krankenschwester in blauer OP-Kleidung hatte mir ihren Rücken zugedreht, arrangierte Werkzeuge auf einem Tablett und verließ dann den Raum. Als würde das, was auch immer geplant war, gleich geschehen.

Ich unterdrückte ein Stöhnen, als ich die Infusionsnadel aus meinem Arm riss und die Überwachungsausrüstung von meinem Körper löste.

Das Letzte, das ich brauchte, war, dass ich meine Spezies vor menschlichen Ärzten enthüllte, insbesondere denen, die in meiner Heimatstadt arbeiteten. Zu verraten, was wir waren, ging gegen die Rudelregeln. Der einfachste Weg, das zu tun, bestand darin, mich von ihnen aufschneiden zu lassen.

Mein Bruder Rob – der Rudelalpha – würde mich umbringen. Er würde es auf weit schmerzhaftere Art tun, als aufgespießt zu werden, so viel stand verdammt fest. Er hielt mich bereits für einen Versager und würde fluchen wie ein Rohrspatz, wenn er erfuhr, dass ich vor einer ganzen Arena voller Menschen verletzt worden und gezwungen gewesen war, medizinische Hilfe zu erhalten.

Falls er an meiner Stelle wäre, wäre er in die Wälder geflüchtet, hätte sich verwandelt und seine Wunden geleckt, bis er geheilt war, was nur wenige kurze Stunden gedauert hätte.

Ich? Yeah, ich steckte hier so richtig tief in der Scheiße.

So sanft, wie ich konnte, rollte ich von dem Krankenhausbett, um mich auf den Boden zu kauern. Ein Krankenhausleibchen war über meine Weichteile gelegt worden und fiel jetzt zu Boden. Ich musste davon ausgehen, dass sie mich nicht in das Teil gesteckt hatten, um meine Brust zu entblößen, damit sie diese behandeln konnten. Ich war nämlich splitternackt. Indem ich das Gewand aufhob, schob ich meine Arme in die Ärmel. Mein Hintern hing heraus und ich war zu schwach und erschöpft, um nach hinten zu greifen und die Bänder zuzubinden, vermutlich mehr wegen des Morphiums als wegen der Wunde. Ich schüttelte meinen Kopf, um ihn zu klären.

Anschließend sah ich nach unten und berührte die Stelle auf meiner Brust, die der Bulle durchbrochen hatte. Ich konnte nicht durch den kratzigen Stoff sehen, aber spüren, dass sich die Haut geschlossen hatte. Die Wunde war bereits so gut wie verheilt, Fuck sei Dank. Selbst eine so schwerwiegende Verletzung wie ein verdammtes Bullenhorn in die Seite wuchs schnell zusammen und verblasste. Rasch, bevor die Krankenschwester zurückkehrte, schlüpfte ich aus der Tür, wobei die Rückseite meines Leibchens im Rücken weit aufklaffte. Es war mir scheißegal, ob jemand meinen nackten Arsch sah. Ich wollte nur raus.

Ich öffnete die Schränke vor meinem Zimmer, bis ich die Plastiktüte mit meiner blutigen Kleidung und persönlichen Gegenständen fand. Daraufhin huschte ich in ein Badezimmer, um mir die verkrustete Kleidung anzuziehen. Sie war nicht ideal, aber in der Not frisst der Teufel auch Fliegen. Mein Hut lag obenauf und ich setzte ihn mir auf den Kopf. Ich mochte es nicht, ohne ihn zu sein. Mit unbedecktem Kopf fühlte ich mich nackter als in dem Krankenhausleibchen, aus dem mein Hintern raushing.

Ich senkte den Kopf, als ich nach draußen schlich, aber riss ihn in dem Moment hoch, als ich in den Gang trat und ihren Duft witterte. Ich schnüffelte. Pfirsich und Vanille. Yeah, ich würde sie überall erkennen. Aber wo war –

Ich drehte mich um, um nach ihr zu suchen, und sie rannte mir direkt in die Arme. Nun, gegen meine Brust, um genau zu sein. Das tat tierisch weh, aber ich fing ihren Ellbogen auf, um sie zu stabilisieren, als wir gegeneinanderprallten. Mein Wolf feierte ihre Nähe. Mein!

Ich lächelte auf sie hinab und wurde so von dem intensiven Vergnügen, sie zu berühren, überrascht, dass ich mein Dilemma vergaß. Ich vergaß, dass ich ein riesiges Loch in meiner Brust haben sollte.

Sie keuchte, dann runzelte sie die Stirn und musterte mich von oben bis unten. Da ich einen ganzen Kopf kleiner war als sie, befand sich ihr Blick direkt auf einer Höhe mit meiner Brust und meinem blutigen, zerrissenen Hemd. „Boyd! Wie bist du –”

Sie wich zurück, um meine Wunde zu betrachten und ich ließ meinen Arm, mit dem ich sie berührt hatte, fallen, um sie zu verdecken, wobei ich mich noch leicht krümmte, als würde sie mir Schmerzen bereiten. Ich war ein Bullenreiter, kein Schauspieler, und ich vermasselte das Ganze mit jeder Sekunde mehr.

„Hör zu, Doc“, begann ich. „Ich weiß deine Hilfe zu schätzen, aber ich gehöre eher zu der Sorte Mann, die zu Hause heilt. Nichts, das ein bisschen Zeit auf dem Sofa nicht heilen könnte. Ich werde mich jetzt selbst entlassen.“

Entsetzen huschte über ihr Gesicht. „Das kannst du nicht!“ Sie griff nach dem Saum meines Hemdes, das ich nicht in die Hose gesteckt hatte.

Ich schreckte zurück. Zumindest beabsichtigte ich, zurückzuschrecken. In Wirklichkeit passierte etwas anderes. Ihre Fingerspitzen streiften die Haut meines Unterbauches und jede Zelle in meinem Körper reagierte. Mein Schwanz wurde in meiner Jeans dick.

Schock blitzte auf ihrem Gesicht auf, als ich ihre Hand daran hinderte, höher zu der Wunde zu gleiten. Ihre Pupillen verengten sich zu winzigen Punkten und wurden dann riesig. „Aber du… ich meine – auf keinen Fall. Du solltest nicht stehen, geschweige denn gehen.“

Fuck.

Mein Gehirn holte meinen Schwanz genau in dem Moment ein, als es passierte, aber da war es schon zu spät. Ich hatte ihre Berührung fühlen wollen, Haut auf Haut. Wollte ihre Hitze spüren, ihren Duft auf mir haben und in mich aufsaugen.

Dummer Zug. Noch einer.

Ich schob ihre Hand unter meinem Hemd weg und taumelte rückwärts. Ihr über den Weg zu laufen, kam praktisch damit gleich, ihr ein verdammt großes Geheimnis zu verraten. Ein großes Gestaltwandler-Geheimnis.

„Ich bin äh… nicht so schwer verletzt, wie du dachtest. Eine Menge Blut für eine kleine Wunde. Ich fühle mich besser, aber ich werde mich ausruhen. Ich verspreche es.“ Ich wich zurück. Mein Wolf heulte, dass ich in ihrer Nähe bleiben sollte. Er verstand nicht, warum ich von ihr weglief. „Ich werde zur Ranch meiner Familie gehen. Du weißt schon, um zu genesen.“

Ich hatte ihre schockierte Überraschung auf meiner Seite. Sie brauchte einige Sekunden, bis sie das Unfassbare verarbeitet hatte. Zumindest unfassbar für Menschen.

„Ich werde gut auf mich achtgeben. Solange du mir versprichst, dass du nicht mit Abe ausgehen wirst. Er ist nicht der richtige Mann für dich.“

„Warte!“, rief sie, aber ich hatte mich bereits umgedreht und begann, so schnell ich konnte, durch den Gang zu joggen. Sowie ich um die Ecke bog, sprintete ich los und schaute, dass ich so schnell wie möglich die Biege machte.

Fuck, fuck, fuck.

Was hatte ich mir dabei nur gedacht? Yeah, ich wollte die heiße kleine Ärztin, aber jetzt konnte ich sie nicht haben. Unter keinen verdammten Umständen könnte ich sie jemals wieder sehen. Das Geheimnis wäre dann raus. Ich konnte nicht offenbaren, was ich oder das Rudel war. Rob würde stinksauer sein.

Ich konnte lediglich hoffen, dass sie nicht das Ausmaß der Heilung realisierte, die stattgefunden hatte. Dass sie einfach glaubte, ich wäre ein starrköpfiger Bullenreiter, der Krankenhäuser hasste, und dass sie mich ohne weitere Fragen gehen lassen würde. Dass ich einfach nur das wollte. Außer… dass es eine gottverdammte Lüge war.

Sie wusste, wer ich war. Wusste von der Wolf Ranch. Ich hatte vorhin in der Arena erwähnt, woher ich kam. Ich war alles andere als anonym für sie. Falls sie so klug war, wie ich glaubte, würde sie unter keinen Umständen einfach hinnehmen, was sie gesehen hatte.

Auf keinen verdammten Fall. Sie würde mich suchen kommen. Mein Wolf heulte daraufhin vor Freude. Vielleicht war das der einzige Grund, aus dem ich nicht wieder nach drinnen rannte, um das nächstbeste leere Krankenhauszimmer zu finden und sie zu vögeln, bis sie keinen Zweifel mehr daran hegte, dass sie mein und mein allein war.

Das war das Dämlichste von allem. Wenn sie auf der Ranch auftauchte, würde ich Rob erklären müssen – zum Teufel, nicht nur Rob, sondern dem ganzen verfluchten Rudel – was für einen großen Fehler ich gemacht hatte. Mein Wolf sagte mir nämlich, dass Dr. Audrey Ames meine Gefährtin war.

Yeah, ein verdammter Riesenschlamassel.

Wie üblich.

Das schwarze Schaf der Familie kehrte zurück.

Und er war immer noch der unverantwortliche Playboy, für den ihn alle hielten. Noch dazu sagte ihm sein Wolf, dass seine Gefährtin menschlich war.

4

AUDREY

„Das war das Merkwürdigste aller Zeiten“, sagte ich, die Augen auf die Straße gerichtet.

Ich hatte zwar kein schickes Auto mit eingebautem Bluetooth, aber ich hatte eine Halterung für mein Handy und die Möglichkeit, den Lautsprecher zu benutzen. Dafür war ich dankbar, denn ich brauchte beide Hände am Steuer. Der zweispurige Highway wand sich durch die Berge und folgte einem Fluss und es gab mehr Kurven als Geraden. „Ich sah den Unfall, sah die Wunde. Hämothorax, möglicherweise Milzruptur, Blutverlust.“

„Ich weiß nicht, was die Hälfte davon bedeutet, aber es klingt schlimm“, sagte Marina. Meine Schwester, nun, Halbschwester war neun Jahre jünger als ich und besuchte das College in Kalifornien. Sie war kein Dummerchen und studierte Bautechnik, aber Medizin war nicht ihrs.

Ich runzelte die Stirn und wurde wegen einer Kurve langsamer. „Es erklärt die Probleme beim Einatmen, den Blutdruckabfall. Hmm, vielleicht war es ein krampfendes Zwerchfell“, erwiderte ich, wobei ich laut nachdachte. Das waren Möglichkeiten, aber ich hatte den Unfall gesehen, die Folgen.

„Du sagtest, er stand im Gang, als du gegen ihn gelaufen bist. Dann ist er direkt gegangen. Er muss weniger schlimm verletzt gewesen sein, als du dachtest.“

„Ich sah den Unfall“, wiederholte ich. Ich hatte versucht, seine Verletzung zu berühren, aber er hatte meine Hand über seinem Bauch gestoppt. Ich hatte die Hitze seiner Haut gespürt, die harten Wölbungen seines Bauches. Was ich nicht gespürt hatte, war ein Loch in seiner Seite. Nein, normalerweise wurde ich von blutenden Brustwunden nicht erregt, aber anscheinend wurde ich so richtig scharf, wenn ich den Oberkörper eines großspurigen Cowboys abtastete.

Seit dem Rodeo waren zwei Tage vergangen und ich hatte endlich meinen freien Tag. Ich hatte darüber nachgedacht, dass er mich um ein Date gebeten hatte, damit er mir eine Tour des Cooper Valley geben konnte. Ich hätte Ja sagen können, aber ich wollte mich auf keinen Cowboy einlassen, der ganz offensichtlich ein Player war, ganz gleich wie heiß er auch war. Obwohl ich mir sicher war, dass er den Ärger wert sein würde.

Seitdem war ich mit Patienten beschäftigt gewesen sowie mit sage und schreibe fünf Geburten – und es war noch nicht einmal Vollmond – und ich hatte immer noch über Boyd Wolf nachgedacht. Ich war jeden Moment meiner Fürsorge für ihn durchgegangen ab dem Augenblick, als ich mit den Knien neben ihn in den Dreck gesunken war, bis zu seinem knackigen Hinterteil, als er aus dem Krankenhaus gelaufen war. Ich dachte auch darüber nach, dass ich seinen knackigen Hintern tatsächlich angestarrt hatte. Dass ich seinen Hintern knackig fand.

Das war er. Das Gleiche galt für seinen Bauch. Wie war es nur gekommen, dass ich mich in eine blauäugige Dreizehnjährige verwandelt hatte, die ihren ersten Schwarm hatte und ohne Pause an einen Jungen dachte? Wenn es nicht unprofessionell gewesen wäre, hätte ich vermutlich kleine Herzen mit unseren Namen darin auf die Patientenakten gekritzelt.

Weil ich mir Sorgen um ihn machte und weil ich ihn heiß fand, saß ich jetzt in meinem Auto und fuhr zur Wolf Ranch, wo er sich erholen wollte, wie er mir erzählt hatte. Es könnte auch sein, dass ich das Rodeo kontaktiert hatte, um mich zu vergewissern, dass er nicht zur Arbeit zurückgekehrt war. Selbst wenn ich seine Verletzungen überschätzt hatte, hätte er nicht in der Lage sein sollen, einfach so aus dem Krankenhaus zu spazieren, als täte ihm nichts weh. Nur um auf Nummer Sicher zu gehen, hatte ich der Rodeoleitung explizit erklärt, dass er für Wettbewerbe nicht freigegeben war und man ihm daher die Rückkehr nicht erlauben sollte, bis er einen Rundumcheck hinter sich hatte.

Vorzugsweise bei mir. Nicht, weil ich es kaum erwarten konnte, diesen Waschbrettbauch persönlich zu sehen. Ganz und gar nicht.

„Ich möchte wissen, warum dich das so stört“, sagte sie. „Er war nicht so verletzt, wie du dachtest. Das ist der erste Patient…“, sie räusperte sich, „Mann… bei dem du je darüber nachgedacht hast, zu seinem Haus zu fahren, um nach ihm zu sehen. Da steckt noch mehr dahinter.“

Sie mochte meine kleine Schwester sein, aber sie war nicht mehr sonderlich klein. Sie kannte mich gut genug, um meine Taten interpretieren zu können. Verflixt und zugenäht.

Ich beschleunigte, als der Canyon endete und sich zu einer weiten Prärie öffnete. Ich war nicht weiter als zwanzig Meilen vom Cooper Valley entfernt, aber ich war noch nie zuvor auf dieser Seite der Berge gewesen. Die Kiefern, die den schroffen Canyon sprenkelten, verschwanden. Das Land war fast flach, es gab nur leichte Wellen in der Landschaft. Der Fluss krümmte sich in der Ferne und Bäume säumten stellenweise dessen Ufer, wodurch es sehr malerisch aussah. Das war das Montana meiner Fantasien. Weites Land. Weite Himmel. Ausgedehnte Flächen und keine Leute.

„Audrey“, hakte sie nach, da ich geschwiegen hatte, während ich die Aussicht bewundert hatte. „Erzähl mir von diesem heißen Cowboy.“

„Ich habe nicht gesagt, dass er heiß war“, protestierte ich.

Sie lachte und das Geräusch drang laut durch mein Handy. „Das musstest du auch nicht. Bitte, ich habe keinen festen Freund und es gibt keinen Kerl in meinem Kurs, der auch nur eine Option wäre. Die stehen mehr auf mathematische Gleichungen als Brüste. Lass mich durch dich leben. Wie heißt er?“

„Boyd Wolf.“

Sie schwieg einige Sekunden. „Ich suche gerade im Internet nach ihm, denn ein Kerl, der dein Feuer entfacht, muss… heiliger Bimbam, Frau. Kein Wunder, dass du zu seinem Haus fährst. Hast du sexy Unterwäsche an?“

Ich japste, dann lachte ich. „Ich kann nicht fassen, dass du das gesagt hast.“

Ich trug meine hübscheste Unterwäsche, ein BH und Höschen Set, das zusammenpasste und nicht aus schlichter Baumwolle war. Ich hatte auch Makeup aufgelegt, meine Haare offengelassen, anstatt sie zu dem üblichen zerzausten Dutt nach oben zu binden, und hatte drei verschiedene Outfits anprobiert. Alles für Boyd Wolf. Vielleicht war ich wirklich verrückt, dass ich so viel Mühe auf einen Kerl verwandte, der sooooo falsch für mich war.

„Er ist nicht schlimm verletzt. Das hast du rausgefunden. Er ist rattenscharf und du hast seine Bauchmuskeln angefasst. Willst du auch den Rest von ihm anfassen? Ich schaue mir gerade online seine Fotos an und ich will ihn der Länge nach ablecken.“

Ich rollte mit den Augen und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Marina war einundzwanzig und Single. Jemand, der achtzig und verheiratet war, würde ihn heiß finden.

„Da ist einfach irgendetwas komisch dran“, sagte ich. „Ich weiß, was ich sah, was ich behandelte. Ich kann es nicht erklären.“

Es war, als wäre Magie involviert gewesen. Zauberei, wie wenn man eine Münze in einer Hand sah und in der nächsten befand sie sich in einer Glasflasche. Ich hatte seine Wunden gesehen. Ich hatte gesehen, wie er nur kurze Zeit später aus dem Krankenhaus hatte eilen können. Das ergab keinen Sinn. Ich konnte es einfach nicht auf sich beruhen lassen.

„Was ich wissen will, ist, warum du so viel über diesen Kerl nachdenkst, wenn du Mr. Heißer Rancher letzte Woche am Haken hattest.“

Ich verzog das Gesicht. „Wen? Jett Markle?“

„Nach dem zu urteilen, was du mir erzählt hast, ist er ein richtiger Adonis.“

„Er ist auch egozentrisch, autoritär und hat bei mir nichts ausgelöst“, grummelte ich. Jett war fünfunddreißig, gut aussehend auf eine adrette, geschniegelte Art und Weise. Seine braunen Haare waren gescheitelt, ordentlich geschnitten und frisiert. Sein Lächeln war breit, aber ich fragte mich, ob es so unecht war wie die Verblendungen auf seinen Zähnen. Seine Kleider passten zu Montana. Jeans, schlichte Button-up-Hemden, Lederstiefel. Er war einfach… poliert. Fake. Er tat so, als sei er ein Cowboy, wohingegen Boyd hundert Prozent Cowboy war.

Und schon tat ich es, benutzte Boyd Wolf als Maßband für einen Ehemann.

„Aber Boyd Wolf hat das getan.“

„Genau“, antwortete ich, bevor ich mir den Mund verbieten konnte.

„Ha! Ich hatte recht. Du hast mir nie erzählt, was mit Jett passiert ist.“

„Wir sind zu einem schicken Steakrestaurant gegangen. Er hat für mich bestellt.“

„Was?“, kreischte sie praktisch.

„Yeah, ich meine, ich mag Lamm nicht einmal. Und blutig, igitt! Dann erzählte er mir davon, dass er mit fünfunddreißig bei einer Hedge-Fonds-Firma in Rente gegangen ist und sich ein großes Stück Land gekauft hat, um sich seinen Lebenstraum, Rancher zu werden, zu erfüllen.

„Hedge-Fonds-Firma?“

„New York City“, entgegnete ich.

„Führt er überhaupt eine Ranch?“

„Ich habe keine Ahnung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich die Hände schmutzig macht, geschweige denn ein Pferd reitet oder Kälber kastriert. Er wohnt auf dieser Seite der Berge.“ Ich setzte den Blinker und bog ab, als mich mein Navi dazu anwies. Ich hatte mich daran erinnert, dass Boyd den Namen des Familiengrundstücks erwähnt hatte, Wolf Ranch. Das konnte man sich gut merken, da es sich um seinen Nachnamen handelte. Es war ebenfalls leicht zu suchen und in das Navi einzugeben gewesen. „Die meisten Leute wohnen zwar in der Stadt, aber die älteren Höfe, vermutlich wie die Wolf Ranch, sind hier drüben. Also die großen Grundstücke für die zugezogenen Leute wie Jett.“

„Also vermute ich mal, dass das Date eine einmalige Sache war?“, fragte sie. „Wenn es schon in der ersten Stunde so schlimm ist, ist es keinen zweiten Versuch wert.“

Ich lachte schnaubend. „Yeah, ich habe recht deutlich gemacht, dass ich kein Interesse habe. Hab mich nicht einmal von ihm zur Tür bringen lassen. Aber ich denke, er hat das so interpretiert, als würde ich mich nur zieren. Mich vielleicht sogar für den Richtigen aufheben.“ Bei dem letzten Teil machte ich Gänsefüßchen in der Luft. Ich war keine Jungfrau mehr und ich hob mich sicherlich nicht für die Ehe auf, aber ich war auf der Suche nach jemandem zum Heiraten. Das war nur nicht Jett. Ich war von meinem Vibrator noch nicht so gelangweilt, dass ich mit ihm schlafen müsste.

„Warum?“

„Weil er ständig anruft. Hat mir sogar geschrieben und gemeint, er würde mich am Freitag nach meiner Schicht abholen.“

„Du hast ihm deinen Arbeitsplan verraten?“

„Zur Hölle, nein. Ich habe keine Ahnung, wie er an den rangekommen ist. Vielleicht hat er ein wenig von seinem Hedge-Fonds-Geld herumgeworfen.“ Vor dem Date war ich hoffnungsvoll gewesen, aber es war wirklich schnell offensichtlich geworden, ungefähr um die Zeit, als er sagte, ich würde Lamm zum Abendessen haben, dass es mit Jett nicht sein sollte. Ich hatte mein mangelndes Interesse deutlich zum Ausdruck gebracht, aber es störte mich, dass er nicht kapierte, dass ich nicht interessiert war. Er war reich und attraktiv. In der Stadt gab es doch sicherlich eine ganze Schar eifriger Frauen, die sich seiner annehmen würden.

Die Straße war die letzte Meile einem Zaun aus Holzbalken gefolgt. Ich wurde langsamer, als er von einem großen Torbogen unterbrochen wurde. Wenn ich irgendwelche Zweifel daran gehegt hätte, wo ich war, hätten die Worte Wolf Ranch, die in das Holz geschnitzt waren, geholfen. Die Auffahrt war nur ein Weg festgefahrener Erde. Gerade. Lang. Ich konnte von der Straße aus keine Gebäude sehen, was bedeutete, dass die Ranch groß war.

„Ignoriere ihn. Schnapp dir Boyd Wolf. Wenn du es nicht tust, tu ich es.“

„Das wirst du nicht.“ Ich war überrascht von dem leichten Fauchen in meiner Stimme, obgleich ich wusste, dass sie nur Spaß machte.

Sie widersprach nicht. Stattdessen sprach sie mit sanfter Stimme: „Du verdienst einen großartigen Mann. Einen netten Mann. Einen heißen Mann. Du verdienst jeden Orgasmus, den er dir geben kann.“

„Marina!“

„Was? Das tust du. Du magst den ganzen Tag lang Vaginen anschauen, aber ich wette, deine hat schon Spinnweben angesetzt.“

Diese Frage würde ich nicht beantworten.

„Boyd Wolf ist großspurig. Arrogant“, konterte ich.

„Und? Das heißt, er ist gut im Bett.“

Ich seufzte und holte tief Luft. „Er ist definitiv ein Player. Hör zu, ich bin da. Ich muss Schluss machen.“

„Viel Spaß. Tu nichts, das ich nicht auch tun würde. Tatsächlich, vergiss das. Mach alles, das ich nicht tun würde, und noch mehr.“

Sie beendete das Gespräch, während ich die Augen verdrehte. Ich beugte mich nach vorne und schaute zu dem Bogen hoch. Wolf Ranch. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich hier eigentlich tat und warum ich den ganzen Weg hier rausgefahren war. Boyd Wolf ging es gut. Marina hatte recht. Ich hatte mich darin geirrt, wie schwer er verletzt worden war. Es gab keine andere Erklärung. Dennoch…

Na schön, ich wollte ihn wieder sehen, um glauben zu können, dass er wirklich verheilt war. Oder nicht verletzt. Er konnte noch nicht geheilt sein, wenn er nicht wirklich verletzt gewesen war. Wah!

Ich senkte meine Stirn auf das Lenkrad. Ich machte mir doch nur selbst etwas vor, indem ich mir einredete, es sei nur mein Verlangen nach Antworten, das mich vor seine Tür geführt hatte. Ich war daran interessiert, mehr über Boyd herauszufinden als eine Ärztin über ihn erfahren würde. Ich wollte wissen, warum seine Bauchmuskeln wie ein Waschbrett waren. Warum seine Haut heiß und glatt war. Ob die Brusthaare, die ich gespürt hatte, unter dem Bund seiner Jeans verschwanden.

Ob seine arrogante Art bedeutete, dass er auch im Bett selbstbewusst war. Ob er herrisch und streng sein würde…

Yeah, ich saß so richtig in der Tinte.

5

AUDREY

Ich hatte den ganzen Weg die lange Einfahrt hinab zum Haupthaus hinter mich gebracht, aber war noch nicht aus dem Auto gestiegen. Mir selbst gut zuzureden, hatte mich so weit gebracht, doch dann hatte mich der Mut kurz vor der Eingangstür wieder verlassen. Ich saß in meinem laufenden Wagen, als es energisch an mein Fenster klopfte.

Ich kreischte leise und verrenkte mir beinahe das Genick, als ich nach draußen schaute zu… wow. Das waren vielleicht breite Schultern unter diesem Cowboyhut. Es war noch ein sehr gut aussehender Cowboy. Er sah nicht glücklich aus. Woher zum Kuckuck war er gekommen? Ich hatte das Haus angestarrt – ein richtiges Farmhaus epischen Ausmaßes – aber ich war nicht so fokussiert gewesen, dass es mir hätte entgehen können, wenn sich jemand seiner Größe näherte.

Rasch schaltete ich das Auto ab und öffnete meine Tür. Der Mann trat zurück, nach wie vor mit finsterer Miene. Er ähnelte Boyd, war allerdings ein bisschen älter, und wohingegen Boyd eine Unbekümmertheit ausstrahlte, strahlte dieser Kerl nur Mießepetrigkeit aus. Ich tippte darauf, dass er ein älterer Bruder war.

„Hi! Ich bin Dr. Ames.“ Ich griff in meinen Wagen, nestelte an meiner Handtasche und meinem Arztkoffer herum und zog sie heraus, ehe ich mich wieder dem Mann zuwandte und meine Hand ausstreckte. Ja, ich war nervös. „Ich bin hier, um nach Boyd zu sehen.“

Er sah hinab auf seine eigenen Hände, wischte sie an seiner Jeans ab und hielt sie dann hoch. „Ich kann gerade keine Hände schütteln“, entschuldigte er sich, obgleich ich vermutete, dass er mich nur nicht anfassen wollte. Was dämlich war, und ich interpretierte bestimmt zu viel in die Geste hinein. „Sie sind… was haben Sie noch mal gesagt? Ärztin? Warum sollten Sie den ganzen Weg hier rauskommen, um nach Boyd zu sehen?“

Ich wusste nicht warum, aber seine Skepsis oder Verwirrung beleidigten mich. Ich runzelte die Stirn, starrte ihn nieder und straffte dann die Schultern. „Ja. Ich kümmerte mich um Boyd, als er neulich abends beim Rodeo verletzt wurde. Er verließ das Krankenhaus, ohne die erforderlichen Entlassungspapiere auszufüllen.“

Schock und Ungläubigkeit huschten über das Gesicht des Mannes, dann verdüsterte sich seine Miene noch mehr. „Ich verstehe. Es tut mir leid, mein kleiner Bruder hat die Angewohnheit, außerhalb der Regeln zu agieren.“

Okay. Anscheinend gab es hier leichte Familienspannungen. Ich zuckte nichtssagend mit den Schultern, um das Ganze zu verharmlosen. „Das ist okay. Ich wollte nur nach seiner Wunde sehen. Ist er da?“

Ich wandte den Blick von dem umwerfenden, mürrischen Mann ab. Die lange Auffahrt, an der ich geparkt hatte, wand sich hinab zu einer gigantischen Scheune, einem Stall und Pferch. Vor mir stand ein riesiges Ranchhaus mit einer Menge Fenster und einer Veranda, die um das gesamte Haus führte. Ein wunderschöner Ort, um eine große Familie aufzuziehen. Eine Menge Zimmer, jede Menge Platz für Kinder zum Rennen und Spielen, während die Eltern in Schaukelstühlen auf der Veranda saßen und aufpassten. Ein Anflug von Neid packte mich. Ich konnte mir nicht vorstellen, an einem so idyllischen Ort wie diesem aufzuwachsen, und ich war… eifersüchtig.

Ich war von einer alleinerziehenden Mom mit Depressionen aufgezogen worden. Das war kein Leben in einem Norman Rockwell Gemälde gewesen, wie es das an diesem Ort vermutlich war.

Zur Linken stand ein zweistöckiges Gebäude mit einer ähnlichen Veranda um das Erdgeschoss und einem Balkon, der das gesamte Obergeschoss umgab. Türen zum Balkon öffneten sich. Es war fast wie die Ranchversion eines Studentenwohnheims oder Apartmentgebäudes. Eine Schlafbaracke vielleicht? Wie viele Leute wohnten und arbeiteten hier? Bei einem Stück Land dieser Größe musste ich von einer ganzen Menge ausgehen.

„Ich bin genau hier, Doc.“