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Nachdem meine Mutter mich den Shiedar-Invasoren übergeben hatte, wurde ich an einen Ort gebracht, wo Schreie die Nacht erhellten. Sie folterten mich und andere junge Männer, die ich bald meine Brüder nannte. In ihrem Bestreben, aus mir einen wilden Krieger zu machen, verwandelten mich die Shiedar stattdessen in ein Ungeheuer. Um mich zu schützen, habe ich eine Schutzmauer um mein Herz errichtet, eine leichte Aufgabe, da mein Volk nur gedämpfte Gefühle kennt. Nur wenn wir unsere Schicksalsgefährtin treffen, werden unsere Gefühle lebendig. Ich werde an die Galaxie-Spiele verkauft, wo ich eine Reihe von fast unmöglichen Aufgaben erfüllen muss. Wenn ich gewinne, bin ich frei. Verliere ich, sterbe ich. Sie bringen mich mit ihr zusammen und plötzlich werde ich von intensiven Gefühlen überwältigt. Eine Sehnsucht nach ihr, wie ich sie noch nie erlebt habe. Das unbändige Bedürfnis, sie zu beschützen. Und die blanke Angst, dass sie mir für immer genommen werden könnte. Sie ist entschlossen, das Spiel zu gewinnen und zu ihrem Heimatplaneten zurückzukehren, aber werde ich sie jetzt, da sie wahre Freude in mein Leben gebracht hat, gehen lassen können?
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UNSCHLAGBARER ALIEN-KRIEGER
Galaxie-Spiele, Band 3
Copyright © 2022 Ava Ross
Rechte vorbehalten.
Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen elektronischen oder mechanischen Mitteln, einschließlich Informationsspeicher- und Abrufsystemen ohne schriftliche Genehmigung der Autorin vervielfältigt werden mit Ausnahme der Verwendung von kurzen Zitaten mit vorheriger Genehmigung. Namen, Personen, Ereignisse und Begebenheiten beruhen auf der Fantasie der Autorin. Jede Ähnlichkeit mit einer lebenden oder toten Person ist rein zufällig.
Titelbild von Covers by Combs
Bearbeitung durch JA Wren & Owl Eyes Proofs & Edits
Deutsches Übersetzung: Anne Lomberg
Deutsches Korrektorat: Neddi Translation Services
Ava Ross Website
P.O. Box 317
Unity, ME 04988 USA
Erstellt mit Vellum
UNSCHLAGBARER ALIEN-KRIEGER
1. Zomir
2. Cami
3. Zomir
4. Cami
5. Zomir
6. Cami
7. Zomir
8. Cami
9. Zomir
10. Cami
11. Zomir
12. Cami
13. Zomir
14. Cami
15. Zomir
16. Cami
17. Zomir
18. Cami
19. Zomir
20. Cami
21. Zomir
22. Cami
23. Zomir
24. Cami
25. Cami
26. Zomir
27. Cami
28. Zomir
29. Cami
30. Zomir
31. Cami
32. Zomir
33. Cami
34. Zomir
35. Cami
36. Zomir
37. Cami
38. Zomir
39. Cami
40. Zomir
41. Cami
42. Zomir
43. Cami
44. Zomir
45. Cami
46. Zomir
47. Cami
48. Epilog
Über den Autor
Bücher von AVA
Unbekannter Alien-Krieger
Für meine Mutter,
die immer daran geglaubt hat, dass ich es schaffen kann.
Kann ein stoischer Alien-Krieger das Herz seiner erdverbundenen Gefährtin zum Schmelzen bringen?
Nachdem meine Mutter mich den Shiedar-Invasoren übergeben hatte, wurde ich an einen Ort gebracht, wo Schreie die Nacht erhellten. Sie folterten mich und andere junge Männer, die ich bald meine Brüder nannte. In ihrem Bestreben, aus mir einen wilden Krieger zu machen, verwandelten mich die Shiedar stattdessen in ein Ungeheuer. Um mich zu schützen, habe ich eine Schutzmauer um mein Herz errichtet, eine leichte Aufgabe, da mein Volk nur gedämpfte Gefühle kennt. Nur wenn wir unsere Schicksalsgefährtin treffen, werden unsere Gefühle lebendig.
Ich werde an die Galaxie-Spiele verkauft, wo ich eine Reihe von fast unmöglichen Aufgaben erfüllen muss. Wenn ich gewinne, bin ich frei. Verliere ich, sterbe ich. Sie bringen mich mit ihr zusammen und plötzlich werde ich von intensiven Gefühlen überwältigt. Eine Sehnsucht nach ihr, wie ich sie noch nie erlebt habe. Das unbändige Bedürfnis, sie zu beschützen. Und die blanke Angst, dass sie mir für immer genommen werden könnte.
Sie ist entschlossen, das Spiel zu gewinnen und zu ihrem Heimatplaneten zurückzukehren, aber werde ich sie jetzt, da sie wahre Freude in mein Leben gebracht hat, gehen lassen können?
Unschlagbarer Alien-Krieger ist Band 3 Galaxie-Spiele-Serie. In jedem Buch geht es um einen anderen, gefolterten Alien-Helden, der verzweifelt versucht, seine Gefährtin zu finden - und zu lieben.
Zuvor
An dem Tag, als der Herrscher der Shiedar-Invasoren, Lord Vunne Khuscrall, in seinem glänzenden Silberschiff über den Himmel flog, sammelte ich Wasser am Fluss. Mit meinen zwölf Jahren war ich stark genug, um die Eimer bis zu den Tierställen zu schleppen, auch wenn ich nicht stark genug war, um als vollwertiger Krieger für mein Volk zu kämpfen. Das würde sich mit dem Training und dem Alter ergeben. Eines Tages würde ich so groß und stark sein wie alle Krieger meines Dorfes.
Nicht wie mein Vater, der für sein Verbrechen verhöhnt wurde und aus unserem Dorf floh, bevor die Gerechtigkeit siegen konnte.
Ich konzentrierte mich auf den Boden, damit das Wasser nicht aus meinen vollen Eimern schwappte, als ich den Weg vom Fluss hinaufging zu den Tiergehegen neben unseren Häusern.
Erst als ich Schatten auf dem Boden vor mir entdeckte, die dort nicht hingehörten, blieb ich stehen. Ich schaute hoch, hoch, hoch und staunte über das, was ich sah.
Krieger, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte, scharten sich um meine Leute in der Nähe der Tiergehege. Die Krieger drängten meine Freunde und Familie gegen den linken Zaun; mein Herz begann wie wild zu rasen. Ich schluckte den Angstkloß in meinem Hals hinunter.
Die Krieger trugen Helme; ihre Hörner ragten durch Löcher in der Oberseite heraus. Ihre Hörner waren zwar nicht so majestätisch, wie meine einst sein würden, wenn ich ausgewachsen bin, aber sie waren dennoch beeindruckend. Knochenweiß ragten sie in einer geraden Linie aus ihren Köpfen. Meine kleinen Hörner wölbten sich über meinen Kopf und reichten fast bis zu meinem Hals. Sie passten zu der goldenen Farbe meiner Haut.
„Da ist er", rief meine Mutter schrill und deutete auf mich. „Nehmt ihn. Bitte tun Sie uns nichts."
Ich runzelte die Stirn, weil ich nicht wusste, was ihre Worte bedeuteten. Die Krieger entblößten ihre Stoßzähne und lächelten. Warum würde sie auf mich hinweisen? Vielleicht wollte sie mit mir angeben, wie andere Mütter mit ihren Söhnen, obwohl meine das nie tat. Es schmerzte zu sehen, was aus ihr geworden war, aber seit mein Vater verschwand, kannte ich es nicht anders.
Ein zermürbendes Gefühl schoss durch meine Knochen. Ich setzte die Eimer vorsichtig auf den Boden ab, immer noch entschlossen, sie nicht zu verschütten. Jenseits des Zauns wieherte die Bisonherde; sie scharten mit den Hufen und wirbelten die Erde auf. Sie waren durstig. Ich musste diese Aufgabe erledigen. Es gab noch viele Weitere, bevor mein Tag zu Ende war.
Der größte der fremdartigen Krieger verließ die Gruppe und schritt auf mich zu, sein Gesicht war glatt; Grausamkeit erfüllte seine Augen.
Ein seltsames Gefühl überkam mich; mein Atem beschleunigte sich, als wäre ich den ganzen Weg vom Fluss gerannt.
Das Männchen kam näher und ich spähte um ihn herum, wobei mein Blick den meiner Mutter suchte. Sie hatte sich abgewandt und kauerte mit den anderen Dorfbewohnern zusammen.
Keiner von ihnen sah mich an.
Instinktiv reagierte ich, drehte mich um und rannte los. Ich war mir nicht sicher, wohin ich gehen sollte, aber ich wusste, dass etwas ganz und gar nicht stimmte.
Der Krieger riss seine Hand hervor und packte die Rückseite meiner staubigen Tunika. Er zerrte mich gegen sein Bein, beugte sich herunter und musterte mich.
„Abgemagert", sagte er.
„Er wird wachsen", rief meine Mutter mit hoher, entschlossener Stimme. „Er wird euren Bedürfnissen entsprechen. Bitte tun Sie uns nichts."
Wartet. Hat sie mich diesem Krieger angeboten und wenn ja, zu welchem Zweck?
„Du wirst mich Lord Vunne nennen", knurrte der Krieger. „Und, du wirst dich benehmen, sonst ..."
Vielleicht würde er mich trainieren. Ich wollte immer groß und stark sein, um meinem Volk zu helfen. Ich musste wiedergutmachen, was mein Vater getan hatte.
Lord Vunne richtete sich auf, als seine Krieger sich um uns drängten. „Bringt ihn in die Kammer." Seine dunklen Augen begegneten meinen. „Ich werde morgen mit den Experimenten an ihm beginnen. Vielleicht Sprit, hättest du gern einen mächtigen Schwanz wie den meinen?" Er warf den Kopf zurück und lachte höhnisch. Es war kein schöner Klang, sondern einer, der mir eine Gänsehaut bereitete. In diesem Moment wusste ich, dass nichts Gutes dabei herauskommen würde. Es würde nichts Ehrenhaftes dabei herauskommen, in die Kammer gebracht zu werden.
„Ich wünsche mir keinen Schwanz", sagte ich mit schriller, verängstigter Stimme. Meine Augen weiteten sich, als ich das dicke, segmentierte Glied sah, das hinter ihm durch die Luft schlug. „Bitte! Nein!"
Lord Vunne hob mich hoch und warf mich zu einem seiner Krieger. Die Hände des Mannes krallten sich in meinen Körper, und ich schrie auf. Er warf mich auf den Boden und während ich um Atem rang, fesselte er mich mit Seilen, die meine Haut an Hand- und Fußgelenken einschnitten und mich bluten ließen.
Er hob mich hoch und schleuderte mich in einen Karren, der mit riesigen dunkelblauen Tieren verbunden war, die ich noch nie zuvor gesehen hatte.
Ich knallte gegen zwei andere männliche Sprits, die auf dem Wagen lagen, Jugar und Brekker. Jugars Augen waren geschlossen; er bewegte sich nicht. An der Seite seines Kopfes hatte sich eine große rote Beule gebildet. Brekkers panischer Blick traf meinen, und obwohl er nichts sagte, liefen ihm Tränen übers Gesicht.
Ich bewegte mich hin und her, um meine Fesseln zu lösen.
Einer von Vunnes Kriegern stieß mir hart in die Seite und ich wimmerte vor Schmerz. „Hör auf, oder du wirst es bereuen, Sprit. Die Kammer wird dir gefallen." Ein schroffes Lachen verließ seine Lippen. „Genauso wie die wunderbaren Dinge, die Lord Vunne mit dir machen wird, während du dort bist."
Brekkers schaute mich entsetzt an und das Gefühl spiegelte sich in mir wider.
Zwei der Krieger kletterten auf die Bank an der Vorderseite des Wagens; sie machten Klickgeräusche, damit sich die Tiere in Bewegung setzten. Ein Männchen blickte zu uns zurück. „Vielleicht wirst du eines Tages würdig sein, in der Armee von Lord Vunne zu dienen. Wenn nicht, wirst du bei den Galaxie-Spielen antreten." Er spuckte; der Klumpen traf mich mitten ins Gesicht und glitt mir die Wange hinunter, bis er schließlich zu Boden fiel. „Und, wenn du an den Spielen teilnehmen solltest, würde ich nicht darauf wetten, dass du gewinnst, so mickrig wie du bist.”
Ich hatte nur Gerüchte über die Galaxie-Spiele gehört. In meinem Dorf konnte niemand zuschauen oder Wetten der einzelnen Kämpfe abschließen. Die Teilnehmer mussten innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens gefährliche Aufgaben erfüllen. Wenn sie das Spiel beendeten, wurden sie mit großen Preisen und ihrer Freiheit belohnt. Wenn sie allerdings verlieren, würden sie sterben.
Ein Schauer lief mir über den Rücken. Ich spürte, dass sich mein Leben verändern würde, dass nichts mehr so sein würde, wie es einmal war, und trotz meiner normalerweise gedämpften Gefühle musste ich mich zurückhalten, um nicht zu weinen.
Der Wagen setzte sich in Bewegung und ich und die beiden anderen Sprits schaukelten auf dem Rücksitz hin und her. Meine linke Seite schmerzte bald vom ständigen Aufprall gegen die harte Oberfläche.
Als sie uns aus dem Dorf brachten, rief meine Mutter nicht meinen Namen.
Sie rannte nicht hinterher und jammerte, wie es die Mütter von Jugar und Brekker taten.
Als ich meinen Kopf hob, um über die Seite zu schauen, sah ich sie zu den Eimern schreiten. Sie hob sie hoch und trug sie zu den Tiergehegen, ohne sich die Mühe zu machen, mir einen letzten Blick zuzuwerfen.
Tränen schossen mir in die Augen, aber ich kniff sie fest zusammen, schniefte und zwang mich aufzuhören. Ich würde keine Träne für jemanden vergießen, der mir nie Liebe gezeigt hat.
Wir waren viele Tage lang unterwegs.
Jugar wachte nicht mehr auf. In der zweiten Nacht legten sie seine Leiche neben der Straße ab. Noch bevor wir die Kammer erreichten, starb auch Brekker. Einer der Krieger . . . Ich wollte mich nicht daran erinnern, was er mit Brekker gemacht hat. Nachdem das passierte, verbot Lord Vunne allen anderen, sich mir zu nähern.
Man brachte mich in die Kammer, wo ich gefoltert und in ein Monster verwandelt wurde.
Und ich schwor, dass ich eines Tages Lord Vunne töten würde.
Die Gegenwart, 20 Jahreszeiten später
Ich stand in einer riesigen Steinarena mit den drei Brüdern meines Herzens, wenn auch nicht meines Blutes. Der Wind peitschte durch den offenen Bereich in der Mitte der überfüllten Tribüne und ließ das einzige Kleidungsstück, das ich trug - einen Stofffetzen, der meine Leiste bedeckte - flattern. Ich bewegte meine nackten Füße durch den schmutzigen Sand und schielte zu den Zuschauern.
Zahlreiche außerirdische Spezies johlten und schrien auf der Tribüne, einige stampften mit den Füßen, andere fuchtelten mit ihren Klauen in der Luft herum.
Wut schoss durch mich hindurch. Auf Lord Vunne, der mich und meine Adoptivbrüder jahrelang gequält hatte. Auf meinen Vater, für die Schande, die er über meine Familie brachte. Und auf meine Mutter, die mich Vunne überließ, damit er mit mir machen konnte, was er wollte.
Und schließlich auf meinen Körper, der sich bereitwillig Vunnes Befehlen unterwarf.
Ich blickte zu dem ältesten meiner drei Brüder Tetryx und registrierte die Ruhe in seinen blassblauen Augen. Das Zucken seiner Hand täuschte darüber hinweg. Er und Bahros hatten sich verteilt, ebenso wie ich und Adone, um Abstand zwischen uns zu bringen. Wenn der Angriff kam - und ich war mir sicher, dass er kommen würde -, würden wir bereit sein, uns gegenseitig zu beschützen, während wir die Bedrohung abwehrten.
Ein runder, halb-droidenartiger Uldorn schwebte über den offenen Bereich außerhalb unserer Reichweite. Klug. Wenn er sich nähern würde, würde ich springen, ihn in den verdammten Sand zerren und ihm den Kopf drehen, bis er aufhört zu grinsen.
Drei Sonnen schienen auf mich herab und brachten meine gold-gebräunte Haut zum Glänzen. Ich hasste die funkelnden Perlen, die Vunne unter meine Haut eingesetzt hatte. Er war fest entschlossen, meiner Haut beizubringen, nach Belieben die Farbe zu wechseln. Stattdessen erhitzte sie sich. Manchmal auf mein Kommando, oft dann, wenn ich es am wenigsten erwartete. Was nützten mir die kleinen Feuer unter meinem Fleisch?
„Willkommen zu den Galaxie-Spielen, meine Freunde", rief der Uldorn.
Die Tribünen brachen in Jubel aus und Wetten wurden abgeschlossen. Es dauerte nicht lange, bis meine Brüder und ich getrennt und in ein anderes Spiel geworfen wurden. Während der Zeit, in der ich eingesperrt worden war, hatte ich kaum etwas über die Spiele gehört. Einmal in jedem vollen Zyklus veranstaltete der Weltrat ein neues Ereignis, bei dem eine Reihe von Aufgaben gestellt wurden, die den Verstand und die Kraft der Teilnehmer herausforderten. Durch verschiedene Umgebungen und Tests haben sie die Show aufgepeppt.
Vunne hatte uns vor Kurzem an den Weltrat verkauft.
Ich hatte gehört, dass die Gewinner belohnt werden, wenn sie es schaffen. Und ich hatte gehört, dass es fast niemand geschafft hat, den Parcours zu beenden.
Adones besorgter Blick traf meinen und es gefiel mir überhaupt nicht, dass er hier war, genauso wenig, wie es mir gefiel, hier zu sein. Unser sanfter Riese, so nannten wir ihn, denn er war einen Kopf größer als wir anderen und keiner war freundlicher als er.
Seine Arm- und Oberschenkelmuskeln wölbten sich, während er stoisch dastand und die Menge ignorierte. Die Schuppen auf seiner Brust und seinem Rücken, die sich zu scharfen Spitzen formen konnten, wurden von Vunne kreiert, um Gift abzusondern, aber wie bei meinen Perlen nahm der Lord an, dass die Spitzen ein großer Misserfolg waren. Wir hatten viele Nächte damit verbracht, Strategien zu entwickeln, um Vunne glauben zu lassen, dass keines seiner Experimente funktionierte.
Vunne hat Adone entführt, als er drei Jahre alt war. Es bereitete ihm besonders viel Vergnügen, meinen jüngsten Bruder zu quälen. Adone schrie, während ich, Bahros und Tetryx die Zähne zusammenbissen und alles ertrugen, was der Lord uns antat. Nur unsere Fürsorge und Zuneigung verhinderten, dass Adone völlig zerbrach.
„Welcher dieser vier Männchen wird der erste Kandidat sein?", brüllte der Uldorn, wobei sich der Streifen seines Sichtfeldes wölbte. Die interne Steuerung brummte und er hüpfte vor dem Publikum hin und her. „Ich denke, vielleicht dieser hier." Er richtete einen mechanischen Arm mit einer einzigen Kralle auf Tetryx.
„Frick", knurrte ich. Mein Schwanz peitschte hin und her, wobei die abgerundete Spitze Rillen in den Sand schlug. Wenigstens funktionierte diese Verbesserung. Ich wäre entsetzt, wenn er wie ein totes Glied herumbaumeln würde.
„Vielleicht sollten wir dem Publikum zeigen, was ihr vier zu bieten habt?", rief der Uldorn. Er streckte eine Klaue in Richtung des Gittertors am anderen Ende der länglichen Arena aus. Die vergitterte Platte ruckte nach oben.
Ein zweiköpfiger Mastadoon, der mehr als doppelt so groß war wie ich, stapfte durch die Öffnung, seine vier krallenartigen Hände erhoben sich und klapperten. Er hielt inne, warf den Kopf zurück und brüllte zum Himmel, wobei seine scharfen Stoßzähne knirschten. Seine dicken Oberschenkelmuskeln wölbten sich entlang seiner Flanken, als er nach vorne sprang und sich auf uns stürzte.
Meine Brüder und ich schwärmten aus. Da wir keine Waffen hatten, mussten wir unsere Muskeln, mit denen wir geboren wurden, zusammen mit Vunnes Verbesserungen einsetzen.
Adone entfaltete seine Flügel und die tödlichen Stachelspitzen, die so lang wie meine Hand waren, schimmerten im Sonnenlicht. Er erweiterte seinen Stand, seine dicken Arme breiteten sich aus, um den Mastadoon zu umzingeln. Seine Schuppen spannten sich an, die Spitzen richteten sich auf und enthüllten scharfe Klingen. Ich sah, wie das Gift glitzerte.
Wir haben zwar alle so getan, als würden verschiedene Experimente nicht funktionieren, aber wir würden nicht sterben, um sie geheim zu halten.
Bahros' schlangenartige Haut kräuselte sich, die Flossen an seinen Armen, Beinen und seinem Hals schossen in die Höhe und verwandelten sich zu Dolchen. Er stand auf seinen Schwimmhäuten zwischen seinen Füßen, die Kiemen in seinem Nacken stießen ein Gas aus, das seinen Gegner betäuben konnte. Er konnte im Wasser genauso leicht atmen wie an Land, obwohl er dies Lord Vunne verschwiegen hatte, indem er so tat, als wäre er fast ertrunken, als er ins Meer geworfen wurde.
Der Mastadoon fletschte seine Stoßzähne und brüllte erneut. Mit einem Knurren griff er Adone an, der abrupt nach oben flog, bevor ihn die Hörner des Mastadoons treffen konnten. Er wirbelte durch die Luft, und als er hinter dem Mastadoon wieder auf dem Boden aufkam, bohrte sich die Klaue seines rechten Daumens in die Wirbelsäule der Bestie. Als er auf dem Sand aufschlug, rollte sich Adone ab und ging in die Hocke, während er das Mastadoon schreien und sich vor Schmerzen winden sah.
Der Mastadoon raffte sich auf und griff mich an. Ich drehte mich um und stach die Kreatur mit meinem Schwanz in die Brust.
Der Mastadon taumelte zurück, aber er muss unter Drogen gestanden haben, denn die scheinbar geschwächte Kreatur knurrte und raste mit gesenktem Kopf auf Bahros zu.
Mein Freund blieb stehen, bis der Mastadoon ihn fast erreicht hatte, und wich dann zur Seite aus, sodass die Bestie an ihm vorbeirauschte. Sein Bein trat aus; die Flosse an der Rückseite seiner Ferse durchtrennte die Achillessehne des Mastadoons.
Die Bestie taumelte stöhnend vorwärts, doch als sie sich erheben wollte, um erneut anzugreifen, schob sich der Uldorn zwischen uns.
„Genug", rief er vergnügt. „Das reicht jetzt. Ich danke euch, meine Freunde. Ich danke euch!" Er schwebte über uns hinweg. „Ich ahnte, dass unser Mastadoon-Freund eure besten Eigenschaften zur Schau stellen würde."
Wir hatten nichts verraten.
Meine Brüder und ich versammelten uns, beobachteten den Uldorn aufmerksam und warteten darauf, was er als Nächstes tun würde. Der Mastadoon kam schwerfällig auf die Beine und schlurfte auf die vergitterte Öffnung zu.
Als er an mir vorbeiging, taumelte er herum und schlug gegen meine Brust. Fassungslos fiel ich rückwärts auf den Boden.
Der Mastadoon war bereit, seine Stoßzähne in meiner Kehle zu versenken.
Ich rappelte mich auf und starrte wie wild in meinem Schlafzimmer umher; mein Puls raste. Mein Atem hallte in dem dunklen Raum wider.
Das Nachtlicht - das ich seit dem Tag, an dem mein Freund bei dem Unfall ums Leben kam - angelassen hatte, leuchtete nicht mehr im Badezimmer. War der Strom ausgefallen?
Ich stand auf, schlüpfte in meine Hausschuhe und schlich durch mein Schlafzimmer zur Tür; mein gepunktetes Nachthemd streifte meine Oberschenkel. Im Flur bog ich nach links ab, mit dem Ziel, die Küche meiner winzigen Wohnung und die Schublade zu erreichen, in der ich eine Taschenlampe aufbewahrte.
Ich stieß mit jemandem zusammen, der in der Mitte meines Wohnzimmers stand. Ein Schrei entrang sich meiner Kehle und als die Person mich packte, gab ich ihr eine Ohrfeige. In dem schwachen Licht, das durch die Vorhänge fiel, konnte ich ein Wesen mit vier Armen erkennen. Nein, das konnte nicht wahr sein. Die Person - ein Alien? - drückte ihren knorrigen Finger gegen meine Schläfe. Es fühlte sich an wie ein Blitz, der in meinen Schädel einschlug, und mein Gehirn drehte sich.
Die Welt verschwand ...
Ich wachte auf, als mich jemand rief.
„Hallo?"
Eine Sekunde lang dachte ich, ich sei wieder in meinem Bett. Dann erinnerte ich mich an den Außerirdischen und das Licht, das gegen meinen Kopf knallte.
Ich richtete mich ruckartig auf und schluckte, als ich mich in einer winzigen Zelle umsah. Ich saß auf einer harten, schmalen Koje und starrte auf Gitterstäbe, die den Raum an der linken Wand durchzogen. Ein Gefängnis oder ein Käfig? Zitternd stand ich auf und eilte zur Tür. Ich klammerte mich an die Gitterstäbe und starrte auf einen schmalen Flur mit Zellen auf beiden Seiten. Das ... Das ... Sie hatten mich eingesperrt.
Eine Frau in meinem Alter stand in der Zelle gegenüber von meiner.
„Hey", sagte ich mit zittriger Stimme. „Willkommen in der Hölle?" Es musste die Hölle sein. Das konnte nicht real sein. Ich bin gestorben - von einem Blitz, der in mein Wohnhaus einschlug und sich durch die Stockwerke bis zu mir durchbohrte. Dann wurde ich in Satans Versteck geschleppt, weil ich meinem Ex Thomas keine gute Freundin gewesen war. Das hat er immer gesagt, bevor er starb.
Die Therapie machte klar, dass er sich geirrt hatte, aber das Gefühl, dass ich für niemanden gut genug war, blieb bestehen.
„Ich hatte gehofft, es wäre ein Traum und ich würde wieder in meinem Bett aufwachen.", sagte die andere Frau.
„Ich bin übrigens Camila", sagte ich. „Cami für meine Freunde. So kannst du mich auch nennen, da wir im selben Boot sitzen."
„Anna."
„Schön dich kennenzulernen, Anna."
„Wir wurden von Außerirdischen entführt", sagte Anna und machte damit meine Vorstellung zunichte, dass ich in der Hölle gelandet war. Ich hatte es nicht wirklich geglaubt. Zum einen war es nicht heiß genug. Außerdem hatte ich noch keine Dämonen gesehen, obwohl der Außerirdische, der mich in meiner Wohnung verletzt hatte, dazu gehören könnte.
„Was glaubst du, was sie mit uns machen werden?", fragte sie.
Ich stöhnte. „Keine Ahnung, aber ich bezweifle, dass es etwas Gutes sein wird."
„Wer ist da?", bebte eine tiefe Stimme von meiner rechten Seite aus.
„Ich - Anna - und Cami", sagte Anna heiter.
„Ich bin Summer", sagte die andere Frau leise und presste ihr Gesicht gegen die Gitterstäbe der Zelle zu meiner Linken.
„Ich bin Jade", sagte eine Frau in der Zelle auf meiner Seite des Flurs mit starkem britischem Akzent. Sie wedelte mit ihrer blassen Hand durch die Gitterstäbe. „Ich wurde zuerst entführt, aber sie haben mich in einem Labor festgehalten, weil ich bei einem Fluchtversuch verletzt wurde. Sie brachen mir den Arm, als sie mich entführten. Sie haben ihn mehrmals mit Licht bestrahlt und jetzt fühlt es sich an, als wäre er nie gebrochen gewesen. Ansonsten sind wir seit etwa zwei Wochen auf diesem Schiff unterwegs."
„Was?", erwiderte Anna. „Es fühlt sich an, als wäre erst ein Tag vergangen."
So geht es mir auch, Girl. So geht es mir auch.
„Sie haben euch in einem Labor in lebendiger Schwebe gehalten.