4,99 €
Sie ist dazu bestimmt, mir zu gehören, aber die Welt ist entschlossen, sie mir zu stehlen. Als ich zwölf Jahre alt war, musste ich mit ansehen, wie ein Eindringling alle tötete, die ich liebte. Er nahm mich gefangen und brachte mich in die Kammer, wo er mich und die anderen männlichen Wesen folterte, um uns zu einer bestialischen Armee zu formen. Er mag mich in ein Monster verwandelt haben, aber ich weigerte mich, seinen Forderungen nachzugeben. Jetzt wurde ich an die Galaxie-Spiele verkauft, wo ich eine Reihe gefährlicher Aufgaben mit einer Erdlingsfrau an meiner Seite erfüllen muss. Jade ist üppig und kurvenreich, und sie lässt mich von einem Leben träumen, von dem ich nie dachte, dass ich es haben könnte. Jade ist entschlossen, das Spiel zu gewinnen. Und obwohl sie mir erlaubt hat, ihr die Schritte der Videen zu zeigen, die Art meines Volkes, Vergnügen zu bereiten, besteht sie darauf, nach dem Spiel auf ihren Heimatplaneten zurückzukehren. Aber sie ist meine Schicksalsgefährtin, und ich behalte, was mir gehört.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
UNGEZÄHMTER ALIEN-KRIEGER
Galaxie-Spiele, Buch 2
Copyright © 2022 Ava Ross
Rechte vorbehalten.
Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen elektronischen oder mechanischen Mitteln, einschließlich Informationsspeicher- und Abrufsystemen ohne schriftliche Genehmigung der Autorin vervielfältigt werden mit Ausnahme der Verwendung von kurzen Zitaten mit vorheriger Genehmigung. Namen, Personen, Ereignisse und Begebenheiten beruhen auf der Fantasie der Autorin. Jede Ähnlichkeit mit einer lebenden oder toten Person ist rein zufällig.
Titelbild von Covers by Combs
Bearbeitung durch JA Wren & Owl Eyes Proofs & Edits
Deutsches Übersetzung: Anne Lomberg
Deutsches Korrektorat: Neddi Translation Services
Ava Ross Website
P.O. Box 317
Unity, ME 04988 USA
Erstellt mit Vellum
Bücher von Ava Ross
Ungezähmter Alien-Krieger
1. Jade
2. Bahros
3. Jade
4. Bahros
5. Jade
6. Bahros
7. Jade
8. Bahros
9. Jade
10. Bahros
11. Jade
12. Bahros
13. Jade
14. Bahros
15. Jade
16. Bahros
17. Jade
18. Jade
19. Bahros
20. Jade
21. Bahros
22. Jade
23. Bahros
24. Jade
25. Bahros
26. Jade
27. Bahros
28. Jade
29. Bahros
30. Jade
31. Jade
32. Bahros
33. Jade
34. Bahros
35. Jade
36. Bahros
37. Jade
38. Jade
39. Bahros
40. Jade
41. Bahros
42. Jade
43. Bahros
44. Jade
45. Bahros
46. Jade
47. Jade
48. Jade
Über den Autor
UNSCHLAGBARER ALIEN-KRIEGER
Für meine Mutter,
die immer daran geglaubt hat, dass ich es schaffen kann.
Galaxie-Spiele
Bestialischen Alien-Boss
Frost
Monsterville
Avas Bücher findest du hier.
Sie ist dazu bestimmt, mir zu gehören, aber die Welt ist entschlossen, sie mir zu stehlen.
Als ich zwölf Jahre alt war, musste ich mit ansehen, wie ein Eindringling alle tötete, die ich liebte. Er nahm mich gefangen und brachte mich in die Kammer, wo er mich und die anderen männlichen Wesen folterte, um uns zu einer bestialischen Armee zu formen. Er mag mich in ein Monster verwandelt haben, aber ich weigerte mich, seinen Forderungen nachzugeben.
Jetzt wurde ich an die Galaxie-Spiele verkauft, wo ich eine Reihe gefährlicher Aufgaben mit einer Erdlingsfrau an meiner Seite erfüllen muss. Jade ist üppig und kurvenreich, und sie lässt mich von einem Leben träumen, von dem ich nie dachte, dass ich es haben könnte.
Jade ist entschlossen, das Spiel zu gewinnen. Und obwohl sie mir erlaubt hat, ihr die Schritte der Videen zu zeigen, die Art meines Volkes, Vergnügen zu bereiten, besteht sie darauf, nach dem Spiel auf ihren Heimatplaneten zurückzukehren.
Aber sie ist meine Schicksalsgefährtin, und ich behalte, was mir gehört.
Ungezähmter Alien-Krieger ist Buch 2 der Galaxie-Spiele-Serie. In jedem Buch geht es um einen anderen, gefolterten Alien-Helden, der verzweifelt versucht, seine Gefährtin zu finden - und zu lieben.
In einem Moment ging ich mit meinem Hund Vork spazieren, und im nächsten schien ein Lichtstrahl von oben auf mich herab. Zuerst dachte ich, es sei ein Scherz. Irgendein Typ, der in seiner Wohnung hockt und sich amüsiert, während er mir einen Schrecken einjagt. Oder vielleicht wurde ich von einem Hubschrauber angestrahlt, der einen Verbrecher verfolgte, obwohl ich das Surren der Rotorblätter nicht hörte.
Als Bibliothekarin war ich es gewohnt, jede Situation zu analysieren und mir eine plausible Erklärung einfallen zu lassen.
Eine Entführung durch Außerirdische stand nicht auf meiner Liste. Wer glaubt schon an so einen Scheiß? Das war etwas für Fernsehsendungen und Geschichten zum Erzählen, wenn man zu viel getrunken hat und mit Freundinnen darüber lachen wollte.
Das Licht blendete mich, und mein langes, schwarzes Haar wirbelte um mich herum.
Vork, mein drei Pfund schwerer Chihuahua, der davon überzeugt war, dass er in Wirklichkeit ein Pitbull ist, bellte schrill. Er blickte zum Licht hinauf, sprang herum und stemmte sich gegen sein Sicherheitsgeschirr.
Ein Rauschen in der Luft und ein paar große, blaue Typen mit vier Armen, einem einzelnen Stachel, der aus ihrer Stirn ragte und leuchtend grünen Augen, standen vor mir auf dem Bürgersteig. Sie richteten Waffen auf meinen Kopf, die aussahen, als wären sie direkt aus Star Trek entsprungen.
Ich stolperte rückwärts, aber einer von ihnen hielt mich an meinem Arm fest und seine Krallen gruben sich in mein Fleisch.
Ich schrie auf.
Vork griff an und klammerte sich an den Knöchel des Außerirdischen. Auf seinen kleinen Pfoten lief er auf den Gehweg; sein Knurren ertönte um uns herum.
Der Außerirdische blickte stirnrunzelnd auf Vork herab und versuchte, ihn abzuschütteln. Doch Vork war nicht nur ein Pitbull-Krieger tief in seinem Herzen, sondern er war auch mit einem ebenso starken Kiefer ausgestattet. Seine messerscharfen Zähne bohrten sich in den hageren Knöchel des Außerirdischen, als er vor Wut knurrte.
Ich stolperte nach hinten, und mein Arm knackte.
Schmerz schoss durch meinen Körper; ein Schrei entfuhr meiner Kehle. Mein Verstand verschwamm und die Welt drehte sich um mich herum. Scheiße, ich war kurz davor, ohnmächtig zu werden.
Ich sank auf die Knie.
Vork sprang auf mich zu, er wimmerte verzweifelt; um den Ausschnitt meines Flanellhemds klaffte ein riesiges Loch. Er sprang in mein Flanellhemd und schmiegte sich an meine Taille, ein Ort, an dem er sich oft versteckte, wenn er Angst hatte.
Alles wurde hell um uns herum.
Mein Körper schoss nach oben, und die Welt wurde schwarz.
Ich wachte auf einem harten Metalltisch in einem kleinen, engen Raum auf. Als ich versuchte, mich zu bewegen, stellte ich fest, dass meine Knöchel und Handgelenke an den Tisch gefesselt waren. Ein langer Lichtstreifen strahlte über meinem Kopf und silberne Wände mit Schränken umgaben mich.
Hatte man mich auf das außerirdische Schiff gebracht? So muss es gewesen sein, denn einer der blauen Außerirdischen stand an meiner Seite und ließ einen Lichtstrahl über meinen Arm entlanglaufen.
Mein Arm! Ja, richtig. Sie brachen ihn mir, als ich versuchte zu fliehen. Was hatten sie jetzt mit mir vor? Ich versuchte, meinen Arm zu bewegen, und der Außerirdische starrte mich an. Er knurrte und fletschte seine langen, gezackten Zähne. Der Blick in seine fluoreszierenden grünen Augen verriet, dass er mir den Arm eher abtrennen würde, als sich weiter damit zu befassen, wenn ich nicht stillhielt.
Meine Kleidung verrutschte an meiner Taille. Vork! Ich konnte nicht glauben, dass sie ihn noch nicht entdeckt hatten; dass er noch immer bei mir war.
Ich stieß einen Laut aus und er ließ sich nieder. Ich wusste nicht, wie lange er sich versteckt halten würde. Wenn er sich herausschlich, würde er angreifen, und sie würden ihm wehtun. Er hatte vielleicht das Herz eines Pitbulls, aber das war nur Show. Mein kleiner Kerl ängstigte sich.
Der Außerirdische war mit meinem Arm fertig und löste ihn aus den Fesseln, indem er ihn hin und her bog. Ich war erstaunt, dass ich fast keine Schmerzen mehr spürte und er wieder so war wie vor dem Bruch. Mit einem Grunzen fesselte der Außerirdische mein Handgelenk wieder an den Tisch.
An der rechten Wand öffnete sich eine Tür, und der Tisch, auf dem ich lag, hob sich und schwebte in einen Flur hinaus. Ich wurde in eine vergitterte Zelle gebracht und dort abgestellt. Die Bänder, mit denen ich am Tisch gefesselt war, lösten sich erst, als die Tür verschlossen wurde und der Alien den Flur verlassen hatte.
Vork kroch aus meinem Hemd und lag wimmernd an meiner Seite. Streicheleinheiten halfen, aber ich machte mir Sorgen, dass ich nicht in der Lage sein würde, ihn zu beschützen.
Die Zeit verschwamm. Ich zählte die Tage anhand der Speisen, die sie mir brachten. Da sich mein Bauch zwischenzeitlich bis zu meiner Wirbelsäule zurückzog, nahm ich an, dass sie mich nur einmal am Tag fütterten. Ich gab Vork etwas von dem Essen, die ich in meinem Leben noch nie gesehen oder gekostet hatte.
Nachts rollte ich mich auf dem Metallbett zusammen und hielt Vork fest. Während er mir das Gesicht leckte, musste ich mich bemühen, nicht zu schluchzen. Das erinnerte mich zu sehr an die Zeit, als meine Eltern mich verließen und ich bei meiner Großtante aufwuchs.
Zwei Wochen nachdem sie mich entführt hatten, wachte ich auf, weil irgendjemand auf dem Flur ‚Hallo‘ rief.
Ein Mensch von der Erde? Die Außerirdischen grunzten und zirpten nur und machten keine Anstalten, mit mir zu kommunizieren.
Als ich zur Vorderseite der Zelle eilte, hörte ich ein paar Leute reden. Hatten die Außerirdischen mehr als nur mich entführt?
„Hallo", rief ich und wedelte mit meiner blassen Hand durch die Gitterstäbe. „Ich bin Jade."
Wir waren zu viert, alle ungefähr gleich alt; ich würde sagen, Mitte zwanzig bis Anfang dreißig. Anna hatte blassgoldenes Haar, ein herzförmiges Gesicht und gebräunte Haut. Camis herrlich dunkelbraune Haut schimmerte im schwachen Licht. Ihre stechenden Augen wurden von ihrem wunderschönen schwarzen Haar umrahmt, das ihr bis zur Mitte des Rückens reichte. Mein eigenes schwarzes Haar konnte damit nicht mithalten. Wenn meins nur annähernd so glatt und weich wäre wie ihres - keine krausen Locken, die sich bei feuchtem Wetter ringeln-.
„Ich bin Summer", stellte sich die vierte Frau mit schüchterner Stimme vor.
Sie war winzig und hatte langes, erdbeerblondes Haar.
„Ich wurde zuerst entführt", sagte ich, „gleich nachdem sie mich geschnappt hatten, brachten sie mich in ein Labor. Ich habe mir den Arm gebrochen, als ich versuchte zu fliehen. Sie haben ihn mehrmals mit Licht bestrahlt und jetzt fühlt es sich an, als wäre er nie gebrochen gewesen." Ich beugte ihn. In meinem Flanellhemd wackelte Vork hin und her. Ich wusste, dass er die anderen Frauen gern begrüßt hätte, aber ich hatte Angst, ihn aus meiner Zelle zu lassen. Was ist, wenn die Aliens kommen? Sie würden auf ihm herumtrampeln, so viel war klar. Es war das Beste, seine Anwesenheit geheim zu halten.
„Weißt du, was mit uns passiert ist?", fragte Cami.
„Wir wurden von Außerirdischen entführt", sagte ich. „Aber ich bin sicher, dass habt ihr schon selbst herausgefunden."
„Ihre vier Arme, der einzelne Stachel auf ihrem Kopf und ihre leuchtenden, fluoreszierenden grünen Augen haben mich in den Bann gezogen", gestand Anna.
„Wir sind jetzt seit etwa zwei Wochen auf diesem Schiff unterwegs", sagte ich und runzelte die Stirn. „Bemessen an den täglichen Mahlzeiten, die sie zu uns gebracht haben. Wenn ihr ungefähr zur gleichen Zeit wie ich entführt wurdet, nehme ich an, dass sie den Rest von euch irgendwo in lebendiger Schwebe gehalten haben." In den Zellen neben meiner waren sie bis vor Kurzen definitiv noch nicht. „Aus irgendeinem Grund haben sie mich nicht betäubt, vielleicht weil ich für die Heilung wach sein musste?" Ich zuckte mit den Schultern.
Die große Frage war: Warum haben sie uns alle geweckt? Ich behielt die Frage für mich. Wir waren schon verängstigt genug.
„Wir werden nie wieder nach Hause kommen, nicht wahr?", vermutete Anna.
Es dauerte lange, bis ich antwortete. „Ich glaube nicht. Tut mir leid."
„Sind das Sklavenhändler?", fragte Summer, und ihre Stimme zitterte. „Ich liebe Alien-Romantik. Ich dachte immer, entführt zu werden, wäre das Aufregendste, was man sich vorstellen kann. Nun finde ich es überhaupt nicht mehr romantisch oder aufregend. Das ist unheimlich!"
„Das ist scheiße", sagte Anna und sprach aus, was wir wohl alle dachten.
„Und wie sieht der Fluchtplan aus?", fragte ich.
Cami lachte. „Das ist nicht sarkastisch gemeint, aber du bist diejenige, die sich bei dem Versuch einen Arm gebrochen hat. Haben wir eine Chance zu entkommen?"
Wir schwiegen wieder.
„Wartet auf eure Chance und ergreift sie", wies ich sie an. „Selbst wenn das bedeutet, dass der Rest von uns zurückbleiben muss."
„Nie im Leben", sagte Cami. „Wenn ich ausbreche, nehme ich euch drei mit."
„Ebenso", versprachen wir anderen gleichzeitig.
Das Schiff bebte; ein Kreischen ertönte über uns. Ein dumpfer Schlag, und das leise Brummen verstummte.
„Nein ...", flüsterte Summer.
„Ich würde sagen, wir sind gelandet", sagte ich und drückte Vork fest an mich.
Was würde jetzt passieren? Wie sollte ich ihn beschützen? Meine Lippen zitterten, und ich musste mich beherrschen, nicht zu weinen. Ich konnte fast alles ertragen, aber wenn sie meinem kleinen Freund etwas antaten? Nein.
„Hat einer von euch eine Waffe?"
Sie schüttelten alle den Kopf.
„Ich wünschte, ich hätte eine", seufzte Cami und ließ ihr gepunktetes Nachthemd aufblitzen. "Und ich wünschte, ich würde Jeans und ein Hemd tragen wie du Jade. Hätte ich doch nur meinen Ex-Freund zum Karateunterricht begleitet. Nein, sagte ich. Ich habe doch dich, um mich zu beschützen, mein Schatz.” Sie wischte sich über die Augen.
„Du hast einen Freund auf der Erde?", fragte Summer leise. „Das tut mir leid."
„Er ... starb vor sechs Monaten bei einem Autounfall. Ich selbst habe das Unglück nur knapp überlebt."
„Oh", raunte Summer.
Die Tür wurde aufgerissen und acht blaue Aliens stürmten in unsere Richtung; sie teilten sich vor jeder Zelle in Paare auf.
Einer richtete eine Laserpistole auf meinen Bauch.
Ich hielt Vork fest und wich zurück. Ich würde kooperieren. Ich würde alles tun, was sie verlangten, solange sie ihm nicht wehtun würden.
Meine Zellentür öffnete sich und die beiden traten ein, Silberfäden baumelten an ihren Händen. Schnell fesselten sie meine Hand- und Fußgelenke. Ich konnte zwar gehen, aber es würde eine Herausforderung sein.
„Wo bringt ihr uns hin?", schrie Cami.
Anna sprang aus ihrer Zelle heraus, schubste die Aliens beiseite und griff denjenigen an, der Cami zu Boden drückte. Aber sie stürzten sich auf sie, und sie wurde schnell überwältigt.
Sie hievten meine Freundinnen auf ihre Schultern.
„Ich laufe", schrie ich, weil ich Angst hatte, dass Vork zerquetscht werden könnte, wenn mich einer von ihnen über seinen Rücken werfen würde.
Vielleicht lag es daran, dass ich mich anfangs gewehrt hatte und seitdem ruhig geblieben bin, denn sie haben nicht versucht, mich zu tragen. Wenigstens war Vork vorerst in Sicherheit.
„Ist schon gut, Kumpel", flüsterte ich, und er leckte mir den Bauch. So ein braves Hündchen. Er hat all die Küsse verdient. Ich würde sein ganzes Gesicht damit bedecken, falls wir hier lebend rauskämen.
Sie packten uns in ein kleines Schiff, das bald darauf auf einer offenen Fläche in der Nähe eines Waldes mit hohen, stacheligen Bäumen landete.
Ich spähte durch die Windschutzscheibe und betrachtete die dunkelvioletten Blätter, die in den Wipfeln der Bäume hingen. Um sie herum sprießten flauschige Büsche in hellem Rosa hervor. Ein paar Vögel in ebenso leuchtenden Farben schwirrten durch die Bäume, und ein großer, dunkelrosa Käfer flog gegen die Windschutzscheibe. Beim Aufprall rutschte er an der Scheibe herunter und hinterließ rosa Schleim.
„Wenn ich nicht so eine Scheißangst hätte, wäre ich begeistert", sagte Cami. „Sieh dir das hier doch mal an."
„Es ist ... unglaublich", sagte ich. Ich hielt meine Arme um Vork geschlungen. Zitternd hoffte ich, dass ich ihn beschützen könnte. Nein, ich würde ihn beschützen. Ich würde einen Weg finden.
An der Seite öffnete sich eine Luke. Die Außerirdischen zogen uns aus dem Schiff und trieben uns einen Pfad entlang, der sich durch den Lavendelwald schlängelte. Wir stolperten und versuchten, nicht zu fallen, aber mit gefesselten Knöcheln war das nicht so einfach.
Vorne ertönten Schreie, und ich spürte das Unheil. Wie sollte ich meine neuen Freundinnen, Vork und mich selbst beschützen? Es musste doch einen Weg geben.
Drei Sonnen schienen von oben auf uns herab; gefühlte 80 Grad. Es war schwül und der Schweiß rann mir den Rücken hinunter. Nachdem ich wochenlang nicht gebadet hatte, stank ich schon ziemlich. Das machte es nur noch schlimmer. Mein Haar verwandelte sich natürlich in ein großes krauses Durcheinander.
Cami und ich tauschten besorgte Blicke aus. Anna sah aus, als würde sie gleich weinen. Summer knabberte an ihrer Unterlippe und schaute immer wieder ängstlich zurück auf den nahegelegenen Wald.
Ich starrte die Aliens an und hoffte, dass sie sich von mir fernhalten würden.
Wir näherten uns einem gigantischen Steinbau, der mich an die Gladiatorenarena in Rom erinnerte. Scheiße, jetzt ging es erst richtig los.
Große, vierarmige blaue Außerirdische mit riesigen geschwungenen Hörnern flankierten einen großen Torbogen; Speere in den Händen. Sie sahen zu, wie wir uns ihnen näherten und an ihnen vorbeigingen, um in einen langen, dunklen Tunnel einzutreten, in dem vor uns ein Licht erstrahlte.
Der Lärm wurde lauter; Anfeuerungsrufe mischten sich dazwischen.
„Scheiße", zischte ich. „Das gefällt mir nicht."
Summer weinte, aber sie behielt ihr Kinn oben. Tapferkeit hat viele Gesichter. Sie zeigte zwar ihre Gefühle, aber das Feuer in ihren Augen blieb unverändert. Sie würde sich nicht kampflos geschlagen geben.
Ich auch nicht.
Cami riss sich von den Aliens los, die sie festhielten, und drehte sich. Sie versuchte, durch den Tunnel zu springen, aber einer der Außerirdischen packte sie an den Haaren und zerrte sie zu uns zurück.
Sie schlug um sich und kreischte, aber sie konnte nicht entkommen.
Ein Außerirdischer traf sie im Gesicht und ihr Kopf knallte zur Seite. Sie spuckte ihn an, versuchte ihn zu treten, und wäre dabei fast gestürzt.
Wir wurden zum Licht getrieben.
Anna schniefte und trocknete ihre Augen. Ihr Blick traf meinen; ich fand darin die gleiche Stärke. Hätte ich diese Frauen auf der Erde kennengelernt, wären wir schnell Freundinnen geworden. Jetzt konnte ich nur hoffen, dass wir alle den Tag überleben würden.
Ich kämpfte darum, nicht in Panik zu verfallen, ein Gefühl, das in mir ruhte, seit meine Eltern mich verlassen hatten. Ich kann das schaffen, wiederholte ich in meinem Geist. Es würde alles gut werden.
Aber die Litanei beruhigte mich nicht mehr so wie früher.
Die Gittertüren am Ende des dunklen Ganges öffneten sich, und wir wurden in eine große Arena mit einem verschmutzten, sandigen Boden geschubst.
Ein rundes, formloses Wesen schwebte etwa drei Meter hoch und schwenkte seine Metallarme. Auf seinem ‚Kopf‘ flackerten Lichter hinter einer dunklen Glasscheibe, die ihm wohl als Augen dienten.
Vier große, stämmige Außerirdische, die fast wie Gladiatoren aus der irdischen Vergangenheit aussahen, hatten sich in der Arena verteilt. Ich schluckte, als ich ihre vernarbten, nur mit Lederfetzen bekleideten Körper betrachtete. Von ihren breiten Schultern bis zu ihren baumstammartigen Oberschenkeln wölbten sich Muskeln über Muskeln.
Unsere Entführer stießen uns auf den Boden. Sie verschwanden; die vergitterten Türen knallten hinter ihnen zu.
Auf den Tribünen um uns herum standen Außerirdische in verschiedenen Größen, Farben und Formen.
Die Zurufe des schwebenden Wesens erregten meine Aufmerksamkeit. „Jeeedaaa Maaan paat siisch met aineem raiiizendeen Edlin.”
Das Einzige, was ich davon verstand, war Erdling. Wir waren die menschenähnlichen Wesen in der Arena.
Die Menge erhob sich und wedelte mit tentakelartigen Gliedmaßen, geschuppten Armen und mechanischen Anhängseln. Ihr Jubel ließ meinen Puls vor Schreck in die Höhe schnellen.
Ich biss mir fest auf die Unterlippe und versuchte, nicht in Panik zu verfallen.
Vork zappelte in meinem Hemd, und ich war dankbar für die Ablenkung. Ich streichelte ihn. „Bleib drinnen, Baby. Bitte bleib versteckt!"
Anna stand auf, während der Rest von uns sich zusammenkauerte.
Der kreisförmige Außerirdische, der wohl der Ansager war, schwebte über uns, fuchtelte mit seinen mechanischen Armen und forderte die Menge auf, lauter zu schreien.
„Jeeedaaa Maaan paat siisch met aineem raiiizendeen Edlin," rief das runde Wesen. Er winkte einem der Außerirdischen zu. „Duhh, Brudire Maann mussa gwält."
Der Außerirdische näherte sich Anna. Ich hatte erwartet, dass sie versuchen würde, wegzulaufen, aber sie beobachtete ihn ruhig.
Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf einen der anderen Außerirdischen. Seine grüne, schlangenartige Haut schimmerte im Sonnenlicht, und ich schluckte, als ich in seine zusammengekniffenen, blassgrünen Augen blickte. Aus seinen Unterarmen ragten etwa drei Zentimeter lange Flossen hervor, und als er auf mich zukam, sah ich noch größere Flossen an den Rückseiten seiner Unterschenkel vorwölben. Er hatte Kiemen an seinem Hals! Sie verschoben sich, als er sich bewegte, und ich fragte mich, ob er durch sie so leicht atmen konnte wie durch seine falkenartige Nase.
Als er sich mir näherte, entdeckte ich Schwimmhäute zwischen seinen drei dicken Zehen. Aus jedem Zeh ragte eine lange Klaue heraus, und ich wich zurück, weil ich befürchtete, er würde ausschlagen und mich aufspießen.
Sie wollten uns gegen diese Typen kämpfen lassen, nicht wahr? Es war nicht schwer, das zu erkennen: Vier von ihnen und vier von uns.
Die beiden anderen Aliens liefen auf Cami und Summer zu. Der größte, bestialischste von allen ließ sich vor Summer auf die Knie fallen, und seltsamerweise streichelte sie sein Gesicht. Seine orangefarbenen Augen waren nur auf sie gerichtet, und die verkümmerten Flügel flatterten auf seinem Rücken, bevor sie sich sanft an seine Wirbelsäule schmiegten.
„Duhh hat gwält, Zican?", rief das runde Wesen dem Kerl zu, der vor mir stand.
Er grunzte. Für einen Moment hätte ich schwören können, eine Entschuldigung in seinen blassgrünen Augen zu erkennen. Ich muss mich geirrt haben. Er war eine vernarbte Bestie, und er würde mich innerhalb von Sekunden töten. Oder ... Ich wollte nicht daran denken, was er sonst noch tun könnte.
Er klopfte sich auf die Brust. „Bahros."
War das sein Name? Das spielte keine Rolle. Er würde mir wehtun.
„Lass mich in Ruhe", rief ich und wich zurück.
„Ish Bahros", sagte er wieder.
Verstanden.