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Die in diesem Buch versammelten Gedichte bilden einen Querschnitt aus rund 6 Jahrzehnten. Sie erstrecken sich von der Jugendzeit bis ins höhere Lebensalter des Verfassers und reichen von sehr persönlichen Momenten bis hin zu Wahrnehmungen aus Natur und Jahreszeiten.
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Seitenzahl: 28
Einbandmotiv: Jürgen Schmidt, Karlsruhe (Bildausschnitt)
Was unsere Sehnsucht nicht hält…
Südlicher Hafen.
Der Bussard.
November.
Neujahr.
Dämmerung.
Abschied.
Trennung.
Schnee.
Was ist's?
Am Strom der Zeit.
Entsagung.
Leben.
Das Bild.
Nicht immer.
Venedig.
Abend.
Tasten.
Nordische Stadt.
Wir werden älter.
Der Fluss.
In uns ist Angst.
Orchesterspieler.
So wirklich…
Auschwitz.
Der Organist.
Begegnung.
Berufung.
Regen.
Verfall.
Melodie.
Masken.
Sommerende.
Herbst.
Die Möwe.
Vogelflug.
Auf der Stadtmauer.
Was groß ist.
Leben.
Venedig.
Rufe nicht mehr...
Fragen.
Jahresende.
Herbst (2).
In Bodennähe.
Ter Tag geht tief.
Die Wahl.
Kairos.
Abend (2).
Provence.
Empfindungen für dich.
Was bleibt?
Tod eines Freundes.
Jerusalem.
Vergängliches.
Die Golden Gate Brücke.
Unter dem Gedankenspiel.
Gedanken vor dem Mord.
Entlastung.
Der Einbrecher.
Der Messerwerfer.
Gerichtsverhandlung.
Die Kriminellen.
Was unsere Sehnsucht nicht hält,
Bleibt ungeschehen.
Fächer und Fackel der Welt,
Sturm, Windeswehen,
Gehen am Wesen vorbei,
Öffnen die Klagen.
Lebst du im Allerlei,
Kannst du nicht sagen,
Ob du immer Sommer geliebt,
Ob du entbehren gelernt,
Hat dich ein Lächeln entfernt,
Das es nicht gibt?
Stetiger Wandel der Welt,
Kommen und Gehen.
Was uns‘re Sehnsucht nicht hält,
Bleibt ungeschehen.
Niemals triffst du mehr die Stelle,
Kaum begriffen, was geschah,
Ungestüm zerreißt die Welle
Steine, Zunder, Nacht und Grelle,
Und der Wahn ist tief und nah.
Dieser Taumel um den Hafen,
Türme greifen nach uns wieder,
Aufgerührt sind wir und müder,
Auf den Lippen enden Lieder,
Doch man geht noch lang nicht schlafen.
Denn man lauscht und lauscht und sinnt.
- Wie die Fische abwärts ziehen...
Innerlich beginnt‘s zu glühen,
Plötzlich schreit man, will entfliehen
In die Nacht, die nicht beginnt.
Mit wenig Flügelschlägen schwebt
Er über Felsen hin auf eine Lichtung.
In seinem Flug verspürt man Sinn und Richtung
Und jeden Aufwind, der ihn leicht erhebt.
Dass er so hoch sein darf und dass er bebt,
Wenn er tief unter sich in kleinen Ritzen
Die Beute sieht und wie ein Blitzen
Hinunterstößt und stolz sich dann erhebt,
Dankt er der Freiheit unentwegten Kreisens,
Enthoben den Gefahren des Entgleisens,
Wie eine Wolke über dumpfem Leid.
Wenn wir ihn sehn, da könnten wir versiegen,
So selbstverloren ragt sein lichtes Fliegen,
Wie eine Sehnsucht hinter aller Zeit.
Was liegt dir daran,
Wenn schon morgen
Kühler November
In deine Gedanken fällt.
Du siehst, dass der Traum dir befiehlt.
Blumen hat man dir durch die Zimmer getragen.
Wie kommt es, dass ihr Gesicht noch immer
Groß vor allen Straßen steht?
Hell sehe ich seine Züge;
Warum verwittern sie nicht?...
Sieh‘, wie der Nebel dem Baum
Seine Früchte sanft aus den Augen nimmt!
Vergiss‘ – es war ein Jahr im Untergang,
Der Regen liegt wie Blei im roten Sand,
Und in die Berge klettert ein trauriger Abend.
Was hilft es zu suchen, wo alles in Keimen verstirbt?
Sieh‘ dir die Kinder an!
Wer kämmt das Unglück auf sie herab?
Wer nimmt das Grau‘n aus ihren fragenden Augen?
Schwach, dem Tode bezeichnet,