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Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich BWL - Unternehmensethik, Wirtschaftsethik, Note: 1,0, Fachhochschule Worms , Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung „Grünenthal entschuldigt sich nach 50 Jahren.“ Diese Schlagzeile der Financial Times Deutschland vom 31.08.2012 lässt erkennen, dass sich das ethische Bewusstsein von Unternehmen in den letzten Dekaden weiterentwickelt hat. Grünenthal, verantwortlich für den größten Arzneimittelskandal der Nachkriegsgeschichte, hatte diese Verantwortung zwar zuvor bereits schon eingestanden, eine öffentliche Entschuldigung für die Vorkommnisse in den 1950er und 1960er Jahren blieb bis August 2012 jedoch aus. Dieser Gesinnungswechsel in dem genannten Unternehmen unterstreicht vor allem auch die Entwicklung der Signifikanz der Unternehmensethik, steht diese Ethik im Geschäftsleben doch seit genau jenen 1960er Jahren in der akademischen Diskussion. Die Wirtschaftswelt hat sich seit dieser Zeit enorm verändert. Globalisierung, technischer Fortschritt und die Nutzung nichterneuerbarer natürlicher Ressourcen geben der Unternehmensethik einen breiten Raum und eine Vielzahl neuer Ansatzpunkte. Das ethisch orientierte Unternehmen muss heutzutage über seinen Tellerrand hinaus schauen und neben seinen eigenen Geschäftspraktiken auch die seiner Geschäftspartner moralisch vertreten können. Neben den ökonomischen Zielen rücken somit auch gesellschaftliche Ziele immer mehr in den Fokus der Unternehmensführung. Die über einen langen Zeitraum verfolgte Shareholder-Orientierung ist einer Ausrichtung auf die Anspruchsgruppen des Unternehmens gewichen, dies nicht zuletzt weil diese so genannten Stakeholder einen immer größeren Einfluss auf das Unternehmen haben. In einer großen Verantwortung stehen hierbei die Führungskräfte des Unternehmens, sind sie doch die Personen, die das Unternehmen führen, eine Philosophie vorgeben, diese vorleben und auch nach außen vertreten. So ist es unerlässlich, diese Verantwortungsträger des Unternehmens bereits während ihrer Ausbildung für unternehmensethische Inhalte zu sensibilisieren. Hieraus geht hervor, dass auch Universitäten eine Verantwortung für ein ethisches und verantwortungsbewusstes Verhalten von Unternehmen tragen, sind es doch die Hochschulen, die den Unternehmen die Führungskräfte von morgen liefern.
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Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Anlagenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Relevanz, Ziel und Aufbau der Arbeit
1.2 Abgrenzung der Arbeit
2. Theoretische Grundlagen
2.1 Unternehmen - Definition
2.1.1 Unternehmen - Ziele im wirtschaftlichen Kontext
2.1.2 Unternehmen - Ziele im gesellschaftlichen Kontext
2.1.3 Unternehmen - Arten und Kennzeichnungen
2.2 Ethik - Ein Definitionsansatz
2.2.1 Ethik - Deontologisches Konzept
2.2.2 Ethik - Teleologisches Konzept
2.3 Unternehmensethik - Definition
2.3.1 Unternehmensethik - Ziele
3. Stakeholder und ihre Stellung in der Unternehmensethik
3.1 Stakeholder - Wer ist das?
3.2 Stakeholdermanagement
4. Corporate Social Responsibility als Schlüsselbegriff der Unternehmensethik
4.1 Corporate Citizenship (CC)
4.2 Corporate Sustainability (CS)
4.3 Corporate Governance (CG)
4.4 Kernthemen im Bereich der CSR
4.4.1 Menschenrechte und Arbeitsbedingungen
4.4.2 Umweltschutz
4.4.3 Faires unternehmerisches Handeln
4.4.4 Verbraucherschutz
4.4.5 Soziales Engagement
4.5.1 UN Global Compact
4.5.2 Global Reporting Initiative (GRI)
4.5.3 OECD Leitsätze für multinationale Unternehmen
4.5.4 Kernarbeitsnormen der internationalen Arbeitsorganisation (IAO)
4.5.5 Weitere Leitsätze und Normen zu CSR
5. Die Stellung der Führungskräfte im ethisch orientierten Unternehmen
5.1 Führungskräfte - Begriff und Aufgabe
5.2 Führungskräfte als Kommunikator der Unternehmensethik
6. Praktischer Teil: Empirische Untersuchung
6.1 Rahmendaten der Untersuchung
6.2 Techniken der Untersuchung
6.3 Auswertung der Untersuchung
6.4 Ergebnisse der Untersuchung
6.4.1 Ergebnisse: Kernthema „Menschenrechte & Arbeitsbedingungen“
6.4.2 Ergebnisse: Kernthema „Schutz der Umwelt“
6.4.3 Ergebnisse: Kernthema „Faires unternehmerisches Handeln“
6.4.4 Ergebnisse: Kernthema „Schutz der Verbraucher“
6.4.5 Ergebnisse: Kernthema „Soziales Engagement“
6.4.6 Ergebnisse: Allgemeine ethische Einstellung der zukünftigen Führungskräfte
6.4.7 Zusammenhänge der gegebenen Antworten und dem Angebot von Vorlesungen zum Thema Unternehmensethik
7. Fazit
Literaturverzeichnis
Internetquellenverzeichnis
Anlagen
Abbildung 1: Unternehmen - Rechtsformen und Größe nach Mitarbeitern, Stand 05/2012 Quelle: Statistisches Bundesamt
Abbildung 2: Stakeholder eines Unternehmens
Abbildung 3: System der Corporate Social Responsibility
Abbildung 4: Kinderarbeit weltweit
Abbildung 5: Einstellung der EU-Bürger zum Thema Verantwortung im Umweltschutz
Abbildung 6: Verbreitung und Wahrnehmung der Korruption 2011
Abbildung 7: Konsumentenvertrauen in Deutschland
Abbildung 8: Die 10 Grundsätze des UN Global Compact (Eine vergrößerte Darstellung zeigt Anlage 1)
Abbildung 9: Managementmodel für die Zukunft
Abbildung 10: Frage 1
Abbildung 11: Frage 2
Abbildung 12: Frage 28
Abbildung 13: Frage 19
Abbildung 14: Kreuztabelle Frage 1/ Frage 19
Abbildung 15: Frage 7
Abbildung 16: Frage 6
Abbildung 17: Frage 24
Abbildung 18: Frage 12
Abbildung 19: Frage 8
Abbildung 20: Frage 11
Abbildung 21: Frage 16
Abbildung 22: Frage 18
Abbildung 23: Frage 26
Abbildung 24: Frage 3
Abbildung 25: Frage 4
Abbildung 26: Kreuztabelle Frage 3/ Frage 4
Abbildung 27: Frage 9
Abbildung 28: Frage 20
Abbildung 29: Frage 14
Abbildung 30: Frage 27
Abbildung 31: Frage 17
Abbildung 32: Frage 34
Abbildung 33: Frage 32
Abbildung 34: Frage 10
Abbildung 35: Frage 31
Abbildung 36: Frage 13
Abbildung 37: Frage 22
Abbildung 38: Frage 5
Abbildung 39: Frage 21
Abbildung 40: Frage 30
Abbildung 41: Frage 36
Abbildung 42: Frage 15
Abbildung 43: Frage 35
Abbildung 44: Frage 25
Abbildung 45: Frage 33
Abbildung 46: Frage 29
Abbildung 47: Frage 23
Abbildung 48: Diagramm zur Kreuztabelle von Frage 4 und Frage 37
Abbildung 49: Diagramm zur Kreuztabelle von Frage 19 und Frage 37
Abbildung 50: Diagramm zur Kreuztabelle von Frage 28 und Frage 37
Abbildung 51: Diagramm zur Kreuztabelle von Frage 36 und Frage 37
Abbildung 52: Diagramm zur Kreuztabelle von Frage 8 und Frage 37
Abbildung 53: Diagramm zur Kreuztabelle von Frage 23 und Frage 37
Anlage 1: 10 Prinzipien des Global Compact
Anlage 2: Fragebogen Seite 1
Anlage 3: Fragebogen Seite 2
Anlage 4: Fragebogen Seite 3
Anlage 5: Fragebogen Seite 4
Anlage 6: Fragebogen Seite 5
Anlage 7: Fragebogen Seite 6
Anlage 8: Fragebogen Seite 7
Anlage 9: Fragebogen Seite 8
Anlage 10: Fragebogen Seite 9
Anlage 11: Statistische Maßzahlen der Auswertung
Anlage 12: Kreuzdiagramme Teil 1 (Frage 2 und Frage 7)
Anlage 13: Kreuzdiagramme Teil 2 (Frage 9 und Frage 12)
Anlage 14: Kreuzdiagramme Teil 3 (Frage 14 und Frage 15)
Anlage 15: Kreuzdiagramme Teil 4 (Frage 16 und Frage 17)
Anlage 16: Kreuzdiagramme Teil 5 (Frage 21 und Frage 22)
Anlage 17: Kreuzdiagramme Teil 6 (Frage 27 und Frage 30)
Anlage 18: Kreuzdiagramme Teil 7 (Frage 31 und Frage 32)
Anlage 19: Kreuzdiagramme Teil 8 (Frage 35)
„Grünenthal entschuldigt sich nach 50 Jahren.“[1] Diese Schlagzeile der Financial Times Deutschland vom 31.08.2012 lässt erkennen, dass sich das ethische Bewusstsein von Unternehmen in den letzten Dekaden weiterentwickelt hat. Grünenthal, verantwortlich für den größten Arzneimittelskandal der Nachkriegsgeschichte, hatte diese Verantwortung zwar zuvor bereits schon eingestanden, eine öffentliche Entschuldigung für die Vorkommnisse in den 1950er und 1960er Jahren blieb bis August 2012 jedoch aus. Dieser Gesinnungswechsel in dem genannten Unternehmen unterstreicht vor allem auch die Entwicklung der Signifikanz der Unternehmensethik, steht diese Ethik im Geschäftsleben doch seit genau jenen 1960er Jahren in der akademischen Diskussion.[2]
Die Wirtschafts welt hat sich seit dieser Zeit enorm verändert. Globalisierung, technischer Fortschritt und die Nutzung nichterneuerbarer natürlicher Ressourcen geben der Unternehmensethik einen breiten Raum und eine Vielzahl neuer Ansatzpunkte. [3] Das ethisch orientierte Unternehmen muss heutzutage über seinen Tellerrand hinaus schauen und neben seinen eigenen Geschäftspraktiken auch die seiner Geschäftspartner moralisch vertreten können. Neben den ökonomischen Zielen rücken somit auch gesellschaftliche Ziele immer mehr in den Fokus der Unternehmensführung. Die über einen langen Zeitraum verfolgte Shareholder-Orientierung ist einer Ausrichtung auf die Anspruchsgruppen des Unternehmens gewichen, dies nicht zuletzt weil diese so genannten Stakeholder einen immer größeren Einfluss auf das Unternehmen haben.
In einer großen Verantwortung stehen hierbei die Führungskräfte des Unternehmens, sind sie doch die Personen, die das Unternehmen führen, eine Philosophie vorgeben, diese vorleben und auch nach außen vertreten. So ist es unerlässlich, diese Verantwortungsträger des Unternehmens bereits während ihrer Ausbildung für untemehmensethische Inhalte zu sensibilisieren.[4] Hieraus geht hervor, dass auch Universitäten eine Verantwortung für ein ethisches und verantwortungsbewusstes Verhalten von Unternehmen tragen, sind es doch die Hochschulen, die den Unternehmen die Führungskräfte von morgen liefern.
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem Thema Unternehmensethik auseinander. Das Ziel ist hierbei zunächst, dem Leser diese Thematik näher zu bringen und deren Schlüsselbegriffe zu erläutern. Der praktische Teil dieser Arbeit setzt sich anschließend mit der ethischen Einstellung der heutigen Studenten, die schließlich die zukünftigen Führungskräfte darstellen, auseinander.
In Kapitel 2 werden dem Leser die theoretischen Grundlagen zum Thema vorgestellt und definiert. Hierbei wird auf die Begriffe Unternehmen sowie Ethik eingegangen und im weiteren Verlauf die Verknüpfung der beiden Begriffe dargelegt.
Kapitel 3 gibt einen Aufschluss über die oben bereits erwähnten Anspruchsgruppen des Unternehmens und einen Ansatz für ein Management dieser Gruppen.
Das Thema Corporate Social Responsibility (CSR), ein Schlüsselbegriff der Unternehmensethik, wird in Kapitel 4 erläutert. Hierzu werden die Kernthemen des CSR aufgeführt, erklärt und mit kurzen Beispielen veranschaulicht.
Kapitel 5 stellt die Stellung der Führungskräfte in einem ethisch orientierten Unternehmen vor und weist abschließend erneut auf die Verantwortung von Hochschulen hin, die zukünftigen Führungskräfte im Bereich der Unternehmensethik zu schulen.
Dieser Arbeit liegt eine empirische Untersuchung der ethischen Einstellung aktueller Studenten der FH-Worms zu Grunde. Die Ergebnisse werden in Kapitel 6 dargestellt. Hierbei wird auch darauf eingegangen, ob Zusammenhänge zwischen der ethischen Einstellung der Befragten und dem Besuch von Vorlesungen zum Thema Unternehmensethik bestehen.
Die aus der primären und sekundären Forschung gewonnenen Erkenntnisse werden in Kapitel 7 schlussbetrachtend zusammengetragen.
Diese Arbeit stellt die Themen Stakeholder-Management, CSR und Führungskräfte nur im Ansatz vor. Es werden hierbei lediglich die, für das Verständnis des praktischen Teils der Arbeit erforderlichen Informationen, aufgeführt und grundlegend im Rahmen ihrer Bedeutung für diese Arbeit erklärt. Um dem geforderten Umfang dieser Arbeit gerecht zu werden, bleibt eine ausführliche Erklärung dieser Themen aus, hierzu zu zählen sind auch weitreichende Definitionen der theoretischen Grundlagen, wie bspw. ein tiefgründiger philosophischer Ansatz der Ethik.
Die Begriffe „Unternehmen“ und „Betrieb“ sowie deren Beziehung zueinander werden in der betriebswirtschaftlichen Literatur nicht einheitlich bestimmt.[5]
Korndörfer definiert einen Betrieb als eine durch dispositive Arbeit planmäßig zusammengefasste Einheit, deren Zweck die Produktion von Sachgütern bzw. die Bereitstellung von Dienstleistungen ist.[6] Wöhe beschreibt ein Unternehmen als „einen Betrieb im marktwirtschaftlichen Wirtschaftssystem.“[7] Alisch und Winter sehen den Unterschied zwischen Betrieb und Unternehmen vor allem in der Tatsache, dass das Unternehmen eine „örtlich nicht gebundene, wirtschaftlich-finanzielle und rechtliche Einheit darstellt.“[8] Bea, Helm und Schweitzer unterteilen einen Betrieb in Unternehmen und Haushalte und sehen in einem Unternehmen eine „soziale, ökonomische, technische und umweltbezogene Einheit mit der Aufgabe der Fremdbedarfsdeckung.“[9]
Zusammenfassend kann ein Unternehmen also als eine örtlich ungebundene, ökonomische, soziale, technische, umweltbezogene und rechtliche Einheit, die in einem marktwirtschaftlichen Wirtschaftssystem Sachgüter produziert bzw. Dienstleistungen bereitstellt, um einen Fremdbedarf zu decken, definiert werden.[10] Den Grundstock eines Unternehmens stellt entweder das private Kapital des Unternehmers oder Fremdkapital dar, welches der Führung des Unternehmens anvertraut wurde.[11] Charakterisieren lässt sich ein solches Unternehmen lt. Gutenberg durch das Autonomieprinzip und eine Alleinbestimmung durch die Eigentümer.[12]
Das Unternehmen als eine ökonomische Einheit hat die Wirtschaftlichkeit zum Ziel, also das Erwirtschaften eines Gewinnes und dessen Maximierung.[13] Um dieses Ziel zu erreichen ist es unvermeidlich nach dem ökonomischen Prinzip zu handeln, welches wie folgt untergliedert werden kann: [14][15]
1. Maximalprinzip - mit einem gegebenen Input einen maximalen Output anstreben[16]
2. Minimalprinzip - mit minimalem Input einen gegebenen Output
erzielen[17]
3. Extremumprinzip - maximieren der Output-Input-Relation[18]
Es ist hierbei festzuhalten, dass heute i.d.R. das Extremumprinzip den komplexen Optimierungsproblemen der betriebswirtschaftlichen Praxis Rechnung trägt, da hier „der gesamte Prozess der Erstellung und des Absatzes von Leistungen auf den Prüfstand einer größtmöglichen Wirtschaftlichkeit gestellt wird.“[19]
Die genannten wirtschaftlichen Ziele muss ein Unternehmen auf eine Art und Weise verfolgen die gesellschaftliche Akzeptanz erfährt. Ein dauerhaftes Wirtschaften gegen die Gesellschaft sieht Dietzfelbinger als unmöglich an und verweist auf eine „license to operate“, eine gesellschaftliche Arbeitserlaubnis, die einem Unternehmen nur von außen erteilt werden kann. Das Ziel eines Unternehmens im gesellschaftlichen
Zusammenhang muss also sein, auch den moralischen Anforderungen und Erwartungen dieser Gesellschaft gerecht zu werden.[20]
Spezifisch kennzeichnen lassen sich Unternehmen nach folgender Systematisierung:[21]
Art der erstellten Leistung - Produktionsunternehmen oder Dienstleistungsunternehmen
Unternehmensgröße - Große, mittlere und kleine Unternehmen (Kriterien hierbei sind: Umsatz, Bilanzsumme, Börsenwert und Beschäftigtenzahl)
Rechtsform - Einzelunternehmen, Personengesellschaften, Kapitalgesellschaften, sonstige Formen
Abbildung 1 gibt einen Aufschluss über die zahlenmäßige Verbreitung von Unternehmen in Deutschland, unterteilt nach Rechtsform und Beschäftigtenzahl.
Abbildung 1: Unternehmen - Rechtsformen und Größe nach Mitarbeitern, Stand 05/2012 Quelle: Statistisches Bundesamt[22]
Gemäß Angaben des statistischen Bundesamtes existieren in Deutschland 3,62 Millionen Unternehmen. Mit 81% aller Unternehmen hat der Dienstleistungssektor hierbei den Löwenanteil.[23][24]
Der Begriff „Ethik“ wird im allgemeinen Sprachgebrauch häufig mit dem Begriff „Moral“ gleichgesetzt. Während Moral allerdings die „in einer Gruppe oder Organisation tatsächlich geltenden und notfalls erzwingbaren Normen“[25] bezeichnet, beschäftigt sich Ethik mit der Suche nach einer Begründung dieser moralischen Normen.[26]
Alisch und Winter definieren Ethik deshalb als die Wissenschaft vom menschlichen Handeln gemäß der Unterscheidung von gut (sittlich richtig) und böse (sittlich falsch). [27][28] Ethik, als Teildisziplin der praktischen Philosophie, untersucht also die Frage, wie Menschen richtigerweise entscheiden bzw. handeln sollen und kann somit auch als die kritische Hinterfragung herrschender Moral definiert werden. [29][30]
Unterscheiden lässt sich Ethik in folgende 3 Formen:[31]
1. Deskriptive Ethik - beschreibt, mit Hilfe von empirischer Forschung, die ermittelbaren moralischen und ethischen Wert- und Normensysteme innerhalb bestimmter Gesellschaften und Gruppen.[32]
2. Normative Ethik - prüft die bestehende Moral kritisch und gibt begründete und verbindliche Aussagen zu den Prinzipien des richtigen Handelns für Individuen und Organisationen.[33]
3. Metaethik - untersucht die semantische Bedeutung ethischer Aussagen und gibt somit Analysen ethischer Argumentationen. [34]
Metaethik kann als die wahre Wissenschaftstheorie der Ethik bezeichnet werden.[35]
Handlungen können hinsichtlich ihrer Ziele oder Folgen ethisch als „gut oder böse“ beurteilt werden, man unterscheidet hier das „deontologische Konzept“ (Beurteilung hinsichtlich der Folgen einer Handlung - siehe 2.2.1) und das „teleologische Konzept“ (Beurteilung hinsichtlich der Ziele einer Handlung - siehe 2.2.2). [36] Im Folgenden werden die beiden unterschiedlichen Sichtweisen dargestellt: